[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Berechnung eines Kraftfahrzeug-Wartungsintervalls.
[0002] Es ist bei verschiedenen derzeit auf dem Markt angebotenen Personenkraftfahrzeugen
bekannt, mittels des Bordcomputers unter anderem auch die Kraftfahrzeugwartungsintervalle
auf der Basis verschiedener erfaßter Betriebswerte zu berechnen. Eine Information
hierüber wird für den Fahrer am Armaturenbrett in der Regel über eine Leuchtdiodenkette
ausgegeben, wobei die Zunahme der aufleuchtenden Leuchtdioden als Indiz für die Notwendigkeit
einer baldigen oder der nächsten Kraftfahrzeug-Inspektion dient. Auf diese Weise wird
mithin mittels des Computers per eingespeichertem Programm immer ein bestimmtes Wartungsintervall
berechnet. Äußere Einflußnahmen auf den Motor, z.B. vor Ablauf des errechneten Wartungsintervalls
durchgeführte Maßnahmen, die letzteres an sich verlängern würden, bleiben dabei für
den besagten Berechnungsvorgang ohne Einfluß, es sei denn, es wird durch den Wartungstechniker
über das Diagnosegerät der dann angeschlossene Computer wieder auf den Start des betreffenden
Rechenprogramms zurückgesetzt. Letzteres ist in vielen Fällen aber eine unzweckmäßige,
wenn nicht gar unzulässige Maßnahme.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Berechnung eines Kraftfahrzeug-Wartungsintervalles
so zu gestalten, daß eine einwandfreie Ermittlung desselben auch dann möglich ist,
wenn vor dessen Ablauf bestimmte Wartungsmaßnahmen im Fahrzeug durchgeführt werden.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen derselben sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es somit einerseits möglich, ein Wartungsintervall
exakt zu berechnen und dem Fahrer die Notwendigkeit einer Fahrzeuginspektion anzuzeigen.
Andererseits ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, das solcher maßen
berechnete Wartungsintervall einmalig immer dann um einen definierten Zeitraum bzw.
eine definierte Kilometerleistung des Fahrzeugs zu verlängern, d.h. den nächsten Inspektionszeitpunkt
hinauszuschieben, wenn vorher ein Motoröl-Nachfüllvorgang stattgefunden hat. Dieser
für zulässig erachteten Möglichkeit liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine partielle
Erneuerung des ge- bzw. verbrauchten Motoröles zwar keinen Optimalzustand herbeiführt,
trotzdem, aber einen noch ausreichend sicheren Motorbetrieb gewährleistet. Insbesondere
im gütertransportierenden Lkw-Fernverkehr ist es somit möglich, einen oder mehrere
dringende Aufträge noch zuverlässig abwickeln zu können, bis der betreffende Lastkraftwagen
dann endgültig zur Inspektion gebracht wird. Mit anderen Worten: Es wird der Fahrer
durch eine solche automatische einmalige Verlängerung des normalen Wartungsintervalles
nicht in Gewissensnöte gebracht, bei Aufleuchten der entsprechenden Anzeige während
einer z.B. ins Ausland führenden Frachttour nun unbedingt schon dort die an sich notwendigen
Wartungsmaßnahmen durchführen zu müssen. Vielmehr genügt die Motorölnachfüllung oder
der partielle Ersatz des verbrauchten Öles, um ohne Not den heimatlichen Standort
zu erreichen.
[0006] Nachstehend ist die erfindungsgemäße Lösung im Prinzip anhand der in der Zeichnung
dargestellten Skizze noch näher erläutert.
[0007] In der Zeichnung ist mit 1 der Verbrennungsmotor und mit 2 die zugehörige Ölwanne
eines Kraftfahrzeuges bezeichnet. Mit 3 ist ein fahrzeuginterner Computer bezeichnet,
bei dem es sich um ein eigenständiges Bauteil oder den heute in Fahrzeugen vielfach
schon vorhandenen Bordcomputer handeln kann, der den Motorbetrieb, gegebenenfalls
auch die Getriebeeinstellung und Kupplungsbetätigung und andere Funktionen des Fahrzeugs
steuert. Der Computer 3 hat den üblichen Aufbau mit Ein-und Ausgabeeinheiten, Daten-
und Programmspeichern und Mikroprozessor, welche Komponenten über ein BUS-System miteinander
verknüpft sind.
[0008] Dem Computer 3 werden mittels Sensoren oder anderer Erfassungsorgane ermittelte Betriebswerte
bzw. Daten,wie die Anzahl der Starts bzw. Motoranlassungen (St), Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen
(Kw), Fahrzeiten (t
F) und Standzeiten (t
St) des Fahrzeugs, Motortemperatur (t
Mot), Motoröldruck (P
Öl), Ladeluftdruck (P
LL), Ölstand (9), Kraftstoffverbrauch (Kr) und dergleichen, in Form elektrischer Signale
zugeleitet. Aus diesen Betriebswerten bzw. Daten errechnet der Computer 3 per eingespeichertem
Programm ein Wartungsintervall. Abhängig vom Ergebnis gibt der Computer 3 z.B. über
eine Leuchtdioden-Kette 4 und/oder ein Digitaldisplay 5 am Armaturenbrett eine entsprechende
Information an den Fahrer aus, wobei der Fahrer beispielsweise bei Aufleuchten der
ersten Leuchtdiode auf den Beginn einer Frist bis zur nächsten Fahrzeuginspektion
und mit Aufleuchten weiterer Leuchtdioden auf den zunehmenden Auflauf dieser Frist
aufmerksam gemacht wird. Mittels des Digitaldisplays 5 kann dem Fahrer zusätzlich
oder ausschließlich eine Information über den Zeitpunkt der nächsten Inspektion und/oder
über eine durchzuführende Wartungsmaßnahme gegeben werden. Bei Durchführung der Fahrzeuginspektion
erfolgt die Kontrolle in der Regel über ein am Computer 3 anzuschließendes elektronisches
Diagnosegerät 6, mit dem nach Durchführung der erforderlichen Wartungsarbeiten in
der Regel auch das Programm für die Berechnung des nächsten Wartungsintervalles gestartet
wird.
[0009] Darüber hinaus ist eine Vorrichtung vorgesehen, die einen Motoröl-Nachfüllvorgang
als solches, gegebenenfalls auch mengenmäßig erfaßt. Hierzu ist beispielsweise ein
Durchflußsensor vorgesehen, der an geeigneter Stelle im Öleinfüllstutzen 8 ein- bzw.
angebaut ist. Der Durchflußsensor 7 erfaßt eine Motorölnachfüllung, kann jedoch auch
als die Öldurchflußmenge erfassendes Durchflußmeßorgan ausgebildet sein. Eine Erfassung
der nachgefüllten Motorölmenge kann aber auch über den in die Ölwanne 2 eingebauten
Ölstandsmesser 9 erfolgen. Die erfaßten Zustände werden an den Computer 3 in Form
elektrischer Signale gemeldet.
[0010] Falls dem Computer 3 nun vor Ablauf eines berechneten Wartungsintervalles von den
Erfassungsorganen 7, 9 ein Motorölnachfüllvorgang signalisiert wird, interpretiert
und berücksichtigt dieser diese Information bei der Berechnung des Wartungsintervalles
in dem Sinne, daß das normale, sich auf der Basis der weiter vorn bereits erwähnten
Betriebswerte bzw. -daten ergebende Wartungsintervall einmalig im einen definierten
Zeitraum bzw. eine definierte noch zurückzulegende Kilometerleistung (Fahrstrecke)
verlängert und demzufolge an den Fahrer dann auch erst zu einem späteren Zeitpunkt
die Information für die folgende Fahrzeuginspektion über die Anzeigemittel 4,5 ausgegeben
wird. Es sei diesbezüglich darauf hingewiesen, daß diese Information des Fahrers auch
über andere als die in der Zeichnung aufgezeigten Mittel 4, 5, z.B. auch oder nur
akustisch ausgegeben werden kann.
1. Vorrichtung zur Berechnung eines Kraftfahrzeug-Wartungsintervalls anhand verschiedener
erfaßter bzw. ermittelter Betriebswerte wie Startanzahl, Kurbelwellenumdrehungen,
Fahr-und Standzeiten, Motortemperatur, Motoröldruck, Ladeluftdruck, Ölverbrauch, Kraftstoffverbrauch
und dergleichen, wobei die Auswertung dieser Daten und die Berechnung eines Wartungsintervalls
hieraus mittels eines Computers (3) erfolgt, der als Ergebnis eine entsprechende Anzeige
aktiviert und/oder eine Wartungsanweisung im Klartext optisch und/oder akustisch über
entsprechende Mittel (4,5) ausgibt, und wobei außerdem eine Vorrichtung (7, 9) vorgesehen
ist, die einen Motoröl-Nachfüllvorgang als solches, gegebenenfalls auch mengenmäßig
erfaßt und dies an den Computer (3) meldet, der diese Information bei der Berechnung
des Wartungsintervalls in dem Sinne berücksichtigt, daß das normale Wartungsintervall
einmalig um einen definierten Zeitraum bzw. eine definierte Kilometerleistung verlängert
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Erfassung eines Motoröl-Nachfüllvorganges ein
Durchflußsensor (7), der an geeigneter Stelle im Öleinfüllstutzen (8) ein- bzw. angebaut
ist, und/oder ein in die Ölwanne (2) eingebauter Ölstandsmesser (9) dienen, die entsprechende
Zustände an den Computer (3) in Form elektrischer Signale melden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Erfassung eines Motoröl-Nachfüllvorganges ein
diesen Vorgang als solches erkennender, gleichzeitig aber auch die Öldurchflußmenge
messender Durchflußsensor (7) vorgesehen ist.