[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, insbesondere auf einen in seiner Höhe
und Neigung verstellbaren Bürostuhl, bestehend aus einem Sitzträger, einem Rückenlehnenträger,
einer Standsäule mit einem ersten Federelement, einem in horizontaler Ebene an der
Standsäule angeordneten Tragkörper, einem ersten und einem zweiten Führungsgestänge
und mindestens einem zweiten Federelement, welches dem Zurückschwenken des Sitz- und
Rückenlehnenträgers entgegen wirkt.
[0002] Aus der EP-A 0 135 875 ist eine zur gefederten Schwenkbewegung ausgebildete Neigungsmechanik
für eine Sitzeinrichtung bekannt, welche mindestens ein in einem Querrohr angeordnetes
und als Torsionsstab ausgebildetes Federelement umfasst, das in seinem mittleren Bereich
in einem ortfest angeordnetem Mittellager und an seinen beiden Enden jeweils mit einem
drehbaren Aussenlager wirkverbunden und zur automatischen Rückstellung eines verschwenkten
Bauteils ausgebildet ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stuhl der eingangs genannten Art so auszubilden
und dahingehend zu verbessern, dass unter Beibehaltung der vom Benutzer abhängigen
ergonomischen Anforderungen insbesondere bei der Schwenkbewegung keine Querkräfte
auf das die Schwenkbewegung kompensierende Federelement übertragen wird und zudem
eine vom Benutzer körpergewichtsabhängige Vorspann-Einstellung durchführbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die beiden Streben des
zweiten Führungsgestänges um eine horizontale Achse schwenkbar an dem Tragkörper angeordnet
und je mit einer im Tragkörper entsprechend angeordneten Übertragungs-Mechanik wirkverbunden
sind, und dass von der Übertragungs-Mechanik einerseits die Schwenkbewegung der Streben
synchron auf das im Abstand zur Achse des Tragkörpers angeordnete zweite Federelement
und andererseits über einen die beiden Übertragungs-Mechaniken miteinander verbindenden
Torsionsstab sowie über eine mit dem Torsionsstab wirkverbundene Spannvorrichtung
auf das in der Standsäule angeordnete erste Federelement übertragbar ist.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung
mit der Zeichnung und den einzelnen Patentansprüchen.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
- Fig.1
- ein in schematischer Seitenansicht dargestelltes Traggestell-Teilstück für einen mit
einer Standsäule versehenen Stuhl,
- Fig.2
- das in Draufsicht dargestellte Traggestell-Teilstück für den Stuhl gemäss Fig.1,
- Fig.3
- das in grösserem Massstab und in Seitenansicht dargegestellte Traggestell-Teilstück,
- Fig.4
- die in perspektivischer Ansicht dargestellte Standsäule mit einem entsprechend daran
angeordneten Tragkörper,
Fig.5 den in Schnittansicht dargestellte Tragkörper für den Stuhl gemäss Fig.1, Fig.6
den in Draufsicht und im Schnitt dargestellte Tragkörper gemäss Fig.5, und Fig.7 den
oberen, in Schnittansicht dargestellten Bereich der mit dem Tragkörper versehenen
Standsäule.
[0007] Fig.1 zeigt in schematischer Seitenansicht ein in der Gesamtheit mit 100 bezeichnetes
Traggestell-Teilstück für einen Stuhl und man erkennt das obere Teilstück einer etwa
vertikal orientierten Standsäule 10, einen daran angeordneten Tragkörper 25, ein erstes
Führungsgestänge 65, einen Sitzträger 75 für einen nicht dargestellten Sitzkörper,
ein zweites Führungsgestänge 70 und einen daran angeordneten Rückenlehnenträger 80
für eine nicht näher dargestellte Rückenlehne. In der Standsäule 10 ist ein für die
Höhenverstellung des Sitzträgers 75 vorgesehenes, erstes vorzugsweise als Gasfeder
ausgebildetes Federelement 20 angeordnet. In parallelem Abstand zu dem Tragkörper
25 ist unterhalb des Sitzträgers 75 ein zweites Federelement 60 angeordnet. Das ebenfalls
als Gasfeder ausgebildete zweite Federelement 60 ist über entsprechend daran angelenkte
Hebel 62 mit einer im Tragkörper 25 angeordneten Übertragungs-Mechanik (Fig.5,6) wirkverbunden.
Die mit dem zweiten Führungsgestänge 70 in Wirkverbindung stehende und im wesentlichen
die Neigungsbewegung der Teile 75,80 auf das Federelement 60 übertragende Mechanik
wird später in Verbindung mit den Figuren 5 und 6 im einzelnen beschrieben.
[0008] An dem anderen, nicht dargestellten Ende der Standsäule 10 ist beispielsweise ein
als sogenanntes 5-Stern Drehunterteil ausgebildetes Fussgestell (nicht dargestellt)
angeordnet, mittels welchem der Stuhl in nicht näher dargestellter Weise entweder
stationär oder über entsprechend angeordnete Rollen mobil am Boden abgestützt ist.
[0009] Das erste Führungsgestänge 65 hat, wie in Fig.2 in Draufsicht dargestellt, zwei im
Abstand zueinander angeordnete Streben 66 und 66'. Die beiden Streben 66,66' sind
jeweils mit dem einen Ende in nicht näher dargestellter Weise am Tragkörper 25 befestigt.
Das andere Ende der Streben 66,66' ist als Gelenkstelle 1,1' ausgebildet. Die je mit
einem entsprechend ausgebildeten Lagerbock 67,67' versehenen Gelenkstellen 1,1' sind
zur knieseitigen Lagerung und Befestigung des Sitzträgers 75 ausgebildet.
[0010] Das zweite Führungsgestänge 70 hat, wie in Fig.2 in Draufsicht dargestellt, zwei
im Abstand zueinander angeordnete Streben 71 und 71'. Die beiden Streben 71,71' sind
mit dem einen Ende seitlich am Tragkörper 25 angeordnet und gelagert. Das andere Ende
der Streben 71,71' ist je mit einer entsprechend zur Lagerung des Rückenlehnenträgers
80 ausgebildeten Gelenkstelle 3,3' versehen. Die Gelenkstelle 3,3' hat weiterhin ein
entsprechend zur Aufnahme und Befestigung des Rückenlehnenträgers 80 ausgebildetes
Halteteil 4,4'. Im Abstand zu der jeweiligen Gelenkstelle 3 und 3' ist an jeder Strebe
71, 71' eine weitere Gelenkstelle 2,2' angeordnet. Die je mit einem entsprechend ausgebildeten
Lagerbock 72,72' versehenen Gelenkstellen 2,2' sind ebenfalls zur Lagerung des Sitzträgers
75 ausgebildet und im Abstand zu der Gelenkstelle 1 und 1' angeordnet.
Das zweite Führungsgestänge 70 mit dem daran angeordneten Rückenlehnenträger 80
ist, wie in Fig.1 dargestellt, bei entsprechender Belastung um eine im wesentlichen
horizontal orientierte Achse X des Tragkörpers 25 in Pfeilrichtung B' schwenkbar.
Bei dieser Schwenkbewegung wird gleichzeitig der an den Gelenkstellen 1,1' und 2,2'
gelagerte Sitzträger 75 in Pfeilrichtung A' (Fig.1) bewegt.
[0011] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass in Fig.1 und Fig.2 lediglich ein Ausführungsbeispiel
einer Sitzeinrichtung dargestellt ist, welche im wesentlichen den Sitzträger 75, den
Rückenlehnenträger 80 sowie die beiden entsprechend angelenkten Führungsgestänge 65
und 70 umfasst.
Die Ausbildung der Sitzeinrichtung kann beispielsweise auch als Schalenkörper oder
dergleichen ausgebildet werden und zusätzlich mit seitlichen Armlehnen versehen sein.
Wesentlich ist hierbei jedoch, dass der Sitzträger zusammen mit dem Rückenlehnenträger
in der Neigung synchron verstellbar ist und dass der, wie in Fig.1 schematisch dargestellt,
mit A bezeichnete Schwenkwinkel des Sitzträgers 75 in bestimmten Verhältnis zu dem
mit B bezeichneten Schwenkwinkel des Rückenlehnenträgers 80 steht.
Das Schwenkwinkel-Verhältnis wird etwa mit 1:2 gewählt, wobei der Winkel A in der
Grössenordnung zwischen 10° bis 15° und der Winkel B in der Grössenordnung zwischen
20° bis 30° liegt.
[0012] Fig.3 zeigt das in grösserem Massstab und in Seitenansicht dargestellte Traggestell-Teilstück
100 und man erkennt das obere Teilstück der Standsäule 10, den daran angeordneten
Tragkörper 25, das erste und zweite Führungsgestänge 65 und 70, den Sitzträger 75,
den Rückenlehnenträger 80 und das in parallelem Abstand zum Tragkörper 25 angeordnete
Federelement 60.
An dem Sitzträger 75 ist im vorderen, knieseitigen Bereich der Lagerbock 67 angeordnet
und mit nicht näher dargestellten Mitteln, beispielsweise mit einer Schraubverbindung
an der Unterseite 75' des Sitzträgers 75 befestigt. An dem Lagerbock 67 ist mittels
einem ersten Bolzen 63 eine Lasche 68 angelenkt, an welcher mittels einem zweiten
Bolzen 64 die Strebe 66 des ersten Führungsgestänges 65 angelenkt ist. Die Teile 67,68
und 63,64 bilden zusammen die Gelenkstelle 1. Die andere Gelenkstelle 1' mit den entsprechenden
Teilen 67',68' und 63',64' ist analog ausgebildet.
Die beiden knieseitig angeordneten Gelenkstellen 1,1' mit den entsprechend angelenkten
Laschen 68,68' dienen bei Belastung des Sitzträgers 75 als erforderlicher Längenausgleich
zwischen den entsprechend im Abstand zueinander angeordneten Gelenkstellen 1,1' und
2,2'.
An der Unterseite 75' des Sitzträgers 75 ist im Abstand zu dem vorderen, knieseitig
angeordneten Lagerbock 67 der Lagerbock 72 angeordnet und mit nicht näher dargestellten
Mitteln, beispielsweise mit einer Schraubverbindung befestigt. In dem Lagerbock 72
ist ein Bolzen 69 angeordnet und gelagert, an welchem die Strebe 71 des zweiten Führungsgestänges
70 angelenkt ist. Die Teile 72 und 69 bilden zusammen die Gelenkstelle 2, wobei die
andere Gelenkstelle 2' mit den entsprechenden Teilen 72' und 69' analog ausgebildet
ist.
[0013] Fig.7 zeigt in Schnittansicht ein Teilstück der Standsäule 10 und man erkennt ein
oberes Standrohr 14, den mit seinem Rohrkörper 26 daran angeordneten Tragkörper 25
mit den Streben 66 und 71 sowie einen koaxial im Rohrkörper 26 angeordneten Torsionsstab
45.
Das im oberen Bereich mit zwei gegenüberliegend zueinander angeordneten Schlitzen
17,17' versehene Standrohr 14 ist auf der dem Rohrkörper 26 zugewandten Seite mit
einer dem Aussendurchmesser des Rohrkörpers 26 entsprechend ausgebildeten Ausnehmung
versehen, in welcher der Rohrkörper 26 gelagert und mit nicht näher dargestellten
Mitteln befestigt ist. Auf der dem Rohrkörper 26 gegenüberliegenden Seite hat das
Standrohr 14 einen entsprechend halbkreisförmigen Steg 14'.
In dem Standrohr 14 ist eine, mit einer Durchgangsbohrung 15' versehene Gleitbuchse
15 angeordnet. Im oberen Bereich der Gleitbuchse 15 sind zwei gegenüberliegend zueinander
angeordnete Bolzen 16,16' vorgesehen und in nicht näher dargestellter Weise in der
Wand der Gleitbuchse 15 befestigt. Mittels der beiden, in den Schlitzen 17,17' des
Standrohrs 14 gelagerten Bolzen 16,16' steht die Gleitbuchse 15 mit dem Standrohr
14 in Wirkverbindung. In der Durchgangsbohrung 15' der Gleitbuchse 14 ist ein Schubrohr
13 angeordnet, welches mit dem darin angeordneten Federelement 20 wirkverbunden ist.
[0014] Fig.4 zeigt in schematisch, perspektivischer Ansicht die in der Gesamtheit mit 10
bezeichnete Standsäule mit dem oberen Standrohr 14 und einem unteren Standrohr 11.
In den beiden Standrohren 11,14 ist das mit dem vorzugsweise als Gasfeder ausgebildeten
Federelement 20 in Wirkverbindung stehende Schubrohr 13 angeordnet. Mit 12 ist die
Kolbenstange der Gasfeder 20 bezeichnet. Weiterhin erkennt man den im oberen Bereich
am Standrohr 14 angeordneten Tragkörper 25 mit dem koaxial darin angeordneten Torsionsstab
45.
In dem Tragkörper 25 ist weiterhin eine hier schematisch dargestellte Spannvorrichtung
50 angeordnet, welche im wesentlichen zwei im Abstand zueinander angeordnete und mit
dem Torsionsstab 45 wirkverbundene Spannhebel 54,54' umfasst. Die beiden Spannhebel
54,54' durchdringen etwa in radialer Richtung eine im Rohrkörper 26 vorgesehene und
entsprechend ausgebildete Ausnehmung 24 und sind an den beiden entsprechend zugeordneten
Bolzen 16,16' der im Standrohr 14 angeordneten Gleitbuchse 15 abgestützt.
Mit Pfeilrichtung Y' und Y'' ist in Fig.4 die Relativbewegung des oberen Standrohres
14 in bezug zu dem unteren Standrohr 11 dargestellt, wobei mit Y' die entgegen der
Rückstellkraft der Gasfeder 20 orientierte Belastungs-Bewegung und mit Y'' die durch
die Rückstellkraft der Gasfeder 20 erreichte Entlastungs-Bewegung bezeichnet ist.
[0015] Fig.5 zeigt in Schnittansicht und Fig.6 in Schnitt-Draufsicht ein Teilstück des in
seiner Gesamtheit mit 25 bezeichneten Tragkörpers und man erkennt den Rohrkörper 26
mit der an dem einen Ende angeordneten und gelagerten Strebe 71 mit dem Lagerbock
72 und Bolzen 69 des zweiten Führungsgestänges 70 sowie die Strebe 66 mit dem Lagerbock
67 und Bolzen 63 des ersten Führungsgestänges 65. An dem anderen, nicht näher dargestellten
Ende des Rohrkörpers 26, ist die Strebe 71' beziehungsweise 66' angeordnet (Fig.2).
[0016] Der Rohrkörper 26 bildet die im wesentlichen horizontal orientierte Achse X, um welche
das aus den beiden Streben 71,71' gebildete zweite Führungsgestänge 70, wie in Fig.1
dargestellt, in Pfeilrichtung X' schwenkbar ist. Die beiden Streben 71,71' sind mit
der jeweils im Endbereich des Rohrkörpers 26 angeordneten Übertragungs-Mechanik 35,35'
(Fig.2) wirkverbunden, wobei in Fig.5 nur die eine Übertragungs-Mechanik 35 dargestellt
ist.
Weiterhin erkennt man in axialer Richtung gesehen, das in der Mitte des Tragkörpers
25 am Rohrkörper 26 angeordnete obere Standrohr 14 der Standsäule 10 sowie die im
Rohrkörper 26 angeordnete Spannvorrichtung 50. Die beiden im Endbereich des Rohrkörpers
26 angeordneten Übertragungs-Mechaniken 35, 35' sowie die Spannvorrichtung 50 stehen
über den entsprechend ausgebildeten und den Rohrkörper 26 in axialer Richtung durchdringenden
Torsionsstab 45 miteinander in Wirkverbindung. Die Standsäule 10 bildet mit der vertikalen
Achse Y im wesentlichen eine Symmetrieachse des gesamten Tragkörpers 25.
[0017] Als Ausführungsbeispiel wird nachstehend und in Verbindung mit Fig.5 und Fig.6 die
eine im Tragkörper 25 angeordnete Übertragungs-Mechanik 35 beschrieben:
In dem Rohrkörper 26 ist eine Lager- oder Innenhülse 27 angeordnet, in welcher
koaxial ein buchsenartig ausgebildetes Kupplungsstück 28 gelagert ist. Das Kupplungsstück
28 ist mit einer als Sacklochbohrung ausgebildeten Ausnehmung 29 versehen, in welcher
ein erstes, mit einem entsprechend ausgebildeten zylindrischen Teilstück 37 versehenes
Kegelzahnrad 36 angeordnet und gelagert ist. Ein zweites, zylindrisches Teilstück
37' des Kegelzahnrades 36 ist in der Innenhülse 27 angeordnet und gelagert. Das Kegelzahnrad
36 ist mittels einem die entsprechenden Teile durchdringenden Spannstift 32 oder dergleichen
mit dem Kupplungsstück 28 drehfest wirkverbunden. Das Kupplungsstück 28 hat auf der
der Strebe 71 zugewandten Seite eine Wand 33, welche als Anlage und Befestigungsteil
für die mit einem entsprechend ausgebildeten Flanschstück 30 versehene Strebe 71 dient.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Flanschstück 30 der Strebe 71 durch eine
Schraube 31 mit dem Kupplungsstück 28 wirkverbunden. Die Wirkverbindung des an der
Strebe 71 angeordneten Flaschstücks 30 mit dem Kupplungsstück 28 kann jedoch auch
mit anderen Mitteln, beispielsweise durch eine entsprechende Stirnverzahnung erreicht
werden. Weiterhin kann das entsprechend ausgebildete Flanschstück 30 auch an der Strebe
71 angeformt sein, so dass die Teile 30,71 eine Einheit bilden.
Korrespondierend zu dem ersten Kegelzahnrad 36 ist ein zweites Kegelzahnrad 38
vorgesehen, dessen nicht näher dargestellte Verzahnung mit der Verzahnung des ersten
Kegelrades 36 in Eingriff steht. Das zweite Kegelzahnrad 38 ist mit einem zylindrischen
Teilstück 39 in einem mit einer entsprechenden Ausnehmung 39' versehenen Halteelement
40 angeordnet und gelagert. Das Halteelement 40 hat zwei entsprechend dem Rohrkörper
26 angepasste Flanschen 41,41', mittels welcher das Halteelement 40 durch eine nicht
dargestellte Schraubverbindung am Rohrkörper 26 befestigt ist.
Das Kegelzahnrad 38 sowie die Wand 42 des Halteelements 40 werden von einem Bolzen
43 oder dergleichen durchdrungen. Der Bolzen 43 ist beispielsweise durch eine nicht
dargestellte Keilverbindung oder dergleichen mit dem Kegelzahnrad 38 drehfest verbunden.
Der Bolzen 43 bildet dabei eine zur Drehachse X des Rohrkörpers 26 und des ersten
Kegelzahnrades 36 orthogonal orientierte Drehachse Z, um welche bei entsprechender
Verschwenkung des Führungsgestänges 70, das mit dem ersten Kegelzahnrad 36 in Eingriff
stehende zweite Kegelzahnrad 38 sowie der damit verbundene Bolzen 43 in Pfeilrichtung
Z' gedreht wird. An dem einen Ende des Bolzens 43 ist in nicht näher dargestellter
Weise ein entsprechend ausgebildeter Schwenkhebel 62 angeordnet und befestigt. Von
dem um die Drehachse Z in der Ebene etwa in Pfeilrichtung Z' schwenkbaren Hebel 62
wird, wie in Fig.6 mit Pfeilrichtung X' oder X'', eine entsprechend orientierte Bewegung
auf die Kolbenstange 61 des vorzugsweise als Gasfeder ausgebildeten zweiten Federelements
60 übertragen.
[0018] Die Teile 38,40,43 und 62 bilden eine Baueinheit, welche durch eine im Rohrkörper
26 vorgesehene und entsprechend ausgebildete Ausnehmung 26' in den Rohrkörper 26 einsetzbar
ist, so dass die beiden Kegelzahnräder 36 und 38 miteinander in Eingriff stehen.
[0019] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass an dem anderen, in Fig.5 und Fig.6
nicht näher dargestellten Ende des Tragkörpers 25 die zweite, mit der Strebe 71' in
Wirkverbindung stehende und im Rohrkörper 26 angeordnete Übertragungs-Mechanik 35'
angeordnet ist, welche analog der Übertragungs-Mechanik 35 ausgebildet ist und die
einzelnen entsprechend angeordneten und auf das Federlement 60 wirkende Elemente umfasst.
[0020] Die weiterhin in dem Tragkörper 25 angeordnete und mit den in der Standsäule 10 entsprechend
angeordneten Elementen in Wirkverbindung stehende Spannvorrichtung 50 wird nachstehend
beschrieben:
In dem Rohrkörper 26 sind, wie in Fig.5 und Fig.6 dargestellt, zwei im Abstand
zueinander angeordnete Zentrierstücke 51,51' angeordnet, welche jeweils mit einer
entsprechend ausgebildeten Bohrung 52,52' versehen sind. Zwischen den beiden Zentrierstücken
51,51' ist ein in der Gesamtheit mit 55 bezeichnetes Spannelement angeordnet, welches
ein zwischen den beiden Zentrierstücken 51,51' angeordnetes Nabenstück 53 mit Bohrung
53' aufweist. An dem Nabenstück 53 sind die beiden im Abstand zueinander angeordneten
und auslegerartig ausgebildeten Spannhebel 54,54' angeordnet. Die beiden Spannhebel
54 und 54' des Spannelements 55 durchdringen in radialer Richtung den mit der entsprechend
ausgebildeten Ausnehmung 24 versehenen Rohrkörper 26 und sind an den beiden Bolzen
16,16' der Gleitbuchse 15 abgestützt. Weiterhin erkennt man in Fig.5 und Fig.6 den
Torsionsstab 45, welcher die Teile 51,51' und 53 der Spannvorrichtung 50 in axialer
Richtung durchdringt und mit dem einen Ende in dem Kegelzahnrad 36 der einen Übertragungs-Mechanik
35 und mit dem anderen Ende in dem nicht dargestellten Kegelzahnrad 36' der anderen
Übertragungs-Mechanik 35' angeordnet ist.
Der Torsionsstab 45 ist im Profilquerschnitt vorzugsweise mehreckig ausgebildet
und die Kegelzahnräder 36,36' sowie das Nabenstück 53 jeweils mit einer entsprechend
dem Torsionsstab-Profilquerschnitt ausgebildeten Ausnehmung (nicht bezeichnet) versehen,
so dass die beiden Kegelzahnräder 36,36' sowie das Nabenstück 53 der Spannvorrichtung
50 miteinander wirkverbunden sind.
[0021] Mit den vorstehend beschriebenen Winkelgetrieben 35,35' sowie den damit wirkverbundenen
Streben 71,17' und Hebeln 62,62' wird eine exakte Übertragung der unter anderem auch
vom Körpergewicht des Benutzer abhängigen Schwenkbewegung auf das zweite Federelement
60 übertragen und dabei die jeweilige Schwenk-Stellung der Elemente 75,80 beibehalten.
Weiterhin wird mittels dem mit den beiden Winkelgetrieben 35,35' wirkverbundenen Dreh-
oder Torsionsstab 45 eine Vorspannung des in der Standsäule 10 angeordneten Federelements
20 erreicht. Die beiden Federelemente 20 und 60 sind vorzugsweise als sogenannte,
an sich bekannte Gasfedern ausgebildet.
[0022] Die parallele Anordnung der Gasfeder 20 zu dem horizontal orientierten Tragkörper
25 gewährleistet eine raumsparende Unterbringung sowie eine weitgehend geradlinige
Einleitung der Bewegungen. Durch die geradlinige Einleitung der Bewegungen werden
die Kolbendichtungen in der Gasfeder wesentlich geringer und günstiger belastet und
somit eine wesentlich längere Lebens- und Funktionsdauer erreicht.
1. Stuhl, insbesondere in seiner Höhe und Neigung verstellbarer Bürostuhl, bestehend
aus einem Sitzträger (75), einem Rückenlehnenträger (80), einer Standsäule (10) mit
einem ersten Federelement (20), einem in horizontaler Ebene an der Standsäule (10)
angeordneten Tragkörper (25), einem ersten und einem zweiten Führungsgestänge (65,70)
und mindestens einem zweiten Federelement (60), welches dem Zurückschwenken des Sitz-
und Rückenlehnenträgers entgegen wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Streben
(71,71') des zweiten Führungsgestänges (70) um eine horizontale Achse (X) schwenkbar
an dem Tragkörper (25) angeordnet und je mit einer im Tragkörper (25) entsprechend
angeordneten Übertragungs-Mechanik (35,35') wirkverbunden sind, und dass von der Übertragungs-Mechanik
(35,35') einerseits die Schwenkbewegung der Streben (71,71') synchron auf das im Abstand
zur Achse (X) des Tragkörpers (25) angeordnete zweite Federelement (60) und andererseits
über einen die beiden Übertragungs-Mechaniken (35,35') miteinander verbindenden Dreh-
oder Torsionsstab (45) sowie über eine mit dem Torsionsstab (45) wirkverbundene Spannvorrichtung
(50) auf das in der Standsäule (10) angeordnete erste Federelement (20) übertragbar
ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungs-Mechanik (35,35')
als Winkelgetriebe ausgebildet ist und jeweils ein erstes Kegelzahnrad (36,36') sowie
ein zweites damit in Eingriff stehendes Kegelzahnrad (38,38') umfasst, wobei das erste
Kegelzahnrad (36,36') über ein Kupplungsstück (28,28') drehfest mit der zugeordneten
Strebe (71, 71') und das zweite Kegelzahnrad (38,38') über einen entsprechend angelenkten
Schwenkhebel (62,62') mit dem zweiten Federelement (60) verbunden ist.
3. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement
(60) als Gasfeder ausgebildet und in achsparallelem Abstand zu der Achse (X) des Tragkörpers
(25) angeordnet sowie an beiden Enden über entsprechende Kolbenstangen (61,61') mit
den von dem zweiten Kegelzahnrad (38,38') betätigten Schwenkhebeln (62,62') wirkverbunden
ist.
4. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kegelzahnrad (38,38')
drehbar um eine orthogonal zur Drehachse (X) des ersten Kegelzahnrades (36,36') orientierte
Achse (Z) in einem gehäuseartigen Halteelement (40) angeordnet und durch eine im Rohrkörper
(26) des Tragkörpers (25) vorgesehene Ausnehmung (26') einsetzbar und mit dem ersten
Kegelzahnrad (36,36') in Eingriff bringbar ist.
5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite, mit einem in dem Halteelement
(40) angeordneten Bolzen (43) um eine Achse (Z) drehbar gelagerte Kegelzahnrad (38)
sowie der mit dem Bolzen (43) wirkverbundene Hebel (62) als eine in den Rohrkörper
(26) einsetzbare Baueinheit ausgebildet ist.
6. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Rohrkörper (26) des
Tragkörpers (25) angeordnete Spannvorrichtung (50) ein drehfest mit dem Dreh- oder
Torsionsstab (45) verbundenes Nabenstück (53) mit zwei daran angeordneten Spannhebeln
(54,54') umfasst, wobei die in axialer Richtung des Rohrkörpers (26) im Abstand zueinander
angeordneten und in radialer Richtung den Rohrkörper (26) durchdringenden Spannhebeln
(54,54') entsprechend an einer mit dem in der Standsäule (10) angeordneten Federelement
(20) in Wirkverbindung stehenden Gleitbuchse (15) abgestützt sind.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden auf der horizontalen
Achse (X) des Rohrkörpers (26) im Abstand zueinander angeordneten Kegelzahnräder (36,36')
sowie das Nabenstück (53) je mit einer dem Profilquerschnitt des Dreh- und Torsionsstabes
(45) entsprechend ausgebildeten Durchgangsöffnung versehen sind, wobei der Dreh- und
Torsionsstab (45) beispielsweise einen mehreckigen Profilquerschnitt aufweist.
8. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse (15) zwei radial
nach aussen gerichtete und jeweils in einem Schlitz (17,17') des Standrohres (14)
geführte Bolzen (16,16') umfasst, an welchen die beiden Spannhebel (54,54') der Spannvorrichtung
(50) abgestützt sind.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Nabenstück
(53) der Spannvorrichtung (50) mit den beiden Spannhebeln (54,54') durch entsprechend
im Rohrkörper (26) angeordnete Zentrierstücke (51,51') korrespondierend zu der vertikalen
Achse (Y) der Standsäule (10) angeordnet und in seiner Lage gehalten ist.
10. Stuhl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Vereinigung der nachfolgenden Merkmale,
a) das erste Führungsgestänge (65) ist mit dem einen Ende am Tragkörper (25) angeordnet
und am anderen, knieseitigen Ende mit einer ersten Gelenkstelle (1,1') zur Lagerung
des Sitzträgers (75) versehen,
b) das zweite Führungsgestänge (70) ist mit dem einen Ende mit der im Tragkörper (25)
angeordneten Übertragungs-Mechanik (35,35') wirkverbunden und an dem anderen Ende
mit einer zweiten Gelenkstelle (3,3') zur Lagerung des Rückenlehnenträgers (80) sowie
mit einer weiteren, ebenfalls zur Lagerung des Sitzträgers (75) ausgebildeten, dritten
Gelenkstelle (2,2') versehen, und
c) der Sitzträger (75) und der Rückenlehnenträger (80) sind zusammen in der Neigung
verstellbar, wobei der Schwenkwinkel (A) des Sitzträgers (75) in bestimmtem Verhältnis
zu dem Schwenkwinkel (B) des Rückenlehnenträgers (80) gewählt ist.
11. Stuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzträger (75)
und dem Rückenlehnenträger (80) ein Schwenkwinkel-Verhältnis von 1:2 vorgesehen ist,
wobei der Schwenkwinkel (A) des Sitzträgers (75) in der Grössenordnung zwischen 10°
bis 15° und der Schwenkwinkel (B) in der Grössenordnung zwischen 20° bis 30° gewählt
ist.
12. Stuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden, knieseitig angeordneten
Gelenkstellen (1,1') jeweils mit einer den Sitzträger (75) mit den Streben (66,66')
verbindenden und bei der Relativbewegung des Sitzträgers (75) in bezug zum dem Tragkörper
(25) einen Längenausgleich bewirkenden Lasche (8,8') versehen sind.