[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Anfahrens einer Vergasung fester,
feinkörniger Brennstoffe mit sauerstoffhaltigem Gas und Wasserdampf im Wirbelzustand
in einem Vergasungsreaktor, der am oberen Ende einen Abzugskanal für Produktgas und
im unteren Bereich einen Ascheabzug aufweist. Die Vergasung arbeitet bei einem Druck
von 1 bis 100 bar.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist im US-Patent 4 594 967 beschrieben. Hierbei wirken mehrere
Abschnitte des Wirbelbettes in steuerbarer Weise zusammen. Das Anfahren erfolgt zunächst
mit Hilfe eines Aufheizbrenners, danach gibt man dem Brennstoff Sauerstoff in unterstöchiometrischer
Menge zu, bis man den stationären Vergasungszustand erreicht hat.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Vergasungsreaktor leicht regelbar anzufahren,
wobei der Reaktor baulich einfach ausgestaltet sein kann. Erfindungsgemäß gelingt
dies beim eingangs genannten Verfahren dadurch, daß man im Reaktor in der Aufheizphase
vor der Vergasung ein Asche und feinkörnige Brennstoffe enthaltendes Feststoffgemisch
unter Zufuhr von sauerstoffhaltigem Gas bei überstöchiometrischem Sauerstoffangebot
im Wirbelzustand verbrennt und dabei die Temperatur im Reaktor bis etwa auf die Solltemperatur
der Vergasung erhöht, daß man am Ende der Aufheizphase in einer anschließenden Inertisierungsphase
die Zufuhr von sauerstoffhaltigem Gas verringert, ein Inertgas in den Reaktor leitet,
den Gehalt an freiem Sauerstoff im Produktgas praktisch auf Null reduziert und dabei
die Temperatur praktisch konstant hält, und daß man nach der Inertisierungsphase in
die Vergasung übergeht, wobei man Sauerstoff oder sauerstoffhaltiges Gas und ggf.
Wasserdampf in den Reaktor leitet, die Brennstoffzufuhr erhöht und die im Bereich
von 600 bis 1500°C liegende, im oberen Bereich des Reaktors oder im Abzugskanal gemessene
Solltemperatur der Vergasung nach einer Einstellzeit praktisch konstant hält und bei
zu niedriger Temperatur die Zufuhr an festem Brennstoff verringert und bei zu hoher
Temperatur die Zufuhr an Brennstoff steigert. Im stationären Vergasungsbetrieb vermeidet
man das Absinken der Temperatur, da sonst das Produktgas unerwünschte Schwelprodukte
enthalten würde.
[0004] In der Aufheizphase steigert man die Temperatur allmählich. Bei einem Reaktor mit
Ausmauerung empfehlen sich Temperatursteigerungen pro Stunde von etwa 40 bis 120°C.
Bei zu hoher Temperatur wird die Zufuhr von festem Brennstoff verringert und bei zu
niedriger Temperatur die Zufuhr von festem Brennstoff gesteigert, weil ein überstöchiometrisches
Sauerstoffangebot im Vergasungsreaktor vorhanden ist. Vor allem aus ökonomischen Gründen
ist es vorteilhaft, in der Aufheizphase Luft als sauerstoffhaltiges Gas in den Reaktor
zu leiten. Etwa dann, wenn die Aufheizphase beendet und die Solltemperatur der Vergasung
erreicht ist, verringert man die Zufuhr an sauerstoffhaltigem Gas und leitet in einer
Inertisierungsphase in zunehmender Menge Inertgas in den Reaktor. Die dabei insgesamt
zugeführte Gasmenge bleibt zumeist ungefähr konstant. Bei diesem Inertgas handelt
es sich üblicherweise um zurückgeführtes Produktgas, Stickstoff oder Kohlendioxid.
[0005] Wenn während der Inertisierungsphase im Reaktor genügend mit Inertgas gespült worden
ist, damit der Sauerstoffgehalt im Produktgas verschwindet, kann die Vergasung beginnen.
Hierbei leitet man ein Vergasungsmittelgemisch in den Reaktor, das hauptsächlich aus
Sauerstoff (z.B. auch Luft) und mehr oder weniger Wasserdampf besteht. Zu Beginn der
Vergasung, in der Einstellzeit, wird man dem Reaktor abnehmende Mengen an Inertgas
(z.B. N₂ oder CO₂) zuführen. Gleichzeitig gibt man dem Reaktor mehr Brennstoff auf
und verringert den Anteil der zugeführten Asche bis auf Null. Falls der Brennstoff,
z.B. Braunkohle, selbst viel Wasser enthält, kann man den Anteil des Wasserdampfs
im Vergasungsmittelgemisch verringern und eventuell ganz weglassen. Wenn die Vergasung
den stationären Zustand erreicht hat, wird die Temperatur mit einem Schwankungsbereich
von ± 40°C konstant gehalten, was durch Regeln der Brennstoffzufuhr geschieht.
[0006] Als zusätzliche Maßnahme zum Regeln der Temperatur im Reaktor kann man die Zufuhr
von Wasserdampf variieren, was sowohl in der Aufheizphase als auch beim Inertisieren
und beim Vergasen möglich ist.
[0007] Ausgestaltungsmöglichkeiten des Verfahrens werden mit Hilfe der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- die Vergasungsanlage in schematischer Darstellung,
- Fig. 2a
- den Temperaturverlauf beim Anfahren und
- Fig. 2b
- eine Möglichkeit der Einstellung der Brennstoff- und Betriebsmittelzufuhr beim Anfahren.
[0008] Im Reaktor (1) der Fig. 1 werden feste Brennstoffe im Wirbelzustand vergast, die
durch eine Fördereinrichtung (2) eingespeist werden. Als feste Brennstoffe können
z.B. Kohle, Braunkohle oder Torf verwendet werden. Aus einem Vorratsbunker (3) werden
die Brennstoffe oder auch Inertmaterial über eine Dosiereinrichtung (4), z.B. eine
Zellenradschleuse, herangeführt. Über dem Vorratsbunker (3) befindet sich ein Behälter
(6) für die zu vergasenden Brennstoffe sowie ein Behälter (7) für Inertmaterial, insbesondere
Asche oder Sand. Zur Vereinfachung wird in den nachfolgenden Erläuterungen davon gesprochen,
daß es sich beim zu vergasenden Brennstoff um Kohle und beim Inertmaterial um Asche
handelt.
[0009] Im unteren Bereich weist der Reaktor (1) eine Verteilkammer (9) für Gase und/oder
Wasserdampf auf, die durch die Leitung (10) einströmen. Durch einen Rost (11) treten
diese Fluide in den Reaktor (1) ein. Eine Abzweigleitung (12) mit einem Ventil (13)
ermöglicht die dosierte Zufuhr dieser Fluide gleichzeitig auch in einen Bereich oberhalb
des Rostes (11).
[0010] Im stationären Vergasungszustand bildet sich im Reaktor (1) eine zirkulierende Wirbelschicht
aus, wobei ein Gemisch aus Produktgas und Feststoffen durch den Abzugskanal (15) in
einen Zyklon (16) gelangt und dort getrennt wird. Das Produktgas strömt durch die
Leitung (17) zu einem Abhitzekessel (18) und steht in der Leitung (19) zur weiteren
Verwendung zur Verfügung. Da das Produktgas reich an den Komponenten H₂ und CO ist,
kann es z.B. zu Synthesegas aufgearbeitet werden.
[0011] Im Zyklon (16) abgeschiedene Feststoffe fließen in der Leitung (20) zurück zum Reaktor
(1). Asche mit geringem Restgehalt an Kohlenstoff gelangt durch ein Rohr (22), das
zentral durch die Verteilkammer (9) geführt ist, in die Aschekammer (23) und wird
periodisch durch die Leitung (24) abgezogen.
[0012] Mit der Sammelleitung (10) sind eine Wasserdampfleitung (26), eine Sauerstoffleitung
(27), eine Luftleitung (28) und eine Inertgasleitung (29) verbunden. Jede dieser Leitungen
(26) bis (29) weist ein Regelventil (30) und eine Meßeinrichtung (31) zum Bestimmen
der durchfließenden Menge auf. Von einem Steuergerät (35) aus werden die Regelventile
(30) über Signalleitungen (32) betätigt, die durch die jeweilige Leitung fließende
Menge wird vom Meßgerät (31) aus durch eine Signalleiung (33) dem Steuergerät (35)
mitgeteilt. Eine Temperaturmeßeinrichtung (34) stellt die Temperatur im Abzugskanal
(15) fest und diese Information gelangt durch die Signalleitung (36) in das Steuergerät
(35). Von hier aus erfolgt durch halbautomatische oder vollautomatische Steuerung
in noch zu beschreibender Weise die Regelung der Temperatur. Hierbei wird die Zufuhr
von Kohle zum Reaktor (1) über die Steuerleitung (37) geregelt. Einzelheiten der Möglichkeiten,
wie diese Regelung erfolgt, werden mit Hilfe der Fig. 2a und 2b erläutert.
[0013] In Fig. 2a gibt die vertikale Achse (T) die Temperatur (z.B. in °C) an, die horizontale
Achse (t) ist übereinstimmend für Fig. 2a und 2b die Zeitachse (Werte z.B. in Stunden).
Die vertikale Achse (M) der Fig. 2b betrifft Mengen (z.B. in kg/h) von Stoffen, die
dem Reaktor (1) zeitabhängig zugeführt werden. Die durchgezogene Linie (a) gibt den
Verlauf der Luftzufuhr durch die Leitung (28) wieder, Linie (b) gehört zu dem durch
die Leitung (29) herangeführten Inertgas, die strichpunktierte Linie (c) gehört zur
Kohleeinspeisung und die punktierte Linie (d) gehört zum Wasserdampf, der durch die
Leitung (26) strömt.
[0014] Für die erste Erwärmung gibt man Asche in den Reaktor (1), verwirbelt diese mit Heißluft
und setzt später einen Anfahrbrenner (40) in Betrieb. Diesem Brenner (40) führt man
gasförmigen oder flüssigen Brennstoff, z.B. Erdgas oder Heizöl, durch die Leitung
(41) zu und speist Luft durch die Leitung (42) ein. Die in der Meßeinrichtung (34)
gemessene Temperatur steigt dadurch allmählich an, bis man dann beim Zeitpunkt (A)
Kohle aus dem Bunker (3) in dosierter Menge über die Zellenradschleuse (4) dem Reaktor
(1) zuführt. In der nun beginnenden Aufheizphase mit Kohlezufuhr verbrennt die durch
Luftzufuhr verwirbelte Kohle bei Sauerstoffüberschuß im Reaktor, wodurch die Temperatur
weiter gesteigert wird. Der Anfahrbrenner (40) kann abgeschaltet werden und der Anteil
an zugeführter Asche geht gegen Null. Bei zu steilem Temperaturanstieg verringert
man die Zufuhr an Kohle zum Reaktor und erhöht sie dann, wenn der Temperaturanstieg
unter dem gewünschten Verlauf zurückbleibt. Zur Korrektur einer zu hohen Temperatur
kann auch Wasserdampf in den Reaktor geleitet werden. Der Sollwert der Temperatur
kann im Steuergerät (35) durch manuelle Regelung oder aber durch automatische Berechnung
vorgegeben sein.
[0015] Der Temperaturanstieg in der Aufheizphase erfolgt so lange, bis der Sollwert der
Vergasungstemperatur erreicht oder leicht überschritten ist. In Fig. 2a ist dies der
Zeitpunkt (B). Nunmehr setzt die Inertisierungsphase ein, um den Sauerstoffgehalt
im Produktgas verschwinden zu lassen. Bei konstanter Temperatur wird hierfür die Zufuhr
von Luft durch die Leitung (28) zum Reaktor (1) verringert und gleichzeitig die Menge
an Inertgas erhöht. Dabei sorgt man dafür, daß die Gesamtmenge an Luft und Inertgas
etwa konstant bleibt. In Fig. 2a bezeichnet der Zeitpunkt (C) die Stelle, bei welcher
der Sauerstoffgehalt im Produktgas bis auf 0 abgenommen hat und die Inertisierungsphase
zu Ende ist. Ein nicht dargestelltes Analysengerät stellt den Sauerstoffgehalt im
Produktgas des Kanals (15) fest.
[0016] Nun kann der Vergasungsbetrieb begonnen werden, dafür ist zunächst eine als Einstellzeit
bezeichnete Startphase nötig, die zwischen den Punkten (C) und (D) liegt. Hierbei
wird die Zufuhr von Kohle und von sauerstoffhaltigem Gas gesteigert, während man die
Inertgaszufuhr allmählich abschaltet. Schließlich können wachsende Mengen an Wasserdampf
in die Vergasung geleitet werden, vgl. die punktierte Linie (d) in Fig. 2b. Diese
Regelungen können automatisch oder von Hand vorgenommen werden. Gleichzeitig wird
dafür gesorgt, daß die Temperatur entweder praktisch konstant bleibt oder in der Einstellzeit
nur wenig absinkt und dann konstant bleibt, vgl. die Linien (m) und (n) in Fig. 2a.
[0017] Im stationären Vergasungsbetrieb, der zum Zeitpunkt (D) beginnt, werden dem Reaktor
(1) im Idealfall gleichbleibende Mengen an Kohle, Wasserdampf und Sauerstoff (z.B.
in Form von Luft) zugeführt, wobei man beispielsweise pro Nm³ Sauerstoff 1 kg Wasserdampf
einsetzt. Wenn Braunkohle oder Torf vergast werden, die sehr wasserhaltig sind, kann
die Zufuhr von Wasserdampf verringert werden oder eventuell ganz entfallen.
[0018] Im Vergasungsbetrieb erfolgt die Temperaturregelung durch Regeln der Kohlezufuhr
über die Zellenradschleuse (4), wobei man dem Reaktor (1) bei zu hoher Temperatur
mehr Kohle und bei zu niedriger Temperatur weniger Kohle aufgibt. Es empfiehlt sich,
die Temperatur während der Vergasung mit einem Schwankungsbereich von ± 40°C und vorzugsweise
± 30°C konstant zu halten.
Beispiel
[0019] In einer der Zeichnung entsprechenden Anlage werden pro Stunde 21318 kg Kohle vergast.
Der Reaktor (1) hat einen Durchmesser von 2,5 m und eine Höhe über dem Rost (11) von
15 m. Bei der zu vergasenden Kohle handelt es sich um ein Kohlegemisch mit einem unteren
Heizwert von 5579 kcal/kg, einem Wassergehalt von 24 Gew.-% und einem Aschegehalt
von 8,3 Gew.-%. Die Kohle weist folgende Elementaranalyse auf (wasser- und aschefrei):

Die Verbrennung und Vergasung erfolgt ohne technisch reinem Sauerstoff nur mit Luft,
Stickstoff und Wasserdampf. Auf die Zufuhr von Sekundärluft durch die Leitung (12)
wird verzichtet. Zum ersten Anwärmen bis etwa 350°C wird Heißluft von 420°C in den
Reaktor geleitet, der in steigender Menge bis zu 1000 kg Asche enthält. Danach tritt
zusätzlich der Brenner (40) in Tätigkeit, dem man in steigender Menge bis zu 361 kg/h
Heizöl zuführt. Nach 8 Stunden des Anwärmens wird im Kanal (15) die Temperatur von
600°C erreicht, bei welcher die Zufuhr von Kohle in den Reaktor beginnt; dies entspricht
dem Punkt (A) der Fig. 2a und 2b. In der nachfolgenden Tabelle werden die dem Reaktor
zu verschiedenen Zeiten zugeführten Kohle- und Betriebsmittelmengen (in kg/h) angegeben,
zusammen mit den Temperaturen im Kanal (15). Die Punkte (A) bis (D) beziehen sich
auf Fig. 2a und 2b, auch ist der zeitliche Verlauf der Stoffmengen, die dem Reaktor
zugeführt werden, Fig. 2b zu entnehmen.
Zeit (h) |
8 |
13 |
13,5 |
14 |
15 |
16 |
Zeitpunkt |
A |
B |
|
C |
|
D |
Kohle |
0 |
1764 |
1764 |
1764 |
21318 |
21318 |
Luft |
38767 |
38767 |
14853 |
14853 |
38767 |
38767 |
Stickstoff |
0 |
0 |
23914 |
23914 |
0 |
0 |
Wasserdampf |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
2000 |
Heizöl |
361 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
Temperatur (°C) |
600 |
950 |
950 |
950 |
950 |
920 |
[0020] Im Kanal (15) beträgt die Gaszusammensetzung zu verschiedenen Zeiten:
Zeitpunkt |
A |
B |
C |
CO₂ (Vol.-%) |
1,9 |
6,69 |
6,69 |
H₂O (Vol.-%) |
1,9 |
2,74 |
2,74 |
O₂ (Vol.-%) |
17,9 |
13,13 |
0 |
N₂ (Vol.-%) |
78,3 |
77,44 |
90,57 |
[0021] Zum Zeitpunkt (D), d.h. bei Beginn des stationären Vergasungsbetriebs, wird ein Produktgas
mit folgender Zusammensetzung erzeugt:
CH₄ |
2,5 Vol.-% |
H₂ |
14,7 Vol.-% |
CO |
20,8 Vol.-% |
CO₂ |
7,0 Vol.-% |
N₂ |
48,8 Vol.-% |
H₂O |
6,2 Vol.-% |
[0022] Zum Regeln der Temperatur im Bereich zwischen den Zeitpunkten (A) und (B), während
38767 Nm³/h Verbrennungsluft aufgewendet werden, ist zu berücksichtigen, daß bei einer
Erhöhung bzw. Erniedrigung der Temperatur um 10°C gegenüber dem Sollwert die Kohlezufuhr
um 20 kg/h verringert bzw. erhöht werden muß, um wieder auf den Sollwert zu kommen.
Während der stationären Vergasung bei einer Solltemperatur von 920°C, einer Kohlemenge
von 21318 kg/h und einer Luftmenge von 38767 kg/h ist bei einer Änderung der Temperatur
um 10°C die Kohlezufuhr um 150 kg/h zu verändern, um wieder die Solltemperatur zu
erreichen.
1. Verfahren zum Regeln des Anfahrens einer Vergasung fester, feinkörniger Brennstoffe
mit sauerstoffhaltigem Gas und Wasserdampf im Wirbelzustand in einem Vergasungsreaktor,
der am oberen Ende einen Abzugskanal für Produktgas und im unteren Bereich einen Ascheabzug
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man im Reaktor in der Aufheizphase vor der Vergasung
ein Asche und feinkörnige Brennstoffe enthaltendes Feststoffgemisch unter Zufuhr von
sauerstoffhaltigem Gas bei überstöchiometrischem Sauerstoffangebot im Wirbelzustand
verbrennt und dabei die Temperatur im Reaktor bis etwa auf die Solltemperatur der
Vergasung erhöht, daß man am Ende der Aufheizphase in einer anschließenden Inertisierungsphase
die Zufuhr von sauerstoffhaltigem Gas verringert, ein Inertgas in den Reaktor leitet,
den Gehalt an freiem Sauerstoff im Produktgas praktisch auf Null reduziert und dabei
die Temperatur praktisch konstant hält, und daß man nach der Inertisierungsphase in
die Vergasung übergeht, wobei man Sauerstoff oder sauerstoffhaltiges Gas und ggf.
Wasserdampf in den Reaktor leitet, die Brennstoffzufuhr erhöht und die im Bereich
von 600 bis 1500°C liegende, im oberen Bereich des Reaktors oder im Abzugskanal gemessene
Solltemperatur der Vergasung nach einer Einstellzeit praktisch konstant hält und bei
zu niedriger Temperatur die Zufuhr an festem Brennstoff verringert und bei zu hoher
Temperatur die Zufuhr an Brennstoff steigert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Aufheizphase die
Temperatur allmählich steigert, bei zu hoher Temperatur die Zufuhr von festem Brennstoff
verringert und bei zu niedriger Temperatur die Zufuhr von festem Brennstoff steigert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Vergasung nach
der Einstellzeit die Temperatur mit einem Schwankungsbereich von ± 40°C konstant hält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Aufheizphase Luft
als sauerstoffhaltiges Gas in den Reaktor leitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Inertisierungsphase
Stickstoff, Kohlendioxid oder Produktgas als Inertgas verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß man
während der Inertisierungsphase die Gesamtmenge an sauerstoffhaltigem Gas und Inertgas
praktisch konstant hält.