[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeitsringpumpe gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1 bzw. des Anspruchs 4.
[0002] In der Flüssigkeitsringpumpe läuft durch ein Laufrad in einem Gehäuse ein Flüssigkeitsring
aus Betriebsflüssigkeit um. Der Flüssigkeitsring hebt sich auf der Saugseite von der
Laufradnabe ab, so daß das zu fördernde Gas eintreten kann. Auf der Druckseite nähert
sich der Flüssigkeitsring der Laufradnabe wieder an, wodurch das nunmehr verdichtete
Fördergas ausgeschoben wird. Die Flüssigkeitsringpumpe arbeitet mit einem nachgeschalteten
Separator zur Rückgewinnung von Betriebsflüssigkeit. Die Rücklaufleitung des Separators
wird gegebenenfalls durch einen Wärmetauscher zum Herunterkühlen der Betriebsflüssigkeit
geführt. Flüssigkeitsringpumpen eignen sich insbesondere zur ölfreien Verdichtung
von trockenen, teilweise oder vollständig mit Wasserdampf gesättigten Gasen.
[0003] Bei Flüssigkeitsringpumpen ändert sich das Saugvermögen und der Ansaugdruck mit der
Temperatur der Betriebsflüssigkeit, da der Dampfdruck temperaturabhängig ist. Übliche
Betriebskennlinien sind für ein Ansaugen von Luft mit 100 % relativer Feuchte und
einer Temperatur von 20 °C sowie für Wasser als Betriebsflüssigkeit bei einer Temperatur
von 15 °C aufgenommen. Die Betriebsflüssigkeit hat außer der eigentlichen Arbeitsfunktion
auch noch eine weitere Funktion, nämlich die Verdichtungswärme abzuführen und gegebenenfalls
Spalte zwischen Laufrad und Steuerscheiben abzudichten und gegebenenfalls auch innere
Teile einer Wellendichtung zu kühlen. Die ausgeschobene Betriebsflüssigkeit kann in
einem nachgeschalteten Separator vom Fördergas getrennt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeitringpumpe zu entwickeln,
die wirtschaftlicher und gegen Änderungen der Temperatur und der relativen Feuchte
des Fördergases unempfindlicher arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 4 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Ansprüchen 2 und 3 sowie 5 bis 15 beschrieben.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 1 wird durch einen
in der Abluftleitung des Separators angeordneten Wärmetauscher die in der Abluft vorhandene
Betriebsflüssigkeit, üblicherweise Wasser, zurückgewonnen. Der Wärmetauscher ist in
seiner Kühlleistung in Abhängigkeit von einem Niveausensor am Kondensat des Separators
derart geregelt, daß bei sinkendem Kondensatstand die Kühlleistung erhöht und bei
steigendem Kondensatstand die Kühlleistung verringert wird. Bei entsprechend empfindlicher
Regelung treten hinsichtlich der Betriebsflüssigkeit keine Leckverluste und keine
zu beseitigenden Mengen auf. Wenn man üblicherweise bei dem Fördergas von 20 °C und
einer relativen Feuchte von 50 % auf der Ansaugseite sowie bei einer Temperatur von
25 °C und einer relativen Feuchte von 100 % auf der Förderseite trotz eines Separators
einen Verlust an Betriebsflüssigkeit in der Größenordnung von 90 kg pro Stunde hinnehmen
muß, kann man erfindungsgemäß im Prinzip in einem echten geschlossenen Kreislauf ohne
Leckverlust arbeiten. Hierzu ist die rückgewonnene Betriebsflüssigkeit im Wärmetauscher
bei einer Betriebsflüssigkeit aus Wasser auf eine Temperatur in der Größenordnung
von 5 °C herunterzukühlen.
[0007] Wenn man aus besonderen Gründen Kompromisse eingehen möchte, kann man die Flüssigkeitsringpumpe
gemäß Anspruch 2 ausbilden und in der Rücklaufleitung zwischen Separator und Wärmetauscher
ein Ablaßventil sowie ein Einlaßventil einordnen. Damit kann die Flüssigkeitsringpumpe
auch in einem überlagerten Betrieb mit zuzuführender und abzulassender Betriebsflüssigkeit
arbeiten.
[0008] Eine Flüssigkeitsringpumpe gemäß Anspruch 3 bietet aufgrund eines in die Rücklaufleitung
des Separators geschalteten Luftkühlers eine nochmals verbesserte Kühlleistung und
damit ein nochmals verbessertes Saugvermögen. Die gesamte im Kreislauf befindliche
Betriebsflüssigkeit wird durch den Luftkühler gekühlt. Die Rückgewinnung der Betriebsflüssigkeit
aus der Abluft erfolgt über den in der Abluftleitung angeordneten Wärmetauscher.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringpumpe nach Anspruch 4 steht durch Einblasen
von Luft in den Separator mehr Luft zur Verfügung, die sich mit der Betriebsflüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, sättigen kann. Die zur Sättigung der Luft mit der Betriebsflüssigkeit
notwendige Verdampfungswärme wird der Betriebsflüssigkeit entzogen, die Betriebsflüssigkeit
wird dadurch gekühlt. Der dabei auftretenden Verlust an Betriebsflüssigkeit muß jedoch
ersetzt werden. Dies kann über Versorgungsleitungen erfolgen, die z.B. gemäß den Ansprüchen
8 bis 10 angeordnet sind. Eine andere Möglichkeit ist die Kondensation der Betriebsflüssigkeit
über einen in die Abluftleitung geschalteten Wärmetauscher.
[0010] Die Anordnung eines Gasringverdichters bzw. Ventilators, der Luft in den Separator
drückt, kann auch bei Flüssigkeitsringpumpen erfolgen, bei denen in der Abluftleitung
und ggf. zusätzlich in der Rücklaufleitung Wärmetauscher angeordnet sind. Man erhält
dann eine Flüssigkeitsringpumpe gemäß Anspruch 5.
[0011] Der Gasringverdichter bzw. der Ventilator kann hierbei so angeordnet sein, daß die
Luft entweder durch das Kondensat hindurch oder oberhalb des Kondensats in den Separator
eingebracht wird.
[0012] Sowohl die Regelung der Zufuhr von Betriebsflüssigkeit als auch die Regelung der
Kühlleistung des Wärmetauschers sollte vorzugsweise über einen Niveausensor erfolgen,
der z.B. nach Anspruch 13 oder 14 ausgebildet sein kann. Für die Regelung der Zufuhr
von Betriebsflüssigkeit sind in den Ansprüchen 11 und 12 vorteilhafte Ausführungsbeispiele
angegeben.
[0013] Bei einer Flüssigkeitsringpumpe gemäß Anspruch 15 ist das Saugvermögen sowie das
erreichbare Vakuum nochmals verbessert. Eine derart ausgebildete Flüssigkeitsringpumpe
ist somit noch wirtschaftlicher.
[0014] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden im folgenden anhand
von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; darin zeigen:
- FIG 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringpumpe mit einem Wärmetauscher,
- FIG 2
- eine zweite Ausführungsform, die gegenüber einer Flüssigkeitsringpumpe nach FIG 1
zusätzlich einen Luftkühler aufweist,
- FIG 3
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringpumpe mit einer
in den Separator mündenden Gasringpumpe.
[0015] In den FIG 1 bis 3 ist mit 1 eine Flüssigkeitsringpumpe bezeichnet, der über eine
Verbindungsleitung 2 ein Separator 3 nachgeschaltet ist. Der Separator 3 weist eine
Abluftleitung 4 auf, die in die Atmosphäre mündet. Weiterhin ist der Separator 3 über
eine Rücklaufleitung 5 mit der Flüssigkeitsringpumpe 1 verbunden.
[0016] Bei den in den FIG 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ist in der Abluftleitung
4 ein Wärmetauscher 6 angeordnet, der über eine Rohrleitung 7 an die Rücklaufleitung
5 geschaltet ist.
[0017] Der Separator 3 dient zusammen mit dem Wärmetauscher 6 der Rückgewinnung von Betriebsflüssigkeit,
die nach der Verdichtung des zu fördernden Gases teilweise mit diesem aus der Flüssigkeitsringpumpe
1 hinausgedrückt wird. Die Zurückgewonnene Betriebsflüssigkeit aus dem Seperator 3
wird über die Rücklaufleitung 5 sowie aus dem Wärmetauscher 6 über die Rohrleitung
7 in die Flüssigkeitsringpumpe 1 zurückgeführt.
[0018] Eine besonders gute Kühlung der Betriebsflüssigkeit wird bei dem in FIG 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel durch einen in der Rücklaufleitung 5 angeordneten Luftkühler 8
erreicht.
[0019] Das Niveau des von der Betriebsflüssigkeit im Separator 3 gebildeten Kondensats 9
wird durch einen Niveausensor 10 erfaßt, der vorzugsweise ein Peltier-Element umfaßt.
Der Niveausensor 10 ist funktionell Teil eines Reglers 11. Der Regler 11 regelt deshalb
in Abhängigkeit vom Niveau des Kondensats 9 die Kühlleistung des Wärmetauschers 6.
Die Regelung erfolgt hierbei derart, daß bei sinkendem Kondensatstand die Kühlleistung
erhöht wird und bei steigendem Kondensatstand die Kühlleistung verringert wird. Bei
sinkendem Kondensatstand erhöht sich dadurch der Kondensatgewinn und bei hohem Niveau
des Kondensats die Austragung durch Verdunsten. Üblicherweise wird mit Wasser als
Betriebsflüssigkeit gearbeitet. Um Luft als Fördergas zu fördern, die auf der Ansaugseite
der Flüssigkeitsringpumpe 1 beispielsweise 20 °C und eine relative Feuchte von 50
% aufweist, und um eine Menge von 2 bis 2,5 kg pro Sekunde zu fördern, ist vom Wärmetauscher
6 eine Menge an Betriebsflüssigkeit in der Größenordnung von 450 kg pro Stunde zu
bewältigen.
[0020] Um einen überlagerten Betrieb zu ermögilchen, kann man in der Rücklaufleitung 5 zwischen
Separator 3 und Luftkühler 8 ein Ablaßventil 12 und/oder ein Einlaßventil 13 vorsehen.
[0021] Bei dem in FIG 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Separator 3 ein Gasringverdichter
14 angeordnet. Der Gasringverdichter 14 bläst Luft aus der Atmosphäre in den Separator
3. Die Luft wird hierbei durch das Kondensat 9 hindurch in den Separator 3 eingeführt.
Man erhält dadurch einen besonders hohen Sättigungsgrad der eingebrachten Luft. Die
zur Sättigung der Luft mit Wasser notwendige Verdampfungswärme wird dem Wasser entzogen,
das dadurch gekühlt wird. Der hierbei auftretende Wasserverlust führt zu einem Absinken
des Kondensats 9. In vorteilhafter Weise wird das Absinken des Kondensats 9 über einen
Niveausensor 15 erfaßt, der als Schwimmerschalter ausgebildet ist und selbsttätig
eine wasserführende Versorgungsleitung 16 zuschaltet. Die Zuschaltung der Versorgungsleitung
16 kann hierbei wiederum über ein Einlaßventil 17 erfolgen.
1. Flüssigkeitsringpumpe (1) mit einem nachgeschalteten Separator (3) zur Rückgewinnung
der Betriebsflüssigkeit, der eine Abluftleitung (4) sowie eine zur Flüssigkeitsringpumpe
(1) zurückführende Rücklaufleitung (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Abluftleitung (4) des Separators (3) ein Wärmetauscher (6) geschaltet ist,
der in seiner Kühlleistung mittels eines Niveausensors (10,15) in Abhängigkeit vom
Niveau des im Separator (3) angesammelten Kondensats (9) derart regelbar ist, daß
bei sinkendem Kondensatstand die Kühlleistung erhöht und bei steigendem Kondensatstand
die Kühlleistung verringert wird.
2. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rücklaufleitung (5) ein Ablaßventil (12) und/oder ein Einlaßventil (13)
angeordnet ist.
3. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei in die Rücklaufleitung (5)
ein weiterer Wärmetauscher (8) geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Wärmetauscher als Luftkühler (8) ausgebildet ist.
4. Flüssigkeitsringpumpe (1) mit einem nachgeschalteten Separator (3) zur Rückgewinnung
der Betriebsflüssigkeit, der eine Abluftleitung (4) sowie eine zur Flüssigkeitsringpumpe
(1) zurückführende Rücklaufleitung (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Seperator (3) wenigstens ein Luft in diesen drückender Gasringverdichter (14)
oder Ventilator angeordnet ist.
5. Flüssigkeitsringpumpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Separator (3) wenigstens ein Luft in diesen drückender Gasringverdichter (14)
oder Ventilator angeordnet ist.
6. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luft durch das Kondensat (9) hindurch in den Separator (3) eingeführt wird.
7. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luft oberhalb des Kondensats (9) in den Separator (3) eingeführt wird.
8. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Rücklaufleitung (5) zwischen Separator (3) und Luftkühler (8) ein Ablaßventil
(12) und/oder ein Einlaßventil (13) angeordnet ist.
9. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Rücklaufleitung (5) zwischen Separator (3) und Luftkühler (8) ein Ablaßventil
(12) und/oder ein an eine Versorgungsleitung für die Betriebsflüssigkeit geschaltetes
Einlaßventil (13) angeordnet ist.
10. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Separator (3) ein an eine Versorgungsleitung (16) für die Betriebsflüssigkeit
geschaltetes Einlaßventil (17) angeordnet ist.
11. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaßventil (13,17) und/oder das Ablaßventil (12) in Abhängigkeit vom Kondensatstand
im Separator (3) regelbar ist.
12. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung mittels eines Niveausensors (10,15) derart erfolgt, daß bei unter
einem vorgebbaren unteren Grenzwert sinkenden Kondensatstand das Einlaßventil (13,17)
geöffnet und bei einem über einen vorgebbaren oberen Grenzwert ansteigenden Kondensatstand
das Ablaßventil (12) geöffnet wird.
13. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Niveausensor als Schwimmerschalter (15) ausgebildet ist.
14. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niveausensor ein Peltier-Element (10) umfaßt.
15. Flüssigkeitsringpumpe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser wenigstens eine Gasringpumpe vorgeschaltet ist.