[0001] Die Erfindung betrifft eine Lamellenblende, insbesondere Sichtblende, sowie ein Verfahren
zur Herstellung von Lamellen für eine solche Lamellenblende.
[0002] Herkömmliche Lamellenblenden bestehen aus einer Reihe senkrecht oder waagrecht verlaufender
Lamellen und weisen häufig einen Verstellmechanismus auf, mit dem die Lamellen in
ihrer Gesamtheit oder ein Teil derselben von einer geschlossenen Stellung zu einer
geöffneten Stellung verstellbar sind.
In der geschlossenen Stellung liegen sämtliche Lamellen der Lamellenblende im wesentlichen
in einer Fläche, insbesondere Ebene, wobei sie sich in einem bestimmten Bereich ihrer
Breite überlappen. Wird der Verstellmechanismus betätigt, um die Lamellenblende zu
öffnen, so liegen die einzelnen geöffneten Lamellen im wesentlichen in zueinander
parallelen Ebenen.
[0003] Solche herkömmlichen Lamellenblenden werden häufig als Sichtblenden oder Jalousien
vor Fensterfronten oder im Rauminnern hinter Fenstern angebracht, die in ihrem unteren
bodennahen Bereich Heizkörper zur Raumheizung aufweisen.
[0004] Ein Problem dieser herkömmlichen Lamellenblenden besteht nun darin, daß sie in ihrer
geschlossenen Stellung den Luft- bzw. Wärmeaustausch zwischen Fensterfront und Raum
behindern.
[0005] Ferner wird die Menge und die Art des auftreffenden, hindurchtretenden und reflektierten
Lichts, der Wärmestrahlung, die reflektiert wird, und durch die Lamellenblende hindurchgeht,
sowie der Luftströmung and und durch die Lamellenblende durch die jeweilige Stellung
jeder Lamelle beeinflußt.
[0006] Die Art und der Grad dieser Beeinflussung ist jedoch durch die bekannten Lamellen
nachteilig begrenzt.
[0007] Zur Verbesserung des Luft- bzw. Wärmeaustauschs sind bereits Lamellenblenden vorgeschlagen
worden, deren Lamellen entweder über ihre gesamte Breite oder im Bereich ihrer Längsränder
Perforationen aufweisen, durch die die Luft hindurchtreten kann.
[0008] Nachteilig ist bei dieser Anordnung, daß die Perforationen auch die Sichtblendwirkung
beeinträchtigen, da sie eine teilweise Durchsicht auch im geschlossenen Zustand der
Lamellenblende ermöglichen.
[0009] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Lamellenblende zu ermöglichen,
deren Variabilität, insbesondere optische Variabilität erhöht ist und die auch in
geschlossener Stellung eine Luftzirkulation ermöglicht, ohne daß die Sichtblendenwirkung
beeinträchtigt ist.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Lamellen an ihrer Oberfläche
Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist, die im wesentlichen quer zur Längsrichtung
der Lamellen verlaufende Luftkanäle bilden und die sich bis zu mindestens einem Längsrand
der Lamellen erstrecken.
[0011] Bei einer Ausführungsart sind die Erhebungen und/oder Vertiefungen im wesentlichen
senkrecht zur Lamellenlängsrichtung angeordnet. Alternativ dazu können die Erhebungen
und/oder Vertiefungen auch unter einem bestimmten Winkel zur Querrichtung der Lamellen
verlaufen.
[0012] Die Erhebungen und/oder Vertiefungen sind bei dieser Ausführungsart bevorzugt nur
im Bereich einer Längskante der Lamellen ausgebildet.
[0013] Alternativ dazu können die genannten Erhebungen und/oder Vertiefungen auch über die
ganze Breite der Lamellen ausgebildet sein.
[0014] Wenn die Erhebungen und/oder Vertiefungen nur im Bereich einer Längskante der Lamellen
ausgebildet sind, können sich in der geschlossenen Stellung der Lamellenblende solche
Lamellenkanten ohne Erhebungen und/oder Vertiefungen mit Erhebungen und/oder Vertiefungen
tragenden Lamellenkanten überlappen.
[0015] Die Breite des sich überlappenden Bereichs ist in der geschlossenen Stellung der
Lamellenblende im wesentlichen gleichgroß wie die Breite des die Erhebungen und/oder
Vertiefungen tragenden Randbereichs.
[0016] Die Lamellenblende kann in einer Ausführungsart vertikal verlaufende Lamellen aufweisen,
die so überlappend angeordnet sind, daß die Erhebungen und/oder Vertiefungen im Überlappungsbereich
liegen.
[0017] Selbstverständlich müssen die Höhe bzw. die Tiefe sowie die Breite der Erhebungen
und/oder Vertiefungen so gewählt werden, daß die gewünschte Luftzirkulation bzw. optische
Variabilität auch im geschlossenen Zustand der Lamellenblende gewährleistet ist.
Diese Maße können unter Berücksichtigung anderer, beispielsweise ästhetischer Gesichtspunkte
im Bereich von einigen Millimetern bis einigen Zentimetern gewählt werden.
[0018] Die Erhebungen und/oder Vertiefungen jeder Lamelle können bei Jalousien mit waagrechten
Lamellen bevorzugt nur über einen Teil der Länge jeder Lamelle vorgesehen sein.
[0019] Je nach gewünschtem Luftzirkulationsbereich können entweder alle Lamellen die genannten
Erhebungen und/oder Vertiefungen tragen oder nur ein Teil der Lamellen, so daß Lamellen
mit Erhebungen und/oder Vertiefungen mit solchen ohne die Erhebungen und/oder Vertiefungen
abwechseln. In dieser abwechselnden Anordnung kann auch ein ästhetischer Effekt berücksichtigt
werden, der die optische Variabilität unterstützt.
[0020] Die Lamellen können mit dem Bereich, der die genannten Erhebungen und/oder Vertiefungen
trägt, einstückig sein.
[0021] Alternativ dazu kann der Bereich jeder Lamelle mit den Erhebungen und/oder Vertiefungen
eine auf einer Lamellengrundbahn fixierte gewellte Bahn aufweisen. Eine solche gewellte
Bahn kann auch von zwei Seiten durch je eine glatte Schicht kaschiert werden.
[0022] In üblicher Weise können die Lamellen um waagerechte oder vertikale parallele Achsen
so drehbar angeordnet sein, daß die Lamellen von einer geschlossenen Stellung, in
der sie alle im wesentlichen in einer Fläche, insbesondere Ebene liegen, bis zu einer
offenen Stellung verstellbar sind, in der die Lamellen im wesentlichen in zueinander
parallelen Ebenen liegen.
[0023] Bei dieser verstellbaren Anordnung ist zu bevorzugen, daß die Kante der Lamellen,
in deren Bereich die Erhebungen und/oder Vertiefungen liegen, beim Öffnen der Lamellenblende
in den der Fensterfront abgewandten Raum hineingedreht werden.
[0024] Die erfindungsgemäße Lamellenblende läßt sich bevorzugt als verstellbare Sichtblende
vor Fensterfronten verwenden. Jedoch ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Lamellenblende
nicht darauf beschränkt. Alternative Verwendungsarten sind beispielsweise die Verwendung
als Heizkörperblende, als Sonnenschutzblende, beispielsweise nach Art einer Markise,
als Lichtschutzblende vor Beleuchtungseinrichtungen sowie als Unterhängdecke zur funktionellen
oder optischen Verringerung der Höhe eines Raumes.
[0025] Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Herstellung von Lamellen für die vorgeschlagene
Lamellenblende ermöglicht, das folgende Schritte vorschlägt:
- dauerhafte Verformung einer Bahn eines Lamellenmaterials, ggf. Verbundmaterials, insbesondere
Metall, Gewebestoff, Kunststoff, beschichtetes Papier, so daß diese Lamellenbahn zumindest
über einem Teilbereich ihrer Länge an ihrer Oberfläche Erhebungen und/oder Vertiefungen
aufweist, die im wesentlichen quer zur Längsrichtung der Lamellenbahn verlaufende
Kanäle bilden und die sich bis zu mindestens einem Längsrand der Lamellenbahn erstrecken,
und
- Abschneiden gewünschter Lamellenbahnlängen, ggf. unter Einhaltung eines Musterrapports.
[0026] Der Verformungsschritt kann einen Walz-und/oder Preßvorgang umfassen. Alternativ
läßt sich eine für die Herstellung der vorgeschlagenen Lamellenblende geeignete Lamellenbahn
auch dadurch herstellen, daß ein gewelltes oder gekräuseltes Material, insbesondere
Metall, Gewebe-, Papier- oder Kunststoff, auf einer Bahn eines Lamellengrundstoffs,
insbesondere Metall, Gewebe-, Papier- oder Kuststoff, aufgebracht und die gewellte
oder gekräuselte Bahn auf zumindest einem Teil der Länge der Bahn des Lamellengrundstoffs
so fixiert wird, daß die gewellte oder gekräuselte Bahn bis zumindest einem Längsrand
der Bahn des Lamellengrundstoffs geht.
[0027] Vorzugsweise erfolgt das Fixieren durch Verklebung. Alternativ kann die gewellte
oder gekräuselte Bahn auch durch Verschweißen auf dem Lamellengrundmaterial durch
Verschweißen oder Warmpressen fixiert werden.
[0028] Die besondere Formgestaltung der Erhebungen und/oder Vertiefungen sowie die Wahl
eines Musterrapports ist weitgehend dem Designers überlassen und kann nach Materialeigenschaften
und ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt werden.
[0029] Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäß gestalteten Ausführungsart einer Lamellenblende
mit vertikal verlaufenden Lamellen;
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer solchen Lamellenblende;
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung aus Fig. 1, die die durch die Wellung der sich überlappenden
Ränder erzielte Luftaustauschwirkung veranschaulicht;
- Fig. 4
- eine besonders vorteilhafte Ausführungsform einer Lamelle mit gewelltem Randbereich;
und
- Fig. 5
- verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäß geformten Lamellen;
- Fig. 6
- verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsarten von Jalousielamellen für eine waagrechte
Anordnung.
[0030] In Fig. 1, die eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Vorderansicht zeigt,
weist eine Lamellenblende 1 eine Anzahl vertikal verlaufender Lamellen 2 auf, die
in Querrichtung laufende Erhebungen und/oder Vertiefungen 4 und 4' (im folgenden kurz
Wellen) haben. In Fig. 1 sind diese Wellen nur im Bereich eines Längsrandes 3 jeder
Lamelle vorgesehen, während der andere Längsrand 3' keine solchen Wellen trägt. Fig.
1 zeigt auch, daß die mit den Wellen versehenen Lamellen 2 abwechselnd mit Lamellenbahnen
5 ohne Wellen vorgesehen sind.
[0031] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Lamellenblende 1 gemäß Fig. 1, wobei drei Lamellen
2 in nahezu geschlossener Stellung der Lamellenblende in Draufsicht gezeigt sind.
Es ist ersichtlich, daß der durch die Pfeile 6 dargestellte Luftaustausch auch dann
stattfindet, wenn die Lamellenblende 1 in geschlossener Stellung ist. Genauso wie
in Fig. 1 erstreckt sich der Bereich mit den Wellen 4 nur bis zum Längsrand 3, während
der entgegengesetzte Rand 3' der Lamellen 2 keine Erhebungen und/oder Vertiefungen
4 bzw. 4' aufweist. In der in Fig. 2 gezeigten Stellung der Lamellenblende 1 überlappen
sich die mit Wellen versehenen Abschnitte im Bereich des Lamellenrandes 3 und die
nicht mit Wellen versehenen Abschnitte im Bereich des Lamellenrandes 3'.
Da die Lamellen keinerlei Durchbrüche oder Perforationen haben, ist die Sichtblendenwirkung
trotz vorhandenem Luft- oder Wärmeaustausch sichergestellt.
[0032] Wenn für die Lamellen 2 ein lichttransparentes Material gewählt wird, kann durch
die Stellung der Lamellen 2 die gewünschte Menge des hindurchgehenden Lichts eingestellt
werden.
[0033] Diese Einstellbarkeit der Menge des hindurchtretenden Lichts ist auch dann gewährleistet,
wenn der die Erhebungen und/oder Vertiefungen 4 bzw. 4' tragende Abschnitt im Bereich
des Randes 3 eine geringere Lichtdurchlässigkeit aufweist wie der Abschnitt im Bereich
des Randes 3', wo keine Erhebungen und/oder Vertiefungen vorhanden sind.
[0034] Selbstverständlich können die Erhebungen und/oder Vertiefungen 4 bzw. 4' auch über
die gesamte Breite der Lamellenbahn verlaufen. Auch in diesem Fall ist die gewünschte
Wärme- oder Luftdurchlässigkeit auch bei geschlossener Lamellenblende durch die Wirkung
der Erhebungen und/oder Vertiefungen 4 bzw. 4' sichergestellt. Statt Wellen oder Kräuselungen
können diese Erhebungen und/oder Vertiefungen auch in das Lamellenmaterial eingeprägte,
z.B. runde Ausbuchtungen und/oder Einsenkungen sein, die dann ebenfalls die Luftkanäle
bilden.
[0035] Fig. 3, die ein Ausschnitt D aus der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der
Lamellenblende 1 ist, zeigt eine aufeinanderfolgende Anordnung von vier Lamellen 2,
deren gewellte Ränder 3 trotz geschlossener Stellung der Lamellen 2 einen gewünschten
Luft- oder Wärmeaustausch ermöglichen, wie dies durch die Pfeile 6 veranschaulicht
ist.
[0036] Die bislang beschriebene, bevorzugte Ausführungsart der Lamellenblende eignet sich
insbesondere für Sichtblenden, die im wesentlichen vertikal verlaufende Lamellen aufweisen.
In der Regel sind solche Lamellenblenden mit einem Verstellmechanismus versehen, der
es ermöglicht, die Stellung der Lamellen insgesamt oder eines Teils derselben von
einer geschlossenen Stellung, in der sich alle Lamellen im wesentlichen in einer Fläche,
insbesondere Ebene befinden, zu einer offenen Stellung zu verstellen, in der die Lamellen
jeweils in zueinander parallelen Ebenen stehen.
[0037] Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf solche Sichtblenden beschränkt, sondern
läßt sich ebenfalls bei Lamellenblenden anwenden, bei denen die Stellung der Einzellamellen
festgelegt ist. Solche Anwendungsfälle sind z.B. Lamellenblenden zur Deckenverblendung
oder auch Raumteileranordnungen, wobei in jedem dieser Fälle ein gewünschter Licht-
und Luft- oder Wärmeaustausch aus dem Raum hinter der Lamellenblende in den Raum vor
der Lamellenblende durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen sichergestellt
ist.
[0038] Im folgenden wird ein besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Lamellen
für die vorgeschlagene Lamellenblende beschrieben. Dieses Verfahren weist einen Verformungsschritt
auf, bei dem eine Bahn eines Lamellenmaterials, ggf. eines Verbundmaterials so verformt
wird, daß diese Lamellenbahn zumindest an einem Teil ihrer Länge die beschriebenen
Wellen, Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist, so daß diese im wesentlichen quer
zur Längsrichtung der Lamellenbahn laufende Kanäle bilden und sich bis zumindest einem
Längsrand der Lamellenbahn erstrecken. Ein weiterer Schritt besteht in einem Schneidevorgang,
bei dem gewünschte Lamellenbahnlängen ggf. unter Einhaltung eines Musterrapports geschnitten
werden.
[0039] Dem Fachmann stehen zum Zwecke einer dauerhaften Verformung eines Lamellenmaterials
mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Insbesondere kann ein solcher Verformungsvorgang
einen Walz-, Präge- und/oder Preßvorgang umfassen.
Zu einer solchen Verformung geeignete Materialien sind z.B. Verbundmaterialien, die
auf der einen Seite eine Gewebestoffschicht und auf der anderen Seite eine Kunststoffschicht
haben. Ferner kann beschichtetes Papier verwendet werden, beispielsweise Japanpapier.
Bevorzugt werden zur Herstellung der erfindungsgemäßen Lamellenblende solche Lamellenmaterialien
gewählt, die zum einen die geforderte dauerhafte Verformbarkeit wie z.B. Metall und,
wenn es sich um lichttransparente Sichtschutzblenden handelt, die gewünschte Lichttransparenz
besitzen.
Ferner sollten die Materialien eine gewisse Steifigkeit, Lichtechtheit und eine genügende
Alterungsbeständigkeit aufweisen. Die Steifigkeit einer Lamellenbahn kann außerdem
durch die eingeformten Wellen vergrößert werden.
[0040] Fig. 4 stellt ein besonders einfaches Herstellungsverfahren für erfindungsgemäß geformte
Lamellen dar. Eine Bahn eines gewellten oder gekräuselten Stoffes 2', z.B. Metall,
Gewebe-, Papier- oder Kunststoff, ist auf einer glatten Bahn 2 eines Lamellengrundstoffes
aufgebracht und durch ein geeignetes Mittel darauf fixiert, so daß die gewellte oder
gekräuselte Bahn zumindest bis zum Längsrand 3 der Bahn des Lamellengrundstoffs 2
geht.
[0041] Das Fixieren der gewellten Bahn 2' auf der Bahn 2 des Lamellengrundstoffs kann bevorzugt
durch Verklebung oder alternativ durch Verschweißen oder Warmpressen erfolgen. In
Fig. 4 zeigen die Bezugsziffern 7 Stellen, an denen die gewellte oder gekräuselte
Stoffbahn 2' auf der Bahn 2 des Lamellengrundstoffs fixiert sind. Die gewellte Bahn
2' kann selbstverständlich auch auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten durch
je eine glatte Bahn kaschiert sein.
[0042] Die bisherige Beschreibung betraf Querwellenformen, die im wesentlichen senkrecht
zur Längsrichtung der Lamellen ausgebildet sind.
Im Rahmen der Erfindung können die Lamellen jedoch auch Erhöhungen und/oder Vertiefungen
aufweisen, die nicht genau senkrecht zur Längsrichtung der Lamellen, sondern unter
einem gewissen Winkel zur Transversalrichtung der Lamellen verlaufen. Die Fig. 5 zeigt
in ihren Teilen A, B und C drei Beispiele solcher schräg verlaufender Wellenformen.
In Fig. 5A verlaufen rechteckförmige Erhebungen und Vertiefungen 4 und 4' vom rechten
Lamellenrand 3 schräg nach unten zum linken Lamellenrand 3'.
In ähnlicher Weise verlaufen in Fig. 5B dreieckförmige Erhebungen und Vertiefungen
4 und 4' vom rechten Lamellenrand 3 schräg nach unten zum linken Lamellenrand 3'.
In Fig. 5C verlaufen dreieckförmige Wellen (Erhebungen 4 und Vertiefungen 4') jeweils
von beiden Lamellenrändern 3 und 3' etwa zur Mittellinie der Lamelle 2, wo sie sich
treffen.
[0043] Die zuletzt beschriebene Wellenform eignet sich insbesondere für Lamellen, die nicht
im wesentlichen eben sind, sondern z. B. abgewinkelt sind.
[0044] Selbstverständlich können auch die in den Fig. 5A bis C beschriebenen Wellenformen
4 und 4' nur über einen Teil der Breite der Lamelle 2 vorgesehen sein. Sie können
auch in der in Fig. 4 gezeigten Weise in Form eines Wellenbandes 2' auf einer ebenen
oder glatten Lamellenbahn fixiert sein.
[0045] In Fig. 6a bis e sind fünf Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Jalousielamellen
dargestellt, die für eine waagrechte Anordnung vorgesehen sind. Diese Ausführungsformen
unterscheiden sich von den in Fig. 1 bis 5 dargestellten darin, daß die Lamellen aus
der Ebene heraustreten und über mindestens einen Teil ihrer Länge einander abwechselnde
Erhebungen und Vertiefungen aufweisen. Fig. 6a zeigt eine erste Form einer Lamelle
20, bei der Erhebungen 23 und Vertiefungen 24 zwischen abwechselnd schrägen Flächen
ausgebildet sind. Die Längsränder 21 und 22 verlaufen parallel zueinander.
[0046] Die in Fig. 6b gezeigte Ausführungsform einer Lamelle 30 hat wellenförmige Erhebungen
33, die mit wellenförmigen Tälern 34 abwechseln. Auch hier verlaufen die Längsränder
parallel zueinander.
[0047] Die Lamellenform 40, die Fig. 6c darstellt, weist rechteckförmige Erhebungen 43 auf,
die mit rechteckförmigen Vertiefungen 44 mäanderartig abwechselnd angeordnet sind.
Auch hier sind die beiden Längsränder der Lamelle parallel zueinander angeordnet.
[0048] Die in Fig. 6d gezeigte Ausführung einer Lamelle 50 ist in ihrer Querrichtung winklig
abgebogen, so daß eine dachartige Lamellenform vorliegt. Die zum Betrachter hingewendete
Lamellenfläche 52 ist, wie die Lamelle 40 mit mäanderförmig abwechselnden rechteckigen
Erhebungen 53 und Vertiefungen 54 versehen, während die vom Betrachter weg gewendete
Lamellenfläche 51 entgegengesetzt verlaufende ebenfalls rechtwinklige und mäanderförmig
angeordnete Erhebungen 53' und Vertiefungen 54' aufweist.
[0049] Der mit 55 bezeichnete Winkel zwischen der vorderen Lamellenfläche 52 und der hinteren
Lamellenfläche 51 ist ein stumpfer Winkel. Die in Fig. 6e dargestellte Ausführungsform
60 schließlich besteht aus drei gegeneinander entgegengesetzt abgewinkelten Längsflächen
61, 62, 63, die jeweils in derselben Weise wie bei der Lamelle 50 mäanderförmig abwechselnde
Vertiefungen 64, 64' und Erhebungen 66, 66' aufweisen. Die mit 65, 65' bezeichneten
Winkel zwischen den Längsflächen 61 und 62 sowie 62 und 63 sind stumpfe Winkel und
liegen ebenfalls jeweils im Bereich zwischen 150° und 175°. Die Tiefe bzw. Höhe der
Vertiefungen und Erhebungen der Lamellen gemäß Fig. 6a - e wird zweckmäßigerweise
nur klein ausgebildet und kann von der Lamellenbreite und Materialstärke abhängig
sein. Genauso wie das für die Ausführungsformen von Fig. 1 bis 5 Gesagte gilt für
die Ausführungsformen der Fig. 6a bis e, daß solche Lamellen mit Erhebungen und Vertiefungen
abwechselnd oder in beliebiger Reihenfolge mit ebenen Lamellen angeordnet werden können.
[0050] Zur Herstellung der in Fig. 6 a bis e dargestellten erfindungsgemäß ausgestalteten
Lamellenblenden kann jedes geeignete Material, beispielsweise Kunststoff oder Aluminium
verwendet werden. Die Lamellen können jede gewünschte Farbe haben, die auch von Lamelle
zu Lamelle unterschiedlich oder über die gesamte Lamellenblende bzw. Jalousie verändert
sein kann.
[0051] Ferner können beliebige Oberflächenstrukturen, wie rauh, glatt, genarbt etc. vorgesehen
werden, die auch von Lamelle zu Lamelle oder von Erhebung bzw. Vertiefung zu Erhebung
bzw. Vertiefung abwechseln können.
1. Lamellenblende, insbesondere Sichtblende,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil der Lamellen an ihrer Oberfläche Erhebungen und/oder Vertiefungen
(4, 4') aufweist, die im wesentlichen quer zur Längsrichtung der Lamellen verlaufende
Kanäle bilden und sich bis zu mindestens einem Längsrand (3, 3') der Lamellen erstrecken.
2. Lamellenblende nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhebungen und/oder Vertiefungen (4, 4') im wesentlichen senkrecht zur Lamellenlängsrichtung
angeordnet sind.
3. Lamellenblende nach Anspruch 1 oder 2,,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhebungen und/oder Vertiefungen nur im Bereich eines Längsrandes (3) der Lamellen
ausgebildet sind.
4. Lamellenblende nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erhebungen und/oder Vertiefungen (4, 4') über die ganze Breite der Lamellen ausgebildet
sind.
5. Lamellenblende nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lamellenblende vertikal verlaufende Lamellen aufweist, die so überlappend angeordnet
sind, daß die Erhebungen und/oder Vertiefungen im Überlappungsbereich liegen.
6. Lamellenblende nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenblende waagrecht verlaufende Lamellen aufweist
und die Erhebungen und/oder Vertiefungen nur über einen Teil der gesamten Länge jeder
Lamelle vorgesehen sind.
7. Lamellenblende nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Lamellen (2), die die genannten Erhebungen und/oder Vertiefungen (4, 4') aufweisen,
mit Lamellen (5), die die genannten Erhebungen und/oder Vertiefungen nicht aufweisen,
abwechseln.
8. Verfahren zur Herstellung von Lamellen für die Lamellenblende nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- dauerhafte Verformung einer Bahn eines Lamellenmaterials, ggf. Verbundmaterial,
so daß diese Lamellenbahn zumindest über einen Teilbereich ihrer Länge an ihrer Oberfläche
Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist, die sich bis zu mindestens einem Längsrand
der Lamellenbahn erstrecken, und
- Abschneiden gewünschter Lamellenbahnlängen ggf. unter Einhaltung eines Musterrapports.
9. Verfahren zur Herstellung von Lamellen für die Lamellenblende nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Herstellung einer Bahn eines gewellten oder gekräuselten Stoffes, insbesondere Gewebe-,
Papier- oder Kunststoffes,
- Aufbringen der gewellten oder gekräuselten Stoffbahn auf eine Bahn eines Lamellengrundstoffs,
insbesondere Gewebe-, Papier- oder Kunststoffs,
und
- Fixieren der gewellten oder gekräuselten Stoffbahn auf zumindest einem Teil der
Länge der Bahn des Lamellengrundstoffs, so daß die gewellte oder gekräuselte Stoffbahn
bis zumindest einem Längsrand der Bahn des Lamellengrundstoffs reicht.