[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit einem Boden, mit Seitenwänden und mit
einem Deckel.
[0002] Derartige Faltschachteln werden für die Aufbewahrung und den Transport von Gütern
aller Art benutzt, insbesondere auch von Obst, beispielsweise von Bananen. Die hierzu
heute benutzten Faltschachteln bestehen aus einem Unterteil mit Boden und Seitenwänden,
über das ein Oberteil mit Deckel und Seitenwänden gestülpt werden kann (sogenannte
Stülpschachtel). Damit die bekannten Faltschachteln die notwendigen Gewichte tragen
können, müssen die Laschen der Faltschachtel miteinander verklammert werden. Sie sind
daher ohne erheblichen Kraftaufwand in geleertem Zustand nicht flach zu legen. Hinzu
kommt eine Verletzungsgefahr durch die Klammern.
[0003] Eine Faltschachtel mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 ist in
der US-A-4,406,380 beschrieben. Diese Faltschachtel hat keinen Boden. Dort hat der
innere, obere Ring doppelte Faltlinien. Mit derartigen doppelten Faltlinien kann aber
nur ungenügend erreicht werden, daß der obere Ring einen kleineren Durchmesser hat
als der untere Ring. Der obere Ring muß aber einen kleineren Durchmesser als der untere
Ring haben, weil er sonst nicht telekopartig zum unteren Ring verschiebbar ist. Hier
ist auch zu berücksichtigen, daß die Faltlinien zuschnittbedingt parallel zueinander
verlaufen müssen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Hauptanspruchs so auszugestalten, daß die beiden Teil-Faltschachteln
(oberer bzw. unterer Ring) problemlos zueinander verschoben werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitenwänden
des inneren Rings Faltlinien angelegt sind, die jeweils mit derjenigen Faltlinie,
über die die Seitenwände aneinander angelenkt sind, spitze Winkel einschließen, und
die sich zu den Deckelfeldern hin öffnen.
[0006] Durch diese Maßnahmen ist es möglich, diejenigen Zuschnitteile, die sich zwischen
den sich öffnenden Faltlinien befinden, nach innen zu falten, wodurch der betreffende
innere Ring einen kleineren Durchmesser erhält als der äußere Ring. Dadurch werden
die Reibungskräfte zwischen den beiden Ringen beim teleskopartigen Verschieben der
Ringe zueinander fühlbar verringert, so daß der Benutzer die Faltschachtel leicht
auffalten bzw. wieder zusammenfalten kann. Mit anderen Worten werden übergroße Reibungskräfte,
wie diese beim Stand der Technik vorhanden sind, vermieden und das Handling der Faltschachtel
wird fühlbar vereinfacht.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe ist es nach Patentanspruch 2 förderlich, wenn Grifflöcher
in den Seitenwänden vorgesehen sind. Diese erleichtern zusätzlich das Handling bzw.
Verschieben der Teil-Faltschachteln teleskopartig zueinander.
[0008] Zu demselben Zweck können nach Patentanspruch 3 auch die dort erwähnten Freischnitte
vorgesehen sein, die es ebenfalls erleichtern, daß die Seitenwände im Bereich der
Freischnitte nach innen gebogen werden und somit
leicht in den äußeren Ring gefaltet werden können.
[0009] Zu demselben Zweck können entsprechende Freischnitte auch an den unteren Seiten des
äußeren Rings ausgebildet sein, wie dies Gegenstand des neuen Patentanspruchs 4 ist.
[0010] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Faltschachtel eine hervorragende
Stabilität auch ohne Verwendung von Klammern hat. Die Faltschachtel kann in nicht
befülltem Zustand mit einem Handgriff flachgelegt werden, so daß sie dann für den
Transport wenig Platz benötigt und auch einfach entsorgt werden kann. Außerdem zeichnet
sich die erfindungsgemäße Faltschachtel insgesamt durch eine einfache Handhabbarkeit
sowie durch einen geringen Materialverbrauch.
[0011] Der Deckel wird selbsttätig dadurch ausgebildet, daß die Deckelfelder nach unten
eingefaltet werden, wobei sich der Deckel dadurch ausbildet, daß sich die oberen und
unteren Teil-Deckelfelder, die durch die horizontale Faltlinie miteinander verbunden
sind, praktisch aufeinanderlegen und horizontal falten.
[0012] Weil an die freien Kanten der Deckelfelder äußere Seitenwandfelder angelenkt sind,
die aneinander angelenkt sind, die sich parallel zu den zugehörigen Seitenwänden erstrecken
und die gegenüber diesen Seitenwänden um ein geringes Maß nach außen versetzt sind,
übernehmen die Seitenwandfelder die Funktion der Verbindung der Deckelfelder miteinander.
Dadurch wird der Ring der Seitenwandfeldern gebildet, die teleskopartig über die unteren
Seitenwände der Faltschachtel geschoben werden können und bei dieser Bewegung faltet
sich der Deckel in der vorstehend beschriebenen Art und Weise selbsttätig auf.
[0013] Wird der Ring der Seitenwandfelder nach oben geschoben, so legen sich die Deckelfelder
an die Seitenwandfelder wieder an und die - leere - Faltschachtel kann dann flachgefaltet
werden. Hierzu ist es Voraussetzung, daß auch der Boden der Faltschachtel zum Flachlegen
geeignet ist, wie dies an sich bekannt ist. Dies wird weiter unten noch näher anhand
des Ausführungsbeispiels erläutert.
[0014] Die Grifflochpaare an den Seitenwänden und an den Seitenwandfeldern dienen zum Tragen
der Kiste (Faltschachtel).
[0015] Die Belüftungslöcher in den Seitenwänden bzw. in den Seitenwandfeldern sind insbesondere
wichtig, wenn in der Faltschachtel Südfrüchte transportiert werden sollen, was ein
bevorzugtes Einsatzgebiet für die erfindungsgemäße Faltschachtel ist.
[0016] Bevorzugt ist die Faltschachtel quaderförmig ausgebildet, obgleich nach dem beschriebenen
Prinzip Faltschachteln mit einem beliebigen, vieleckigen Grundriß hergestellt werden
können, insbesondere wenn der Grundriß symmetrisch ist.
[0017] Das teleskopartige Verschieben wird erleichtert, wenn die Seitenwände in ihren oberen
Bereichen Freischnitte haben, so daß sie geringfügig nach innen gebogen werden können,
so daß die darüber befindlichen Seitenwandfelder die teleskopartige Bewegung besonders
leicht durchführen können.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
- Fig. 1 -
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Faltschachtel in einer Stellung, in der
der Deckel nahezu ausgebildet ist;
- Fig. 2 -
- eine Stirnansicht der Faltschachtel, gesehen in Richtung des Pfeiles A von Fig. 1;
- Fig. 3 -
- eine Draufsicht auf die Faltschachtel, gesehen in Richtung des Pfeiles B von Fig.
1;
- Fig. 4 -
- einen Schnitt längs der Line IV-IV von Fig. 3;
- Fig. 5 -
- den Zuschnitt zur Herstellung einer derartigen Faltschachtel, wobei zur Vereinfachung
nur der halbe Nutzen gezeigt ist, d.h. dieser Zuschnitt wird durch einen zweiten,
identischen Zuschnitt zur Herstellung der vollständigen Faltschachtel ergänzt.
[0019] Insbesonder Fig. 4 läßt erkennen, daß die Faltschachtel einen Boden 1 und Seitenwände
2 hat. An die oberen Kanten der Seitenwände ist jeweils über eine Faltlinie 3 ein
unteres Teil-Deckelfeld 4 angelenkt und an dieses über eine Faltlinie 5 ein oberes
Teil-Deckelfeld 6. An die oberen Kanten der oberen Teil-Deckelfelder 6 sind über weitere
Faltlinien 7 Seitenwandfelder 8 angelenkt. Die unteren Kanten der Seitenwandfelder
8 sind bei Pos. 9 angedeutet.
[0020] Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine Zwischenlage der Ausbildung des Deckels, woraus deutlich
wird, daß die Teil-Deckelfelder 4, 6 aufeinander in eine horizontale Lage gefaltet
werden, wenn der Ring der äußeren Seitenwandfelder 8 in Richtung des Pfeiles 10 nach
unten geschoben wird. In dieser fertig aufgefalteten Lage fluchten auch Grifflöcher
11 in den Seitenwänden 2 bzw. in den äußeren Seitenwandfeldern 8 miteinander.
[0021] Verschiebt man den Ring der äußeren Seitenwandfelder 8 dagegen teleskopartig in Gegenrichtung
des Pfeiles 10, d.h. nach oben, so strecken sich die Teil-Deckelfelder 4 + 6 und legen
sich an die äußeren Seitenwandfelder 8 an.
[0022] Damit das V-Profil der Teil-Deckelfelder 4 + 6 sich beim Ausbilden des Deckels gegenseitig
nicht behindert, haben sie an einer Seite jeweils dreieckförmige Ausschnitte 12, die
aus Fig. 5 ersichtlich sind.
[0023] In dieser gestreckten Lage des Zuschnitts kann auch der Boden flach gefaltet werden
und hierzu sind in den Bodenlaschen 13 geneigt verlaufende Faltlinien 14 vorgesehen,
wie dies an sich bekannt ist. Die Faltlinien 14 trennen eine Teillasche 15 ab und
diese ist mit der jeweils angrenzenden Bodenlasche 16 verklebt.
[0024] Der Zuschnitt nach Fig. 5 läßt auch Freistanzungen 17 an den Kanten der Seitenwände
2 erkennen, die das teleskopartige Verschieben des Rings der äußeren Seitenwandfelder
erleichtern.
[0025] Außerdem können Belüftungslöcher 18 in den Seitenwänden 2 und in den äußeren Seitenwandfeldern
8 ausgebildet sein.
[0026] Da Fig. 5 nur den halben Nutzen des Zuschnitts zeigt, muß dieser durch einen identischen
Zuschnitt ergänzt werden und die beiden Zuschnitte werden über Klebelaschen 19 miteinander
verklebt, die über Faltlinien 20 an die Seitenwand 2 bzw. an das Seitenwandfeld 8
angelenkt sind. In der Seitenwand 2 können außerdem zusätzliche Faltlinien 21, 22,
23 angelegt sein, die mit der Faltlinie 20 einen spitzen Winkel einschließen.
[0027] Die äußeren Seitenwandfelder 8 sind über Faltlinlien 24 aneinander angelenkt und
bilden somit einen Ring aus.
[0028] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel füllt der Boden 1 nicht die gesamte Bodenfläche
aus. Durch eine entsprechende Vergrößerung der Bodenlaschen 13, 16 kann dies aber
erfolgen, wenn es gewünscht ist. Dasselbe gilt für den Deckel, wozu die Deckelfelder
4 und 6 entsprechend vergrößert werden müssen.
1. Faltschachtel mit einem unteren Ring und mit einem oberen Ring, die über Faltlinien
aneinander angelenkte Seitenwände der Faltschachtel ausbilden, wobei die Ringe teleskopartig
zueinander verschiebbar sind und an einen der Ringe Deckelfelder angelenkt sind, die
sich beim Verschieben der Ringe zu einem Deckel auffalten, vorzugsweise mit einem
Boden (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Seitenwänden (2) des inneren Rings Faltlinien (21, 22, 23) angelegt sind,
die jeweils mit derjenigen Faltlinie (20), über die die Seitenwände (2) aneinander
angelenkt sind, spitze Winkel einschließen und die sich zu den Deckelfeldern (4, 6)
hin öffnen.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest in zweien der einander gegenüber liegenden Seitenwände (2) Grifflöcher
(11) ausgebildet sind, die bei teleskopartig nach unten über die Seitenwände (2) geschobenem
Ring der äußeren Seitenfelder (8) mit Grifflöchern (11) zu den äußeren Seitenwandfeldern
(8) fluchten.
3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (2) des inneren Rings in ihren zu den Deckelfeldern (4, 6) weisenden
Bereichen nicht miteinander verbunden sind (Freischnitt 17).
4. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (8) des äußeren Rings an ihren zu dem inneren Ring weisenden Bereichen
nicht miteinander verbunden sind.