[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft den Bereich der Saftgewinnung aus Landwirtschaftsprodukten
und hat zum Ziel, ein Pressverfahren zur Steuerung einer Presse sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen.
[0002] Gegenwärtig sind mehrere Arten von Pressen bekannt, zu welchen vor allem die Membranpressen
zählen. Die Membrane dieser Pressen, die unterschiedliche Formen aufweisen, werden
durch die Wirkung eines Fluidums (Luft, Wasser, usw...) verschoben, dessen Druck geregelt
werden kann. Dieses Membrane sind in einem Bottich angeordnet, der die Materialien
enthält, aus welchen Flüssigkeit gewonnen werden soll.
[0003] Ebenso gibt es bereits mehrere Pressverfahren zur Steuerung der Pressen.
[0004] Im allgemeinen umfassen diese bekannten Pressverfahren mehrere voreingestellte Druckstufen.
Am Ende jeder Druckstufe erfolgt eine Druckminderung und eine Vermischung der Materialien.
Dennoch sind gleichfalls Pressverfahren bekannt, bei welchen mehrere Druckanstiege
ohne dazwischenliegende Vermischung aufeinanderfolgen können. Die verschiedenen Parameter
der Presszyklen dieser bekannten Verfahren werden durch die Bedienungsperson der Presse
experimentell bestimmt, danach programmiert und durch die Automatik der Pressen vollständig
wiedergegeben.
[0005] Folglich muss der Benutzer jedesmal, wenn sich die Art des Pressguts ändert, wie
zum Beispiel die Reife und Verschiedenheit bei Früchten, die Parameter neuerlich bestimmen,
um einen entsprechenden Presszyklus zu erhalten. Da diese Bestimmung sehr lange dauert
(ein Presszyklus dauert im allgemeinen 1 bis 4 Stunden) wendet der Benutzer selten
die notwendige Zeit zur Bestimmung der entsprechenden Parameter auf. Ausserdem hat
der Benutzer nicht immer die Erfahrung oder Sachkunde, die für die Optimierung des
automatischen Presszyklus, der von der Presse wiedergegeben werden soll, erforderlich
ist. Zusätzlich sind die programmierten Parameter festgesetzt und können im Laufe
eines Presszyklus nur von dem Benutzer, abhängig von der Entwicklung und dem Verlauf
des Pressens, geändert werden.
[0006] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung gestellt wird, ist daher die Schaffung
eines Pressverfahrens, bei welchem die Stufen des Arbeitsdrucks der Presse automatisch
bestimmt werden, das heisst ohne Eingriff des Benutzers, wie auch die Zeitdauer dieser
Druckstufen, die mögliche Verbindung mehrerer Druckstufen, die Durchführung von Druckminderungsphasen
und die Stärke des Vermischens während der Druckminderungsphasen, das heisst, die
Gesamtheit der Parameter, welche den Verlauf eines Presszyklus bestimmen und dies
abhängig von der Entwicklung des Pressens. Ausserdem ermöglicht dieses Verfahren die
Gewinnung eines Safts von besserer Qualität wie auch eine bessere Verwertung des Pressguts
durch eine Verfahrensart, die für das Pressgut schonender ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Pressverfahren gelöst, welches die Steuerung und Regelung
einer Presse während eines Saftgewinnungsvorganges ermöglicht und das zumindest eine
Sequenz von Druckanstiegen umfasst zur Trennung fester und flüssiger Substanz von
Landwirtschaftsprodukten, wie zum Beispiel Weintrauben, Beeren, Früchten und Gemüse,
mittels eines Pressorgans, das in einem Behälter angetrieben werden kann, dadurch
gekennzeichnet, dass es darauf beruht, den Durchfluss oder die gewonnene Flüssigkeitsmenge
vor, während oder nach dem Pressen oder das teilweise getrocknete, nach dem Pressen
in der Presse 1 verbliebene Pressgut zu messen und mit einem gegebenen Wert zu vergleichen,
und den Wert, der sich aus der Differenz zwischen den Werten für den Durchfluss oder
die gewonnenen Flüssigkeitsmengen und den gegebenen Werten für den Durchfluss oder
die Mengen ergibt, beziehungsweise die Menge des in der Presse 1 verbliebenen, gegebenenfalls
teilweise getrockneten Pressguts zu verwenden, um das Verfahren zur Saftgewinnung
zu beginnen, fortzusetzen, zu unterbrechen, zu verändern oder zu beenden, wobei dieses
Verfahren zumindest teilweise programmiert ist.
[0008] Eine weitere Zielsetzung der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung zur Durchführung
des automatischen Pressverfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen
einerseits aus einem programmierbaren Apparat besteht, der insbesondere eine Vorrichtung
zur Versorgung der Presse mit Druckflüssigkeit und einen Motor umfasst, der den Pressbottich
in Drehung versetzt, und andererseits einen Druckmesswertgeber, welcher den Pressdruck
misst, und einen Durchflussmesser, der unterhalb der Abflussöffnung für die gewonnene
Flüssigkeit angeordnet ist, und schliesslich ein Steuerpult, das vor allem die Bestimmung
der begrenzten Dauer eines Presszyklus sowie des Werts zumindest eines Faktors ermöglicht,
der den Zyklus entscheidend beeinflusst.
[0009] Die folgende Beschreibung dient der näheren Erklärung der Erfindung und bezieht sich
auf eine bevorzugte Ausführungsform, die als Beispiel und nicht als Einschränkung
gedacht ist und mit Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen erklärt
wird, von welchen:
Figur 1 die Kurven der Pressdruckentwicklung und des Durchflusses der abfliessenden,
gewonnenen Flüssigkeiten während einer Sequenz von Druckanstiegen zeigt;
Figur 2 die Kurven der Pressdruckentwicklung und des Durchflusses der abfliessenden,
gewonnenen Flüssigkeiten während zwei aufeinanderfolgender Sequenzen von Druckanstiegen
in einem Presszyklus zeigt;
Figur 3 die Kurven der Pressdruckentwicklung und des Durchflusses der abfliessenden,
gewonnenen Flüssigkeiten am Ende eines Presszyklus zeigt; und
Figur 4 ein schematisches Diagramm der Vorrichtung zur Durchführung des automatischen
Pressverfahrens gemäss der Erfindung darstellt.
[0010] Erfindungsgemäss beruht das Pressverfahren darauf, den Durchfluss oder die gewonnene
Flüssigkeitsmenge vor, während oder nach dem Pressen oder das teilweise getrocknete,
nach dem Pressen in der Presse 1 verbliebene Pressgut zu messen und mit einem gegebenen
Wert zu vergleichen, und den Wert, der sich aus der Differenz zwischen den Werten
für den Durchfluss oder die gewonnenen Flüssigkeitsmengen und den gegebenen Werten
für den Durchfluss oder die gewonnenen Flüssigkeitsmengen ergibt, beziehungsweise
die Menge des in Presse 1 verbliebenen, gegebenenfalls teilweise getrockneten Pressguts
zu verwenden, um das Verfahren zur Saftgewinnung zu beginnen, fortzusetzen, zu unterbrechen,
zu verändern oder beenden, wobei dieses Verfahren zumindest teilweise programmiert
ist.
[0011] In der vorliegenden Beschreibung bezeichnet S
n eine Sequenz von irgendeinem Druckanstieg eines Pressvorgangs. Dieser Sequenz S
n geht gegebenenfalls eine vorhergehende Sequenz S
n-
1 voraus und danach folgt möglicherweise eine anschliessende Sequenz S
n+1. Ebenso bezeichnet P
n irgendeine Druckstufe einer Sequenz S
n irgendeines Druckanstiegs. Die Druckstufen P
n-
1 und P
n+i sind Druckstufen, die gegebenenfalls niederer beziehungsweise höher als Druckstufe
P
n sind. Ausserdem bezeichnen P
n-
2 und P
n+2 gegebenenfalls die Druckstufen, die niederer als P
n-
1 beziehungsweise höher als P
n+1 sind. Ähnlich bezeichnet P
1 die erste Druckstufe einer Sequenz S
n irgendeines Druckanstiegs, und P
2, P
3, P
4, usw., die entsprechenden folgenden Druckstufen. Die Werte dieser Druckstufen liegen
immer im Bereich zwischen dem geringsten und grössten Wert des Pressdrucks, der durch
die Presse 1 erreicht und gehalten werden kann, wobei die Abstufung und die Gesamtzahl
dieser Abschnitte gemäss der Anwendung unterschiedlich sein kann.
[0012] Gemäss einem ersten Merkmal der Erfindung erfolgt das Pressen von zumindest einer
Charge 4 von Pressgut mittels mehrerer Druckanstiegsequenzen S
n, die einen Presszyklus C bilden.
[0013] Gemäss einem Merkmal der Erfindung werden das Pressen beziehungsweise die Druckanstiegsequenzen
S
n während zumindest einer bestimmten Druckstufe P
n ausgeführt.
[0014] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung ist das Pressprogramm für die folgende
Druckanstiegsequenz S
n oder für die späteren Druckanstiegsequenzen S
n geändert.
[0015] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung umfassen das Pressen beziehungsweise die
Druckanstiegsequenzen S
n zumindest eine Druckstufe P
n.
[0016] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung ist die erste Druckstufe P
1 einer Druckanstiegsequenz S
n in bezug auf ihren Wert und/oder ihre Dauer einstellbar.
[0017] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung erfolgt die Messung des Durchflusses oder
der gewonnenen Flüssigkeitsmenge während einer Druckstufe P
n bei konstantem Pressdruck.
[0018] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung wird der Pressdruck P aufgrund eines Durchflusses
oder einer gewonnenen Flüssigkeitsmenge während einer Druckstufe P
n geändert.
[0019] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung wird der Pressdruck P abhängig vom Durchfluss
oder der gewonnenen Flüssigkeitsmenge während einer Druckstufe P
n gesteuert.
[0020] Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung beruht der Pressvorgang im wesentlichen
darauf, während jeder Druckanstiegsequenz S
n zumindest eine Grösse fortlaufend zu messen, welche direkt von der gegenwärtig gewonnenen
Flüssigkeitsmenge abhängt und während eines Presszyklus c veränderlich ist, um in
der Folge die zu bestimmten Zeitpunkten gemessene Grösse und/oder ihre verhältnismässigen
Schwankungen mit den gegebenen Werten zu vergleichen und dann die laufende Sequenz
S
n abhängig vom Ergebnis des vorausgehenden Vergleichs oder der Vergleiche fortzusetzen
oder zu unterbrechen, die vorausgehenden Abläufe möglicherweise bis zum Ende des Presszyklus
C zu wiederholen und schliesslich gegebenenfalls das Entleeren der Presse 1 am Ende
des Presszyklus C zu veranlassen.
[0021] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und wie in den Figuren 1 bis
4 der beiliegenden Zeichnungen dargestellt wird, beruht das Pressverfahren genauer
auf der kontinuierlichen Messung und Erhöhung des Durchflusses der ausfliessenden
gewonnenen Flüssigkeit während jeder Druckanstiegsequenz S
n, dem anschliessenden Vergleich für jede Druckstufe P
n, die durch den Pressdruck P erreicht wird, des Wertes D
n des Durchflusses D, der zu einem Zeitpunkt t
n gemessen wird, und/oder der verhältnismässigen Erhöhung R
n des Durchflusses D, die aus dem Übergang des Pressdrucks P aus einer niederen Druckstufe
P
n-
1 auf die Druckstufe P
n resultiert, mit den entsprechenden vorbestimmten Werten D1, R, sowie auf dem anschliessenden,
entweder unmittelbaren oder zeitlich verzögerten Übergang des Pressdrucks P der Druckstufe
P
n auf eine höhere Druckstufe P
n+1, oder einer anschliessenden, etwas verzögerten Unterbrechung der laufenden Sequenz
S
n und der Durchführung einer Druckminderung der Presse 1 gefolgt von einer Vermischung
des Pressguts, abhängig von dem Ergebnis des soeben durchgeführten Vergleichs und
des Wertes der erreichten Druckstufe P
n und einer möglichen Wiederholung der vorangegangenen Abläufe bis zum Ende des Presszyklus
C.
[0022] Am Ende des Presszyklus C kann die Presse 1 in einem automatischen Entleerungszyklus
oder manuell vom Benutzer entleert werden.
[0023] Gemäss einem Merkmal der Erfindung wird mit dem Pressen einer Charge 4 von Pressgut
nach Beladen der Presse 1 erst begonnen, wenn der Durchfluss D der ausfliessenden
Flüssigkeit der Presse 1 unter einem vorbestimmten Wert Do liegt, wodurch in einer
ersten Phase freier Saft abfliessen kann. Der Wert Do hängt von dem Pressgut und der
Grösse der verwendeten Presse ab. Beispielsweise kann Do für Weintrauben und eine
Presse 1 mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern bevorzugt mit 7.000 I/h festgesetzt
werden.
[0024] Zu Beginn jedes Presszyklus C ist es wichtig, die Füllmenge T, des Bottichs 2 der
Presse 1 zu bestimmen. Dazu genügt es im Fall einer Presse, die mit einem mobilen
oder verformbaren Pressorgan ausgebildet ist, wie zum Beispiel einer Presse 1 mit
Membran 3, das Druckflüssigkeitsvolumen zu bestimmen, das notwendig ist, um die Membran
3 der Presse 1 gegen die Charge 4 von Pressgut zu drücken.
[0025] Nach einem Merkmal der Erfindung beruht die Bestimmung der Füllmenge T, im wesentlichen
ebenso darauf, zu Beginn eines Presszyklus C die Dauer der Druckflüssigkeitszufuhr
zu messen, die erforderlich ist, um die Druckstufe P
n mit dem geringsten Wertes zu erreichen. Im Laufe der Druckflüssigkeitszuführung wird
die Membran 3 oder das beweglich Pressorgan der Presse 1 gegen die Charge 4 des Pressguts
gedrückt, wobei die Dauer der Zuführung dem freien Volumen des Bottichs 2 der Presse
1 proportional ist. Wenn die Bedingungen der Flüssigkeitsversorgung wie auch das Fassungsvermögen
des Bottichs 2 bekannt sind, ist also eine Berechnung der Füllmenge T, möglich.
[0026] Gemäss einer abgeänderten Durchführung der Erfindung beruht die Bestimmung der Füllmenge
Tr im wesentlichen auf der Messung der Gewichtsschwankung in gleicher Höhe des Bottichs
2, die sich aus dem Beladen des Bottichs mit Pressgut ergibt. Wenn die Volumsmasse
der Charge 4 bekannt ist, ist es folglich im Prinzip möglich, die Füllmenge Tr für
einen Bottich 2 mit einem bekannten Fassungsvermögen zu bestimmen.
[0027] Zur Beschleunigung des Pressvorgangs und infolge zur Erhöhung der Produktivität beruht
das erfindungsgemässe Verfahren ausserdem zu Beginn einer Druckanstiegsequenz S
n eines Presszyklus C darauf, den Pressdruck P pro Stufe und ohne Verzögerung nacheinander
bis auf eine Druckstufe P
n zu erhöhen, für die der Wert D
n des Durchflusses D, gemessen zu dem Zeitpunkt t
n höher oder gleich einem Wert D
1 ist, der automatisch zu Beginn des Presszyklus C abhängig vor allem von der gemessenen
Füllmenge T
r -(Figur 2) bestimmt wurde.
[0028] Der Pressdruck P wird also nicht auf den Druckstufen P
n gehalten, die einen Durchfluss D mit geringerem Wert zur Folge haben, sondern nach
Bekanntwerden des Ergebnisses des Vergleichs zwischen dem Wert D
n des Durchflusses D zu dem Zeitpunkt t
n für jede Druckstufe P
n und dem Wert D
1 unverzüglich auf Druckstufen mit höheren Werten erhöht. Der Wert D
1 hängt, abgesehen von der Füllmenge, auch von der Art des Pressguts und der Grösse
der Presse 1 ab. Somit beträgt der Wert D
1 für Weintrauben und für eine Presse 1 mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern
vorzugsweise 400 I/h, 1.100 I/h und 1.700 I/h für Füllmengen Tr gleich 10%, 50% bzw.
100%, wobei die lineare Interpolation die Bestimmung aller Werte D
1 abhängig von Tr ermöglicht.
[0029] Gemäss einem Merkmal der Erfindung und wie in den Figuren 1 und 2 der beiliegenden
Zeichnungen dargestellt, wird der Zeitpunkt t
n der Messung des Wertes D
n des Durchflusses D der ausfliessenden gewonnenen Flüssigkeiten von Beginn der Druckstufe
P
n an gerechnet und kann beispielsweise mit 30 Sekunden von Beginn der Druckstufen P
n an, die durch den Druck P erreicht werden, festgesetzt werden.
[0030] Zu weiteren Steigerung der Durchführungsgeschwindigkeit des Presszyklus C ist der
Wert der ersten Druckstufe P
1 einer Druckanstiegsequenz S
n gleich dem Wert der ersten Druckstufe P
n einer vorausgehenden Druckanstiegsequenz S
n-
1, für die der Wert D
n des Durchflusses D, gemessen zu dem Zeitpunkt t
n, höher oder gleich dem Wert D
1 ist (Figur 2).
[0031] Die verschiedenen Druckanstiegsequenzen S
n werden folglich abhängig von der Entwicklung des verstärkten Pressens während der
vorausgehenden Druckanstiegsequenzen S
n-
1 geändert und neuen Pressbedingungen angepasst.
[0032] Was die erste Druckstufe P
n einer Druckanstiegsequenz S
n betrifft, für die der gemessene Wert D
n höher als D
1 ist, wird der Pressdruck P auf der Druckstufe P
n gehalten, bis der Durchfluss D unter einen Wert D
T fällt, der zuvor berechnet wurde, danach wird der Druck P auf eine höhere Druckstufe
P
n+1 erhöht.
[0033] Gemäss einem Merkmal der Erfindung ergibt sich die verhältnismässige Erhöhung R
n des Durchflusses D der ausfliessenden gewonnenen Flüssigkeiten als Folge des Übergangs
des Pressdrucks P von einer niederen Druckstufe P
n-
1 auf eine Druckstufe P
n aus folgender Formel:

wobei D
M(n) der grösste Wert des während der Druckstufe P
n erhöhten Durchflusses D ist und D
m(n-1) der geringste Wert des Durchflusses D ist, der bei dem Übergang des Pressdrucks
P von der Druckstufe P
n-
1 auf die Druckstufe P
n zwischen den Werten DM(n-1), dem grössten Wert des während der Druckstufe P
n-
1 erhöhten Durchflusses D, und D
M(n) liegt und dadurch bedingt wird, dass der Druck P für eine bestimmte Dauer auf
dem Wert P
n-
1 gehalten und nicht erhöht wird. Folglich ist für die Druckstufen P
n, für welche der gemessene Wert D
n höher als D
1 ist, das Auswahlkriterium für einen Übergang des Drucks P auf eine höhere Stufe der
Wert R
n, mit Ausnahme der ersten Stufe mit gehaltenem P
n, für die R
n nicht berechnet werden kann, wobei es keinen Wert D
m(n-1) (Figur 1) gibt.
[0034] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung beruht das Pressverfahren gleichfalls
darauf, den Pressdruck P von einer Druckstufe P
n auf eine höhere Druckstufe P
n+i übergehen zu lassen, wenn der Wert des Durchflusses D höher als D
1 ist, sobald der während der Druckstufe P
n gemessene Durchfluss D unter einen Wert D
T gefallen ist, der für die Druckstufe P
n berechnet wurde, und dies, wenn die verhältnismässige Erhöhung R
n des Durchflusses D grösser oder gleich dem entsprechenden vorbestimmten Wert R ist.
Im Prinzip, wenn R
n gross ist und vor allem grösser als ein gegebener Wert R, bedeutet dies, dass der
Saft leicht aus dem Pressgut fliesst und somit ein zusätzlicher Druckanstieg gerechtfertigt
ist. Wenn im Gegensatz dazu R
n klein und vor allem kleiner als ein gegebener Wert R ist, bedeutet dies, dass die
Flüssigkeit in der Masse des Pressguts blockiert ist. Ein neuerlicher Druckanstieg
ist daher nutzlos und Druckminderungsphase mit anschliessendem Vermischen des Pressguts
ist daher angebracht. Der Wert R liegt vorzugsweise im Bereich von 5% für beispielsweise
Weintrauben.
[0035] Der Wert D
T wird vorzugsweise für jede Druckstufe P
n mit der folgenden Formel bestimmt:

wobei K ein Faktor zwischen 0 und 1 ist, der vor Beginn des Presszyklus C festgelegt
wird. Der Wert D
T bestimmt daher die Dauer für das Aufrechterhalten von Druck P auf einer Druckstufe
P
n, für die D
n höher als D
1 und R
n höher als R ist, wenn die verhältnismässige Erhöhung R
n messbar ist.
[0036] Der Faktor K wird durch den Benutzer der Presse vor Beginn eines Presszyklus C festgelegt,
abhängig von der Art des Pressguts und der Ausführungsgeschwindigkeit des Pressens
und der gewünschten Austrocknung der Charge 4.
[0037] Im Verlauf eines Presszyklus C werden im allgemeinen mehrere Druckanstiegsequenzen
S
n durchgeführt, die durch Phasen der Druckminderung der Presse 1 und der Vermischung
des Pressguts unterbrochen werden. Diese Druckminderungs- und Vermischungsphasen sind,
wie bereits obenerwähnt, programmiert, entweder wenn die verhältnismässige Erhöhung
R
n des Durchflusses für eine Druckstufe P
n geringer als der gegebene Wert R ist, oder wenn der Druck P die von der Presse 1
maximal erreichbare Druckstufe P
n erreicht hat, und werden nach einer Verzögerung abhängig von der Veränderung des
Durchflusses D während einer laufenden Druckstufe P
n ausgeführt.
[0038] Gemäss einem Merkmal der Erfindung beruht das Verfahren ausserdem auf der Steuerung
der Druckminderung der Presse sobald der Durchfluss D unter einen Bruchwert D
F des maximalen Durchflusses D
M fällt, der während der entsprechenden Druckanstiegsequenz S
n erreicht wird, wobei der Bruchwert D
F von dem Faktor K abhängt, der vor Beginn des Presszyklus C festgesetzt wurde. G ist
das Bruchverhältnis von D
F/D
M. Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft den Wert des Bruchverhältnisses G für verschiedene
Werte des Faktor K und zwar für eine Presse 1 mit einem Fassungsvermögen von 10.000
Litern, die zum Pressen von Weintrauben benützt wird:

[0039] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung beruht der Vermischungsvorgang des Pressguts
nach der Druckminderung des Bottichs 2 der Presse 1 darauf, den Bottich 2 für eine
Anzahl von ganzen Drehungen T in Rotation zu versetzen, wobei die Anzahl der Drehungen
T einerseits von der Druckstufe P
M abhängt, die vor der Druckminderung erreicht wurde, und andererseits von der gemessenen
Füllmenge T, und schliesslich von dem Wert K, der vor Beginn des Presszyklus C festgesetzt
wurde. Die Anzahl der Drehungen T kann somit beispielsweise mit der folgenden Formel
berechnet werden:

wobei Ti, T
2 oder T
3 Teile der Anzahl der Umdrehungen T sind, die von P
M, K bzw. T, abhängen. Die folgenden Tabellen zeigen beispielhaft die Veränderungen
der Teile T
1, T
2 und T
3 abhängig von P
M, K bzw. T
r und zwar wie oben für Weintrauben und für eine Presse 1 mit einem Fassungsvermögen
von 10.000 Litern:

[0040] Gemäss einem Merkmal der Erfindung und wie in Figur 3 der beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, beruht das automatische Pressverfahren ausserdem darauf, einen Presszyklus
C zu unterbrechen, wenn der maximale Wert D
M des Durchflusses D, der während einer Druckanstiegsequenz S
n erreicht wird, geringer als ein kritischer Wert D
c ist, der zu Beginn des Zyklus C bestimmt wurde und vor allem von der Füllmenge T
r und dem Fassungsvermögen des Bottichs 2 der Presse 1 abhängt, oder wenn die Dauer
des Presszyklus C einen Grenzwert T
L überschreitet, der vor Beginn des Presszyklus C festgelegt wurde. Im letzteren Fall
ist die Durchführung eines weiteres Presszyklus C mit derselben Charge möglich, wobei
noch die erhöhten Werte der letzten Druckanstiegsequenz S
n des unterbrochenen Presszyklus C genutzt werden, um beispielsweise die Regelung des
Faktors K zu ändern.
[0041] Eine weitere Zielsetzung der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des
obenbeschriebenen, automatischen Pressverfahrens, die in Figur 4 der beiliegenden
Zeichnungen dargestellt wird, wobei die Vorrichtung im wesentlichen einerseits einen
programmierbaren Apparat 5 umfasst, welcher vor allem eine Vorrichtung 6 zur Druckflüssigkeitsversorgung
und einen Motor 7 steuert, der den Bottich 2 der Presse 1 in Drehung versetzt, und
andererseits einen Druckmesswertgeber 8, welcher den Pressdruck P misst, und einen
Durchflussmesser 9, der unterhalb der Abflussöffnung 10 für die gewonnene Flüssigkeit
angeordnet ist und schliesslich ein Steuerpult 11, das vor allem die Bestimmung der
begrenzten Dauer T
L eines Presszyklus C sowie des Werts zumindest eines Faktors K für den Zyklus C ermöglicht.
[0042] Gemäss einem Merkmal der Erfindung umfasst der programmierbare Apparat 5 einen Festwertspeicher
12, der das Steuerprogramm für das Pressverfahren enthält, wie auch die Bezugstabellen,
welche die Bestimmung der Werte Do, Di, D
F, T und D
c abhängig von Faktor K ermöglichen, der vor dem Presszyklus C festgesetzt wurde, sowie
der Werte T
r, D
M(n), D
M und P
M, die zu Beginn oder während des Presszyklus C gemessen werden.
[0043] Gemäss einem anderen Merkmal der Erfindung umfasst der programmierbare Apparat 5
ausserdem einen Arbeitsspeicher 13, der während einer Druckanstiegsequenz S
n die sofortige Behandlung und Speicherung der verschiedenen erhöhten Werte für den
Durchfluss D und den Druck P ermöglicht und gegebenenfalls bis zum Ende einer Druckanstiegsequenz
S
n die Werte speichert, die zur Bestimmung des oder der folgenden Abschnitte im laufenden
Presszyklus C notwendig sind. Die letzteren Werte können ausserdem in einen Magnetbandspeicher
mit autonomer Versorgung eingeschrieben werden, so dass das Pressen nach einer gewollten
Unterbrechung nach Wunsch wieder aufgenommen werden kann.
[0044] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann auch ein Steuerpult 14 umfassen, das dem Benutzer
das Entleeren des Bottichs 2 der Presse 1 und gegebenenfalls auch deren Reinigung
ermöglicht. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebene und in
den beiliegenden Zeichnungen dargestellte Ausführungsform beschränkt. Abänderungen
sind möglich, vor allem hinsichtlich der Beschaffenheit der einzelnen Elemente oder
durch den Einsatz entsprechender Techniken, ohne vom Bereich der Erfindung Abstand
zu nehmen.
1. Pressverfahren, welches die Steuerung und Regelung einer Presse während eines Safftgewinnungsvorgangs
erlaubt und zumindest eine Sequenz von Druckanstiegen zur Trennung der festen und
flüssigen Substanzen von Landwirtschaftsprodukten, wie zum Beispiel Weintrauben, Beeren,
Früchten oder Gemüse mittels eines Pressorgans, welches in einem Behälter angetrieben
werden kann, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass es darin besteht, die Saftleistung
oder die Flüssigkeitsmenge, welche vor, während oder nach dem Fressen gewonnen wird
oder das Pressgut, welches teilweise entsaftet nach dem Pressen in der Presse (1)
verbleibt zu messen und mit einem erwarteten Wert, welcher vor und/oder im Verlauf
des Pressvorganges berechnet wird, zu vergleichen und den Wert, der sich aus der Differenz
der Saftleistungen oder der gewonnen Flüssigkeitsmengen oder der Menge des Pressgutes,
welches gegebenenfalls teilweise entsaftet in der Presse (1) verbleibt, und dem Wert
der erwarteten Saftleistungen oder Mengen ergibt, zu verwenden, um den Vorgang der
Saftgewinnung zu beginnen, fortzusetzen, zu unterbrechen, zu verändern oder zu beenden,
wobei besagter Vorgang zumindest teilweise programmiert ist und wobei das Pressen
einer Charge (4) von Pressgut mittels mehrerer Sequenzen (Sn) von Druckanstiegen erfolgt,
welche durchsetzt sind von einer oder mehreren Umrührphasen des Pressgutes und welche
einen Presszyklus (C) bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressprogramm für die
nachfolgende Sequenz (Sn) des Druckanstieges oder für die späteren Sequenzen (Sn)
des Druckanstieges verändert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressen
beziehungsweise die Sequenzen (Sn) des Druckanstieges zumindest eine Druckstufe (Pn)
umfassen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Druckstufe (P1) einer Sequenz (Sn) des Druckanstieges in Bezug auf ihren Wert und/oder
ihre Dauer einstellbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung
der im Verlauf einer Druckstufe (Pn) gewonnenen Saftleistung oder Flüssigkeitsmenge
bei konstant gehaltenem Pressdruck (P) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressdruck
(P) aufgrund einer im Verlauf einer Druckstufe (Pn) gewonnen Saftleistung oder Flüssigkeitsmenge
verändert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressdruck
(P) in Funktion von der im Verlauf einer Druckstufe (Pn) gewonnenen Saftleistung oder
Flüssigkeitsmenge gesteuert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es darin
besteht, im wesentlichen fortlaufend im Verlauf jeder Sequenz (Sn) des Druckanstieges
zumindest eine Grösse, welche direkt von der momentan gewonnenen und im Verlauf des
Presszyklus (C) veränderlichen Flüssigkeitsmenge abhängt, zu messen, nachfolgend besagte,
zu bestimmten Zeitpunkten gemessene Grösse und/oder ihre Relativänderung, mit erwarteten
Werten zu vergleichen, sodann die laufende Sequenz (Sn) abhängig vom Ergebnis des
oder der vorausgehenden Vergleiche fortzusetzen oder zu unterbrechen, möglicherweise
die vorhergehenden Arbeitsgänge bis zum Ende des Presszyklus (C) zu wiederholen, und
schliesslich gegebenenfalls das Entleeren der Presse (1) am Ende des besagten Presszyklus
(C) auszuführen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es darin besteht, die Saftleistung
(D) des Ausflusses der gewonnenen Flüssigkeit während jeder Sequenz (Sn) von Druckanstiegen
fortlaufend zu messen und aufzunehmen, anschliessend, für jede vom Pressdruck (P)
erreichte Druckstufe (Pn) den zu einem Zeitpunkt (tn) gemessenen Wert (Dn) der Saftleistung
(D) und/oder die relative Erhöhung (Rn) der besagten Saftleistung (D), welche aus
dem Übergang des Pressdruckes (P) von einer unteren Druckstufe (Pn-1) zur besagten
Druckstufe (Pn) resultiert, mit entsprechenden vorbestimmten Werten (D1, R) zu vergleichen,
sodann den Pressdruck (P) nachfolgend übergehen zu lassen, entweder unmittelbar, oder
nach einer gewissen Verzögerung, von der Druckstufe (Pn) zu einer höheren Druckstufe
(Pn + 1), oder, nach einer gewissen Verzögerung, nachfolgend die laufende Sequenz
(Sn) zu unterbrechen, und eine Druckentlastung der Presse (1) durchzuführen, gefolgt
von einem Umrühren des Pressgutes, dies abhängig vom Resultat des vorgängig durchgeführten
Vergleiches und vom Wert der erreichten Druckstufe (Pn), und eventuell die vorhergehenden
Arbeitsgänge bis zum Ende des Presszyklus (C) zu wiederholen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach
der Füllung der Presse (1) das Pressen erst begonnen wird, wenn die Ausflussleistung
(D) der Flüssigkeit besagter Presse (1) unterhalb eines vorbestimmten Wertes (D0)
liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es darin
besteht, am Beginn jedes Presszyklus (C) den Füllungsgrad (Tr) des Bottichs (2) der
Presse (1) zu bestimmen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung des Füllungsgrades
(Tr) für eine mit einem beweglichen oder deformierbaren Pressorgan ausgerüstete Presse
(1) im wesentlichen darin besteht, die Dauer der Druckflüssigkeitszufuhr, welche erforderlich
ist, um die Druckstufe (Pn) von geringstem Wert zu erreichen, zu Beginn eines Presszyklus
(C) zu messen.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Bestimmung
des Füllungsgrades (Tr) hauptsächlich darin besteht, die Gewichtsveränderung im Bereich
des Bottichs (2) der Presse (1) zu messen, welche aus der Befüllung des letzteren
mit dem Pressgut resultiert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es darin
besteht, am Beginn einer Sequenz (Sn) von Druckanstiegen eines Presszyklus (c) den
Pressdruck (P) aufeinanderfolgend in Stufen und ohne Verzögerung bis zu einer Druckstufe
(Pn) zu erhöhen, für welche der Wert (Dn) der zum Zeitpunkt (tn) gemessenen Saftleistung
(D) höher oder gleich einem Wert (D1) ist, welcher automatisch zu Beginn des Presszyklus
(C), abhängig insbesondere vom gemessenen Füllungsgrad (Tr) bestimmt wurde.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der
Zeitpunkt (tn) der Messung des Wertes (Dn) der Ausflussaftleistung (D) der gewonnenen
Flüssigkeiten vom Beginn der Druckstufe (Pn) ab gerechnet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wert der ersten Druckstufe (P1) einer Sequenz (Sn) von Druckanstiegen gleich ist dem
Wert der ersten Druckstufe (Pn) einer vorhergehenden Sequenz (Sn-1), für welche der
Wert (Dn) der zum Zeitpunkt (tn) gemessen Saftleistung (D) höher oder gleich dem Wert
(D1) war.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 91 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass es
darin besteht, den Pressdruck (P) auf der ersten Druckstufe (Pn), für welche der gemessene
Wert (Dn) höher ist als (D1), zu halten bis die Saftleistung (D) unter einen vorgängig
berechneten Wert (DT) fällt, und dann besagten Druck (P) bis zur höheren Druckstufe
(Pn + 1) zu erhöhen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die
relative Erhöhung (Rn) der Ausflussaftleistung (D) der gewonnenen Flüssigkeiten, welche
aus dem Übergang des Pressdruckes (P) von einer niedrigeren Druckstufe (Pn-1) zur
Druckstufe (Pn) resultiert, gegeben ist durch die folgende Formel :

wobei (DM(n)) der maximale Wert der im Verlauf der Druckstufe (Pn) aufgenommenen Saftleistung
(D) ist, und (Dm(n-1)) der minimale Wert der Saftleistung (D), welcher beim Übergang
des Pressdruckes (P) von der Druckstufe (Pn-1) zur Druckstufe (Pn) aufgenommen wird,
und zwar zwischen den Messungen der Werte (DM(n-1)), d.h. dem maximalen Wert der im
Verlauf der Druckstufe (Pn-1) aufgenommen Saftleistung (D) und (DM(n)).
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16 und 18, dadurch gekennzeichnet, dass
es darin besteht, falls der Wert der Saftleistung (D) oberhalb von (D1) liegt, den
Pressdruck (P) von einer Druckstufe (Pn) zu einer höheren Druckstufe (Pn + 1) übergehen
zu lassen, sobald die im Verlauf der Druckstufe (Pn) gemessene Saftleistung (D) unterhalb
eines für besagte Druckstufe (Pn) berechneten Wertes (DT) gefallen ist, und dies,
wenn die relative Erhöhung (Rn) der Saftleistung (D) grösser oder gleich dem entsprechenden
vorherbestimmten Wert (R) ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wert (DT) bestimmt wird durch die folgende Formel :

wobei K ein Faktor ist, der zwischen 0 und 1 liegt und vor dem Beginn des Presszyklus
(C) festgelegt wurde.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass es darin besteht, die
Druckentlastung der Presse zu bewirken, sobald die Saftleistung (D) unterhalb eines
Bruchteil- Wertes (DF) der maximalen Saftleistung (DM) fällt, welche während der Sequenz
(Sn) von in Betracht gezogenen Druckanstiegen erreicht wurde, wobei besagter Bruchteil-
Wert (DF) abhängt vom vor dem Beginn des Presszyklus (C) festgelegten Faktor (K).
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorgang des Umrührens des Pressgutes nach Druckentlastung des Bottichs (2) der Presse
(1) darin besteht, besagten Bottich (2) während einer ganzzahligen Anzahl von Umdrehungen
(T) in Rotation zu versetzen, wobei besagte Anzahl von Umdrehungen (T) abhängig ist,
einerseits von der vor der Druckentlastung erreichten Druckstufe PM , andererseits
vom gemessenen Grad der Füllung (Tr) und schliesslich vom vor dem Beginn des Presszyklus
(C) festgelegten Wert von (K).
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass es darin
besteht, einen Presszyklus (C) zu unterbrechen, wenn der während einer Folge (Sn)
von Druckanstiegen erreichte Maximalwert (DM) der Saftleistung (D) niedriger ist als
ein kritischer Wert (DC), welcher zu Beginn des Zyklus (C) bestimmt wurde und abhängig
ist, insbesondere vom Grad der Füllung (Tr) und vom Fassungsvermögen des Bottichs
(2) der Presse (1), oder wenn die Dauer des Presszyklus (C) einen vor dem Beginn des
Presszyklus (C) festgelegten Grenzwert (TL) überschreitet.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass für
Weintrauben der wert von R mit Vorteil in der Grössenordnung von 5% liegt.
25. Vorrichtung zur Durchführung des Pressverfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
24, dadurch gekennzeichnet, dass sie hauptsächlich besteht, einerseits aus einem programmierbaren
Automat (5) mit einem Festspeicher und einem Schreib- Lesespeicher, welcher insbesondere
eine Vorrichtung (6) zur Versorgung der Presse mit Druckflüssigkeit und einen Motor
(7) zum Rotationsantrieb des Bottichs (2) der Presse (1) steuert, andererseits aus
einem Druckaufnehmer (8), welcher den Pressdruck (P) misst und aus einem Durchflussmesser
(9), welcher unterhalb der Leerungsöffnung (10) für die gewonnenen Flüssigkeiten angeordnet
ist, und schliesslich aus einem Steuerpult (11), welches insbesondere erlaubt, die
Grenzdauer (TL) eines Presszyklus (C), sowie den Wert mindestens eines Faktors (K),
der den Ablauf besagten Zyklusses (C) bedingt, festzulegen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der programmierbare
Automat (5) einen Festspeicher (12) umfasst, welcher das Steuerprogramm des Pressverfahrens
enthält, sowie die Zuordnungstabellen, welche erlauben, die Werte (DO, D1, DF, T,
Dc) als Funktion des Faktors (K), der vor dem Presszyklus (C) festgelegt wurde, zu
bestimmen und Werte (Tr, DM(n), DM und PM), welche zu Beginn oder im Verlauf besagten
Presszyklusses (C) gemessen wurden.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 und 26, dadurch gekennzeichnet, dass der
programmierbare Automat (5) ausserdem einen Schreib- Lesespeicher (13) umfasst, welcher
erlaubt, im Verlauf einer Sequenz (Sn) von Druckanstiegen die verschiedenen aufgenommenen
Werte von Saftleistung (D) und Druck (P) zu verarbeiten und vorübergehend zu speichern
und die zur Bestimmung des oder der folgenden Abschnitte des laufenden Presszyklusses
(C) erforderlichen Werte gegebenenfalls aufzubewahren bis zum Ende einer Sequenz (Sn)
von Druckanstiegen.