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EP 0 488 001 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.06.1992 Patentblatt 1992/23 |
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Anmeldetag: 16.11.1991 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F25B 9/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB NL |
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Priorität: |
28.11.1990 DE 4037826
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Anmelder: Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH |
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D-60596 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Lindl, Bruno, Dr.
W-8752 Laufach (DE)
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Vertreter: Amersbach, Werner, Dipl.-Ing. et al |
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Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH
Theodor-Stern-Kai 1 D-60596 Frankfurt D-60596 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Regenerative Gaskältemaschine |
(57) Zur Einstellung definierter Endtemperaturen einer regenerativen Gaskältemaschine
wird vorgeschlagen, als Tauschmedium im Leitungskreis dem Arbeitsgas ein Regelgas
mit definierten Partialdruck beizumischen
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine regenerative Gaskältemaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Regenerative Gaskältemaschinen werden zum Erzeugen kryogener Temperaturen eingesetzt.
Sie arbeiten nach dem Prinzip von thermodynamischen Kreisprozessen. Das Arbeitsgas
tauscht dabei in einem Regenerator zwischen den beiden Temperaturniveaus Wärme aus
(FIG. 1). Parameter für die Kälteleistung und damit der maximal erreichbaren Endtemperatur
sind die pro Kreisprozeß beteiligte Gasmasse und die Anzahl der durchlaufenden Kreisprozesse
pro Zeiteinheit.
[0003] Um für gewisse Anwendungen eine möglichst konstante Endtemperatur mit einer solchen
Gaskältemaschine erreichen zu können, ist bereits vorgeschlagen worden, durch elektrische
Regelung der Eingangsleistung die Endtemperatur zu begrenzen. Diese Regelungsmöglichkeit
ist verhältnismäßig aufwendig und störanfällig.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitgehende Konstanthaltung
der Endtemperatur bei eingangs genannten Gaskältemaschinen mit einfachen Mitteln zu
ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Die beschriebene Beimischung eines Regelgases bewirkt mit einfachsten Mitteln eine
äußerst konstante Endtemperatur. Diese Endtemperatur entspricht weitgehend der Tripelpunktstemperatur
im Zustandsdiagramm des Regelgases. Sie ist abhängig von der Wahl des Regelgases und
dessen Partialdruckes, was bedeutet, daß sich durch geeignete Wahl der Arbeitsgasart
und der der Regelgasart sowie dessen Partialdruckes in weiten Grenzen beliebig vorgegebene
Endtemperaturen einstellen lassen. Die Endtemperatur wird gewissermaßen durch eine
naturgegebene Konstante bestimmt.
[0004] Anhand der in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Darstellungen wird die Erfindung nachfolgend
näher erläutert.
Die FIG. 1 zeigt schematisch einen Leitungskreis einer Gaskältemaschine mit Kompressor
1, einem Wärme abgebenden Tauscher 2, einem Regenerator 3, einem Wärme aufnehmenden
Tauscher 4 und einem Expander 5.
In FIG. 2 ist über der Temperaturachse Temp. der Gasdruck P aufgetragen. Im Zustandsdiagramm
der drei Aggregatzustände des beschriebenen Regelgases ergibt sich der Tripelpunkt
T bei einem Tripelpunktdruck P
T und einer Tripelpunkttemperatur T
T.
Die Leistungscharakteristik einer Gaskältemaschine läßt sich sowohl im Diagramm Endtemperatur/Kälteleistung
(FIG. 3) als auch an Abkühlkurven an definierter thermischer Last (FIG. 4) darstellen.
In FIG. 3 ist die Endtemperatur T [K] gegen die Kälteleistung Q̇ und in FIG. 4 ist
die Kühltemperatur T [K] über der Zeitachse t aufgetragen. Beide Darstelllungen zeigen
die Leistungscharakteristik einer Gaskältemaschine gefüllt mit: 1. reinem Arbeitsgas
Helium (Kurve A), 2. zweikomponentigem Gas Helium und Sauerstoff (Kurve B), 3. zweikomponentigem
Gas Helium und Sauerstoff (Kurve C), 4. zweikomponentigem Gas Helium und Argon (Kurve
D). Deutlich zu erkennen sind die konstanten Endtemperaturen, im Fall 2 (Kurve B)
T = 54 Kelvin, im Fall 3 (Kurve C) = 63 Kelvin und im Fall 4 (Kurve D) T = 84 Kelvin
im Vergleich zu Fall 1 (Kurve A) T = 39 Kelvin.
[0005] Die Konstanz der Endtemperatur einer mit dem zweikomponentigen Gas Helium-Stickstoff
gefüllten Gaskältemaschine über einen Zeitraum von 17 Stunden ist in FIG. 5 dargestellt.
Die mittlere Endtemperatur und die Standardabweichung bei diesem Ausführungsbeispiel
ist T = 63,77 ± 0,11 Kelvin.
1. Regenerative Gaskältemaschine mit einem in einem Leitungskreis zirkulierenden Arbeitsgas,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Arbeitsgas eine weitere Gaskomponente als Regelgas mit definierten Partialdruck
zwecks Begrenzung der erzeugbaren Endtemperatur beigemischt ist.
2. Regenerative Gaskältemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endtemperaturen
durch die Wahl von Arbeitsgas und Regelgas sowie des Partialdruckes des Regelgases
eingestellt ist.
3. Regenerative Gaskältemaschine nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Arbeitsgas Helium verwendet wird.
4. Regenerative Gaskältemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Regelgas ein Gasgemisch verwendet ist.
5. Regenerative Gaskältemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Regelgas Sauerstoff und/oder Stickstoff und/oder Argon verwendet ist.
6. Regenerative Gaskältemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Regelgas ein Kohlenwasserstoff wie z.B. Propan verwendet ist.