[0001] Die Erfindung betrifft ein getaktetes Schaltnetzteil gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs
1.
[0002] Derartige Schaltnetzteile sind Bestandteil von elektronischen Vorschaltgeräten für
Hochdruckentladungslampen, insbesondere Hochdruckentladungslampen kleiner Leistungsaufnahme.
[0003] Schaltnetzteile, die auch in elektronischen Vorschaltgeräten von Entladungslampen
Verwendung finden, sind aus der gängigen Fachliteratur bekannt. In der EP-A-0 256
231 wird ein Schaltnetzteil mit einer Steuerschaltung offenbart, das für Entladungslampen
geeignet ist.
[0004] Untersuchungen haben ergeben, daß bei Verwendung nur eines Kondensators am Ausgang
des Schaltnetzteils in Vorschaltgeräten für Hochdruckentladungslampen kleiner Leistungsaufnahme
Probleme bei der Zündung dieser Lampen auftreten. Der Kondensator am Ausgang des Schaltnetzteils
dient zur Energieversorgung der Entladungslampe während der Leitphase des Schalttransistors.
Die Kapazität dieses Kondensators ist dabei so groß zu wählen, daß der Versorgungsstrom
der Entladungslampe nur von einem kleinen Wechselstromanteil, der von der hochfrequenten
Schaltfrequenz des Transistors herrührt, überlagert wird. Damit wird ein Erlöschen
der Entladung in der Lampe während der Leitphase des Schalttransistors unterbunden.
Andererseits muß die Kapazität des ausgangsseitigen Kondensators hinreichend klein
sein, damit die Spannung an diesem Kondensator schnell genug über das Pulsweitenverhältnis
des Schaltreglers auf die Lampenbrennspannung eingestellt werden kann. Beide Anforderungen
können zwar vom ausgangsseitigen Kondensator erfüllt werden, allerdings treten beim
Zündvorgang, bedingt durch die schlagartige Entladung der relativ kleinen Kapazität
dieses Ausgangskondensators, erhebliche Probleme auf. Die Dauer des Entladestromes
des Ausgangskondensators reicht nicht aus, um den Übergang der Hochdruckentladungslampe
in die Bogenentladung sicherzustellen.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Schaltnetzteil als Bestandteil eines elektronischen
Vorschaltgerätes für Entladungslampen bereitzustellen, das einen störungsfreien Betrieb
und eine gute Zündwilligkeit der Lampe gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 oder 2 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
[0007] Das RC-Glied parallel zum Ausgangskondensator besitzt eine relativ große Zeitkonstante,
so daß ein kleiner, aber länger andauernder Entladestrom aus dem Kondensator des RC-Gliedes
fließt, der in Verbindung mit dem relativ hohen, aber nur kurzzeitig fließenden Entladestrom
des Ausgangskondensators die Zündung mit anschließender Bogenübernahme bei der Entladungslampe
sichergestellt. Anstelle des RC-Gliedes parallel zum Ausgangskondensator kann auch
zwischen das Schaltnetzteil und die Hochdruckentladungslampe in Reihe zur Lampe ein
zeitlich veränderbarer Widerstand geschaltet werden. Dieser Widerstand kann aus einem
Heißleiter oder aus einer Parallelschaltung eines Widerstandes mit einem mechanischen
Relaiskontakt bestehen. Zum Zeitpunkt der Zündung verhindert der Widerstand durch
seinen hohen Widerstandswert, daß aus dem Ausgangskondensator ein hoher Entladestrom
kurzzeitig abfließen kann. Erst durch die einsetzende Eigenerwärmung - im Falle des
Heißleiters - oder durch die Schließung des Relaiskontaktes bei der Parallelschaltung
wird ein erhöhter Stromfluß ermöglicht, so daß der Anlauf der Lampe einwandfrei gewährleistet
ist.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
- Figur 1
- zeigt ein elektronisches Vorschaltgerät mit einem RC-Glied.
- Figur 2
- zeigt ein elektronisches Vorschaltgerät mit einem Heißleiter.
[0009] Die Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines elektronischen Vorschaltgerätes
für eine 35-Watt Halogen-Metalldampf-Hochdruckentladungslampe L mit einem erfindungsgemäßen
Schaltnetzteil und einer Zündschaltung Z. Derartige Lampen und Vorschaltgeräte werden
in Kfz-Scheinwerfern eingesetzt. Bei dem Schaltnetzteil handelt es sich um einen sekundär
getakteten Drossel-Aufwärtswandler (Boost-converter). Das Steuerteil S ist nicht Gegenstand
der Erfindung und ist daher nur schematisch dargestellt. Ein Beispiel hierfür findet
sich z.B. in der EP-A-0 059 053. Als Spannungsquelle U
Batt. dient eine 12 Volt-Kfz-Batterie. Parallel zur Spannungsquelle ist ein Eingangskondensator
C
E mit einer Kapazität von 5000 µF geschaltet. Als Schalttransistor T
Q wird ein Power-MOSFET verwendet, dessen Gate-Spannung mittels der Steuerschaltung
mit einer Frequenz von 20 - 75 kHz getastet wird. Zu dem Drossel-Aufwärtswandler gehören
ferner eine Drossel L
S mit einer Induktivität von 0,5 mH, eine Diode D und ein Ausgangskondensator C
A mit einer Kapazität von 3,3 µF. Parallel zum Ausgangskondensator C
A ist ein RC-Glied geschaltet, dessen ohmscher Widerstand R einen Wert von 33Ω besitzt
und dessen Kondensator C
R eine Kapazität von 22 µF aufweist. Die 35-Watt Hochdruckentladungslampe L ist mit
der Zündschaltung Z in Reihe parallel zum Ausgangskondensator C
A und parallel zum RC-Glied angeschlossen. Beispiele für die Zündschaltung Z sind in
dem Artikel "Zündung von Halogen-Metalldampflampen" von H.-J.Fähnrich und H.Leyendecker,
Fernseh- und Kino-Technik 1972, Nr.8, S.279 beschrieben.
[0010] Während der Leitphase des Transistors T
Q ist der Laststromkreis mit der Entladungslampe L wegen der Diode D von dem Stromkreis,
der durch die Batterie, die Drossel L
S und dem Transistor T
Q gebildet wird, vollkommen getrennt. Die Energieversorgung der Lampe L wird während
der Leitphase des Transistors T
Q hauptsächlich vom Ausgangskondensator C
A sichergestellt. Während der Sperrphase des Transistors T
Q übernehmen die Batterie und die Drossel L
S die Spannungsversorgung der Entladungslampe L. Dabei werden auch die Kondensatoren
C
A und C
R auf die Ausgangsspannung des Schaltnetzteils aufgeladen. Die Steuerschaltung regelt
die Ausgangsspannung des Schaltnetzteils über das Tastverhältnis des Schalttransistors
T
Q auf die Lampenbrennspannung von ca. 100 V. Das RC-Glied dient lediglich als Zündhilfe.
Während der Zündung der Hochdruckentladungslampe liefert der Ausgangskondensator C
A für eine kurze Zeitdauer von ca. 3 µs einen hohen Entladestrom von ungefähr 50A,
der auf den Elektroden der Lampe einen "Hot-spot" erzeugt, aber nicht ausreicht, um
die Lampe nach dem Zündimpuls in die Bogenentladung überzuführen. Erst der langsamer
abklingende, relativ kleine Entladestrom des Kondensators C
R, dessen Anfangswert ungefähr 5A beträgt, ermöglicht zusammen mit dem Entladestrom
des Ausgangskondensators C
A die sichere Zündung der Lampe.
[0011] Figur 2 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des prinzipiellen Aufbaus eines
elektronischen Vorschaltgerätes für eine 35-Watt Halogen-Metalldampf-Hochdruckentladungslampe.
Das Ausführungsbeispiel stimmt weitgehend mit dem in Figur 1 dargestellten Beispiel
überein. Anstelle des RC-Gliedes parallel zum Ausgangskondensator ist jedoch hier
ein Heißleiter H in Reihe zur Hochdruckentladungslampe L geschaltet.
[0012] Die Erfindung ist nicht auf das hier beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern kann ebensogut auf andere Schaltnetzteile, wie z.B. auf einen Drossel-Inverswandler
(Flyback-converter, isolated or- nonisolated) oder einen Tiefsetzsteller (Buck-converter)
angewendet werden.
1. Getaktetes Schaltnetzteil mit Pulsweitenmodulation zur Umwandlung einer Gleichspannung
in eine andere Gleichspannung für den Betrieb einer Entladungslampe (L) mittels einer
Zündschaltung (Z), wobei das Schaltnetzteil einen oder mehrere aktive (TQ) und passive (D) Halbleiterschalter, eine oder mehrere Induktivitäten (LS) sowie parallel zum Ein- und Ausgang des Schaltnetzteils jeweils einen Kondensator
(CE, CA) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Kondensator (CA) am Ausgang des Schaltnetzteils ein RC-Glied (R, CR) geschaltet ist.
2. Getaktetes Schaltnetzteil mit Pulsweitenmodulation zur Umwandlung einer Gleichspannung
in eine andere Gleichspannung für den Betrieb einer Entladungslampe (L) mittels einer
Zündschaltung (Z), wobei das Schaltnetzteil einen oder mehrere aktive (TQ) und passive (D) Halbleiterschalter, eine oder mehrere Induktivitäten (LS) sowie parallel zum Ein- und Ausgang des Schaltnetzteils jeweils einen Kondensator
(CE, CA) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgang des Schaltnetzteils und
die Entladungslampe (L) in Reihe zur Lampe ein zeitlich veränderbarer Widerstand geschaltet
ist.
3. Getaktetes Schaltnetzteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kondensator (CA) im Ausgang des Schaltnetzteils eine Kapazität zwischen 0,01 µF und 25 µF besitzt.
4. Getaktetes Schaltnetzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität
des Kondensators (CR) im RC-Glied (R, CR) eine Kapazität zwischen 0,5 µF und 25 µF besitzt.
5. Getaktetes Schaltnetzteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ohmsche
Widerstand (R) des RC-Gliedes (R, CR)einen elektrischen Widerstand zwischen 10Ω und 100Ω besitzt.
6. Getaktetes Schaltnetzteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitlich
veränderbare Widerstand ein Heißleiter (H) mit einem Kalt-Widerstand zwischen 10 und
100Ω ist.
7. Getaktetes Schaltnetzteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitlich
veränderbare Widerstand eine Parallelschaltung eines Widerstandes mit einem mechanischen
Relaiskontakt ist.