[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß für Sicherheitsgurtsysteme in Fahrzeugen, die mit
einer am Schloß angreifenden Rückstrammeinrichtung versehen sind, mit einem lasttragenden
Gehäuse, in dem eine Einsteckbahn für eine Steckzunge gebildet ist, einem an der Steckzunge
angreifenden Riegel, der zwischen einer ersten Stellung, in der die Steckzunge im
Schloß blockiert ist, und einer zweiten Stellung, in der die Steckzunge aus dem Schloß
freigegeben wird, beweglich ist, einer Lösetaste, die durch Federkraft in eine Ruhestellung
vorbelastet ist und durch deren Betätigung in Richtung der Einsteckbewegung der Einsteckzunge,
die mit der Rückstrammrichtung übereinstimmt, bis in eine Lösestellung der Riegel
in die zweite Stellung bewegt wird, und einem Massekörper, der am Ende eines Rückstrammhubes
die Massenträgheit der Lösetaste kompensiert.
[0002] Schlösser für Sicherheitsgurtsysteme sind in zahlreichen Ausführungen bekannt. Bewährt
hat sich eine Bauform, bei der in dem lasttragenden Gehäuse des Schlosses eine Einsteckbahn
für die Steckzunge gebildet ist und ein am Gehäuse quer zur Einsteckbahn verschiebbar
geführter oder verschwenkbar gelagerter Riegel mit einer Rastöffnung der Steckzunge
zusammenwirkt. Ein parallel zur Einsteckbahn in dem Gehäuse verschiebbar geführtes
Sperrglied hält den Riegel in seiner Verriegelungsstellung, solange eine gleichfalls
parallel zur Einsteckbahn in dem Gehäuse verschiebbar geführte Lösetaste sich in ihrer
Ruhestellung befindet. Diese Lösetaste ist mit dem Sperrglied gekoppelt, um dieses
bei Betätigung in eine Freigabestellung zu bewegen, in welcher der Riegel aus der
Rastöffnung der Steckzunge freikommt.
[0003] Die Verwendung eines solchen Schlosses in Sicherheitsgurtsystemen mit einer Rückstrammeinrichtung
ist unproblematisch, wenn die Rückstrammkraft beispielsweise am Gurtaufroller wirksam
wird. Es wurden auch bereits Rückstrammeinrichtungen vorgeschlagen, die zwischen dem
Schloß und seiner Befestigungsstelle am Fahrzeugaufbau oder einem Fahrzeugsitz wirksam
werden. Derartige Rückstrammeinrichtungen verkürzen den Abstand zwischen der Befestigungsstelle
des Schlosses und dem Schloß selbst um einige cm, beispielsweise 10 cm.
[0004] Die für die Rückstrammung benötigte Kraft kann mechanisch mittels einer stark dimensionierten
Feder oder pyrotechnisch erzeugt werden. Wenn die Rückstrammkraft von hinreichender
Größe ist, besonders bei Verwendung von pyrotechnischen Rückstrammantrieben, kann
es in bestimmten Fällen bei Verwendung eines Schlosses der eingangs angegebenen Art
zu einem selbsttätigen Öffnen am Ende des Rückstrammweges kommen.
[0005] Das selbsttätige Öffnen des Schlosses am Ende der Rückstrammbewegung wird auf die
Massenträgheit der Lösetaste und eventuell an dieser angreifender Bauteile zurückgeführt,
da die Lösetaste am Ende der Rückstrammbewegung bestrebt ist, ihre Bewegung in der
Rückstrammrichtung fortzusetzen, die der Betätigungsrichtung der Lösetaste entspricht.
Es wurde bereits vorgeschlagen, diese Fortbewegung der Lösetaste unter dem Einfluß
von Trägheitskräften durch Verwendung von schwenkbaren Ausgleichsmassen, Massekörpern
oder Sperrklinken zu verhindern.
[0006] Wenn das Schloß mit einer solchen Sperrklinke oder Ausgleichsmasse versehen wird,
die am Ende der Rückstrammbewegung durch Massenträgheit aktiv wird, um die Bewegung
der Auslösetaste in Betätigungsrichtung zu verhindern, so handelt es sich bei dieser
Sperrklinke oder Ausgleichsmasse um ein Bauelement, das während der Lebensdauer des
Schlosses niemals aktiv wird. Erst bei einem Rückstrammvorgang, der möglicherweise
erst nach 10 Jahren Benutzungsdauer des Schlosses eintritt, soll die Klinke oder Ausgleichsmasse
aus einer Ruhestellung durch ihre Massenträgheit in eine Sperrstellung verlagert werden.
In ihrer Ruhestellung wird sie gewöhnlich durch eine Feder gehalten. Es kann nun nicht
ausgeschlossen werden, daß im Laufe der langen Benutzungsdauer des Schlosses Beeinträchtigungen
der Funktionsfähigkeit der Klinke oder Ausgleichsmasse auftreten. Beispielsweise kann
eine Klinke durch Verschmutzung oder Eindringen von Fremdkörpern daran gehindert sein,
aus ihrer Ruhestellung in ihre Sperrstellung zu gelangen.
[0007] Von diesen Erkenntnissen ausgehend wird durch die Erfindung ein Schloß für Sicherheitsgurtsysteme
in Fahrzeugen zur Verfügung gestellt, das bei jeder Betätigung der Lösetaste eine
erzwungene Bewegung des Massekörpers gewährleistet. Durch diese erzwungene Bewegung
des Massekörpers bei jeder Betätigung der Lösetaste wird dessen Freigängigkeit auch
über lange Zeitspannen von 10 oder mehr Jahren gewährleistet.
[0008] Das erfindungsgemäße Schloß für Sicherheitsgurtsysteme in Fahrzeugen ist dadurch
gekennzeichnet, daß an der Lösetaste oder an einem mit dieser zumindest kraftschlüssig
verbundenen Teil wenigstens ein erstes Verzahnungselement gebildet ist, daß an dem
relativ zum Gehäuse beweglich gelagerten Massekörper ein zweites Verzahnungselement
gebildet ist, daß das erste Verzahnungselement und das zweite Verzahnungselement direkt
oder über ein zwischengeschaltetes drittes Verzahnungselement permanent in Kämmeingriff
miteinander stehen, daß die Richtung der durch den Kämmeingriff der Verzahnungselemente
bewirkten Bewegungsübertragung zwischen Lösetaste und Massekörper so bestimmt ist,
daß die Massenträgheit des Massekörpers sich der Bewegung der Lösetaste in Rückstrammrichtung
widersetzt, und daß der Massekörper unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses
zwischen den Verzahnungselementen so dimensioniert ist, daß die durch ihn erzeugte,
sich der Bewegung der Lösetaste in Rückstrammrichtung widersetzende Hemmkraft ausreicht,
um am Ende der Rückstrammbewegung des Schlosses eine massenträgheitsbedingte Bewegung
der Lösetaste in ihre Lösestellung zu verhindern.
[0009] Das erfindungsgemäße Schloß zeichnet sich aufgrund der regelmäßigen erzwungenen Bewegung
des Massekörpers bei jeder Betätigung der Lösetaste durch eine äußerst hohe Funktionssicherheit
bei einem Rückstrammvorgang aus.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Mehrere Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt eines Schlosses für Sicherheitsgurte in Fahrzeugen,
bei dem die Erfindung anwendbar ist;
- Fig. 2
- eine zum Teil in Perspektive gezeigte schematische Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten
Schlosses;
- Fig. 3
- eine Skizze, die das Wirkungsprinzip einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schlosses veranschaulicht;
- Fig. 4
- eine zum Teil weggebrochen gezeigte Perspektivansicht einer Ausführungsform, die auf
dem in Fig. 3 gezeigten Prinzip beruht;
- Fig. 5
- eine Skizze zur Veranschaulichung des Wirkungsprinzips einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 6
- eine Teil-Perspektivansicht einer Ausführungsform, die auf dem in Fig. 5 gezeigten
Prinzip beruht;
- Fig. 7
- einen schematischen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform zur Veranschaulichung
des dieser zugrunde liegenden Prinzips;
- Fig. 8
- eine perspektivische Schnittansicht der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform;
- Fig. 9
- eine Skizze, die eine Abwandlung der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 zeigt;
- Fig. 10
- eine perspektivische Schnittansicht der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform;
- Fig. 11
- eine Skizze zur Veranschaulichung des Wirkungsprinzips einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 12, 13 und 14
- Skizzen zur Veranschaulichung des Wirkungsprinzips weiterer Ausführungsformen;
- Fig. 15
- eine Perspektiv-Teilansicht einer Ausführungsform, die auf dem in Fig. 14 gezeigten
Prinzip beruht;
- Fig. 16
- eine Skizze, die eine Abwandlung der Ausführungsform nach den Fig. 14 und 15 zeigt;
und
- Fig. 17
- eine Teil-Perspektivansicht der Ausführungsform nach Fig. 16.
[0012] Bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform eines Schlosses für Sicherheitsgurte
in Fahrzeugen ist ein lasttragendes Gehäuse 10 von einer Abdeckschale 12 aus Kunststoff
umgeben. Das Gehäuse 10 ist durch einen Niet 14 mit einem Beschlagteil 16 verbunden,
an dem in bekannter Weise eine Rückstrammeinrichtung (nicht gezeigt) angreift. Bei
Aktivierung dieser Rückstrammeinrichtung wird das Schloß in Richtung des Pfeiles F
um einige cm, beispielsweise 10 cm, zum Fahrzeugboden hin verlagert. Das lasttragende
Gehäuse 10 ist aus einer allgemein U-förmig gebogenen Metallplatte hergestellt. Zwischen
den beiden Schenkeln des Gehäuses 10 ist eine Einsteckbahn für eine Steckzunge 18
des Sicherheitsgurtsystems gebildet. Das Gurtband 20 ist durch einen Schlitz 22 der
Steckzunge 18 geführt.
[0013] Quer zur Einsteckbahn des Schlosses ist ein durch eine Druckfeder 24 belasteter Riegel
26 verschiebbar geführt. In seiner in Fig. 1 gezeigten Stellung durchquert er miteinander
fluchtende Öffnungen des Gehäuses 10 und der Steckzunge 18. Zwischen der Innenseite
der Abdeckschale 12 und dem Gehäuse 10 ist eine Lösetaste 28 verschiebbar geführt.
Diese Lösetaste 28 ist mit einer Aussparung für den Durchgang des Riegels 26 versehen.
Die Lösetaste 28 wird durch wenigstens eine Druckfeder 30 in ihre in Fig. 1 gezeigte,
unbetätigte Stellung vorbelastet; in Fig. 2 sind zwei derartige Druckfedern zu erkennen.
[0014] Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform des Schlosses ist an die Lösetaste
28 ein Verzahnungselement in Form einer Zahnleiste 40 angeformt. An der Innenseite
der Gehäuseschale 12 ist ein Hebel 42 schwenkbar gelagert. Dieser Hebel 42 bildet
einen Massekörper mit dem Schwerpunkt S, der im Abstand vom Schwenklager des Hebels
42 gelegen ist. Konzentrisch zur Schwenkachse des Hebels 42 ist an diesen ein Ritzelsegment
44 angeformt. Dieses Ritzelsegment 44 steht permanent in Kämmeingriff mit der Zahnleiste
40. Bei jeder Betätigung der Lösetaste 28 wird daher der Hebel 42 gegenläufig zur
Bewegungsrichtung der Lösetaste 28 verschwenkt. Wenn am Ende eines Rückstrammvorganges,
bei dem das Schloß durch die Rückstrammeinrichtung in Richtung des Pfeiles F in Fig.
1 zum Fahrzeugboden hin verlagert wird, die Lösetaste 28 aufgrund ihrer Massenträgheit
die Bewegung in Richtung des Pfeiles F fortzusetzen bestrebt ist, nämlich in einer
Richtung, die ihrer Betätigungsrichtung zum Öffnen des Schlosses entspricht, so wirkt
ihr die Massenträgheit des Hebels 42 entgegen, da wegen des direkten Kämmeingriffs
zwischen der Zahnleiste 40 und dem Ritzelsegment 44 eine Bewegung der Lösetaste 28
in Richtung des Pfeiles F nur erfolgen kann, wenn der Hebel 42 in Richtung des Pfeiles
A in Fig. 3 verschwenkt wird. Durch Dimensionierung des Hebels 42 und geeignete Anordnung
seines Schwerpunktes S relativ zu seiner Schwenkachse kann auf einfache Weise eine
vollständige Kompensation der Massenträgheit der Lösetaste 28 erreicht werden. Da
bei jeder Betätigung der Lösetaste 28 eine Verschwenkung des Hebels 42 erzwungen wird,
ist dessen Leichtgängigkeit auch nach langer Gebrauchsdauer des Schlosses gewährleistet.
Eine beispielsweise durch Verschmutzung oder eingedrungene Fremdkörper verursachte
Schwergängigkeit des Hebels 42 hätte zur Folge, daß die Kompensation der Massenträgheit
der Lösetaste 28 unvollständig wäre; wegen der extrem hohen Verzögerungen, die am
Ende eines Rückstrammhubes an dem Schloß auftreten können, wäre dann ein selbsttätiges
Öffnen durch Verlagerung der Lösetaste in Betätigungsrichtung zu befürchten. Durch
das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip, eine Zwangsbewegung des als Ausgleichsmasse
wirkenden Massekörpers bei jeder Betätigung der Lösetaste herbeizuführen, bleibt die
Kompensationswirkung auch nach langer Gebrauchsdauer von 10 Jahren oder mehr unbeeinträchtigt.
[0015] Bei der Ausführungsform nach nach den Fig. 5 und 6 ist wiederum eine Zahnleiste 40
an der Lösetaste 28 angeordnet. Die Zahnleiste 40 steht aber mit einer außenverzahnten
Scheibe 50 in Kämmeingriff, die zumindest annähernd in ihrem Schwerpunkt, der mit
ihrem Mittelpunkt übereinstimmt, mittels eines Lagerstiftes 52 an der Innenseite der
Abdeckschale 12 (in den Fig. 5 und 6 nicht gezeigt) drehbar gelagert ist. Durch eine
Bohrung 54 im Körper der Scheibe 50 werden Unwuchten ausgeglichen, die am Außenumfang
der Scheibe 50 im Bereich ihrer Außenverzahnung 56 durch die dort ausgesparte Masse
verursacht werden.
[0016] Bei jeder Betätigung der Lösetaste 28 wird die Scheibe 50 aufgrund des andauernden
Kämmeingriffs zwischen ihrer Verzahnung 56 und der Zahnleiste 40 in Drehung versetzt.
Da die Scheibe 50 leichtgängig gelagert ist, wird die Betätigung der Lösetaste 28
durch sie in keiner Weise behindert. Wenn aber insbesondere am Ende eines Rückstrammhubes
die Lösetaste 28 aufgrund ihrer Massenträgheit bestrebt ist, ihre Bewegung fortzusetzen,
deren Richtung mit ihrer normalen Betätigungsrichtung übereinstimmt, so widersetzt
sich die Massenträgheit der Scheibe 50 dieser Bewegung. Die Scheibe 50 ist aufgrund
ihrer Massenträgheit bestebt, ihre Drehstellung im Raume beizubehalten. Um die Scheibe
50 auf eine Drehgeschwindigkeit zu beschleunigen, die der Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung
der Lösetaste 28 am Ende des Rückstrammhubes entspricht, müßte aufgrund des Satzes
von der Erhaltung des Drehimpulses eine hohe Energie aufgebracht werden. Die Scheibe
50 kann leicht so dimensioniert werden, daß die Lösetaste 28 niemals imstande ist,
diese Energie aufzubringen. Ein besonderer Vorteil der in den Fig. 5 und 6 gezeigten
Ausführungsform besteht darin, daß die Scheibe 50, da sie in ihrem Schwerpunkt gelagert
ist, eine von ihrer Drehstellung unabhängige Hemmkraft auf die Lösetaste 28 ausübt
und insgesamt eine relativ geringe Masse aufweisen kann, da der Drehimpuls im quadratischen
Verhältnis zu dem Radius steht, auf dem die Massenelemente der Scheibe liegen.
[0017] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 sind an der Lösetaste 28 zwei Ritzel
60, 62 drehbar gelagert. Diese Ritzel 60, 62 sind symmetrisch zur Längsachse des Schlosses
angeordnet. Jedes Ritzel 60, 62 steht mit einer zugehörigen Zahnleiste 64, 66, die
an der Innenseite der Abdeckschale 12 angeformt ist, und zugleich mit einer Verzahnung
70, 71 an einem Schenkel eines U-förmigen Massekörpers 72 in Kämmeingriff. Die Ritzel
60, 62 sind zwischen den Schenkeln des Massekörpers 72 angeordnet. Der Massekörper
72 ist relativ zu dem lasttragenden Gehäuse 10 des Schlosses in Betätigungsrichtung
der Lösetaste 28 verschiebbar gelagert. Die Lösetaste 28 wird durch zwei Druckfedern
30 in ihre Ruhestellung belastet.
[0018] Durch den permanenten Kämmeingriff zwischen den Ritzeln 60, 62 und den Zahnleisten
64, 66 einerseits sowie zwischen diesen Ritzeln und den Verzahnungen 70, 71 andererseits
laufen die Ritzel 60, 62 bei jeder Betätigung der Lösetaste 28 in Richtung des Pfeiles
B in Fig. 8 auf den Zahnleisten 64, 66 sowie auf den Verzahnungen 70, 71 ab und werden
mit der Lösetaste abwärts verlagert. Der Massekörper 72 verbleibt bei diesem Vorgang
in Ruhe. Er beeinträchtigt daher in keiner Weise die leichtgängige Betätigung der
Lösetaste 28.
[0019] Wenn aber am Ende eines Rückstrammhubes der Massekörper 72 und die Lösetaste 28 aufgrund
ihrer Massenträgheit die Bewegung in der durch den Pfeil F bezeichneten Rückstrammrichtung
fortzusetzen bestrebt sind, während das lasttragende Gehäuse 10 mit der Abdeckschale
12 plötzlich abgebremst werden, so üben die Verzahnungen 70, 71 am Umfang der Ritzel
60, 62 ein Drehmoment aus, welches bestrebt ist, diese Ritzel in einem Sinne zu verdrehen,
der dem Drehsinn entgegengesetzt ist, welcher auftritt, wenn diese Ritzel bei Verlagerung
der Lösetaste in Betätigungsrichtung B auf den Zahnleisten 64, 66 ablaufen. Während
also der Massekörper 72 durch seinen Kämmeingriff mit den Ritzeln 60, 62 bestrebt
ist, diese entgegengesetzt zur Betätigungsrichtung B auf den Zahnleisten 64, 66 ablaufen
zu lassen, in Fig. 8 also nach oben, ist die Lösetaste 28 aufgrund ihrer Massenträgheit
bestrebt, die Ritzel 60, 62 über ihre Lagerstifte in Betätigungsrichtung B mitzunehmen.
Die von Lösetaste 28 einerseits und vom Massenkörper 72 andererseits ausgeübten Massenträgheitskräfte
wirken daher einander entgegen, so daß weder die Lösetaste 28, noch der Massekörper
72 relativ zum Gehäuse bzw. zur Abdeckschale 12 verlagert wird. Ein unbeabsichtigtes
Öffnen des Schlosses am Ende des Rückstrammhubes ist daher ausgeschlossen.
[0020] Die in den Fig. 7 und 8 gezeigte Ausführungsform zeichnet sich aufgrund ihres symmetrischen
Aufbaus durch eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit aus. Der Raumbedarf für die
Unterbringung der Ritzel und des Massekörpers ist gering, zumal der Massekörper 72,
obwohl er relativ zu dem lasttragenden Gehäuse und zur Abdeckschale in Längsrichtung
beweglich ist, seine Lage relativ zu Gehäuse und Abdeckschale praktisch nicht verändert.
[0021] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 ist der Massekörper 72 stabförmig
ausgebildet und zwischen den Ritzeln 60, 62 angeordnet. Ferner sind die Zahnleisten
64, 66 an eine längs verlaufende Rippe 76 der Abdeckschale 12 angeformt. Ansonsten
stimmen Aufbau und Wirkungsweise dieser Ausführungsform mit denen bei der Ausführungsform
nach den Fig. 7 und 8 überein.
[0022] Die in Fig. 11 gezeigte Ausführungsform kommt der nach den Fig. 2 und 3 nahe. Abweichend
hiervon ist jedoch das Verzahnungselement, mit dem die Zahnleiste 40 in Kämmeingriff
steht, als an der Innenseite der Abdeckschale drehbar gelagertes Ritzel 60 ausgebildet.
Dieses Ritzel 60 steht permanent mit der Zahnleiste 40 und einer Verzahnung an einem
stabförmigen Massekörper 80 in Kämmeingriff. Der Massekörper 80 ist relativ zu dem
lasttragenden Gehäuse und zur Abdeckschale des Schlosses in Längsrichtung verschiebbar
gelagert. Bei jeder Bewegung der Lösetaste 28 in Betätigungsrichtung B wird das Ritzel
60 in Drehung versetzt. Da der Mittelpunkt des Ritzels 60 an der Abdeckschale des
Schlosses festliegt, muß sich bei einer Drehung des Ritzels der Massekörper 80 gegenläufig
zur Bewegung der Lösetaste 28 bewegen. Wegen des permanenten Kämmeingriffes zwischen
dem Ritzel 60, der Zahnleiste 40 und der Verzahnung des Massekörpers 80 wirken die
Trägheitskräfte von Lösetaste 28 und Massekörper 80 einander entgegen. Die Massenträgheit
des Massekörpers 80 verhindert daher am Ende eines Rückstrammhubes eine Weiterbewegung
der Lösetaste 28 in Betätigungsrichtung B relativ zu Gehäuse und Abdeckschale des
Schlosses.
[0023] Die Ausführungsformen nach den Fig. 12 und 13 unterscheiden sich von der nach Fig.
11 dadurch, daß das Ritzel 60 durch ein Verzahnungselement 82 bzw. 84 ersetzt ist,
welches zwei kreisbogenförmige Verzahnungssegmente 82a, 82b aufweist, die in verschiedenem
Abstand vom Schwenklager des Verzahnungselementes 82 gelegen sind. Das Verzahnungselement
82 bewirkt daher eine Übersetzung oder Untersetzung zwischen den in Längsrichtung
des Schlosses erfolgenden Bewegungen der Lösetaste 28 und des Massekörpers 80, je
nach dem Verhältnis der Abstände der Verzahnungselemente 82a, 82b von der Lagerachse
des Verzahnungselements 82. Bei der Ausführungsform nach Fig. 12 wird die Bewegung
der Lösetaste 28 über das Verzahnungselement 82 in eine größere Bewegung des Massekörpers
80 übersetzt; bei der Ausführungsform nach Fig. 13 wird hingegen die Bewegung der
Lösetaste 28 in eine kleinere Bewegung des Massekörpers 80 untersetzt. Wie ein Vergleich
der Fig. 12 und 13 miteinander zeigt, kann die Größe des Massekörpers entsprechend
dem Übersetzungsverhältnis bzw. Untersetzungsverhältnis angepaßt werden.
[0024] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 14 bis 17 sind an der Innenseite der Abdeckschale
des Schlosses zwei Ritzel 60, 62 drehbar gelagert. Die Lösetaste 28 ist wie bei der
Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 oder 9 und 10 mit zwei angeformten Zahnleisten
64, 66 versehen. Die Zahnleiste 64 steht mit dem Ritzel 62, die Zahnleiste 66 mit
dem Ritzel 60 in Kämmeingriff. Gleichzeitig stehen die Ritzel 62, 60 mit einander
gegenüberliegenden Verzahnungen 70, 71 eines Massekörpers 72 in Kämmeingriff. Der
Massekörper 72 ist relativ zum Gehäuse des Schlosses und zu seiner Abdeckschale in
Längsrichtung verschiebbar gelagert. Die Wirkungsweise stimmt mit der bei der Ausführungsform
nach Fig. 11 überein und wird daher nicht nochmals erläutert. Durch die Verwendung
von zwei symmetrisch angeordneten Ritzeln 60, 62 und Zahnleisten 64, 66 mit einem
gleichfalls symmetrisch ausgebildeten und zwischen den Ritzeln angeordneten Massenkörper
wird eine hohe mechanische Belastbarkeit erzielt.
[0025] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 16 und 17 ist der Massekörper 72 nicht stabförmig
wie bei den Fig. 14 und 15, sondern U-förmig ausgebildet, und die Ritzel 60, 62 sind
zwischen den Schenkeln des Massekörpers angeordnet. Auch bei dieser Ausführungsform
sind die Ritzel 60, 62 an der Innenseite der Abdeckschale drehbar gelagert. Die Wirkungsweise
dieser Ausführungsform stimmt prinzipiell mit der bei der Ausführungsform nach den
Fig. 14 und 15 überein.
1. Schloß für Sicherheitsgurte in Fahrzeugen, die mit einer am Schloß angreifenden Rückstrammeinrichtung
versehen sind, mit einem lasttragenden Gehäuse (10), in dem eine Einsteckbahn für
eine Steckzunge (18) gebildet ist, einem an der Steckzunge (18) angreifenden Riegel
(26), der zwischen einer ersten Stellung, in der die Steckzunge (18) im Schloß blockiert
ist, und einer zweiten Stellung, in der die Steckzunge (18) aus dem Schloß freigegeben
wird, beweglich ist, einer Lösetaste (28), die durch Federkraft (30) in eine Ruhestellung
vorbelastet ist und durch deren Betätigung in Richtung der Einsteckbewegung (B) der
Steckzunge (18), die mit der Rückstrammrichtung (F) übereinstimmt, bis in eine Lösestellung
der Riegel (26) in die zweite Stellung bewegt wird, und einem Massekörper (42; 50;
72), der am Ende eines Rückstrammhubes die Massenträgheit der Lösetaste (28) kompensiert,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Lösetaste (28) oder an einem mit dieser zumindest
kraftschlüssig verbundenen Teil wenigstens ein erstes Verzahnungselement (40; 60,
62; 82; 84) gebildet ist, daß an dem relativ zum Gehäuse (10) beweglich gelagerten
Massekörper (42; 50; 72) ein zweites Verzahnungselement (44; 56; 70, 71) gebildet
ist, daß das erste Verzahnungselement und das zweite Verzahnungselement direkt oder
über ein zwischengeschaltetes drittes Verzahnungselement permanent in Kämmeingriff
miteinander stehen, daß die Richtung der durch den Kämmeingriff der Verzahnungselemente
bewirkten Bewegungsübertragung zwischen Lösetaste (28) und Massekörper (42, 50; 72)
so bestimmt ist, daß die Massenträgheit des Massekörpers sich der Bewegung der Lösetaste
in Rückstrammrichtung widersetzt, und daß der Massekörper (42; 50; 72) unter Berücksichtigung
des Übersetzungsverhältnisses zwischen den Verzahnungselementen so dimensioniert ist,
daß die durch ihn erzeugte, sich der Bewegung der Lösetaste (28) in Rückstrammrichtung
(F) widersetzende Hemmkraft ausreicht, um am Ende der Rückstrammbewegung des Schlosses
eine massenträgheitsbedingte Bewegung der Lösetaste (28) in ihre Lösestellung zu verhindern.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste (40) und das zweite
(44) Verzahnungselement direkt miteinander in Kammeingriff stehen und der Massekörper
(42) als Hebel ausgebildet ist, der an einem gehäusefesten Teil schwenkbar gelagert
ist und das zweite Verzahnungselement (44) als Ritzel oder Ritzelsegment aufweist,
dessen Mittelpunkt mit der Schwenkachse des Massekörpers (42) übereinstimmt.
3. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste, als Zahnleiste ausgebildete
Verzahnungselement (40) und das zweite Verzahnungselement (56) direkt in Kämmeingriff
miteinander stehen und der Massekörper (50) als außenverzahnte Scheibe ausgebildet
ist, die zumindest annähernd in ihrem Schwerpunkt drehbar an einem gehäusefesten Teil
gelagert ist.
4. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste, als Ritzel ausgebildete
und an der Lösetaste (28) drehbar gelagerte Verzahnungselement (60, 62) direkt mit
dem als Zahnleiste ausgebildeten und an dem Massekörper (72) angeordneten zweiten
Verzahnungselement (70, 71) und zugleich mit einer gehäusefesten Zahnleiste (64, 66)
in Kämmeingriff steht und daß der Massekörper (72) relativ zu dem Gehäuse (10) translationsverschiebbar
gelagert ist.
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lösetaste (28) zwei Ritzel
(60, 62) drehbar gelagert sind, die beide mit je einer Zahnleiste (71, 72) des Massekörpers
(72) und zugleich mit je einer gehäusefesten Zahnleiste (64, 66) in Kämmeingriff stehen.
6. Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper (72) stabförmig
ausgebildet und zwischen den Ritzeln (60, 62) angeordnet ist.
7. Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper (72) U-förmig
ausgebildet ist und die Ritzel (60, 62) zwischen seinen Schenkeln angeordnet sind.
8. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Verzahnungselement
(60, 62), über welches das als Zahnleiste (64, 66) ausgebildete, an der Lösetaste
(28) angeordnete erste Verzahnungselement mit dem gleichfalls als Zahnleiste (71,
72) ausgebildeten und an dem translationsverschiebbar relativ zum Gehäuse (10) geführten
Massekörper (72) angeordneten zweiten Verzahnungselement in Kämmeingriff steht, als
Ritzel ausgebildet ist.
9. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Verzahnungselement
(82, 84), über welches das als Zahnleiste (40) ausgebildete, an der Lösetaste (28)
angeordnete erste Verzahnungselement mit dem gleichfalls als Zahnleiste ausgebildeten
und an dem translationsverschiebbar relativ zum Gehäuse (10) geführten Massekörper
(80) angeordneten zweiten Verzahnungselement in Kämmeingriff steht, als relativ zum
Gehäuse verschwenkbar gelagertes Verzahnungselement ausgebildet ist, an dem zwei kreisbogenförmige
Verzahnungsabschnitte (82a, 82b) gebildet sind, die in verschiedenen Abständen vom
Schwenklager des Verzahnungselements (82) gelegen sind und von denen der eine (82b)
mit der Zahnleiste (40) der Lösetaste (28) und der andere (82a) mit der Zahnleiste
des Massekörpers (80) in Kämmeingriff steht.
10. Schloß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösetaste (28) über je eine
Zahnleiste (64, 66) mit je einem relativ zum Gehäuse (10) drehbar gelagerten Ritzel
(60, 62) in Kämmeingriff steht und auch der Massekörper (72) über je eine Zahnleiste
(71, 70) mit je einem der beiden Ritzel (60, 62) in Kämmeingriff steht.
11. Schloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper (72) stabförmig
ausgebildet und zwischen den beiden Ritzeln (60, 62) angeordnet ist.
12. Schloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper (72) U-förmig
ausgebildet ist und die Ritzel (60, 62) zwischen seinen Schenkeln angeordnet sind.