[0001] Die Erfindung betrifft eine Gußform für den Zylinderblock einer Brennkraftmaschine
mit zwei in VForm angeordneten Zylinderreihen mit Kernen zur Formung des Kurbelraumes
und der Zylinderbohrungen.
[0002] Bekannte Gießformen für den Zylinderblock von V-Motoren bestehen aus einer Unterkastenform
und einer Oberkastenform, welche im wesentlichen die Außenkontur festlegen, und einer
Vielzahl von Kernen, die das Kurbelgehäuse, die Zylinderbohrungen sowie die Wasser-
und Ölräume formen. Die Kerne sind bei diesen bekannten Gießformen für jeden einzelnen
Kurbelraumabschnitt getrennt ausgeführt. Dies bedeutet, daß für jeweils zwei Zylinder
ein Kurbelraumkern, zwei Zylinderbohrungskerne sowie diverse Wassermantel- und Ölraumkerne
vorzusehen sind. Durch diese große Anzahl von Kernen wird der Aufwand bei der Kernmontage
erhöht, wodurch diese insbesondere durch die Verankerung dereinzelnen Kerne durch
Kernstützen, Kernnägel erschwert wird. Außerdem werden die Gußtoleranzen durch die
Addition der einzelnen Spiele zwischen den Kernen erhöht, sodaß die erforderlichen
Wandstärken größer als erforderlich gewählt werden müssen, um auch im ungünstigsten
Fall die erforderliche Mindestwandstärke nicht zu unterschreiten.
[0003] Ein weiteres Problem bei den bekannten Gießformen besteht darin, daß die Hauptlagerwände
einerseits den Freigang der Kurbelwellengegengewichte gewährleisten müssen, andererseits
aber auch den Freilauf des Honwerkzeuges sicherstellen müssen. Um die aus gußtechnischen
Gründen erforderliche minimale Wandstärke nicht zu unterschreiten, sind hier, speziell
bei langhubigen Motoren, schwierige konstruktive Probleme zu lösen.
[0004] AusderAT-PS387 164 ist eine Gießform für Reihenbrennkraftmaschinen bekannt, die die
oben beschriebenenn Nachteile vermeidet. Dabei wird vorgeschlagen, denn Basiskern
mit den Wassermantelkernen einstückig auszubilden.
[0005] Ein solches Konzept ist aber für V-Motoren nicht praktisch anwendbar, da ein solcher
Kern durch die teilweise Überdeckung der Zylinderbohrung mit der Hauptlagerwand nicht
herstellbar ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gießform zu schaffen, bei der diese
Nachteile nicht auftreten und die auf einfache Weise eine sehr genaue Herstellung
des Zylinderblockes ermöglicht, sodaß durch minimale Gußtoleranzen auch minnimale
Wandstärken erzielbar sind.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß ein einziger Basiskern vorgesehen ist, auf dem
für jeweils eine Zylinderreihe eine einstückig ausgeführte Zylinderbohrungskerngruppe
aufsetzbar ist. Jede der beiden Zylinderbohrungskerngruppen wird dabei vom Basiskern
gehalten.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein einziger Basiskern vorgesehen,
auf dem eine einzige einstückig ausgeführte Zylinderbohrungskerngruppe aufsetzbar
ist.
[0009] Die Bauweise mit einem Basiskern und zwei Zylinderbohrungskernen hat den Vorteil
der leichteren Herstellbarkeit der einzelnen Kerne. Hingegen ist bei der Ausführungsvariante
mit einem Basiskern und einer einzigen Zylinderbohrungskerngruppe der Guß genauer
und die Kernmontage einfacher.
[0010] Wesentlich dabei ist, daß die Kurbelräume und Zylinderbohrungen des gesamten Motors
mit nur zwei bzw. drei Kernen hergestellt werden. Insgesamt sind für einen typischen
Motor nur sieben bzw. acht Kerne erforderlich, nämlich:
- Der Basiskern,
- eine oder zwei Zylinderbohrungskerngruppen,
- je ein Wassermantelkern für jede Zylinderreihe,
- ein V-Kern für den Abschluß im Zylinderkopfbereich, sowie gegebenenfalls
- ein vorderer und ein hinterer Kern.
[0011] Auf diese Weise werden minimale Toleranzen gewährleistet, sodaß ein genauer Guß und
damit eine sehr leichte Bauweise des Zylinderblocks erreicht wird.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zylinderbohrungskerngruppe aus einer Mehrzahl
von Zylinderbohrungskernen besteht, die über Stege am Fuß der Zylinder miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise entstehen in den Hauptlagerwänden mindestens zwei
zusätzliche Ausnehmungen, die durch die Stege hervorgerufen werden und es wird gleichzeitig
erreicht, daß die Freigänge des Honwerkzeuges bzw. der Kurbelwellengegengewichte in
jedem Fall gewährleistet sind. Außerdem wird durch die Stege eine solide Verbindung
der einzelnen Zylinderbohrungskerne erreicht. Die Teile der Zylinderbohrungskerngruppe
für die beiden Zylinderreihen sind in der Mittelebene des Motors über Ölführungskanalkerne
miteinander verbunden.
[0013] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an
den Zylinderbohrungskerngruppen Fortsätze angeordnet sind, die im wesentlichen parallel
zu den Zylinderachsen verlaufen und Ölrücklaufkanäle formen, die in Versteifungsrippen
angeordnet sind, die die Butzen für die Zylinderkopfschrauben mit den Hauptlagern
verbinden. Auf diese Weise wird die durch die konstruktiv bedingten Durchbrechungen
der Hauptlagerwände verminderte Steifheit des Zylinderblocks kompensiert. Im Gegenteil
wird sogar durch die besondere Kastenform der Versteifungsrippen eine günstige Krafteinleitung
erreicht, was zu geringen Deformationen des Zylinderblocks beim Betrieb der Brennkraftmaschine
führt. Gleichzeitig wird der Ölumlauf verbessert.
[0014] Eine besonders einfache Kernanordnung wird dadurch erzielt, daß für jede Zylinderreihe
ein einziger Wassermantelkern vorgesehen ist.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Kerne der erfindungsgemäßen Gußform in gesprungenem Schnitt durch die Mitte
Zylinder und durch die Mitte Hauptlager nach Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die Mitte der Hauptölbohrung nach der Linie
11-11 in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen Längsschnittt durch die Mitte der Hauptölbohrung nach Linie IV-IV in
Fig. 1,
Fig. 5 eine Ansicht eines mit der erfindungsgemäßen Gußform hergestellten Zylinderblocks
von unten und
Fig. 6 eine Ausführungsvariante in einem der Fig. 1 entsprechenden Schnitt.
[0016] Die erfindungsgemäße Gußform besitzt folgende Kerne: den Basiskern 1, die Zylinderbohrungskerngruppe
2, den linken Wassermantelkern 3, den rechten Wassermantelkern 4 sowie dem in bekannter
Weise ausgeführten und nicht näher dargestellten V-kern für den Abschluß im Zylinderkopfbereich.
Von den fallweise vorzusehenden Kernen, nämlich dem Vorderen und hinteren Kern an
den beiden axialen Enden des motors, ist in dem Ausführungsbeispiel nur der Kern 5
für die Saugseite der wasserpumpe vorgesehen. Um das Verständnis zu erleichtern, sind
in den Fig. einzelne Kerne mehrfach mit den gleichen Bezugszeichen versehen, obgleich
sie nur einen einzigen einstückig ausgebildeten Teil darstellen.
[0017] Die Zylinderbohrungskerngruppe 2 besteht aus einzelnen Zylinderbohrungskernen 2a,
die für jeweils eine Zylinderreihe über Stege 2b miteinander verbunden sind. Diese
Stege 2b stützen sich in einer entsprechenden Ausnehmung am Basiskern 1 ab. Weiters
besitzt die Zylinderbohrungskerngruppe 2 Ölrücklaufkerne 2c, die sich ebenfalls am
Basiskern 1 abstützen. An der Außenseite der Zylinderreihen und parallel zu den Achsen
der Zylinder besitzt die Zylinderbohrungskerngruppe 2 Fortsätze 2d, die die Ölrücklaufkanäle
innerhalb von Versteifungsrippen formen, welche die Butzen für die Zylinderkopfschrauben
mit den Hauptlagern verbinden. Der kern 2e für die Hauptölbohrung verbindet über Ölkanalkerne
2f die Zylinderbohrungskerne 2a für die linke und für die rechte Zylinderreihe. Es
wird nochmals darauf hingewiesen, daß die gesamte Zylinderbohrungskerngruppe 2 einstückig
geformt ist.
[0018] In bekannterweise ist ein separater Wassermantelkern 5 für die Saugseite der wasserpumpe
vorgesehen.
[0019] In der Darstellung des Zylinderblock in Fig. 5 ist der Flansch 10 für die Ölwanne
zu erkennen, weiters die Hauptlager 11 mit den Bohrungen 12 für die Hauptlagerschrauben.
Ebenso sind die Zylinder 13 sowie Ölräume 14 erkennbar. Wesentlich sind die Ölrücklauföffnungen
15 und 16 seitlich der Hauptlager, welche den Kernen 2c bzw. 2d der Zylinderbohrungskerngruppe
2 entsprechen.
[0020] In der Ausführungsvariante von Fig. 6 sind auf den Basiskern 1 die linke Zylinderbohrungskerngruppe
22 und die rechte Zylinderbohrungskerngruppe 32 aufgesetzt. In zur Fig. 1 analoger
Weise sind die Zylinderbohrungskerne mit 22a und 32a, die Stege mit 22b und 32b, die
Ölrücklaufkerne mit 32c, die Fortsätze mit 32d und die Ölkanalkerne mit 32f bezeichnet
[0021] Die Hauptölbohrung wird mit den symmetrisch angeordneten Kernen 22e und 32e erzeugt.
1. Gußform für den Zylinderblock einer Brennkraftmaschine mit zwei in V-Form angeordneten
Zylinderreihen mit Kernen zur Formung des Kurbelraumes und der Zylinderbohrungen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger Basiskern (1) vorgesehen ist, auf dem für
jeweils eine Zylinderreihe eine einstückig ausgeführte Zylinderbohrungskerngruppe
(22, 32) aufsetzbar ist.
2. Gußform für den Zylinderblock einer Brennkraftmaschine mit zwei in V-Form angeordneten
Zylinderreihen mit kernen zur Formung des Kurbelraumes und der Zylinderbohrungen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger Basiskern (1) vorgesehen ist, auf dem eine
einzige einstückig ausgeführte Zylinderbohrungskerngruppe (2) aufsetzbar ist.
3. Gußform nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderbohrugskerngruppen
(2,22,32) aus einer Mehrzahl von Zylinderbohrungskernen (2a, 22a, 32a) besteht, die
über Stege (2b, 22b, 32b) am Fuß der Zylinder verbunden sind.
4. Gußform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Zylinderbohrungskerngruppen
(2, 22, 32) Fortsätze (2d, 32d) angeordnet sind, die im wesentlichen parallel zu den
Zylinderachsen verlaufen und Ölrücklaufkanäle formen, die in Versteifungsrippen angeordnet
sind, die die Butzen für die Zylinderkopfschrauben mit den Hauptlagern verbinden.
5. Gußform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jede
Zylinderreihe ein einziger Wassermantelkern (3,4) vorgesehen ist.