[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einer auf dem Anker befestigten
Kontaktfeder aus Blattfedermaterial, welches folgende Merkmale aufweist:
- die Kontaktfeder ragt mit ihrem kontaktgebenden Endabschnitt über das freie Ankerende
hinaus,
- die Kontaktfeder besitzt im Bereich des freien Ankerendes eine verminderte Breite
und ist im Bereich jenseits des Ankerendes unter Bildung Von zwei Querschenkeln T-förmig
verbreitert und
- an den Querschenkeln befindet sich jeweils ein Kontaktstück, das mit einem Gegenkontaktelement
zusammenwirkt.
[0002] Derartige Relais sind in vielfachen Formen bekannt, beispielsweise aus der DE 35
28 715 A1 oder der EP 0 113 440 A1. Diese Relais haben den Vorteil einer sehr einfachen
Konstruktion, wobei durch die direkte Verbindung zwischen Anker und Kontaktfeder die
Verwendung eines zusätzlichen Schiebers vermieden wird und wobei die Kontaktfeder
vielfach auch die Lagerung und Rückstellung des Ankers übernimmt. Mit den beiden Kontaktstücken
auf dem freien Ende der Kontaktfeder kann diese als Brückenkontakt oder als Doppelkontakt
verwendet werden, wobei durch die Einschnürung zwischen der Befestigung der Feder
auf dem Anker und den Querschenkeln eine weiche Federcharakteristik erzielt wird.
Zugleich ist auf diese Weise eine Torsion der Feder zum Ausgleich von Toleranzen beim
Schalten möglich.
[0003] Da ein derartiges Doppelkontakt- oder Brückenkontaktrelais zum Schalten höherer Ströme
dient, kann es im Einsatzfall durch Kontaktverschweißungen oder -verhakungen zu Öffnungsfehlern
und damit zu Geräteausfällen kommen. Die beim Abfallen des Ankers über die Kontaktfeder
auf die Schließerkontakte einwirkenden Kräfte bzw. Stöße können unter Umständen nicht
ausreichen, eine geringe Verschweißung oder Verhakung der Kontaktoberflächen aufzureißen,
da die Stoßwirkung des Ankers beim Öffnen infolge der Federdurchbiegung in Längs-
und Querrichtung an der Einschnürungsstelle stark gedämpft wird und somit nicht zu
den Kontaktstellen gelangt.
[0004] Um diese Nachteile zu vermeiden, mußten entweder die Rückstellkräfte erhöht werden,
was wiederum eine erhöhte Relaiserregung und damit eine stärkere thermische Belastung
des Relais oder ein größer dimensioniertes Relais erforderlich machte.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art unter Beibehaltung
der Vorteile der erwähnten T-Federform zu schaffen, wobei jedoch zugleich die Auswirkungen
von Verschweißungen und Verhakungen im Kontaktbereich bei gleicher Dimensionierung
wesentlich vermindert sind.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die folgenden weiteren Merkmale gelöst:
- der Anker besitzt an seinem freien Ende eine den Querschenkeln der Kontaktfeder gegenüberstehende
Abschlußkante und
- an jedem Querschenkel ist in Richtung zum Ankerende ein Stützlappen angeformt, welcher
jeweils bei einer auf Kontaktöffnung gerichteten Ankerbewegung mit dem Ankerende im
Bereich der Abschlußkante in Eingriff gelangt.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Stützlappen wird erreicht, daß beim Schließen
der Kontakte die Flexibilität und Torsionsfähigkeit der Kontaktfeder voll erhalten
bleibt, während beim Öffnen der Kontakte die Stoßwirkung des Ankers über die Stützlappen
in unmittelbarer Nähe der Kontaktstücke einwirkt, so daß gegebenenfalls verschweißte
oder verhakte Kontakte geöffnet werden, weil die Dämpfungswirkung der weichen Kontaktfeder
in diesem Fall nicht zur Wirkung kommt. Vorausgesetzt ist natürlich, daß die Berührungsstelle
zwischen Abschlußkante und Stützlappen so nahe an den Kontaktstücken liegt, daß die
Länge der Stützlappen bzw. der in diesem Bereich liegende Abschnitt der Kontaktfeder
keine wesentliche Durchbiegung erfährt.
[0008] Um einen definierten Aufschlagpunkt zu erhalten, ist es weiterhin zweckmäßig, daß
die Stützlappen in Richtung auf die Ankeroberfläche abgebogen sind. Zum gleichen Zweck
ist es aber auch möglich, daß der Anker den Stützlappen gegenüberstehende Prägungen
aufweist.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 und 2 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais in zwei Ansichten, wobei in Figur
1 lediglich eine Vorderansicht von Anker und Kontaktfeder unter Weglassung der übrigen
Relaisteile dargestellt ist,
Figur 3 und 4 eine vergrößerte Seitenansicht der Endabschnitte von Anker und Kontaktfeder
aus Figur 2 mit verschiedener Gestaltung.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Relais besitzt einen Spulenkörper 1 mit einer Wicklung
2 sowie ein winkelförmiges Joch 3, an dem ein flacher Anker 4 gelagert ist. Eine Kontaktfeder
5 ist an einer Befestigungsstelle 6 mit dem Anker vernietet oder verschweißt und mit
einem bogenförmigen rückwärtigen Lagerabschnitt 7 auf dem Joch befestigt.
[0011] Im Bereich der Endkante 4a des Ankers ist die Kontaktfeder 5 in der Breite verringert
und bildet so einen eingeschnürten Bereich 5a geringeren Querschnitts, während sie
in ihrem Endabschnitt 5b außerhalb der Endkante 4a des Ankers T-förmig verbreitert
ist und zwei Querschenkel 5c bildet. Auf diesen Querschenkeln 5c ist jeweils ein Kontaktstück
8 befestigt, welches mit jeweils einem Kontaktstück 9 eines Gegenkontaktelementes
10 zusammenwirkt. Mit diesen beiden Gegenkontaktstücken 10, von denen in Figur 2 nur
eines sichtbar ist, wirkt die Kontaktfeder 5 entweder als Brückenkontakt oder als
Doppelkontakt zusammen, je nachdem, ob die beiden Gegenkontaktelemente 10 parallel
oder in Serie in den Lastkreis geschaltet sind. Im Falle des Doppelkontaktes muß die
Kontaktfeder 5 natürlich einen eigenen Anschluß besitzen.
[0012] Durch die Querschnittsverminderung im Bereich 5a kann die Kontaktfeder beim Schließen
der Kontakte sich sowohl leicht durchbiegen als auch um ihre Längsachse tordiert werden,
womit ein Toleranzausgleich gegenüber den Gegenkontaktelementen und ein gleichmäßiger
Kontaktdruck erzielt werden.
[0013] Beim Öffnen der Kontakte ist es jedoch nicht erwünscht, den Ankerstoß durch die weiche
Kontaktfeder zu dämpfen, da bei leichten Verschweißungen oder Verhakungen der Kontaktoberfläche
der Stoß zum Aufreißen des Kontaktes notwendig ist. Deshalb besitzen die beiden Querschenkel
5c der Kontaktfeder jeweils an ihrer Oberkante 5d - das ist die dem Anker zugewandte
Kante - einen angeformten Stützlappen 11, der bei der Öffnungsbewegung mit der Ankerkante
4a in Eingriff gelangt. Die Oberkante 5d ist der Ankerkante 4a unmittelbar benachbart,
d. h., der Abstand darf nur so groß sein, daß durch die Länge der Stützlappen keine
wesentliche Dämpfung des Ankerstoßes bewirkt wird.
[0014] Wie in der vergrößerten Detaildarstellung von Figur 3 zu sehen ist, können die Stützlappen
11 einen zum Anker hin abgebogenen Endabschnitt 12 aufweisen. Auf diese Weise wird
ein definierter Anschlag am Anker festgelegt. Anstelle oder zusätzlich zu dieser Abbiegung
der Enden 12 könnte auch am Anker eine vorstehende Prägung 13 vorgesehen werden, um
diesen definierten Anschlag zu gewährleisten. Eine entsprechende Ausführungsform ist
in Figur 4 gezeigt. Die Stützlappen können natürlich auch weitere Verformungen, beispielsweise
Sicken, enthalten, um eine Versteifung dieser Stützlappen zu bewirken.
[0015] Beim dargestellten Beispiel ist ein Schließerkontakt gezeigt.
[0016] Das bedeutet, daß die Kontaktöffnung bei der Abfallbewegung des Ankers erfolgt, also
die Stützlappen an der von der Polfläche abgewandten Seite des Ankers angreifen. Denkbar
wäre jedoch auch eine Abwandelung für Öffnerkontakte, wo die Öffnung der Kontakte
beim Ankeranzug erfolgt. In diesem Fall müßten die Stützlappen an der der Polfläche
zugewandten Ankerseite angreifen.
1. Elektromagnetisches Relais mit einer auf dem Anker befestigten Kontaktfeder aus Blattfedermaterial
mit folgenden Merkmalen:
- die Kontaktfeder (5) ragt mit ihrem kontaktgebenden Endabschnitt (5b) über das freie
Ankerende (4a) hinaus,
- die Kontaktfeder (5) besitzt im Bereich des freien Ankerendes (4a) eine verminderte
Breite (5a) und ist im Bereich jenseits des Ankerendes unter Bildung von zwei Querschenkeln
(5c) T-förmig verbreitert und
- an den Querschenkeln (5c) befindet sich jeweils ein Kontaktstück (8), das mit einem
Gegenkontaktelement (9, 10) zusammenwirkt,
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
- der Anker (4) besitzt an seinem freien Ende (4a) eine den Querschenkeln (5c) der
Kontaktfeder (5) gegenüberstehende Abschlußkante und
- an jedem Querschenkel (5c) ist in Richtung zum Ankerende ein Stützlappen (11) angeformt,
welcher jeweils bei einer auf Kontaktöffnung gerichteten Ankerbewegung mit dem Ankerende
im Bereich der Abschlußkante (4a) in Eingriff gelangt.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützlappen (11) in Richtung auf die Ankeroberfläche abgebogene Endabschnitte
(12) aufweisen.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (4) den Stützlappen gegenüberstehende Prägungen (13) aufweist.