[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Sicherung mit einem in einem Gehäuse angeordneten
Schmelzleiter, der beim Abschalten der Sicherung abschmilzt, wobei Temperatur und
Druck im Innenraum des Gehäuses schlagartig ansteigen.
[0002] Wenn der beim Abschalten einer Sicherung entwickelte Druck im Gehäuse einen bestimmten
Grenzbereich überschreitet, wird das Gehäuse explosionsartig zerstört. Besteht das
Gehäuse beispielsweise aus einem Sockel und einer Kappe, die den Sockel übergreift
und an diesem befestigt ist, wird die Kappe vom Sockel abgesprengt, wenn der Gehäuseinnendruck
über einen bestimmten Grenzwert hinaus ansteigt. Das Schaltvermögen einer Sicherung
hängt maßgeblich von dem Gehäuseinnendruck ab, der sich bei Erreichen eines entsprechenden
Abschaltstroms ergibt und der von dem Gehäuse ohne Gefahr der Zerstörung aufgenommen
werden kann.
[0003] Es sind eine Reihe verschiedenartiger Maßnahmen bekanntgeworden, mit denen das Hochschnellen
des Gehäuseinnendrucks beim Abschalten der Sicherung verhindert oder wenigstens verzögert
werden soll, um das Schaltvermögen einer Sicherung zu erhöhen. Diese Maßnahmen lassen
sich nur an einer begrenzten Anzahl von Sicherungstypen verwirklichen, und sie lassen
darüber hinaus nur eine begrenzte Erhöhung des Schaltvermögens von Sicherungen zu.
[0004] Es besteht daher die Aufgabe, das Schaltvermögen elektrischer Sicherungen der eingangs
genannten Art in einfacher sowie zuverlässiger Weise ohne erheblichen Aufwand zu erhöhen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gehäuse mit einer Überdrucksicherung
versehen ist, durch die mindestens ein Teil des Gasvolumens nach außen abführbar ist.
[0006] Die Erfindung beschreitet folglich einen neuen Weg, indem eine Zerstörung des Gehäuses,
wenn beim Abschalten der Sicherung hohe Spitzenwerte des Innendrucks auftreten, durch
Abführen mindestens eines Teils des Gasvolumens aus der Sicherungskammer nach außen
vermieden wird, und zwar mittels einer Überdrucksicherung. Die Geschlossenheit der
Sicherungskammer wird durch die Überdrucksicherung schlagartig aufgehoben, so daß
der Gasdruck unmittelbar drastisch sinkt und ein Teil des Gasvolumens dabei nach außen
abgegeben wird. Diese Maßnahme ist im Falle sehr hoher Abschaltströme einer unkontrollierten
Zerstörung der Sicherung vorzuziehen.
[0007] Für die Gestaltung der Überdrucksicherung gibt es vom Prinzip her zwei Alternativen.
[0008] Nach der ersten Alternative ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß als Überdrucksicherung
mindestens eine Öffnung im Gehäuse der Sicherung derart vorgesehen ist, daß beim Abschalten
der Sicherung ein ausreichender Gasvolumenanteil durch die Öffnung nach außen entweichen
kann. Die Öffnung wird im Gehäuse dort angelegt, wo ein Entweichen eines Gasvolumenanteils
in Kauf genommen werden kann. Auf jeden Fall verfügt das Sicherungsgehäuse von Anfang
an über eine oder mehrere Öffnungen, die auch bei hohem Abschaltstrom eine ausreichende
Innendruckbegrenzung der Sicherung gewährleisten.
[0009] Nach der zweiten Alternative ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß durch den beim Abschalten
der Sicherung ansteigenden Druck im Gehäuse als Überdrucksicherung mindestens eine
Öffnung im Gehäuse derart freigegeben wird, daß beim Abschalten der Sicherung ein
ausreichender Gasvolumenanteil durch die Öffnung nach außen entweichen kann. Nach
dieser Lösung verfügt die Sicherung über eine druckdicht verschlossene Gehäusekammer,
in der jedoch mittels geeigneter Sollbruchstellen gewährleistet ist, daß sich im Falle
des Auftretens schädlicher Druckspitzenwerte sofort an vorgegebener Stelle Öffnungen
im Gehäuse bilden, durch die zur Druckentlastung der Sicherungskammer ein ausreichender
Gasvolumenanteil nach außen entweichen kann.
[0010] Um zu verhindern, daß der durch die Öffnung austretende Gasstrom auf benachbarte
Bauelemente oder dergleichen auftreffen kann, ist nach einer erfindungsgemäßen Weiterbildung
vorgesehen, daß der Öffnung ein Prallelement, z.B. eine Prallplatte, derart gegenüberliegt,
daß die ausströmenden Gase umgelenkt und dabei auch gekühlt werden. Die Umlenkung
soll die Gase bei ihrem Austritt zunächst im Bereich der Sicherung halten.
[0011] Die Öffnungen sind innen vorzugsweise durch ein Element verschlossen, z.B. durch
eine Einlage aus Keramikpapier oder Folie, das bei ausströmendem Gas als Filter, Kühlmittel
und Ventil bzw. Strömungswiderstand wirkt. Dadurch wird vor allem auch verhindert,
daß Metalldämpfe, die sich beim Abschmelzen des Schmelzleiters bilden können, ungehindert
in die Umgebung der Sicherung austreten können.
[0012] Für die Bauart, bei der sich Öffnungen im Gehäuse erst beim Auftreten von Druckspitzenwerten
bilden sollen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Öffnungen in der Gehäusewand
als Ausnehmungen vorgegeben sind, deren dünnwandiger Verschluß durch den Gasdruck
beim Abschalten der Sicherung aufsprengbar ist.
[0013] Eine weitere Bauart der erfindungsgemäßen Sicherung besteht darin, daß die Öffnungen,
die sich als Überdrucksicherung bei hohen Druckbelastungen bilden, beim Abschalten
der Sicherung durch Gehäusedehnungen vor allem zwischen Rippen und Rastnuten von durch
Rastelemente miteinander verbundenen Gehäuseteilen mit unterschiedlichem Dehnungsverhalten
gebildet werden. Das unterschiedliche Dehnungsverhalten beruht auf der Bauart und
ist beispielsweise dort anzutreffen, wo eine Sicherung wie eine Kleinstsicherung aus
einem Sockel besteht, der von einer Kappe übergriffen wird, die an dem Sockel befestigt
ist. Dort unterliegt die Wandung der Kappe beim Auftreten hoher Drücke einer ungleich
höheren Dehnung als der vergleichsweise massive Sockel.
[0014] Nach einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist vorgesehen, daß das Gehäuse der Sicherung
auf der Seite der Öffnungen eine Entlastungskammer aufweist. Auch hier sollten die
Öffnungen von der Hauptkammer zu der Entlastungskammer durch ein entsprechendes Element
verschlossen sein, nämlich beispielsweise durch eine Einlage aus Keramikpapier oder
Folie, deren Wirkung bereits oben erwähnt ist. Im Falle von Druckspitzenbelastungen
in der Hauptkammer kann ein Teil des Gasvolumens über die Öffnungen in die Entlastungskammer
übertreten, wodurch eine Kühlung des übertretenden Gasvolumens und damit eine entsprechende
Druckentlastung bewirkt wird.
[0015] Die Erfindung hat besondere Bewandnis für Kleinstsicherungen, bei denen das in der
Kammer des Sicherungsgehäuses eingeschlossene Gasvolumen besonders gering ist und
deshalb durch die beim Abschmelzen des Schmelzelementes freigesetzte Wärme schlagartig
aufgeheizt und damit einer entsprechenden Drucksteigerung unterworfen wird. Deshalb
ist eine vorteilhafte Weiterbildung bzw. Verwendung der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse in bekannter Weise aus einem Sockel und einer Kappe besteht, die eine
Kammer bilden, in der die den Schmelzleiter tragenden Stifte angeordnet sind, und
daß die bestehenden oder sich im Überlastungsfall bildenden Öffnungen in der Kappe
der Sicherung angeordnet sind. Die relativ dünnwandige Kappe eignet sich für die Herstellung
derartiger Öffnungen, und der Raum in der Umgebung der Sicherung, in den Gasvolumenanteile
strömen können, liegt in aller Regel oberhalb der Sicherung oder seitlich hiervon.
[0016] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht in einer Rechteckform des Gehäuses
aus dem Sockel und der Kappe, die den Sockel übergreift und als Befestigungselemente
z.B. Rastelemente aufweist. Diese Form einer Kleinstsicherung ist von besonderem Interesse,
weil die kleineren Stirnflächen im Falle eines rapiden Druckanstiegs im Innern der
Kammer einer geringeren Auswölbung unterliegen als die größeren Seitenflächen. Im
Falle einer Rastbefestigung zwischen Kappe und Sockel mittels Rippen und Rastnuten
kann sich bei Erreichen bzw. Überschreiten bestimmter Innendruckspitzenwerte deshalb
durch die unterschiedliche Auswölbung der Stirn- und der Seitenflächen zwischen diesen
Seitenflächen und den entsprechenden Gegenflächen des Sockels ein Öffnungsspalt bilden,
durch den ein Gasvolumenanteil entweichen kann. Durch die hohe Druckbelastung der
langen Seitenflächen der Kappe wirken entsprechend hohe Zugkräfte auf die Stirnflächen
der Kappe, so daß die Kappe mit den beiden Stirnflächen gerade im Augenblick des Erreichens
sehr hoher Innendruckwerte sehr fest auf die entsprechenden stirnseitigen Gegenflächen
des Sockels und damit auf die dort befindlichen Rastrippen aufgedrückt wird. Die höhere
Steifigkeit der Stirnflächen der Kappe trägt ebenfalls zu der unterschiedlich starken
Auswölbung der Stirnflächen und der Seitenflächen bei.
[0017] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der vorstehenden Bauart sind nur die Stirnflächen
der Kappe und die entsprechenden stirnseitigen Gegenflächen des Sockels insbesondere
durch eine Rastbefestigung miteinander verbunden. Dadurch wird die Bildung eines Öffnungsspaltes
an den langen Rechteckseiten erleichtert. Die Kühlung des entweichenden Gasanteils
an den Spaltwänden kann durch Einsetzen von Kühlelementen verstärkt werden.
[0018] Es ist auch möglich, daß die im Querschnitt runde oder eckige Kappe an ihrer dem
Sockel gegenüberliegenden Seite eine Öffnung aufweist, die mit einem insbesondere
mit Rastelementen als Überdrucksicherung zu befestigenden Deckel verschließbar ist.
In diesem Fall bilden sich Entlastungs-Öffnungen im Überdruckfall an der Oberseite
der Sicherung, nämlich zwischen den Rastelementen, mittels derer die Kappe und deren
Deckel befestigt sind.
[0019] Ausführungsbeispiele der Neuerung werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung mit eine Überdrucksicherung bildenden
Öffnungen in einer Kappe der Sicherung;
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung, deren Hauptkammer über Öffnungen
mit einer Entlastungskammer verbunden ist;
- Fig. 3
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung mit einer Öffnung in der Kappe
der Sicherung sowie mit einer Prallplatte;
- Fig. 4
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung mit einer Überdrucksicherung in
Form von Öffnungen, die sich an vorgegebenen dünnwandigen Ausnehmungen der Sicherungskappe
im Überlastfall bilden;
- Fig. 5 + 6
- Querschnittsdarstellungen einer Rastverbindung aus Rippen und Rastnuten ohne und mit
Druckbelastung;
- Fig. 7
- eine schematische perspektivische Zeichnung einer Kleinstsicherung mit rechteckigem
Querschnitt;
- Fig. 8
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung mit einer durch einen Deckel verschließbaren
Kappe;
- Fig. 9
- eine Querschnittsdarstellung einer Kleinstsicherung mit rechteckigem Querschnitt mit
unter dem Einfluß sehr hohen Innendrucks gedehnter Kappe;
- Fig. 10
- eine Querschnittsansicht zu Figur 9 mit um 90° versetzter Schnittebene.
[0020] In dem Ausführungsbeispiel in Figur 1 besteht ein allgemein mit 1 bezeichnetes Gehäuse
einer Kleinstsicherung aus zwei Kunststoffteilen, nämlich einem Sockel 2 und einer
Kappe 3, die mit dem Sockel 2 eine Kammer 7 bildet und an dem Sockel 2 in der dargestellten
Lage befestigt ist, beispielsweise durch eine Verklebung und/oder eine Rastverbindung.
Der Sockel 2 wird in bekannter Weise von zwei im Abstand voneinander angeordneten
Anschlußstiften 4 aus Metall durchsetzt, wie die Zeichnung zeigt, und an den oberen
Enden 5 der Anschlußstifte 4 ist ein Schmelzleiter 6 in der Kammer 7 in geeigneter
Weise (z.B. durch Löten oder Schweißen) befestigt.
[0021] An der Oberseite der Kappe 3 befinden sich, wie dargestellt, mehrere Öffnungen 8,
die innen durch eine Einlage 9 aus Keramikpapier oder aus einer dünnen Folie verschlossen
sind. Die Öffnungen 8 dienen, wie eingangs erläutert ist, zur Entlastung des Gehäuses
beim Auftreten von Druckspitzenwerten, die sich beim Abschalten der Sicherung, nämlich
beim Abschmelzen des Schmelzelementes 6 ergeben können. In diesem Fall kann ein Anteil
des Gasvolumens der Kammer 7 durch die Einlage 9 und die Öffnungen 8 hindurch nach
außen entweichen. Die Einlage 9 wirkt dabei als Kühlmittel und Filter bzw. Ventil,
das den Öffnungen 8 vorgeschaltet ist und eine Energieabsorption in Verbindung mit
einer Filter- und Kühlfunktion ausübt.
[0022] In dem zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 2, bei dessen grundsätzlichen Aufbau
einer Kleinstsicherung gleiche Bezugszeichen die gleichen Teile wie in Figur 1 angeben,
weist die Kappe 3 in Abweichung von dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 an ihrer Oberseite
eine Entlastungskammer 10 auf. Zur Entlastung der Kammer 7 bei Auftreten von Innendruckspitzenwerten
kann bei diesem Ausführungsbeispiel ein Teil des Gasvolumens aus der Kammer 7 durch
die Einlage 9 und die Öffnungen 8 hindurch in die Entlastungskammer 10 übertreten.
Der Entlastungseffekt ist hier, je nach erreichtem Druckspitzenwert, geringer als
im Falle des Ausführungsbeispiels von Figur 1, weil das Volumen und damit das Aufnahmevermögen
der Entlastungskammer 10 nur relativ gering sein kann. Die Kühlwirkung sowie die Energieabsorption
liegt dagegen in der gleichen Größenordnung. Der Hauptvorteil dieses Ausführungsbeispiels
liegt darin, daß die gasdichte Abgeschlossenheit des Gehäuses 1 gegenüber der Umgebung
auch im Falle von Spitzenbelastungen erhalten bleibt, so daß keine Gase nach außen
strömen.
[0023] Auch die in Figur 3 dargestellte Kleinstsicherung hat den gleichen grundsätzlichen
Aufbau wie die Ausführungsbeispiele nach Figur 1 und 2. Der wesentliche Unterschied
dieser Ausführungsform besteht darin, daß an der Oberseite der Kappe 3 der Kleinstsicherung
eine zentrale Öffnung 8 vorgesehen ist, der ein Prallelement 11 im Abstand gegenüberliegt.
Dadurch werden ausströmende Gase, wie die Pfeile der Zeichnung zeigen, zwischen der
Oberfläche 12 der Kappe 3 und dem Prallelement 11, hier einer Prallplatte, umgelenkt
und seitlich abgeführt, wobei ein Kühleffekt auftritt. Das Prallelement 11 kann in
beliebiger Weise im Abstand oberhalb der Oberfläche 12 der Kappe 3 befestigt sein,
beispielsweise durch einteilig mit dem Prallelement 11 ausgebildete Stützelemente
13, die an der Oberfläche 12 der Kappe 3 verklebt sind und einen ausreichenden Durchlaß
der ausströmenden Gase bilden. Als Stützelement kann jedoch auch beispielsweise ein
Ring mit entsprechenden zur Seite gerichteten Ausnehmungen bzw. Öffnungen verwendet
werden.
[0024] Das in Figur 4 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Kleinstsicherung weist im Gegensatz
zu den drei vorhergehend beschriebenen Beispielen keine Öffnungen im Gehäuse 1 auf,
sondern hier bilden sich Öffnungen 8', wie in Figur 4 angedeutet, als Entlastungsöffnungen
erst dann, wenn Innendruckspitzenwerte erreicht werden, die das Gehäuse 1 zu sprengen
drohen. Hierfür sind an bestimmter Stelle, nämlich im vorliegenden Fall an der Oberseite
der Kappe 3 in deren Gehäusewand Ausnehmungen 14 vorgesehen, die entsprechend dünnwandige
Sollbruchstellen bilden und bei Überschreiten bestimmter Innendruckwerte zur Bildung
der Öffnungen 8' aufsprengbar sind. Auch hier kann zusätzlich eine Einlage verwendet
werden wie sie in den Ausführungsbeispielen 1 und 2 dargestellt ist. Die gleiche Möglichkeit
besteht für das Ausführungsbeispiel nach Figur 3.
[0025] Die Darstellungen in Figur 5 und 6 veranschaulichen die Anwendung bestimmter Rastbefestigungen
zwischen Gehäuseteilen wie Sockel 2 und Kappe 3. Die Querschnittsform von hierbei
verwendeten Rippen 15 und Rastnutor 16 ist so gewählt, daß sich eine durchgehende
Öffnung 8'' bilden, wenn die Kappenwandung beim Auftreten von Innendruckspitzenwerten
gedehnt wird, so daß die Rastnuten 16 von den Rippen 15 abheben. Die Gestaltung und
Dimensionierung der Rastverbindung ist so vorzunehmen, daß eine wirksame Druckentlastung
der Kammer der Sicherung stattfindet, ohne daß der Eingriff der Rippen 15 in den Rastnuten
16 gänzlich aufgehoben wird. Die in Figur 6 eingezeichneten Pfeile veranschaulichen
den Strömungsweg eines nach außen abgegebenen Gasvolumenanteils.
[0026] Die Kleinstsicherungen in den Ausführungsbeispielen nach Figur 1, 2, 3 und 4, von
denen jeweils nur eine Schnittansicht dargestellt ist, können entweder, und zwar bevorzugt,
einen kreisrunden Querschnitt haben, so daß die Sicherungen insgesamt Zylinderform
aufweisen, oder sie sind kastenförmig, wie die Darstellung in Figur 7 veranschaulichen
soll. Welche Druckentlastungswirkungen gerade im Falle von Sicherungen mit Rechteckquerschnitt
erzielbar sind, ist bereits im ersten Teil der Beschreibung dargestellt worden.
[0027] Figur 8 zeigt eine Kleinstsicherung, deren Kappe 3 eine obere Öffnung 17 aufweist,
die mittels eines Deckels aus Kunststoff 18 mit einer Rastverbindung aus Rippen 15
und Rastnuten 16 verschließbar ist. Hierdurch kann die in den Figuren 5 und 6 dargestellte
Entlastungswirkung im Falle auftretender Innendruckspitzenwerte erzielt werden.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9 und 10 bezeichnen gleiche Bezugszeichen
wiederum die gleichen Teile bzw. Teile gleicher Art mit Bezug auf die vorhergehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele. Wesentlich ist hier jedoch, daß sich eine Rastbefestigung
zwischen Sockel 2 und Kappe 3 nur an den Stirnseiten befindet, so daß sich, wenn der
Innendruck schlagartig ansteigt, ein besonders deutlicher Öffnungsspalt 8'' ergibt,
wie in der Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung soll die Auswölbung bzw. Dehnung der
Kappe 3 im Augenblick des Erreichens hoher Innendruckwerte veranschaulichen. In der
Normal- bzw. Ruhelage liegen die langen Seiten des Sockels 2 und der Kappe 3 aneinander
an.
[0029] Wie Figur 9 und 10 ebenfalls zeigen, können mindestens längs eines Teils des Öffnungsspaltes
8'' Kühlelemente 19 vor allem in den Sockel 2 eingesetzt sein. Die Kühlelemente 19
bestehen aus Materialien mit besonders guter thermischer Leitfähigkeit und hoher spezifischer
Wärmekapazität. Sie sollen die beim Austreten eines Gasanteils an der Wandung der
Spalte 8'' bewirkte Kühlung verstärken.
1. Elektrische Sicherung mit einem in einem Gehäuse angeordneten Schmelzleiter, der beim
Abschalten der Sicherung abschmilzt, wobei Temperatur und Druck in der Kammer des
Gehäuses schlagartig ansteigen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mit einer Überdrucksicherung versehen ist, durch die mindestens
ein Teil des Gasvolumens aus der Kammer (7) abführbar ist.
2. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Überdrucksicherung mindestens eine Öffnung (8, 8'') im Gehäuse (1) der Sicherung
derart vorgesehen ist, daß beim Abschalten der Sicherung ein ausreichender Gasvolumenanteil
durch die Öffnung (8, 8'') entweichen kann.
3. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den beim Abschalten der Sicherung ansteigenden Druck im Gehäuse (1) als
Überdrucksicherung mindestens eine Öffnung (8'') im Gehäuse (1) derart gebildet wird,
daß beim Abschalten der Sicherung ein ausreichender Gasvolumenanteil durch die Öffnung
(8'') nach außen entweichen kann.
4. Sicherung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnung (8' 8',8'') ein Prallelement (11), beispielsweise eine Prallplatte,
derart gegenüberliegt, daß die ausströmenden Gase umgelenkt und gekühlt werden.
5. Sicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8, 8', 8'') innen durch ein Element verschlossen sind, insbesondere
durch eine Einlage (9) aus Keramikpapier oder Folie, die bei ausströmendem Gas als
Filter und Kühlmittel bzw. als Ventil und Strömungswiderstand wirkt.
6. Sicherung nach einem der Ansprüche 1 und 3, 4, 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8') im Gehäuse (1) als Ausnehmungen (14) vorgegeben sind, deren
dünnwandiger Verschluß durch den Gasdruck beim Abschalten der Sicherung aufsprengbar
ist.
7. Sicherung nach Anspruch 1, 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8'') beim Abschalten der Sicherung durch Gehäusedehnungen zwischen
Rippen (15) und Rastnuten (16) von durch diese Rastelemente miteinander verbundene
Gehäuseteile mit unterschiedlichem Dehnungsverhalten gebildet werden.
8. Sicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) der Sicherung auf der Seite der Öffnungen (8) eine Entlastungskammer
(10) aufweist.
9. Sicherung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) in bekannter Weise aus einen Sockel (2) und einer Kappe (3)
besteht, die eine Kammer (7) bilden, in der die den Schmelzleiter (6) tragenden Anschlußstifte
(4) angeordnet sind, und daß die bestehenden oder sich im Überlastungsfall bildenden
Öffnungen (8, 8', 8'') in der Kappe (3) der Sicherung angeordnet sind.
10. Sicherung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Rechteckform des Gehäuses (1) aus dem Sockel (2) und der Kappe (3), die
den Sockel (2) übergreift und Rastelemente (16) aufweist.
11. Sicherung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer im wesentlichen aus Sockel (2) und Kappe (3) (Fig. 9 und 10)
mit rechteckigem Querschnitt bestehenden Sicherung, insbesondere Kleinstsicherung,
nur die Stirnflächen der Kappe (3) und die entsprechenden stirnseitigen Gegenflächen
des Sockels (2) insbesondere durch eine Rastbefestigung, bestehend aus Rippen (15)
und Rastnuten (16), miteinander verbunden sind, so daß die langen Rechteckflächen
von Sockel (2) und Kappe (3) in der normalen Gebrauchslage aneinander anliegen.
12. Sicherung nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Wänden der Öffnung (8, 8', 8'') Kühlelemente (19) eingesetzt sind.
13. Sicherung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt kreisrunde oder rechteckige Kappe (3) an ihrem dem Sockel
(2) gegenüberliegenden Seite eine Öffnung (17) aufweist, die mit einem mit Rastelementen
als Überdrucksicherung zu befestigenden Deckel (18) verschließbar ist.