(19)
(11) EP 0 486 909 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.05.1992  Patentblatt  1992/22

(21) Anmeldenummer: 91119130.2

(22) Anmeldetag:  11.11.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03C 5/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 23.11.1990 DE 4037298

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Tappe, Gustav
    W-5090 Leverkusen 1 (DE)
  • Wichmann, Ralf, Dr.
    W-5000 Köln 80 (DE)
  • Meckl, Heinz, Dr.
    W-5060 Bergisch Gladbach 2 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fixierbad


    (57) Die Erfindung betrifft ein ammoniumfreies Fixierbad, das biologisch gut abbaubar ist und einen Komplexbildner der Formel


    enthält, wobei R und M die in der Beschreibung angegebene Bedeutung haben.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein für die Verarbeitung fotografischer Silberhalogenidmaterialien geeignetes Fixierbad, das ein biologisch abbaubares Kalkschutzmittel enthält.

    [0002] Zum Fixieren wird überwiegend Ammoniumthiosulfat verwendet. Diese Fixierbäder, deren pH-Wert im schwach sauren bis schwach alkalischen Bereich liegt, werden üblicherweise mit Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) als Kalkschutzmittel versehen.

    [0003] Sowohl Ammoniumionen als auch EDTA werden in ihrem Umweltverhalten als bedenklich eingestuft. Besonders EDTA reichert sich in Abwässern an, da es biologisch nur sehr langsam abgebaut wird. Ersetzt man nun EDTA durch Nitrilotriessigsäure (NTA), deren gute biologische Abbaubarkeit bekannt ist, so bildet sich in einem Fixierbad, das anstelle von Ammoniumthiosulfat das umweltverträglichere Natriumthiosulfat enthält, zusammen mit den Calcium- und Magnesiumionen des Ansatzwassers ein Niederschlag.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fixierbad zu entwickeln, das frei von Ammoniumionen und EDTA ist, aber die notwendige Fixiergeschwindigkeit aufweist und keine Ablagerungen verursacht.

    [0005] Es wurde nun gefunden, daß Komplexbildner der allgemeinen Formel I in ammoniumfreien Fixierbädern keine Ablagerungen verursachen, biologisch abbaubar sind und eine ausreichende Fixiergeschwindigkeit aufweisen.


    worin
    R
    Wasserstoff, C₁-C₁₀-Alkyl, Hydroxy-C₁-C₁₀-alkyl, C₁-C₁₀-Alkoxy-C₁-C₁₀-alkyl, Carboxy-C₂-C₁₀-alkyl, Dicarboxy-C₁-C₁₀-alkyl, Carboxy-hydroxy-C₁-C₁₀-alkyl, Hydroxy-C₁-C₅-alkyl-(oxy-C₁-C₅-alkyl)n, C₁-C₅-Alkoxy-C₁-C₅-alkyl-(oxy-C₁-C₅-alkyl)n,
    M
    Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium und
    n
    1, 2, 3 oder 4 bedeuten.


    [0006] Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemäßen Fixierbad Komplexbildner der Formel I eingesetzt, in denen
    R
    1-Carboxy-ethyl oder 1-Hydroxy-ethyl und
    M
    Natrium bedeuten.


    [0007] Üblicherweise werden die Komplexbildner in einer Konzentration von 0,5 bis 100 mmol/l verwendet, wobei die Erfindung in einer bevorzugten Form 2 bis 30 mmol/l an Komplexbildner enthält.

    [0008] Der unerwartete und überraschende Effekt der Erfindung liegt darin, daß in ammoniumfreien Fixierbädern die erfindungsgemäße Gruppe von abbaubaren Komplexbildnern mit den Calcium- und Magnesiumionen des Ansatzwassers keinen Niederschlag bildet. Andere abbaubare Komplexbildner, wie z.B. NTA, ergeben schon nach wenigen Tagen Stehzeit feste Ausfällungen.

    [0009] Das erfindungsgemäße Fixierbad eignet sich insbesondere für farbfotografische Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien, die auf einem reflektierenden oder transparenten Träger (z.B. beidseitig mit Polyethylen beschichtetes Papier oder Cellulosetriacetatfilm) wenigstens eine blauempfindliche, wenigstens eine grünempfindliche und wenigstens eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht, denen in der angegebenen Reihenfolge wenigstens ein Gelbkuppler, wenigstens ein Purpurkuppler und wenigstens ein Blaugrünkuppler zugeordnet sind, enthalten.

    [0010] Das erfindungsgemäße Fixierbad wird innerhalb des üblichen Verarbeitungsverfahrens für fotografische Silberhalogenidmaterialien eingesetzt.

    [0011] Das Verarbeitungsverfahren läßt sich unter ständigem Regenerieren der einzelnen Verarbeitungsbäder kontinuierlich ausführen.

    [0012] Die in den Beispielen aufgeführten Fixierbäder sind in ihrem Fixierverhalten einem herkömmlichen EDTA-haltigen Fixierbad vergleichbar.

    Beispiele



    [0013] Ein Fixierbad nachfolgender Zusammensetzung mit genau definierter Calciumionenkonzentration wurde hergestellt und mit verschiedenen Komplexbildnern in unterschiedlichen Konzentrationen versetzt (Tabelle 1). Alle erfindungsgemäßen Fixierbäder zeigten während des Beobachtungszeitraums von 120 Tagen keinen Niederschlag. Die Fixierbäder wurden in offenen Gefäßen bei Raumtemperatur gelagert. Eine Volumenabnahme durch Verdunsten wurde durch periodisches Auffüllen der Bäder mit entionisiertem Wasser ausgeglichen.
    Fixierbad:
    Wasser(entionisiert) 800 ml
    Natriumsulfat 10g
    Natriumsulfit 20 g
    Natriumthiosulfat 60 g
    Calciumchloridlösung (80 g/l) 5 ml
    Komplexbildner Siehe Tabelle 1

    pH-Wert auf 8 einstellen und mit entionisiertem Wasser auf 1 Liter auffüllen.




    Ansprüche

    1. Ammoniumfreie Fixierbäder, in denen die für die Fixage erforderlichen Wirk- und Hilfsstoffe enthalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Komplexbildner der Formel I,

    worin

    R   Wasserstoff, C₁-C₁₀-Alkyl, Hydroxy-C₁-C₁₀-alkyl, C₁-C₁₀-Alkoxy-C₁-C₁₀-alkyl, Carboxy-C₂-C₁₀-alkyl, Dicarboxy-C₁-C₁₀-alkyl, Carboxy-hydroxy-C₁-C₁₀-alkyl, Hydroxy-C₁-C₅-alkyl-(oxy-C₁-C₅-alkyl)n, C₁-C₅-Alkoxy-C₁-C₅-alkyl-(oxy-C₁-C₅-alkyl)n,

    M   Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium und

    n   1, 2, 3 oder 4 bedeuten, enthalten.


     
    2. Ammoniumfreie Fixierbäder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Komplexbildner Verbindungen der Formel I eingesetzt werden, in denen R 1-Carboxy-ethyl oder 1-Hydroxy-ethyl oder M Natrium bedeuten.
     
    3. Ammoniumfreie Fixierbäder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie den zusätzlichen Komplexbildner in einer Konzentration von 0,5 bis 100 mmol/l enthalten.
     





    Recherchenbericht