[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Gießformen aus rieselfähigem
Formstoff, insbesondere Gießereiformsand, der in einem Füllgefäß enthalten ist und
mittels desselben in eine Formstation mit Aufnahmetisch, Modellplatte, Formkasten,
gegebenenfalls einem Füllrahmen verfahren und dort in den Formkasten übergeben wird,
wobei klassierter feinkörniger Formstoff auf das Modell aufgegeben und anschließend
weiterer Formstoff an den Formkasten übergeben wird. Ferner ist die Erfindung auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gerichtet.
[0002] Beim Herstellen von Gießformen aus rieselfähigen Formstoffen, die über dem Modell
in einem Formkasten verdichtet werden, kommt es maßgeblich darauf an, daß insbesondere
das Modell konturenscharf im Formstoff abgebildet wird. Ferner kommt es entscheidend
auf die Dichte und Härte der Form im modellnahen Bereich an. Es muß deshalb unter
anderem der Formstoff eine gute Rieselfähigkeit und eine nach Möglichkeit gleichbleibende,
vergleichsweise geringe Korngröße aufweisen. Da der Formstoff aus Kosten- und Umweltschutzgründen
nach dem Abgießen des Formkastens wieder verwendet wird und zu diesem Zweck aufbereitet
werden muß, kommt der Einhaltung der vorgenannten Forderungen besondere Bedeutung
zu. Es wird deshalb der aufzubereitende Formstoff zerkleinert und wieder in rieselfähige
Form übergeführt. Gleichwohl läßt sich nicht vermeiden, daß die Größenverteilung nicht
gleichmäßig ist, insbesondere größere Formstoffagglomerate verbleiben. Auch können
sich solche Agglomerate jederzeit während des Transportes des Formstoffs wieder bilden
und aufbauen, so daß in den Aufbereitungsprozeß des Formstoffs eingeschaltete Klassierstufen
(Siebe) nur bedingt Abhilfe schaffen.
[0003] Der Formstoff wird mittels Fördereinrichtungen an die Formanlage transportiert und
dort - gegebenenfalls über einen Zwischenpuffer, z. B. ein Silo - an das Füllgefäß
übergeben. Bei den heutigen Formmaschinen sind das Füllgefäß und die Verdichtungseinrichtung
oberhalb des Aufnahmetisches mit dem Formkasten verfahrbar angeordnet und wahlweise
in die Formstation bewegbar, indem zunächst das Füllgefäß über den Formkasten gebracht,
die notwendige Menge an Formstoff an den Formkasten abgegeben und anschließend die
Verdichtungseinrichtung über den Formkasten gefahren wird, um den Formstoff im Formkasten
zu verdichten. Während dieses Arbeitstaktes gelangt das Füllgefäß in eine Füllposition.
[0004] Um zu vermeiden, daß in den Formkasten Formstoffagglomerate (Knollen) gelangen, ist
es bekannt, den Formstoff unmittelbar vor der Übergabe an den Formkasten durch Lockerungseinrichtungen
zu agitieren, um auf diese Weise Formstoffknollen aufzulösen (GB 776 031, DE 544 268
und 606 043). Mit solchen Lockerungseinrichtungen lassen sich zwar lose Agglomerate
auflösen, nicht aber solche mit größeren Haftkräften. In jedem Fall erfordern sie
aber eine entsprechende Verweilzeit des Formstoffs in dem Füllgefäß bzw. in diesen
vorgeschalteten Gefäßen. Diese Verweilzeiten lassen sich mit den hohen Arbeitszyklen
heutiger Formanlagen nicht mehr vereinbaren. Die Verweilzeit kann zwar durch entsprechend
heftige Lockerungsbewegungen reduziert werden, jedoch erfordert dies wiederum einen
hohen Energieeinsatz, ohne letztendlich zu vollständig befriedigenden Ergebnissen
zu führen.
[0005] In vielen Fällen werden an die Qualität des Formstoffs im modellnahen Bereich der
Form besondere Qualitätsanforderungen gestellt. Um diese zu erfüllen, wird auf das
Modell zunächst sogenannter Modellsand aufgegeben. Dies ist früher von Hand geschehen.
Bei mechanisierten Formanlagen hat man außerhalb der Formstation auch schon eine Siebstation
angeordnet, in die der Formkasten mit Modellplatte verbracht wird, bevor er in die
Formstation gelangt. In der Siebstation wird der Modellsand mit einem Schwingsieb
auf das Modell aufgesiebt. Der Siebrückstand wird verworfen. Abgesehen von der unzureichenden
Auflockerung ist der Siebdurchsatz gering und erhöht sich die Taktzeit der Formanlage
erheblich. Auch ergibt sich ein erhöhter Bauaufwand und Platzbedarf.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dessen
Hilfe Gießformen mit einwandfreier Formkontur und gleichbleibender Qualität derselben
bei hoher Taktzeit hergestellt werden können. Ferner soll mit der Erfindung eine Vorrichtung
geschaffen werden, die die gleichen Ziele zu erreichen gestattet.
[0007] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest
eine zum Abdecken der Oberfläche des Modells ausreichende Teilmenge des Formstoffs
im Füllgefäß vor oder während der Übergabe an den Formkasten abgesiebt und als Siebdurchgang
an den Formkasten übergeben wird und daß die Restmenge als Siebrückstand direkt in
den Formkasten übergeben wird.
[0008] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zumindest eine Teilmenge des im Füllgefäß
enthaltenen Formstoffs klassiert, das heißt auf eine Größe entsprechend der Maschenweite
des Siebs eingeengt. Diese Teilmenge gelangt zuerst in den Formkasten und damit auch
zuerst auf das Modell, so daß die dort erhöhten Qualitätsanforderungen durch eine
vergleichsweise geringe Formstoffgröße und gleichmäßige Größenverteilung erfüllt werden
können. Theoretisch kann der gesamte Formstoffbedarf eines Formkastens abgesiebt werden,
jedoch wird hierfür im allgemeinen der Zeitbedarf zu groß sein. Es wird deshalb nur
eine zum Abdecken der Oberfläche des Modells ausreichende Teilmenge als "Modellsand"
abgesiebt und die Restmenge direkt in den Formkasten übergeben. Hierbei geht die Erfindung
von der bekannten Tatsache aus, daß außerhalb des modellnahen Bereichs die Qualitätsanforderungen
an den Formstoff nicht so hoch anzusetzen sind, so daß dort gegebenenfalls auch grobere
Formstoffpartikel, wie auch Agglomerate vorliegen können. Da für das Abdecken der
Modelloberflächen nur vergleichsweise geringe Mengen notwendig sind, kann der Siebvorgang
ohne weiteres in die heute üblichen Maschinenzyklen integriert werden. Die Erfindung
läßt daneben die Möglichkeit offen, bei Formen mit nicht so hohen Qualitätsanforderungen
den gesamten Formstoffbedarf ohne Klassiervorgang unmittelbar an den Formstoff abzugeben.
[0009] Gegebenenfalls kann der Formstoff während des Siebens aufgelockert werden, um einerseits
einen Zerkleinerungsvorgang zu bewirken, andererseits das Klassieren auf der Siebfläche
zu beschleunigen.
[0010] Eine besonders günstige Arbeitsweise ergibt sich dann, wenn die Teilmenge des Formstoffs
während der Fahrbewegung des Füllgefäßes zwischen einer Bereitschaftsstellung und
der Formstation abgesiebt und aufgefangen und nach Erreichen der Formstation an den
Formkasten übergeben wird.
[0011] Auf diese Weise wird der zum Abdecken der Modellkontur notwendige Formstoff während
einer ohnehin vorhandenen Totzeit (Fahrbewegungen des Füllgefäßes) erzeugt und steht
in dem Augenblick, wo das Füllgefäß die Formstation erreicht, in der gewünschten Menge
zur Verfügung.
[0012] Zur Lösung der Aufgabe in vorrichtungstechnischer Hinsicht sieht die Erfindung vor,
daß das Füllgefäß ein den Formstoff zurückhaltendes Sieb und eine Bewegungseinrichtung
für den Formstoff aufweist, und daß das Sieb in eine Position zum Übergeben des Siebrückstandes
in den Formkasten bewegbar ist.
[0013] Das zur Herstellung des "Modellsandes" erfindungsgemäß vorgesehene Sieb bildet zumindest
einen Teil des Füllgefäßes derart, daß es in der Lage ist, den Formstoff zurückzuhalten.
Durch die Bewegungseinrichtung wird der auf der Siebfläche liegende Formstoff umgewälzt
und aufgelockert und zugleich der Durchtritt der feineren Formstoffpartikel durch
das Sieb gefördert. Bei geringer Modell- oder Formkastenhöhe kann gegebenenfalls der
gesamte Formstoffbedarf abgesiebt werden. In der Regel jedoch wird man nur eine Teilmenge
absieben und den Siebrückstand durch eine entsprechende Bewegung des Siebs unmittelbar
in den Formkasten übergeben.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß das Sieb als horizontal gelagertes Zylindersieb ausgebildet ist und
an seinem Mantel eine Öffnung aufweist.
[0015] Die Ausführung als Zylindersieb, das in dem Füllgefäß angeordnet ist, ermöglicht
es einerseits, eine relativ große Formstoffmenge, insbesondere den gesamten Bedarf
eines Formkastens im Sieb aufzunehmen und den Formstoff durch eine um die Lagerachse
umlaufende Bewegungseinrichtung aufzulockern. Ferner kann das Zylindersieb in einfacher
Weise durch Schwenken um seine Achse in den Formkasten entleert werden, so daß auch
dann, wenn kein Bedarf an feinerem Modellsand besteht, der gesamte Formstoffbedarf
aus dem Füllgefäß in kürzester Zeit an den Formkasten übergeben werden kann.
[0016] Um ein schnelles und vollständiges Entleeren zu gewährleisten, weist die Öffnung
des Zylindersiebs einen Öffnungswinkel im Bereich von wenigstens 90° auf. Auch die
Übergabe des Formstoffs an das Sieb ist damit erleichtert.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Zylindersieb
von zwei Teilzylinderschalen gebildet ist, die nach Art eines Fischmaulverschlusses
wahlweise in eine Schließstellung, in der sie das Sieb bilden, und eine Öffnungsstellung
schwenkbar sind, in der sie im wesentlichen außerhalb des Fallweges der Formstoffe
angeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, den Formstoff im Bedarfsfall, d.h.
wenn auf die Verwendung von gesiebtem Sand verzichtet werden kann, direkt in den Formkasten
zu übergeben, indem die Teilzylinderschalen nach gegenüberliegenden Seiten weggeschwenkt
werden, so daß der Formstoff direkt auf den Bodenverschluß des Füllgefäßes fällt und
zur Übergabe an den Formkasten bereitsteht. Die Bewegungseinrichtung bleibt in diesem
Fall stillgesetzt.
[0018] Darüber hinaus läßt sich dann, wenn zunächst Modellsand abgesiebt wird, der Siebrückstand
nach erfolgtem Siebvorgang durch Verschwenken der Teilzylinderschalen, d.h. durch
Öffnen des Fischmaulverschlusses, sehr schnell in den Formkasten entleeren, was gleichfalls
zu kürzeren Taktzeiten führt.
[0019] Um einerseits eine ausreichend große Kapazität für das Sieb, d.h. die Teilzylinderschalen
in ihrer geschlossenen Stellung, zu erzielen und um andererseits zu gewährleisten,
daß die Teilzylinderschalen zuverlässig außerhalb des Fallwegs des Formstoffs positionierbar
sind, sollte vorgesehen sein, daß die Teilzylinderschalen sich über einen Bogenwinkel
von ca. 90° erstrecken, d.h. jeweils die Gestalt einer Viertelzylinderschale besitzen.
[0020] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist in dem Zylindersieb eine um dessen
Lagerachse umlaufende oder oszillierende Bewegungseinrichtung angeordnet, die beispielsweise
über die Siebfläche streichende Leisten aufweisen kann. Diese wiederum sind zweckmäßigerweise
an einem in der Lagerachse des Zylindersiebs angetriebenen Drehkreuz angeordnet.
[0021] Die Umwälzung und Lockerung des Formstoffs kann dadurch gefördert werden, daß in
der axialen Erstreckung des Zylindersiebs mehrere kurze Leisten auf Lücke hintereinander
angeordnet sind, die vorzugsweise unter einem Winkel gegen die Lagerachse des Zylindersiebs
angestellt sind.
[0022] Besonders kurze Siebzeiten bei guter Auflockerung des Formstoffs ergeben sich dann,
wenn die Leisten als Bürstenleisten ausgebildet sind.
[0023] In weiterhin bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß mit Abstand unterhalb des
Siebs eine Auffangeinrichtung zur Aufnahme der abgesiebten Teilmenge des Formstoffs
angeordnet ist und daß die Auffangeinrichtung zur Abgabe dieser Teilmenge an den Formkasten
eingerichtet ist.
[0024] Mit dieser Ausführungsform ist es insbesondere möglich, die gewünschte bzw. notwendige
Teilmenge des Formstoffs während der Fahrbewegungen des Füllgefäßes zu sieben, ohne
daß dieser Formstoff während der Fahrbewegung auf andere Teile der Formanlage fallen
kann. Die Auffangeinrichtung nimmt die Formstoff-Teilmenge auf und ist so ausgebildet,
daß sie diese Teilmenge an der Formstation in den Formkasten abgeben kann.
[0025] Die Auffangeinrichtung kann als eine Art Jalousieverschluß ausgebildet sein. Dabei
kann es sich um den herkömmlichen Jalousieverschluß des Füllgefäßes handeln, wenn
das Zylindersieb innerhalb des Füllgefäßes angeordnet ist.
[0026] Statt dessen ist es auch möglich, die Auffangeinrichtung nach Art eines Fischmaulverschlusses
auszubilden, der das Zylindersieb konzentrisch untergreift und das Füllgefäß nach
unten abschließt.
[0027] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Formanlage;
- Figur 2 - 4
- eine Ausführungsform des Füllgefäßes in verschiedenen Betriebsstellungen;
- Figur 5- 7
- eine weitere Ausführungsform des Füllgefäßes in verschiedenen Betriebsstellungen;
- Figur 8 und 9
- eine Abwandlung des Füllgefäßes gemäß Fig. 2 - 4; und
- Fig. 10 und 11
- eine Abwandlung des Füllgefäßes gemäß Fig. 5 - 7.
[0028] Die Formanlage gemäß Figur 1 weist eine Verdichtungseinrichtung 1, z. B. in Form
eines Luftimpuls-Aggregates, sowie ein Füllgefäß 2 auf, die beide, beispielsweise
mittels eines gemeinsamen Schlittens 3, in der Zeichenebene verfahrbar sind. Unterhalb
der Verdichtungseinrichtung 1 ist ein Füllrahmen 4 angeordnet. Darunter befindet sich
ein Rollengang 7 für die Formkästen 8, die in der Zeichnung von links nach rechts
durch die Formstation wandern. Unterhalb des Rollengangs 7 befindet sich der Aufnahmetisch
6 mit einer Drehscheibe 5, welche beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Modellplatten,
beispielsweise für einen Oberkasten und einen Unterkasten aufnimmt, so daß mit dieser
Formanlage wechselweise Oberkasten- und Unterkastenmodelle abgeformt werden können.
[0029] Das Füllgefäß 2 wird beim gezeigten Ausführungsbeispiel über ein Förderband 9 gefüllt.
Statt dessen kann auch ein Vorratssilo vorgesehen sein, in das das Förderband 9 den
Formstoff abgibt. Innerhalb des Füllgefäßes 2 ist ein Sieb 10 angeordnet, das den
in das Füllgefäß übergebenen Formstoff zurückhält.
[0030] Das Sieb 10 ist, wie aus den Figuren 2 bis 7 näher ersichtlich, als Zylindersieb
ausgebildet und an seinem Mantel mit einer Öffnung 11 versehen. Die Öffnung weist
einen Öffnungswinkel von wenigstens 90° auf. In der Füllstellung befindet sich die
Öffnung 11 unterhalb eines trichterartigen Einzugs 12 des Füllgefäßes 2.
[0031] Innerhalb des Zylindersiebs 10 ist auf einer Antriebswelle 13 ein nicht gezeigtes
Drehkreuz angeordnet, das mit Leisten 14, vorzugsweise in Form von Bürstenleisten
versehen ist, die über die Innenseite des Zylindersiebs streichen und die im Zylindersieb
10 enthaltene Formstofffüllung umwälzen. Durch die Bewegung der Leisten 14 werden
die feinen Formstoffpartikel durch das Zylindersieb klassiert und gelangen als Siebdurchgang
auf eine Auffangeinrichtung 16, die bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 und
4 als Jalousieverschluß des Füllgefäßes 2 ausgebildet ist.
[0032] Der auf der Auffangeinrichtung 16 liegende Siebdurchgang 17, der beispielsweise während
der Fahrbewegung des Füllgefäßes 2 aus der in Figur 1 gezeigten Position in die Formstation
anfällt, wird in der Formstation nach Öffnen des Jalousieverschlusses an den Formkasten
8 bzw. den darauf sitzenden Füllrahmen abgegeben (Figur 3). Auf diese Weise wird zunächst
die Modelloberfläche mit Formstoff bedeckt. Anschließend wird das Zylindersieb 10
um 180° gedreht, so daß der im Zylindersieb noch enthaltene, nicht klassierte Formstoff
15 in den Formkasten gelangt (Figur 4).
[0033] Das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 5 bis 7 unterscheidet sich von demjenigen
nach Figur 2 und 4 lediglich durch die andere Gestaltung der Auffangeinrichtung 16.
Sie ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Fischmaulverschluß mit zwei Backen 18 ausgebildet,
die konzentrisch zur Antriebswelle 13 angeordnet und aus der in Figur 5 gezeigten,
den Siebdurchgang 17 zurückhaltenden Position in die in Figur 6 gezeigte Öffnungsstellung
bewegbar sind, in der der Modellsand in den Formkasten gelangt. Anschließend wird
das Zylindersieb 10 in die Position gemäß Figur 7 gedreht und der Siebrückstand zum
Auffüllen des Formkastens abgegeben. Im übrigen bildet auch hier die Auffangeinrichtung
16 den unteren Verschluß des Füllgefäßes 2.
[0034] Das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 8 und 9 zeigt eine Abwandlung des Zylindersiebes
der Ausführungsform nach den Figuren 2 bis 4. Dabei besteht das Zylindersieb 10 aus
zwei Teilzylinderschalen 10a, die in ihrer in Figur 8 gezeigten Schließstellung einen
Halbzylinder bilden. Die Teilzylinderschalen 10a sind konzentrisch zur Antriebswelle
13 drehbar gelagert und in eine, in Figur 9 gezeigte Öffnungsstellung schwenkbar,
in der sie sowohl eine obere als auch eine untere Öffnung 11 freigeben und im wesentlichen
außerhalb des Weges des Formstoffs angeordnet sind.
[0035] Die in Figur 9 gezeigte Öffnungsstellung kann einerseits eingenommen werden, um den
von oben in das Füllgefäß 2 eingegebenen Formstoff ohne Siebvorgang auf die Auffangvorrichtung
16 und somit auf das Modell gelangen zu lassen. Andererseits kann das Zylindersieb
nach Beendigung eines Siebvorganges gemäß Figur 8 durch Hochschwenken der Teilzylinderschalen
10a geöffnet werden.
[0036] Auch bei dem in den Figuren 5 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel kann ein Zylindersieb
10 in Form von Teilzylinderschalen 10a Verwendung finden, wie in den Figuren 10 und
11 dargestellt ist. In diesem Fall ist sowohl das Zylindersieb 10 als auch die Auffangvorrichtung
16 als Fischmaulverschluß mit hochschwenkbaren Backen 10 bzw. 18 ausgebildet, wobei
die Backen konzentrisch angeordnet sind und von einer gemeinsamen Antriebseinrichtung
angetrieben sind.
1. Verfahren zum Herstellen von Gießformen aus rieselfähigem Formstoff, insbesondere
Gießereiformsand, der in einem Füllgefäß enthalten ist und mittels desselben in eine
Formstation mit Aufnahmetisch, Modellplatte, Formkasten, gegebenenfalls einem Füllrahmen
verfahren und dort in den Formkasten übergeben wird, wobei klassierter feinkörniger
Formstoff auf das Modell aufgegeben und anschließend weiterer Formstoff an den Formkasten
übergeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine zum Abdecken der Oberfläche des Modells ausreichende Teilmenge
des Formstoffs im Füllgefäß vor oder während der Übergabe an den Formkasten abgesiebt
und als Siebdurchgang an den Formkasten übergeben wird und daß die Restmenge als Siebrückstand
direkt in den Formkasten übergeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formstoff während des Siebens
aufgelockert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilmenge des Formstoffs
während der Fahrbewegung des Füllgefäßes zwischen einer Bereitschaftsstellung und
der Formstation abgesiebt und aufgefangen und nach Erreichen der Formstation an den
Formkasten übergeben wird.
4. Vorrichtung zum Herstellen von Gießformen aus rieselfähigem Formstoff, insbesondere
Gießereiformsand, mit einem verfahrbaren Formstoff-Füllgefäß, einer Formstation mit
Aufnahmetisch, Modellplatte, Formkasten, gegebenenfalls einem Füllrahmen und einer
Formstoff-Verdichtungseinrichtung sowie mit einem Sieb zum Aufgeben von feinkörnigem
Formstoff auf das Modell, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgefäß (2) ein den Formstoff
zurückhaltendes Sieb (10) und eine Bewegungseinrichtung (13, 14) für den Formstoff
aufweist, und daß das Sieb in eine Position zum Übergeben des Siebrückstandes (15)
in den Formkasten (8) bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (10) im Füllgefäß
(2) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb als horizontal
gelagertes Zylindersieb (10) ausgebildet ist und an seinem Mantel eine Öffnung (11)
aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (11) einen Öffnungswinkel
im Bereich von wenigstens 90° aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindersieb (10)
von zwei Teilzylinderschalen (10a) gebildet ist, die nach Art eines Fischmaulverschlusses
wahlweise in eine Schließstellung, in der sie das Sieb bilden, und eine Öffnungsstellung
schwenkbar sind, in der sie im wesentlichen außerhalb des Fallweges des Formstoffs
angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilzylinderschalen (10a)
sich über einen Bogenwinkel von ca. 90° erstrecken.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zylindersieb
(10) eine um dessen Lagerachse umlaufende oder oszillierende Bewegungseinrichtung
(13, 14) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungseinrichtung
über die Siebfläche streichende Leisten (14) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (14) an einem
Drehkreuz angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der
axialen Erstreckung des Zylindersiebs mehrere kurze Leisten (14) auf Lücke hintereinander
angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzen
Leisten (14) unter einem Winkel gegen die Lagerachse des Zylindersiebs (10) angestellt
sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten
(14) als Bürstenleisten ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit Abstand
unterhalb des Siebs (10) eine Auffangeinrichtung (16) zur Aufnahme der abgesiebten
Teilmenge (17) des Formstoffs angeordnet ist und daß die Auffangeinrichtung zur Abgabe
dieser Teilmenge an den Formkasten (8) eingerichtet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangeinrichtung
(16) als eine Art Jalousieverschluß ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangeinrichtung
(16) nach Art eines Fischmaulverschlusses (18) ausgebildet ist.