[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum (mechanischen) Reinigen der Kornoberfläche(n)
von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere zum (Nach-)Reinigen von insbesondere thermisch
(vor-)regeneriertem Sand, insbesondere Gießerei-Altsand.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des
vorgenannten Verfahrens mit einem mit einem Schüttguteinlauf und einem Schüttgutauslauf
versehenen Behältnis, welches zwecks Bildung einer Wirbelschicht mit einem gasdurchlässigen
Anströmboden versehen ist, der von einer Fluidisiergasquelle mit Fluidisiergas zu
beaufschlagen ist.
[0003] Wie in der einschlägigen Fachwelt hinlänglich bekannt ist, fällt bei unterschiedlichsten
technologischen Prozessen unter Verwendung von Schüttgut (wie z.B. und insbesondere
Sand) nach Durchführung des betreffenden Prozesses dieses Schüttgut i.a. in verunreinigter
Form an und ist demgemäß früher sodann nicht nur als Abfallprodukt qualifiziert, sondern
auch entsprechend behandelt worden, indem man es auf Deponien verkippt oder auf sonstige
Art und Weise beseitigt (und dabei einer ggf. auch teilweisen Wiederverwendung entzogen)
hat.
[0004] Dieses gilt bspw. und insbesondere für seit eh und je in großen Mengen anfallende
Gießerei-Altsande, die als Formstoffe mit anorganischen oder/und organisch-chemischen
Bindemitteln behandelt worden sind, und die nach dem Gießvorgang insbesondere aufgrund
der zuvor zugesetzten Bindemittel so verunreinigt sind, daß Gießerei-Altsand als solcher
(d.h. also ohne Regenerierung) nicht ohne weiteres wiederverwendet werden kann. Eine
Regenerierung und damit eine (wenigstens teilweise) Rückgewinnung von verunreinigtem
Schüttgut setzt in dem vorgenannten beispielhaften Fall voraus, daß Binderhüllen und
sonstige Verunreinigungen der im wesentlichen aus Quarz bestehenden Sandkörner von
diesen abgetrennt und ausgeschieden werden.
[0005] Zu derartigen Binderhüllen kommt es im Falle von Gießerei-(Alt-)Sand bei anorganisch
gebundenen Formsanden insbesondere deshalb, weil der i.a. als Formstoff zugesetzte
Bentonit - abhängig von der Wärmebeaufschlagung beim Gießen - auf der Oberfläche der
Sandkörner durch Schamottisierung (Oolithisierung) im wesentlichen schalenförmig fixiert.
Weiterhin stellen Glanzkohlenstoff und Zusätze, welche diesen bilden, weiterhin Verunreinigungen
des zum Gießen gebrauchten Formsandes (= Gießerei-Altsandes) dar.
[0006] Wie insoweit in der DE-OS 4 008 849 zusammenfassend dargelegt ist, sind in der DE-OS
31 03 030, 38 15 877, 30 19 069 und der US-PS 2 783 511 bereits Technologien zur Regenerierung
von Gießerei-Altsanden vorgeschlagen worden, die indes weder unter technischen noch
auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu befriedigenden Ergebnissen führen.
Die DE-OS 4 008 849 selbst schlägt zwar ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regenerierung
von Gießerei-Altsanden vor, welches gegenüber dem früheren Stand der Technik zu ganz
erheblichen technischen und damit auch wirtschaftlichen Verbesserungen führt, doch
hat sich gezeigt, daß auch diese Technologie noch verbesserungsfähig ist, wie sich
aus folgendem ergibt:
[0007] Die Qualität des Regenerates zur (möglichst) uneingeschränkten Wiederverwendbarkeit
für verschiedene Formverfahren wird u.a. und insbesondere durch die Parameter
- pH-Wert
- Oolithisierung
- Schlämmstoff
- Gesamt-C-Inhalt
- Glühverlust und
- Körnung < 90 µ
gekennzeichnet, wobei die (zulässigen) Grenzwerte dieser Parameter für jedes Formverfahren
aufgrund entsprechender Erfahrungen definiert bzw. festgelegt sind. Werden diese Parameter-Grenzwerte
überschritten, so ist eine Wiederverwendbarkeit von regeneriertem Gießerei-Altsand
zwar grundsätzlich ebenfalls möglich, jedoch nur in entsprechenden sog. Formstoffkreisläufen.
[0008] Es ist daher stets die konkrete Aufgabenstellung zu prüfen bzw. unter Berücksichtigung
der konkreten Aufgabenstellung zu überprüfen, welche Grenzwerte für den konkreten
Anwendungsfall eingehalten werden müssen.
[0009] Das Regenerat aus einem thermischen Gießerei-Altsand-Aufbereitungsverfahren hat grundsätzlich
bzw. im allgemeinen bereits eine relativ hohe Qualität, enthält aber immer noch Bestandteile
von verkohlten Harzen, Zusatzstoffen und/oder Schamotte auf der Kornoberfläche sowie
unerwünschte (da störende) Feinanteile. Zur optimalen Einstellung der an sich gewünschten
bzw. erforderlichen Qualität des Regenerates wäre es daher erforderlich bzw. in höchstem
Maße wünschenswert, das Regenerat auch noch zumindest teilweise bzw. überwiegend von
diesen Verunreinigugnen zu befreien. Entsprechendes gilt ersichtlich für andere Aufbereitungsverfahren.
[0010] Denkt man bei einer derartigen (Nach-)Reinigung an eine mechanische (Nach-)Reinigung,
so ist festzustellen, daß es an sich bekannt ist, daß bei einer stets wünschenswerten
kornschonenden mechanischen Reinigung von Schüttgut der Reinigungseffekt im wesentlichen
durch Reibungs- bzw. Scheuereffekte erzielt wird, wenn nämlich die einzelnen Schüttgüter
(beim vorgenannten Beispiel also die Sandkörner) sich aneinander reibend relativ zueinander
bewegen. Dabei ist eine zu große Relativgeschwindigkeit der Schüttgutkörner zueinander
oder aber zu sonstigen Reinigungselementen insoweit kritisch, als es bei zu intensiver
Bewegung der (nach-)zureinigenden Schüttgutkörner sowohl zu einer Verminderung der
Korngröße, zur Kornzerstörung und/oder zur Schädigung der Kornoberflächen als auch
insbesondere zu einer erheblichen verschleißenden Zerstörnung von Reinigungsteilen
aufgrund von Pralleffekten mit entsprechender (zu hoher) Impulsenergie kommen kann.
[0011] Es sind mehrere Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit denen eine mechanische Entfernung
derartiger Verunreinigungen bewirkt wird. Dabei werden Prall- und Reibungseffekte
auf die Sandkörner untereinander, wie auch an feststehenden oder bewegten Apparateteilen
bewirkt. Als Beispiele seien hier Prall- und Kugelmühlen, Vibrationstöpfe und Scheuertrommeln,
sowie die besonders häufig verwendeten Prallreinigungsanlagen nach Jacob, Simpson
und Webac genannt. Um Kornschäden und -zerstörungen möglichst gering zu halten, wird
dabei im allgemeinen versucht, mittels geeigneter Maßnahmen, z.B. Schrägstellen der
Prallflächen etc., die Aufprallkräfte niedriger zu halten und Reibungseffekte stärker
wirksam werden zu lassen.
[0012] Allen diesen Vorrichtungen bzw. den mit ihnen durchzuführenden Verfahren gemeinsam
ist der erhebliche Nachteil einer relativ großen Kornzerstörung, die i.a. um so größer
ist, je höher die Qualitätsanforderungen an das Regenerat sind, weil man bei relativ
hoher Qualitätsanforderung logischer- und demgemäß an sich konsequenterweise die Prallgeschwindigkeiten
entsprechend hoch ansetzt bzw. die Anzahl der Durchläufe durch die Reinigungsapparatur
erhöht, dabei aber zwangsnotwendigerweise zugleich neben dem relativ guten Reinigungseffekt
zu einem hohen Grad an Kornzerstörung kommt.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung sowie eine zu dessen Durchführung geeignete und bestimmte Vorrichtung
zu schaffen, mittels derer die verunreinigten Kornoberflächen von Schüttgut wirksam
und dennoch kornschonend (mechanisch) zu reinigen bzw. nachzureinigen sind.
[0014] Als Lösung des verfahrensmäßigen Teils der vorgenannten Aufgabe ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß das zu reinigende bzw. nachzureinigende Schüttgut derart mit einer
unter Überdruck stehenden Gasströmung beaufschlagt und durch diese Gasbeaufschlagung
in einen wirbelnden Zustand versetzt wird, daß die Reinigung unter Vermeidung von
Stoß- bzw. Prallbeanspruchungen der Körner an festangeordneten oder beweglichen Wänden
allein durch reibende bzw. scheuernde (Oberflächen-)Beanspruchung der Körner erfolgt,
während die Lösung des vorrichtungsmäßigen Teils der vorstehenden Aufgabe bei einer
gattungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens gekennzeichnet
ist durch wenigstens eine oberhalb des Anströmbodens angeordneten Düse, deren Druckgasströmung
in das Innere der Wirbelschicht gerichtet ist, in welcher sich das zu reinigende bzw.
nachzureinigende Schüttgut zweckmäßigerweise und demgemäß bevorzugt befindet.
[0015] Demgemäß wird mit der vorliegenden Erfindung gleichsam als höchst vorteilhafte Ergänzung
der thermischen Aufbereitung gemäß der DE-OS 40 08 849 (s.d. insbesondere nach dem
Beispiel 2 und der in dieser Druckschrift insoweit beschriebenen Technologie) erfindungsgemäß
vorgeschlagen, das zu reinigende bzw. nachzureinigende Schüttgut in einen Wirbelschichtzustand
zu versetzen, wie nachfolgend noch im einzelnen dargelegt wird.
[0016] Dabei wird darauf verwiesen, daB die Schallgeschwindigkeit des Gases in der Düse
bei einem Vordruck vor den Düsen von ca. 2,3 bar abs. bereits erreicht wird (bei einem
Wirbelschichtgegendruck von ca. 1,15 bar abs.), und daß mit steigendem Vordruck die
Anströmgeschwindigkeit (= Schallgeschwindigkeit) konstant bleibt, die anströmende
Gasmasse (und damit der Impuls) indes mit steigendem Druck (dennoch) steigt.
[0017] Besonders wichtig ist hierbei, daß, im Gegensatz zu den vorstehend geschilderten
Verfahren des Standes der Technik, die Verweilzeit, innerhalb deren diese Scheuereffekte
wirksam sind, praktisch beliebig lange ausgedehnt werden kann. Daraus ergibt sich,
daß durch das erfindungsgemäße Verfahren tatsächlich die angestrebte ideale Art der
mechanischen Sandregenerierung, ausschließlich durch Abreiben der anhaftenden Bindemittelschalen
oder anderer Verunreinigungen, erreicht wird.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung können die Düsen höhenmäßig und/oder seitlich versetzt
zueinander angeordnet sein, so daß kein Zusammenprall von durch gegenläufige Luftstrahlen
beschleunigte Sandströme erfolgen kann.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet außerdem die Möglichkeit, den Reinigungsprozeß
auch in der Hitze ablaufen zu lassen. Dadurch können organische Bestandteile, z.B.
aus Resten von Kunststoffbindern, thermisch entfernt werden. Auf diese Weise ist es
auch möglich, solche organischen Verbindungen, die die aus der Wirbelschicht mit dem
Abgas ausgetragenen Stäube kontaminieren, zu unschädlichen Reststoffen auszubrennen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet durch diese Variante also die Möglichkeit, die
thermischen und die mechanischen Arbeitsgänge einer gründlichen Sandregenerierung
in einem einzigen Schritt zu kombinieren.
[0020] Diese wirtschaftlich sehr positive Möglichkeit wird durch einige, noch bedeutendere
Vorteile ergänzt. Es ist nämlich hier besonders zu beachten, daß die Wirbelschicht
eigenen, von den der pneumatischen Förderung abweichenden Gesetzen, folgt. Daraus
ergibt sich eine wesentlich günstigere Betriebsweise, denn für die Fluidisierung eines
Feststoffes ist ein nur relativ geringer Energieaufwand erforderlich. Für die quereingeströmten
Luftmengen genügt ebenfalls eine nur geringe Energie, um in dem Fließbett die wie
oben geschilderten Strömungsphänomena zu erzeugen. Daraus ergibt sich in Summa für
das erfinderische Verfahren ein Energieaufwand, der nur ca. 20 % des für konventionelle
pneumatische Verfahren erforderlichen Energieverbrauches beträgt. Ergänzt werden diese
wirtschaftlichen Vorteile durch hohes Ausbringen an qualitativ hochwertigem Sandregenerat
mit geringen Verlusten an Gutkorn.
[0021] Der größere Gewinn liegt indes in der geringeren Gutkornzerstörung und den damit
geringeren Kosten für Transport, Neusand, Deponie. Es wird ca. 15 Gew.-% weniger Korn
zerstört. Die mittlere Korngröße im Anteil > 0,09 fällt im Verlaufe der Reinigung
um ca. 10 % bei 1 h Reinigungszeit.
[0022] Verfahrensmäßig ist bevorzugt vorgesehen, daß die Druckgasströmung an wenigstens
einer Beaufschlagungsstelle auf/in das zu reinigende Schüttgut geleitet wird, wobei
höchst bevorzugt die wenigstens eine Druckgas-Beaufschlagungsstelle im Randbereich
der jeweils zu reinigenden Schüttgutmenge angeordnet wird, jedoch ersichtlich auch
in ihrem Inneren liegen kann.
[0023] Darüber hinaus hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn wenigstnes einer ersten
Druckgas-Beaufschlagungsstelle wenigstens eine zweite Druckgas-Beaufschlagungsstelle
im wesentlichen gegenüberliegend angeordnet ist, so daß es dabei - ggf. an mehreren
Stellen bzw. von mehreren "Verursacherstellen" hervorgerufen - dazu kommt, daß das
zu reinigende Schüttgut im Bereich (wenigstens) zweiter einander im wesentlichen entgegengesetzter
Gasströmungen liegt und demgemäß besonders intensiv (nach-)gereinigt wird, wobei den
Reibungs- bzw. Scheuereffekten ein (genau) zu dosierender Pralleffekt zwischen den
Körnern (nicht aber an Wänden oder Einbauten) überlagert wird, durch die Wahl des
Wirbelzustandes der Schicht (mehr oder weniger aufgelockert) und des Gasstrahlimpulses
(Vordruck vor der Düse) nur entsprechend unterschiedlicher Eindringtiefe in die Schicht.
[0024] In Ausgestaltung der vorliegenden Erifndung hat es sich weiterhin als besonders zweckmäßig
erwiesen, wenn das Druckgas an wenigstens einer Druckgas-Beaufschlagungsstelle im
wesentlichen tangential auf die Außenfläche der zu reinigenden Schüttgutmenge geleitet
wird, wodurch - insbesondere wenn diese Maßnahme an zwei oder mehr Stellen realisiert
wird - das zu reinigende Schüttgut in eine den angestrebten Effekt positiv beeinflussende
Rotationsbewegung versetzt werden kann, wobei der Reibungseffekt an hierfür geeigneten
Verschleißwänden bzw. Verschleißeinbauten verstärkt werden kann.
[0025] Dabei hat es sich nicht nur als höchst zweckmäßig erwiesen, wenn die Beaufschlagungsintensität
wenigstens einer (vorzugsweise sämtlicher) Druckgas-Beaufschlagungsstellen einstellbar
ist, damit die Druckgasbeaufschlagung der jeweiligen technologischen Aufgabe optimal
angepaßt werden kann, sondern wenn darüber hinaus Druckgaspreßluft verwendet wird,
welche die hier in Rede stehende Aufgabe nicht nur in höchst zweckmäßiger Weise löst,
sondern darüber hinaus auch preiswert zur Verfügung steht bzw. zur Verfügung gestellt
werden kann.
[0026] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist demgemäß bevorzugt wenigstens einer ersten
Düse auf der gegenüberliegenden Seite der Wirbelschicht bzw. des zu reinigenden Schüttgutes
wenigstens eine zweite Düse angeordnet, wobei die Strömungsintensität wenigstens einer
(vorzugsweise sämtlicher) Düse(n) bevorzugt einstellbar, d.h. also steuer- oder regelbar
sein kann.
[0027] Wie bereits weiter oben unter verfahrenstechnologischen Gesichtspunkten dargelegt
ist, können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt mehrere Düsen vorgesehen
sein, die jeweils bevorzugt paarweise einander im wesentlichen gegenüberliegend angeordnet
sind, und zwar dergestalt, daß die Mittelachsen der Düsen Parallelen bilden, einen
Winkel zueinander aufweisen oder aber auf einer gemeinsamen Linie liegen.
[0028] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung (sei es nun verfahrensmäßiger
oder vorrichtungsmäßiger Art) sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0029] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht;
und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung in der Art eines Schaltschemas, welche insbesondere
die Druckgasführung verdeutlichen soll.
[0030] Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum mechanischen
Nachreinigen von thermisch (vor-)regeneriertem Gießerei-Altsand 2, mit einem im einzelnen
nicht dargestellten Schüttguteinlauf und einem mit einem Schüttgutauslauf versehenen
Behältnis 3, welches im wesentlichen rechteckig bzw. konisch zu seiner vertikalen
Symmetrieachse 4 ist.
[0031] Zur Bildung einer Wirbelschicht im Bereich des nachzuregenerierenden Gießerei-Altsandes
2 ist das Behältnis 3 mit einem gasdurchlässigen Anströmboden 5 versehen, der z.B.
aus einer Kugelschüttung besteht und von unten her über eine Leitung 6 von einer nicht
dargestellten Druckluftquelle in Richtung des Pfeiles 7 mit fluidisierender Wirbelluft
beaufschlagt wird.
[0032] Oberhalb des Anströmbodens 5 sind im Bereich der Wirbelschicht 8 Düsen 9 angeordnet,
die einander jeweils paarweise im wesentlichen gegenüberliegen und von einer nicht
dargestellten Druckgasquelle in Richtung des Pfeiles 10 über ein gemeinsames Drosselorgan
11 gespeist werden, welches in einer Preßluft-Zuführleitung 12 angeordnet ist und
eine Ringleitung 13 speist, die mit den Düsen 9 verbunden ist. Dabei kann die Preßluft-Zuführleitung
12 und damit die Ringleitung 13 mit einem einzelnen/einzigen Drosselorgan 11 verbunden
sein, so daß die Beaufschlagungsintensität des zu reinigenden Gießerei-Altsandes 2
an allen Düsen 9 gleichmäßig einzustellen ist; es können jedoch auch gemäß Fig. 2
von der Preßluft-Zuführleitung 12' mehrere (beim Beispiel gemäß Fig. 2 in der Draufsicht
gezeichneten) Preßluft-Zuführleitung 12'' abzweigen, in denen jeweils ein Drosselorgan
11 angeordnet ist, so daß die Beaufschlagungsintensität des nachzureinigenden Gießerei-Altsandes
2 in unterschiedlichen Zonen der Wirbelschicht entsprechend unterschiedlich eingestellt
werden kann. Eine entsprechende Anpassungsmöglichkeit kann ersichtlich nicht nur -
wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 - in unterschiedlichen Zonen der Wirbelschicht
vorgesehen sein, sondern es kann ggf. auch in einer Zone eine unterschiedliche Beaufschlagungsintensität
vorgesehen werden, wenn man jeweils den Düsen 9 ein "eigenes" Drosselorgan 11 unmittelbar
vorordnet, wie für den Fachmann ohne weiteres erkennbar ist und demgemäß einsichtig
sein dürfte.
[0033] Es sei darauf verwiesen, daß das Behältnis 3 keineswegs zwangsnotwendigerweise einen
rechteckigen/konischen Querschnitt aufweisen muß, sondern daß dieser auch bspw. kreisförmig
sein kann. Ein kreisförmiger Querschnitt des Behältnisses 3 (zumindest im Bereich
der Wirbelschicht 8) ist insbesondere dann höchst zweckmäßig, wenn wenigstens ein
Teil der Düsen 9 so angeordnet ist, daß das zu regenerierende Schüttgut 2 (bzw. die
Wirbelschicht 8) während des Betriebes in eine Rotationsbewegung bspw. und insbesondere
um die Rotationssymmetrieachse 4 des Behältnisses 3 versetzt werdensoll, wie dieses
häufig besonders zweckmäßig sein kann.
[0034] Es sei noch darauf verwiesen, daß in Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung in
dem Behältnis 3, beginnend im Beruhigungsraum 3',bis kurz über den Anströmboden 5
der Wirbelschicht 8 reichende Trennwände angeordnet sein können, welche den freien
Behälterinnenraum in wenigstens zwei (oder ggf. auch mehr) Sektoren unterteilen. Hiermit
soll die Rückvermischung bereits weitgehend gereinigten Schüttgutes mit neu aufgegebenem
Material vermieden werden. Es werden damit gleichsam mehrere Wirbelschichten hintereinandergeschaltet.
[0035] Bei Wirbelschichten mit kreisförmigem Querschnitt kann die Unterteilung durch konzentrische
Bereiche oder durch übereinander angeordnete Wirbelschichten erfolgen.
[0036] Weiterhin sei darauf verwiesen, daß der Ausströmdurchmesser der Düsen 9 beim vorgenannten
Ausführungsbeispiel 3,4 mm beträgt, indes auch sowohl kleiner wie auch größer sein
könnte.
[0037] Im übrigen sei darauf verwiesen, daß das Behältnis 3 im Bereich der Wirbelschicht
9 mit einer umlaufenden Gummiauskleidung 14 versehen sein kann, und daß im oberen
Bereich der Wirbelschicht 8 oberhalb der Düsen des Behältnisses 3 ein bzw. mehrere
nicht dargestellte Wärmetauscher angeordnet sein können, mit dem/denen wieder- bzw.
weiterverwendbare Wärme aus dem Nachreinigungsprozeß (rück-)zugewinnen ist, insbesondere
dann, wenn die Nachreinigungswirbelschicht einer thermischen Wirbelschicht nachgeschaltet
ist.
[0038] Aus dem Abschnitt 3' des Behältnisses 3 gelangt das gemäß den Pfeilen 7 bzw. 10 durch
die Leitungen 6 bzw. 12 bzw. 12' in die Vorrichtung 1 eingeleitete Gas nach Austritt
aus der Wirbelschicht 8 und damit aus dem nachzureinigenden Altsand 2 nach oben und
schließlich gemäß dem Pfeil 15 aus der Vorrichtung 1 heraus.
[0039] Weiterhin sei unter Bezugnahme auf Fig. 2 noch darauf verwiesen, daß diese auch eine
Seitenansicht (und keine Draufsicht) einer bevorzugten Ausgestaltung darstellen kann.
[0040] Mit der vorliegenden Erfindung wurden ein Verfahren und eine höchst zweckmäßige Vorrichtung
zu dessen Durchführung geschaffen, mittels derer zu reinigendes Schüttgut, welches
i.a. vorher bereits technologisch eingesetzt war, in höchst zweckmäßiger Weise (mechanisch)
zu reinigen bzw. nachzureinigen ist, und zwar bei extremer (einstellbarer) Kornschonung
mit einem unglaublich effektiven Reinigungswirkungsgrad, wobei sich der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung u.a. insbesondere auch für eine Nachreinigung von Gießerei-Altsand
als höchst zweckmäßig erwiesen hat, der zuvor einer thermischen (ggf. aber auch anderen)
Aufbereitung unterworfen worden war.
BEZUGSZEICHENLISTE
(LIST OF REFERENCE NUMERALS)
[0041]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gießerei-Altsand (vorregenerierter)
- 3
- Behältnis 3' Abschnitt (von 3)
- 4
- Symmetrieachse
- 5
- Anströmboden (von 3)
- 6
- Leitung
- 7
- Pfeil
- 8
- Wirbelschicht
- 9
- Düsen
- 1
- 0 Pfeil
- 11
- Drosselorgan
- 12, 12'
- Preßluft-Zuführleitung
- 13
- Ringleitung
- 14
- Gummiauskleidung
- 15
- Pfeil
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
1. Verfahren zum Reinigen der Kornoberfläche(n) von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere
zum (Nach-)Reinigen von insbesondere thermisch (vor-)regeneriertem Sand, insbesondere
Gießerei-Altsand, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende bzw. nachzureinigende
Schüttgut derart mit einem unter Überdruck stehenden Gas (= einer Druckgasströmung)
beaufschlagt und durch diese (Druck-)Gasbeaufschlagung in einen wirbelnden Zustand
versetzt wird, daß die Reinigung unter Vermeidung von Stoß- bzw. Prallbeanspruchungen
der Körner an fest angeordneten oder beweglichen Wänden allein durch reibende bzw.
scheuernde (Oberflächen-)Beanspruchung der Körner erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgasströmung an wenigstens
einer Beaufschlagungsstelle auf/in das zu reinigende Schüttgut geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Druckgas-Beaufschlagungsstelle
im Randbereich der jeweils zu reinigenden Schüttgutmenge angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer ersten Druckgas-Beaufschlagungsstelle wenigstens eine zweite
Druckgas-Beaufschlagungsstelle gegenüberliegt, deren Achsen unter einem Winkel stehen,
Parallelen bilden oder auf einer gemeinsamen Linie angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckgas an wenigstens einer Druckgas-Beaufschlagungsstelle im wesentlichen
tangential auf die Außenflächen/Außenbereichsabschnitte des zu reinigenden Schüttgutes/der
zu reinigenden Schüttgutmenge geleitet wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckgas Preßluft verwendet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Intensität der Druckgasbeaufschlagung einstellbar ist.
8. Vorrichtung zum Reinigen der Kornoberfläche(n) von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere
zum (Nach-)Reinigen von insbesondere thermisch (vor-)regeneriertem Sand, insbesondere
Gießerei-Altsand, mit einem mit einem Schüttguteinlauf und einem Schüttgutauslauf
versehenen Behältnis, welches zwecks Bildung einer Wirbelschicht mit einem gasdurchlässigen
Anströmboden versehen ist, der von einer Fluidgasquelle mit Fluidgas zu beaufschlagen
ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch wenigstens eine oberhalb des Anströmbodens (5) angeordnete, mit
einer Druckgasquelle verbundene Düse (9), deren Druckgasstrom in das Innere der Wirbelschicht
(8) gerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer ersten Düse
(9) auf der gegenüberliegende Seite der Wirbelschicht (8) bzw. des zu reinigenden
Schüttgutes (2) wenigstens eine zweite Düse (9) gegenüberliegend zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsintensität
wenigstens einer Düse (9) einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsintensität sämtlicher
Düsen (9) einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Düsen (9) vorgesehen sind, die jeweils paarweise einander im wesentlichen
gegenüberliegend angeordnet sind bzw. deren Mittellinien Parallelen bilden.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anströmboden (8) in an sich bekannter Weise aus einer Kugelschüttung od.dgl.
besteht.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (3) wenigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) einen im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Teil der Düsen (9) so angeordnet ist, daß das zu reinigende Schüttgut
(2) während des Betriebes in eine Rotationsbewegung insbesondere um die Rotationssymmetrieachse
(4) des Behältnisses (3) zu versetzen ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13 und ggf. 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (3) wenigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) einen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Behältnis (3) wenigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) Trennwände od.dgl.
angeordnet sind, welche den freien Behälterinnenraum in wenigstens zwei Sektionen
unterteilen.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Düsen (9) ca. 1 bis 2 mm beträgt.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (3) wenigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) mit einem Puffermaterial
(14) wie z.B. Gummi ausgekleidet ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Reinigungsbereiches wenigstens ein Wärmetauscher angeordnet ist.