[0001] Die Erfindung betrifft einen Faserbrennerstein mit einem Faserbauteil aus feuerfesten
Fasern sowie einen Brenner mit einem solchen Faserbrennerstein.
[0002] Brennersteine werden häufig in verschiedensten Formen von Brennern eingesetzt. Sie
dienen zum einen der Flammenführung einer schon vom Brenner erzeugten Flamme und schützen
auf diese Weise benachbarte Bauteile vor der direkten Einwirkung der Flamme. Soweit
sie durchströmbar, d. h. porös sind, können sie auch zur Flammenbildung verwendet
werden. Sie sind dann meist am Ende eines Brennstoffsuführkanals angebracht, der der
Zuführung des Brennstoff-Luft-Gemisches dient. Dies entzündet sich dann nach Durchströmen
des Brennersteins an dessen Außenseite, wobei der Brennerstein als Flammenrückschlagsicherung
dient.
[0003] Die Bezeichnung Brennerstein ist dadurch entstanden, daß die Brennersteine zunächst
aus gebrannten, feuerfesten Massen, insbesondere aus keramischen Werkstoffen hergestellt
wurden und deshalb steinartigen Charakter hatten. In jüngerer Zeit hat man Brennersteine
auch unter Verwendung von feuerfesten, meist keramischen Fasern hergestellt. Ein solcher
Faserbrennerstein ist beispielsweise der EP-A-0 321 611 zu entnehmen. Er besteht aus
mehreren, axial hintereinander angeordneten und ineinandergefügten, zylindrischen
Brennersteinsegmenten, die der Flammenführung dienen. Solche Brennersteine zeichnen
sich durch geringes Gewicht und Handlichkeit sowie schnelle Aufheizzeit aus.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil solcher Faserbrennersteine besteht jedoch darin, daß mit
den Fasern allein keine Eigenstabilität erzielbar ist. Im Stand der Technik war es
deshalb notwendig, ein Faserbauteil unter Zuhilfenahme eines Bindemittels zu fertigen,
damit sich ein eigenstabiles Gebilde ergibt. Das Bindemittel hebt die ansonsten vorhandene
Elastizität der Fasern im wesentlichen auf, d. h. das Faserbauteil ist nahezu genauso
spröde wie die vorbekannten, aus keramischen Massen gebrannten Brennersteine. Auf
Grund dieser Sprödigkeit ist der bekannte Faserbrennerstein anfällig gegenüber Stoß-,
Druck- und Vibrationsbeanspruchungen während des Transports, der Montage und des Betriebs.
Die Verwendung des Bindemittels führt ferner dazu, daß bei schnellen Temperatursprüngen
und großen Temperaturgradienten Rißbildungen, eine weitere Versprödung und Abplatzungen
auftreten. Außerdem erhöht die Verwendung des Bindemittels das Gewicht des Faserbrennersteins
und damit auch dessen Wärmespeicherkapazität.
[0005] Brennersteine, die zur Flammenbildung am Ende eines Brennstoffzuführkanals eingesetzt
werden, sind ebenfalls in vielfältigen Ausführungsformen bekannt (vgl. US-A-4 643
667, EP-A-0 294 726, DE-A-38 33 169, US-A-4 752 213, DE-A-27 14 835, DE-A-35 04 601,
US-A-4 608 012, US-A-4 746 287, EP-A-0 415 008). Soweit bei den vorbekannten Brennersteine
Fasern zum Einsatz kommen, besteht das Problem darin, eine gleichmäßige Porosität
für den Durchtritt des Brennstoffs zu erzielen. Bei Verwendung von Bindemitteln ist
dies nicht in einem befriedigendem Maße erreichbar, so daß auf der Oberfläche des
Brennersteins schwarze Flecke entstehen und damit eine gleichmäßige Wärmeverteilung
nicht erreicht wird.
[0006] Ausgehend von einem Brennerstein unter Verwendung von Fasern liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen solchen Faserbrennerstein derart zu gestalten, daß er
ein geringes Gewicht hat, unempfindlich gegenüber mechanischen und thermischen Beanspruchungen
ist und sich durch feine und gleichmäßige Porosität auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Faserbauteil aus einzelnen
Faserstreifen, bestehend jeweils aus zueinander beweglichen, nur durch sich selbst
zusammenhängenden Fasern, zusammengesetzt ist, wobei die Faserstreifen durch eine
Spanneinrichtung in gegenseitiger Druckanlage gehalten sind. Vorzugsweise sollten
die Faserstreifen einzeln oder gruppenweise vorgepreßt sein.
[0008] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verspannung einer Vielzahl von Faserstreifen ergibt
sich ein Faserbrennerstein, der ohne Verwendung von Bindemitteln selbsttragend ist.
Die Beweglichkeit der Fasern untereinander sichert eine hohe Elastizität des Faserbauteils
mit der Folge, daß der Faserbrennerstein hohe Temperaturen und große Temperaturschwankungen
über eine lange Zeit aushalten kann. Ferner ist der Faserbrennerstein wegen der Elastizität
des Faserbauteils unempfindlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen während des
Transports, der Montage und des Betriebes. Die geringe Materialdichte des Faserbauteils
sorgt für niedriges Gewicht mit Vorteilen bei der Handhabung und dem Transport und
für eine kleine Wärmespeicherkapazität sowie für gute Isolierwirkung. Insbesondere
bei intermittierendem Ofenbetrieb läßt sich hierdurch Energie einsparen.
[0009] Hinzu kommt, daß die erfindungsgemäße Kombination aus Faserstreifen und Spanneinrichtung
außerordentlich flexibel ist, was die Ausrichtung der Fasern und die Einstellung der
Porosität angeht. Versuche haben ergeben, daß eine sehr feine und über die Fläche
außerordentlich gleichmäßige Porosität erzielbar ist, was insbesondere dann von Vorteil
ist, wenn auf der Außenoberfläche des Faserbrennersteins eine großflächige Flamme
erzeugt werden soll.
[0010] Der Begriff Spanneinrichtung ist im Sinne der Erfindung sehr allgemein zu verstehen.
Im einfachsten Fall reicht hierfür eine entsprechende Ausnehmung in der Feuerraumwand
eines Ofens aus, wobei dann die Faserstreifen derart dimensioniert sind, daß sie nach
dem Einsetzen in gegenseitiger Druckanlage gehalten sind. Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit, die Spanneinrichtung mit einer Verstelleinrichtung zu kombinieren,
um hierüber die Porosität des Faserbauteils auch noch im Betrieb ein- bzw. nachstellen
zu können.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung des Faserbrennersteins
besteht darin, daß die Querschnitte der Faserstreifen jeweils so bemessen werden können,
daß die Rohdichte des Faserbauteils über seinen Querschnitt im wesentlichen gleich
ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Faserbrennerstein von Luft oder
Brennstoff durchströmt wird.
[0012] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Faserbauteil als einen Kanal
umhüllender Fasermantel, beispielsweise in Zylinderform ausgebildet ist. In diesem
Fall sollte der Fasermantel aus einer Vielzahl von in Umfangsrichtung nebeneinander,
sich ansonsten in axialer Richtung erstreckenden Faserstreifen bestehen, wobei die
Faserstreifen zumindest teilweise einen sich zur Innenseite des Fasermantels hin verjüngenden
Querschnitt haben sollten. Als Querschnittsformen kommen dabei insbesondere trapezförmige
oder dreiecksförmige Querschnitte in Frage. Dabei können sich in Umfangsrichtung des
Fasermantels Faserstreifen rechteckigen Querschnitts mit Faserstreifen, die einen
sich zum Kanal verjüngenden Querschnitt haben, abwechseln.
[0013] Alternativ zu einem zylindrischen Fasermantel kann der Fasermantel auch so gestaltet
sein, daß sich der Kanal zu einem Ende hin verjüngt. In diesem Fall sollten die Faserstreifen
teilweise zu diesem Ende hin verkürzt sein, um der Querschnittsveränderung Rechnung
zu tragen. Alternativ oder in Kombination dazu können die Faserstreifen auch so ausgebildet
sein, daß sie sich zu der engeren Öffnung hin zumindest teilweise in Querschnitt keilförmig
verjüngen.
[0014] Sofern die Faserstreifen zu einem Fasermantel zusammengesetzt sind, kann die Spanneinrichtung
in einfacher Weise aus einer beispielsweise metallischen Außenummantelung bestehen,
an deren Innenseite der Fasermantel unter Vorspannung anliegt. Es kann sich hierbei
um eine Metallhülse handeln, wenn der Faserbrennerstein so eingebaut ist, daß eine
Durchströmung nicht stattfindet. Die Außenummantelung kann jedoch auch mit einer Vielzahl
von Durchlaßöffnungen versehen und beispielsweise als Drahtgitter oder Rippenstreckmetallhülse
ausgebildet sein. Dies läßt eine Durchströmung des Fasermantels in radialer Richtung
zu, beispielsweise um über den Fasermantel Luft in den Kanal anzusaugen oder auf der
Außenoberfläche des Fasermantels eine großflächige Flamme zu erzeugen. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit, die Außenummantelung außenseitig von einer Fasermatte aus
feuerfesten Fasern zu umhüllen.
[0015] Ein zylindrischer oder auch konischer Fasermantel läßt sich auch dadurch verwirklichen,
daß die Faserstreifen als ringförmige Faserscheiben ausgebildet sind, die in Richtung
des Kanals hintereinander angeordnet sind. Solche Faserscheiben haben, wenn sie aus
dem als Matte vorliegenden Rohprodukt ausgestanzt werden, zwangsläufig einen sich
in radialen Ebenen erstreckenden Faserverlauf, so daß der Fasermantel den äußeren
und inneren Oberflächen eine bürstenförmige Struktur hat. Die Spanneinrichtung kann
dabei aus Endscheiben und diese verbindenden, sich in Axialrichtung erstreckenden
Spannankern bestehen.
[0016] Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Faserstreifen einen sich vornehmlich
in radialen Ebenen erstreckenden Faserverlauf haben. Dies läßt sich dadurch erreichen,
daß die einzelnen Faserstreifen aus dem Rohprodukt, also der Fasermatte, entsprechend
ausgeschnitten und positioniert werden. In solchen Fasermatten erstrecken sich die
einzelnen Fasern vornehmlich in Ebenen parallel zu den Oberflächen, wobei die Fasern
innerhalb dieser Ebenen ungeordnet verlaufen. Die erfindungsgemäße Anordnung der Faserstreifen
ergibt eine bürstenartige Oberflächenstruktur sowohl auf der Innen- als auch auf der
Außenseite des Fasermantels. Hierdurch werden Ablösungen von Fasern vermieden.
[0017] Für den Fall daß auf der Außenseite des Fasermantels eine Flamme erzeugt werden soll,
ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Kanal an einem Ende, und zwar am freien
Ende, geschlossen ausgebildet ist, um den Brennstoff zu zwingen, den Fasermantel zu
durchströmen und erst an dessen Außenseite auzutreten.
[0018] Für die vorgenannte Anwendung kommen jedoch nicht nur mantelförmige Faserbauteile
in Frage, sondern auch solche, die als Faserplatte, bestehend aus einer Vielzahl von
Faserstreifen, ausgebildet sind. Die Faserstreifen sind dann nebeneinander angeordnet
und werden an den Seiten beispielsweise von Gehäusewandungen eingefaßt, wobei diese
Gehäusewandungen die Spanneinrichtung bilden, die die Faserstreifen in gegenseitiger
Druckanlage halten. Die Faserplatte kann dabei jede beliebige Umfangsform haben, beispielsweise
rechteckig, rund, oval oder dergleichen. In einfachster Form ist sie eben ausgebildet.
Sie kann jedoch auch konisch bzw. trichterförmig gestaltet sein. In allen Fällen sollten
die Faserstreifen derart angeordnet werden, daß sich ihre Fasern vornehmlich in quer
zur Plattenebene erstreckenden Ebenen verlaufen, also in Durchströmrichtung. Auf diese
Weise ergibt sich auch hier einerseits an der angeströmten und andererseits an der
flammentragenden Oberfläche eine bürstenartige, Faserablösungen verhindernde Struktur.
[0019] Zu der Erfindung gehört auch ein mit dem vorbeschriebenen Faserbrennerstein ausgerüsteter
Brenner. Erfindungsgemäß ist der Fasermantel in einer Ofenausnehmung eingesetzt, die
die Spanneinrichtung bildet. Alternativ dazu kann der Fasermantel auch in einem Luftkanal
mit Abstand zu dessen Wandung eingesetzt sein. Bei einer Erzeugung der Flamme im Kanal
des Fasermantels wird durch den Fasermantel - insbesondere wenn er sich konisch verjüngt
- Luft angesaugt, wodurch sich nicht nur eine saubere Verbrennung erzielen läßt, sondern
das Faserformteil auch gekühlt und damit geschont wird. Sofern sich im Fasermantel
kein Unterdruck einstellt, kann ein Gebläse vorgesehen sein, das die Luft von außen
durch den Fasermantel drückt.
[0020] Der Brenner kann erfindungsgemäß so gestaltet sein, daß das Faserbauteil am Ende
eines Zuführkanals für das Brennstoffgemisch angeordnet ist, so daß die Flamme erst
auf der Außenseite des Faserbauteils erzeugt wird. Die außerordentlich gleichmäßige
Porosität eines solchen Faserbauteils gewährleistet geringe Schallemissionen, eine
sehr gleichmäßige Strahlungsverteilung und ein saubere Verbrennung mit geringen Schadstoffanteilen.
Der Zuführkanal kann dabei auch in einen Brennstoffkanal und einen Luftkanal aufgeteilt
sein, wobei der Brennstoffkanal zentral an der Außenseite des Faserbauteils mündet,
während der Luftkanal von dem Faserbauteil abgeschlossen ist. In diesem Fall wird
das Faserbauteil nur von der Verbrennungsluft durchströmt.
[0021] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur (1)
- einen Vertikalschnitt durch eine Feuerraumwand eines Ofens;
- Figur (2)
- eine Schrägansicht des erfindungsgemäßen Faserbrennersteins;
- Figur (3)
- einen Axialschnitt durch den Faserbrennerstein in der Ebene A-A in Figur (2);
- Figur (4)
- die Schrägansicht einer Abwicklung eines Teils der Faserstreifen, aus denen der Faserbrennerstein
nach den Figuren (2) und (3) gebildet ist;
- Figur (5)
- einen Axialschnitt durch eine konischen Faserbrennerstein in der Ebene B-B in Figur
6;
- Figur (6)
- eine Frontansicht des Faserbrennersteins gemäß Figur (5);
- Figur (7)
- eine Teildarstellung der Faserstreifen des Faserbrennersteins nach den Figuren (5)
und (6) in Schrägansicht;
- Figur (8)
- drei Ausbildungen von Faserstreifen für den Faserbrennerstein nach den Figuren (5)
und (6) in Seiten- und Vorderansicht;
- Figur (9)
- einen Axialschnitt durch einen zylindrischen Faserbrennerstein in der Ebene C-C in
Figur (10);
- Figur (10)
- eine Frontansicht des Faserbrennersteins nach Figur (9);
- Figur (11)
- einen Axialschnitt durch eine Brenner mit zylindrischem Faserbrennerstein;
- Figur (12)
- einen Axialschnitt in Schrägansicht eines Brenners mit ebener Faserplatte und
- Figur (13)
- einen Axialschnitt durch einen Brenner mit trichterförmiger Faserplatte.
[0022] In Figur (1) ist der Teil einer Feueraumwand (1) eines Ofens zu sehen, an dessen
Außenseite ein Gasbrenner (2) angebracht ist. Die Feuerraumwand (1) weist eine durchgehende,
zylindrische Ausnehmung (3) auf, die außenseitig durch einen Flansch (4) begrenzt
wird, an der der Gasbrenner (2) aufgehängt ist. In die Ausnehmung (3) ist ein zylindrischer
Faserbrennerstein (5) eingesetzt. Der Faserbrennerstein (5) dient der Führung einer
vom Gasbrenner (2) erzeugten Flamme (6) und isoliert diese Flamme (6) gegen die Feuerraumwand
(1).
[0023] Die Figuren (2) und (3) lassen den Aufbau des in Figur (1) dargestellten Faserbrennersteins
(5) näher erkennen. Der Faserbrennerstein (5) besteht aus einem Fasermantel (7) und
einer ihn umhüllenden Außenummantelung (8) aus Metall, beispielsweise Rippenstreckmetall.
[0024] Wie insbesondere aus Figur (2) deutlich wird, setzt sich der Fasermantel (7) aus
in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten, abwechselnd im Querschnitt rechteckigen
Faserstreifen - beispielhaft mit (9) bezeichnet - und im Querschnitt dreieckigen Faserstreifen
- beispielhaft mit (10) bezeichnet - zusammen, wobei sich die Letzteren zum vom Fasermantel
(7) umhüllten Führungskanal (11) hin verjüngen. Die Faserstreifen (9, 10) erstrecken
sich über die gesamte axiale Länge des Fasermantels (7). Sie sind derart dimensioniert,
daß sie unter Vorspannung an der Innenseite der Außenummantelung (8) anliegen. Hierdurch
ergibt sich auch eine gegenseitige Druckanlage der Faserstreifen (9, 10) untereinander.
[0025] Figur (4) zeigt einen auf einer Unterlage (12) horizontal ausgelegten Teil des Fasermantels
(7) mit den rechteckigen Faserstreifen (9) und den dreiecksförmigen Faserstreifen
(10). Es ist deutlich gemacht, daß sich die einzelnen Fasern in Ebenen erstrecken,
die im wesentlichen parallel zu den Flächen hin liegen, mit denen die Faserstreifen
(9, 10) nach Fertigstellung des Fasermantels (7) aneinanderliegen. Hierdurch ergibt
sich sowohl an der Außen- als auch an der Innenseite des Fasermantels (7) eine bürstenartige
Struktur mit senkrecht zu den Oberflächen vorstehenden Fasern.
[0026] Bei dem in den Figuren (5) und (6) dargestellten Ausführungsbeispiel eines Faserbrennersteins
(13) ist der von ihm umhüllte Kanal (14) konisch mit zum Ende des Kanals (14) sich
verjüngendem Querschnitt ausgebildet. Entsprechend ist auch der Fasermantel (15) des
Faserbrennersteins (13) konisch ausgebildet und wird außenseitig von einer nicht näher
dargestellten Öffnung versehenen, konischen Außenummantelung (16) umhüllt.
[0027] Der Faserbrennerstein (13) ist in einen ebenfalls konisch zulaufenden und am verjüngten
Ende geschlossen ausgebildeten Luftkanal (17) eingesetzt, der parallel und im Abstand
zur Außenummantelung (16) verläuft. Im Betrieb wird in dem Kanal (14) vom erweiterten
Ende her eine Flamme erzeugt, die aufgrund der Düsenwirkung des Fasermantels (15)
einen Unterdruck bewirkt, so daß über den Luftkanal (17) von außen Luft über die Durchtrittsöffnungen
in der Außenummantelung (16) und über den Fasermantel (15) in den Kanal (14) angesaugt
wird. Hierdurch werden zum einen die Verbrennung verbessert und zum anderen der Fasermantel
(15) ständig gekühlt.
[0028] Auch hier ist der Fasermantel (15) aus abwechselnd im Querschnitt rechteckigen Faserstreifen
- beispielhaft mit (18) bezeichnet - und im Querschnitt dreieckigen Faserstreifen
- beispielhaft mit (19) bezeichnet - zusammengesetzt. Damit bei dieser Ausgestaltung
des Faserbrennersteins (13) eine über den Querschnitt gleichmäßige Rohdichte erreicht
wird, sind zum sich verjüngenden Ende des Kanals (11) hin in regelmäßigen Abständen
Faserstreifen (18, 19) verkürzt und zudem keilförmig gestaltet.
[0029] Die Figuren (7) und (8) zeigen an ihren Enden keilförmige zugeschnittene Faserstreifen
(20) sowie zusätzlich verkürzte Faserstreifen (21) neben einem rechteckigen Faserstreifen
(22), und zwar in Figur (7) auf einer ebenen Unterlage (23) nebeneinander gestellt
und in Figur (8) in Einzeldarstellung sowohl von der Seite als auch von vorn. Mit
Hilfe solcher Faserstreifen (20, 21, 22) läßt sich der jeweils gewünschte Konuswinkel
für den Faserbrennerstein (13) verwirklichen.
[0030] Die Figuren (9) und (10) zeigen wieder einen zylindrischen Faserbrennerstein (24).
Wie insbesondere aus Figur (9) deutlich wird, hat dieser Faserbrennerstein (24) einen
Fasermantel (25), der aus in axialer Richtung hintereinander angeordneten, ringförmigen
Faserscheiben - beispielhaft mit (26) bezeichnet - zusammengesetzt ist. Die Faserscheiben
(26) sind aus einer Fasermatte entsprechender Dicke ausgestanzt, wobei sich die Fasern
vornehmlich in Ebenen parallel zu den Oberflächen der Fasermatte erstrecken. Entsprechend
liegt der Hauptverlauf der Fasern bei dem Faserbrennerstein (24) in radialen Ebenen,
so daß sich auch hier wieder an der Innen- und Außenfläche des Fasermantels (25) eine
bürstenförmige Struktur ergibt.
[0031] Damit der Faserbrennerstein (24) eigenstabil ist und die einzelnen Faserscheiben
(26) zusammgehalten werden, ist eine Spanneinrichtung vorgesehen, die zwei sich in
axialer Richtung erstreckende Spannanker (27, 28) aufweist, wobei sich die Enden der
Spannanker (27, 28) auf der einen Seite an kreisringförmigen bzw. kreuzförmigen Abstützscheiben
(29, 30) und am anderen Ende an einem starren Abstützring (31) abstützen. Mit Hilfe
dieser Spannanker (27, 28) läßt sich auf einfache Weise der Anpreßdruck der Faserscheiben
(26) untereinander und damit auch die Porosität des Fasermantels (25) einstellen,
und zwar auch noch nachträglich.
[0032] In Figur (11) ist ein Brenner (32) teilweise dargestellt. Er hat einen Zuführkanal
(33) für das Brennstoffgemisch, an dessen Ende ein zylinderförmiger Faserbrennerstein
(34) nach unten anschließt. Der Faserbrennerstein (34) weist einen Fasermantel (35)
auf, der aus in axialer Richtung hintereinander angeordneten ringförmigen Faserscheiben
- beispielhaft mit (36) bezeichnet - zusammengesetzt ist. Der Fasermantel (35) umhüllt
einen sich in axialer Richtung an den Zuführkanal (33) anschließenden Führungskanal
(37), der endseitig durch eine Spannplatte (38) abgeschlossen wird. Dem Führungskanal
(37) durchsetzt ein mit der Spannplatte (38) verbundener Spannanker (39), der im Bereich
der Mündung des Zuführkanals (33) an einer nicht näher dargestellten Halterung verschraubt
ist und mit dem sich der gegenseitige Anpressdruck der Faserscheiben (36) und damit
die Porosität des Fasermantels (35) einstellen lassen.
[0033] Mit Hilfe dieses Faserbrennersteins (34) wird an der äußeren Umfangsfläche des Fasermantels
(35) eine Flamme (40) erzeugt. Hierzu wird ein Brennstoff-Luft-Gemisch über den Zuführkanal
(33) in den Führungskanal (37) eingeleitet. Aufgrund seiner Porosität durchströmt
das Brennstoff-Luft-Gemisch den Fasermantel (35), tritt dann an der äußeren Umfangsoberfläche
aus und wird dort gezündet bzw. entzündet sich selbst.
[0034] Figur (12) zeigt einen weiteren Brenner (41) mit einem rechteckförmigen Zuführkanal
(42) für ein Brennstoff-Luft-Gemisch. Der Zuführkanal (42) hat eine Verbreiterung
(43) mit seitlichen Einspannflanschen (44, 45), die parallel zueianander verlaufen.
[0035] Zwischen den Einspannflanschen (44, 45) ist eine Faserplatte (46) eingespannt, die
aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, im Querschnitt rechteckigen Faserstreifen
(47) besteht. Die Faserstreifen (47) sind so dimensioniert, daß sie untereinander
und an den Einspannflanschen (44, 45) in Druckvorspannung anliegen. Falls erwünscht,
kann einer der Einspannflansche (44, 45) in der Ebene der Faserplatte (46) verstellbar
ausgebildet werden, um die Vorspannung und damit die Porosität der Faserplatte (46)
zu verändern. Die Faserstreifen (47) sind derart angeordnet, daß die Fasern sich in
Ebenen erstrecken, die in Durchströmrichtung liegen. Auf diese Weise ergibt sich auf
den freien Oberflächen der Fasermatten (46) eine bürstenartige Struktur.
[0036] Für den Betrieb des Brennerers (41) wird ein Brennstoff-Luft-Gemisch über den Zuführkanal
(42) durch die Faserplatte (46) geleitet. Das Gemisch tritt dann an der oberen Außenseite
der Faserplatte (46) aus und wird dort gezündet, so daß eine großflächige Flamme (48)
entsteht.
[0037] In Figur (13) ist ein weiterer Brenner (49) dargestellt. Er hat einen Luftzuführkanal
(50), der nach unten hin eine trichterförmige Erweiterung (51) aufweist. Der Luftzuführkanal
(50) wird koaxial von einem Brennstoffkanal (52) durchsetzt, der untenseitig in einen
Verteiler (53) mündet. In der Erweiterung (51) ist eine trichterförmige Faserplatte
(54) eingespannt. Ihre kegelförmige Oberseite hat Abstand zu der Wandung der Erweiterung
(51). Die Faserplatte (54) wird von dem Brennstoffkanal (52) durchsetzt, wobei die
Öffnungen des Verteilers (53) auf die Unterseite der Faserplatte (54) gerichtet sind.
[0038] Die Faserplatte (54) besteht aus einer Vielzahl von Faserstreifen - beispielhaft
mit (55) bezeichnet -, wobei sich ihre gegenseitigen Anlageflächen in axialer Richtung
erstrecken. Dies gilt auch für die Ebenen, in denen die Fasern der einzelnen Faserstreifen
(55) verlaufen, so daß sich auf Ober- und Unterseite der Faserplatte (54) eine bürstenförmige
Struktur ergibt.
[0039] Für den Betrieb der Brennkammer (49) wird der Faserplatte (54) über den Luftzuführkanal
(50) und die Erweiterung (51) reine Luft zugeführt. Diese durchdringt die Faserplatte
(54) und tritt dann an der Unterseite fein verteilt aus. Gleichzeitig wird über den
Brennstoffkanal (52) und den Verteiler (53) Brennstoff über die Unterseite der Faserplatte
(54) verteilt, der sich in diesem Bereich mit der aus der Faserplatte (54) autretenden
Luft vermischt und auf diese Weise ein zündfähiges Gemisch ergibt.
1. Faserbrennerstein (5, 13, 24, 34) mit einem Faserbauteil (7, 15, 25, 35, 46, 54) aus
feuerfesten Fasern,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faserbauteil (7, 15, 25, 35, 46, 54) aus einzelnen
Faserstreifen (9, 10, 18, 19, 20, 21, 26, 36, 47, 55), bestehend jeweils aus zueinander
beweglichen, nur durch sich selbst zusammenhängenden Fasern, zusammengesetzt ist,
wobei die Faserstreifen (9, 10, 18, 19 20, 21, 26, 36, 47, 55) durch eine Spanneinrichtung
(8, 16, 27, 28, 29, 30, 31, 38, 39, 44, 45, 51) in gegenseitiger Druckanlage gehalten
sind.
2. Faserbrennerstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstreifen (9, 10; 18, 19, 20, 21, 26, 36, 47,
55) einzeln oder gruppenweise vorgepreßt sind.
3. Faserbrennerstein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Faserstreifen (9, 10, 18, 19, 20,
21, 26, 36, 47, 55) jeweils so bemessen sind, daß die Rohdichte des Faserbauteils
(7, 15, 25, 35, 46, 54) über seinen Querschnitt im wesentlichen gleich ist.
4. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faserbauteil als einen Kanal (11, 14, 37) umhüllender
Fasermantel (7, 15, 25, 35) ausgebildet ist.
5. Faserbrennerstein nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in Umfangsrichtung nebeneinander eine Vielzahl von sich
ansonsten in axialer Richtung erstreckenden Faserstreifen (9, 10, 18, 19, 20, 21)
angeordnet sind.
6. Faserbrennerstein nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Faserstreifen (10, 19) einen sich zur Innenseite des Fasermantels
hin verjüngenden Querschnitt haben.
7. Faserbrennerstein nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt trapezförmig oder dreiecksförmig ist.
8. Faserbrennerstein nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sich in Umfangsrichtung des Fasermantels (7, 15) Faserstreifen
(9, 18, 20, 21) rechteckigen Querschnitts mit Faserstreifen (10, 19), die einen sich
zum Kanal verjüngenden Querschnitt haben, abwechseln.
9. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kanal (14) zu einem Ende des Fasermantels (15)
hin verjüngt und daß die Faserstreifen (21) teilweise zu diesem Ende hin verkürzt
sind.
10. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kanal (14) zu einem Ende des Fasermantels (15)
hin verjüngt und daß die Faserstreifen (20) sich zu dieser Öffnung hin zumindest teilweise
im Querschnitt keilförmig verjüngen.
11. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sich in Umfangsrichtung des Fasermantels Faserstreifen
mit Einlagestreifen aus formstabilem Isoliermaterial abwechseln.
12. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung als Außenummantelung (8, 16) ausgebildet
ist, an deren Innenseite der Fasermantel (7, 15) unter Vorspannung anliegt.
13. Faserbrennerstein nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenummantelung (16) mit einer Vielzahl von Durchlaßöffnungen
versehen ist.
14. Faserbrennerstein nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenummantelung außenseitig von einer Fasermatte
aus feuerfesten Fasern umhüllt ist.
15. Faserbrennerstein nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstreifen als ringförmige Faserscheiben (26, 36)
ausgebildet sind, die in Richtung des Kanals (37) hintereinander angeordnet Sind.
16. Faserbrennerstein nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung Endscheiben (29, 30, 31) und diese
verbindende, sich in axialer Richtung erstreckende Spannanker (27, 28) aufweist.
17. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 4 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstreifen (9, 10, 18, 19, 20, 21, 26, 36) einen
sich vornehmlich in radialen Ebenen erstreckenden Faserverlauf haben.
18. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 4 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (37) an einem Ende geschlossen ausgebildet ist.
19. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faserbauteil als Faserplatte (46, 54), bestehend aus
Faserstreifen, (47, 55) ausgebildet ist.
20. Faserbrennerstein nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserplatte (46) eben ausgebildet ist.
21. Faserbrennerstein nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserplatte (54) trichterförmig ausgebildet ist.
22. Faserbrennerstein nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern der Faserplatte (46, 54) vornehmlich in sich
quer zur Plattenebene erstreckenden Ebenen verlaufen.
23. Brenner mit einem einen Fasermantel (7) aufweisenden Faserbrennerstein (5) nach einem
der Ansprüche 4 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fasermantel (7) in eine Ofenausnehmung (3) eingesetzt
ist, die die Spanneinrichtung bildet.
24. Brenner mit einem einen Fasermantel (15) aufweisenden Faserbrennerstein (13) nach
einem der Ansprüche 4 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fasermantel (15) in einem Luftkanal (17) im Abstand
zu dessen Wandungen eingesetzt ist.
25. Brenner mit einem ein Faserbauteil (35, 46, 54) aufweisenden Faserbrennerstein (34)
nach einem der Ansprüche 4 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Faserbauteil (35, 46, 54) am Ende eines Zuführkanals
(33, 42, 50, 52) für das Brennstoffgemisch angeordnet ist.
26. Brennkammer nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführkanal in einen Brennstoffkanal (52) und einen
Luftkanal (50) aufgeteilt ist, wobei der Brennstoffkanal (52) zentral an der Außenseite
des Faserbauteils (54) mündet, während das Faserbauteil (54) am Ende des Luftkanal
(50) angeordnet ist.