(19)
(11) EP 0 488 096 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.06.1992  Patentblatt  1992/23

(21) Anmeldenummer: 91120033.5

(22) Anmeldetag:  23.11.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F28D 7/08, F28F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 29.11.1990 DE 4037986

(71) Anmelder: Vetter, Richard
D-31226 Peine (DE)

(72) Erfinder:
  • Vetter, Richard
    D-31226 Peine (DE)

(74) Vertreter: Depmeyer, Lothar 
Auf der Höchte 30
30823 Garbsen
30823 Garbsen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Röhrenwärmeaustauscher


    (57) Die Erfindung betrifft einen Röhrenwärmeaustauscher, bei dem die Rohre von Verbrennungsgasen z.B. den Abgasen einer Kesselanlage durchströmt sind. Um eine verbesserte Reinigung der Abgase und zudem einen Wärmegewinn zu erzielen, ist aufgrund der Erfindung zumindest ein Rohr (1) zur Bildung einer Kondensatansammlung im Rohrinneren mit einem oder mehreren, seinen lichten Durchgangsquerschnitt vermindernden, staudammähnlichen Vorsprüngen (7) und/oder mit einem schrägen Anstieg versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Röhrenwärmeaustauscher, bei dem die Rohre von Verbrennungsgasen durchströmt sind.

    [0002] Da bei diesen Wärmeaustauschern eine Kondensation im Regelfalle nicht ausgeschlossen werden kann, sofern ein bestimmtes Temteraturgefälle nicht ausgeschlossen ist, hat man stets dafür Sorge getragen, dass das Kondensat abläuft. Dazu werden besonders eingerichtete Kondensat-ableiter verwendet, die sich im Boden des Wärmeaustauschers befinden, auf dem sich das Kondensat sammelt.

    [0003] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein Kondensatanfall nutzbar gemacht werden kann, wenn der Wärmeaustauscher eine bestimmte Ausbildung erhält. Demgemäss liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnten Austauscher so auszubilden, dass durch eine bewusste Ansammlung von Kondensat eine verbesserte Reinigung der Verbrennungsgase und/oder eine Wärmespeicherung möglich sind.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe weist erfindungsgemäss zumindest ein Rohr zur Bildung einer Kondensatansammlung einen oder mehrere, seinen lichten Ducrgangsquerschnitt vermindernde, staudammähnliche Vorsprünge und/oder einen schrägen Anstieg auf. Demgemäss wird das Kondensat bewusst nicht abgeleitet, sondern zumindest an einer Stelle gesammelt bzw. gestaut, wobei sich diese Ansammlungen vorzugsweise im wesentlichen über die gesamte Länge der waagerechten bzw. schräg ansteigenden Rohrabschnitte erstrecken sollen. Das sich ansammelnde Kondensat kann dann als Wärmespeicher verwendet werden und die Rohre aussen berührende Luft anwärmen. Zugleich erhöht sich innerhalb der Rohre die Berührungsfläche zwischen den Verbrennungsgasen und dem Kondensat, wobei sich eine bessere Reinigung der Verbrennungsgase einstellt.

    [0005] Die Vorsprünge bzw. die durch den Schräganstieg bedingte erhöhte Stelle hindern das Kondensat letzthin nicht, abzufliessen. Ist eine bestimmte Kondensatmenge angefallen, so werden die Vorsprünge bzw. die höchsten Stellen überwunden, wobei jedoch eine stauseeähnliche Ansammlung zurückbleibt.

    [0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Es zeigen :
    Fig. 1
    einen senkrechten Schnitt durch einen Röhrenwärmeaustauscher mit durch die Rohre geführten Verbrennungsgasen und um die Rohre im Gegenstrom geführter Luft,
    Fig. 2
    eine Einzelheit aus einem Tauscher gemäss Fig. 1 im senkrechten Schnitt und
    Fig. 3
    das für die Einzelheit gemäss Fig. 2 benutzte gerade, etwa waagerechte Rohr in axialer Richtung gesehen, dem Schnitt nach der Linie III - III gemäss Fig. 2 entsprechend.
    Fig. 4
    eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Ausführung eines Röhrenwärmeaustauschers in der Ansicht, bei dem die Rohre ebenfalls übereinander angeordnet sind,
    Fig. 5
    eine Draufsicht auf einen weiter abgewandelten Röhrenwärmeaustauscher, dessen Rohre praktisch in einer waagerechten Ebene angeordnet sind und
    Fig. 6
    den Wärmeaustauscher gemäß Fig. 5 in der Ansicht.


    [0007] Der Wärmetauscher hat eine grössere Anzahl etwa waagerecht verlaufender, übereinander angeordneter gerader Rohre 1 aus Kunststoff; benachbarte, übereinander angeordnete Rohre 1 gehen über 18oo- Krümmer 2 ineinander über in der Weise, dass von oben in Richtung des Pfeiles 3 zugeführte Verbrennungsgase mit einer Temperatur von etwa 6oo C hin und her durch den Wärmetauscher geführt werden, den sie unten im Sinne des Pfeiles 4 mit einer Temperatur von etwa 4oO C verlassen.

    [0008] Die zum Kühlen der Verbrennungsgase dienende Luft wird im Gegenstrom von unten im Sinne des Pfeiles 5 zugeführt; sie verlässt den Tauscher im oberen Bereich im Sinne des Pfeiles 6. Während nach der Ausführungsform gemäss Zeichnung die kühlende Luft im Gegenstrom zu den Verbrennungsgasen geführt ist, kann sie auch bei anderen Ausführungsformen quer zu den Rohren 1 geführt und geleitet werden.

    [0009] Wichtig ist nun, dass die Rohre 1 in Strömungsrichtung der Verbrennungsgase gesehen im Endbereich mit einem Vorsprung nach Art eines kleinen Staudammes im unteren Bodenbereich versehen sind; dazu sind in die Rohre gemäss Fig. 2 und 3 kleine Kunststofformkörper 7 eingeklebt oder in anderen Weise befestigt. Sie haben einen T-förmigen Querschnitt in der Weise , dass der senkrechte Quersteg 8 den eigentlichen. Staudamm bzw. Vorsprung bildet. Die grösste Höhe h sollte dabei 1o - 5o % des Rohrinnendurchmessers betragen.

    [0010] Bedingt durch diesen Vorsprung sammelt sich auf dem Grund der Rohre 1 das Kondensat aus den Verbrennungsgasen, wobei sich eine entsprechende,flache Flüssigkeitsansammlung bildet. Die so entstandene freie Kondensatoberfläche dient der besseren Beeinflussug der Verbrennungsgase; zudem wird Wärmeenergie gespeichert, die an die aussen geführte Luft weitergeleitet werden kann, was z.B. dann von grosser Bedeutung ist, wenn die Luft dem Kessel oder Ofen zugeführt wird, von dem die zu kühlenden Verbrennungsgase kommen.

    [0011] Die Anbringung der Kunststofformkörper 7 an den Enden der Rohre 1 ist deshalb einfach, weil Krümmer 2 und Rohre 1 zusammengesteckt sind. Es ist eine Muffenverbindung als Steckverbindung mit einer O-Ringdichtung gegeben.

    [0012] Es sei erwähnt, dass je nach Rohrlänge oder Rohrsteigung jedem Rohr auch zwei oder mehrere Querstege bzw. Vorsprünge zugeordnet werden können. Wenngleich natürlich eine Kondensat-ansammlung am besten dann entsteht, wenn die Rohre 1 zum Vorsprung hin geneigt sind, bedarf es keiner nennenswerten Rohrneigung, weil die Flüssigkeitsansammlung sich nach vorne hin durch den Vorsprung und nach hinten hin durch den nach oben hin abgebogenen Krümmer 2 ergibt. Bei sehr geringer Steigung z.B. unter 1 cm auf 1 m Rohrlänge bzw. sogar bei waagerechtem Verlauf des Rohres 1 ergibt sich eine besonders lange Flüssigkeitsansammlung, wobei eine entsprechend grosse Oberfläche entsteht, die mit den Rauchgasen in Berührung treten kann.

    [0013] Aufgrund der temperierten Rauchgase hat das anfallende Kondensat eine entsprechend hohe Temperatur. Deshalb ist es auch möglich, den erfindungsgemässen Wärmetauscher als Heizkörper zu verwenden, indem vorwiegend die im Kondensat gespeicherte Wärme genutzt wird.Der so ausgeführte Heizkörper wird vorzugsweise zur Raumheizung verwendet. Es sei jedoch erwähnt, dass der Wärmetauscher auch zur Vorwärmung der Verbrennungsluft für eine Kesselanlage dienen kann, wobei auch der Effekt einer Absenkung der Temperatur der Verbrennungsgase entsteht.

    [0014] Bei der Ausführung gemäss Fig. 4 liegen die Rohre 2 übereinander; sie sind geneigt, um so ebenfalls eine Kondensatansammlung zu erreichen. Die Neigung benachbarter Rohre 2 ist dabei gegensinnig, und zwar in der Weise, dass ihr gegenseitiger Abstand - bei Betrachtung in Richtung der Rohre 1 gesehen - im Bereich der Krümmer 2 grösser ist als am entgegengesetzten Ende ( B grösser als A ) ( bei Rohren 1 und Krümmern 2 mit praktisch gleichen Durchmesserabmessungen ). Das Kondensat ist bei K angedeutet.

    [0015] Die Ausführung gemäss Fig. 5 und 6 sieht Rohre 1o vor, die hin und her verlegt sind, jedoch sich praktisch in einer waagerechen Ebene befinden. Ihr Zulaufabschnitt 11 ist dabei zu den Rohren 1o hin nach unten und der Auslaufbereich 12 der Rohre 1o ist hingegen von den Rohren 1o aus nach oben geneigt, um damit über die gesamte Länge der Rohre 1o hinweg eine Ansammlung des Kondensats zu ermöglicht. Mit Vorteil wird dabei aber im Gegensatz zu der zeichnerischen Darstellung die Neigung der Rohrabschnitte 12 nur so gering gewählt, dass über sie das Kondensat abfliessen kann, bevor sich die Rohrabschnitte 1o ganz mit dem Kondensat füllen und dabei gar den Wärmetauscher verschliessen.


    Ansprüche

    1. Röhrenwärmeaustauscher, bei dem die Rohre von Verbrennungsgasen durchströmt sind und sich vorzugsweise aussen an den Rohren Luft befindet, insb. Wärmetauscher zum Abkühlen der Verbrennungsgase von Kesselanlagen und/oder zum Vorwärmen der Verbrennungsluft von Kesselanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rohr (1) zur Bildung einer Kondensatansammlung im Rohrinneren einen oder mehrere, seinen lichten Durchgangsquerschnitt vermindernde , staudammähnliche Vorsprünge (7) und/oder einen schrägen Anstieg aufweist.
     
    2. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (7) sich an den den Krümmern (2) zugekehrten Enden der Rohre (1) befinden.
     
    3. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (7) nachträglich in die Rohre (1) eingesetzte und dort befestigte Körper sind.
     
    4. Tauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (7) mit einem verbreiterten Fuss versehen sind, mit dem sie die Innenfläche der Rohre (1) berühren.
     
    5. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ( grösste ) Höhe (h) der Vorsprünge etwa 1o - 5o % der lichten Innenhöhe der Rohre (1) ausmacht.
     
    6. Tauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (7) angeklebt sind.
     
    7. Tauscher nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (1) und die Vorsprünge (7) Kunststoffkörper sind.
     
    8. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (1) und die Krümmer (2) durch Steckverbindungen nach Art von Muffenverbindungen zusammengehalten sind.
     
    9. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das maximale Gefälle der Rohre (1) zu den Vorsprüngen hin etwa 1 cm pro Meter Rohrlänge beträgt.
     
    10. Tauscher nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Heizkörper , vorzugsweise als Raumheizkörper.
     
    11. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei übereinanderliegenden Rohren (1), die durch Krümmer (2) verbunden sind, - in Richtung der Rohre (1) gesehen - der Rohrabstand im Krümmungsbereich grösser als als am entgegengesetzten Ende ( B grösser als A ) ( Fig. 4 ).
     
    12. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei geraden, an ihren Enden miteinander verbundenen, übereinander angeordneten Rohren (1) benachbarte Rohre (1) entgegengesetzte Schrägneigungen aufweisen.
     
    13. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei im wesentlichen in einer waagerechten Ebene angeordneten Rohren (1o) deren den Ausgang bildender Abschnitt (12) schräg nach oben geneigt ist, wobei der Zulaufabschnitt (11) der Rohre (1o) vorzugsweise schräg nach unten zu den Rohren (1o) geneigt ist.
     
    14. Tauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (1,12) eine einen Rohrverschluss durch das Kondensat ausschliessende Neigung aufweisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht