[0001] Die Erfindung betrifft eine Zielbohrstange mit eigener elektrischer Energieversorgung
durch einen eingebauten Generator gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die erfindungsgemäße Zielbohrstange ist darauf eingerichtet, drehende Bohrungen und
insbesondere Bohrungen nach dem Rotary-Tiefbohrverfahren in der Regel senkrecht nach
unten, gegebenenfalls aber auch senkrecht nach oben und dann ohne flüssige Bohrlochspülung
so zu steuern, daß sie nicht aus der vorgegebenen senkrechten Bohrrichtung abweichen.
Im allgemeinen bildet eine solche Zielbohrstange ein Gestängerohr, welches meistens
als letztes Bohrrohr vor dem Bohrmeißel in den Gestängezug eingebaut wird, so daß
das vordere Wellenende die übliche Aufnahme für das Bohrwerkzeug, in der Regel einen
Bohrmeißel aufweist. Mit Hilfe hydraulischer Antriebe werden während des Bohrens Korrekturmomente
auf das Bohrwerkzeug ausgeübt, welche die Kräfte aufheben, die das Bohrwerkzeug und
damit die Bohrung aus der Bohrrichtung ablenken. Bei praktischer Ausführung einer
solchen Zielbohrstange trägt ein die Bohrwelle konzentrisch umgebendes Außenrohr auf
seinem Mantel die Mechanik der Zieleinrichtung. Diese besteht in der Regel aus Zielleisten,
die jeweils um 90° gegeneinander versetzt mit einem Ende an das Außenrohr angelenkt
sind und sich auf hydraulisch betätigten Plungerkolben abstützen. Da während des Bohrens
das Außenrohr steht, können sich die Leisten auf dem Bohrlochstoß abstützen und während
des Bohrens in der Bohrachse gleiten, wobei die Plungerkolben ihre Reaktionsmomente
als Korrekturkräfte auf die Bohrwelle und damit auf das Bohrwerkzeug übertragen.
[0003] Dieser prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen Zielbohrstange setzt eine eingebaute
Arbeitshydraulik für die Betätigung der Plungerkolben und eine Regelstrecke voraus,
deren Regelgröße die vorgegebene Bohrrichtung ist, wobei die durch Störgrößen bewirkte
Regelabweichung in der überwiegenden Zahl der Fälle als Winkel zwischen der Senkrechten
und der Bohrwellenachse festgestellt und in eine Stellgröße umgewandelt wird, die
meistens über elektromagnetische Wegeventile die Plungerzylinder mit dem hydraulischen
Arbeitsmedium versorgt. Die elektrische Energieversorgung der erfindungsgemäßen Zielbohrstange
durch den eingebauten Generator liefert u.a. die für die Stellgröße und den elektrohydraulischen
Druckerzeuger benötigte elektrische Energie.
[0004] Während bei Zielbohrstangen mit geringer Bohrteufe und entsprechend niedrigen Anforderungen
an die Einhaltung der Regelgröße mit einer elektrischen Regelstrecke auszukommen ist,
in der bereits die Regelabweichung als elektrisches Signal abgebildet wird, sind Zielbohrstangen
mit erheblich höheren Anforderungen an die Einhaltung der Regelgröße nur mit einer
elektronischen Regelstrecke ausführbar. Hierbei gibt ein auf der Wechselwirkung von
Elektronen beruhender Impuls die Regelabweichung wieder, die ein durch Ausfilterung
der Schwingungen des Bohrgestänges und der Temperatureinflüsse korrigiertes Signal
einem Fensterdiskriminator aufgibt. In Form einer Dreipunktregelung werden bereits
geringe Regelabweichungen in der Größenordnung von Winkelminuten erfaßt und über Endstufen
der elektronischen Regelstrecke in elektrische Signale für die beschriebenen Wegeventile
der Plungerkolben umgesetzt. Die hierfür benötigte elektrische Leistung wird in der
erfindungsgemäßen Zielbohrstange ebenfalls von dem Generator geliefert, so daß in
allen Fällen eine Kabelverbindung von der Zielbohrstange zur Oberfläche entfällt.
[0005] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Zielbohrstangen, welche in dieser Weise
für extrem tiefe Bohrungen geeignet sind, die beispielsweise 14.000 m und mehr erreichen
können. In diesen Teufen muß einerseits mit einer hohen Druckbelastung der Zielbohrstange
durch den hydrostischen Druck der aufsteigenden Bohrlochspülung, andererseits aber
auch mit hohen Temperaturen gerechnet werden, die durch die geothermische Tiefenstufe
bedingt sind. Dann muß den Druck- und Temperaturbelastungen auch bei der Unterbringung
der elektrischen Energieversorgung Rechnung getragen werden, die jedoch nicht unabhängig
von anderen Baugruppen vorgenommen werden kann, welche für das Funktionieren der Zielbohrstange
von Bedeutung sind. Der Erfindung liegt dieses Problem zugrunde.
[0006] Es ist eine Zielbohrstange bekannt, welche eine eigene, d.h. eingebaute elektrische
Energieversorgung durch einen Gleichstromgenerator aufweist, dessen Statorwicklungen
in das stehende Außenrohr eingebaut ist, welches die beschriebene Mechanik der Zieleinrichtung
auf seinem Außenmantel trägt.
[0007] Der Rotor des Generators sitzt dagegen auf der Bohrwelle und weist Schleifringe auf,
an denen die Stromabnahme erfolgt (EP-A-88 10 06 57). Hierbei ist die Regelstrecke
elektrisch ausgeführt. Ein Druckausgleich mit der Bohrspülung wird dadurch versucht,
daß die Lagerschmierung der Bohrwelle in dem stehenden Außenrohr durch einen aus der
absteigenden und gereinigten Bohrlochspülung abgezweigten zweiten Teilstrom mit der
Spülung erfolgt.
[0008] Die bekannte Zielbohrstange ist für hohe Anforderungen an die Zielgenauigkeit ungeeignet,
weil die in elektrischen Signalen abgebildete Regelabweichung ein zu spätes Reagieren
der Plungerkolben verursacht. Die beschriebene Lagerschmierung mit der absteigenden
Bohrlochspülung ist für die Schleifringe ungeeignet, weil diese dadurch verschmutzt
werden und weil u.a. auch in der gereinigten Bohrlochspülung Partikel enthalten sein
können, die die Stromabnahme von den Schleifringen beeinträchtigen. Gerät eine solche
Zielbohrstange unter erhebliche Drücke und Temperaturen, so ergeben sich Formänderungen,
welche zu mechanischen, aber auch zu elektrischen Störungen führen können. Insbesondere
ist festgestellt worden, daß in den Wickelköpfen des Stators die Lackierungen Poren
aufweisen, durch die unter solchen Bedingungen Wasser eintreten und Kurzschlüsse hervorrufen
kann. Problematisch ist ferner auch, daß die elektrische Leistung des Gleichstrommotors
nicht gleichmäßig abgenommen wird, so daß Leistungsüberschüsse entstehen, die letztlich
in Wärme in der Zielbohrstange umgesetzt werden, was ebenfalls zum Entstehen von Störgrößen
führt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese auf unterschiedliche Störgrößen zurückgehenden
Beeinträchtigungen des Bohrbetriebes, insbesondere bei den eingangs beschriebenen,
extrem tiefen Bohrungen zu bekämpfen.
[0010] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere Merkmale
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Gemäß der Erfindung werden die bislang an den Schleifringen durch Verschmutzugen
und andere Beeinträchtigungen auftretenden Störgrößen durch einen schleifringlosen
Drehstromsynchronmotor vermieden, welcher infolge seiner Motortechnik die Überschußleistung
unter weitgehender Vermeidung von Abwärme vernichtet. Indem man diesen Motor mit einer
zweiten Wicklung seines Stators ausführt, läßt sich die Elektrik mit einer Wicklung
und die Elektronik mit einer zweiten Wicklung energieversorgen. Dadurch wird einerseits
die Elektronik erst ermöglicht, andererseits aber genügend Energie für die Elektrik
bereitgestellt, was mit den voneinander getrennten Stromableitungen gewährleistet
ist.
[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie elektronische Regelungen des Generators und
der Zieleinrichtung ermöglicht, die praktisch druck- und temperaturunabhängig sind
und daher auf die extremen Bedingungen von Tiefbohrungen nicht reagieren. Außerdem
läßt sich elektrische Energie unabhängig von der Elektronik in erheblichem Umfang
erzeugen. Dabei kann man davon ausgehen, daß unter praktischen Bedingungen Drehzahlen
im Generator von 60 bis 100 min⁻¹ auftreten. Unter solchen Voraussetzungen ergeben
sich im Generator Leistungsdichten, welche für die Versorgung des hydraulischen Teils
der Steuereinrichtung ausreichen, die den extremen Bedingungen der Tiefbohrungen gewachsen
ist, die insbesondere die in diesen Fällen erforderlichen erhöhten Korrekturmomente
auf die Bohrwelle übertragen kann.
[0013] Mit den Merkmalen des Anspruches 2 wird auch das Problem gelöst, das sich aus den
Druck- und Temperatureinwirkungen auf den Spalt des Generators zwischen Rotor und
Stator ergibt. Hierbei ist durch das Verpressen des Stators mit einer dauerelastischen
Kunststoffmasse dafür gesorgt, daß insbesondere die bisher an den Wickelköpfen auftretenden
Kurzschlüsse vermieden werden. Da die bekannten dauerelastischen Kunststoffmassen
unter Temperatureinwirkung ihr Volumen vergrößern, wirkt die dadurch bedingte Ausdehnung
im Statorgehäuse den von außen auf die Aussparung des Außenrohres wirkenden Druckkräften
entgegen und vermeidet so eine ungünstige Deformation des Generators, obwohl dessen
Teile nicht durch eine anstehende Bohrspülung druckentlastet sind. Die Rotorwicklung
ist hierbei durch das Riffelblech geschützt und die druckdichten Kabeldurchführungen
aus dem Stator vermeiden das Ausweichen der Kunststoffverpressung aus der Aussparung,
welche die Statorwicklungen enthält. Da man außerdem den Rotor auf zwei Halbschalen
aufteilt, ist die Montage an der Bohrwelle stark vereinfacht.
[0014] Eine vereinfachte Ausführungsform der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches 3.
Hierbei sind die Statorwicklungen in einem eigenen Gehäuse in Form eines in der Außenrohraussparung
untergebrachten Gehäusehohlzylinders untergebracht, der dementsprechend als solcher
in die Aussparung eingesetzt werden kann, nachdem er durch Lagerverschweißung mit
einem extrem dünnen Innenblech verschlossen und unter Vakuum verpreßt worden ist,
was außerhalb der Zielbohrstange erfolgen kann.
[0015] Die hohen Anforderungen an die Leistungsdichte der eigenen elektrischen Energieversorgung
auf der einen Seite und die begrenzte Länge des die mechanischen, hydraulischen, elektrischen
oder elektronischen Komponenten der Zieleinrichtung aufnehmenden Außenrohres, dessen
Länge u.a. aus Festigkeitsgründen begrenzt ist, stellt ein Problem bei der Unterbringung
des Generators dar. Mit den Merkmalen des Anspruches 4 wird dieses Problem beseitigt.
Denn das hierfür vorgesehene Tenderrohr läßt eine begrenzte Länge des Außenrohres
zu, welches die beschriebenen Komponenten der Zieleinrichtung aufnimmt, erlaubt aber
gleichzeitig seine Inanspruchnahme durch den Generator, der deswegen die Zieleinrichtung
nicht beeinträchtigen kann. Das Tenderrohr hat außerdem den Vorteil, daß in ihm das
Radiallager des Außenrohres untergebracht werden kann, dessen Schmierung besonders
problematisch im Hinblick auf die zu überwindenden Bohrteufen ist.
[0016] Bei Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 5 läßt sich ein weiteres Axial-Radiallager
für das Außenrohr verwenden, das mit einem Axial-Radiallager bereits hinter dem Bohrwerkzeug
auf der Bohrwelle abgestützt werden muß. Dafür läßt sich dann eine Dauerschmierung
unter Vermeidung einer Schmierung mit der Bohrtrübe benutzen, die mit dem Ringzylinder
der Statorwicklung zusammenwirkt, indem sich dieser auf dem Lagerdeckel der Dauerschmierung
abstützt.
[0017] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen
- Fig. 1
- eine Zielbohrstange gemäß der Erfindung im Längsschnitt und
- Fig .2
- in der Fig. 1 entsprechender, jedoch vergrößerter Teildarstellung die Unterbringung
des der elektrischen und elektronischen Energieversorgung dienenden Generators.
[0018] Gemäß der Darstellung der Fig. 1 ist auf einer Bohrwelle (1) ein Außenrohr (2) drehbar
gelagert. Das freie Ende der Bohrwelle trägt die übliche Aufnahme (3) für ein Bohrwerkzeug,
das in der Fig. 1 nicht dargestellt ist. Das Außenrohr (2) ist mit einem vorderen
Axial-Radiallager (4) auf der Bohrwelle abgestützt, die ihrerseits hohlzylindrisch
ausgebildet ist, wodurch sich ein Zentralkanal (5) ergibt, der den absteigenden Strom
der Bohrlochspülung dem Bohrwerkzeug zuführt und den aufsteigenden Strom der Bohrlochspülung
versorgt, der das vom Bohrwerkzeug gelöste Bohrklein aus dem Bohrloch austrägt. Das
Außenrohr (2) ist ferner mit einem weiteren Axial-Radiallager (6) an seinem der Aufnahme
(3) entgegengesetzten Ende auf der Bohrwelle (1) abgestützt.
[0019] Eine spezielle Dichtungsanordnung (7) verschließt einen radialen Spalt (8), setzt
jedoch über einen Ringkanal (9) die Dauerschmierung der hintereinandergeschalteten
Nadel- und Kugellager unter den Druck der außen anstehenden Bohrspülung. Hierdurch
wird die Axial-Radiallagerung teufenabhängig geschmiert, d.h. das Schmiermittel gegenüber
der Spülung Druck ausgeglichen.
[0020] Auf der Stirnseite des der Aufnahme (3) zgeordneten Endes des Außenrohres (2) sind
mit Hilfe von Horizontalgelenken (10, 11) die zwei in der Fig. 1 sichtbaren Stahlleisten
(12, 14) angelenkt, welche sich auf der Bohrlochwandung abstützen. Jede dieser Leisten
ist mit einem Plungerkolbenpaar (15, 16 bzw. 17, 18) beaufschlagt, das hydraulisch
beaufschlagt werden kann. Zur hydraulischen Energieversorgung dient ein Drehstrommotor
(19), auf dessen Welle ein hydrostatischer Antrieb (20) verkeilt ist. Ein Druckspeicher
(21) nimmt die hydraulische Arbeitsflüssigkeit auf und gibt sie druckabhängig an die
Plungerzylinder weiter. Die beschriebenen Teile gehören zu einem hydraulischen Arbeitskreis,
welcher die Beaufschlagung der Plungerzylinder von der Bohrlochspülung unabhängig
macht, jedoch einen dem hydrostatischen Druck der Bohrlochspülung entsprechenden Arbeitsdruck
aufweist.
[0021] Die Steuerung der hydraulischen Arbeitsflüssigkeit erfolgt durch eine Steuerelektronik,
die auf einer Platine (22) untergebracht ist, die ebenso wie die vorstehend beschriebenen
Baugruppen in einer Aussparung des Außenrohres (2) untergebracht ist. Im übrigen ist
der Bogenwinkel, um den sich die Steuerleisten (12, 14) in ihren Gelenken (10, 11)
nach außen bewegen können, durch Wegbegrenzer (23, 24) vorgegeben, welche ebenfalls
in Aussparungen des Außenrohres (2) untergebracht sind. Die von der Regelgröße abhängige
Beaufschlagung der Plungerzylinder für den Druck der hydraulischen Arbeitsflüssigkeit
wird durch nicht dargestellte Wegeventile gesteuert, welche in elektromagnetischer
Ausführung über die Steuerelektronik (22) elektrisch beaufschlagt werden.
[0022] Auf dem Außenrohr (2) ist ein Tenderrohr (25) drehfest, wie bei (26) in Fig. 1 dargestellt,
verbunden. Das Tenderrohr ist seinerseits mit einem Radiallager (27) auf der Bohrwelle
(1) abgestützt. Das Axiallager ist über eine der Dichtungsanordnung (7, 8) entsprechende
Dichtungsanordnung (26) mit dem Druck der Bohrspülung beaufschlagt, die jedoch nicht
an das Nadellager gelangen kann, sondern eine Dauerschmierung unter Druck setzt, die
über einen Ringzylinder (27) von der Bohrspülung abgetrennt ist.
[0023] Wie sich aus der Darstellung der Fig. 2 ergibt, ist zwischen dem Axial-Radiallager
(6) und dem Radiallager (26) des Tenaerrohres ein Generator (29) in das Tenderrohr
(25) eingebaut. Der Generator hat einen Stator, der in dem stehenden Tenderrohr (25)
eingebaut ist. Der Rotor (30 umgibt die Bohrwelle auf einem gegenüber dem Außendurchmesser
der an ihn anschließenden Bohrwellenabschnitte (31, 32) im Durchmesser verminderten
Zylinderabschnitt.
[0024] Der Generator (29) ist ein Drehstromsynchrongenerator, dessen Stator aus zwei axial
hintereinander angeordneten Wicklungen (33, 34) besteht, deren Wickelköpfe bei (35
und 36) in Fig. 2 zu erkennen sind. Jede dieser Wicklungen (33, 34) hat eine druckdichte
Kabeldurchführung (37, 38), von denen die eine die Ableitung zur Stromversorgung des
elektrohydraulischen Druckerzeugers (19, 20) für die Plungerkolbenantriebe und den
diesen zugeordneten Steuerventilen aufweisen, während die andere Ableitung die betreffende
Statorwicklung mit der Steuerelektronik (22) bzw. der Motorelektronik verbindet, die
die überschüssige Leistung des Generators (29) elektronisch vernichtet.
[0025] Die Statorwicklungen (33, 34) sind in einer Aussparung (39) untergebracht, die ihrerseits
in einer Aussparung (40) der inneren Zylinderfläche (41) des Außenrohres (2) vorgesehen
ist. Die Aussparung (39) ist mit einem an den Aussparungsrändern (42, 43) befestigten,
extrem dünnen Blech (44) verschlossen. Dadurch ergibt sich ein Raum, der nach außen
abgeschlossen ist. Dieser enthält eine dauerelastische Kunststoffmasse, mit der er
verpreßt ist. Dadurch liegen insbesondere die Köpfe (35, 36) in der dauerelastischen
Kunststoffmasse. Sie sind deswegen gegen den Zutritt von Feuchtigkeit ausreichend
geschützt.
[0026] Der Rotor (30) ist in zwei Halbschalen aufgeteilt, die zusammen den den Durchmesser
verminderten Zylinderabschnitt der Bohrwelle (2) umgeben und dadurch gegen axiale
Verschiebung gesichert sind. Die beiden Halbschalen liegen in einem längsgeriffelten
Blechmantel (45) und werden von zwei Schellbändern (46, 47) zusammengehalten, deren
Enden miteinander verschraubt sind. Da die Kabeldurchführungen (37, 38) druckdicht
sind, kann unabhängig von dem Verhalten der Kunststoffmasse deren Ausdehnung in die
Aussparung (40) verhindert werden.
[0027] Diese Kabeldurchführungen (37, 38) liegen an den ringförmigen Stirnseiten eines Hohlzylinders
(48), dessen Innenwand von dem Verschlußblech (44) gebildet wird, das mit den beiden
Zylinderköpfen (49, 50) lagerverschweißt ist.
[0028] Der Hohlzylinder (48) stützt sich über mehrere auf einem Teilkreis angeordnete, in
den Zylinderkopf (49) eingeschraubte Axialzapfen (51) auf einem Lagerdeckel (52) ab,
der als Ringzylinder ausgebildet und mit Stopfbuchsen (53, 54) versehen ist, welche
einen Ringkolben (55) abdichten. Der Ringkolben wird mit einer am Ringzylinder bei
(56) untergebrachten Dauerschmierung beaufschlagt und hält das Radiallager, welches
sich seinerseits über einen Druckring (57) auf das Axiallager (58) abstützt. Die Beaufschlagung
des Ringzylinders (52) erfolgt durch den Ringraum (59) von außen mit der Bohrtrübe,
so daß die Dauerschmierung der Axial-Radiallagerung (6) druckabhängig entsprechend
der Bohrteufe ist.
[0029] Der Zylinder (52) des Lagerdeckels und der Hohlzylinder (48) des Stators mit den
beiden axialen Wicklungen (33, 34) sind in der gemeinsamen Aussparung (40) der Innenseite
des Tenderrohres (25) zusammen mit der Axial-Radiallagerung (6) der Bohrwelle untergebracht.
Deshalb kann die Montage in axialer Reihenfolge der Teile des Axial-Radiallagers,
des Hohlzylinders der beiden Statorwicklungen nach Montgage des Rotors und der daran
anschließenden Lagerteile des Tenderrohres erfolgen.
1. Zielbohrstange mit eigener elektrischer Energieversorgung durch einen eingebauten
Generator (29), dessen Stator (30) in einem stehenden Außenrohr (2, 25) eingebaut
ist, während der Rotor (30) eine konzentrisch innere Rohrwelle umgibt, gekennzeichnet
durch einen schleifringlosen Drehstrom-Synchrongenerator, dessen Stator zwei axial
hintereinander angeordnete Wicklungen (33, 34) mit eigenen Ableitungen (37, 38) aufweist,
von denen eine Ableitung zur Stromversorgung eines elektrohydraulischen Druckerzeugers
(19, 20) und der Antriebe (15, 20) der Zielsteuerung dient, während die Ableitung
der anderen Statorwicklung die Energieversorgung der Steuerelektronik führt, wobei
die überschüssige Leistung des Generators (29) elektronisch vernichtet wird.
2. Zielbohrstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Statorwicklungen (33,
34) in einer gemeinsamen Aussparung (39, 40) der inneren Zylinderfläche (41) des Außenrohres
(2) in einem durch ein zylindrisches, an den Aussparungsrändern (42, 43) befestigtes
Blech (44) verschlossenen Raum untergebracht sind, der mit einer dauerelastischen
Kunststoffmasse verpreßt ist, und daß der auf zwei Halbschalen aufgeteilte Rotor (30)
in einem längsgeriffelten Blechmantel (45) untergebracht ist, der mit verschraubten
Schellen (46, 47) an beiden Enden zusammengehalten wird, wobei die Ableitungen (37,
38) druckdicht ausgeführt sind und an den Stirnseiten der Aussparung (39) angeordnet
sind.
3. Zielbohrstange nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Statoraussparung (39) in einem Hohlzylinder (48) untergebracht ist, dessen Innenwand
von dem zylindrischen Verschlußblech (44) gebildet wird, das mit beiden Zylinderköpfen
(49, 50) laserverschweißt ist, wobei in den Zylinderköpfen (49, 50) je eine Kabeldurchführung
(37, 38) abgedichtet ist, die jeweils einer Ableitung des Stators (33, 34) zugeordnet
sind.
4. Zielbohrstange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator
(29) in einem Tenderrohr (25) untergebracht ist, das drehfest mit dem die Mechanik
der Zieleinrichtung aufweisenden Außenrohr (2) verbunden ist, wobei die drehfeste
Verbindung (26) hinter einem rückwärtigen Axial-Radiallager (6) der Bohrwelle (1)
angeordnet ist und das rückwärtige Ende des Tenderrohres (25) mit einem Radiallager
(26') auf der Bohrwelle (1) abgestützt ist.
5. Zielbohrstange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
(48) des Stators (33, 34) in einer gemeinsamen Aussparung (40) zusammen mit der Axial-Radiallagerung
(6) der Bohrwelle (1) untergebracht und mit seinem Zylinderkopf (29) auf einem Lagerdeckel
(52) abgestützt ist, der in der gemeinsamen Aussparung den Aufnahmeraum einer Dauerschmierung
der Bohrwellenwälzlagerung (57, 58) verschließt.