[0001] Die Erfindung betrifft eine Rostplatte fuer eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung
von Feststoffen, vorzugsweise von aus einem Brennaggregat austretenden Zementklinker,
wobei die Rostplatte kastenfoermig ausgebildet ist und Gasaustrittsschlitze fuer das
unter die Rostplatte zugefuehrte Gas besitzt.
[0002] So ist bekannt, dasz ein Rostboden zur Aufnahme und Befoerderung von verschiedenen
schuettfaehigen Materialien aus mehreren Reihen und aus mehreren nebeneinander angeordneten
Rostplatten besteht. Das thermisch zu behandelnde schuettfaehige Material kann dabei
kaltes Material sein, welches mit heiszen Behandlungsgasen behandelt wird oder heiszes
Material, das durch die Behandlungsgase gekuehlt wird. Wesentliches Merkmal dabei
ist, dasz die Rostplatten mit Gasaustrittsoeffnungen versehen sind, durch die das
von unten zugefuehrte Gas hindurchstroemt, das zur thermischen Behandlung und Foerderung
des Materials benoetigt wird.
[0003] Aus der DE 33 32 592 ist ein Rostboden bekannt, dessen Rostelemente aus jeweils zwei
gegossenen Laengsstegen mit angegossenen die Rostoberflaeche bildenden, sich abwechselnd
sprossenartig von jedem Laengssteg quer zur Foerderrichtung erstreckenden Profilen
besteht, wobei durch die zusammengefuegten Laengsstege zwischen diesen Profilen feine
Schlitze fuer das Behandlungsgas ausgebildet sind. Die die Rostoberflaeche bildenden
Profile ueberlappen einander und bilden in Foerderrichtung des Materials schraeg nach
oben verlaufende Luftschlitze.
[0004] Aus der DE 19 40 700 ist ebenfalls ein Rostboden bekannt, der durch einzelne Staebe
gebildet wird, die in einem kastenfoermigen Gehaeuse angeordnet sind. Die den Rostboden
bildenden Staebe sind dabei so gestaltet, dasz die Spalte zwischen den Staeben des
Stabrostes sich in Stroemungsrichtung der Kuehlluft duesenartig verjuengen, um dadurch
den Foerdereffekt des Materials durch den Gasstrom zu verbessern. Die Stabe weisen
dabei einen dreieckigen oder trapezfoermigen Querschnitt auf, beziehungsweise sie
sind so ausgebildelt, dasz der zwischen zwei Staeben entstehende Spalt S-foermig gewellt
ist.
[0005] Aus der SU 398 808 ist ein stufenfoermig ausgebildeter Rostboden bekannt, an dessen
vertikaler Stufenseite ein Schlitz angeordnet ist, durch den periodisch ein Gas zur
Foerderung des Materials geblasen wird.
[0006] Kastenfoermig ausgebildete Platten - entsprechend DD 65438 -, denen von unten Luft
zugefuehrt wird, besitzen an ihren Stirnseiten Ausblasdduesen. Dabei sind die Platten
treppenfoermig angeordnet.
[0007] Aus der DE 35 38 059 ist eine Gutueberleiteinrichtung fuer das aus einem Ofenauslauf
ausgetragene heisze Material bekannt, die dadurch gekennzeichnet ist, dasz sie aus
einer Anzahl von einzelnen, sich quer ueber die Breite des Einlaufteils erstreckenden,
luftdurchlaessigen Tragelementen besteht, die mit ihren Laengsraendern miteinander
verbunden sind und unter einer Gesamtneigung zwischen 10 und 20 angeordnet sind. Die
Tragelemente sind in Foerderrichtung des Materials mit Luftdurchtrittsoeffnungen versehen.
[0008] Diese aus den einzelnen Rostplatten gebildeten Rostboeden weisen als gemeinsames
Merkmal auf, dasz die den Rostplatten von unten zugefuehrten Gase unter einem durch
die Gestaltung der Rostplatten bestimmten Ausstroemwinkel durch die Materialschicht
geleitet werden. Auf Grund der Verwendung von einheitlichen Guszformen fuer die Rostplatten
ist es nicht moeglich, den Gasdurchtritt ueber die Breite bzw. ueber die Laenge des
Rostbodens entsprechend den Erfordernissen fuer die thermischen Materialbehandlung
und der Foerderung des Materials zu beeinflussen. Die verwendung von unterschiedlich
gestalteten Rostplatten fuer eine Rastbahn wuerde eine erhebliche Verteuerung der
Anlage zur Folge haben.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Rostplatten der im Oberbegriff des Anspruches
1 beschriebenen Art zu entwickeln, die bei Beibehaltung der Grundform der Rostplatte
und bei einem geringen technischen und oekonomischen Aufwand eine den thermischen
Erfordernissen und den Foerderbedingungen des Materials angepaszte unterschiedliche
Gestaltung des Gasaustrittes aufweisen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemaesz durch die in den Patentanspruechen beschriebene
Vorrichtung geloest. Die Rostoberflaeche, auf dem die thermische Behandlung des Materials
erfolgt, wird gebildet durch mehrere nebeneinander angeordnete Rostplatten zu einer
Rostplattenreihe und durch mehrere stufenfoermig angeordnete Rostplattenreihen .
[0011] Die Rostplatte ist kastenfoermig ausgebildet und besitzt Gasaustrittsschlitze fuer
das unter die Rostplatte zugefuehrte Gas. Erfindungsgemaesz sind dabei die Rostplattenkoerper
so in den Rostplattenrahmen angeordnet, dasz an der in Foerderrichtung des Materials
gesehenen Vorderseite der Rostplatte terrassenfoermig versetzt mehrere Horizontalschlitze
angeordnet sind. Die Spaltweite der Horizontalschlitze wird durch die an der Oberseite
der Rostplattenkoerper angegossene Abstandshalter bestimmt.
[0012] Die in die Rostplatten eingesetzten Rostplattenkoerper sind entsprechend den erforderlichen
thermischen Bedingungen und dem Foerderverhalten des Materials verschiedenartig ausgebildet.
Zum Einsatz kommen Rostplattenkoerper mit nahezu eben ausgebildeter Oberflaeche oder
Rostplatten, die in Foerderrichtung des Materials gesehen im vorderen Bereich mit
einer nach oben gerichteten Schraege versehen sind. Durch die unterschiedliche Anordnung
von verschiedenartig gestalteten Rostplattenkoerpern in einer Rostplatte, des Einsatzes
von unterschiedlich ausgefuehrten Rostplatten in einer Rotplattenreihe und durch Aenderung
der Anzahl der Rostplattenkoerper unter Beibehaltung der Grundform der Rostplatten
wird erreicht, dasz die Gase mit unterschiedlichen Gasmengen und unter einem unterschiedlichen
Austrittswinkel dem Material zugefuehrt werden. Im Randbereich des Rostbodens, wo
ein geringer Foerdereffekt des Materials benoetigt wird, werden Rostplatten mit einer
geringen Anzahl von Horizontalschlitzen - also mit wenigen Rostplattenkoerpern - eingesetzt.
[0013] Der Vorteil der erfindungsgemaeszen Rostplatte besteht darin, dasz durch die Anordnung
der Horizontalschlitze der Weg des Gases durch die Materialschicht lang ist. Das hat
einen guten Waermetausch zwischen Gas und Material zur Folge. Gleichzeitig erfolgt
durch die horizontal zugefuehrten Gase eine gute Foerderung des Materials. Auszerdem
werden Verstopfungen der Schlitze durch Materialablagerungen bzw. Materialdurchfall
vermieden.
[0014] Durch die unterschiedlich ausgebildete Form der einzelnen Rostplattenkoerper und
durch die Moeglichkeit des Einsatzes von einer unterschiedlichen Anzahl von Rostplattenkoerpern
in einer Rostplatte wird die Ausstroemgeschwindigkeit und die Gasmenge sowie der Ausstroemwinkel
des Gases beeinfluszt und kann entsprechend den Materialbedingungen Lieber die Breite
und Laenge des Rostbodens eingestellt werden, ohne dasz dabei die Grundform der Rostplatte
veraendert werden musz.
[0015] Die Erfindung wird anhand von Ausfuehrungsbeispielen naeher erlaeutert. In den dazugehoerigen
Zeichnungen zeigen:
- Fig.1:
- einen Laengsschnitt der erfindungsgemaeszen Rostplatte;
- Fig.2:
- eine Variante der erfindungsgemaeszen Rostplatte im Laengsschnitt;
- Fig.3:
- die Vorderansicht gemaesz Fig.1.
[0016] Die Erfindung soll anhand des Einsatzes der Rostplatten in einem Rostkuehler zur
Kuehlung von aus einem Brennaggregat austretenden heiszen Zementklinker beschrieben
werden.
[0017] Die Erfindung ist auch fuer andere Feststoffe und andere thermische Behandlungsverfahren
einsetzbar, bei denen aus Rostplatten bestehende Rostboeden verwendet werden.
[0018] Die Rostoberflaeche des Rostkuehlers wird durch mehrere stufenfoermig angeordnete
Rostplattenreihen gebildet, wobei jede Rostplattenreihe aus mehreren nebeneinander
angeordneten Rostplatten 6 gebildet wird.
[0019] Der Grundaufbau der Rostplatte 6 besteht aus einem kastenfoermig ausgebildeten Rostplattenrahmen
1, in dem ein oder mehrere Rostplattenkoerper 2 angeordnet sind. Dabei sind die Rostplattenkoerper
2 so in den Rostplattenrahmen 1 eingesetzt, dasz an der in Foerderrichtung des Materials
gesehenen Vorderseite der Rostplatten 6 terrassenfoermig versetzt mehrere Horizontalschlitze
3 entstehen. Zur Einhaltung einer bestimmten Spaltweite der Horizontalschlitze 3 sind
jeweils an der Oberseite der Rostplattenkoerper 2 Abstandshalter 4 angegossen. Der
unterste Rostplattenkoerper 2 ist gleichzeitig Bestandteil des Rostplattenrahmens
1. Seine Form entspricht aber der der anderen Rostplattenkoerper 2.
[0020] Die Form der zum Einsatz kommenden Rostplattenkoerper 2 ist unterschiedlich gestaltet
und richtet sich nach dem Foerderverhalten und den Kuehlbedingungen des Materials.
Durch den Einsatz von Rostplattenkoerpern 2 mit nahezu eben ausgebildeter Oberflaeche
- wie in Figur 1 dargestellt - wird erreicht, dasz die Kuehlluft eine laengere Zeit
zum Durchstroemen der Materialschicht wie beispielsweise gegenueber einer Querstroemung
benoetigt. Dadurch ist der Waermetausch zwischen Kuehlluft und heiszem Material intensiver.
Gleichzeitig wird eine Verstopfung der Horizontalschlitze 3 durch Material weitestgehend
vermieden.
[0021] Durch Einsatz von Rostplattenkoerpern 2, die in Transportrichtung des Materials gesehen
im vorderen Bereich mit einer nach oben gerichteten Schraege 5 versehen sind (Figur
2), wird der Ausstrittswinkel der Kuehlluft beeinfluszt. Der Winkel der Schraege 5
betraegt 10 bis 40 und ist abhaengig von den benoetigten erforderlichen Gasaustrittsbedingungen.
Die Anzahl der Rostplattenkoerper 2 einer Rostplatte 6 kann zwischen 1 und 7 betragen
und richtet sich nach der benoetigten Luftmenge. Im Randbereich der Rostkuehleroberflaeche
werden Rostplatten 6 mit einer geringen Anzahl von Horizontalschlitzen 3 eingesetzt,
da im Randbereich gegenueber dem mittleren Bereich eine geringere Materialschichtdicke
vorliegt und somit ein geringerer Gasdurchsatz benoetigt wird.
[0022] Entsprechend den Kuehlbedingungen und dem Materialtransport werden auch Rostplatten
6 mit unterschiedlich gestalteten Rostplattenkoerpern 2 eingesetzt. So koennen Rostplatten
6 mit ebenen und mit einer Schraege 4 versehenen Rostplattenkoerpern 2 ausgeruestet
werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Rostplattenrahmen
- 2
- Rostplattenkoerper
- 3
- Horizontalschlitze
- 4
- Abstandshalter
- 5
- Schraege
- 6
- Rostplatte
1. Rostplatte fuer eine Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Feststoffen, vorzugsweise
von aus einem Brennaggregat austretenden Zementklinker, wobei die Rostplatte kastenfoermig
ausgebildet ist und Gasaustrittsschlitze fuer das unter die Rostplatte zugefuehrte
Gas besitzt und mehrere nebeneinander angeordnete Rostplatten eine Rostplattenreihe
sowie mehrere stufenfoermig angeordnete Rostplattenreihen die Rostoberfiaeche bilden:
gekennzeichnet dadurch, dasz in den Rostplattenrahmen (1) der Rostplatte (6) ein/oder mehrere Rostplattenkoerper
(2) derart angeordnet sind, das an der in Foerderrichtung des Materials gesehenen
Vorderseite der Rostplatte (6) terrassenfoermig versetzt mehrere Horizontalschlitze
(3) angeordnet sind, wobei die Spaltweite der Horizontalschlitze (3) durch jeweils
an der Oberseite der Rostplattenkoerper (2) angegossene Abstandshalter (4) bestimmt
wird.
2. Rostplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, das die Oberflaeche der einzelnen Rostplattenkoerper (2) nahezu eben ausgebildet
ist.
3. Rostplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dasz die Oberflaeche der einzelnen Rostplattenkoerper (2) in Transportrichtung
des Materials gesehenen vorderen Bereich mit einer nach oben gerichteten Schraege
(5) versehen ist.
4. Rostplatte nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dasz der unterste Rostplattenkoerper (2) Bestandteil des Rostplattenrahmens
(1) ist.
5. Rostplatte nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dasz die Rostplatte (6) mit ebenen und mit einer nach oben gerichteten Schraege
(5) versehenen Rostplattenkoerpern (2) ausgeruestet ist.
6. Rostplatte nach Anspruch 1, 3, 4 und 5, gekennzeichnet dadurch, dasz der Winkel der nach oben gerichteten Schraege (5) der Rostplattenkoerper
(2) entsprechend den erforderlichen Gasaustrittsbedingungen unterschiedlich ausgefuehrt
ist und in einem Bereich von 10 bis 40 liegt.
7. Rostplatte nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, dasz die Anzahl der Rostplattenkoerper (2) einer Rostplatte (6) zwischen
1 und 7 betraegt.
8. Rostplatte nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, das im Randbereich der durch die Rostplatten gebildeten Rostoberflaeche
Rostplatten mit einer geringen Anzahl von Rostplattenkoerpern (2) angeordnet sind.