[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verspannen und Ausbalancieren von Preßwerkzeugträger
und Kurbelgehäuse einer Stauchpresse zur Breitenreduktion von Walzgut, insbesondere
zur Reduktion der Brammenbreite in Warmbreitband-Vorstraßen mit beidseitig zur Brammenkante
angeordneten Preßwerkzeuge aufnehmenden Werkzeugträgern, welche mit Hilfe eines Kurbeltriebes
in Richtung der Brammenreduktion bewegbar sind.
[0002] Bei einer fliegenden Stauchpresse gemäß der deutschen Patentanmeldung P 39 17 398.4
sind zur Reduktion der Breite von Brammen in einer Warmbreitband-Vorstraße zu beiden
Seiten der Brammenkante Preßwerkzeuge angeordnet, die von Werkzeugträgern aufgenommen
sind. Zur Ausbildung eines Reduktionsantriebes wird jedes Preßwerkzeug mit dem zugehörigen
Werkzeugträger mit Hilfe eines von einem Kurbeltrieb betätigten Lenkersystems in Richtung
der Breitenreduktion der Bramme bewegt, wobei der Kurbeltrieb in einem Kurbelgehäuse
angeordnet ist. Der Kurbeltrieb besteht aus zwei angetriebenen Exzenterwellen; auf
jeder Exzenterwelle ist ein Pleuel gelagert; dessen Pleuelkopf steht mit dem Werkzeugträger
zur Übertragung der Stauchkräfte in Verbindung. Am Werkzeugträger greift ein im wesentlichen
in Richtung des Brammenvorschubs wirkender Vorschubantrieb an. Durch diese Maßnahmen
wird der Bewegungsablauf der Preßwerkzeuge für das reduzierende Pressen und für das
Vorschieben der Preßwerkzeuge voneinander getrennt steuerbar, so daß für jede beliebige
Vorschubgröße eine Synchronisation der Bewegung der Preßwerkzeuge mit der Bewegung
der seitlich zu pressenden Bramme gewährleistet ist. Diese Stauchpresse ermöglicht
die kontinuierliche Reduktion der Breite der Bramme auf walztechnisch vorgegebene
Werte. Die Gleitlagerung zwischen Pleuelkopf und Werkzeugträger sowie die Wälzlagerungen
der Exzenterwellen sind hohen Belastungen ausgesetzt und müssen wegen der überlagerten
Reduktions- und Vorschubbewegung der Preßwerkzeuge und wegen der hohen Preßkräfte
möglichst frei von mechanischem Spiel ausgeführt sein.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 224 333 ist eine Presse zur Verringerung
der Breite von warmen Brammen bekannt, bei welcher der das Preßwerkzeug aufnehmende
Werkzeugträger von einem Kurbeltrieb beidseitig gegen die Brammenkante bewegt wird.
Der Werkzeugträger wird von zwei parallelen Stempeln gehalten, welche mittels eines
Gewindes drehbar in einer Traverse geführt sind. Die Stempel werden motorisch von
einem außen angeordneten Schneckengetriebe gedreht. Die Traverse ist mit zwei Pleueln
einer Exzenterwelle verbunden. Mit dieser Konstruktion soll der Abstand der Preßwerkzeuge
zu der Brammenkante unterschiedlich breiter Brammen angepaßt werden, ohne den aus
Exzenterwelle und Pleuel bestehenden Kurbeltrieb zu verlagern. Es sind keine Maßnahmen
vorgesehen, das in der Gewindeführung oder in den Lagern der Exzenterwelle auftretende
mechanische Spiel zu vermeiden. Konstruktive Maßnahmen zur Ausbalancierung der Preßkräfte
sind nicht vorgesehen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die eingangs beschriebene Stauchpresse fortzubilden,
insbesondere konstruktive Maßnahmen für eine Verspannung von Werkzeugträger und Kurbelgehäuse
sowie eine Ausbalancierung des Kurbelgehäuses am Stauchgerüst vorzusehen, mit denen
die Gleitlager zwischen Pleuelkopf und Werkzeugträger sowie die Wälzlagerungen in
jedem Belastungszustand der Stauchpresse möglichst spielfrei sind und gleichmäßig
belastbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Maßnahmen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Gegenstände
der Patentansprüche 2 bis 9 dienen der weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
[0006] Die Stauchpresse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Werkzeugträger ein gelenkig gelagertes, durch das Kurbelgehäuse geführtes
Gestänge etwa mittig angreift, daß mit Abstand zu dem Mittengestänge zwei am Kurbelgehäuse
gelenkig gelagerte Außengestänge angreifen und daß das Mittengestänge sowie die Außengestänge
mit solchen die Gestänge auf Zug belastbaren Spanneinrichtungen verbunden sind, die
ihrerseits mit der Quertraverse der Ständerholme des Stauchgerüsts fest verbunden
sind. Durch diese Maßnahme wird zunächst einmal der Werkzeugträger gegen die Pleuelköpfe
des Kurbeltriebes verspannt, so daß ein möglicherweise vorhandenes mechanisches Spiel
im Gleitlager zwischen Pleuelkopf und Werkzeugträger herausgenommen wird, und zwar
auch in der entlasteten Bewegungsphase, in welcher das Preßwerkzeug nach dem Pressen
von der Brammenkante weg bewegt wird. Das auf Zug vorgespannte Mittengestänge bewirkt
auch eine gewisse Belastung der Wälzlager der Exzenterwellen des Kurbeltriebes, so
daß auch aus diesen Wälzlagern ein möglicherweise vorhandenes mechanisches Spiel herausgenommen
wird, und zwar auch in der unbelasteten Bewegungsphase der Preßwerkzeuge, wenn diese
von der Brammenkante zurückgefahren werden. Diese Maßnahmen vermindern u.a. die mechanischen
Geräusche und verhindern einen vorzeitigen Verschleiß der Lager. Ferner wird mit Hilfe
der Außengestänge und der zugehörigen Spanneinrichtungen das Kurbelgehäuse fest mit
der Quertraverse des Stauchgerüsts verspannt, so daß sämtliche von dem Preßvorgang
ausgehenden Reaktionskräfte gleichmäßig in das Stauchgerüst der Presse eingeleitet
werden. Auch wird das Spiel in der mechanischen Anstellung, insbesondere das Spiel
in der Druckspindel und in dem Drucklager herausgenommen.
[0007] Zur Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Mittengestänge eine im Kurbelgehäuse
beweglich angeordnete Rundführung aufweist, daß an dem Werkzeugträger und der Rundführung
einerseits eine in Gelenkaugen gelagerte Zugstange angeordnet ist und daß an der Rundführung
andererseits eine der Bewegung des Werkzeugträgers elastisch nachführbare Spanneinrichtung
gelenkig angreift, die mit der Quertraverse der Ständerholme in fester Verbindung
steht. Hierdurch kann das Mittengstänge der überlagerten Bewegung des Preßwerkzeugs
und des Werkzeugträgers in Vorschubrichtung der Bramme und in der dazu senkrechten
Reduktionsrichtung nachgeführt werden und die zur spielfreien Verbindung von Werkzeugträger
und Pleuelkopf sowie zur spielfreien Lagerung der Exzenterwellen erforderlichen Zugkräfte
können in jeder Bewegungsposition des Preßwerkzeugs direkt von der Quertraverse des
Gerüstständers aufgenommen werden.
[0008] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Spanneinrichtung
für das Mittengestänge eine mit einem hydraulischen Druckmedium doppelt beaufschlagbare
Kolben-Zylinder-Einheit mit Druckspeicher ist, deren Kolbenstange in ein an der Rundführung
befindliches mit einer Kugelpfanne versehenes Gelenkauge eingefaßt ist und deren Zylinder
mittels Anlageelement und Stützplatte an der Quertraverse abgestützt ist. Hiermit
kann sichergestellt werden, daß mit Hilfe des Mittengestänges konstante Zugkräfte
auf den Werkzeugträger aufgebracht sind. Der Druckspeicher ermöglicht auch die steuerbare
Anpassung der Zugkräfte an die Bewegung des Preßwerkzeugs. Zweckmäßig ist dabei, daß
die dem Mittengestänge zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit eine vom Antrieb des Kurbeltriebes
zwangsabhängige Steuereinrichtung für die aufgebrachten Zugkräfte aufweist.
[0009] Zur einwandfreien Führung des Mittengestänges im Kurbelgehäuse wird gemäß einer konstruktiven
Fortbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Rundführung im Kurbelgehäuse in einer
vorzugsweise mit einem Schmiermittel versorgbaren Gleitbüchse geführt ist.
[0010] Mit weiteren erfindungsgemäßen Maßnahmen, insbesondere zur kräftemäßigen Ausbalancierung
der aus Kurbelgehäuse, Kurbeltrieb, Werkzeugträger und Preßwerkzeug bestehenden Baueinheit
innerhalb des Stauchgerüsts der Presse wird vorgeschlagen, daß jedes Außengestänge
von dem Mittengestänge gleich weit beabstandet ist und daß das Außengestänge zugleich
die Kolbenstange einer mit einem hydraulischen Druckmedium doppelt beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Einheit ist, wobei die Kolbenstange in ein am Kurbelgehäuse angeordnetes
mit einer Kugelpfanne versehenes Gelenkauge eingefaßt ist und wobei der Zylinder mittels
Anlageelement und Stützplatte an der Quertraverse abgestützt ist. Im Ergebnis wird
hierdurch eine kardanisch wirkende Verbindung zwischen Kurbelgehäuse und Kolbenstange
hergestellt, so daß reine Zugkräfte ohne Biegelastanteile an dem Kurbelgehäuse angreifen,
was für eine sichere Ausbalancierung der Kräfte ausschlaggebend ist. Infolge der Anhängung
des Mittengestänges an der feststehenden Traverse des Stauchgerüstes wird bereits
zu einem großen Teil die mechanische Anstellung des Kurbelgehäuses ausbalanciert.
Die noch fehlende Ausbalancierung der mechanischen Anstellung wird dann von den beiden
außen liegenden hydraulischen Zylindern vorgenommen. Zweckmäßig ist hierbei, daß die
jedem Außengestänge zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit eine aktiv betätigbare Steuereinrichtung
aufweist, mit der die Ausbalancierung der mechanischen Anstellung des Kurbelgehäuses
vorgenommen werden kann.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, daß mit Hilfe der Kolben-Zylinder-Einheit eines jeden
Außengestänges das Kurbelgehäuse, der Kurbeltrieb und zumindest der Werkzeugträger
als eine Baueinheit in die Montage- bzw. Demontage-Position verschiebbar ist. Die
Montage bzw. Demontage-Position ist durch die Anordnung der zwischen den Ständerholmen
und auf einer Seite der Ständerholme quer verlaufenden Schienenanordnung vorgegeben,
auf der die Baueinheit aus dem Stauchgerüst auf den Bauplatz gefahren werden kann.
Zum Zwecke der schnellen Demontage bzw. Montage der Baueinheit, insbesondere des Kurbelgehäuses
von/mit dem Mittengestänge und von/mit den beiden Außengestängen wird vorgeschlagen,
daß jedes Gelenkauge von Mittengestänge bzw. Außengestänge in einer vom Kurbelgehäuse
vorzugsweise mittels Zapfen und Bolzen lösbaren Halterung angeordnet ist.
[0012] Die Vorrichtung zum Verspannen und Ausbalancieren von Preßwerkzeugträger und Kurbelgehäuse
einer Stauchpresse gemäß der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Horizontalschnitt durch eine Stauchpresse,
- Figur 2
- die zwischen Werkzeugträger und Kurbelgehäuse in Gelenkaugen gelagerte Zugstange,
- Figur 3
- die Anordnung von Mittengestänge und Außengestänge zwischen Kurbelgehäuse und Quertraverse
des Stauchgerüsts.
[0013] Fig. 1 zeigt den Horizontalschnitt durch die fliegend arbeitende Stauchpresse 1 zur
Reduktion der Breite von Brammen 2 in einer Warmbreitband-Vorstraße, wobei die Brammen
nahezu kontinuierlich von einer der Stauchpresse vorgeschalteten, jedoch nicht näher
dargestellten Brammengießanlage zugeführt werden. Vor der Stauchpresse und hinter
der Stauchpresse sind Treiberrollen 3, 4 angeordnet. Die Bramme 2 durchläuft das Brammenstauchgerüst
in der mit Ziff. 5 versehenen Bewegungsrichtung. Die Stauchpresse hat Gerüstständer
6. Ein Kurbelgehäuse 9 ist anstellbar im Stauchgerüst der Stauchpresse zwischen deren
Gerüstständern geführt.
[0014] Zu beiden Seiten der Bramme 2 sind Preßwerkzeuge 7 in Preßwerkzeugträgern 8 angeordnet.
Das Preßwerkzeug und der Werkzeugträger haben einen in Normalrichtung, d.h. senkrecht
zur Bramme 2 wirkenden Reduktionsantrieb 10 und einen in Tangentialrichtung, also
parallel zur Bramme 2 wirkenden Vorschubantrieb 11. Der Reduktionsantrieb wird dadurch
gebildet, daß jeder Werkzeugträger 8 mit Hilfe eines von zwei Exzenterwellen 12 betätigten
Lenkersystems, welches zwei Pleuel 22 enthält, im wesentlichen in Richtung der in
der Breite zu reduzierenden Bramme bewegbar ist. Der im wesentlichen in Richtung des
Brammenvorschubs wirkende Vorschubantreib 11 greift am Werkzeugträger 8 an und ist
am Kurbelgehäuse 9 abgestützt, in welchem die zwei Exzenterwellen 12 gelagert sind.
[0015] Zum Verspannen und Ausbalancieren von Preßwerkzeugträger 8 und Kurbelgehäuse 9 am
Stauchgerüst 6 der Presse 1 sowie zum Verschieben der im wesentlichen aus Werkzeugträger
8, Kurbeltrieb 10, und Kurbelgehäuse 9 bestehenden Baueinheit greift an dem Werkzeugträger
ein gelenkig gelagertes durch das Kurbelgehäuse 9 geführtes Gestänge 13 etwa mittig
an und mit Abstand zu diesem Mittengestänge greifen am Kurbelgehäuse 9 zwei weitere
gelenkig gelagerte Außengestänge 14, 14' an, wobei das Mittengestänge 13 sowie die
Außengestänge 14, 14' mit solchen die Gestänge auf Zug belastbaren Spanneinrichtungen
15, 16 verbunden sind, die ihrerseits mit der Quertraverse 17 der Ständerholme 6 des
Stauchgerüsts 1 fest verbunden sind.
[0016] Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt - teilweise im Schnitt - der Anordnung
der Zugstange 18 als Teil des Mittengstänges. Die Zugstange ist an einem Vorsprung
19 des Werkzeugträgers 8 in einem Gelenkauge 20 gelagert. Das andere Ende der Zugstange
ist in einem weiteren Gelenkauge 20' gelagert, welches mit einer Rundführung 21 verbunden
ist, die in dem Kurbelgehäuse längsbeweglich angeordnet ist. Die Zugstange 18 befindet
sich mittig zwischen den Pleueln 22, welche auf den in nicht näher dargestellten Wälzlagern
gelagerten Exzenterwellen 12 um die Exzentrizität 24 drehen. Die Pleuelköpfe 25 sitzen
in Gleitlager-Halbschalen 26, welche im Werkzeugträger 8 eingeformt sind. Die Zapfen
27, 27' der Gelenkaugen 20, 20' der Zugstange 18 sind in einer hier nicht näher dargestellten
Kugelpfanne gelagert. Das andere Ende der Rundführung 21 ist mit einem weiteren Gelenkauge
29 versehen, welches Teil einer Halterung 23 ist, wobei die Halterung mit der Rundführung
verschraubbar ist.
[0017] In Fig. 3 ist in Fortführung von Fig. 2 die in dem Kurbelgehäuse angeordnete Rundführung
21 zu sehen, und daß diese Rundführung von einer mit Schmiermittel versorgbaren Gleitbüchse
28 umgeben ist. An dem Gelenkauge 29 ist das zweite Teilstück des Mittengestänges
13 befestigt. Dieses Teilstück ist zugleich die Kolbenstange 31 einer Kolben-Zylinder-Einheit
32, die mit einem nicht näher dargestellten Druckspeicher versehen ist, der in diese
Einheit bspw. als Gasdruckspeicher integriert sein kann. Der Zylinder 33 der Einheit
32 ist mit Hilfe eines Anlageelementes 34 und einer Stützplatte 35 an der Quertraverse
17 abgestützt. Die Quertraverse besteht aus einer Plattenschweißkonstruktion, in der
die Kolben-Zylinder-Einheit 32 angeordnet ist. Über die Zugstange 18, die Rundführung
21 sowie die Kolbenstange 31 wird der Werkzeugträger 8 nach hinten gegen die Traverse
des Stauchgerüsts gezogen und der Druckspeicher der Kolben-Zylinder-Einheit 32 wirkt
auf den Werkzeugträger 8 wie eine vorgespannte Feder. Durch diese konstruktiven Maßnahmen
werden die Pleuelköpfe 25 in der Gleitlagerhalbschale spielfrei geführt und außerdem
wird das Spiel in den Wälzlagerungen der Exzenterwellen 12 herausgenommen. Sämtliche
Lagerungen sind deshalb spielfrei. Infolge der Befestigung des Mittengestänges 13
an der feststehenden Quertraverse 17 des Stauchgerüsts wird außerdem die mechanische
Anstellung 30 des Kurbelgehäuses teilweise ausbalanciert. Zusätzlich wird das mechanische
Spiel aus den Druckspindeln 45 und aus den Drucklagern 46 der mechanischen Anstellung
mit Hilfe der Außengestänge herausgenommen.
[0018] Die Ausbalancierung des Kurbelgehäuses 9 erfolgt ferner mit Hilfe der beiden Außengestänge
14, 14', die zugleich die Kolbenstangen 36, 36' von zwei mit einem Druckmedium doppelt
beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheiten 37, 37' sind. Die Zylinder 38, 38' dieser
Einheiten sind mittels der Anlageelemente 34', 34'' sowie mittels der Stützplatte
35 an der Quertraverse 17 des Stauchgerüstes abgestützt und sind in der Plattenkonstruktion
dieser Quertraverse angeordnet. Alle Kolben-Zylinder-Einheiten sind mit einer Zuführleitung
39 sowie mit einer Abführleitung 40 für das Druckmedium versehen. Die Gelenkaugen
41, 41' der Außengestänge 14, 14' sind in einer Halterung 42, 42' angeordnet, die
mittels Zapfen 43, 43' sowie Bolzen 44, 44' lösbar mit dem Kurbelgehäuse verbunden
sind. Die Gelenkaugen 41, 41' der Außengestänge 14, 14' sind kardanisch gelagert.
Die dem Mittengestänge zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit weist eine vom Antrieb
des Kurbeltriebes zwangsabhängige Steuereinrichtung für die aufgebrachten Zugkräfte
auf, die hier nicht näher dargestellt ist, ebenso nicht näher dargestellt ist die
jedem Außengestänge und der zugehörigen Kolben-Zylinder-Einheit zugeordnete aktiv
betätigbare Steuereinrichtung zur Ausbalancierung der mechanischen Anstellung des
Kurbelgehäuses.
[0019] Soll die im wesentlichen aus Werkzeugträger 8, Kurbeltrieb 10, sowie Kurbelgehäuse
9 bestehende Baueinheit aus dem Gerüstständer der Stauchpresse herausgefahren werden,
so wird diese Baueinheit zunächst von den Kolben-Zylinder-Einheiten 37, 37' der Außengestänge
14, 14' bis in eine Demontageposition X verschoben, nachdem zuvor das Mittengestänge
von der Rundführung gelöst worden ist. Die Montage- bzw. Demontage-Position X wird
von der Lage der Schienenanordnung vorgegeben, auf der diese Baueinheit quer zur Längsachse
der Stauchpresse zu einem Bauplatz verfahren werden soll. In der Demontage- bzw. Montageposition
X werden die Bolzen 44, 44' aus dem Zapfen 43, 43' der Halterung 42, 42' entfernt,
so daß die Baueinheit (Kurbelgehäuse, Kurbeltrieb, Werkzeugträger) von dem Mittengestänge
und den beiden Außengestängen gelöst ist und somit in der Querrichtung frei beweglich
ist.
[0020] Mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen wird eine Vorrichtung geschaffen, die in überraschender
Weise mehrere Funktionen nebeneinander erfüllt, nämlich das Anstellen der Preßwerkzeuge
auf die unterschiedlichen Breiten der Bramme, das Verspannen und Ausbalancieren des
Preßwerkzeugträgers und des Kurbelgehäuses im Stauchgerüst der Stauchpresse und die
Montage- bzw. Demontage von Kurbelgehäuse, Kurbeltrieb und Werkzeugträger. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, das Verspannen und Ausbalancieren nur mit einem Mittengestänge
zu bewerkstelligen. Dies ist jedoch eine weniger günstige Lösung.
Bezugszeichenübersicht
[0021]
- 1
- Stauchpresse
- 2
- Bramme
- 3, 4
- Treiberrollen
- 5
- Bewegungsrichtung
- 6
- Ständer/Gerüstständer
- 7
- Preßwerkzeug
- 8
- Preßwerkzeugträger/Werkzeugträger
- 9
- Kurbelgehäuse
- 10
- Reduktionsantrieb/Kurbeltrieb
- 11
- Vorschubantrieb
- 12
- Exzenterwelle
- 13
- Mittengestänge
- 14, 14'
- Außengestänge
- 15
- Spanneinrichtung
- 16, 16'
- Spanneinrichtung
- 17
- Quertraverse
- 18
- Zugstange
- 19
- Vorsprung
- 20, 20'
- Gelenkauge
- 21
- Rundführung
- 22
- Pleuel
- 23
- Halterung
- 24
- Exzentrizität
- 25
- Pleuelkopf
- 26
- Gleitlager-Halbschale
- 27, 27'
- Zapfen
- 28
- Gleitbüchse
- 29
- Gelenkauge
- 30
- mechanische Anstellung
- 31
- Kolbenstange
- 32
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 33
- Zylinder
- 34, 34', 34''
- Anlageelement
- 35
- Stützplatte
- 36, 36'
- Kolbenstange
- 37, 37'
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 38, 38'
- Zylinder
- 39
- Zuführleitung
- 40
- Abführleitung
- 41, 41'
- Gelenkauge
- 42, 42'
- Halterung
- 43, 43'
- Zapfen
- 44, 44'
- Bolzen
- 45
- Druckspindel
- 46
- Drucklager
1. Vorrichtung zum Verspannen und Ausbalancieren von Preßwerkzeugträger und Kurbelgehäuse
am Stauchgerüst einer Stauchpresse zur Breitenreduktion von Walzgut, insbesondere
zur Reduktion der Brammenbreite in Warmbreitband-Vorstraßen mit beidseitig zur Brammenkante
angeordneten Preßwerkzeuge aufnehmenden Werkzeugträgern, welche mit Hilfe eines Kurbeltriebes
in Richtung der Brammenreduktion bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Werkzeugträger (8) ein gelenkig gelagertes, durch das Kurbelgehäuse (9)
geführtes Gestänge (13) etwa mittig angreift, daß mit Abstand zu dem Mittengestänge
(13) zwei am Kurbelgehäuse (9) gelenkig gelagerte Außengestänge (14, 14') angreifen
und daß das Mittengestänge (13) sowie die Außengestänge (14, 14') mit solchen die
Gestänge auf Zug belastbaren Spanneinrichtungen (15, 16, 16') verbunden sind, die
ihrerseits mit der Quertraverse (17) der Ständerholme (6) des Stauchgerüsts fest verbunden
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittengestänge (13) eine im Kurbelgehäuse (9) beweglich angeordnete Rundführung
(21) aufweist, daß an dem Werkzeugträger (8) und der Rundführung (21) einerseits eine
in Gelenkaugen (20, 20') gelagerte Zugstange (18) angeordnet ist, und daß an der Rundführung
(21) andererseits eine der Bewegung des Werkzeugträgers (8) elastisch nachführbare
Spanneinrichtung (15) gelenkig angreift, die mit der Quertraverse (17) der Ständerholme
(6) in fester Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanneinrichtung (15) für das Mittengestänge (13) eine mit einem hydraulischen
Druckmedium doppelt beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit (32) mit Druckspeicher
ist, deren Kolbenstange (31) in einem an der Rundführung (21) befindlichen mit einer
Kugelpfanne versehenes Gelenkauge (29) eingefaßt ist und deren Zylinder (33) mittels
Anlageelement (34) und Stützplatte (35) an der Quertraverse (17) abgestützt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundführung (21) im Kurbelgehäuse (9) in einer vorzugsweise mit einem Schmiermittel
versorgbaren Gleitbüchse (28) geführt ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Mittengestänge (13) zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit (32) eine vom
Antrieb des Kurbeltriebes (10) zwangsabhängige Steuereinrichtung für die aufgebrachten
Zugkräfte aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Außengestänge (14, 14') von dem Mittengestänge (13) gleich weit beabstandet
ist und daß das Außengestänge (14, 14') zugleich die Kolbenstange (36, 36') einer
mit einem hydraulischen Druckmedium doppelt beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheit
(37, 37') ist, wobei die Kolbenstange (36, 36') in einem am Kurbelgehäuse (9) angeordneten
mit einer Kugelpfanne versehenes Gelenkauge (41, 41') eingefaßt ist und wobei der
Zylinder (38, 38') mittels Anlageelement (34', 34'') und Stützplatte (35) an der Quertraverse
(17) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jedem Außengestänge (14, 14') zugeordnete Kolben-Zylinder-Einheit (37, 37')
eine aktiv betätigbare Steuereinrichtung zur Ausbalancierung der mechanischen Anstellung
des Kurbelgehäuses (9) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenkauge (29, 41, 41') des Mittengestänges (13) bzw. der Außengestänge (14,
14') in einer vom Kurbelgehäuse (9) vorzugsweise mittels Zapfen (43, 43') und Bolzen
(44, 44') lösbaren Halterung (23, 42, 42') angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Kolben-Zylinder-Einheit (37, 37') eines jeden Außengstänges (14, 14')
das Kurbelgehäuse (9) der Kurbeltrieb (10) und zumindest der Werkzeugträger (8) als
eine Baueinheit in die Montage- bzw. Demontage-Position (X) verschiebbar ist.