(19)
(11) EP 0 486 784 B2

(12) NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den Einspruch:
18.08.1999  Patentblatt  1999/33

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.08.1996  Patentblatt  1996/33

(21) Anmeldenummer: 91115711.3

(22) Anmeldetag:  17.09.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6C11D 1/83, C11D 1/66

(54)

Flüssiges, schäumendes Reinigungsmittel mit erhöhter Viskosität

Liquid foaming detergent of increased viscosity

Détergent liquide moussant à viscosité augmentée


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.11.1990 DE 4036663

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.05.1992  Patentblatt  1992/22

(73) Patentinhaber: HÜLS AKTIENGESELLSCHAFT
45764 Marl (DE)

(72) Erfinder:
  • Balzer, Dieter, Dr.
    W-4358 Haltern (DE)
  • Hoffmann, Heinz, Prof. Dr.
    W-8580 Bayreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 070 074
EP-A- 0 282 863
EP-A- 0 384 983
EP-A- 0 553 099
WO-A-86/02943
GB-A- 2 185 991
EP-A- 0 105 556
EP-A- 0 370 312
EP-A- 0 408 965
WO-A-86/02943
WO-A-91/13959
US-A- 4 396 520
   
       


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein umweltfreundliches, schäumendes, flüssiges Reinigungsmittel.

    [0002] Flüssige, schäumende Reinigungsmittel zielen auf die manuelle Reinigung harter Oberflächen insbesondere im Haushalt, wie z. B. Keramik, Porzellan, Glas, Metall und Kunststoff. Das bedeutendste Anwendungsgebiet sind manuelle Spülmittel für die Reinigung von Geschirr.

    [0003] Modeme Produkte bestehen hier aus neutral eingestellten wäßrigen Formulierungen auf der Basis stark schäumender Tenside. Hauptbestandteile sind Sulfonate, wie z. B. Alkylbenzolsulfonate oder sek-Alkansulfonate, beide kombiniert mit Fettalkoholethersulfaten oder auch Fettalkoholsulfaten (EP-A-0 112 047). In geringen Mengen werden zum Teil Fettsäurealkanolamide und seltener Oxethylate zugesetzt. Weitere übliche Bestandteile sind Lösevermittler, Farb- und Duftstoffe, Konservierungsmittel etc.

    [0004] Der Spülvorgang findet gewöhnlich bei etwas erhöhter Temperatur (30 bis 50 °C) in verdünnten Lösungen statt. Von besonderer Bedeutung, wegen des langen Hautkontaktes des Anwenders ist die Hautverträglichkeit des Spülmittels. Bei der Einschätzung der Reinigungskraft durch den Verbraucher spielt das Schäumvermögen der Lösung eine erhebliche Rolle, etwa in dem Sinne, je länger die Reinigungslösung während des Spülvorganges schäumt, desto größer ist auch ihre Reinigungskraft.

    [0005] Eine andere wichtige Verbrauchereigenschaft der Reinigungsflüssigkeit ist das Fließverhalten. Zu hohe und auch zu niedrige Viskositäten erschweren die manuelle Dosierung des Reinigungskonzentrats. Sehr niedrige Viskositäten führen ferner zu dem Eindruck geringen Wirkstoffgehaltes. Ideal für Haushaltsprodukte sind mittlere Viskositäten zwischen 150 und 300 mPa·s bei Scherraten von ca. 10 sec-1. Eine weitere bedeutende Eigenschaft ist die Verträglichkeit der Wirkstoffe mit Trinkwasser, wünschenswert sind klare Lösungen.

    [0006] Die derzeit üblichen Reinigungsmittel zeigen gewöhnlich ausreichende Reinigungswirkung und ein starkes Schäumvermögen, geeignetes Fließverhalten sowie ausreichende Verträglichkeit mit den Härtebildnern des Wassers. Dagegen weisen diese Mischungen aber eine geringe Hautfreundlichkeit auf, da ihre wesentlichen Bestandteile - nämlich die anionischen Tenside vom Sulfonat- bzw. Sulfat-Typ - in hohem Maße hautreizend sind.

    [0007] Ein weiterer gravierender Nachteil im Hinblick auf die Verknappung der Rohstoffreserven ist die überwiegend petrochemische Basis der genannten anionischen Tenside, verbunden mit einer unvollständigen biologischen Abbaubarkeit.

    [0008] Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Reinigungsmittel zur Verfügung zu stellen, das alle gewünschten Eigenschaften impliziert, bei gleichzeitiger hoher Hautverträglichkeit und hervorragender Umweltverträglichkeit.

    [0009] Die Aufgabe wurde gelöst durch ein flüssiges Reinigungsmittel, das als Tensid weitgehend nur Alkylpolyglycosid enthält.

    [0010] Gegenstand der Erfindung ist daher ein flüssiges, schäumendes Reinigungsmittel mit erhöhter Viskosität bestehend aus

    5 bis 40 Gew.-% Alkylpolyglycosid,

    0,1 bis 2,9 Gew.-% anionischem Tensid,

    0 bis 3 Gew.-% anderen Tensiden,

       sowie üblichen nichttensidischen Additiven und Wasser ad 100 Gew.-%.

    [0011] Die Verwendung von Alkylpolyglycosiden in Wasch- und Reinigungsmitteln ist in Kombination mit anderen Tensiden bekannt. So beschreibt die AT-PS 135 333 bereits die Wirkung von Laurylglycosid kombiniert mit dem Natriumsalz des Ricinolschwefelsäureesters als Wollwaschmittel. In der US-PS 3 721 633 werden Alkylpolyglycoside in Kombination mit Buildersubstanzen, wie Nitrilotriessigsäure oder Natriumtripolyphosphat, als Waschmittel beschrieben. Die Kombination von Alkylpolyglycosiden mit Fettalkoholoxethylaten als flüssiges Waschmittel beansprucht die EP-A-0 105 556. Manuelle Spülmittel unter Verwendung von Alkylpolyglycosiden werden in den Druckschriften EP-A-0 070 074, EP-A-0 070 075 und EP-A-0 070 076 beschrieben, wobei u. a. anionische Tenside als Cotensid miteingesetzt werden. Analogen Inhalt hat auch die DE-OS 35 34 082, wobei Fettalkylglycoside mit 1 bis 1,4 Glycosideinheiten pro Fettalkylrest genannt werden. Als Cotenside dienen hierbei Alkylsulfat oder Alkylethersulfate jeweils in Kombination mit Fettsäurealkanolamiden. Schließlich beschreibt EP-A-0 199 765 ein Flüssigwaschmittel oder Spülmittel mit ähnlichem Anspruch.

    [0012] Alle diese Kombinationen implizieren bei vergleichsweiser mehr oder minder guter Reinigungswirkung den Nachteil relativ hohen Gehalts an nicht rein nativen bzw. auf petrochemischer Basis beruhenden Cotensiden und damit meist auch den der eingeschränkten Umweltverträglichkeit und Hautfreundlichkeit.
    So fordert z. B. die EP-A-0 070 074 einen Mindest-Cotensidgehalt an Alkylbenzolsulfonat von 50 % oder bei Sulfaten von 60 % bezogen auf Gesamttensid.

    [0013] Und die EP-0 199 765 beschreibt Reinigungsflüssigkeiten mit einem Mindestgehalt an anionischem Cotensid von 3%.

    [0014] Eine ideale Problemlösung würde in Verwendung von Alkylpolyglycosid als einzigem tensidischem Bestandteil der Reinigungsflüssigkeit bestehen. Defacto besitzen auch reine Alkylpolyglycosidlösungen hervorragende Reinigungswirkungen, vorausgesetzt sie sind ausreichend hydrophob eingestellt. Letzteres gelingt durch einen längerkettigen hydrophoben Alkylrest bzw. durch einen weniger ausgeprägten hydrophilen Molekülteil.

    [0015] Es wurde nun überraschend gefunden, daß bei Zusatz von äußerst geringen Mengen von Aniontensid zu Alkylpolyglycosiden gutes Schäumvermögen und hohe Spülwirkung bei guter Hautverträglichkeit bei den erfindungsgemäßen flüssigen Reinigungsmitteln zu beobachten ist, wobei eine Viskositätssteigerung im Vergleich zu dem reinen Alkylpolyglycosidkonzentrat um den Faktor 15 bis 20 zu beobachten ist.

    Alkylpolyglycoside



    [0016] Erfindungsgemäß eingesetzte Alkylpolyglycoside genügen der Formel I

            R-O-Zn     I

    , in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Gemische davon und Zn für einen Polyglycosylrest mit n = 1,0 bis 3 Hexose- oder Pentoseeinheiten oder Gemische davon stehen.

    [0017] Bevorzugt werden Alkylpolyglycoside mit Fettalkylresten mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen sowie einem Polyglycosylrest von n = 1,1 bis 2. Besonders bevorzugt werden Alkylpolyglycoside mit n = 1,1 bis 1,5.

    [0018] Die erfindungsgemäß eingesetzten Alkylpolyglycoside können nach bekannten Verfahren auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden. Beispielsweise wird Dextrose in Gegenwart eines sauren Katalysators mit n-Butanol zu Butylpolyglycosidgemischen umgesetzt, welche mit langkettigen Alkoholen ebenfalls in Gegenwart eines sauren Katalysators zu den gewünschten Alkylpolyglycosidgemischen umglycosidiert werden.

    [0019] Die Struktur der Produkte ist in bestimmten Grenzen variierbar. Der Alkylrest R wird durch die Auswahl des langkettigen Alkohols festgelegt. Günstig aus wirtschaftlichen Gründen sind die großtechnisch zugänglichen Tensidalkohole mit 10 bis 18 C-Atomen, insbesondere native Fettalkohole aus der Hydrierung von Fettsäuren bzw. Fettsäurederivaten. Verwendbar sind auch Ziegleralkohole oder Oxoalkohole.

    [0020] Der Polyglycosylrest Zn wird einerseits durch die Auswahl des Kohlenhydrats und andererseits durch die Einstellung des mittleren Polymerisationsgrades n z. B. nach DE-OS 19 43 689 festgelegt. Im Prinzip können bekanntlich Polysaccharide, z. B. Stärke, Maltodextrine, Dextrose, Galaktose, Mannose, Xylose etc. eingesetzt werden. Bevorzugt sind die großtechnisch verfügbaren Kohlenhydrate Stärke, Maltodextrine und besonders Dextrose. Da die wirtschaftlich interessanten Alkylpolyglycosidsynthesen nicht regio- und stereoselektiv verlaufen, sind die Alkylpolyglycoside stets Gemische von Oligomeren, die ihrerseits Gemische verschiedener isomerer Formen darstellen. Sie liegen nebeneinander mit α- und β-glycosidischen Bindungen in Pyranose- und Furanoseform vor. Auch die Verknüpfungsstellen zwischen zwei Saccharidresten sind unterschledlich.

    [0021] Erfindungsgemäß eingesetzte Alkylpolyglycoside lassen sich auch durch Abmischen von Alkylpolyglycosiden mit Alkylmonoglycosiden herstellen. Letztere kann man z. B. nach EP-A-0 092 355 mittels polarer Lösemittel, wie Aceton, aus Alkylpolyglycosiden gewinnen bzw. anreichem.

    [0022] Der Glycosidierungsgrad wird zweckmäßigerweise mittels 1H-NMR bestimmt.

    [0023] Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthalten 5 bis 40 %, vorzugsweise 10 bis 30 %, Alkylpolyglycosid in wäßriger Lösung.

    [0024] Im Vergleich zu allen anderen in Reinigungsmitteln eingesetzten Tensiden gelten die Alkylpolyglycoside als überaus umweltverträglich. So liegt der mittels Kläranlagen-Simulationsmodell/DOC-Analyse bestimmte biologische Abbaugrad für die erfindungsgemäßen Alkylpolyglycoside bei 96 ± 3 %. Diese Zahl ist vor dem Hintergrund zu sehen, daß bei diesem Testverfahren (Totalabbau) bereits ein Abbaugrad > 70 % die Substanz als gut abbaubar indiziert.

    [0025] Auch die akute orale Toxizität LD 50 (Ratte) sowie die aquatische Toxizität LC 50 (Goldorfe) und EC 50 (Daphnien) und Werten von > 10 000 mg/kg, 12 bzw. 30 mg/l liegen um den Faktor 3 bis 5 günstiger als die entsprechenden Werte der heute wichtigsten Tenside. Ähnliches gilt für die bei Spülmitteln besonders wichtige Haut- und Schleimhautverträglichkeit.

    [0026] Die erfindungsgemäßen Alkylpolyglycoside fallen synthesebedingt als etwa 50%ige wäßrige Lösung an. Die Löslichkeit in Wasser ist aufgrund der hydrophoben Struktureinstelleung nicht allzu hoch.

    Anionische Tenside



    [0027] Geeignete anionische Tenside sind Fettalkoholethersulfate, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholetherphosphate, carboxymethylierte Fettalkoholoxethylate, Paraffinsulfonate, Olefinsulfonate, Alkylbenzolsulfonate sowie deren Gemische. Besonders geeignet sind anionische Tenside mit Alkyl- bzw. Alkylenresten von 10 bis 20 Kohlenstoffatomen im hydrophoben Molekülteil. Bevorzugt sind Fettalkoholethersulfate mit 1 bis 4 mol Ethylenoxid/mol, carboxymethylierte Fettalkoholoxethylate mit 2 bis 10 mol Ethylenoxid/mol und Fettalkoholsulfate. Bevorzugte Kationen sind Na, K, NH4 und Mg bzw. deren Mischungen.

    [0028] Die erfindungsgemäßen Reinigungskonzentrate enthalten 0,1 bis 2,9 % anionisches Tensid in wäßriger Lösung. Bevorzugt sind 0,15 bis 2,5 %.

    Weitere Bestandteile



    [0029] Durch Zusatz von Lösemitteln wie niedermolekulare, ein- und mehrwertige Alkohole sowie Glykolether läßt sich die Löslichkeit besonders auch bei niedrigen Temperaturen erheblich erhöhen. Besonders geeignete Lösemittel sind Ethanol, Isopropanol, Propylenglycol-1,2 etc. Typische Konzentrationen im Reinigungsmittel sind 3 bis 12 % in der wäßrigen Lösung.

    [0030] In Kombination des Lösungsmittels mit Elektrolyten läßt sich die Löslichkeit besonders auch bei niedrigen Temperaturen z. T. erheblich erhöhen. Als geeignete Elektrolyte haben sich Alkali- und Erdalkalihalogenide erwiesen. Das Verhältnis von Lösemitlel/Elektrolyt kann 1:1 bis 8:1 betragen.

    [0031] Weitere Additive sind nichtionische, ampholytische und/oder zwitterionische Tenside mit Gesamtkonzentrationen zwischen 0 und 3 % in der wäßrigen Lösung.

    [0032] Schließlich kann die erfindungsgemäße Reinigungsflüssigkeit in geringen Mengen (0,1 bis 3 Gewichtsprozent) übliche Farbstoffe und Parfümöle sowie Alkanolamine oder auch Hydrotropica, wie nichttensidische Alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest - gewöhnlich als Natriumsalze - sowie Hamstoff enthalten.

    [0033] Zur Einstellung geeigneter Viskosität können gegebenfalls wasserlösliche Polymere, wie Carboxmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Xanthane, Polyethylenoxid, Polyacrylat etc. zugesetzt werden.

    [0034] Als weitere geeignete Additive haben sich Zitronensäure, EDTA, NTA und andere Komplexierungsmittel erwiesen.

    Beispiele



    [0035] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen.

    [0036] Zur Testung der Spulmittelwirkung wurde der Minitellertest (vgl. R.M. Anstett u. E.J. Schuck JAOCS 43, 576 (1966) durchgeführt.
    Hierbei werden mit Fett beladene Uhrgläser bei erhöhter Temperatur mit einem Pinsel in der Tensidlösung manuell gereinigt. Die Versuchsbedingungen (Präparationen, Geometrien, Stoffmengen und -konzentrationen, Temperaturen, Temperaturgradienten, Zeiten) sind genau definiert. Der Test wird von mehreren Personen durchgeführt und liefert gut reproduzierbare Ergebnisse. Verschwindender Schaum zeigt die Anzahl der gereinigten Teller (Uhrgläser) an. Als Anschmutzung diente Schweineschmalz, das bei 50,0 °C auf die Gläser aufgebracht wurde, die sodann einem definierten Abkühlungsprozeß auf 23 °C (Raumtemperatur) unterliegen. Die Spül-Anfangstemperatur beträgt ebenfalls 50 °C.

    [0037] Das Schäumvermögen des Reinigungsmittels wurde entsprechend DIN 53 902, Teil 1, bestimmt. Die Konzentration an waschaktiver Substanz betrug jeweils 1 g/l. Registriert wurde das Schaumvolumen nach 5 Minuten.

    [0038] Die Viskosität der Reinigungsflüssigkeit wurde in einem Rotationsviskosimeter (Haake RV 20) unter definierten Scherraten (D ca. 10 sec-1) gemessen.

    [0039] Zur Klarpunktbestimmung wurden 10 g Reinigungsmittel in einem Shukoffkolben auf -20 °C abgekühlt und sodann erwärmt. Gemessen wird die Temperatur des Produktes bei völliger Klärung.

    [0040] Die Tabellen 1 a und 1 b zeigen die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zubereitungen. Der Zusatz von kleinen Mengen anionischen Tensids zu Lösungen von hydrophob eingestellten Alkylpolyglycosid (vgl. Beispiel 1 (V) führt eine Klärung der Flüssigkeit herbei. Gleichzeitig nehmen Schäumvermögen und Viskosität stark zu und erreichen sehr bald das Niveau marktüblicher Reinigungsmittel (Beispiel 7 (V). Die Reinigungswirkung wird durch den Zuatz an anionischen Tensiden im Rahmen des Meßfehlers nicht beeinflußt und entspricht völlig dem marktüblichen Standard.

    [0041] Folgende Abkürzungen wurden in den Tabellen verwendet:
    APG 1 ≙
    Alkylpolyglycosid mit Alkylkettenlänge C12/14 und G = 1,2
    APG 2 ≙
    Alkylpolyglycosid mit Alkylkettenlänge C12/13 und G = 1,1
    Alkylethersulfat ≙
    Alkylkette = C12/14, 2 mol E0/mol, Na-Salz
    Alkyletheracetat ≙
    Alkylkette = C12/14, 4 mol E0/mol, Na-Salz
    Alkylsulfat ≙
    Alkylkette = C12/14, Na-Salz
    PS ≙
    n-Paraffinsulfonat mit Alkylkette = C13/17
    ABS ≙
    Alkylbenzolsulfonat mit Alkylkette = C10/13
    Tabelle 1 a:
    Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zubereitungen
    Zusammensetzung (Gew.-%) 1 (V) 2 3 4 5 6 7 (V)
    APG 1 15 15 15 15 15 15 marktübliches Spülmittel
    Alkylethersulfat - - - 0,5 1 2,5  
    Alkylsulfat - 0,5 1,5 - - -  
    Eigenschaften              
    Klarpkt. [°C] trüb 16 13 15 13 11 11
    Viskosität [mPa·s], 25°C 18 220 200 320 200 280 200
    Schaumvermögen [ml], 1 g/l, 25 °C 80 150 300 170 300 420 410
    Anzahl der gereinigten Teller 13°dH, 50 °C 21 21 22 21 21 22 20
    1 (V) und 7 (V) stellen Vergleichsbeispiele dar
    Tabelle 1 b:
    Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zubereitungen
    Zusammensetzung (Gew.-%) 8 9 10 11 12 13 (V) 14
    APG 1 15 15 15 17,5 17,5 - -
    APG 2 - - - - - 15 15
    Alkylethersulfat 0,75 - - 2,5 - - -
    Alkyletheracetat - - - - - - 1
    PS 0,75 1,5 - - 2,5 - -
    ABS - - 2 - - - -
    Ethanol - 5 - 5 5 5 5
    Eigenschaften              
    Klarpkt. [°C] 13 14 * 10 12 12 5
    Viskosität [mPa·s], 25°C 230 200 * 350 160 160 205
    Schäumvermögen [ml], 1 g/l, 25 °C 330 270 * 380 260 110 200
    Anzahl der gereinigten Teller 13 °dH, 50 °C 22 22 22 21 20 18 19
    13 (V) stellt Vergleichsbeispiel dar
    *nicht gemessen


    [0042] Das Diagramm (Abb. I) zeigt die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zubereitungen von APG 1/Alkylethersulfat in Abhängigkeit des Ethersulfatzusatzes im Detail, wobei der Gehalt an APG 1 = 15 Gew.-% beträgt. Während das Schäumvermögen mit Ethersulfatzusatz sehr stark zunimmt, ändert sich der Klarpunkt nur relativ gering. Völlig unerwartet ist das ausgeprägte Viskositätsmaximum im Bereich niedriger Aniontensidkonzentrationen. Diese - die vorliegende Erfindung mitbegründende Eigenschaft wurde auch beim Zusatz anderer Aniontenside beobachtet. Mit Hilfe eines solchen Diagramms lassen sich Reinigungsmittel auch hinsichtlich optimaler Umweltverträglichkeit maßschneidern.

    [0043] Folgende Abkürzungen/Maßgaben wurden in Abbildung I verwendet:
    S =
    Schaum [ml] bei 25 °C nach 300 sec.
    η =
    Viskosität [mPa·s] bei 25 °C
    T =
    Reinigungswirkung [Teller]
    K =
    Klarpunkt [°C]
    APG 1 ≙
    Alkylpolyglycosid mit Alkylkettenlänge = C12/14 und Glycosidierungsgrad = 1,2
    Alkylethersulfat ≙
    Alkylkette = C12/14, 2 mol E0/mol, Na-Salz



    Ansprüche

    1. Flüssiges, schäumendes Reinigungsmittel mit erhöhter Viskosität,
    dadurch gekennzeichnet, daß es aus

    >5 bis 40 Gew.-% Alkylpolyglycosid,

    0,1 bis 2,9 Gew.-% anionischem Tensid,

    0 bis 3 Gew.-% anderen Tensiden,

    sowie üblichen nichttensidischen Additiven und Wasser ad 100 Gew.- % besteht,
    wobei das anionische Tensid aus der Gruppe der Fettalkoholethersulfate, der Fettalkoholsulfate, der Fettalkoholetherphosphate, der carboxymethylierten Fettalkoholoxethylate, der Paraffinsulfonate, der Olefinsulfonate, der Alkylbenzolsulfonate oder deren Gemischen ausgewählt worden ist und
    wobei das Alkylpolyglycosid der Formel I

            R-O-Zn     (I)

    entspricht, in der R einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und Zn ein Polyglycosylradikal mit n = 1,0 bis 1,5 Hexose- oder Pentoseeinheiten oder Mischungen davon bedeutet.
     
    2. Flüssiges, schäumendes Reinigungsmittel nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Alkylpolyglycosid der Formel I

            R-O-Zn     (I)

    entspricht, in der R einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und Zn ein Polyglycosylradikal mit n = 1,1 bis 1,5 Hexose- oder Pentoseeinheiten oder Mischungen davon bedeutet.
     
    3. Flüssiges, schäumendes Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als weitere Zusätze Lösemittel, wie ein- und mehrwertige Alkohole, Elektrolyte, Komplexbildner, Hydrotropica, Polymere, Farbstoffe und Duftstoffe verwendet werden.
     
    4. Verwendung des flüssigen Reinigungsmittels nach einem der vorhergehenden Ansprüche als manuelles Spülmittel.
     


    Claims

    1. A liquid, foaming detergent composition of increased viscosity, characterised in that it comprises

    >5 to 40% by weight of alkylpolyglycoside,

    0.1 to 2.9% by weight of anionic surfactant,

    0 to 3% by weight of other surfactants,

    and customary non-surfactant additives and water to 100% by weight, the anionic surfactant having been selected from the group of the fatty alcohol ether sulphates, the fatty alcohol sulphates, the fatty alcohol ether phosphates, the carboxymethylated fatty alcohol ethoxylates, the paraffinsulphonates, the olefinsulphonates, the alkylbenzenesulphonates or mixtures thereof and the alkylpolyglycoside conforming to the formula I

            R-O-Zn     (I)

    where R is a saturated or unsaturated, branched or unbranched alkyl radical of from 10 to 18 carbon atoms and Zn is a polyglycosyl radical with n = 1.0 to 1.5 hexose or pentose units or mixtures thereof.
     
    2. A liquid, foaming detergent composition according to claim 1, characterised in that the alkylpolyglycoside has the formula I

            R-O-Zn     (I)

    where R is a saturated or unsaturated, branched or unbranched alkyl radical of from 10 to 18 carbon atoms and Zn is a polyglycosyl radical with n = 1.1 to 1.5 hexose or pentose units or mixtures thereof.
     
    3. A liquid, foaming detergent composition according to either of the preceding claims, characterised in that solvents such as monohydric and polyhydric alcohols, electrolytes, complexing agents, hydrotropes, polymers, dyes and fragrances are used as further additives.
     
    4. The use of the liquid detergent composition according to any one of the preceding claims as a dishwashing detergent.
     


    Revendications

    1. Détergent moussant liquide à haute viscosité,
    caractérisé en ce qu'
    il est constitué :

    de 5 à 40 % en poids d'un alkylpolyglycoside,

    de 0,1 à 2,9 % en poids d'un tensioactif anionique,

    de 0 à 3 % en poids d'autres tensioactifs,

    ainsi que d'additifs non tensioactifs usuels et d'eau jusqu'à 100 % en poids, le tensioactif anionique étant choisi dans le groupe comprenant les (alcools gras)sulfates éthers, les (alcools gras) sulfates, les (alcools gras)étherphosphates, les produits d'éthoxylation carboxyméthylés d'alcools gras, les paraffinesulfonates, les oléfinesulfonates, les alkylbenzènesulfonates et leurs mélanges, et dans lequel l'alkylpolyglycoside correspond à la formule I,

            R-O-Zn     (I)

    dans laquelle R signifie un radical alkyle saturé ou non saturé, ramifié ou non ramifié ayant de 10 à 18 atomes de carbone et Zn signifie un radical polyglycosyle avec n = 1,0 à 1,5 unités d'hexose ou de pentose ou les mélanges de ceux-ci.
     
    2. Détergent moussant liquide selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    l'alkylpolyglycoside correspond à la formule I

            R-O-Zn     (I)

    dans laquelle R est un radical alkyle à chaîne droite ou ramifiée, saturé ou insaturé, ayant de 10 à 18 atomes de carbone et Zn est un radical polyglycosyle avec n = 1,1 à 1,5 motifs ou constituants hexose ou de pentose ou leurs mélanges.
     
    3. Détergent moussant liquide selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce qu'
    on utilise comme additifs supplémentaires des solvants tels que des mono- et polyalcools, des électrolytes, des complexants, des substances hydrotropes, des polymères, des colorants et des parfums.
     
    4. Utilisation du détergent moussant liquide selon l'une des revendications précédentes comme agent de rinçage à la main.
     




    Zeichnung