[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrtenmesser, welches in eine am Körper zu befestigende,
insbesondere am Gürtel zu tragende Scheide einsteckbar und ohne Entfernung der Scheide
aus dieser entnehmbar ist.
[0002] Bekannte Fahrtenmesser dieser Art haben eine Messerscheide, die an der Körperaußenseite
angeordnet ist und senkrecht nach unten weist, so daß das Messer nach oben aus der
Scheide herausziehbar ist.
[0003] Nachteilig hierbei ist es, daß eine derartige Anordnung bei Bewegungen verschiedenster
Art, selbst bei Spaziergängen, im Wege ist, weil das Messer im Oberschenkelbereich
störend aufträgt und sich auch gegen den Oberschenkel abstützt. Außerdem ist es in
vielen Fällen unangenehm, das Messer nach außen sichtbar zu tragen, weil für viele
Personen ein so gehaltertes Messer ein unangenehmer Anblick ist, da das optische Erscheinungsbild
des Trägers militanter erscheint als gegebenenfalls notwendig.
[0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Fahrtenmesser der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches ohne Beeinträchtigung seiner Universalfunktion
möglichst unauffällig getragen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Messerscheide während
des Tragens horizontal vor dem Hosenbund des Trägers liegt und daß der dem Körper
des Trägers zugewandte Boden der Messerscheide eine Krümmung aufweist, die der Körperkrümmung
des Trägers im horizontalen Querschnitt des Hosenbundbereiches entspricht, wobei das
in die Scheide einsteckbare Messer wenigstens im Klingenbereich eine Elastizität aufweist,
durch welche das Messer im eingesteckten Zustand der Krümmung der Scheide folgt. Vorteilhaft
ist es, wenn die Messerscheide mit wenigstens zwei horizontal hintereinander liegenden
Gürtelschlaufen für den Hosengürtel des Trägers versehen ist.
[0006] Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß das Fahrtenmesser mit seiner Scheide horizontal
im Bereich des Hosenbundes getragen werden kann, so daß es in der Regel von überfallenden
Händen, Pullovern, insbesondere aber auch durch Jacken oder dergleichen verdeckt ist.
Das erfindungsgemäße Fahrtenmesser ist also im Regelfall nicht sichtbar, kann aber
gleichwohl schnell aus der Scheide gezogen und benutzt werden. Letzteres ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn das universale Fahrtenmesser zur Selbstverteidigung herangezogen
werden soll.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Scheide in an sich bekannter Weise eine die
Klinge des Messers abdeckende Einstecktasche aufweist, die der Krümmung des Scheidenbodens
folgt. Die Tasche ist in diesem Fall so steif ausgebildet, daß sie der Klinge des
Messers die Krümmung aufzwingt, während das dann nach außen freistehende Heft im eingesteckten
Zustand der Klinge geradlinig weiterverläuft, so daß es leicht ergriffen werden kann.
[0008] Im Tragezustand kann zweckmäßigerweise auch das Heft der Krümmung des Scheidenbodens
folgen. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß am der Tasche abgewandten Ende
des Scheidenbodens eine Befestigungsvorrichtung für das dort liegende Ende des Heftes
vorgesehen ist.
[0009] In überraschender Weise hat sich gezeigt, daß diese Befestigungsvorrichtung aus einem
an sich bekannten Druckknopfpaar bestehen kann, so daß unter gleichzeitiger Herbeiführung
der Krümmung das Heft an das Ende des Scheidenbodens im Tragezustand anknöpfbar und
ebenso leicht wieder von diesem lösbar ist.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Schlaufen für den Hosengürtel aus einem Textilgummistreifen
bestehen, damit sie sich den verschiedenen Gürtelbreiten anpassen können. Da die Körperquerschnitte
unterschiedlich sind, was unterschiedliche Krümmungen des Scheidenbodens bedingt,
ist es weiter besonders zweckmäßig, wenn der Scheidenboden mit wenigstens einem Gelenk
versehen ist, so daß er sich verschiedenen Krümmungen anpaßt. Dieses Gelenk kann als
Scharnier ausgebildet sein, welches die beiden Hälften des Scheidenbodens miteinander
verbindet. Dieses Scharnier wiederum kann aus einem textilen Streifen oder dergleichen
bestehen, sofern es sich nicht um eine bei Scharnieren an sich bekannte mechanische
Verbindung handelt.
[0011] Während normalerweise das erfindungsgemäße Messer die übliche Fahrtenmesserlänge
hat, d.h. also eine Länge von etwa 20 bis 25 cm, ist es möglich, das erfindungsgemäße
Fahrtenmesser so auszugestalten, daß es sich weitgehend um den Körper des Trägers
herumschlingt, also eine Länge von etwa 50 cm aufweist. In einem solchen Fall kann
zum Zwecke der Verteidigung oder der Selbstverteidigung die Tasche der Scheide so
ausgebildet sein, daß sie zur Aufnahme anderer Abwehrwaffen, wie einer elastischen
Stahlrute dient.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in Draufsicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrtenmessers zusammen
mit dessen Scheide.
- Fig. 2
- ist die horizontale Ansicht II-II nach Fig. 1.
- Fig. 3
- ist eine Ansicht ähnlich Fig. 1 bei in die Scheide eingestecktem Fahrtenmesser.
- Fig. 4
- zeigt in perspektivischer Darstellung die Anordnung von Messer und Scheide am Körper
des Trägers in dessen Hosenbundbereich.
- Fig. 5
- ist eine Ansicht ähnlich Fig. 4, wobei jedoch das Messer ein elastisches Heft hat.
[0013] Gemäß Fig. 1 besteht das Fahrtenmesser 1 aus einem Heft 2 mit einer daran anschließenden
elastischen Klinge 3, die durch Einstecken in eine gekrümmte Scheide 4 ebenfalls im
eingesteckten Zustand gekrümmt wird.
[0014] Die Krümmung der Scheide 4 folgt hierbei der Körperform des Trägers, wobei beim dargestellten
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 der Scheidenboden 5 ebenso gekrümmt ist, wie eine
Einstecktasche 6, welche die Klinge 3 des Messers 1 aufnimmt.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Scheidenboden 5 mit zwei im horizontalen
Abstand zueinander angeordneten Gürtelschlaufen 7 versehen, die elastisch ausgebildet
sein und insbesondere aus einem Textilgummi bestehen können. Die Gürtelschlaufen 7
dienen der Durchführung des Hosengürtels 8 (vgl. Fig. 4 und 5) des Trägers, so daß
Messer und Scheide horizontal verlaufend am Körper des Trägers getragen werden können.
[0016] Fig. 2 ist die Draufsicht II-II nach Fig. 1 und läßt erkennen, daß die Scheide 4,
und zwar insbesondere der Scheidenboden 5 in zwei Abschnitte 5a und 5b aufgeteilt
sein können, die gegeneinander abwinkelbar sind. Diesem Zweck dient ein Scharnier
9 zwischen den beiden Teilen, welches bei der dargestellten Ausführungsform aus einem
Textilstreifen bestehen kann.
[0017] Während in der Regel und insbesondere bei den Ausführungsformen nach den Figuren
1 bis 3 die Klinge 3 des Fahrtenmessers 1 so elastisch ausgebildet ist, daß sie der
Krümmung des Scheidenbodens 5 im Bereich der Tasche 6 folgen kann, ist das Heft 2
bei diesen Ausführungsformen weitgehend starr, so daß es, wie in Fig. 3 angedeutet,
nach außen vorsteht und leicht ergriffen werden kann.
[0018] Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß, wie in Fig. 3 gestrichelt angedeutet,
auch das Heft 2 so elastisch ausgebildet werden kann, daß es ebenfalls der Krümmung
des Scheidenbodens 5 folgt. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn eine Sicherungsvorrichtung
oder Befestigungsvorrichtung 10 vorgesehen ist, die das der Klingenspitze abgewandte
rückwärtige Ende des Heftes 2 mit dem Scheidenboden verbindet, so daß auch das Heft
der Krümmung des Scheidenbodens folgen muß. Diese Verbindung 10 kann beispielsweise
aus einem Druckknopfpaar - wie dargestellt - bestehen.
[0019] Fig. 4 verdeutlicht diese Verhältnisse und zeigt einen Teil 10a des Druckknopfpaares
10, wobei dieser Teil sichtbar wird, weil sich das Heft 2 im nicht befestigten Zustand
vom Scheidenboden 5 weg abspreizt. Solange das Heft 2 nicht über die Befestigungsvorrichtung
10 mit dem Scheidenboden 5 verbunden ist, verläuft, wie dargestellt, das Heft 2 geradlinig
und kann mithin in diesem abgespreizten Zustand leicht ergriffen werden.
[0020] Fig. 4 verdeutlicht ferner die Art der Anbringung der erfindungsgemäßen Messerscheide
an einem Gürtel 8 eines schematisch angedeuteten Trägers 11.
[0021] Fig. 5 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 4, bei welcher jedoch die Messerscheide
4 in Bezug auf den Träger 11 einen größeren Umschlingungswinkel aufweist, so daß auch
das Heft 2 des Messers eine größere Länge hat. Dies ermöglicht im angeknöpften Zustand
des Heftes 2 die Ausnützung des so gebildeten Freiraumes in der Tasche 6 für die Aufnahme
eines elastischen Schlagstockes 12 oder dergleichen.
1. Fahrtenmesser, welches in eine am Körper zu befestigende, insbesondere am Gürtel zu
tragende Scheide einsteckbar und ohne Entfernung der Scheide aus dieser entnehmbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheide (4) während des Tragens horizontal
vor dem Hosenbund des Trägers (11) liegt und daß der dem Körper des Trägers (11) zugewandte
Boden (5) der Messerscheide (4) eine Krümmung aufweist, die der Körperkrümmung des
Trägers (11) im horizontalen Querschnitt des Hosenbundbereiches entspricht, wobei
das in die Scheide (4) einsteckbare Messer (1) wenigstens im Klingenbereich eine Elastizität
aufweist, durch welche das Messer (1) im eingesteckten Zustand der Krümmung der Scheide
(4) folgt.
2. Fahrtenmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheide (4) mit
wenigstens zwei horizontal hintereinander liegenden Gürtelschlaufen (7) für den Hosengürtel
des Trägers (11) versehen ist.
3. Fahrtenmesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheide (4)
eine die Klinge (3) des Messers (1) abdeckende Einstecktasche (6) aufweist, die der
Krümmung des Scheidenbodens (5) folgt.
4. Fahrtenmesser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (6) so steif
ausgebildet ist, daß sie der Klinge (3) des Messers (1) die Krümmung aufzwingt.
5. Fahrtenmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Tragezustand auch das Heft (2) der Krümmung des Scheidenbodens (5) folgt.
6. Fahrtenmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am der Tasche (6) abgewandten
Ende des Scheidenbodens (5) eine Befestigungsvorrichtung (10) für das dort liegende
Ende des Heftes (2) vorgesehen ist.
7. Fahrtenmesser nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung
(10) aus einem Druckknopfpaar besteht.
8. Fahrtenmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlaufen (7) für den Hosengürtel (8) aus einem Textilgummistreifen bestehen.
9. Fahrtenmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Scheidenboden (5) mit wenigstens einem Gelenk (9) versehen ist.
10. Fahrtenmesser nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (9) als Scharnier
ausgebildet ist, welches die beiden Hälften (5a,5b) des Scheidenbodens (5) gelenkig
miteinander verbindet.
11. Fahrtenmesser nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (9)
aus einem textilen Streifen oder dergleichen besteht.
12. Fahrtenmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fahrtenmesser (1) so ausgestaltet ist, daß es sich weitgehend um den Körper des
Trägers herumschlingt.
13. Fahrtenmesser nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (1) eine Gesamtlänge
von etwa 50 cm aufweist.
14. Fahrtenmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tasche (6) der Scheide (5) so ausgebildet ist, daß sie zur Aufnahme anderer Abwehrwaffen,
wie einer elastischen Stahlrute, dient.