[0001] Gasentladungslampen mit elektronischen Vorschaltgeräten werden bevorzugt wegen des
geringen Stromverbrauches gegenüber herkömmlichen Glühlampen bei gleicher Lichtausbeute
eingesetzt. Beispielsweise kann man bei Leuchtstofflampen mit etwa 20 % Stromverbrauch
die gleiche Lichtausbeute erzielen.
[0002] In vielen Fällen werden zusätzlich sog. "Dimmer" verwendet, um die Helligkeit der
Lampen zu reduzieren. Dieser Wunsch besteht nicht nur um zusätich Energie zu sparen,
sondern auch um eine reduzierte Beleuchtungsstärke z. B. in den Nachtstunden einzustellen.
[0003] Solche "Dimmer" sind aufwendig und erfordern eine zusätzliche Installation, vor allem
wenn sie nachträglich in ein vorhandenes Beleuchtungssystem eingefügt werden sollen.
Die Erfindung hat die Aufgabe, in einfacher Weise neben einer maximalen Lichtstärke
eine reduzierte Lichtstärke wählen zu können.
[0004] Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß im Stromkreis ein bistabiles Umschaltsystem
(Flip-Flop) vorhanden ist, welches beim Einschalten der Lampe in einen ersten Schaltzustand
und bei einer kurzen Unterbrechung des Stromkreises in einen zweiten Schaltzustand
gelangt und sofort bei jeder kurzen Stromunterbrechung tritt also ein Wechsel zwischen
den beiden Schaltzuständen auf.
[0005] Erfindungsgemäß entsprechen die beiden Schaltzustände verschiedenen Lampenströmen
und somit verschiedenen Helligkeitswerten.
[0006] Bei einer längeren Unterbrechung des Stromes z. B. über eine Sekunde schaltet das
bistabile Umschaltsystem wieder in den Ausgangszustand zurück.
[0007] Ein solches Flip-Flop-System kann in einfacher Weise vorteilhaft im elektronischen
Vorschaltgerät untergebracht werden.
[0008] Da normalerweise beim Einschalten die größere Helligkeit erwünscht ist, wird erfindungsgemäß
empfohlen, daß immer beim Einschalten der maximale Stromwert erreicht wird und eine
Reduzierung erst mit einer kurzen Stromunterbrechung eingeschaltet wird.
[0009] Je nach Bedarf sind oft verschiedene reduzierte Stromwerte erwünscht. Daher wird
erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Regelelement vorhanden ist, mit dem der reduzierte
Stromwert einstellbar ist.
[0010] Aus Einsparungsgründen wird auch empfohlen, daß ein bistabiles Umschaltsystem mehrere
elektronische Vorschaltgeräte in Gruppen steuert.
[0011] Bei größeren Anlagen ist es auch u. U. erwünscht, bei in Gruppen gesteuerten Vorschaltgeräten
die reduzierten Stromwerte einzeln oder in Gruppen mit Regelelementen einstellbar
zu machen.
[0012] Um ein kurzzeitiges Erlöschen der Lampen beim Umschalten auf den zweiten Schaltzustand
zu vermeiden, wird erfindungsgemäß ferner vorgeschlagen, einen Kurzzeitschalter, z.
B. in Form einer Drucktaste in den Stromkreis zu legen, der so kurzzeitig unterbricht,
daß die Lampe nicht erlöscht, aber das bistabile Umschaltsystem auf die Unterbrechung
anspricht.
[0013] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung,
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte
räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln
oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellende Zeichnungen
näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisierte Darstellung der Einrichtung nach der Erfindung
- Figur 2:
- eine weitere Ausführungsform einer Einrichtung nach der Erfindung in Gruppenanordnung
- Figur 3:
- schematisiert ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Angabe weiterer Details
[0016] Figur 1 zeigt eine beispielsweise Ausführung in schematischer Darstellung, wie eine
erfindungsgemäße Einrichtung aufgebaut sein könnte.
[0017] Die Gasentladungslampe (Lampe 1) wird über ein elektronisches Vorschaltgerät an das
Netz R, S angeschlossen. Dazwischen liegt das bistabile Umschaltsystem 6 und ein Lichtschalter
8, mit dem die Lampe 1 eingeschaltet werden kann. Sobald nach einem ersten Einschalten
der Schalter 8 kurzzeitig geöffnet wird, schaltet das bistabile Umschaltsystem in
seine zweite Schaltlage und beeinflußt damit über das elektronische Vorschaltgerät
2 den Lampenstrom durch die Lampe 1.
[0018] Um eine sichtbare störende Unterbrechung des Lichtes zu vermeiden oder zumindest
zu reduzieren, ist in der Zuleitung R ein Kurzzeitunterbrecher als Taste 13 angeordnet,
der z. B. als Drucktaste ausgeführt sein kann. Wird diese Taste 13 betätigt, so erfolgt
eine Stromunterbrechung im Millisekundenbereich, kurz genug, um ein störendens Erlöschen
der Lampe 1 zu vermeiden, aber lang genug, um das bistabile Umschaltsystem 6 ansprechen
zu lassen.
[0019] Um die reduzierte Helligkeit der Lampe 1 einstellen zu können, ist ein Regelelement
10 vorgesehen, welches in Art eines "Dimmers" den Lampenstrom wunschgemäß reduziert.
[0020] Figur 2 zeigt eine Gruppenanordnung mit beispielsweise 3 Lampen 1, welche von den
elektronischen Vorschaltgeräten 3, 4 und 5 versorgt werden. Das bistabile Umschaltsystem
7 beaufschlagt alle 3 elektronischen Vorschaltgeräte 3, 4 und 5, hingegen ist für
das elektronische Vorschaltgerät 3 ein getrenntes Regelelement 11 zur Einstellung
der reduzierten Helligkeit vorgesehen.
[0021] Das Regelelement 12 beaufschlagt hingegen als Gruppe die elektronischen Vorschaltgeräte
4 und 5.
[0022] Die beiden beschriebenen Anordnungsbeispiele können naturgemäß beliebig variiert
werden, insbesondere wenn z. B das bistabile Umschaltsystem 6, 7 in die elektronischen
Vorschaltgeräte 2, 3, 4, 5 oder in eines derselben integriert werden kann.
[0023] Auch die Regelelemente 10, 11, 12 könnten in den elektronischen Vorschaltgeräten
integriert werden.
[0024] Im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist das bistabile Umschaltsystem, welches anhand
der Figuren 1 und 2 erläutert wurde, als Schalter 38 symbolisiert.
[0025] Dieses Ausführungsbeispiel zeigt die Wirkungsweise des Umschaltsystems 6, 7 auf ein
Vorschaltgerät 27, welches einen Streufeldtransformator 30 enthält.
[0026] Es versteht sich von selbst, daß dieses Ausführungsbeispiel nur beispielhaft zu verstehen
ist, d. h. nach moderner Technik kann das gesamte Vorschaltgerät 27 durch entsprechende
kapazitive Elemente in Verbindung mit Halbleiter-Schaltern ersetzt werden. Der Anwendungsbereich
der vorliegenden Erfindung erstreckt sich also nicht nur auf ein Vorschaltgerät 27
mit einem Streufeldtransformator 30, sondern auf beliebig geartete Vorschaltgeräte,
ungeachtet deren Konstruktion im einzelnen.
[0027] Mit 21 ist ein Leuchtengehäuse bezeichnet, das eine lichtdurchlässige Abschlußscheibe
22 trägt. In dem Gehäuse ist eine Leuchtstofflampe 23 mit vorheizbaren Elektroden
24, 25 und ein Reflektor 26 angeordnet. Die Lampe 23 ist über ein Vorschaltgerät 27
und einen Schalter 39 mit einer elektrischen Zuleitung verbunden. Zum Betrieb der
Leuchtstofflampe 23 mit herabgesetzter Helligkeit dient eine in den Lampenstromkreis
eingeschaltete Wicklung 29. Bei der neuen Anordnung sind in dem Leuchtengehäuse ein
Streufeldtransformator 30 mit Primärwicklung 31, Sekundärwicklung 32 für die Lampe
23 und sekundären Heizwicklung 33, 34 für die Lampenelektroden 24, 25 sowie die Wicklung
29 untergebracht, die in Reihe mit der Sekundärwicklung 32 des Streufeldtransformators
angeordnet ist. Die Wicklungen des Streufeldtransformators 30 sind auf einem Mantelkern
angeordnet, wobei zwischen der an die Eingangsklemmen E₁, E₂ angeschlossenen Primärwicklung
31 und den Wicklungen 32, 33, 34 Streupfade 36, 37 angeordnet sind. Die Enden der
Heizwicklungen 33, 34 sind an die Klemmen H₁ bis H₄ geführt, die ihrerseits über Leiter
mit den Elektroden 24, 25 der Leuchtstofflampe verbunden sind. Die elektrische Zuleitung
zu dem Leuchtengehäuse ist zweckmäßigerweise mit einem Netzstecker 28 versehen.
[0028] Vorzugsweise ist die Wicklung 29 mit einem Ende der Sekundärwicklung 32 für die Lampe
sowie mit einem Ende der Heizwicklung 33 verbunden und durch einen Schalter 38 überbrückbar.
Die Wicklung 29 ist zweckmäßigerweise als Drossel 41 mit geschlossenem Magnetkern
ausgebildet und in dem Vorschaltgerät 27 untergebracht. Die Wicklungsenden der Drossel
41 sind dabei mit den Klemmen S₁, S₂ verbunden. An die Klemme S₁ ist ferner ein Ende
der Sekundärwicklung 32 des Streufeldtransformators 30 und an die Klemme S₂ ein Ende
der Heizwicklung 33 über die Klemme H₃ angeschlossen. Der Schalter 28, der am Leuchtengehäuse
angebracht ist, wird zur Erzielung der vollen Helligkeit geschlossen, so daß die Induktivität
29 überbrückt ist.
[0029] Wird der Stecker 28 in eine spannungsführende Steckdose eingeführt und der Schalter
39 eingeschaltet, so werden die Lampen-Elektroden 24, 25 stark vorgeheizt. Die Leuchtstofflampe
23 wird dann durch den Streufeldtransformator erst nach ausreichender Vorheizung selbsttätig
gezündet. Dabei paßt sich die Dauer der Vorheizung an die jeweilige Umgebungstemperatur
an. Nach der Zündung der Lampe sinkt der Heizstrom ab. Wird die Lampe mit voller Heligkeit
betrieben, so geht der Heizstrom auf ein die Lebensdauer der Lampe nicht beeinträchtigendes
Maß zurück. Bei herabgesetzter Helligkeit steigt die Vorheizung selbsttäig wieder
an, so daß auch im Schwachlastbetrieb die Elektroden genügend beheizt werden.
[0030] Es wird also nochmals darauf hingewiesen, daß das vorher als bistabiles Umschaltsystem
6, 7 beschriebene System im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 durch einen Schalter
symbolisiert ist.
[0031] Die angegebenen Anordnungen sind schaltungstechnisch beliebig zu variieren, soweit
sie den beschreibenen Zweck erfüllt.
[0032] Besondere Bedeutung kommt der Verwendung der Erfindungsidee Leuchtstofflampen zu,
da diese Lampen normalerweise nicht über "Dimmer" oder ähnliche Maßnahmen in ihrer
Helligkeit beeinflußt werden können.
ZEICHNUNGSLEGENDE
[0033]
- 1
- Gasentladungslampe
- 3
- Vorschaltgerät
- 4
- Vorschaltgerät
- 5
- Vorschaltgerät
- 6
- Umschaltsystem
- 7
- bistabiles Umschaltsystem
- 8
- Schalter
- 10
- Regelelement
- 11
- Regelelement
- 12
- Regelelement
- 13
- Kurzzeitunterbrecher
- 21
- Leuchtengehäuse
- 22
- Abschlußscheibe
- 23
- Leuchtstofflampe
- 24
- Elektrode
- 25
- Elektrode
- 26
- Reflektor
- 27
- Vorschaltgerät
- 28
- Netzstecker
- 29
- Wicklung
- 30
- Streufeldtransformator
- 31
- Primärwicklung
- 32
- Sekundärwicklung
- 33
- sek. Heizwicklung
- 34
- sek. Heizwicklung
- 36
- Streupfad
- 37
- Streupfad
- 38
- Schalter
- 39
- Schalter
- 41
- Drossel
1. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß ein bistabiles Umschaltsystem (Flip-Flop) (6) im Stromkreis vorhanden ist, welches
beim Einschalten der Lampe in einem ersten Schaltzustand und bei einer kurzen Unterbrechung
des Stromkreises in einen zweiten Schaltzustand gelangt usw.
2. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaltzustände verschiedenen Lampenströmen entsprechen.
3. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei längerer Unterbrechung des Stromes z. B. über 1 Sekunde das bistabile Umschaltsystem
(6) in den Ausgangszustand zurückschaltet.
4. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bistabile Umschaltsystem (6) Teil des elektronischen Vorschaltgerätes (2)
ist.
5. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einschalten immer der maximale Stromwert eingeschaltet wird.
6. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelelement (10) vorhanden ist, mit dem der reduzierte Stromwert einstellbar
ist.
7. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein bistabiles Umschaltsystem (7) mehrere der Vorschaltgeräte (3,4,5) in Gruppen
steuert.
8. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren in Gruppen gesteuerten Vorschaltgeräten die reduzierten Stromwerte
einzeln oder in Gruppen mit Regelelementen (11,12) einstellbar sind.
9. Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Gasentladungslampen mit elektronischen
Vorschaltgeräten nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kurzzeitunterbrecher (13) im Stromkreis vorhanden ist.