[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer mit einer in der Scheinwerferachse angeordneten
Lichtquelle, mit einem Reflektor und mit einer vor der Lichtquelle angeordneten Streuscheibe
und insbesondere einen Scheinwerfer für relativ schwache Lichtquellen, wie sie etwa
bei Fahrradlichtanlagen vorhanden sind.
[0002] Bei Lichtanlagen mit relativ geringer Speiseleistung für die Lichtquellen ist es
wichtig, dass das erzeugte Licht in optimaler Weise genutzt werden kann. Es soll ein
möglichst kleiner Teil davon als Streulicht verloren gehen. Dabei ist zu unterscheiden
zwischen dem Licht, welches von der Lichtquelle zunächst auf den Reflektor fällt und
durch diesen ungefähr parallel gerichtet wird und dem Licht, das in einen vorderen
Raumwinkel direkt auf die Streuscheibe fällt. Das Licht der ersten Herkunft lässt
sich durch die Streuscheibenoptik relativ gut in die gewünschte Richtung ablenken,
um einen entsprechenden Lichtkegel zu erzeugen. Beim direkt aus der Lichtquelle auf
die Streuscheibe gelangenden Licht stellt sich das Problem, dass der Strahlengang
relativ stark abgelenkt werden muss, wozu an der Streuscheibe eine Sammellinse vorgesehen
sein muss. Dabei soll die Sammellinse einen möglichst grossen Raumwinkel des direkt
abgestrahlten Lichts erfassen, ohne indessen einen zu grossen Flächenbereich der Streuscheibe
einzunehmen. Es wurde hierzu bereits vorgeschlagen, innen auf die Streuscheibe eine
relativ dicke Sammellinse aufzukitten, welche das Direktlicht der Lichtquelle bündelt.
Diese Lösung ist indessen herstellungstechnisch aufwendig.
[0003] Es stellt sich damit die Aufgabe, einen Scheinwerfer der eingangs erwähnten Art so
zu gestalten, dass bei im wesentlichen unverändertem Herstellungsaufwand eine wesentlich
bessere Ausnutzung des Direktlichts der Lichtquelle und eine Reduktion des Falschlichts
erzielen lässt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen erwähnten Merkmale gelöst.
[0005] Indem die Streuscheibe nach innen gewölbt ist, kann ein wesentlich grösserer Raumwinkel
des Direktlichts genutzt werden, wobei die vorzugsweise als Fresnellinse ausgebildete
Sammellinsenstruktur keine wesentliche, lokale Verdickung der Streuscheibe nötig macht,
die sich bei der Herstellung nicht beherrschen liesse. Die so ausgebildete Streuscheibe
kann deshalb als einstückiger Formteil aus Kunststoff oder Olas in herkömmlicher Weise
rationell hergestellt werden. Das noch reduziert auftretende Streulicht wird dabei
mit Vorteil zur Erzeugung einer seitlich sichtbaren, leuchtenden Zone am Scheinwerfer
genutzt, wozu an der Peripherie der Streuscheibe ein transparenter Ring ausgebildet
ist, durch den Falschlicht radial austritt.
[0006] Nachfolgend werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine erste Ausführung des Scheinwerfers in Schnittansicht, längs einem Vertikalschnitt
durch die Scheinwerferachse;
Figur 2 eine Frontansicht auf die Streuscheibe;
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Figur 2;
Figur 4 eine Seitenansicht des Scheinwerfers einschliesslich seinem Gehäuse;
Figur 5 eine zweite Ausführung des Scheinwerfers in der Darstellung gemäss Figur 1,
und
Figur 6 eine weitere Ausführung des Scheinwerfers mit zusätzlichem Reflektorring.
[0007] Anhand der Figuren 1 und 2 wird zunächst die optische Ausgestaltung des Scheinwerfers
im Grundsatz erläutert, bevor auf weitere Einzelheiten eingetreten wird. Der Scheinwerfer
besitzt eine Lichtquelle 1, welche vorzugsweise als Halogenlampe ausgebildet ist.
Die Lichtquelle ist in Figur 1 punktförmig gezeichnet, ist jedoch in Wirklichkeit
als Wendel ausgestaltet. Die Lichtquelle ist im Brennpunkt eines parabolisch oder
elliptisch geformten Reflektors 2 angeordnet. Die auf den Reflektor 2 auftreffenden
Lichtstrahlen aus der Lichtquelle werden deshalb ungefähr parallel zur Scheinwerferachse
3 reflektiert und treffen so auf eine Streuscheibe 4. Die Streuscheibe 4 ist aus lichtdurchlässigem
Material, z.B. einem transparenten Kunststoff wie PMMA, geformt. Ihre Form bestimmt
wesentlich den Strahlengang des Scheinwerfers.
[0008] Die Streuscheibe 4 ist dabei in unterschiedliche Zonen unterteilt. Eine zentrale
Zone 5 ist zur Ablenkung des direkt aus der Lichtquelle 1 kommenden Lichts vorgesehen.
Die aussen anschliessenden Randzonen 6,7,8 sind in eine obere Zone 6, eine mittlere
Zone 7 und eine untere Zone 8 unterteilt (vergl. Fig. 2) und dienen für die Ablenkung
des vom Reflektor 2 parallel reflektierten Lichts.
[0009] Die Streuscheibe 4 ist zur Lichtquelle 1 hin gewölbt. Dies bewirkt, dass die zentrale
Zone 5 nahe bei der Lichtquelle 1 liegt und somit einen relativ grossen Raumwinkel
des direkt abgestrahlten Lichts der Lichtquelle erfasst. Das in diesem Raumwinkel
auf die Streuscheibe einfallende Licht wird mittels einer Sammellinsenstruktur zu
einem Lichtbündel 10 gesammelt, das im wesentlichen in der Richtung der Scheinwerferachse
3 ausgestrahlt wird.
[0010] Die Sammellinsenstruktur in der zentralen Zone 5 ist als konzentrisch zur Achse 3
angeordnete Fresnellinse 9 ausgebildet, womit die Dicke der Streuscheibe 4 relativ
gleichförmig bleibt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ihre Herstellung als
Kunststoff-Formkörper. Der Fresnellinse überlagert bildet die Streuscheibe in der
zentralen Zone 5 im Vertikalschnitt eine Kurve vierter Ordnung, was bewirkt, dass
die höher durch diese zentrale Zone 5 hindurchtretenden Strahlen etwas stärker, d.h.
zur Achse 3 hin abgelenkt werden, als die tiefer hindurchtretenden Strahlen, die in
Achsrichtung 3 verlaufen (vergl. Figur 1). Die wiederum hat zur Folge, dass der auf
die Strasse oder einer anderen Unterlage schräg einfallende Lichtkegel zu einem Lichtfleck
von im wesentlichen konstanter Helligkeit führt. Anders als bei herkömmlichen Lampen
nimmt damit die Helligkeit im Lichtfleck, der durch den schräg einfallenden Lichtkegel
erzeugt wird, nicht mit zunehmendem Abstand vom Scheinwerfer ab.
[0011] Eine entsprechende Ausgestaltung der Streuscheibe ist in den bereits erwähnten Randzonen
6,7,8 vorhanden, von denen in Figur 1 nur die obere Zone 6 und die untere Zone 8 sichtbar
sind. Auch hier bildet die Streuscheibe im Vertikalschnitt zusätzlich zum Kreis eine
Kurve vierter Ordnung mit entsprechend stärkerer Ablenkung der höher durchtretenden
Strahlen. Entsprechend führen die Lichtbündel 11 und 12 aus diesen Zonen 6,8 bei schrägem
Einfall ebenfalls zu einem Lichtfleck mit regelmässiger Lichtverteilung auf einer
Unterlage.
[0012] Betrachtet man diese Zonen in einem Horizontalschnitt (vergl. Fig. 2 und 3), so besitzen
sie eine Streulinsenstruktur 14 an sich bekannter Art, welche gemäss Figur 3 zu einer
seitlichen Divergenz des Lichtkegels führt. Dieselbe Ausgestaltung besitzt die Randzone
7.
[0013] Wird der so ausgestaltete Scheinwerfer als Fahrradlampe eingesetzt, so erzeugt er
im Abstand von 4 m bis 10 m von der Lampenposition einen im wesentlichen trapezförmigen
Lichtfleck gleichmässiger Helligkeit auf der Strasse. Da dazu das Direktlicht des
von der zentralen Zone 5 erfassten Raumwinkels beiträgt, kann die Lichtausbeute wesentlich
verbessert werden.
[0014] Wie sich aus der Figur 1 ersehen lässt, wird ein Teil des Lichts aus der Lichtquelle
weder am Reflektor gespiegelt, noch als Direktlicht von der zentralen Zone gesammelt.
Dieses Streulicht wird nun ebenfalls genutzt, indem es seitlich radial durch einen
transparenten Ring 15 austritt. Der transparente Ring besitzt vorzugsweise eine Signalfarbe,
so dass er in seitlicher Ansicht als in Signalfarbe leuchtender Streifen in Erscheinung
tritt (vergl. Figur 4). Damit trägt das Streulicht des Scheinwerfers zur seitlichen
Markierung z.B. eines Fahrradfahrers in der Nacht bei, was sonst oft nur durch passive
Reflektoren möglich ist. Der transparente Ring 15 kann zugleich als Montageelement
zur Verbindung von Reflektor 2 und Streuscheibe 4 ausgestaltet sein.
[0015] Figur 4 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des beschriebenen Scheinwerfers als Fahrradlampe.
Der Scheinwerfer mit Signalring 15 und Reflektor 2 ist an einem Gehäuse 16 angeordnet.
[0016] In Figur 5 schliesslich ist eine etwas abgewandelte Ausgestaltung der Streuscheibe
4 gezeigt. Wie ersichtlich, unterscheidet sich diese von der Ausfuhrung gemäss Figur
1 lediglich dadurch, dass die zentrale Zone 5 selbst nocheinmal eine Einwölbung gegen
die Lichtquelle 1 hin bildet. Damit kann erreicht werden, dass der erfasste Raumwinkel
des Direktlichts weiter vergrössert wird.
[0017] Wie aus Figur 6 zu ersehen ist, kann der beschriebene Scheinwerfer zudem mit einem
nach vorn gerichteten Reflektorring 16 versehen sein. Sollte die Lichtquelle 1 oder
deren Speisung ausfallen, so dient dieser dazu, das Fahrrad für den Gegenverkehr nachts
dennoch erkennbar zu machen. Der Reflektorring 16 aus transparentem Plexiglas besitzt
eine Rückseite 17 mit Reflektorstruktur. Er ist verschweisst mit einem als Signalring
15 ausgebildeten Ring aus transparentem roten Plexiglas, durch den seitlich in der
beschriebenen Weise Streulicht austreten kann. Das Ganze kann als Schnappring ausgebildet
sein zur Montage der Streuscheibe 4 am Reflektor 2. In dieser Ausführung stellt der
erfindungsgemässe Scheinwerfer eine integrierte, aktiv und passiv wirksame, optische
Kenntlichmachung im Verkehr dar.
[0018] Insgesamt gestattet es der beschriebene Scheinwerfer, Lichtquellen mit relativ geringer
Leistung, wie sie z.B. bei Fahrradlichtanlagen eingesetzt werden, zur Lichterzeugung
optimal zu nutzen, indem die Falschlichtverluste herabgesetzt werden und das Licht
in optimaler Weise gerichtet abgestrahlt wird, so dass vor dem Fahrrad auf der Strasse
ein ausgedehnter Lichtfleck mit gleichmässiger Lichtverteilung erzeugt wird. Die Komponenten,
insbesondere die Streuscheibe, können in effizienten Verfahren als Formteile hergestellt
werden.
1. Scheinwerfer mit einer in der Scheinwerferachse (3) angeordneten Lichtquelle (1),
mit einem parabolischen oder elliptischen Reflektor (2) und mit einer vor der Lichtquelle
angeordneten Streuscheibe (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Streuscheibe (4) als
einstückiger Formteil ausgebildet und mit einer Wölbung gegen die Lichtquelle (1)
hin versehen ist, wobei in einer der Lichtquelle (1) am nächsten kommenden, zentralen
Zone (5) eine Sammellinsenstruktur (9) eingeformt ist, derart, dass ein wesentlicher
Teil des von der Lichtquelle (1) direkt in einen vorderen Raumwinkel ausgestrahlten
Lichts etwa in Richtung der Scheinwerferachse (3) gesammelt wird.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammellinsenstruktur
(9) mindestens im radial äusseren Bereich der zentralen Zone als Fresnellinse ausgebildet
ist.
3. Scheinwerfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Streuscheibe (4) als Formteil von etwa gleichbleibender Dicke ausgebildet ist.
4. Scheinwerfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale Zone (5) der Streuscheibe (14) von Randzonen (6,7,8) umgeben ist zur
Ablenkung des vom Reflektor (2) ungefähr parallel reflektierten Lichts, wobei in den
Randzonen die Ablenkung in seitlicher Richtung derart erfolgt, dass ein seitlich divergierender
Lichtkegel erzeugt wird.
5. Scheinwerfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale und gegebenenfalls die Randzonen derart geformt sind, dass die Lichtstrahlen
im unteren Bereich jeder Zone im wesentlichen in Scheinwerferachsrichtung (3) und
in deren oberem Bereich zunehmend zur Scheinwerferachse hin abgelenkt werden.
6. Scheinwerfer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Streuscheibenfläche
in jeder Randzone (6,7,8) im Vertikalschnitt zusätzlich zu den Kugelschnitten eine
Kurve vierter Ordnung überlagert ist.
7. Scheinwerfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale Zone (5) mit einer zusätzlichen Wölbung gegen die Lichtquelle hin versehen
ist.
8. Scheinwerfer nach einem der vorangeheneen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Peripherie der Streuscheibe (4) ein transparenter Ring (15) ausgebildet ist,
durch welchen Streulicht radial austritt.
9. Scheinwerfer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der transparente Ring (15)
eine Signalfarbe besitzt.
10. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der transparente
Ring (15) als Haltering für die Befestigung der Streuscheibe am Reflektor ausgebildet
ist.
11. Scheinwerfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtquelle (1) eine Halogenlampe, ist.
12. Verwendung des Scheinwerfers als Fahrradleuchte.