[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Positionierung eines Abwurfkörpers,
insbesondere einer Mine, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE 1 800 121 C3 bekannt. Es hat sich gezeigt,
daß derart aufgerichtete Abwurfkörper in besonderen Fällen eine zu kleine Standfestigkeit
haben können. Auf unebenem Gelände verlegte aufgerichtete Abwurfkörper können durch
natürliche (Sturm) oder künstliche (Räummaßnahmen) Ereignisse wieder umgeworfen werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Standfestigkeit eines Abwurfkörpers,
insbesondere einer Mine, ohne wesentliche Änderungen an der äußeren Form zu erhöhen,
so daß die Lagerung, der Transport und die Verteilung der Abwurfkörper im wesentlichen
beibehalten werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art gelöst, die entsprechend dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Vorrichtung sind die im Vergleich zu den bekannten
Positionierungseinrichtungen in definierter Weise vergleichsweise weit vom Abwurfkörper
abspreizbaren bzw. ausstellbaren Endglieder der Aufrichtelemente. Ein Aufrichtelement
ist aus mindestens zwei beweglich miteinander verbundenen Gliedern zusammengesetzt.
Das äußerste Glied, dessen freies Ende zur Abstützung auf dem Geländeboden dient,
wird als Endglied bezeichnet, die übrigen Glieder des Aufrichtelementes als Zwischenglieder.
Die Bewegung des Endgliedes, die wegen der Beweglichkeit der Glieder untereinander
zunächst unbestimmt wäre, ist durch ein oder mehrere Leitglieder in definierter Weise
festgelegt. Durch die Leitglieder ist für jeden Punkt des Aufrichtelementes, insbesondere
auch für das freie Ende des Endgliedes, ähnlich wie bei dem bekannten eingliedrigen
Aufrichtelement nur eine eindeutig festgelegte Bahn möglich. Damit ist es in vorteilhafter
Weise möglich, daß die Aufrichtelemente nach Beendigung des Abspreizvorganges, d.h.
in der Endposition, in der "richtigen" Stellung und Entfernung vom Abwurfkörper sich
auf dem Geländeboden abstützen. Zur Vergrößerung der Auflagefläche der Endglieder
sind diese dabei bevorzugt an ihrem freien Ende mit einem Fuß, z.B. in Form einer
Stützplatte, versehen.
[0006] Die Aufrichtelemente können in verschiedener Art ausgeführt sein, wobei die Leitglieder
von der Nürnberger Schere oder der Parallelführung her bekannt sind. Zwischenglied
und Leitglied sind bei diesen speziellen Ausführungen in ihrer Funktion nicht zu unterscheiden.
Die Glieder der Aufrichtelemente, insbesondere auch das Endglied, erstrecken sich
im zusammengelegten Zustand, d.h. in der Ausgangsposition der Aufrichtelemente parallel
oder annähernd parallel zur im wesentlichen zylindrischen Mantelfläche des Abwurfkörpers.
Besonders bevorzugt sind Aufrichtelemente mit nur einem Zwischenglied und einem Leitglied
zusätzlich zu dem Endglied. Dabei ist weiterhin bevorzugt eine nur näherungsweise
Parallelführung des Endgliedes mittels des Leitgliedes, derart, daß das Endglied während
des Abspreizvorganges zusätzlich noch schräg nach außen verschwenkt wird, so daß in
der Endposition die freien Enden der Endglieder der verschiedenen Aufrichtelemente
noch weiter vom Abwurfkörper entfernt sind als es bei einer Parallelführung der Fall
wäre.
[0007] Die maximale Länge der Glieder eines Aufrichtelementes ist durch die Höhe des Abwurfkörpers
und die Art der Anlenkung der Aufrichtelemente an diesem bestimmt. Wenn die Aufrichtelemente
im Bereich des bodenseitigen Endes des Abwurfkörpers an diesem angelenkt sind, ist
es bei einem zweigliedrigen erfindungsgemäßen Aufrechtelement mit einem die maximale
Länge ausnutzenden Zwischenglied und einem zusätzlich schräg ausstellbaren Endglied
möglich, daß die Endglieder in ihrer Endposition mit ihrem freien Ende nahezu um die
zweifache Höhe des Abwurfkörpers von dessen Mantel seitlich entfernt sind. Ist die
Anlenkung der bevorzugt zweigliedrigen Aufrichtelemente etwa in der Mitte des Abwurfkörpers
vorgesehen, sind die Glieder des Aufrichtelementes entsprechend kürzer. Der Vorteil
dieser "höheren" Anlenkung ist jedoch eine Erhöhung der Standsicherheit, d.h. zum
Umkippen des aufgerichteten Abwurfkörpers ist eine höhere seitliche Krafteinwirkung
erforderlich.
[0008] Die Anlenkung der Aufrichtelemente am Abwurfkörper erfolgt vorzugsweise über ein
kardanisches Gelenk, in dem der Abwurfkörper derart aufgehängt ist, das er sich nach
dem Aufrichten auch bei unebenem Geländeboden selbstätig senkrecht ausrichtet. Die
Länge des Endgliedes ist grundsätzlich so zu bemessen, daß dessen freies Ende sich
in der Ausgangsposition, d.h. im zusammengelegten Zustand der Aufrichtelemente - betrachtet
bei aufrecht angeordnetem Abwurfkörper - oberhalb von dessen Schwerpunkt befindet.
Je weiter sich dabei das freie Ende vom Schwerpunkt entfernt befindet, um so geringer
ist das für das Aufrichten des Abwurfkörpers erforderliche Drehmoment. Um dennoch
eine möglichst große Stützweite, d.h. einen möglichst großen seitlichen Abstand des
freien Endes des Endgliedes vom Abwurfkörper in der Endposition zu erreichen, kann
weiterhin bevorzugt vorgesehen werden, die Endglieder durch elastische stabförmige
Stützelemente aus z.B. Federstahl zu verlängern. Damit wird erreicht, daß beim Beginn
des Aufrichtens des Abwurfkörpers zunächst nur der starre Bereich des Endgliedes wirksam
wird, das Endglied sich also mit dem Ende dieses starren Bereiches, der sich "oberhalb"
des Schwerpunktes des Ahwurfkörpers befindet, auf dem Geländeboden abstützt und die
elastisch verformbare Verlängerung des Endgliedes noch auf dem Geländeboden mehr oder
weniger flach aufliegt. Mit dem Fortschreiten des Aufrichtens des Abwurfkörpers nimmt
dann auch die federelastische Verlängerung zunehmend eine gestreckte Form an, so daß
der eigentliche Abstützpunkt des Endgliedes immer weiter zu dessen tatsächlichen freien
Ende hin wandert. In der Endposition hat die Verlängerung dann wieder wie in der Ausgangsposition
eine gestreckte Form angenommen.
[0009] Die Begrenzung der Abspreizbewegung des Endgliedes in seiner Endposition kann beispielsweise
erfolgen, indem in dieser Position eine formschlüssige Verriegelung (Verrastung) zwischen
dem Endglied und dem Zwischenglied im Bereich des gemeinsamen Drehgelenkes erfolgt.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Anordnung von Anschlägen an diesen beiden Gliedern
im Bereich des gemeinsamen Drehpunktes.
[0010] Um die Aufrichtelemente nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Auftreffen
des Abwurfkörpers auf dem Geländeboden aus ihrer Ausgangsposition in ihre Endposition
zu überführen, d.h. auszustellen, sind Antriebselemente erforderlich. Dies können
vorgespannte Federn, insbesondere Dreh- oder Torsionsfedern, sein, die in wenigstens
einem Drehpunkt ein entsprechendes Drehmoment auf das jeweilige Glied bzw. die jeweiligen
Glieder ausüben. Zusätzlich oder statt dessen können aber auch pyrotechnisch betätigte
Kraftelemente vorgesehen sein. Diese sind dann vorzugswiese zwischen den sich diagonal
gegenüberliegenden Drehpunkten der bevorzugten näherungsweise Parallelführung der
Glieder angeordnet. Das Kraftelement ist dabei bevorzugt so ausgebildet, daß seine
Kolbenstange ausgefahren wird und die Druckgasbeaufschlagung auf der von der Kolbenstange
abgewandten Seite des Kolbens erfolgt, um eine möglichst kleine Baugröße des Kraftelementes
zu erreichen. Statt jedem einzelnen Kraftelement eine separate druckgaserzeugende
pyrotechnische Ladung zuzuordnen, kann auch eine zentrale Treibgasversorgung mittels
eines entsprechenden größeren Gasgenerators vorgesehen werden.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist jedem Aufrichtelement eine Dämpfungseinrichtung
zugeordnet, um den Aufrichtvorgang langsamer ablaufen zu lassen und damit dynamische
Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte entsprechend klein zu halten. Besonders bevorzugt
ist dabei die Kombination der Dämpfungseinrichtung mit den vorgenannten Kraftelementen,
indem deren kolbenstangenseitiger Hohlraum im Zylinder ein Fluid, z.B. Öl, enthält,
das beim Verschieben des Kolbens und dem damit verbundenen Ausfahren der Kolbenstange
aus dem zylindrischen Gehäuse des Kraftelementes nach dem von hydraulischen Stoßdämpfern
her bekannten Prinzip verdrängbar ist.
[0012] Die besonders bevorzugte erfindungsgemäße Vorrichtung hat insbesondere die Vorteile,
daß sie in vergleichsweise leichter Bauweise ausgeführt werden kann, da durch das
langsame gedämpfte Aufrichten nur geringe dynamische Kräfte auftreten. Durch den Einsatz
von insbesondere pyrotechnisch betätigten Kraftelementen, vorzugsweise mit aus dem
zylindrischen Gehäuse herausdrückbarer Kolbenstange, können hohe Aufrichtkräfte aufgebracht
werden. Das Aufrichten ist auch bei einem Abwurfkörper mit vergleichsweise hohem Schwerpunkt
ohne weiteres möglich, wobei sich dieser bei einer Aufhängung im kardanischen Gelenk
nach dem Aufrichten zusätzlich noch selbstätig in eine exakt vertikale Position ausrichtet.
Durch die große Stützweite bei aufgerichtetem Abwurfkörper wird eine hohe Standsicherheit
erreicht, wobei dennoch die Glieder der Aufrichtelemente vergleichsweise kurz sein
können und dementsprechend wenig Staulänge benötigt wird.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt und wird anhand dessen nachstehend noch weiter erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Abwurfkörpers, wobei die linke Hälfte ein Aufrichtelement
in der Endposition und die rechte Hälfte ein Aufrichtelement in der Ausgangsposition
zeigt,
- Fig. 2
- die Simulation des Aufrichtvorganges mit einem Aufrichtelement,
- Fig. 3
- die Seitenansicht eines Abwurfkörpers mit einem gegenüber Fig. 1 variierten Aufrichtelement
und
- Fig. 4
- die Seitenansicht eines Abwurfkörpers mit einer weiteren Variante eines Aufrichtelementes.
[0014] Bei dem in Figur 1 gezeigten Abwurfkörper 1 mit einem bodenseitigen Ende 2 und einem
kopfseitigen Ende 3 handelt es sich um eine Mine, die als Aufhängung ein kardanisches
Gelenk 4 aufweist, das oberhalb des Schwerpunktes S des Abwurfkörpers 1 angeordnet
ist. Die Mine besteht im wesentlichen aus einem Minenkörper 5 mit einer Sprengladung
und einem Raketenmotor 6 als Antrieb. Aufgrund von für ein zu bekämpfendes Objekt
charakteristischen Sensorsignalen wird der Raketenmotor gezündet und die Mine in eine
Höhe von etwa 100 bis 300 m transportiert. Die Mine bekämpft dann aus dieser Höhe
das Objekt. Die Aufhängung in dem kardanischen Gelenk 4 bewirkt, daß die aufgerichtete
Mine auch bei einem unebenen Geländeboden eine vertikale Position einnimmt, d.h. einwandfrei
vertikal nach oben transportierbar ist.
[0015] Von den beispielsweise fünf Aufrichtelementen, die gleichmäßig über den Umfang des
Abwurfkörpers 1 verteilt angeordnet sind, ist hier zur Vereinfachung der zeichnerischen
Darstellung nur ein Aufrichtelement 7 gezeigt, und zwar in der rechten Hälfte der
Figur in der Ausgangsposition und in der linken Hälfte der Figur in der Endposition.
Bezüglich der Darstellung in der rechten Hälfte der Figur ist noch darauf hinzuweisen,
daß es sich bei dem hier aufrecht stehend gezeigten Abwurfkörper 1 mit dem Aufrichtelement
7 in der Ausgangsposition nur um eine "gedachte" Stellung handelt, da in Wirklichkeit
der Abwurfkörper 1 mit dem Aufrichtelement 7 in der Ausgangsposition auf dem Geländeboden
mehr oder weniger waagerecht liegen würde.
[0016] Die Ausbildung des Aufrichtelementes 7 ist am besten in der linken Hälfte dieser
Figur zu erkennen. Das Aufrichtelement 7 weist das Endglied 8 und das Zwischenglied
9 auf. Diese beiden Glieder sind am Drehpunkt A gelenkig miteinander verbunden. Am
Gelenk 4 ist vertikal ein Steg 10 befestigt, der an seinem oberen Ende den Drehpunkt
B aufweist. An diesem ist das Zwischenglied 9 mit seinem vom Drehpunkt A abgewandten
Ende angelenkt. An seinem unteren Ende weist der Steg 10 den Drehpunkt C auf, an dem
ein Leitglied 11 mit seinem einem Ende angelenkt ist. Mit seinem anderen Ende ist
das Leitglied 11 am Drehpunkt D des Endgliedes 8 angelenkt. Der - in vertikaler Richtung
betrachtet - Abstand zwischen den Drehpunkten A und D ist dabei geringer als der Abstand
zwischen den Drehpunkten B und C, so daß hier nur eine gewollte angenäherte Parallelführung
der gelenkig miteinander verbundenen Glieder vorliegt. Der Steg 10 könnte natürlich
entfallen, wenn das Gelenk 4 eine entsprechend höhere Abmessung hätte, oder die Drehpunkte
B und C z.B. direkt an der Mantelfläche des Gehäuses des Abwurfkörpers 1 angeordnet
wären. Das Endglied 8, das Zwischenglied 9, der Steg 10 und das Leitglied 11 sind
dabei als in sich starre im wesentlichen stab-, stangen-, stegförmige o.dgl. Elemente
ausgebildet.
[0017] Als Antriebselement für die Aufrichtelemente 7 ist ein pyrotechnisch betätigtes Kraftelement
12 vorgesehen, das mit seinem einem Ende am Drehpunkt B und mit seinem anderen Ende
bevorzugt am diagonal gegenüberliegenden Drehpunkt D angelenkt ist. Das Kraftelement
12 weist das zylindrische Gehäuse 13 sowie die Kolbenstange 14 auf. Die Kolbenstange
14 ist unter der Wirkung eines druckgaserzeugenden pyrotechnischen Satzes aus dem
zylindrischen Gehäuse 13 herausdrückbar und mit ihrem äußeren freien Ende am Drehpunkt
D angelenkt. Zur Begrenzung der Abspreizbewegung des Endgliedes 8 in der gezeigten
Endposition sind im Bereich des Drehpunktes A am Endglied 8 der Anschlag 15 und am
Zwischenglied 9 der Anschlag 16 vorgesehen, die in der Endposition zur Anlage aneinander
kommen. Das Endglied 8 weist an seinem vom Drehpunkt A abgewandten Ende 8' den Fuß
17 in Form einer Stützplatte auf.
[0018] In der rechten Hälfte der Figur sind die Glieder 8, 9 und 11 sowie das Kraftelement
12 mit noch innerhalb des Gehäuses 13 befindlicher Kolbenstange 14 an den Abwurfkörper
1 herangeklappt und in dieser Ausgangsposition mittels eines Fesselbandes 18 gehalten.
In diesem Zustand wird der Abwurfköper gelagert und transportiert. Er liegt auch noch
so nach seiner Verteilung für eine gewisse Zeit auf dem Geländeboden. Nach einer vorbestimmten
Zeit nach dem Auftreffen auf dem Geländeboden wird das Fesselband 18 freigegeben,
so daß sich die Aufrechtelemente 7 unter der Wirkung von Antriebselementen, beispielsweise
in den Drehpunkten B und C angeordneten vorgestpannten Drehfedern, entfallten können,
um schließlich die in der linken Hälfte der Figur gezeigte Endposition einzunehmen.
Der Abwurfkörper 1 befindet sich dann aufgerichtet in der Lauerstellung im Gelände.
[0019] Sofern entsprechend Fig. 1 als Antriebselement nur das Kraftelement 12 vorgesehen
ist, ist die Anordnung so zu treffen, daß bei um den Drehpunkt B nach "oben" geklapptem
Zwischenglied 9 und um den Drehpunkt A nach "unten" geklapptem Endglied 8 die vom
Kraftelement 12 auf das Endglied 8 ausgeübte Kraft ein Drehmoment um die Drehpunkte
A und B erzeugt, welches den Beginn des Auseinanderfalltens der Glieder 8 und 9 und
schließlich deren Überführung in die Endposition bewirkt. Dazu ist in der Ausgangsposition
der Drehpunkt D gegenüber dem Drehpunkt A in Richtung der Abspreizbewegung seitlich
etwas weiter entfernt von der Längsachse 19 des Abwurfkörpers 1 angeordnet.
[0020] Bei der vorstehend bereits erläuterten Funktionsauslösung nach Freigabe des Fesselbandes
18 und Initiierung der druckgaserzeugenden pyrotechnischen Ladung im Kraftelement
12 wird dessen Kolben beaufschlagt und damit die Kolbenstange 14, vorzugsweise gedämpft,
aus dem zylindrischen Gehäuse 13 hinausgedrückt, wodurch das Endglied 8 des Aufrichtelementes
7 in der Anfangsphase der Abspreizbewegung im wesentlichen parallel zur Längsachse
19 seitlich nach außen bewegt wird. Das Leitglied 11 steuert als angenäherte Parallelführung
diese Bewegung des Endgliedes 8. Durch die vorstehend beschriebene geeignete Wahl
der Verbindungspunkte (Drehpunkte A, B, C und D) der einzelnen Glieder wird erreicht,
daß der Fuß 17 des Endgliedes 8 beim Abspreizen etwas weiter von der Längsachse 19
weg nach außen bewegt wird als es nach der Länge des Zwischengliedes 9 zu erwarten
wäre. In der gezeigten Ausführungsform sind das Endglied 8, das Zwischenglied 9 sowie
das Leitglied 11 etwa halb so lang wie der Abwurfkörper 1 hoch ist, und es wird dennoch
bei diesem Aufrichtelement 7 erreicht, daß der Fuß 17 fast so weit von der Längsachse
19 entfernt ist wie Abwurfkörper 1 hoch ist.
[0021] Die Bewegung der Glieder ist in der Endposition durch die Anschläge 15, 16 begrenzt.
Zusätzlich oder statt dessen kann aber auch vorgesehen werden, das Kraftelement 12
in bekannter Weise so auszubilden, daß sein Kolben und damit auch seine Kolbenstange
14 nach Erreichen der Endposition in dieser verbleibt und nicht mehr zurückrutscht,
indem sich der Kolben in dem Gehäuse 13 z.B. verklemmt oder mit diesem in der Endposition
eine Formschlußverbindung eingeht. Außerdem ist das Kraftelement 12 bevorzugt mit
einer Dämpfungseinrichtung z.B. nach Art der von Kraftfahrzeugen her bekannten hydraulischen
Stoßdämpfer versehen, so daß das Auseinanderfalten der Aufrichtelemente 7 in seiner
Dynamik gedämpft und zeitich gedehnt ist. Durch alle diese Maßnahmen können die Aufrichtelemente
7 relativ leicht gebaut werden und es wird eine erhebliche Verbesserung der Standfestigkeit
des Abwurfkörpers 1 erreicht, ohne daß dazu dessen Gewicht erhöht werden müßte.
[0022] Fig. 2 zeigt in den Bildern a bis g verschiedene aufeinander folgende Stadien des
Positionierungsvorganges des Abwurfkörpers 1 in schematischer Darstellung. Die Bedeutung
der Bezugszeichen ist die gleiche wie in Fig. 1. Auch hier wird aus zeichentechnischen
Gründen das Aufrichten nur anhand eines einzigen Aufrichtelementes 7 erläutert. Es
ist nur noch ein weiteres Aufrichtelement 7' mit seinem Fuß 17' angedeutet, und zwar
so, als ob es von Beginn an bereits voll entfalltet wäre.
[0023] Das kardanische Gelenk 4 ist derart am Abwurfkörper 1 angebracht, daß der Schwerpunkt
des Abwurfkörpers 1 im aufrechten Zustand tiefer als das Gelenk 4 liegt. Man erkennt,
daß der Fuß 17 des Endgliedes 8 und der Auflagepunkt 20 des abgerundeten bodenseitigen
Endes 2 des Abwurfkörpers 1 auf dem Geländeboden 21 während des Aufrichtvorgangs in
der Anfangsphase nahezu örtlich unverändert bleiben und erst gegen Ende des Aufrichtens
die eigentliche Stützweite erzielt wird. Auch aus dieser Reihe ist erkennbar, daß
das Aufrichten des Abwurfkörpers 1 in jeder Lage im Gelände möglich ist und die zusammengefallteten
Aufrichtelemente 7, 7' das Volumen des Abwurfkörpers 1 praktisch nicht vergrößern.
[0024] In Fig. 3 ist ein Abwurfkörper 1 mit gegenüber Fig. 1 variierten Aufrichtelementen
7 gezeigt, wobei zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung wiederum nur ein
einziges Aufrichtelement 7 von den mehreren in sehr schematischer Darstellung gezeigt
ist. Zur weiteren Vereinfachung ist dabei auch im Vergleich zur Fig. 1 das Kraftelement
12 weggelassen. Das Aufrechtelement 7 ist dahingehend modifiziert, daß der Drehpunkt
D zwischen dem Endglied 8 und dem Leitglied 11 nicht mehr während des Aufrichtvorgangs
starr fixiert ist, sondern sich während des Abspreizens des Endgliedes 8 in einer
am Endglied 8 ausgebildeten Längsführung 22 in Richtung auf den Drehpunkt A zu verschiebt,
bis er in der Längsführung 22 seine vorgegebene Endposition D' erreicht und in dieser
einrastet. Die Längsführung 22 könnte beispielsweise auch durch einen Exzenter ersetzt
werden. Während des Aufrichtens des Abwurfkörpers 1 aus der Horizontalen, angedeutet
durch die den Geländeboden symbolisierende Linie 21, bleibt hierbei das Endglied 8
am Leitglied 11 praktisch so lange angelegt, bis der Drehpunkt D seine Endposition
D' in der Längsführung 22 erreicht hat und in dieser einrastet, wobei die Drehbeweglichkeit
jedoch erhalten bleibt. Der Abwurfkörper 1 hat sich bis zu diesem Zeitpunkt um den
Winkel α gegenüber dem Geländeboden, symbolisiert durch die Linie 21', aufgerichtet.
Der weitere Positionierungsvorgang erfolgt dann entsprechend der Fig. 1. Der Vorteil
dieser Ausführungsform der Aufrechtelemente 7 besteht darin, daß der Schwerpunkt des
Abwurfkörpers 1 höher liegen kann oder ein kleineres Drehmoment zum Aufrichten benötigt
wird. Eine ähnliche Wirkung ist erzielbar, wenn das Endglied 8 sehr kurz ausgeführt
und durch ein Teleskopglied ersetzt wird.
[0025] Eine weitere Variante hierzu ist in Fig. 4 gezeigt, bei welcher der starre Teil der
Endglieder 8 unter sonst unveränderten Bedingungen nur etwa halb so lang wie in Fig.
1 ist. An das so entstandene Ende 23 des Endgliedes 8 schießt sich das elastische
Stützelement 24 mit dem Fuß 17 an, so daß das Endglied 8 insgesamt wieder die Länge
wie in Fig. 1 hat. Das stegförmige Stützelement 24 ist z.B. aus Federstahl hergestellt.
Auch hiermit wird erreicht, daß der Schwerpunkt des Aufrichtkörpers 1 höher liegen
kann oder das zu dessen Aufrichten erforderliche Drehmoment kleiner ist. Im übrigen
haben die Bezugsziffern die gleiche Bedeutung wie in Fig. 1.
1. Vorrichtung zur Positionierung eines Abwurfkörpers, insbesondere einer Mine, nachdem
dieser auf dem Geländeboden aufgetroffen ist, mit mehreren vorzugsweise gleichmäßig
über den Umfang des Abwurfkörpers verteilt an diesen angelenkten Aufrichtelementen,
die sich in Ausgangsposition in Längsrichtung des Abwurfkörpers erstrecken und nach
dem Auftreffen des Abwurfkörpers auf dem Gehäuseboden mittels wenigstens je einem
Antriebselement von dem Abwurfkörper abspreizbar sind und diesen derart positionieren,
daß er mit seinem bodenseitigen Ende dem Geländeboden zugekehrt und mit seinem kopfseitigen
Ende von diesem abgekehrt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aufrichtelement (7) ein Endglied (8) und wenigstens ein Zwischenglied (9)
aufweist, die an einem gemeinsamen Drehpunkt A untereinander gelenkig verbunden sind,
daß wenigstens ein Leitglied (11) vorhanden ist, das beim Abspreizen eine definierte
Bewegung des Endgliedes (8) bewirkt, und daß die Abspreizbewegung des Endgliedes (8)
in einer Endposition begrenzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Endglied (8) an seinem vom Drehpunkt A abgewandten Ende (8') einen Fuß (17)
in Form einer Scheibe, Platte, Schenkel o.dgl. zur Abstützung auf dem Geländeboden
(21) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Endglied (8), das Zwischenglied (9), das Leitglied (11) und ggf. weitere
Glieder nach dem Prinzip der Nürnberger Schere miteinander gekoppelt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelung des Endgliedes (8), des Zwischengliedes (9) und des Leitgliedes
(11) durch eine Parallelführung erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelung des Endgliedes (8), des Zwischengliedes (9) und des Leitgliedes
(11) durch eine angenäherte Parallelführung erfolgt, derart, daß in der Endposition
das Endglied (8) mit seinem vom Drehpunkt A abgewandten Ende (8') weiter von der Längsachse
(19) des Abwurfkörpers (1) entfernt ist als mit dem Drehpunkt A.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (9) mit seinem vom Drehpunkt A abgewandten Ende an einem Drehpunkt
B am Abwurfkörper (1) angelenkt ist, und daß das Leitglied (11) mit seinem einen Ende
im Abstand vom Drehpunkt B in Richtung auf das bodenseitige Ende (2) des Abwurfkörpers
(1) zu an einem Drehpunkt C an diesem und mit seinem anderen Ende im Abstand vom Drehpunkt
A an einem Drehpunkt D am Endglied (8) angelenkt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aufrichtelement (7) im Bereich des bodenseitigen Endes (2) des Abwurfkörpers
(1) angelenkt ist, die Länge des Zwischengliedes (9) etwa der Höhe des Abwurfkörpers
(1) entspricht und das Endglied (8) eine solche Länge aufweist, daß es in der Ausgangsposition
- bei aufrecht stehendem Abwurfkörper (1) betrachtet - oberhalb des Schwerpunktes
S des Abwurfkörpers (1) endet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aufrichtelement (7) im mittleren Bereich zwischen dem boden- und kopfseitigen
Ende (2 bzw. 3) des Abwurfkörpers (1) angelenkt ist, die Höhe des Zwischengliedes
(9) etwa der halben Höhe des Abwurfkörpers (1) entspricht und das Endglied (5) eine
solche Länge aufweist, daß es in der Ausgangsposition - bei aufrecht stehendem Abwurfkörper
(1) betrachtet - oberhalb des Schwerpunktes S des Abwurfkörpers (1) endet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwurfkörper (1) ein kardanisches Gelenk (4) als Aufhängung aufweist, das
- bei aufrecht stehendem Abwurfkörper (1) betrachtet - oberhalb des Schwerpunktes
S des Abwurfkörpers (1) angeordnet und an diesem jedes Aufrichtelement (7) angelenkt
ist, wobei das Endglied (8) eine solche Länge aufweist, daß es in der Ausgangsposition
- bei aufrecht stehdendem Abwurfkörper (1) betrachtet - oberhalb des Schwerpunktes
S des Abwurfkörpers (1) endet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Endglied (8) über sein Ende (23), vorzugsweise auch über den Bereich des
Schwerpunktes S hinaus, zum bodenseitigen Ende (2) des Abwurfkörpers (1) hin mittels
eines elastischen Stützelementes (24) verlängert ist, das in der Endposition des Endgliedes
(8) wieder seine gerade gestreckte Form wie in der Ausgangsposition einnimmt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Endglied (8) und das Zwischenglied (9) im Bereich des Drehpunktes A je einen
Anschlag (15, 16) aufweisen, durch welche die Abspreizbewegung des Endgliedes (8)
begrenzt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement des Aufrichtelementes (7) eine vorgespannte Feder ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement des Aufrichtelementes (7) ein pyrotechnisch betätigtes Kraftelement
(12) mit einem Zylinder und darin geführtem Kolben mit zugeordneter Kolbenstange ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Antriebselemente für die Aufrichtelemente (7) eine Zylinder-Kolben-Kolbenstangen-Einheit
ist, denen ein zentraler, vorzugsweise pyrotechnisch betätigter, Gasgenerator zur
Druckgasbeaufschlagung der Kolben zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebselement für das Aufrichtelement (7) eine Dämpfungseinrichtung zugeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungseinrichtung im Antriebselement, bevorzugt nach Art eines hydraulischen
Stoßdämpfers, ausgebildet ist.