[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel zum Verbrennen flüssiger oder gasförmiger
Brennstoffe gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Heizkessel der genannten Art sind nach der EP-A-0 414 926 bekannt und in im Detail
unterschiedlichen, im Prinzip aber gleichen Konstruktionsformen in Benutzung. Im Prinzip
gilt diese bekannte Kesselausbildung sowohlfür Heizkessel aus Stahlblech als auch
aus Guß, wobei die Gußheizkessel aus relativ schmalen, in einem Stück und im Kernguß
hergestellten Einzelgliedern (s. DE-A-20 17 992 und auch FR-A-22 37 141) bestehen,
die, im Bereich relativ kleiner Überströmöffnungen wasserseitig vernippelt, zu einem
aus einer Vielzahl von Einzelgliedern bestehenden Block zusammengefügt werden. Eine
ähnliche Gliederbauweise hat auch ein Heizkessel nach der FR-A-1 084 896, gemäß der
die Glieder untereinander mit O-Ring-Dichtungen abgedichtet sind. Die Stoßflächen
des einen oder anderen Gliedes sind dafür mit Ringnuten für die Aufnahme der O-Ringe
ausgestattet. Es mag dahingestellt bleiben, ob diese Dichtungsanordnung und -ausbildung
tatsächlich den Dichtungserfordernissen genügt, auf jeden Fall kann aber auf diese
Weise den unterschiedlichen Wärmedehnungen in den Wänden, nämlich in der Wand, die
den Feuerraum zum wasserführenden Innenraum einerseits und der Wand, die den wasserführenden
Innenraum nach außen hin andererseits begrenzt, nicht ohne weiteres genügen, und der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für derartig ausgebildete Heizkessel ein Dichtungssystem
zu schaffen, das den unterschiedlichen Dehnungsverhältnissen an den unterschiedlichen
Temperaturen ausgesetzten Wänden besser gerecht wird.
[0003] Diese Aufgabe ist mit einem Heizkessel der gattungsgemäßen Art nach der Erfindung
durch die im kennzeichen des Patentanspruches 1 genannten Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteransprüchen.
[0004] Der Vorteil derartiger Gußheizkessel, nämlich nur aus "schalenförmig" gießbaren,
d.h. ohne Kern gießbaren Elementen gebildet werden zu können, die auf einfache Weise
und ohne Vernippelung abgedichtet zusammengefügt sowohl das wasserführende Gehäuse
als auch den Feuerraum bilden, kann letztlich erst durch dieses erfindungsgemäße,
spezielle Dichtungssystem genutzt werden, mit dem dem speziell unterschiedlichen Dehnungsverhalten
unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzter Gehäuseteile Rechnung getragen ist.
[0005] Der erfindungsgemäße Heizkessel und seine vorteilhaften Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0006] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Heizkessels,
- Fig. 2
- je zur Hälfte im Schnitt und eine Ansicht des Heizkessels gemäß Fig. 1 in Pfeilrichtung
A und
- Fig. 3,4
- vergrößert bauliche Einzelheiten.
[0007] Der Heizkessel besteht aus einem wasserführenden, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen
1, 2 versehenen Gehäuse 3, das von einem Feuerraum 4 durchgriffen ist, dessen beidendige
Öffnungen 5 mit Verschlüssen 6, 7 versehen sind, denen der eine 6 die Einsatzöffnung
8 für den Brenner und der andere 7 die Abgasführung enthält. Beim Ausführungsbeispiel
ist das wasserführende Gehäuse 3 aus zwei Mittelgliedern 10 und zwei Endgliedern 11,
12 gebildet, wobei die kernlos ausgeformten Glieder 10 bis 12 mit ihren Öffnungsrändern
13 gegeneinander gerichtet und abgedichtet zusammengespannt sind. Dabei ist jeweils
die den Feuerraum 4 begrenzende Wand 14 als in den Gliedern umlaufender Steg 15 ausgebildet,
der als integral mitgegossenes Teil in der Verbindungsebene E des betreffenden Gliedes
endet, wobei die den Steg 15 tragende Querwand 16 der Kesselglieder 10 mit mehreren,
alle Gliedinnenräume 17 verbindenden Öffnungen 18 versehen ist. Diese Öffnungen 17
sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in bezug auf den Gesamtquerschnitt eines Gliedes
sehr groß, d.h., die Summe aller Querschnitte 17 entspricht praktisch dem Gesamtquerschnitt
eines Gliedes im wasserführenden Bereich. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 handelt
es sich um einen horizontal aufzustellenden Heizkessel mit im Feuerraum 4 eingesetzter,
topfartig ausgebildeter Brennkammer 20. Wie aus der Darstellung ersichtlich, sind
die beiden Mittelglieder 10 im Querschnitt H-förmig ausgebildet, während die beiden
Endglieder 11, 12 U-förmig ausgebildet sind, wobei das Endglied 11 einen Ringbund
11' für den Anschluß des hier den Brenner 9 tragenden Feuerraumverschlusses aufweist
und das Endglied 12 eine abzugsseitige Rückwand mit angegossenem Rauchgasabzugsstutzen
21. Sämtliche Glieder sind dabei im Bereich ihrer Öffnungsränder 13 derart ausgebildet,
daß sämtliche Anschlüßränder 13' ineinandergreifende Stufen 30 aufweisen, in welchen
Bereichen Dichtungen angeordnet werden, was zu Fig. 3 noch näher erläutert wird. Die
Spannverbindung der Glieder untereinander erfolgt dadurch, daß sätmliche Glieder 10,
11, 12 mit gleichmäßig über den Gehäuseumfang verteilten, die Glieder in ihren Öffnungen
18 durchgreifenden Spannstangen 28 zusammengespannt sind, die mit ihren Enden entsprechend
querschnittsbemessene und in bezug auf die Öffnungen 18 in den Querwänden 16 wesentlich
kleinere Öffnungen 29 abgedichtet durchgreifen. In Fig. 4 ist ein solches Ende der
Spannstangen, die in ihrer Verteilung auf den Gesamtumfang in Fig. 2 dargestellt sind,
verdeutlicht. Diese Anordnung der Spannstangen 28 im Durchgriff des wasserführenden
Innenraumes gewährleistet dabei vorteilhaft, daß sowohl die nach außen abdichtenden
Ringdichtungen 31 als auch die auf der Feuerraumseite liegende Ringdichtungen 31'
gleichzeitig zusammengesspannt werden können. Die kernlose Ausformbarkeit der Glieder
10 bis 12 macht es auch möglich, daß wasserseitig in den Gliedern gleichmäßig über
dem Umfang verteilt zwischen der jeweiligen Gliederaußenwand 33 und der den Feuerraum
4 begrenzenden Wand 14 Versteifungsrippen 34 angeordnet werden können, die vor dem
Öffnungsrändern 13 enden. Die Form der Rippen 34 ist in Fig. 1 verdeutlicht und deren
Anordnung in bezug auf den Kesselquerschnitt in Fig. 2.
[0008] Ganz wesentlich ist nun bei einer derartigen Kesselausbildung die Gestaltung der
Abdichtungsbereiche zwischen den einzelnen Gliedern, da die Stege 15 und die Außenwände
33 der Glieder unterschiedlichen Wärmebelastungen unterliegen. Wie aus der vergrößerten
Darstellung gemaß Fig. 3 erkennbar, ist in den Stoßbereichen zwischen den Öffnungsrändern
13 jeweils zweier Glieder 10 bis 12 ein Dichtungsring 31' zwischen den beiden sich
senkrecht zur Längsachse des Feuerraumes erstreckenden Flächen 32, 32' der Stege 15
eingespannt, und zwischen den sich in axialer Richtung überlappenden Enden 35 der
Gliederaußenwandungen 33 ist im einen oder anderen Ende 35, gegen axiale Verschiebung
gesichert, ein weiterer Dichtungsring 31 angeordnet. Für den Dichtungsring 31' kommt
dabei insbesondere, wie dargestellt, eine Flachringdichtung in Frage und für den Dichtungsring
31 eine O-Ring-Dichtung. In spezieller und bevorzugter Ausführungsform ist dabei die
Fläche 32 an einem Ende des Steges 15 in einer Ebene erstreckt, und die Fläche 32'
am anderen Ende des Steges 15 zur Wasserseite hin mit einem Ringbund 36 begrenzt,
der das andere Ende des benachbarten Gliedes übergreift. Ein solcher Ringbund 36 kann
auch, wie gestrichelt angedeutet, feuerraumseitig vorgesehen werden, um den Dichtungsring
31' gegen die Direktbeaufschlagung mit Heizgasen abzuschirmen.
[0009] Im einen oder anderen der sich überlappenden Enden 35 der Gliedaußenwandungen 33
ist eine Dichtungsringaufnahmenut 37 vorgesehen. Außerdem ist mindesens eines der
sich überlappenden Enden 35 vorteilhaft mit einer Aufschubanfasung 38 versehen, um
das Zusammenfügen der Glieder ohne Beschädigungsgefahr für die Dichtungsringe 31 zu
erleichtern.
[0010] Durch diese Dichtungsausbildung kann dem unterschiedlichen Dehnungsverhalten der
Stege 15 zu den Außenwänden 33 Rechnung getragen werden, da sich die überlappenden
Enden 35 der sich weniger dehnenden Außenwände axial bis zu einem gewissen Grade zueinander
bewegen und damit der stärkeren Dehnung bzw. Schrumpfung der Stege 15 folgen können,
was nicht der Fall wäre, wenn die Abdichtung der Außenwände 33 in gleicher Weise ausgebildet
wäre, wie die der Stege 15.
1. Heizkessel zum Verbrennen flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe, bestehend aus einem
wasserführenden, mit Vor- und Rücklaufanschlüssen (1, 2) versehenem Gehäuse (3), das
von einem Feuerraum (4) durchgriffen ist, dessen beidendige Öffnungen (5) mit Verschlüssen
(6, 7) versehen sind, wobei das wasserführende Gehäuse (3) aus mindestens einem Mittelglied
(10) und zwei Endgliedern (11, 12) aus Guß gebildet ist, welche kernlos ausformbar
ausgebildeten Glieder (10 bis 12) mit ihren Öffnungsrändern (13) gegeneinander gerichtet
und abgedichtet zusammengespannt sind und wobei die jeweils den Feuerraum (4) begrenzende
Wand (14) als an den Gliederen umlaufender Steg (15) ausgebildet ist, der als integral
mitgegossenes Teil in der Verbindungsebene (E) des betreffenden Gliedes endet und
wobei ferner die den Steg (15) tragende Querwand (16) des mindestens einen Mittelgliedes
(10) mit mehreren alle Gliederinnenräume (17) verbindenden Öffnungen (18) versehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Stoßbereichen zwischen den Öffnungsrändern (13) ein Dichtungsring (31')
zwischen den beiden sich senkrecht zur Längsachse des Feuerraumes (4) erstreckenden
Flächen (32, 32') der Stege (15) eingespannt und daß zwischen den sich in axialer
Richtung überlappenden Enden (35) der Gliedaußenwandungen (33) im einen oder anderen
Ende (35), gegen axiale Verschiebung gesichert, ein weiterer Dichtungsring (31) angeordnet
ist.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im einen oder anderen der sich überlappenden Enden (35) der Gliedaußenwandungen
(33) eine Dichtungsringaufnahmenut (37) angeordnet ist.
3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungsring (31') eine Flachringdichtung und der Dichtungsring (31) eine
O-Ringdichtung ist.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fläche (32) an einem Ende des Steges (15) in einer Ebene erstreckt ist und
die Fläche (32') am anderen Ende des Steges (15) mindestens zur Wasserseite hin mit
einem Ringbund (36) begrenzt ist, der das andere Ende des benachbarten Gliedes übergreift.
5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der sich überlappenden Enden (35) mit einer Aufschubanfassung
(38) versehen ist.