[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbruchmelderanordnung mit wenigstens einem auf oder
in einer Glasscheibe angeordneten, von einem Glasscheibenrahmen beabstandeten Glasbruchmelder,
wenigstens einer außerhalb der Glasscheibe angeordneten Auswerteeinheit und einer
elektrischen Signalübertragung zwischen Glasbruchmelder und Glasscheibenrahmen bzw.
Auswerteeinheit.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art ist der Glasbruchmelder, beispielsweise
ein Piezo-Mikrophon, auf der Glasscheibe, beispielsweise durch Aufkleben befestigt.
Der Glasbruchmelder kann jedoch auch in Form von zur Glasbruchüberwachung in das Glas
eingebetteten oder auf dem Glas aufgebrachten Drähten ausgebildet sein. Aus Sicherheitsgründen
ist vorgeschrieben, daß der Glasbruchmelder in einer bestimmten Entfernung vom Glasscheibenrand
oder -rahmen, beispielsweise in einem Abstand von 5 cm angebracht werden muß. Die
herkömmlichen Anordnungen dieser Art verwenden zur elektrischen Verbindung des Glasbruchmelders
mit der Nebenmeldezentrale bzw. dem Glasscheibenrahmen ein Kabel. Da ein Kabel auf
Glas nicht "verlegt", sondern nur frei gespannt werden kann oder gar auf der Glasscheibe
durchhängt, treten für den praktischen Gebrauch erhebliche Nachteile insofern auf,
als mechanische Beschädigungen des Kabels und der Kabelkontakte etwa beim Fensterreinigen
leicht auftreten können, aber auch ein leichtes Durchtrennen des Kabels im Sabotagefall
möglich ist. Darüber hinaus sind Kabelverbindungen zwischen Glasbruchmelder und Fensterrahmen
auf der Fensterscheibe optisch und ästhetisch außerordentlich unbefriedigend.
[0003] Aus der DE-A-32 33 867 ist bereits eine Anordnung eines Glasbruchmelders an einer
Glasscheibe bekannt, die die genannten Nachteile dadurch zu lösen versucht, daß die
Melderleitung auf ihrem Weg zwischen dem Glasbruchmelder und dem Glasscheibenrand
durch eine Abdeckleiste abgedeckt ist. Dadurch verläuft das Kabel zwischen Glasbruchmelder
und Nebenmeldezentrale zwar nicht mehr ungeschützt, auf Grund der Gehäusevergrößerung
bzw. der Abdeckleiste ist der Glasbruchmelder jedoch wesentlich größer und auffälliger,
ohne daß dies hinsichtlich der Abmessungen des Sensors und der Schaltungsanordnung
für den Glasbruchmelder selbst erforderlich wäre. Wegen der störenden Größe werden
derartige Glasbruchmelder mit einem vergrößerten Gehäuse für die Abdeckung des Anschlußkabels
daher praktisch kaum eingesetzt.
[0004] Die Möglichkeit einer optischen oder Funkübertragung zwischen Glasbruchmelder und
Glasscheibenrahmen bzw. Nebenmeldezentrale ist theoretisch zwar möglich, jedoch laut
den Bestimmungen nicht zulässig, weil für eine derartige Übertragung eine Hilfsenergie
nötig ist, die Sicherheitsbestimmungen jedoch fordern, daß die Energieversorgung ausschließlich
über die Zentrale erfolgen muß.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einbruchmelderanordnung der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine Kabelverbindung zwischen dem auf
der Glasscheibe angebrachten Glasbruchmelder und einer neben dem Fenster oder auf
dem Glasscheibenrahmen angeordnete Auswerteeinheit vermieden werden kann, ohne daß
dadurch die für Einbruchmelderanlagen geltenden Forderungen verletzt werden würden.
[0006] Ausgehend von der aus der DE-A-32 33 867 bekannten Einbruchmelderanordnung wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die elektrische Signalübertragung zwischen
Glasbruchmelder und Glasscheibenrahmen mit einem kontaktlosen, induktiven Übertrager
erfolgt. Auf diese Weise werden nachteilige Kabelverbindungen zwischen Glasbruchmelder
und Scheibenrahmen vermieden, ohne daß Übertragungsmethoden, wie optische oder Funkübertragungsverfahren,
verwendet werden müssen, die eine eigene Energieversorgung erfordern.
[0007] Aus der EP-A-316 872 ist zwar eine Alarmgeberanordnung bekannt, bei der ein kontaktloser,
induktiver Übertrager bei bewegbaren Fenstern oder Türen verwendet wird, um eine exakte
Messung des Meldezustandes eines Alarmgebers oder eine Beeinflussung durch thermische
Einflüsse zu erreichen. Die Möglichkeit, einen kontaktlosen, induktiven Übertrager
zu verwenden, um Kabelverbindungen auf der Glasscheibe zwischen Glasbruchmelder und
Auswerteeinheit auf dem Glasscheibenrahmen zu vermeiden, ist dieser bekannten Anordnung
jedoch nicht zu entnehmen.
[0008] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der induktive
Übertrager ein Bandfilter, welches im Hochfrequenzbereich arbeitet. Vorzugsweise weist
das Bandfilter einen primärseitigen, dem Glasscheibenrahmen bzw. der Auswerteeinheit
zugeordneten, sowie einen sekundärseitigen, dem Glasbruchmelder zugeordneten Bandfilterkreis
auf.
[0009] Die Spulen des primärseitigen und des sekundärseitigen Bandfilterkreises sind zueinander
ausgerichtet und einander gegenüberliegend am Glasbruchmelder bzw. am Glasscheibenrahmen
angeordnet. Die Übertragerspulen der Bandfilterkreise werden auf diese Weise optimal
gekoppelt.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung überträgt das Bandfilter
sowohl die Versorgungsenergie von der Nebenmeldezentrale zum Glasbruchmelder als auch
die Signale vom Glasbruchmelder zur Nebenmeldezentrale. In den auf dieselbe Anmelderin
zurückgehenden, nicht vorveröffentlichten DE-A-40 11 941 und DE-A-40 23 412 sind Verfahren
und Vorrichtungen zur kontaktlosen, induktiven Übertragung angegeben, die besonders
vorteilhaft sind und insbesondere in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können. Um Wiederholungen hierzu zu vermeiden, wird auf diese genannten Patentanmeldungen
derselben Anmelderin verwiesen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Glasbruchmelder ein
auf der Glasscheibe angeordnetes Piezo-Mikrofon, gegebenenfalls mit einem Speicher.
Es ist jedoch auch möglich, den Glasbruchmelder in Form eines auf der Glasscheibe
aufgeklebten oder in der Glasscheibe eingebetteten Drahtes auszubilden. Weiterhin
ist es vorteilhaft, den Glasbruchmelder selbst und/oder den dem Glasbruchmelder zugeordneten
Teil des Übertragers in die Glasscheibe einzubetten. Im Falle, daß der Glasbruchmelder
bzw. der dem Glasbruchmelder zugeordnete Teil des Übertragers oder auch der Draht
in die Glasscheibe eingebettet ist, ist es vorteilhaft, als Glasscheibe eine Verbundglasscheibe
zu verwenden.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer einzigen Zeichnung beispielsweise näher
erläutert.
[0013] Auf einer von einem Rahmen 1 umgebenen Scheibe 2 ist ein Glasbruchmelder 3 in einem
durch Vorschriften für Glasbruchmelder vorgeschriebenen Abstand vom Rahmen 1, beispielsweise
durch Klebung, befestigt. Der Glasbruchmelder 3 kann beispielsweise ein Piezo-Mikrophon
4 und einen Hochfrequenz-Schaltungsteil 5 mit einem Bandfilterkreis aufweisen, dessen
Spule 6 im oder am Glasbruchmelder 3 so angeordnet ist, daß sie 3 zu einer entsprechenden
Spule 7 ausgerichtet ist, die Teil eines Bandfilterkreises des der Auswerteeinheit
zugeordneten Bandfilters ist. Die als Übertragerspule dienende Spule 7 des primärseitigen,
der Auswerteeinheit zugeordneten Bandfilterkreises ist über eine im oder auf dem Rahmen
verlegte Leitung 8 mit einer Auswerteeinheit 9 verbunden, die ihrerseits über ein
Kabel 10 mit einer nicht dargestellten Meldezentrale verbunden ist.
[0014] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich die Spule 7 des primärseitigen
Bandfilterkreises im oder am Rahmen 1 in einer Ausnehmung 11 angeordnet. Es ist jedoch
auch möglich, die gesamte Auswerteeinheit 9 oder einen Teil derselben, wie beispielsweise
das primärseitige Bandfilter im oder am Rahmen in unmittelbarer Nähe der Spule 7 anzuordnen.
[0015] Die erfindungsgemäßen Merkmale sind insbesondere im Zusammenhang mit feststehenden
Scheiben, wie Schaufensterscheiben, und immer dann vorteilhaft, wenn eine elektrische
Signal- und/oder Energieübertragung auf einer freien Strecke über Glas erforderlich
ist. Obgleich die Anwendung im Zusammenhang mit einem Glasbruchmelder Vorteile zeigt,
bleibt der Erfindungsgedanke nicht auf diese Anwendungsform beschränkt; er ist vielmehr
immer dann anwendbar, wenn ein elektrisches Signal oder eine elektrische Energieübertragung
über eine Strecke ohne Verkabelung und ohne die Verwendung von Übertragungsverfahren,
wie optischen oder Funkeinrichtungen vorgenommen soll, die eine Hilfsenergie erfordern.
1. Einbruchmelderanordnung mit wenigstens einem auf oder in einer Glasscheibe (2) angeordneten,
von einem Glasscheibenrahmen (1) beabstandeten Glasbruchmelder (3), wenigstens einer
außerhalb einer Glasscheibe (2) angeordneten Auswerteeinheit (9) und einer elektrischen
Signalübertragung zwischen dem Glasbruchmelder (3) und dem Glasscheibenrahmen (1)
bzw. der Auswerteeinheit (9), dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Signalübertragung mit einem kontaktlosen, induktiven Übertrager
erfolgt.
2. Einbruchmelderanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kontaktlose,
induktive Übertrager ein Bandfilter ist.
3. Einbruchmelderanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandfilter
einen primärseitigen, dem Glasscheibenrahmen (1) bzw. der Auswerteeinheit (9) zugeordneten,
sowie einen sekundärseitigen, dem Glasbruchmelder (3) zugeordneten Bandfilterkreis
aufweist.
4. Einbruchmelderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulen (7 bzw. 6) des primärseitigen und des sekundärseitigen Bandfilterkreises
zueinander ausgerichtet und einander gegenüberliegend am Glasscheibenrahmen (1) bzw.
am Glasbruchmelder (3) angeordnet sind.
5. Einbruchmelderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bandfilter sowohl die Versorgungsenergie von der Auswerteeinheit (9) bzw.
der Nebenmeldezentrale zum Glasbruchmelder (3) als auch die Signale vom Glasbruchmelder
(3) zur Auswerteeinheit (9) bzw. zur Nebenmeldezentrale überträgt.
6. Einbruchmelderanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glasbruchmelder (3) ein auf der Glasscheibe (2) angeordnetes
Piezo-Mikrofon (4) ist.
7. Einbruchmelderanordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Glasbruchmelder (3) ein auf der Glasscheibe (2) aufgeklebter Draht ist.
8. Einbruchmelderanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glasbruchmelder (3) ein in die Glasscheibe (2) eingebetteter
Draht ist.
9. Einbruchmelderanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glasbruchmelder (3) und/oder der dem Glasbruchmelder (3) zugeordnete
Teil (6) des Übertragers in der Glasscheibe (2) eingebettet ist.
10. Einbruchmelderanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe
(2) eine Verbundglasscheibe ist.