[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum gezielten Minimalauftrag von Flüssigkeiten
auf laufende Warenbahnen oder dergl. mittels einer in einer Pflatschwanne umlaufenden
angetriebenen Pflatschwalze.
[0002] Auftragsvorrichtungen, bei denen eine Flüssigkeit aus einer Wanne von einer in die
Wanne eintauchenden Walze auf eine mit der Walze in Berührung stehende Warenbahn übertragen
wird, sind bekannt. Diese Vorrichtungen zeichnen sich durch große Einfachheit aus,
sind aber in den bekannten Ausführungsformen nicht geeignet, wenn gezielt dosiert
nur eine geringe Flüssigkeitsmenge auf die Warenbahnen aufgetragen werden soll, da
die Einstellung und Einhaltung eines genauen Flottenniveaus in der Pflatschwanne nicht
möglich ist, so daß sich schwankende Auftragsmengen über die Länge der Warenbahnen
ergeben könnenmit der Folge ungleichmäßigen Warenausfalls bei der Endbehandlung.
[0003] Bei hohen Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der auf die Warenbahnen aufzubringende
Flottenmengen z. B. bei Chemikalflotten, werden deshalb bisher Imprägnierabteile mit
besonderen Dosiereinrichtungen für die aufzubringenden Flotten verwendet, die allerdings
in der Regel außerordentlich kompliziert und ko-stenaufwendig sind.
[0004] Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, eine Auftragsvorrichtung
und -anordnung zu schaffen, die bei optimaler Dosierbarkeit der Flotte bei minimalen
aufzutragenden Flottenmengen einfach und kostengünstig im Aufbau und auch im Betrieb
ist, etwa weil nur geringe Flottenmengen in der Auftragsvorrichtung enthalten sind
und deshalb schnelle Reaktionen auf Änderungen der Dosierung möglich sind und die
deshalb vielseitig z. B. in der Vorbehandlung, zur Säuredosierung, zur Dosierung blinder
Küpe und dergl. einsetzbar ist.
[0005] Zur Lösung der gestellten Aufgabe, wird bei einer Vorrichtung und Anordnung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die mit einer Zuführung für die auf die Warenbahn aufzubringende
Flotte versehene Pflatschwanne über einen überlauf zur Konstanthaltung des Flüssigkeitsniveaus
in der Pflatschwanne mit einem Niveaugefäß zu verbinden,aus dem die übergelaufene
Flotte mittels einer Pumpe in die Pflatschwanne zurückgefördert wird und die Umlaufgeschwindigkeit
der Pflatschwalze in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsstand im Niveaugefäß über einen
die Drehzahl des Antriebsmotors der Pflatschwalze beeinflussenden Niveauregler zu
steuern.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung sind aus den Ansprüchen 2
bis 5 zu entnehmen.
[0007] Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein Verfahren zur Naßin - Naß - Imprägnierung
mit einer Minimal-Auftragsrichtung nach der Erfindung, bei dem die Warenbahnen beispielsweise
einer Heißwäsche bei ca. 98
o c unterworfen werden, anschließend möglichst hoch abgequetscht werden, danach eine
Kühl- und Verdunstungszone zur Kühlung und weiteren Entfeuchtung durchlaufen,woraufhin
dann in der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung bis ca. 20% Chemikalienflotte auf
die noch feuchte Warenbahn aufgebracht wird, die in einem nachgeschalteten Luftgang
in die Ware penetrieren kann, bevor diese in einen Reaktionsspeicher mit einer Temperatur
von 100
oC eingeführt wird.
[0008] An Hand der beiliegenden Zeichnungen soll die Erfindung nachfolgend noch näher erläutert
werden. Auf den Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- die gesamte erfindungsgemäße Anordnung zum gezielten Minimalauftrag von Flüssigkeit
auf laufende Warenbahnen mit der Auftragsvorrichtung, der Flottenmengen-regelung sowie
der automatischen Flottenzubereitung und
- Fig. 2
- die apparative Darstellung einer Naß-in-Naß-Imprägnierung mit einer Auftragsvorrichtung
nach der Erfindung.
[0009] In der Darstellung der Fig. 1 sind ganz allgemein die Auftragseinrichtung mit 10
die Flottenmengenregelung mit 20 und die automatische Flottenzubereitung mit 30 bezeichnet.
[0010] Die Auftragseinrichtung 10 besteht aus der Pflatschwanne 12, an deren einer Wand
ein Überlauf 13 vorgesehen ist, durch den das Flottenniveau in der Wanne konstant
gehalten wird. Die übergelaufene Flotte gelangt in ein Niveaugefäß 14, welches schlank
und hoch sein soll, damit Schwankungen im Flüssigkeitszulauf zu möglichst großen Schwankungen
des Flüssigkeitsspiegels führen, s0 daß der Fühler des Niveaureglers 18 eindeutige
Niveaulagen an den Regler signalisieren kann. Da über die Pumpe 15 immer ein konstanter
Flottenstrom vom Niveaugefäß 14 in die Pflatschwanne 12 zurückgefördert wird, steigt
beispielsweise dann, wenn die angetriebene Pflatschwalze 16 zu wenig Flotte an die
Warenbahn 11 bringt, das Niveau im Niveaugefäß rasch an, weil der Zulauf an Flotte
zur Pflantschwanne 12 über die Zuführungsleitung 19 konstant ist. Der Fühler des Niveaureglers
18 gibt diese Veränderung an den Regler weiter und dieser veranlaßt, daß der Antriebsmotor
17 der Pflatschwalze 16 diese schneller dreht bis das Niveau im Niveaugefäß wieder
konstant gehalten wird.
[0011] Die der Pflatschwanne 12 über die Leitung 19 zuzuführende Flottenmenge wird nun wie
folgt bestimmt. In einen Rechner 24 werden Warengewicht, gewünschte Auftragsmenge
an Flotte auf die Warenbahn 11 und Laufgeschwindigkeit der Warenbahn eingegeben. Der
Rechner gibt den daraus ermittelten Sollwert für den Durchfluß an Chemikalienflotte
durch die Leitung 19 zur Pflatschwanne 12 an einen Regelkreis aus Durchflußregler
21, Durchflußregelventil 22 und Durchflußmesser 23.
[0012] Die Zusammensetzung der auf die Warenbahn 11 in der Pflatschwanne 12 aufzutragende
Flotte wird in der automatischen Flottenzubereitung 30 vorgenommen. Sie besteht, wie
die Figur erkennen läßt, im wesentlichen aus dem Vorratsbehälter 31 für die Nachsatzflotte
mit einem Niveaufühler 32, einem Ansatz- und Mischgefäß 33 für die Flotte, in dem
ein Rührwerk 34 installiert ist und den Vorratsbehältern 42, 43 für die Chemikalien.
Im dargestellten Beispiel einer Flottenzubereitung sind nur zwei Behälter dargestellt,
es können natürlich auch noch mehr Behälter mit weiteren Komponenten vorgesehen werden.
Die Behälter stehen über Leitungen in Verbindung in denen Magnetventile 35, 36, 37,
38 angeordnet sind, die über eine Schalteinheit 41 betätigt werden.
[0013] Die automatische Flottenzubereitung arbeitet wie folgt. Hat sich der Behälter 31
bis auf das Niveau des Niveaufühlers 32 entleert, gibt der Niveaufühler Signal an
die Schalteinheit 41. Diese veranlaßt die Füllung des Behälters 33 bis zum unteren
Niveau 39 mit Wasser. Ist dieses Niveau erreicht, wird die Wasserzufuhr durch Schließen
des Magnetventils 36 gestoppt und das Rührwerk 34 eingeschaltet. Gleichzeitig werden
über die Schalteinheit 41 die Magnetventile 37, 38 für die Behälter 42, 43 für eine
voreingestellte Zeit nacheinander oder gleichzeitig geöffnet. Sind beide Komponenten
(oder weitere) in den Behälter 33 eingelaufen, wird das Magnetventil 36 für die Wasserzufuhr
wieder geöffnet, bis der obere Niveaufühler 40 die Füllung des Ansatzbehälters 33
bis zur vorgesehenen Menge signalisiert, dabei läuft das Rührwerk noch eine gewisse
Zeit weiter und wird dann abgeschaltet.
[0014] Das Ablaßmagnetventil 35 des Ansatzbehälters 33 wird geöffnet, und die Füllung läuft
in den Vorratsbehälter 31. Damit ist der Zubereitungszyklus beendet.
[0015] Bei der in Fig. 2 dargestellten Naß-inNaß-Imprägnierung mit der erfindungsgemäßen
Minimal-Auftragseinrichtung durchläuft die Warenbahn 11 nacheinander ein Waschabteil
50, ein Endquetschwerk 51, eine Kühlzone 52, die Minimal-Auftragseinrichtung 10, einen
Luftgang 53 und wird dann in einen Reaktionsspeicher 54 eingeführt.
1. Anordnung zum gezielten Minimalauftrag von Flüssigkeiten auf laufende Warenbahnen
oder dergl. mittels einer in einer Pflatschwanne umlaufenden angetriebenen Pflatschwalze,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Zuführung (19) für die auf die Warenbahn
(11) aufzubringende Flotte versehene Pflatschwanne (12) über einen Überlauf (13) zur
Konstanthaltung des Flüssigkeitsniveaus in der Pflatschwanne mit einem Niveaugefäß
(14) verbunden ist, aus dem die übergelaufene Flotte mittels einer Pumpe (15) in die
Pflatschwanne zurückbefördert wird und daß die Umlaufgeschwindigkeit der Pflatschwalze
(16) in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsstand im Niveaugefäß über einen die Drehzahl
des Antriebsmotors (17) der Pflatschwalze beeinflussenden Niveauregler (18) gesteuert
wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichn et, daß das Niveaugefäß (14) als hoher
Behälter mit kleiner Grundfläche ausgebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuführungsleitung
(19) von einem Vorratsbehälter (31) für die Flotte zur Pflatschwanne (12) ein aus
einem Durchflußregler (21), einem Durchflußreglerventil (22) und einem Durchflußmesser
(23) bestehender Regelkreis angeordnet ist, durch den der von einem Rechner (24) in
Abhängigkeit vom Warengewicht, von der Auftragsmenge und der Warengeschwindigkeit
ermittelte Sollwert für den Durchfluß von Flotte zur Pflatschwanne geregelt wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (31) für
die Nachsatzflotte mit einer automatischen Flottenzubereitung in Verbindung steht,
bei der die Komponenten für die Flotte aus Vorratsbehältern (42, 43), sowie Wasser
aus einer Leitung einem Ansatz- oder Mischgefäß durch eine Schalteinheit (41) in Abhängigkeit
von Niveaufühlern (39, 40) und/oder Zeitschaltern gesteuerte Magnetventile (36, 37,
38) zugeführt und gemischt werden.
5. Anordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur überführung der zubereiteten
Flotte vom Ansatz- oder Mischgefäß (33) in den Vorratsbehältern (31) am Bodenauslauf
des Ansatz- oder Mischgefäßes (33) ein von einem Niveaufühler (32) über die Schalteinheit
(41) betätigtes Magnetventil (35) angeordnet ist.
6. Verfahren zur Naß- in -Naß - Imprägnierung einer Warenbahn mit einer Anordnung nach
den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet, durch folgende Verfahrensschritte
a) Waschen der Warenbahn (11) in einem Waschabteil (50),
b) Entwässerung der Warenbahn durch ein starkes Endquetschwerk (51),
c) Kühlen und weitere Entfeuchtung der Warenbahn in einer Kühlzone (52),
d) Aufbringen bis ca. 20% Chemikalienflotte auf die noch feuchte Warenbahn durch die
Minimalauftragsvorrichtung (10),
e) Führung der Warenbahn durch einen Luftgang zur Penetration der aufgebrachten Chemikalienflotte,
f) Überführung der Warenbahn in einen Reaktionsspeicher (54).