[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der Wasserdampfdurchlässigkeit
von Papier, Pappe o. dgl., bei dem das Papier mit einem Auftragsmedium beschichtet
wird. In der folgenden Beschreibung werden unter dem Sammelbegriff Papier auch Pappe,
Karton und ähnliche Faservliese verstanden.
[0002] Es ist bekannt, Papiere durch Beschichtung wasserdampfdicht auszurüsten. Dabei wird
eine Polyethylenfolie aufkaschiert oder es wird ein Streichauftrag von PVC oder PVDC-
Streichmassen durchgeführt. Das Recycling von PE-kaschierten Papieren ist extrem schwierig.
Andererseits entstehen bei der Verbrennung von PVC-oder PVDC-gestrichenen Papieren
neben Salzsäure unter Umständen noch Dioxine.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein wasserdampfdichtes Papier herzustellen, das voll
recyclierbar ist, aus toxikologisch und biologisch vollkommen unbedenklichen Komponenten
besteht und insbesonders frei von Chlor ist.
[0004] Die Herstellung eines solchen Papieres wird dadurch erreicht, daß das Auftragsmedium
aus einer Freiharzleimdispersion gebildet wird, die zur Verbesserung der Filmbildungseigenschaften
Additive, darunter Tenside oder Wachse, sowie vorzugsweise weitere Additive enthält.
[0005] Das Rohmaterial zur Herstellung von Harzleim wird nach seiner Gewinnung in drei verschiedene
Grundtypen eingeteilt, das sind: Wurzelharz, Balsamharz und Tallharz. Hauptbestandteil
der in diesem Zusammenhang interessanten Harze sind Harzsäuren, wovon die wichtigsten
sind:
Abietinsäure
Levopimarsäure
Palustrinsäure
Dehydroabietinsäure
Dihydroabietinsäure
Tetrahydroabietinsäure
Pimarsäure
Isopimarsäure
[0006] Um aus den Harzen Leime herzustellen, werden die Rohharze meistens "verstärkt", d.h.
es wird dem Harz bei etwa 200°C 8-13% Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure zugesetzt.
Die Harze werden dann in Wasser dispergiert, wobei im allgemeinen als Schutzkolloid
zur Stabilisierung der Dispersion Casein verwendet wird. Es ist jedoch im Prinzip
auch möglich, im Rahmen der Erfindung unverstärkte Harzleime zu verwenden.
[0007] Für die Erfindung geeignet sind nahezu sämtliche im Handel befindlichen Harzleimdispersionen,
wie Saccocell H 301 oder H 309 von Krems-Chemie AG.
[0008] Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn als Additive Tenside oder
Wachse eingesetzt werden. Als Tenside können beispielsweise die Dehydol-Typen von
Henkel auf der Basis von Fettalkoholen und Fettalkoholpolyglykolether verwendet werden.
Als Wachse kommen Paraffinwachsdispersionen zum Einsatz.
[0009] Die Auflösbarkeit bzw. Recyclierbarkeit des so beschichteten Papieres beruht auf
einer Balance zwischen Festigkeit und Dispergierbarkeit der Beschichtung. Diese beiden
Eigenschaften können durch Latex oder Polymere je nach Anwendungsfall gezielt eingestellt
werden. Solche Polymere sind z.B. Ethylenvinylazetate (Vinamul 33027), Ethylenacrylsäure,
Ethylenacrylsäureester, Ethylenacrylsäurecopolymere. Die Polymere verbessern folgende
Eigenschaften:
- Elastizität der Beschichtung
- Haftung Papier/Beschichtung
- innere Festigkeit der Beschichtung
- Haftung Grundstrich/Deckstrich
- Haftung Deckstrich/Klebstoff.
[0010] Mit steigender Zugabemenge dieser Additive wird jedoch die Auflösbarkeit des beschichteten
Papieres schwieriger.
[0011] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der Auftrag
auf jeder in der Papierherstellung üblichen Streichvorrichtung durchgeführt werden
kann. So ist der Strich sowohl mit Luftmesser oder Blade als auch Rollrakel bei normaler
Trocknung möglich. Das Auftragsmedium ist auf wässeriger Basis und somit frei von
organischen Lösungsmitteln und Chlorverbindungen. Weiters ist es kostengünstig herstellbar.
[0012] An sich sind Freiharzleimdispersionen als Leimungsmittel für papiere bekannt, im
allgemeinen jedoch nur als Masseleimungsmittel, d.h. sie werden in der Papiermaschine
vor der Blattbildung zugegeben. Man war jedoch bisher in der Fachwelt der Ansicht,
daß solche Leime als Streichmasse für den Auftrag in einer Streichanlage nicht geeignet
seien, da die Filmbildungseigenschaften zu schlecht sind.
[0013] Aus der AT-B 372 432 ist etwa bekannt, daß sich Kollophoniumharze auch zur Oberflächenleimung
eignen, wenn man bestimmte Dispergiermittel zusetzt. Es ist jedoch keinerlei Hinweis
darauf zu entnehmen, daß auf diese Weise ein wasserdampfdichtes Papier erreicht wird.
Dies wird bei dem in der AT-B 372 432 beschriebenen Verfahren tatsächlich auch nicht
erreicht, da es sich bei der Oberflächenleimung um einen Verfahrensschritt handelt,
der lediglich eine Hydrophobierung bewirken soll. Das bedeutet, daß die Oberflächenspannung
bei Benetzung mit Wasser verändert wird. Zu diesem Zweck wird lediglich eine Harzmenge
von wenigen Zehntel g/m² aufgetragen, wobei keine durchehende Beschichtung erzielt
wird.
[0014] Auch die DE-A 24 37 656, die EP-A 37 055 und die DD-A 211 819 beschreiben die Verwendung
von Harzleimen zum Leimen von Papier. Das zur AT-B 372 432 Gesagte gilt hier analog.
Weiters betrifft die GB-A 1 604 847 die Oberflächenbehandlung von Papier mit Schäumen,
die Harz enthalten. Zweck ist auch hier die Hydrophobierung. Diverse Zuschlagstoffe
sollen die Schaumbildung steuern. Auch aus dieser Druckschrift kann für die Erfindung
nichts gewonnen werden.
[0015] Überraschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß durch geeignete Additive nicht
nur eine zufriedenstellende Filmbildung erreicht werden kann, sondern auch gleichzeitig
ein besonders wasserdampfdichter Strich erreicht werden kann.
[0016] Die Filmbildung wird bei 50° - 120°C erreicht und gleichzeitig wird das Wasser aus
der Emulsion verdampft. Weiters sind die Festigkeitswerte bei dem nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelten Papier um etwa 15-20% verbessert. Eine Verklebung ist problemlos
möglich. Auch ist im Pulper bei Stoffdichten von etwa 3 bis 15% eine Auflösung des
gestrichenen Papiers ohne Schwierigkeiten möglich.
[0017] Besonders günstig ist es, wenn das Rohpapier vor der Beschichtung pigmentiert wird.
Auf diese Weise kann die erforderliche Auftragsmenge für die Barrierewirkung drastisch
reduziert werden. Auf diese Weise kann das Papier weiß und zugleich wasserdampfdicht
ausgerüstet werden.
[0018] Als Additive können Alkylphenolpolyethylenglycolether verwendet werden, wie z.B.
Lutensol AP von BASF. Besonders günstig ist es, wenn als weitere Additive Amine vorgesehen
sind, z.B. Triethanolamin oder Diethylethanolamin.
[0019] Insbesonders kann als Additiv Fettamin-Oxethylat verwendet werden, wie etwa die Genamin-Typen
von Hoechst. Im wesentlichen können hier vier Gruppen unterschieden werden:
- Cocosfettamine:
- gesättigte C₈-C₁₈-Fettamine, vorwiegend C₁₂-C₁₄,
- Oleylamin:
- überwiegend ungesättigtes C₁₈-Fettamin,
- Stearylamine:
- gesättigte C₁₆-C₁₈-Fettamine,
- Talgfettamin:
- gesättigte und ungesättigte C₁₆-C₁₈ Fettamine.
[0020] Weiters kann auch Ammoniak als Additiv verwendet werden. Wird Ammoniak als 25%-ige
Lösung als Additiv zugesetzt, erhält man eine hochviskose streichfähige klare Lösung
bei NH₃-Zugaben von 1% - 10% und vorzugsweise 3% - 5%. Die Mischung erfolgt durch
Einrühren des Ammoniakwassers in die Harzleimdispersion bis eine klare Lösung besteht.
Es wird durch den Einsatz von Ammoniak eine Wasserdampfdichtheit erreicht, die mindestens
der entspricht, die mit anderen Additiven erreicht werden kann. Es ist jedoch ein
solches Verfahren stets mit einer Ammoniakemission verbunden, was eine Wäsche der
Abluft erforderlich macht.
[0021] In einer weiteren Variante der Erfindung können als Additive Fettalkohole, z.B. Dehypon
oder Dehydol von Henkel, Fettalkoholethoxylate, z.B. Peratom 123 von Henkel oder Fettalkoholpolyglykolether
mit Fettsäuren, z.B. Dehydol HD-FC-6 von Henkel verwendet werden.
[0022] Durch die Zugabe von Latex, Ethylenvinylazetat, Ethylenacrylsäure, Ethylenacrylsäureester
oder Ethylenacrylsäurecopolymeren kann die Sprödigkeit wesentlich verringert werden
und auch die Festigkeit etwas erhöht werden.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn dem Auftragsmedium ein Füllstoff zugegeben wird.
Besonders eignen sich für diesen Zweck plättchenförmige Pigmentstoffe, wie z.B. Talkum,
da durch diese Struktur der Diffusionsweg des Wasserdampfes extrem verlängert wird.
Grundsätzlich jedoch können alle Pigmente für den Zweck der Chemikalieneinsparung
verwendet werden. So kann man Füllstoffe aus der Gruppe Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsilikat und Titanoxid einsetzen.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Feststoffgehalt des Auftragsmediums auf 20
bis 70% eingestellt wird, wobei die Viskosität zwischen 30 und 800 mPas, vorzugsweise
zwischen 50 und 300 mPas beträgt. Auf diese Weise kann problemlos mit allen üblichen
Auftragsaggregaten gearbeitet werden.
[0025] Besonders günstig ist es. vor dem Aufbringen des Auftragsmediums einen Vorstrich
durchzuführen. Dieser Vorstrich kann im Grunde mit demselben Auftragsmedium wie der
eigentliche Strich durchgeführt werden, es kann jedoch ein Medium mit erhöhtem Füllstoffgehalt
verwendet werden. Auf diese Weise kann die erforderliche Harzmenge minimiert werden.
Um die Filmbildung zu ermöglichen, ist dabei eine Papieroberflächentemperatur von
20° bis 160°C, vorzugsweise 50° bis 130°C erforderlich. Die Temperatur hängt vom jeweiligen
Erweichungspunkt des Harzleimes, der zum Einsatz kommt, ab. Durch diesen Doppelstrich
kann eine extreme Wassserdampfdichte erreicht werden, die kleiner als 20 g/m²d (WDD
90%) ist. Weiters ist ein solcher Doppelstrich besonders dann sinnvoll, wenn in einem
einzigen Auftrag nicht so große Schichtdicken, wie erforderlich. aufgebracht werden
können.
[0026] Es ist besonders günstig, wenn der Vorstrich Polyvinylalkohol enthält und insbesonders
aus einer Mischung von Polyvinylalkohol und Pigmenten besteht. Weiters soll dieser
Vorstrich einer thermischen Behandlung mit Temperaturen zwischen 120°C und 170°C,
vorzugsweise zwischen 140°C und 160°C unterworfen werden. Es hat sich nämlich herausgestellt,
daß ein Strich mit einer PVA-haltigen Masse durch die thermische Behandlung eine sehr
geringe Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist. Auch Polyvinylalkohol ist völlig frei
von Halogenen und toxikologisch und ökologisch völlig unbedenklich. Insbesonders sind
keinerlei organische Lösungsmittel erforderlich. In dem Vorstrich können neben dem
Polyvinylalkohol Füllstoffe, wie Kalziumkarbonat, Glimmer, Kaolin, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsilikat, Talkum, Stärke, oder Titanoxid vorgesehen sein. Weiters kann auch
ein Ethylen-Acrylsäurecopolymer im Strich enthalten sein, wodurch eine besonders gute
Beständigkeit gegen Wasser, sowie eine bessere Waserdampfdichtheit erreicht wird.
[0027] Es kann vorgesehen sein, daß zusätzlich ein Deckstrich aufgebracht wird. Dabei ist
vorteilhaft, wenn der Deckstrich Polyvinylalkohol enthält und daß dieser Deckstrich
einer thermischen Behandlung mit Temperaturen zwischen 120°C und 170°C, vorzugsweise
zwischen 140°C und 160°C unterworfen wird.
[0028] Auch für den Deckstrich gelten die oben geschilderten Vorteile polyvinylalkoholhaltiger
Streichmassen. Da Polyvinylalkohol eine besonders gute Wasserdampfundurchlässigkeit
im Bereich kleiner bis mittlerer Luftfeuchtigkeit aufweist, wogegen der Strich mit
einer Freiharzleimdispersion besonders vorteilhaft im Bereich großer Feuchtigkeiten
eingesetzt werden kann, wird man das doppeltbeschichtete Papier stets so verwenden,
daß die Schicht mit der Freiharzleimdispersion der feuchten Seite zugewendet ist.
Im Falle eines Vorstriches mit PVA, der von einer Schicht, die eine Freiharzleimdispersion
enthält, überdeckt ist, wird also die beschichtete Seite des Papieres zur Feuchtigkeit
hin orientiert. Im Gegensatz dazu wird man bei einem Papier, das eine PVA-Deckschicht
aufweist, die Beschichtung stets zur trockenen Seite hin orientieren.
[0029] Ebenso ist es möglich, daß die Wasserdampfdiffusionsbarriere aus einem Grundstrich
auf Harzbasis (Harzleim, Tensid, Polyvinylazetat, Takum) und einem Deckstrich auf
PVA-Basis mit Pigmenten besteht. Dies ist für die Verklebbarkeit mit Stärkeklebern
auf wässriger Basis eine mögliche Variante. Die Benetzung und Haftung des PVA-Deckstriches
auf dem Harzstrich kan durch eine Koronabehandlung verbessert werden. Dadurch kann
beim PVA-Deckstrich auf Tenside verzichtet werden.
[0030] Weiters betrifft die Erfindung ein Papier mit erhöhter Wasserdampfdichtheit, das
mit einem Auftragsmedium beschichtet ist. Ein solches Papier ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragsmedium aus einer Freiharzleimdispersion gebildet wird, die zur Verbesserung
der Filmbildungseigenschaften Additive, darunter Tenside oder Wachse, sowie vorzugsweise
weitere Additive enthält.
[0031] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Vergleichsbeispiele
[0032] Als Rohpapier wird für alle Beispiele eine Kraftsackpapier von 70 g/m² maschinenglatt
verwendet. Im ersten Vergleichsbeispiel wird dieses Papier unbeschichtet untersucht.
Im zweiten Vergleichsbeispiel ist dieses Papier in herkömmlicherweise polyethylenkaschiert.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit (wie WDD) in g/m² und Tag, wird für alle Beispiele
unter zwei unterschiedlichen Bedingungen ermittelt.
Beispiel 1:
[0033] Das Papier wird mit einem Auftragsmedium folgender Zusammensetzung beschichtet.
- 65%
- Harzleim atro
- 30%
- Talkum atro (Fintalk C 10).
- 5%
- Tensid (Dehydol HD-FC-6)
[0034] Die Beschichtung erfolgt als Doppelstrich mit 12 g/m² Auftragsmenge beim ersten und
7 g/m² beim zweiten Strich.
Beispiel 2
[0035] Es wird ein Auftragsmedium folgender Rezeptur verwendet:
- 50%
- Harzleim atro
- 30%
- Talkum atro
- 18%
- Ethylenvinyazetat atro
- 2%
- Dehydol HD-FC-6
[0036] Die Beschichtung erfolgt als Doppelstrich mit 12 g/m² Auftragsmenge beim ersten und
7 g/m² beim zweiten Strich.
Ergebnisse der Prüfung auf Wasserdampfdurchlässigkeit (WDD) in g/m² Tag nach DIN 53 122
[0037]

[0038] Die Beschichtung von Beispiel 2 weist gegenüber der von Beispiel 1 den Vorteil auf,
daß sie eine größere Elastizität und damit eine verbesserte Knickfestigkeit besitzt,
wobei die innere Festigkeit der Beschichtung viel höher ist.
[0039] Im folgenden werden Beispiele dafür gegeben, daß ein Strich mit einer Masse, die
Polyvinylalkohol (PVA) enthält, die Wasserdampfundurchlässigkeit bei niedrigeren und
mittleren Luftfeuchtigkeiten entscheidend verbessern kann. Aus diesen weiteren Beispielen
ist auch die Wirkung von Zuschlagstoffen und zusätzlichen Grund- und Deckstrichen
ersichtlich.
Beispiel 3:
[0040] In Beispiel 3 werden PVA-Beschichtungen untersucht. Ein unbeschichtetes Papier wird
zu Vergleichszwecken zunächst einem Papier gegenübergestellt, das mit einem Strich
aus Polyvinylalkohol und Ethylenacrylsäure im Verhältnis 70:30 versehen ist. In den
beiden rechten Spalten werden Beschichtungen mit der folgenden Zusammensetzung untersucht:
35% Polyvinylalkohol
65% Talkum
Versuchsergebnisse:
[0041]

[0042] Wird nun eine Beschichtung nach den Beispielen 1 und 2 mit einer Freiharzleimdispersion
zusammen mit einer Beschichtung des Beispiels 3 PVA kombiniert, so ergibt sich ein
Synergieeffekt dadurch, daß der Freiharzleimstrich besonders wirksam bei hohen Luftfeuchtiskeiten
ist, wogegen der PVA-Strichs seine vorteilhaften Eigenschaften besonders bei niedrigeren
und mittleren Luftfeuchtigkeiten zeigt. Wesentlich dabei ist jedoch immer, daß sich
der Strich mit der Freiharzleimdispersion auf der feuchten Seite und der PVA auf der
trockenen Seite des Papiers befindet.
Beispiele 4 bis 7:
[0043] Im Beispiel 4 wird die Freiharzleimdispersion, deren Zusammensetzung der des Beispiels
2 entspricht in geringerer Menge aufgetragen.
[0044] In Beispiel 5 ist nur ein PVA-Strich, bestehend aus 65% Talkum und 35% PVA Mowiol
6-98 aufgebracht, der 140°C wärmebehandelt ist.
[0045] In Beispiel 6 ist ein Freiharzleimdispersion-Grundstrich entsprechend Beispiel 4
mit einem PVA-Deckstrich entsprechend Beispiel 5 kombiniert.
[0046] Im Beispiel 7 ist ein Doppelstrich mit einer Freiharzleimdispersion mit einer Auftragsmenge
von 10 g/m² mit einem PVA-Strich kombiniert, wobei die PVA-gestrichene Seite dem trockenen
Klima zugewendet ist.
Versuchsergebnisse der Beispiele 4 bis 7
[0047]

1. Verfahren zur Verringerung der Wasserdampfdurchlässigkeit von Papier, Pappe o. dgl.,
bei dem das Papier mit einem Auftragsmedium beschichtet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragsmedium aus einer Freiharzleimdispersion gebildet wird, die zur Verbesserung
der Filmbildungseigenschaften Additive, darunter Tenside oder Wachse, sowie vorzugsweise
weitere Additive enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsmenge bei der Beschichtung
zwischen 5 g/m² und 30 g/m², vorzugsweise zwischen 10 g/m² und 20 g/m² beträgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Additive
Emulsionen aus Paraffinwachsen, Alkylphenolpolyethylenglycolether, Amine, Fettamin-Oxethylate,
Fettalkoholethoxylate, Fettalkoholpolyglykolether mit Fettsäuren oder Ammoniak verwendet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium
zusätzlich Polymere wie z.B. Latex, Ethylenvinylazetat, Ethylenacrylsäure, Ethylenacrylsäureester
oder Ethylenacrylsäurecopolymere enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium
zusätzlich einen Füllstoff mit plättchenförmiger Struktur enthält, der vorzugsweise
aus der Gruppe Kaolin, Talkum und Glimmer ausgewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium
zusätzlich einen Füllstoff enthält, der aus der Gruppe Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsilikat und Titanoxid ausgewählt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen
des Auftragsmediums ein Vorstrich aufgetragen wird, der vorzugsweise Polyvinylalkohol
enthält und daß dieser Vorstrich besonders vorzugsweise einer thermischen Behandlung
mit Temperaturen zwischen 120°C und 170°C, vorzugsweise zwischen 140°C und 160°C unterworfen
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet. daß zusätzlich
ein Deckstrich aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich als Hauptkomponente
Polyvinylalkohol enthält und daß dieser Deckstrich vorzugsweise einer thermischen
Behandlung mit Temperaturen zwischen 120°C und 170°C, vorzugsweise zwischen 140°C
und 160°C unterworfen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich
einen Füllstoff, vorzugsweise aus der Gruppe Kalziumcarbonat, Kaolin, Talkum, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumsilikat, Titanoxid und Glimmer, sowie gegebenenfalls ein Ethylenacrylsäurecopolymer
enthält.
11. Papier mit erhöhter Wasserdampfdichtheit, das mit einem Auftragsmedium beschichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium aus einer Freiharzleimdispersion
besteht, die zur Verbesserung der Filmbildungseigenschaften Additive, darunter Tenside
oder Wachse, sowie vorzugsweise weitere Additive enthält, wobei vorzugsweise die Auftragsmenge
der Beschichtung zwischen 5 g/m² und 30 g/m² und besonders vorzugsweise zwischen 10
g/m² und 20 g/m² beträgt.
12. Papier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Additive Emulsionen aus Polyethylenwachsen,
Alkylphenolpolyethylenglycolether, Amine, Fettaminoxethylate, Fettalkoholethoxylate
oder Ammoniak, vorgesehen sind.
13. Papier nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Auftragsmedium
ein Vorstrich vorgesehen ist, der vorzugsweise Polyvinylalkohol enthält oder daß auf
dem Auftragsmedium ein Deckstrich vorgesehen ist, der vorzugsweise Polyvinylalkohol
enthält.
14. Papier nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium
und/oder der Deckstrich und/oder der Vorstrich zusätzlich einen Füllstoff mit plättchenförmiger
Struktur enthält, der vorzugsweise aus der Gruppe Kaolin, Talkum und Glimmer ausgewählt
wird.
15. Papier nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium
und/oder der Deckstrich und/oder der Vorstrich zusätzlich einen Füllstoff enthält,
der aus der Gruppe Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid, Aluminiumsilikat und Titanoxid
ausgewählt wird.