[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentralverriegelungsanlage für Schlösser von Türen und/oder
Klappen von Kraftfahrzeugen, mit den Schlössern zugeordneten, pneumatischen Zentralverriegelungselementen,
mit den Schlössern zugeordneten, pneumatischen Diebstahlsicherungselementen, mit einer
zentral angeordneten, eine Pumpe aufweisenden pneumatischen über- und Unterdruck erzeugenden
Steuereinheit, die zwei unterschiedliche Überdruckniveaus und ein Unterdruckniveau
erzeugen kann und mit jeweils einer pneumatischen Leitung zwischen den Schlössern
und der Steuereinheit, wobei die Zentralverriegelungselemente durch das niedrigere
Überdruckniveau in die Verriegelungsstellung und die Diebstahlsicherungselemente durch
das höhere Überdruckniveau in die Sicherungsstellung betätigbar sind.
[0002] Eine derartige Zentralverriegelungsanlage ist aus der DE-PS 38 33 671 bekannt. Die
dortige Zentralverriegelungsanlage weist eine Steuereinheit mit einer Pumpe auf. Die
Pumpe vermag pneumatischen über- und Unterdruck zu erzeugen. Es sind zwei unterschiedliche
Überdruckniveaus und ein Unterdruckniveau zur Betätigung jeweils eines Zentralverriegelungselementes
und eines Diebstahlsicherungselementes eines jeden Schlosses des Kraftfahrzeuges vorgesehen.
Die Zentralverriegelungselemente und die Diebstahlsicherungselemente sind gemeinsam
mit jeweils einer Rangfolgesteuerung den Schlössern zugeordnet. Die Rangfolgesteuerung
soll sicherstellen, daß bei einer Druckbeaufschlagung der Elemente mit dem höheren
Überdruckniveau zuerst das Zentralverriegelungselement und anschließend das Diebstahlsicherungselement
betätigt wird. Bei Beaufschlagung der Elemente mit dem niedrigeren Unterdruckniveau
soll allein das Zentralverriegelungselement betätigt werden, ohne daß das Diebstahlsicherungselement
betätigt wird. Bei einer Beaufschlagung der Elemente mit dem einen Unterdruckniveau
soll über die Rangfolgesteuerung wiederum sichergestellt werden, daß zuerst das Diebstahlsicherungselement
in die Entsicherungsstellung und anschließend das Zentralverriegelungselement in die
Entriegelungsstellung betätigbar ist.
[0003] Mit den beschriebenen Maßnahmen ist zwar aufgrund der zwei unterschiedlichen Überdruckniveaus
entweder nur die Verriegelung des Kraftfahrzeugs oder aber die gemeinsame Verriegelung
und Sicherung des Kraftfahrzeuges möglich. Die vorbekannte Zentralverriegelungsanlage
weist jedoch auch Nachteile auf. Die dort vorgesehene Rangfolgesteuerung allein mit
mechanischen Ventilmitteln legt den zeitlichen Ablauf der Verriegelung und Sicherung
bzw. der Entriegelung und Entsicherung starr fest, so daß die Diebstahlsicherung unmittelbar
nach der Verriegelung erfolgt. Dies hat zufolge, daß eine Verriegelung des Kraftfahrzeuges
bei noch geöffneter Fahrertür z. B. nicht möglich ist, da nahezu zeitgleich mit der
Verriegelung auch die Diebstahlsicherung wirksam wird und somit ein Schließen der
Kraftfahrzeugtür nicht mehr möglich ist. Weiterhin ist für die jeweils eine Rangfolgesteuereinheit,
die jedem Schloß zugeordnet ist, ein zusätzlicher Aufwand erforderlich, der die vorbekannte
Zentralverriegelungsanlage fertigungs- und kostenaufwendig macht. Zudem ist die dort
vorgesehene Rangfolgesteuerung aufwendig und abhängig von der Geschwindigkeit des
Druckaufbaus durch die Pumpe möglicherweise nicht unbedingt nötig.
[0004] Schließlich sind in der genannten Entgegenhaltung zum Stand der Technik keine Hinweise
darüber aufgeführt, wie die unterschiedlichen Druckniveaus durch die Steuereinheit
erzeugt werden sollen.
[0005] Demgemäß hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine Zentralverriegelungsanlage
zu schaffen, bei der die Erzeugung der unterschiedlichen Druckniveaus auf einfache
und kostengünstige Weise erfolgt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuereinheit ein Überdruckventil
aufweist, das bei einem vorgegebenen Überdruckniveau öffnet, welches zwischen dem
niedrigen und dem höheren Überdruckniveau liegt und daß die Steuereinheit ein Absperrventil
aufweist, welches dem Überdruckventil nachgeschaltet ist. Wäre allein das erfindungsgemäß
vorgesehene Überdruckventil vorhanden, so könnte aufgrund der Wahl des vorgegebenen
Überdruckniveaus der Überdruck im pneumatischen Leitungssystem der Zentralverriegelungsanlage
nicht das vorgegebene Überdruckniveau überschreiten, da im Falle einer geringfügigen
Überschreitung das Überdruckventil öffnet. Mit dem dann in der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
herrschenden Druck könnten allein die Zentralverriegelungselemente im Sinne einer
Verriegelung des Kraftfahrzeugs betätigt werden, nicht jedoch die Diebstahlsicherungselemente
im Sinne einer Sicherung des Kraftfahrzeuges.
[0007] Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Absperrventil, das dem Überdruckventil nachgeschaltet
ist, kann das Überdruckventil quasi unwirksam geschaltet werden, so daß bei geschlossenem
Absperrventil der sich im Leitungssystem der Zentralverriegelungsanlage aufbauende
Überdruck das vorgegebene Überdruckniveau übersteigen kann und das höhere Überdruckniveau
erreicht, das ausreichend ist, um auch die Diebstahlsicherungselemente im Sinne einer
Sicherung des Kraftfahrzeuges zu betätigen. Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe
sind also allein zwei einfache Ventile in der zentralen Steuereinheit der Zentralverriegelungsanlage
erforderlich. Bei einem entsprechend langsamen Druckaufbau im Leitungssystem der erfindungsgemäßen
Zentralverriegelungsanlage durch die Pumpe kann die aufwendige Rangfolgesteuerung
jeweils an den Schlössern des Kraftfahrzeuges gemäß der vorbekannten Zentralverriegelungsanlage
entfallen. Schloßseitig sind also nur die Zentralverriegelungs- und die Diebstahlsicherungselemente,
nicht jedoch zusätzliche aufwendige Ventile erforderlich.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0009] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit eine Steuerschaltung aufweist,
durch die das Absperrventil steuerbar ist. Mit diesen Maßnahmen kann, falls gewünscht
und erforderlich, eine einfache Rangfolgesteuerung der Betätigung der verschiedenen
Elemente erreicht werden, in der abhängig von einem Verriegelungsbefehl die Steuerschaltung
das Absperrventil entweder vollständig öffnet oder erst öffnet und nach einer vorgegebenen
Zeitdauer schließt.
[0010] Um eine Diebstahlsicherung des Kraftfahrzeuges bei eingeschalteter Zündung des Kraftfahrzeuges
und damit ein Einsperren der Fahrzeuginsassen im Kraftfahrzeug zu verhindern, ist
es besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit eine Sicherheitsschaltung aufweist,
die abhängig vom Einschalten der Bordnetzspannungsversorgung des Kraftfahrzeuges ein
Schließen des Absperrventils verhindert.
[0011] Um neben einer frei wählbaren Verriegelung und Sicherung des Kraftfahrzeuges auch
eine frei wählbare Entriegelung und Entsicherung des Kraftfahrzeuges zu ermöglichen,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit zwei unterschiedliche Unterdruckniveaus
erzeugt, wobei die Zentralverriegelungselemente durch das höhere Unterdruckniveau
in die Entriegelungsstellung und die Diebstahlsicherungselemente durch das niedrigere
Unterdruckniveau in die Entsicherungsstellung betätigbar sind. Mit diesen Maßnahmen
kann das Kraftfahrzeug entsichert werden, ohne daß es entriegelt wird.
[0012] In diesem Zusammenhang kann die Steuereinheit eine Drosselstelle oder ein Unterdruckventil
aufweisen, das bei einem vorgegebenen Unterdruckniveau öffnet, welches zwischen dem
niedrigen Unterdruckniveau und dem hohen Unterdruckniveau liegt und daß die Steuereinheit
ein zweites Absperrventil aufweist, welches dem Unterdruckventil oder der Drosselstelle
nachgeschaltet ist. Mit diesen Maßnahmen kann entsprechend der Lösung für die Verriegelung
und Sicherung des Kraftfahrzeuges durch Wahl des Öffnungszustandes des Absperrventils
der maximale Unterdruckaufbau im Leitungssystem der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
bestimmt werden.
[0013] Ebenfalls in diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn das zweite Absperrventil
durch die Steuerschaltung steuerbar ist. Mit diesen Maßnahmen kann ebenfalls eine
Rangfolge von Entsicherung und Entriegelung des Kraftfahrzeuges sichergestellt werden.
[0014] Die Steuerschaltung kann eine Klemme für die Bordnetzspannungsversorgung aufweisen
und die Steuerschaltung kann das zweite Absperrventil öffnen und die Pumpe im Sinne
einer Unterdruckerzeugung ansteuern, wenn die Bordnetzspannungsversorgung des Kraftfahrzeuges
eingeschaltet und ausgeschaltet wird. Mit diesen Maßnahmen kann ein durch eine Fehlfunktion
der Steuerschaltung oder der übrigen Teile der Zentralverriegelungsanlage hergestellter
Sicherungszustand des Kraftfahrzeuges sicher aufgehoben werden, um ein Einsperren
der Fahrzeuginsassen im Kraftfahrzeug zu verhindern.
[0015] Die Steuerschaltung kann eine zweite Klemme für die Verriegelung des Kraftfahrzeuges
von innen aufweisen und die Steuerschaltung kann anschließend das zweite Absperrventil
öffnen und die Pumpe im Sinne einer Unterdruckversorgung ansteuern, wenn das Kraftfahrzeug
von innen verriegelt wird. Mit diesen Maßnahmen ist es dem Bediener des Kraftfahrzeuges
möglich, sich während des Aufenthaltes im Kraftfahrzeug, z. B. gegen Diebstähle an
Ampeln, zu sichern. Dadurch, daß das zweite Absperrventil geöffnet wird, wird jedoch
sichergestellt, daß bei Betätigung der Zentralverriegelungselemente im Sinne einer
Verriegelung des Kraftfahrzeuges das Kraftfahrzeug nicht durch Betätigung der Diebstahlsicherungselemente
im Sinne einer Sicherung des Kraftfahrzeuges sicher bleibt, so daß der Bediener des
Kraftfahrzeuges das Kraftfahrzeug in diesem Fall jederzeit von innen entriegeln kann
und auch bei einer vorhergegangenen Fehlfunktion der Steuerschaltung die Sicherung
aufgehoben wird.
[0016] Zur Verringerung des Fertigungs- und Kostenaufwandes der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
kann das erste Überdruckventil gemeinsam mit dem ersten Absperrventil zu einem Überdruckabsperrventil
und/oder das Unterdruckventil oder die Drosselstelle gemeinsam mit dem zweiten Absperrventil
zu einem Unterdruckabsperrventil zusammengefaßt sein.
[0017] Die Pumpe kann vorteilhaft eine Flügelzellenpumpe sein, die durch einen in der Drehrichtung
umsteuerbaren Elektromotor angetrieben wird. Derartige Flügelzellenpumpen können abhängig
von der Drehrichtung der Flügel entweder Unter- oder Überdruck erzeugen. Weiterhin
ist eine Belüftung des Leitungssystems der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
bei Stehen der Flügelzellenpumpe aufgrund des Fehlens von Ein- und Auslaßventilen
sichergestellt.
[0018] Zur einfachen und sicheren Abschaltung der Pumpe und damit zur Vermeidung von Überlastungen
oder Zerstörungen der Pumpe ist es besonders vorteilhaft, wenn die Steuerschaltung
die Druckerzeugung der Pumpe steuert und wenn die Steuerschaltung ein Zeitglied aufweist,
das die Laufzeit der Pumpe begrenzt.
[0019] Um andererseits eine zusätzliche Sicherheit zur Abschaltung der Pumpe zu haben und
um den zum Betrieb der Pumpe und damit zur Erzeugung des Drucks erforderlichen Verbrauch
an elektrischer Energie im Kraftfahrzeug zu minimieren, ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Steuereinheit einen Druckschalter aufweist, der mit der Steuerschaltung verbunden
ist und wenn die Steuerschaltung die Pumpe abhängig vom Schaltzustand des Druckschalters
steuert. Mit diesen Maßnahmen kann sichergestellt werden, daß die Pumpe immer dann
abgeschaltet wird, wenn das gewünschte Druckniveau im Leitungssystem der Zentralverriegelungsanlage
erreicht ist.
[0020] Die Steuerschaltung kann eine dritte Klemme für die Verriegelung des Kraftfahrzeuges
von außen aufweisen. Die Steuerschaltung kann weiterhin ein zweites Zeitglied aufweisen
und bei einer Verriegelung von außen zuerst das Absperrventil öffnen und nach Ablauf
der durch das zweite Zeitglied vorgegebenen zweiten Zeitdauer das Absperrventil schließen.
Mit diesen Maßnahmen ist es möglich, daß bei der gewünschten Verriegelung und Sicherung
des Kraftfahrzeuges zuerst ein Druck aufgebaut wird, der dem niedrigeren Überdruckniveau
entspricht, so daß die Zentralverriegelungselemente im Sinne einer Verriegelung des
Kraftfahrzeuges betätigt werden. Nachdem dies erfolgt ist, wird nach Ablauf der zweiten
Zeitdauer das Absperrventil geschlossen, so daß das Überdruckventil unwirksam wird.
Dadurch kann bei weiterem Betrieb der Pumpe das Druckniveau in dem Leitungssystem
der Zentralverriegelungsanlage über das vorgegebene Druckniveau des Überdruckventils
hinaus ansteigen bis zu dem zweiten höheren Überdruckniveau, so daß durch dieses höhere
Überdruckniveau die Diebstahlsicherungselemente im Sinne einer Sicherung des Kraftfahrzeuges
betätigt werden.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0022] Es zeigen
Figur 1 eine erfindungsgemäße Zentralverriegelungsanlage im Schema und
Figur 2 schematisch die vier erzeugbaren Druckniveaus.
[0023] Die Zentralverriegelungsanlage gemäß der Figur 1 weist eine Steuereinheit (SE) auf,
die über eine pneumatische Leitung (L) mit pneumatischen Stellelementen (ST) verbunden
ist, von denen in der Figur 1 nur ein Stellelement (ST) dargestellt ist. Das in der
Figur 1 dargestellte Stellelement (ST) stellt eine Zusammenfassung eines pneumatischen
Zentralverriegelungselementes und eines pneumatischen Diebstahlsicherungselementes
dar, wie es z. B. aus der DE-PS 38 33 671 und aus der DE-OS 38 20 983 bekannt ist.
[0024] Die Steuereinheit (SE) ist über mehrere elektrische Eingangsklemmen mit verschiedenen
Einrichtungen des Kraftfahrzeuges verbunden. So ist die Steuereinheit (SE) Über eine
Klemme (31) mit der Masse bzw. dem Dauerminus des Kraftfahrzeuges verbunden. Weiterhin
ist die Steuereinheit (SE) über eine Klemme (30) mit dem Dauerplus des Kraftfahrzeuges,
beispielsweise einer Kraftfahrzeugbatterie, leitend verbunden. Über eine Klemme (15)
ist die Steuereinheit (SE) mit einem Stromversorgungsschalter leitend verbunden, der
abhängig von seinem Schaltzustand Pluspotential oder kein Potential führt.
[0025] Zusätzlich zu den für Geräte in Kraftfahrzeugen üblichen Anschlußklemmen weist die
Steuereinheit weitere Klemmen (A, Z, FT und BFT) auf, wobei die Klemme (A) und die
Klemme (Z) mit einem Schließzylindertaster im Schließzylinder eines Schlosses der
Fahrertür oder auch der Beifahrertür verbunden sind. Über die Klemme (A) wird der
Befehl zum öffnen bzw. Entriegeln des Kraftfahrzeuges von außen gegeben, über die
Klemme (Z) wird der Befehl zum Schließen oder Verriegeln des Kraftfahrzeuges von außen
gegeben. Die Klemmen (FT und BFT) sind verbunden mit den Innenbetätigungselementen
der Fahrertür und der Beifahrertür. Über ein entsprechendes Signal an den Klemmen
(FT und BFT) kann der Befehl zum Verriegeln bzw. Entriegeln des Kraftfahrzeuges von
innen an die Steuereinheit (SE) gegeben werden, wobei die Klemme (FT) der Fahrertür
und die Klemme (BFT) der Beifahrertür zugeordnet sind. Die Eingangssignale der Klemmen
(A, Z, FT, BFT und 15) werden einer Eingangsschaltung (E) zugeleitet, die eine Aufbereitung
der Eingangssignale derart durchführt, daß die Eingangssignale einer Steuerschaltung
(MC), die als Mikrorechner ausgebildet ist, zugeleitet werden können. Abhängig von
den Eingangssignalen erzeugt der Mikrorechner (MC) Steuersignale, die einer Ausgangsschaltung
(A) zugeleitet werden, die die Signale der Steuerschaltung (MC) derart aufbereitet,
insbesondere verstärkt, daß sie den Schaltzustand eines ersten Relais (Rel1) und eines
zweiten Relais (Rel2) und den öffnungszustand eines ersten Absperrventils (AV1) und
eines zweiten Absperrventils (AV2) steuern können.
[0026] Zwischen der Ausgangsschaltung (A) und dem ersten Absperrventil (AV1) ist eine Sicherheitsschaltung
(S) vorgesehen, die die Weiterleitung des Ausgangssignals der Ausgangsschaltung (A)
an das erste Absperrventil (AV1) unterbinden kann, abhängig von dem Signalpegel an
der Klemme (15), mit der die Sicherheitsschaltung (S) verbunden ist.
[0027] Über die Relais (Rel1 und Rel2) wird ein Elektromotor (M) mit den Klemmen (30, 31)
und damit mit der dauernd anliegenden Bordspannung verbunden, der eine Pumpe (P) antreibt,
die als Flügelzellenpumpe ausgebildet ist. Die Flügelzellenpumpe (P) speist den von
ihr erzeugten Druck in die pneumatische Leitung (L), an die parallel das pneumatische
Stellelement (ST), eine Verengung (V), die als Drosselstelle wirkt, der Druckschalter
(DS) und das Überdruckventil (DV) angeschlossen sind.
[0028] Dem Überdruckventil (DV) ist das erste Absperrventil (AV1) nachgeschaltet. Der Drosselstelle
(V) ist das zweite Absperrventil (AV2) nachgeschaltet. Der Druckschalter (DS) ist
über zwei Leitungen mit der Steuerschaltung (MC) elektrisch leitend verbunden.
[0029] Durch die Steuereinheit (SE) sind insgesamt vier Druckniveaus (D) erzeugbar, die
in der Figur 2 schematisch dargestellt sind. Ausgehend von einem Atmosphärendruck
oder Umgebungsdruck (D0) vermag die Steuereinheit (SE) einen ersten Überdruck (DÜ1)
in der Größenordnung von etwa 500 mbar und einen zweiten Überdruck (DÜ2) in der Größenordnung
von 1000 mbar zu erzeugen. Andererseits vermag die Steuereinheit (SE) einen ersten
Unterdruck (DU1) von etwa
- 500 mbar und einen zweiten Unterdruck (DU2) von etwa
- 100 mbar zu erzeugen.
[0030] Die Unter- und Überdruckerzeugung erfolgt durch die Pumpe (P), wobei die Höhe des
erzeugten Druckes durch die parallel mit dem pneumatischen Stellelement (ST) mit der
Pumpe (P) verbundenen Teile gesteuert wird.
[0031] Die erfindungsgemäße Zentralverriegelungsanlage nach den Figuren 1 und 2 funktioniert
folgendermaßen:
Es sei angenommen, daß das Kraftfahrzeug verriegelt und gesichert ist. Zugleich soll
die Zündung des Kraftfahrzeuges ausgestellt sein, so daß an der Klemme (15) kein positives
Signal anliegt. Wenn nun ein Bediener des Kraftfahrzeuges mit einem Schlüssel den
Schließzylinder, beispielsweise in der Fahrertür, im Sinne einer Entriegelung des
Kraftfahrzeuges betätigt, so wird der Steuereinheit (SE) an der Eingangsklemme (A)
ein entsprechendes Eingangssignal zugeleitet, das über die Eingangsschaltung (ES)
an den Mikrorechner (MC) weitergeleitet wird. Der Mikrorechner (MC) erzeugt über die
Ausgangsschaltung (AS) Ausgangssignale, die zu einer Ansteuerung des Elektromotors
(M) und damit der Pumpe (P) im Sinne einer Unterdruckerzeugung führen. Zugleich wird
das zweite Absperrventil (AV2) geschlossen, so daß der Unterdruck in der Leitung (L)
das erste Unterdruckniveau (DU1) erreicht und zuerst die Diebstahlsicherungselemente
im Sinne einer Entsicherung des Kraftfahrzeuges und anschließend die Zentralverriegelungselemente
im Sinne einer Entriegelung des Kraftfahrzeuges angesteuert werden.
[0032] Sobald der Bediener des Kraftfahrzeuges das Kraftfahrzeug betreten hat, schaltet
er die Zündung des Kraftfahrzeuges ein, so daß an der Klemme (15) ein entsprechend
positives Signal anliegt, was zu einer Sperrung der Ventilbetätigung des ersten Absperrventils
(AV1) führt. Wenn nun der Bediener des Kraftfahrzeuges zum Schutz gegen Ampeldiebstähle
das Kraftfahrzeug von innen verriegeln möchte, so betätigt er das Innenverriegelungselement,
z. B. an der Fahrertür, so daß an der Klemme (FT) ein entsprechendes Signal anliegt,
das zu einem Anlaufen der Pumpe (P) im Sinne einer Erzeugung von Überdruck in der
pneumatischen Leitung (L) führt. Zugleich wird durch den Mikrorechner (MC) das erste
Absperrventil (AV1) im Sinne einer Öffnung des Absperrventils angesteuert. Das zweite
Absperrventil (AV2) wird im Sinne eines Schließens des Absperrventils (AV2) angesteuert.
Bei den geschilderten Ventilstellungen erreicht der Druck in der pneumatischen Leitung
(L) das erste Überdruckniveau (DÜ1), was zum Betätigen der Zentralverriegelungselemente
im Sinne einer Verriegelung des Kraftfahrzeuges führt. Die Pump (P) wird abgeschaltet,
wenn der Durchschalter (DS) das erste Überdruckniveau (Dü1) mißt. Ein Anstieg des
Drucks in der Leitung (L) im Falle, z. B. des Defekts des Durchschalters (DS), nennenswert
über das erste Überdruckniveau (DÜ1) hinaus ist nicht möglich, da in diesem Falle
das Überdruckventil (DV) öffnet und die überschüssige Druckluft über das geöffnete
erste Absperrventil (AV1) abläßt.
[0033] Sobald der Bediener des Kraftfahrzeuges das Innenverriegelungselement im Sinne einer
Entriegelung des Kraftfahrzeuges betätigt, wird über das entsprechende Entriegelungssignal
an der Klemme (FT) der Mikrorechner (MC) dazu veranlaßt, das zweite Absperrventil
(AV2) zu schließen und den Elektromotor (M) im Sinne einer Unterdruckerzeugung der
Pumpe (P) anzusteuern. In diesem Fall erreicht der Unterdruck in der pneumatischen
Leitung (L) das erste Unterdruckniveau (DU1), was zu einer Entriegelung des Kraftfahrzeuges
über die Zentralverriegelungsstellelemente führt.
[0034] Verriegelt der Bediener des Kraftfahrzeuges nach dem Verlassen des Kraftfahrzeuges
das Kraftfahrzeug durch Betätigen eines Schließzylinders, beispielsweise in der Fahrertür,
so wird ein elektrisches Signal erzeugt, das an der Klemme (Z) anliegt. Dieses elektrische
Signal an der Klemme (Z) veranlaßt den Mikrorechner (MC), das zweite Absperrventil
(AV2) zu schließen und vorerst das erste Absperrventil (AV1) zu öffnen. Danach steuert
der Mikrorechner (MC) den Elektromotor (M) im Sinne einer Überdruckerzeugung der Pumpe
(P) an. Aufgrund des zu diesem Zeitpunkt geöffneten ersten Absperrventils (AV1) erreicht
der Druck in der Leitung (L) das erste Überdruckniveau (DÜ1), was zu einer Verriegelung
des Kraftfahrzeuges durch entsprechende Betätigung der Zentralverriegelungselemente
führt. Nachdem alle Zentralverriegelungselemente entsprechend betätigt sind, wird,
was z. B. durch ein Zeitglied als Teil des Mikrorechners (MC) gesteuert werden kann,
nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer das erste Absperrventil (AV1) geschlossen,
so daß bei neu anlaufender Flügelzellenpumpe (P) der Druck in der pneumatischen Leitung
(L) über das erste Überdruckniveau (DÜ1) hinaus ansteigen kann und schließlich das
zweite Überdruckniveau (DÜ2) erreicht, bei dem das Fahrzeug gesichert wird durch entsprechende
Umstellung der Diebstahlsicherungselemente.
[0035] Nachdem diese Umstellung der Diebstahlsicherungselemente erfolgt ist, kann die Pumpe
(P) durch entsprechendes Stromlosschalten des Elektromotors (M) gestoppt werden. Dieses
Anhalten der Pumpe (P) kann einerseits durch ein weiteres Zeitglied als Teil des Mikrorechners
gesteuert werden, das nach einer vorgegebenen Zeitdauer die Pumpe (P) abschaltet.
Eine andere Möglichkeit der Abschaltung der Pumpe (P) ist durch den Druckschalter
(DS) gegeben, der zu einem Abschalten der Pumpe führen kann, sobald der gewünschte
Druck in der pneumatischen Leitung (L) gemessen wird.
[0036] Wesentlich bei der Zentralverriegelungsanlage gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
daß, wie aus der Figur erkennbar, nur eine einzige Leitung (L) von der Steuereinheit
(SE) zu den Stellelementen (ST) führt und insofern der Kosten- und Montageaufwand
zur Installation der erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage im Kraftfahrzeug
gering ist. Alle Eingangsgrößen der Steuereinheit (SE) sind elektrische Eingangsgrößen,
was ebenfalls zu einer einfachen Installation der Steuereinheit (SE) im Kraftfahrzeug
führt. Sämtliche für die Steuerung der Zentralverriegelungselemente und der Diebstahlsicherungselemente
auch in ihrer Rangfolge zur Steuerung erforderlichen elektrischen und pneumatischen
Komponenten sind Teil der zentral am Kraftfahrzeug angeordneten Steuereinheit (SE).
1. Zentralverriegelungsanlage für Schlösser von Türen und/oder Klappen von Kraftfahrzeugen,
mit den Schlössern zugeordneten, pneumatischen Zentralverriegelungselementen, mit
den Schlössern zugeordneten, pneumatischen Diebstahlsicherungselementen, mit einer
zentral angeordneten, eine Pumpe aufweisenden pneumatischen Über- und Unterdruck erzeugenden
Steuereinheit, die zwei unterschiedliche Überdruckniveaus und ein Unterdruckniveau
erzeugen kann und mit jeweils einer pneumatischen Leitung zwischen den Schlössern
und der Steuereinheit, wobei die Zentralverriegelungselemente durch das niedrigere
Überdruckniveau in die Verriegelungsstellung und die Diebstahlsicherungselemente durch
das höhere Überdruckniveau in die Sicherungsstellung betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (SE) ein Überdruckventil (DV) aufweist, das bei einem vorgegebenen
Überdruckniveau öffnet, welches zwischen dem niedrigen Überdruckniveau (DÜ1) und dem
hohen Überdruckniveau (DÜ2) liegt und daß die Steuereinheit (SE) ein Absperrventil
(AV1) aufweist, welches dem Überdruckventil (DV) nachgeschaltet ist.
2. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(SE) eine Steuerschaltung (MC) aufweist, durch die das Absperrventil (AV1) steuerbar
ist.
3. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(SE) eine Sicherheitsschaltung (S) aufweist, die abhängig vom Einschalten der Bordnetzversorgungsspannung
des Kraftfahrzeuges ein Schließen des Absperrventils (AV1) verhindert.
4. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(SE) zwei unterschiedliche Unterdruckniveaus erzeugt, wobei die Zentralverriegelungselemente
durch das höhere Unterdruckniveau (DU1) in die Entriegelungsstellung und die Diebstahlsicherungselemente
durch das niedrigere Unterdruckniveau (DU2) in die Entsicherungsstellung betätigbar
sind.
5. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(SE) eine Drosselstelle (V) oder ein Unterdruckventil aufweist, das bei einem vorgegebenen
Unterdruckniveau öffnet, welches zwischen dem höheren Unterdruckniveau (DU1) und dem
niedrigeren Unterdruckniveau (DU2) liegt und daß die Steuereinheit (SE) ein zweites
Absperrventil (AV2) aufweist, welches dem Unterdruckventil oder der Drosselstelle
(V) nachgeschaltet ist.
6. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 5 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Absperrventil (AV2) durch die Steuerschaltung (MC) steuerbar ist.
7. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung
(MC) eine Klemme (KL15) für die Bordnetzspannungsversorgung aufweist und daß die Steuerschaltung
(MC) das zweite Absperrventil (AV2) öffnet und die Pumpe (P) im Sinne einer Unterdruckerzeugung
ansteuert, wenn die Bordnetzspannungsversorgung des Kraftfahrzeugs eingeschaltet oder
ausgeschaltet wird.
8. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung
(MC) eine zweite Klemme (FT, BFT) für die Verriegelung des Kraftfahrzeuges von innen
aufweist und daß die Steuerschaltung (MC) anschließend das zweite Absperrventil öffnet
und die Pumpe (P) im Sinne einer Unterdruckversorgung ansteuert, wenn das Kraftfahrzeug
von innen verriegelt wird.
9. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Überdruckventil (DV) gemeinsam mit dem ersten Absperrventil (AV1) zu
einem Überdruckabsperrventil und/oder das Unterdruckventil oder die Drosselstelle
(V) gemeinsam mit dem zweiten Absperrventil (AV2) zu einem Unterdruckabsperrventil
zusammengefaßt ist.
10. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe
(P) eine Flügelzellenpumpe ist, die durch einen in der Drehrichtung umsteuerbaren
Elektromotor (M) angetrieben wird.
11. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung
(MC) die Druckerzeugung der Pumpe (P) steuert und daß die Steuerschaltung ein Zeitglied
aufweist, das die Laufzeit der Pumpe (P) begrenzt.
12. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(SE) einen Druckschalter (DS) aufweist, der mit der Steuerschaltung (MC) verbunden
ist und daß die Steuerschaltung (MC) die Pumpe (P) abhängig vom Schaltzustand des
Druckschalters (DS) steuert.
13. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung
(MC) eine dritte Klemme (A, Z) für die Verriegelung des Kraftfahrzeuges von außen
aufweist, daß die Steuerschaltung (MC) ein zweites Zeitglied aufweist, daß bei einer
Verriegelung von außen die Steuerschaltung (MC) zuerst das Absperrventil (AV1) öffnet
und daß nach Ablauf der durch das zweite Zeitglied vorgegebenen zweiten Zeitdauer
die Steuerschaltung (MC) das Absperrventil (AV1) schließt.