[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Arbeitsverfahren für ein in einem Schwimmbecken
hin- und herfahrendes Reinigungsgerät sowie auf ein Reinigungsgerät, mit einem auf
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umschaltbaren und mit Antriebsrädern oder Fahrbändern
in Wirkverbindung stehenden Fahrwerk, einer an einem Gehäuse des Reinigungsgerätes
frontseitig angeordneten Kontaktleiste sowie einer rückseitig angeordneten Umschaltleiste,
von welchen Leisten beim Auffahren des Gerätes auf ein Hindernis über eine Steuerlogik
dem Fahrwerk korrekturabhängige Signale zugeführt werden.
[0002] Aus der DE-A 3 110 203 ist ein Verfahren zum Betreiben eines hin- und herfahrenden
Gerätes zum Reinigen eines Schwimmbeckens bekannt, welches Gerät mit etwa in Fahrtrichtung
orientierten Kontaktelementen versehen ist, mittels welcher beim Kontaktieren der
Beckenwand der dem zuerst angefahrenen Kontaktelement zugeordnete Antriebsmotor angehalten
wird, wodurch das Gerät um einen im wesentlichen auf die Längsachse des Gerätes bezogenen
Winkel verschwenkt und dabei die Antriebsrichtung des Fahrwerks umgekehrt wird. Mit
diesem Gerät wird das Schwimmbecken mit einem im wesentlichen zickzackartigen Fahrmuster
gereinigt, so dass entsprechende keilförmige Streifen nicht gereinigt werden.
[0003] Aus der EP-A 0 099 489 ist ein Verfahren zum Reinigen eines Schwimmbeckens mittels
eines unter Wasser einsetzbaren Reinigungsgerätes bekannt, welches beim Kontakt mit
einer Wand oder einem anderen Hindernis eine Umkehr der Fahrtrichtung durchführt,
wobei das Gerät von einem Kursregler zur Einhaltung eines bestimmten Fahrmuster-Pfades
und Änderung desselben entsprechend gesteuert wird.
[0004] Nach einem anderen Verfahren (EP-A 0 257 006) wird das Gerät längs eines geraden
Fahrmuster-Pfades in Richtung gegen eine Wand bewegt, wobei das Gerät beim Kontakt
mit der Wand eine halbe Umkehrbewegung durchführt und gleichzeitig in Ausgangsrichtung
zum Anfang versetzt und danach der gegenüberliegenden Wand zugeführt wird. Dieses
Gerät arbeitet mit parallel zueinander orientierten Fahrmuster-Pfaden und wird so
lange von der einen zur anderen Wand bewegt, bis eine gewünschte Bodensektion oder
aber die gesamte Bodenfläche gereinigt ist.
[0005] Bei den bekannten Verfahren und Geräten zur Durchführung des Verfahrens besteht das
Problem, dass das Gerät durch etwaige Hindernisse, zum Beispiel durch Einstiegsleitern,
Stehstufen, Scheinwerfer, Einströmdüsen usw. und/oder durch Übergänge, unterschiedliche
Becken-Niveaus oder dergleichen, in eine unkontrollierbare Richtungsänderung gelenkt
wird, wodurch eine optimale Reinigung des Beckenbodens gar nicht oder nur unzureichend
gewährleistet ist.
[0006] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Problem der selbsttätigen, systematischen
Reinigung von Schwimmbecken, wobei der Erfindung die Aufgabe zugrunde liegt, ein Verfahren
sowie ein Gerät zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, mittels welchen etwaige
Richtungsänderungen des Gerätes erfasst und daraus ermittelte Werte zur Bestimmung
einer Richtungskorrektur verwendet werden.
[0007] Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass bei
Betätigung der frontseitigen Kontaktleiste das eine Antriebsrad oder Fahrband abgebremst
und so lange stillgesetzt wird bis das andere noch angetriebene Antriebsrad oder Fahrband
das Reinigungsgerät bis zur Betätigung der rückseitigen Umschaltleiste in der Ebene
dreht, und dass dabei von der Umschaltleiste ermittelte Signale für die Umschaltung
des Fahrwerks auf Rückwärtsfahrt und zum Ausrichten des Reinigungsgerätes am Hindernis
verwendet und vom Ausrichten abhängige Signale für ein anschliessendes Umschalten
des Fahrwerks auf eine parallel zur bestehenden Fahrbahn oder zur seitlichen Beckenwand
orientierte Vorwärtsfahrt herangezogen werden.
[0008] In der Kombination folgender Verfahrensschritte wird ein bevorzugtes Arbeitsverfahren
gesehen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass während der Fahrbewegung des Reinigungsgerätes
die in bezug auf die Fahrlinie oder auf den Fahrstreifen orientierte momentane Bewegungsrichtung
von dem optisch/elektronischen Sensor erfasst und dabei ermittelte Abweichungen als
Signale umgewandelt und zur Korrektur der Richtungsbewegung herangezogen werden, und
dass bei Betätigung der frontseitigen Kontaktleiste das Reinigunggerät bis zur Betätigung
der rückseitigen Umschaltleiste in der Ebene gedreht und dabei ermittelte Signale
für die Umschaltung des Fahrwerks auf Rückwärtsfahrt sowie zum Ausrichten des Reinigungsgerätes
am Hindernis verwendet und vom Ausrichten abhängige Signale für eine Umschaltung des
Fahrwerks auf die Vorwärtsfahrt herangezogen werden.
[0009] Das erfindungsgemässe Reinigungsgerät zur Durchführung des Arbeitsverfahrens umfasst
ein auf Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umschaltbares und mit Antriebsrädern oder Fahrbändern
in Wirkverbindung stehendes Fahrwerk, eine an einem Gehäuse des Reinigungsgerätes
frontseitig angeordnete Kontaktleiste sowie eine rückseitig angeordnete Umschaltleiste,
von welchen Leisten beim Auffahren des Gerätes auf ein Hindernis über eine Steuerlogik
dem Fahrwerk korrekturabhängige Signale zuführbar sind und ist dadurch gekennzeichnet,
dass die an einer Antriebswelle angeordneten Antriebsräder unter Zwischenschaltung
mindestens einer Kupplung über ein Getriebe mit einem Antriebs-Aggregat und die Kupplung
mit der Steuerlogik verbunden sind.
[0010] Weitere, auf das Verfahren sowie auf das Reinigungsgerät bezogene Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung und den
einzelnen Patentansprüchen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es
zeigt:
- Fig.1
- ein in schematischer Draufsicht dargestelltes Schwimmbecken-Reinigungsgerät,
- Fig.2
- ein in grösserem Massstab und teilweise im Schnitt dargestelles Teilstück einer Umschaltschiene
für das Reinigungsgerät gemäss Fig.1, und
- Fig.3
- ein schematisch dargestelltes Fahrmuster des Reinigungsgerätes.
[0012] Fig.1 zeigt in schematischer Draufsicht ein in der Gesamtheit mit 100 bezeichnetes
Schwimmbecken-Reinigungsgerät mit den wesentlichen Funktionselementen für einen vollautomatischen
und systematischen Antriebs- und Steuerungsvorgang.
[0013] Das Reinigungsgerät 100 hat ein schematisch dargestelltes Gehäuse 1, welches mit
einer zum Ansaugen der Flüssigkeit sowie zur Aufnahme von Verunreinigungen ausgebildeten
und in der Gesamtheit mit 101 bezeichneten Saugfront versehen ist. An der in Fahrtrichtung
Y orientierten und im wesentlichen die Saugfront 101 bildenden Stirnseite 1' des Gehäuses
1 sind mindestens eine entsprechend gelagerte, nicht dargestellte Reinigungsbürste
sowie eine zugeordnete Filtervorrichtung vorgesehen. Weiterhin erkennt man in Fig.1
eine an der Stirnseite 1' des Gehäuses 1 in nicht näher dargestellter Weise befestigte
Kontaktleiste 18 sowie eine an der Rückseite 1'' des Gehäuses 1 entsprechend befestigte
Umschaltleiste 20. Die Funktion der Kontaktleiste 18 und der Umschaltleiste 20 wird
später noch im einzelnen beschrieben.
[0014] Für den Antrieb des Reinigungsgerätes 100 in Pfeilrichtung Y ist eine Antriebswelle
8 vorgesehen, welche in nicht näher dargestellter Weise in dem Gehäuse 1 gelagert
ist. Die Antriebswelle 8 ist unter Zwischenschaltung im Gehäuse 1 angeordneter Kupplungen
11 und 12 mit einem im Gehäuse 1 angeordneten Getriebe 10 wirkverbunden. Die beiden
Kupplungen 11,12 sind als an sich bekannte Elektro- oder Magnetkupplungen ausgebildet.
An der um ihre Längsachse 8' in Pfeilrichtung 8'' angetriebenen Antriebswelle 8 sind
entsprechend ausgebildete Antriebsräder 3,3' angeordnet.
[0015] In achsparallelem Abstand zu der Antriebswelle 8 ist eine mit Laufrädern 4,4' in
Wirkverbindung stehende Welle 7 angeordnet und in dem Gehäuse 1 gelagert. Die an der
Antriebswelle 8 sowie an der Welle 7 angeordneten Laufräder 3,3' und 4,4' sind jeweils
über ein endloses, beispielsweise raupenartig ausgebildetes Fahrband 2,2' miteinander
wirkverbunden. Zwischen den Antriebsrädern 3,3' und Laufrädern 4,4' können noch weitere,
mit dem Fahrband 2,2' in Wirkverbindung stehende, nicht näher dargestellte Umlenk-
oder Antriebsräder angeordnet werden.
[0016] Dem vorzugsweise mit einer Reduktions-Getriebestufe versehenen Getriebe 10 ist ein
Antriebs-Aggregat 9 zugeordnet, welches beispielsweise als Drehstrom-Asynchronmotor
ausgebildet ist und mit moduliertem Drehstrom gespeist wird. Hiermit wird erreicht,
dass unabhängig von der Stromart und Stromfrequenz von dem Antriebs-Aggregat 9 über
das Getriebe 10 eine konstante Drehzahl auf die Antriebswelle 8 übertragen wird.
[0017] Dem Antriebs-Aggregat 9 ist ein Umrichter 13 vorgeschaltet, in welchem die über ein
Kabel 15 einer Steuerlogik 14 zugeführte Ein-Phasen-Spannung gleichgerichtet wird
und in der Folge durch eine mit Leistungstransistoren versehene elektronische Schaltung
(nicht dargestellt) eine Drei-Phasen-Wechselspannung mit stabiler Ausgangsfrequenz
erzeugt wird. Mittels der Steuerlogik 14, welche über Leitungen 43,43' mit den beiden
Kupplungen 11,12 verbunden ist, kann somit eine entsprechende Umschaltung des Antriebs-Aggregates
9 von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt erreicht werden.
[0018] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Fahrband 2, 2', die über die Antriebswelle
8 miteinander wirkverbundenen Antriebsräder 3,3', die über die Welle 7 miteinander
wirkverbunden Laufräder 4,4', das Getriebe 10 mit den beiden Kupplungen 11,12 sowie
das Antriebs-Aggregat 9 zusammen ein auf Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umschaltbares,
nicht näher bezeichnetes Fahrwerk bilden.
[0019] Die elektrische Speisung des Reinigungsgerätes 100 erfolgt im wesentlichen über das
mit der Steuerlogik 14 in Verbindung stehende Kabel 15, welches an eine ausserhalb
des Schwimmbeckens angeordnete Steckdose (nicht dargestellt) angeschlossen wird. Das
Kabel 15 ist ferner über einen entsprechend wasserdichten Servicestecker (nicht dargestellt)
mit dem Gehäuse 1 trennbar verbunden.
[0020] Zwischen dem Netzanschluss (Steckdose) und dem Kabel 15 ist ein nicht dargestellter
Trenntransformator angeordnet, mittels welchem die vorliegende Netzspannung von über
50 Volt auf einen entsprechenden Wert transformiert wird, so dass der Einsatz des
Reinigungsgerätes 100 auch während des Badebetriebes erfolgen kann. Der transformierte
Wert der Ein-Phasen-Spannung liegt in der Grössenordnung von 42 Volt.
[0021] Das Reinigungsgerät 100 arbeitet normalerweise im Automatikbetrieb mittels einer
entsprechend ausgebildeten und angeordneten Autopilot-Steuerung. Das Reinigungsgerät
100 kann auch über eine entsprechende Steuerbox 16 ferngesteuert werden. Hierzu ist
das Kabel 15 vorzugsweise mit einem nicht dargestellten Leiter als Empfangsantenne
versehen.
[0022] In dem Gehäuse 1 des Reinigungsgerätes 100 sind weiterhin optisch/elektronische Sensoren
25 und 26 sowie eine damit in Verbindung stehende Auswerteeinheit 27 angeordnet. Von
der Auswerteeinheit 27 werden entsprechende Signale der Steuerlogik 14 zugeführt.
[0023] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass anstelle der optisch/elektronischen
Sensoren 25,26 auch ein nicht näher dargestelltes elektronisches Richtungssensor-System
verwendet und in das Gehäuse 1 des Reinigungsgerätes 100 eingebaut werden kann.
[0024] Wie in Fig.3 schematisch dargestellt, wird mit dem ersten Sensor 25 während der in
Pfeilrichtung Y orientierten Fahrbewegung des Reinigungsgerätes 100 die Relativlage
des Reinigungsgerätes 100 in bezug auf eine fiktive Fahrlinie F oder aber in bezug
auf einen fiktiven, in Pfeilrichtung Y orientierten Fahrstreifen F' gemessen. Vorzugsweise
wird die Relativlage der Gehäuse-Symmetrieachse S in bezug auf die Fahrlinie F oder
in bezug auf den Fahrstreifen F' gemessen.
[0025] Die Breite b des Fahrstreifens F' entspricht im wesentlichen der zulässigen Bahnabweichung,
innerhalb welcher sich das Reinigungsgerät 100 bewegen darf. Die Breite b des Fahrstreifens
F' kann jedoch auch dem Wirkungsbereich des Sensor-Strahlenbündels 25' entsprechen
oder das Strahlenbündel 25' der Breite b entsprechend ausgelegt werden.
[0026] Eine während der Fahrbewegung des Reinigungsgerätes 100 von der einen Wand W zur
anderen Wand W' (Fig.3) entstehende Abweichung von der vorgegebenen Richtung wird
dabei in Form eines in horizontaler Ebene orientierten Versatzes unter einem Winkel
α oder α' in der Seite bestimmt und als entsprechendes Signal von dem ersten Sensor
25 der Auswerteeinheit 27 zugeführt. In der Auswerteeinheit 27 wird ein Vergleich
der vorgegebenen Bewegungsrichtung mit der momentanen Bewegungsrichtung (SOLL-ISTWERT-Vergleich)
durchgeführt. Von der Auswerteeinheit 27 wird ein von dem Vergleich abhängiges Signal
der Steuerlogik 14 für eine erforderliche Korrektur der Fahrtrichtung zugeführt, wodurch
die eine oder andere Kupplung 11 oder 12 und somit das zugeordnete Antriebsrad 3 oder
3' entsprechend betätigt wird. Die auf den horizontalen Versatz bezogene Korrektur
der Fahrtrichtung erfolgt dabei vorzugsweise unter Einbezug und somit in Abhängigkeit
von der vorgegebenen Fahrgeschwindigkeit des Reinigungsgerätes 100.
[0027] Mit dem zweiten Sensor 26 kann bei der Fahrbewegung eine etwaige Steigung oder aber
ein Gefälle im Schwimmbecken erkannt und ein entsprechendes Umsteuersignal der Auswerteeinheit
27 zugeführt werden. Dieses Signal bewirkt im wesentlichen einen "STOP" beziehungsweise
eine in der Ebene orientierte Richtungsänderung (Wendevorgang) des Reinigungsgerätes
100. Mit dieser Richtungsänderung kann ein Absturz des Reinigungsgerätes 100 in ein
tiefer gelegenes Schwimmbecken-Teil oder ein Stehenbleiben an einer unüberwindbaren
Steigung vermieden werden.
[0028] Wie bereits erwähnt, ist an der Stirnseite 101 des Gehäuses 1 die Kontaktleiste 18
angeordnet und mit nicht näher dargestellten Mitteln befestigt. Wie in Fig.1 mit Pfeilrichtung
40 dargestellt, wird beim Auftreffen des Reinigungsgerätes 100 auf die eine Beckenwand
W oder auf die andere Beckenwand W' (Fig.3) beziehungsweise auf ein nicht dargestelltes
Hindernis über eine Leitung 41 ein entsprechendes Signal an die Steuerlogik 14 abgegeben,
von welcher über die Leitungen 43,43' die entsprechende Kupplung 11 oder 12 betätigt
und das zugeordnete Antriebsrad 3 oder 3' zur Einleitung eines Wende- oder Ausweichvorganges
beispielsweise abgebremst wird.
[0029] An der Rückseite 1'' des Gehäuses 1 ist die Umschaltleiste 20 angeordnet und entsprechend
gelagert. Beim Wendevorgang werden beim Auftreffen der Umschaltleiste 20 auf die jeweilige
Beckenwand W oder W' entsprechend ausgebildete Schaltelemente 60 und 60' betätigt.
Die Betätigung der Schaltelemente 60, 60' erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Relativlage
des Reinigungsgerätes 100 in bezug auf die jeweilige Beckenwand W oder W' (Fig.3).
Die Schaltelemente 60,60' werden entsprechend der Relativlage des Reinigungsgerätes
100 zur Beckenwand W oder W' etwa gemäss Pfeilrichtung 74,74' und 75,75' betätigt,
wodurch über Leitungen 42,42' entsprechend winkellagenabhängige Signale der Steuerlogik
14 zuführbar sind.
[0030] Fig.2 zeigt ein teilweise im Schnitt und in grösserem Massstab dargestelltes Teilstück
der in der Gesamtheit mit 20 bezeichneten Umschaltleiste, und man erkennt das zur
Aufnahme der Umschaltleiste 20 ausgebildete Gehäuse 1 mit der Rückwand 30 sowie der
Seitenwand 31.
Die Umschaltleiste 20 umfasst ein teilweise als Hohlkörper ausgebildetes und in
nicht näher dargestellter Weise an einer Tragplatte 55 angeordnetes und mit einer
Stossleiste 51 sowie mit einem angeformten Seitenteil 52 versehenes Trägerelement
50. Das mit einer Hauptkammer 53 sowie einer Seitenkammer 54 für das darin gelagerte
Schaltelement 60 versehene Trägerelement 50 ist mit einem Wandteil 56 an der Rückwand
30 des Gehäuses 1 abgestützt. Weiterhin ist das Trägerelement 50 mit einem an der
Tragplatte 55 angeordneten Haltestück 35 an einem Winkelstück 32 mittels Schrauben
33,33' befestigt. Das an der Seitenwand 31 des Gehäuses 1 angeordnete Winkelstück
32 ist in nicht näher dargestellter Weise an der Seitenwand 31 befestigt.
Das in der Hauptkammer 53 des Trägerelements 50 angeordnete Schaltelement 60 umfasst
ein um einen Bolzen 59 schwenkbar gelagertes Hebelstück 61, welches sich im wesentlichen
an der Innenseite 51' der Stossleiste 51 abstützt. An dem einen Ende des Hebelstücks
61 ist ein erstes Kopfstück 62 und an dem anderen Ende ein zweites Kopfstück 65 angeformt.
In dem ersten Kopfstück 62 ist eine Ausnehmung 63 vorgesehen, welche zur Aufnahme
eines Permanentmagneten 64 ausgebildet ist. Das zweite Kopfstück 65 ist in einer die
Schwenkbewegung des Schaltelements 60 begrenzenden Ausnehmung 57 des Trägerelement-Seitenteils
52 angeordnet. Das Hebelstück 61 ist weiterhin mit einer Ausnehmung 66 versehen, in
welcher ein sich am Haltestück 35 abstützendes Federelement 67 angeordnet ist.
[0031] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das andere, nicht dargestellte Teilstück
des Trägerelements 50 mit dem darin angeordneten Schaltelement 60' (Fig.1) und den
einzelnen Teilen analog dem vorstehend in Verbindung mit Fig.2 beschriebenen Teilstück
ausgebildet ist und deshalb nicht näher beschrieben wird.
[0032] Die Funktionsweise des beschriebenen Reinigungsgerätes wird nachstehend beschrieben:
Zu Beginn wird das Reinigungsgerät 100 auf den zu reinigenden Boden des Schwimmbeckens
gesetzt und der Antrieb betätigt, mittels welchem das Reinigungsgerät, wie in Fig.1
oder Fig.3 schematisch dargestellt, in Pfeilrichtung Y bewegt wird. Bei dieser Bewegung
kann das Reinigungsgerät über die Steuerbox 16 entsprechend ferngesteuert werden.
Sobald das Reinigungsgerät mit der Kontaktleiste 18 mit der Beckenwand in Berührung
kommt, erfolgt eine Signalabgabe an die Steuerlogik 14, welche die Kupplung 11 oder
12 betätigt und das damit in Wirkverbindung stehende Antriebsrad 3' oder 3 mit dem
Fahrband 2' oder 2 bremst und stillsetzt. Gleichzeitig schaltet die Steuerlogik 14
über den Umrichter 13 den Antrieb 9 auf Rückwärtsfahrt, wodurch das Reinigungsgerät
100 um eine fiktive Geräteachse so lange gedreht wird, bis die Umschaltleiste 20 an
die Beckenwand anschlägt und dabei das entsprechende Schaltelement 60 oder 60' betätigt.
Hierdurch wird wiederum ein Umschalten des Antreibs-Aggregates 9 erreicht, so dass
das Reinigungsgerät 100 nunmehr eine benachbarte Fahrbahn abfahren und reinigen kann.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird, wie in Fig.3 schematisch dargestellt,
mittels dem optisch/elektronischen Sensor 25 eine fiktive Fahrlinie F oder ein Fahrstreifen
F' während der Fahrt vermessen und dabei die momentane Bewegungsrichtung mit der vorgegebenen
Bewegungsrichtung verglichen und gegebenenfalls entsprechend korrigiert.
[0033] Zur Erreichung einer optimalen Ausricht-Bewegung des Reinigungsgerätes 100 an der
zugeordneten Beckenwand erfolgt das Umschalten der Kupplungen 11 und 12 so lange,
bis von den Schaltelementen 60,60' gleichzeitig die entsprechenden Signale zur Steuerlogik
14 gelangen und dadurch die Parallelität zur Beckenwand angezeigt ist. Das Ausrichten
des Reinigungsgerätes 100 wird durch die seitlichen, in Pfeilrichtung 74, 74' und
75,75' ermittelten Signale noch optimiert.
[0034] Bei Schwimmbecken mit unregelmässiger Formgebung, beispielsweise in Form eines sogenannten
Nierenbeckens oder dergleichen, oder aber bei Schwimmbecken mit unterschiedlich angeordneten
Hindernissen wird vorzugsweise während des Versetzvorganges der Drehwinkel gemessen.
Hierbei wird nach Erreichung einer Rotationbewegung von 180° die jeweils ruhende Kupplung
zugeschaltet. Das Reinigungsgerät 100 wird dadurch so weit zurückgesetzt, bis die
Umschaltleiste 20 den Wandkontakt signalisiert.
[0035] Ist jedoch nach erfolgtem Umsteuersignal der gemessene Drehwinkel nicht vollständig
um 180° ausgeführt (Signal: Wendevorgang nicht beendet), dann wird die entsprechende
Differenz zum Sollwinkel von 180° ergänzt, derart, dass durch Betätigung der entsprechenden
Kupplung 11 oder 12 eine Umschaltung des Antriebs-Aggregates 9 durchgeführt wird.
[0036] Der Wendevorgang des Reinigungsgerätes 100 kann auch bei der Vorwärtsfahrt und bei
Erkennung eines Hindernisses mittels des Sensors 26 durch eine Vorwärtsrotation um
180° erreicht werden. Hierbei wird mittels des Sensors der entsprechende Rotationswinkel
gemessen.
1. Arbeitsverfahren für ein in einem Schwimmbecken hin- und herfahrendes Reinigungsgerät,
mit einem auf Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umschaltbaren und mit Antriebsrädern oder
Fahrbändern in Wirkverbindung stehenden Fahrwerk, einer an einem Gehäuse (1) des Reinigungsgerätes
(100) frontseitig angeordneten Kontaktleiste (18) sowie einer rückseitig angeordneten
Umschaltleiste (20), von welchen Leisten (18,20) beim Auffahren des Gerätes auf ein
Hindernis über eine Steuerlogik dem Fahrwerk korrekturabhängige Signale zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei Betätigung der frontseitigen Kontaktleiste
(18) das eine Antriebsrad oder Fahrband abgebremst und so lange stillgesetzt wird,
bis das andere noch angetriebene Antriebsrad oder Fahrband das Reinigungsgerät (100)
bis zur Betätigung der rückseitigen Umschaltleiste (20) in der Ebene dreht, und dass
dabei von der Umschaltleiste (20) ermittelte Signale für die Umschaltung des Fahrwerks
auf Rückwärtsfahrt und zum Ausrichten des Reinigungsgerätes (100) am Hindernis verwendet
und vom Ausrichten abhängige Signale für ein anschliessendes Umschalten des Fahrwerks
auf eine parallel zur bestehenden Fahrbahn oder zur seitlichen Beckenwand orientierte
Vorwärtsfahrt herangezogen werden.
2. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschalten des
Fahrwerks auf die Vorwärtsfahrt erst bei Parallelität der Umschaltleiste (20) zum
Hindernis durchgeführt wird.
3. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Fahrbewegung
des Reinigungsgerätes (100) von mindestens einem ersten Sensor (25) die momentane
Bewegungsrichtung in bezug auf eine Fahrlinie (F) oder in bezug auf einen Fahrstreifen
(F') erfasst und die derart ermittelten Abweichungen als Signale umgewandelt und zu
einer Richtungskorrektur herangezogen werden.
4. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der mit einem
Sollwinkel von 180° vorgegebenen Drehbewegung des Reinigungsgerätes (100) von einem
zugeordneten Richtungssensor-System (26) der momentane Drehwinkel gemessen wird.
5. Arbeitsverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer nicht vollständig
durchgeführten Drehbewegung des Reinigungsgerätes (100) die in bezug auf den vorgegebenen
Sollwinkel gemessene Differenz als Abweichung ergänzt wird.
6. Arbeitsverfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
bei der Drehbewegung des Reinigungsgerätes (100) in bezug auf den Sollwinkel gemessene
Differenz durch Umschaltung des Fahrwerks ergänzt wird.
7. Arbeitverfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsgerät
(100) bei Erkennung eines Hindernisses während der Vorwärtsfahrt um 180° gedreht und
der dabei ausgeführte Winkel der Drehbewegung von dem Richtungssensor-System (26)
gemessen wird.
8. Arbeitsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die von der momentanen
Bewegungsrichtung abhängigen Abweichungen unter Einbezug der momentanen Fahrgeschwindigkeit
ermittelt sowie unter Vergleich mit der vorgegebenen Fahrgeschwindigkeit als umgewandelte
Signale zu der Richtungskorrektur herangezogen werden.
9. Arbeitsverfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass während
der Fahrbewegung des Reinigungsgerätes (100) die in bezug auf die Fahrlinie (F) oder
auf den Fahrstreifen (F') orientierte momentane Bewegungsrichtung von dem optisch/elektronischen
Sensor (25) erfasst wird und dabei ermittelte Abweichungen als Signale umgewandelt
und zur Korrektur der Richtungsbewegung herangezogen werden, und dass bei Betätigung
der frontseitigen Kontaktleiste (18) das Reinigunggerät (100) bis zur Betätigung der
rückseitigen Umschaltleiste (20) in der Ebene gedreht wird und dabei ermittelte Signale
für die Umschaltung des Fahrwerks auf Rückwärtsfahrt sowie zum Ausrichten des Reinigungsgerätes
(100) am Hindernis verwendet und vom Ausrichten abhängige Signale für eine Umschaltung
des Fahrwerks auf die Vorwärtsfahrt herangezogen werden.
10. Reinigungsgerät zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, bestehend
aus einem auf Vorwärts- und Rückwärtsfahrt umschaltbaren und mit Antriebsrädern oder
Fahrbändern in Wirkverbindung stehenden Fahrwerk, einer an einem Gehäuse (1) des Reinigungsgerätes
(100) frontseitig angeordneten Kontaktleiste (18) sowie einer rückseitig angeordneten
Umschaltleiste (20), von welchen Leisten (18,20) beim Auffahren des Gerätes auf ein
Hindernis über eine Steuerlogik (14) dem Fahrwerk korrekturabhängige Signale zuführbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die an einer Antriebswelle (8) angeordneten Antriebsräder
(3,3') unter Zwischenschaltung mindestens einer Kupplung (11,12) über ein Getriebe
(10) mit einem Antriebs-Aggregat (9) und die Kupplung (11,12) mit der Steuerlogik
(14) verbunden sind.
11. Reinigunggerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Steuerlogik
(14) in Wirkverbindung stehende Umschaltleiste (20) als hohlkörperartiges Trägerelement
(50) ausgebildet ist, in welchem zwei im Abstand zueinander jeweils um einen Bolzen
(59) schwenkbar gelagerte Schaltelemente (60,60') angeordnet sind.
12. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schaltelemente (60,60') in dem Trägerelement (50) derart angeordnet und schwenkbar
gelagert sind, dass von diesen sämtliche auf das Trägerelement (50) frontseitig und/oder
quer dazu orientiert wirkenden Kontaktierungen erfasst und in Abhängigkeit davon ermittelte
Signale der Steuerlogik (14) zuführbar sind.
13. Reinigungsgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antriebs-Aggregat
(9) ein mit einer elektrischen Schaltung versehener Umrichter (13) vorgeschaltet ist,
mittels welchem eine Ein-Phasen-Spannung in eine Drei-Phasenwechsel-Spannung mit stabiler
Ausgangsfrequenz erzeugbar ist.
14. Reinigungsgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden mit der
Antriebswelle (8) wirkverbundenen Kupplungen (11,12) als Elektro- oder Magnetkupplungen
ausgebildet sind und das dazwischen angeordnete Getriebe (10) als ein mit kraftschlüssiger
Reduktion-Getriebestufe versehenes Schneckengetriebe ausgebildet ist.