[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von dünnen Brettern durch spanlos
schneidendes Abtrennen der Bretter von einem Holzstamm oder Kantholz nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1. Die Erfindung betrifft insbesondere Mittel für den Vorschub
des Kantholzes in einer solchen Vorrichtung.
[0002] Eine Vorrichtung der hier betroffenen Art ist bereits in der älteren DE-OS 37 02
909 beziehungsweise in der dieser entsprechenden EP-OS 0277591 der gleichen Anmelderin
beschrieben.
[0003] Beim schneidenden Erzeugen von Brettern aus einem Kantholz kommt es auf eine einwandfreie
Führung des Kantholzes entlang des Messers an, wobei für den Vorschub des Kantholzes
gegen das Messer verhältnismäßig hohe Kräfte aufzuwenden sind, die beispielsweise
durch fest gegen das Kantholz angepreßte Vorschubrollen aufgebracht werden, die sich
vor und/oder hinter der eigentlichen Schneideinrichtung befinden, welche von dem Kantholz
durchlaufen wird.
[0004] Die durch die Vorschubrollen auf das Kantholz aufgebrachten Kräfte sollen die einwandfreie
Führung des Kantholzes in der Schneideinrichtung am Messer entlang nicht stören, weswegen
in der vorstehend erwähnten DE-OS 37 02 909 bereits vorgeschlagen wurde, die Andruckrollen
in Querrichtung zum Vorschubweg des Kantholzes paarweise schwimmend zu lagern, so
daß ein Vorschubrollenpaar zwar eine hohe Klemmkraft auf das Kantholz ausüben kann,
die Klemmkraft aber keinen versetzenden Einfluß auf das Kantholz quer zu seinem Vorschubweg
ausübt. Durch diese Maßnahme sollte gewährleistet werden, daß der Andruck des Kantholzes
an das Messer und die diesem zugeordnete Gegendruckleiste während des Schneidens in
gewünschter Höhe eingestellt und gehalten werden kann, ohne von den Vorschubkräften
gestört zu werden.
[0005] Bei schneidendem Aufteilen eines Kantholzes in dünne Bretter, die beispielsweise
zu Massivholz-Laminaterzeugnissen weiterverarbeitet werden, ist es wünschenswert,
ein Kantholz vollständig in solche dünnen Bretter zu zerteilen, ohne daß ein abmaßiges
nicht mehr weiter verarbeitbares Restbrett übrigbleibt. Es hat sich nun gezeigt, daß
bei einem Restkantholz, von dem bereits mehrere Bretter abgetrennt wurden, die optimalen
Schneidbedingungen am Messer trotz der vor und hinter der eigentlichen Schneideinrichtung
angeordneten und schwimmend gelagerten Vorschubrollen nicht mehr exakt eingehalten
werden können. Dies hat seine Ursache möglicherweise darin, daß ein bereits weitgehend
abgearbeitetes Kantholz nicht mehr genügend Eigenstabilität aufweist, um die Vorschubkräfte
in einer Weise aufzunehmen, daß sie den Schneidbereich nicht beeinflussen.
[0006] Untersuchungen haben ergeben, daß ein Kantholz auch dann noch zufriedenstellend vollständig
in dünne Bretter im wesentlichen gleichbleibender Qualität zerteilt werden kann, wenn
Vorschubkräfte auf das Kantholz unmittelbar im Schneidbereich aufgebracht werden,
die jedoch nicht durch einen einseitigen Andruck erzeugt werden.
[0007] Die Erfindung sieht daher vor, daß mindestens ein Vorschubrollenpaar in demjenigen
Bereich des Vorschubweges angeordnet ist, über den sich das Messer erstreckt. Damit
die Vorschubkräfte den Andruck des Kantholzes an das Messer in keiner Weise beeinflussen,
werden das oder die unmittelbar im Messererstreckungsbereich angeordneten Vorschubrollenpaare
vorzugsweise in der Weise schwimmend gelagert ausgebildet, wie dies für außerhalb
des Schneidbereiches der Maschine angeordnete Vorschubrollen bereits in der DE-OS
37 02 909 vorgeschlagen wurde. Da die Anordnung von Vorschubrollenpaaren auf quer
zum Vorschubweg des Holzes beweglichen Schlitten in diesem Bereich konstruktiv Schwierigkeiten
bereiten kann, ist eine Ausbildung der Vorschubrollen mit Kraftaufbringung durch Fluidzylinder,
deren Zylinderräume paarweise miteinander in Strömungsverbindung stehen, hier bevorzugt.
[0008] Grundsätzlich wäre es möglich, Paare von Vorschubrollen so anzuordnen, daß die Achsen
der Rollen senkrecht zur Schneidebene verlaufen, daß die Vorschubrollen also von den
Seiten der sich gegenüberliegenden Schneid- und Andruckeinrichtung her am Kantholz
angreifen. Eine derartige Lösung könnte konstruktive Vorteile bieten, da die Vorschubrollen
nicht unmittelbar in den Messerbereich oder den Bereich der Andruckeinrichtung eingreifen
müssen, diese Ausbildung hat jedoch den Nachteil, daß die am Restkantholz zur Verfügung
stehenden Angriffsflächen für die Vorschubrollen mit zunehmendem Abarbeiten des Kantholzes
ständig abnehmen und das Restkantholz am Ende in seiner Querrichtung nicht mehr widerstandsfähig
genug sein kann, um die Vorschubkräfte aufzunehmen.
[0009] Es ist daher im allgemeinen erforderlich, die Achsen der Vorschubrollen parallel
zur Schneidebene anzuordnen, so daß die Vorschubrollen immer die gleiche Angriffsfläche
am Kantholz haben. Bei dieser Lösung können sich jedoch räumlich konstruktive Schwierigkeiten
ergeben.
[0010] Eine typische Maschine zur schneidenden Erzeugung von Brettern aus einem Kantholz
ist beispielsweise in der Art aufgebaut, daß Messer und Schnittebene horizontal liegen,
wobei die der Messerschneide parallel vorgelagerte Gegendruckschiene Teil eines Auflagetisches
ist, der das Kantholz vor dem Messer von unten abstützt, während die Andruckeinrichtung
das Kantholz von oben gegen den Stütztisch und das Messer drückt.
[0011] Um eine möglichst geringe Verwerfung eines mittels des Messers abgetrennten Brettes
zu erzeugen, sind bei Maschinen der hier betroffenen Art die Messerschneiden im allgemeinen
unter einem sehr spitzen Winkel, der beispielsweise weniger als 45° betragen kann,
zum Vorschubweg des Kantholzes angeordnet. Dieser spitze Winkel verlängert den Erstreckungsbereich,
in dem sich das Messer entlang dem Vorschubweg des Kantholzes in Eingriff mit diesem
befindet zwar beträchtlich, er macht es aber gleichzeitig schwierig, zusätzliche Vorschubelemente
im Bereich des Messers anzordnen.
[0012] In bevorzugter Ausführungsform sieht die Erfindung daher bei einer solchen Maschine
vor, daß die an der Messerseite des Kantholzes angeordneten Vorschubrollen der jeweils
vorgesehenen Vorschubrollenpaare einseitig fliegend gelagert sind und zwar an derjenigen
Seite der Maschine, zu der die Messerschneide hinweist. Die so gelagerten Vorschubrollen
greifen in Ausnehmungen ein, die in dem Stütztisch vorgesehen sind, aber kurz vor
der eigentlichen Gegendruckleiste enden. Dementsprechend haben diese Vorschubrollen
eine unterschiedliche axiale Erstreckung, die vom Einlaufbereich des Messers zum Auslaufbereich
des Messers hin abnimmt, wobei die freien Enden der Vorschubrollen in etwa eine Linie
bilden, die zur Messerschneide beziehungsweise der Gegendruckschiene parallel verläuft.
Es hat sich gezeigt, daß bei genügend stabiler Konstruktionsausführung mit derartigen
messerseitigen Vorschubrollen ausreichende Vorschubkräfte auf das Kantholz in diesem
Bereich aufbringbar sind.
[0013] Die Andruckeinrichtung, die an der dem Messer abgewandten Seite des Kantholzes gegen
dieses anstellbar und andrückbar ist, weist beispielsweise eine Folge von Andruckwalzen
auf, die einzeln mittels eines Fluidzylinders mit Druck beaufschlagbar sind. Diese
Andruckwalzen können von einem umlaufenden Andruckband gemeinsam umschlungen sein,
dessen Arbeitstrumm am Kantholz anliegt und mit diesem mitläuft. Die andruckseitigen
Vorschubrollen der Vorschubrollenpaare werden zweckmäßigerweise jeweils den messerseitigen
Vorschubrollen gegenüberliegend in die Folge der Andruckwalzen eingeordnet, wobei
ihre Drucksteuerungen jedoch von den Andruckwalzen vollständig unabhängig sein sollen
und versuchsweise der paarweisen schwimmenden Steuerung mit ihren Gegenrollen unterliegen,
wie dies bereits beschrieben ist. Die Lagerung der Vorschubrollen auf der Seite der
Andruckeinrichtung bereitet dabei im allgemeinen keine besonderen konstruktiven Schwierigkeiten.
Sie kann fliegend aber auch zweiseitig erfolgen.
[0014] Insbesondere im Fall der messerseitig in den Aussparungen des Stütztisches angeordneten
Vorschubrollen ist es wichtig, daß diese keine resultierende Querkraft auf das Kantholz
ausüben, die dazu neigen könnte, das Kantholz vom Stütztisch abzuheben. Vielmehr muß
der von der Andruckeinrichtung ausgeübte Druck auf das Kantholz und somit der Druck
des Kantholzes gegen den Stütztisch und das Messer von den Vorschubrollen vollkommen
unbeeinflußt sein.
[0015] Um die Vorschubkräfte für das Kantholz nicht allein von den im Messererstreckungsbereich
angeordneten Vorschubrollen aufbringen zu müssen, sind zweckmäßigerweise auch noch
am Maschineneingang und am Maschinenausgang Vorschubrollenpaare angeordnet, wie dies
in der DE OS 37 02 909 bereits beschrieben ist.
[0016] Die Beschreibung der Erfindung ist hier auf ein einzelnes Messer und dessen Erstreckungsbereich
bezogen. Die erfindungsgemäßen Merkmale sind natürlich auch auf jede weitere Schneideinrichtung
und jedes weitere Messer anwendbar, welches sich in der gleichen Maschine oder in
einer Maschinenanordnung befindet, welche eine Aufeinanderfolge von mehreren Schneideinrichtungen
aufweist. Ebenso kann die einem Messer auf der anderen Seite des Kantholzes gegenüberliegende
Andruckeinrichtung ebenfalls in Form einer Messeranordnung ausgebildet sein. Die hier
für die Messerseite der Vorrichtung als bevorzugt beschriebene Anordnung und Ausbildung
der Vorschubrollen gilt dann für jede der Messereinrichtungen zu beiden Seiten des
Kantholzes.
[0017] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Hinweis
auf die beigefügten Zeichnungen im Einzelnen noch näher erläutert. In den Zeichnungen
stellen dar:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum schneidenen Erzeugen von Brettern
aus einem Kantholz,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 1, bei der jedoch aus
Klarheitsgründen obere Teile der Vorrichtung weggelassen sind, und
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt entlang der Ebene A in Figur 2.
[0018] Die schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum spanlos schneidenden Abtrennen
von Brettern von einem Kantholz in Figur 1 weist einen Maschinensockel 2 auf, in dem
höhenverstellbar eine Stütztischanordnung 4 gelagert ist. Zum Zweck der Höhenverstellbarkeit
ist die Stütztischanordnung 4 auf Gleitsäulen 6 gelagert. Der Antrieb für die Höhenverstellung
ist nicht im einzelnen dargestellt und kann beispielsweise aus einem elektromotorisch
angetriebenen Spindeltrieb bestehen. Weiterhin ist im Maschinensockel 2 eine Messerträgeranordnung
8 vorgesehen, die besser in Figur 3 zu erkennen ist. Diese Messerträgeranordnung kann
selbst auch höhenverstellbar ausgeführt sein, eine getrennte Höhenverstellung von
Stütztischanordnung und Messerträgeranordnung ist jedoch nicht erforderlich, solange
gewährleistet ist, daß der Stütztisch relativ zum Messerträger in seiner Höhenlage
verstellt werden kann. Die Oberseite der Stütztischanordnung 4 ist als ein flacher
Stütztisch 10 ausgebildet. Auch die Messerträgeranordnung weist eine obere Auflagefläche
12 auf. Der Stütztisch 10 als solcher und die Auflagefläche 12 sind am besten in Figur
2 zu erkennen.
[0019] Über den Stütztisch 10 und die Auflagefläche 12 der Messerträgeranordnung ist ein
Kantholz 14 in seiner Längsrichtung entlang eines Vorschubweges fortbewegbar, der
durch Pfeile 16 gekennzeichnet ist. Von oben ist das Kantholz 14 mittels einer Andruckeinrichtung
18 gegen den Stütztisch 10 und die Auflagefläche 12 der Messerträgeranordnung 8 andrückbar.
Die Andruckeinrichtung 18 ist in Teilen des Maschinensockels 2 abgestützt, die jedoch
in den Zeichnungen nicht dargestellt sind. Die Andruckeinrichtung 18 weist ein endlos
umlaufendes Andruckband 20 auf, welches an den Enden der Vorrichtung um Umlenkrollen
22 geführt ist, die zusätzlich angetrieben sein können. Oberhalb des unteren Trumms
des Andruckbandes 20, welcher am Kantholz 14 anliegt, ist eine Reihe von Andruckwalzen
24 angeordnet. Die Aufhängung dieser Andruckwalzen 24 in der Andruckanordnung 18 ist
nur schematisch angedeutet. Jede der Walzen 24 ist mittels eines Fluidzylinders 26
gegen das Andruckband und somit das Kantholz andrückbar. Die Verbindung zwischen den
Zylindern 26 und den Andruckwalzen 24 ist nur durch strichpunktierte Wirkungslinien
dargestellt. Zum Zwecke der Andrückbarkeit sind die Andruckwalzen selbst in im wesentlichen
horizontalen Schwenkhebeln innerhalb der Andruckeinrichtung 18 gelagert, so daß die
Walze selbst mit einem gewissen vertikalen Bewegungsspielraum ausgestattet ist.
[0020] Der Höhenabstand zwischen der Andruckeinrichtung 18 und dem Stütztisch beziehungsweise
der Auflagefläche der Messerträgeranordnung 8 muß veränderbar sein, um unterschiedlichen
Dicken des Kantholzes 14 angepaßt werden zu können. Die gesamte Andruckeinrichtung
18 ist daher im allgemeinen höhenverstellbar im Maschinensockel 2 angeordnet. Sie
wird vor Durchlauf eines Kantholzes auf eine bestimmte Kantholzdicke fest eingestellt,
während bei Eintreten des Kantholzes in den Raum zwischen Stütztisch und Andruckeinrichtung
dann die Andruckwalzen mit Druck beaufschlagt werden, die ihrerseits innerhalb der
Andruckeinrichtung beweglich abgestützt sind. Es sei hervorgehoben, daß die Andruckwalzen
24 über keinen Drehantrieb verfügen, da die Walzen 24 allein dem Andruck des Andruckbandes
20 gegen das Kantholz 14 dienen.
[0021] In Figur 2 ist erkennbar, daß der Stütztisch 10 und die Auflagefläche 12 der Messerträgeranordnung
sich dicht mit parallelen Kanten 28 und 30 gegenüberliegen, die einen spitzen Winkel
mit der Richtung des Vorschubweges 16 beziehungsweise der Achse des zu verarbeitenden
Kantholzes 14 bilden, welcher sogar weit unter 45° liegt. Die Kante 28 der Messerträgeranordnung
ist die Schneide des in diese Anordnung eingespannten Messers, dessen genaue Anordnung
und Einspannart im Rahmen dieser Beschreibung nicht näher erläutert ist. Die Kante
30 des Stütztisches weist eine (nicht im einzelnen dargestellte) Gegendruckschiene
auf, welche gegenüber der Fläche des Stütztisches etwas erhaben ist und im wesentlichen
dazu dient, ein Spalten des Holzes beim Abtrennen eines Brettes durch das Messer zu
verhindern. In Bezug auf die Draufsicht der Figur 2 liegt die Messerkante 28 etwas
höher als die Kante oder Gegendruckschiene 30 des Stütztisches. Dieser Höhenunterschied
bestimmt im wesentlichen des Dicke des zu erzeugenden Brettes. Wird das Kantholz von
rechts gegen die Messerkante 28 bewegt, wird vom Kantholz ein Brett abgetrennt, welches
schräg seitlich unterhalb der Auflagefläche 12 der Messerträgeranordnung 8 abgeführt
wird. Es ist deutlich erkennbar, daß sich die Messerkante 28 durch den sehr spitzen
Winkel zum Vorschubweg 16 allein schon in ihrer Länge, in der sie mit dem Kantholz
14 in Eingriff steht, sich über einen nicht unbeträchtlichen Längenabschnitt des Vorschubweges
16 erstreckt.
[0022] Zum Vorschub des Kantholzes 14 sind im Erstreckungsbereich des Messers 28 drei Paare
von Vorschubrollen 32/34 vorgesehen. Jedes Paar besteht aus einer unteren Vorschubrolle
32, welche unterhalb des Kantholzes 14 angeordnet ist, und einer oberen Vorschubrolle
34, die der unteren Vorschubrolle genau gegenüberliegend oberhalb des Kantholzes u.z.
innerhalb des Andruckbandes 20 angeordnet ist. Diese Anordnung ist in Figur 1 am besten
erkennbar. Die unteren Vorschubrollen 32 der Paare 32/34 sind in jedem Fall selbst
angetrieben. Ein Antrieb für die oberen Vorschubrollen 34 kann entfallen, wenn die
Umlenkrollen 22 des Bandes 20 entsprechend angetrieben sind. Wesentlich ist jedoch,
daß die Vorschubrollen mittels nur teilweise angedeuteten Fluidzylindern 36 gegen
das Kantholz 16 andrückbar sind, wobei die Zylinderräume der Fluidzylinder eines Paares
von Vorschubrollen über eine Leitung 38 in Strömungsverbindung miteinander stehen,
wie dies für das Vorschubrollenpaar 32a/34a in Figur 3 angedeutet ist. Es läßt sich
damit zwar eine hohe Klemmkraft durch ein Vorschubrollenpaar auf das Kantholz 14 ausüben,
die exakte vertikale Stellung des Vorschubrollenpaares wird durch diese Andruckkräfte
jedoch nicht beeinflußt und wird allein durch das Kantholz bestimmt, dessen eventuellen
Vertikalbewegungen das Vorschubrollenpaar durch die derart schwimmende Ausbildung
folgt.
[0023] Aus Figur 2 ist erkennbar, daß die unteren Vorschubrollen 32a,b,c einseitig fliegend
gelagert sind und in Aussparungen 40 im Stütztisch 10 eingreifen. Sie reichen mit
ihren Enden bis dicht an die Gegendruckschiene 30 beziehungsweise die Messerkante
28 heran, wobei sie wegen des schrägen Verlaufes des Messers unterschiedliche axiale
Längen aufweisen, so daß die Verbindungslinie ihrer freien Enden in etwa parallel
zum Messer 28 verläuft. Die jeweils oberen Vorschubrollen 34a,b,c können, wie sich
dies am Beispiel der oberen Vorschubrolle 34a in Figur 3 ergibt, beidseitig gelagert
und mit 2 Fluidzylindern 36 für die Druckbeaufschlagung versehen sein, um eine möglichst
stabile Verteilung der Andruckkraft zu erreichen. Die Fluidzylinder 36 jeder oberen
Vorschubrolle 34 stehen auch untereinander in Strömungsverbindung.
[0024] Aus Figur 1 ist erkennbar, daß die oberen Vorschubrollen 34 in die Folge der Andruckwalzen
24 eingeordnet sind u.z. in einer Weise, daß im Bereich, in dem sich die Vorschubrollen
34 befinden, jeweils eine Vorschubrolle 34 mit einer Andruckwalze 24 abwechselt. Durch
diese Wechselanordnung soll sichergestellt sein, daß trotz des Vorsehens der oberen
Vorschubrollen 34 der Andruck des Kantholzes gegen das Messer noch mit ausreichender
Druckverteilung über die Messerlänge gewährleistet ist. Es sei nochmals hervorgehoben,
daß allein die Andruckwalzen 24 das Kantholz 14 gegen das Messer drücken, während
die Vorschubrollenpaare 32/34 das Kantholz zwar fest zwischen sich einklemmen und
durch die Antriebe vorwartsbewegen, daß im Gegensatz zu den Andruckwalzen 24 ihre
vertikale Höhenlage aber frei verschiebbar ist.
[0025] Wie sich den Figuren 1 und 2 weiter entnehmen läßt, sind im Einzugsbereich der Vorrichtung
und im Abzugsbereich der Vorrichtung, d.h. vor und hinter der Messeranordnung weitere
Vorschubrollenpaare 42 bis 48 vorgesehen. Diese Vorschubrollenpaare, die bereits in
der DE OS 37 02 909 im einzelnen beschrieben sind, dienen bei der vorliegenden Anordnung
im wesentlichen dazu, die Vorschubarbeit der Rollenpaare 32/34 zu unterstützen und
für das Einführen des Kantholzes in die Maschine und den letzten Abzug des Kantholzes
aus der Maschine.
[0026] Die Druckbeaufschlagung der Vorschubrollenpaare wird durch (nicht dargestellte) Steuereinrichtungen
automatisch gesteuert. Diese Steuereinrichtungen können beispielsweise aus Fotozellen
bestehen. Solange sich kein Kantholz in der Maschine befindet, müssen die Vorschubrollen
wie auch die Andruckwalzen druckentlastet sein. Durch Fotozellen wird erkannt, daß
das vorlaufende Ende eines Kantholzes ein Vorschubrollenpaar passiert hat, um dieses
dann unmittelbar mit Druck zu beaufschlagen. Ähnlich muß wieder eine Druckentlastung
stattfinden, kurz bevor das nachlaufende Ende eines Kantholzes ein Vorschubrollenpaar
verläßt.
1. Vorrichtung zum Erzeugen von dünnen Brettern durch spanlos schneidendes Abtrennen
der Bretter von einem Holzstamm oder Kantholz (14) mit einem Vorschubweg (16) für
das Kantholz (14), einer auf einer Seite des Vorschubweges (16) angeordneten Schneideinrichtung
(4,8) mit einem starren oder in Schwingbewegung versetzbaren Schneidmesser (28) zum
Abtrennen jeweils eines Brettes sowie einer dem Schneidmesser (28) vorgelagerten Gegendruckschiene
(30), deren Abstand von der Messerschneide (28) quer zum Vorschubweg (16) des Kantholzes
(14) im wesentlichen die Dicke des abzutrennenden Brettes bestimmt und die Teil eines
gegebenenfalls relativ zum Messer (28) höhenverstellbaren Stütztisches (10) für das
Kantholz (14) ist, wobei Messerschneide (28) und Gegendruckschiene (30) einen spitzen
Winkel mit dem Vorschubweg (16) des Kantholzes (14) bilden, mit einer der Schneideinrichtung
(4,8) auf der anderen Seite des Vorschubweges (16) gegenüberliegenden Andruckeinrichtung
(18), die von oben gegen das Kantholz (14) und somit gegen die gegenüberliegende Schneideinrichtung
(4,8) andrückbar ist, sowie mit einem das Kantholz (14) gegen das Schneidmesser (28)
der Schneideinrichtung entlang des Vorschubweges (16) vorschiebenden Vorschubmittel
(32/34) mit mindestens einem Paar von das Kantholz (16) an gegenüberliegenden Seiten
erfassenden und zwischen sich einklemmenden Vorschubrollen (32a/34a), dadurch gekennzeichnet,
daß dieses mindestens eine Paar von Vorschubrollen (32a/34a) in demjenigen Bereich
des Vorschubweges (16) angeordnet ist, über den sich das Messer (28) erstreckt, und
daß die auf der Seite des Stütztisches befindliche Vorschubrolle (32) des mindestens
einen (32a/34a) oder jedes im Messererstreckungsbereich angeordneten weiteren Vorschubrollenpaares
(32b/34b, 32c/34c) seitlich fliegend gelagert ist und sich in eine Ausnehmung (40)
im Stütztisch (10) hinein erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die die Klemmkraft der Vorschubrollen (32a/34a)
aufbringenden Krafterzeugungsmittel mit Druckfluid beaufschlagte Arbeitszylinder (36)
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitszylinder (36) des mindestens einen Vorschubrollenpaares
(32a/34a) gestellfest abgestützt und ihre Zylinderräume durch eine Überströmleitung
(38) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine
Paar von Vorschubrollen (32a/34a) im einlaufseitigen Drittel des Messererstreckungsbereiches
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 2 oder mehr Vorschubrollenpaare
(32a/34a, 32b/34b, 32c/34c) im Messererstreckungsbereich angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Vorschubrollenpaaren
(32a/34a, 32b/34b, 32c/34c) die axialen Erstreckungen der unteren Vorschubrollen (32)
vom Einlaufbereich des Messers (28) zum Auslaufbereich des Messers (28) in ihrer Länge
abnehmen, so daß ihre Enden in etwa auf einer Linie parallel zur Messerkante (28)
liegen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, bei der die Andruckeinrichtung
(18) aus einer Folge von von
oben gegen das Kantholz (14) andrückbaren Andruckwalzen (24) besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils oberen Rollen (34) der Vorschubrollenpaare (32/34) in die Folge von
Andruckwalzen (24) eingeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwalzen (26) und
die oberen Rollen (34) der Vorschubrollenpaare (32/34) von einem gemeinsamen, am Kantholz
(14) entlanggeführten Andruckband (20) umschlungen sind.