[0001] Die Erfindung betrifft einen Fertiger der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Bei Fertigern, insbesondere Straßenfertigern, hat sich in jahrzehntelanger Entwicklung
ein Gesamtkonzept durchgesetzt, das praktisch unabhängig von Größe und Einsatzzweck
des Fertigers weltweiter Standard ist. Ein Primärantrieb wie ein Verbrennungsmotor
stellt die Antriebsenergie für nahezu alle als hydrostatische Antriebsaggregate ausgebildeten
Funktionskomponenten breit. Diese hydrostatischen Antriebssysteme erfordern Hydraulikpumpen,
Hydraulikmotoren, aufwendige Getriebe, Rohrleitungen, Schläuche, Schalt-, Steuer-
und Druckventile, Filter, Kühler und Tanks für das Hydraulikmedium sowie aufwendige
Steuereinrichtungen. Unter den groben Arbeitsbedingungen des Fertigers läßt sich spürbarer
Verschleiß der hydrostatischen Antriebssysteme nicht vermeiden, der zu intensiver
Wartung oder Reparaturen zwingt, bei denen eine Umweltverschmutzung durch austretendes
Hydraulikmedium nicht vermieden werden kann. Auch bei mangelnder Wartung, bei unsachgemäßem
Betrieb oder bei funktionsnotwendigen Montagevorgängen, die ein Lösen und Neuanschließen
von Hydraulikleitungen oder Eingriffe in an sich geschlossene Hydraulikkreisläufe
erfordern, ist das Austreten von Hydraulikmedium nicht zu vermeiden, wie bei Schäden
an den hydrostatischen Antriebsaggregaten oder im Hydrauliksystem. Umweltfreundliche,
teure Hydraulikmedien können diese Nachteile zwar mindern; bei Betrieb der Fertiger
in Wasserschutzgebieten, an Flüssen, Seen und Deichen ist die Umweltgefährdung nicht
mehr akzeptabel. Ein weiterer Nachteil des bekannten Gesamtkonzepts liegt darin, daß
der Verbrennungsmotor als Primärantrieb wegen variabler Leistungsabnahme nur zum Teil
im Bereich seiner optimalen Leistung arbeiten kann. Dies bedingt eine Vergeudung von
Treibstoff, eine zusätzliche Abgasbelastung und Geräuschbelästigung der Umwelt und
einen ungünstigen Gesamtwirkungsgrad in der Energieaussnutzung. Herstellungstechnisch
ist der hohe Installationsaufwand für die hydrostatischen Antriebssysteme und deren
Zubehör arbeits- und kostenintensiv. Die zum Teil großquerschnittigen und knickstellenfrei
zu montierenden Hydraulikleitungen bedingen teure Konstruktionsmaßnahmen und beanspruchen
viel Platz.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues und umweltfreundliches Gesamtkonzept
für einen Fertiger zu schaffen, das bei verbesserter Raumnutzung eine optimierte Gewichtsverteilung
und einen verbesserten Gesamtwirkungsgrad ermöglicht.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0005] Mit diesem neuen Gesamtkonzept wird dank der elektrischen Sekundärantriebe, die von
dem mit dem Primärantrieb gekoppelten Generator mit Strom versorgt werden, ein umweltfreundlicher
Fertiger mit optimierter Gewichtsverteilung geschaffen, weil Wartungs- und Umstellarbeiten,
Reparaturen und eventuelle Schäden an den elektrischen Komponenten und der Stromversorgung
zu keiner Umweltbelastung mehr führen. Die elektrischen Antriebe beanspruchen mit
ihrem Zubehör weniger Platz als für die gleichen Funktionen eingesetzte hydrostatische
Antriebssysteme und können auch wegen der einfachen Leitungsverbindungen vereinzelt
und zu einer optimierten Gewichtsverteilung gezielt plaziert werden. Der Installationsaufwand
für die Stromversorgung und Steuerung ist gering. Die relativ kleinquerschnittigen
elektrischen Versorgungsstränge und Steuerleitungen werden geknickt und unbeschränkt
verlegt. Durch Weglassen von Hydraulikmedium als Energieträger, durch den guten Wirkungsgrad
der elektrischen Antriebe und besonders durch Einsparung von Treibstoff aufgrund des
stets an seinem Leistungsoptimum betreibbaren Verbrennungsmotors werden insgesamt
ein verbesserter Wirkungsgrad und eine höhere Wirtschaftlichkeit des Fertigers erreicht.
[0006] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist unter anderem für solche Einsatzzwecke prädestiniert,
bei denen jegliche Umweltbelastung durch Hydraulikmedium ausgeschlossen und die Geräuschbelastung
minimiert werden soll.
[0007] Jedoch kann auch die alternative Ausführungsform gemäß Anspruch 3 zweckmäßig sein,
bei der nur noch als Konstantantriebe ausgebildete Sekundärantriebe hydrostatische
Antriebe sind, deren Hydraulikpumpen mit wenigstens einem an den Generator angeschlossenen
Drehstrommotor in Antriebsverbindung stehen. Konstantantriebe unterliegen nahzu keinem
Verschließ. Es kann der Verbrennungsmotor trotzdem stets an seinem Leistungsoptimum
betrieben werden, weil die Konstantantriebe ihre elektrische Antriebsenergie über
den Generator beziehen und - falls dies notwendig sein sollte - elektrisch und/oder
hydraulisch steuerbar sind.
[0008] Die weitere alternative Ausführungsform gemäß Anspruch 4 hat ebenfalls den Vorteil,
die hauptsächlichen und besonders leistungsstarken und damit verschleiß- und schadensträchtigen
Sekundärantriebe elektrisch anzutreiben und nur Konstantantriebe auf herkömmliche
Weise als hydrostatische Aggregate auszulegen, die über einen Nebenabtrieb vom Primärantrieb
getrieben werden. Der Verbrennungsmotor läßt sich trotzdem an seinem Leistungsoptimum
betreiben. Bei den Ausführungsformen der Ansprüche 3 und 4 sind die Konstantantriebe
bezüglich der Umweltgefährdung unkritisch und auch hinsichtlich der Gewichtsverteilung
bzw. des Installationsaufwandes von geringer Bedeutung.
[0009] Bezüglich des Platzbedarfes und möglichst geringer Energieübertragungsverluste ist
die Ausführungsform von Anspruch 5 vorteilhaft.
[0010] Alternativ ist jedoch auch die Ausführungsform gemäß Anspruch 6 zweckmäßig, um die
Arbeitsdrehzahl des Verbrennungsmotors beim Leistungsoptimum unabhängig von der Drehzahl
des Drehstromgenerators zu halten und das Bauvolumen des Generators zu minimieren.
[0011] Besonders wichtig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 7. Drehstrommotoren zeichnen
sich durch außerordentlich hohe Lebensdauer und Wartungsfreiheit aus, da sie keine
Verschleißteile enthalten. Denkbar wäre jedoch auch die Verwendung von Gleichstrommotoren
mit Schleifringen bzw. Kollektoren und Bürsten. Der Drehstromgenerator arbeitet mit
einem günstigen Wirkungsgrad, ist relativ leicht und baut kompakt. Ist das Gesamtkonzept
des Fertigers rein elektrisch, wird das hohe Gewicht des Hydraulikmediums mit seinen
speicher-, filter-, kühl- und hochdruckfesten Leitungseinrichtungen eingespart. Aber
selbst bei Einsatz hydrostatischer Antriebssysteme für die Konstantantriebe ist der
Platzbedarf wegen des dann nur mehr in geringem Umfang benötigten Hydraulikmediums
spürbar geringer.
[0012] Hohe Funktionssicherheit bei groben Arbeitsbedingungen ist bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 8 auch bei hoher zu übertragender Strombelastung gewährleistet.
[0013] Die Drehzahl für die Pumpen der hydrostatischen Aggregate läßt sich gemäß Anspruch
9 unabhängig von der Drehzahl des Drehstromgenerators wählen. Der Verbrennungsmotor
wird bei seinem Leistungsoptimum betrieben.
[0014] Im Hinblick auf optimale Energieausnutzung und hohe Lebensdauer auch bei extremem
Dauerbetrieb sind die alternativen Ausführungsformen des Anspruches 10 und 11 vorteilhaft.
Die Art des Kühlsystems bzw. das jeweils verwendete Kühlmedium werden im Hinblick
auf die Einsatzbedingungen des Fertigers gewählt.
[0015] Eine bezüglich der Umweltgefährdung optimale Ausführungsform geht aus Anspruch 12
hervor.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 13 kann die Heizung einfach vom Generator
mitversorgt werden.
[0017] Besonders zweckmäßig, weil feinfühlig steuerbar, ist dazu die Ausführungsform von
Anspruch 14.
[0018] Eine kostengünstigere und trotzdem unweltfreundliche Ausführungsform geht ferner
aus Anspruch 15 hervor.
[0019] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 16 ist zweckmäßig, weil die Steuerleitungen relativ
kleinquerschnittig und deshalb auch unter beengtem Platzverhältnissen zu praktisch
jedem Punkt in oder am Fertiger, d.h. auch in die Einbaubohle; verlegt werden können.
[0020] Die Maßnahme von Anspruch 17 ist vorteilhaft, weil die Drehstrommotoren und deren
Frequenzumrichter jeweils so positionierbar sind, daß das Platzangebot gut genützt
und eine optimale Gewichtsverteilung erreicht wird.
[0021] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines selbstfahrenden Straßenfertigers mit Einbaubohle,
- Fig. 2
- eine Perspektivansicht eines Teils des Straßenfertigers von Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Schaltbild eines vollelektrischen Straßenfertigers,
- Fig. 4
- ein Schaltbild einer alternativen Ausführungsform, nämlich eines teilelektrischen
Straßenfertigers,
- Fig. 5
- ein Schaltbild einer weiteren Ausführungsform eines teilelektrischen Straßenfertigers.
[0022] Ein Fertiger F gemäß Fig. 1, insbesondere ein selbstfahrender Straßenfertiger mit
einer Zugmaschine Z und einer geschleppten Einbaubohle B, weist einen Unterbau 1 mit
einem Fahrwerk 2 (Raupenfahrwerk oder Räderfahrwerk) auf. Auf dem Unterbau 1 ist ein
Führerstand 3 angeordnet, bei dem sich als Primärantrieb P ein Verbrennungsmotor 4,
z.B. ein Dieselmotor, befindet. Im Vorderteil des Fertigers F ist ein Gutbunker 5
mit verstellbaren Bunkerwänden angeordnet, von dem eine Materialfördereinrichtung
6, z.B. zwei Kratzförderbänder oder wenigstens eine Förderschnecke, zu einer am hinteren
Ende der Zugmaschine Z angeordneten Materialverteileinrichtung 7 führen, z.B. zu zwei
Verteilerschnecken.
[0023] Am Unterbau 1 sind seitliche Ausleger 8 angelenkt, die die Einhaubohle B tragen,
in der unter anderem neben nicht näher hervorgehobenen Verdichtungsaggregaten Stampfereinrichtungen
10, Preßelemente 11, Vibrationseinrichtungen 13 und Breitenverstelleinrichtungen 9
angeordnet sind. Jeder Ausleger 8 ist mit einer hinteren Hubeinrichtung 14 anhebbar
und zwecks Nivellierung der Einbaubohle B mittels einer vorderen Nivelliereinrichtung
15 verstellbar. Im Fahrantrieb 2 ist an jeder Seite ein Antriebsaggregat 16 vorgesehen.
Die Bunkerwände sind mittels Verstelleinrichtungen 17 verstellbar. Wenigstens eine
Heizeinrichtung 18, die geregelt oder ungeregelt ist, ist an der dafür erforderlichen
Stelle im Fertiger F untergebracht. Im Führerstand 3 sind Steuereinrichtungen 52 für
die einzelnen Sekundärantriebe vorgesehen. Ferner ist ein Kühlsystem K vorhanden,
das entweder ein Eigen- oder Fremdkühlsystem ist.
[0024] Aus Fig. 2 ist im Detail erkennbar, daß im Unterbau 1 der Zugmaschine Z der Verbrennungsmotor
4 quer eingebaut ist, der mit einem Drehstromgenerator 19 zusammengeflanscht ist.
Im Drehstromgenerator 19 sind für dessen Regelung und Betrieb notwendige, elektronische
Komponenten vorgesehen. Im Unterbau sind an geeigneten Stellen Frequenzumrichter 24,
25, 26, 27 für Sekundärantriebe 36, 37, 39, 40 vorgesehen, die Drehstrommotoren mit
zugehörigen Getrieben 16a, 7a, z.B. für die Fahrantriebe 16 und die Materialverteileinrichtungen
7 sind. Weitere Sekundärantriebe, die in der Zugmaschine Z und in der Einbaubohle
B vorgesehen sind, werden der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt.
[0025] Im Fertiger F können grundsätzlich alle vorhandenen Sekundärantriebe elektrisch vom
Drehstromgenerator 19 aus betrieben werden. Fig. 2 verdeutlicht - wie gesagt - beispielsweise
die Anordnung wichtiger Sekundärantriebe. Es ist aber auch denkbar, nur ausgewählte
Sekundärantriebe elektrisch anzutreiben und beispielsweise als Konstantantriebe ausgelegte
Sekundärantriebe als kleinere hydrostatische Antriebsaggregate auszulegen.
[0026] Gemäß Schaltbild der Fig. 3 sind sämtliche Sekundärantriebe elektrisch angetrieben.
Der Verbrennungsmotor 4 treibt über eine mechanische Verbindung 28 den Drehstromgenerator
19. Dieser ist über eine Drehstromsammelschiene 29 mit Drehstrommotoren M aufweisenden
Sekundärantrieben 30, 31, 32a, 32b, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40 verbunden, und
auch mit einer geregelten oder ungeregelten Heizung 42 der Heizeinrichtung 18.
[0027] Jedem Drehstrommotor M ist ein Frequenzumrichter W zugeordnet. In einer Leistungssteuerung
41 für die Heizung 42 ist ein Netzgleichrichter 54 oder alternativ eine Stern-Dreieck-Umschaltung
vorgesehen. Die Frequenzumrichter W und auch der Umrichter U sind über Steuerleitungen
53 mit den Steuereinheiten 52 im Führerstand 3 verbunden. Über die Steuereinrichtung
52 läßt sich die Drehzahl jedes Drehstrommotors verändern.
[0028] Der Drehstrommotor 30 treibt die Verstelleinrichtung 17 für die Bunkerwände. Der
Drehstrommotor 31 treibt die Breitenverstelleinrichtung 9 der Einhaubohle B. Der Drehstrommotor
32a dient als Antrieb für die Nivelliereinrichtungen 15. Der Drehstrommotor 32b dient
als Antrieb für die Hubeinrichtungen 14. Der Drehstrommotor 33 dient als Antrieb für
die Stampfereinrichtungen 10 der Einbaubohle B. Der Drehstrommotor 34 dient als Antrieb
für die Vibrationseinrichtungen 13 der Einbaubohle B. Die Drehstrommotoren 35, 36
treiben über die Getriebe 16a die Antriebsräder 16 des Fahrantriebs. Die Drehstrommotoren
37, 38 treiben die Getriebe 6a für die Materialfördereinrichtungen 6. Die Drehstrommotoren
39 und 40 treiben über Getriebe 7a die Materialverteilereinrichtungen 7. Die Heizung
42 bezieht den zum ßetrieb notwendigen Strom ebenfalls aus der Schiene 29. Sofern
der Fertiger noch weitere, nicht beschriebene Sekundärantriebe für weitere Funktionen
enthält, können diese auf gleiche Weise vom Drehstromgenerator 19 versorgt und entsprechend
gesteuert werden. Mechanische Einrichtungen, z.B. Getriebe, die die Drehbewegung der
Drehstrommotoren M in die jeweils benötigte Funktionsbewegung umwandeln, sind nicht
gezeigt.
[0029] Es wäre auch denkbar, mehr als einen Primärantrieb für mehrere Drehstromgeneratoren
zu verwenden bzw. von einem Primärantrieb P aus mehrere Drehstromgeneratoren anzutreiben.
[0030] Die Ausführungsform der Fig. 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform der Fig.
3 dadurch, daß besonders wichtige und leistungsstarke Primärantriebe elektrisch über
den Drehstromgenerator 19 betrieben werden, während gleichzeitig als Konstantantriebe
ausgebildete Einrichtungen 10, 17, 11 und 13 mittels kleinerer hydrostatischer Antriebsaggregate
angetrieben werden, deren Hydraulikpumpen 46, 47, 48, 49 mechanisch durch einen Drehstrommotor
44 getrieben werden, der über eine Leitung 43 an die Versorgungsleitung 29 angeschlossen
ist. Elektrisch betrieben werden hingegen über die Drehstrommotoren M die Fahrantriebe
16, die Materialfördereinrichtungen 6 und die Materialverteileinrichtungen 7, sowie
die Heizeinrichtungen 18 mit ihrer Heizung 42.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist zwischen dem Drehstromgenerator 19 und dem
Verbrennungsmotor 4 ein Getriebe 50 vorgesehen. Vom Getriebe 50 zweigt ein Nebenabtrieb
51 ab, der die Hydraulikpumpen 46-49 der als Konstantantriebe ausgelegten hydrostratischen
Antriebsaggregate treibt, die denen von Fig. 4 entsprechen. Über die Versorgungsleitung
29 werden die zu Fig. 4 erläuterten Sekundärantriebe elektrisch angetrieben.
[0032] Sofern der Fertiger noch weitere Sekundärantriebe für weitere Arbeitsfunktionen aufweisen
sollte, können diese je nach Funktion entweder hydrostatisch oder elektrisch wie in
den Fig. 4 und 5 angedeutet, betrieben werden. In der Regel sind die hydrostatischen
Antriebsaggregate klein und für geringe Leistungen ausgebildet. Das Kühlsystem K kann
unabhängig davon, ob es sich um ein Eigen- oder ein Fremdkühlsystem handelt, mit der
vom Drehstromgenerator 19 bereitgestellten elektrischen Energie betrieben werden,
um die Drehstrommotoren ausreichend zu kühlen.
[0033] Im Betrieb läuft der Verbrennungsmotor 4 bei seinem Leistungsoptimum, beispielsweise
mit 1800 U/min. Der 4-polige-Drehstromgenerator erzeugt ein 3-phasiges Spannungssystem
mit konstanter Frequenz von 60 Hz. In jedem Frequenzumrichter wird die Spannung zunächst
gleichgerichtet und in einem Wechselrichter in ein 3-Phasensystem variabler Frequenz
und Spannung umgewandelt. Entsprechend dieser Frequenz und Spannung verändern sich
Drehmoment, Drehzahl und Leistung des angeschlossenen Drehstrommotors. Bei der Ausführungsform
der Fig. 4 treibt der Drehstrommotor 44 die Hydraulikpumpen 46-49 mit konstanter Drehzahl.
Gegebenenfalls ist diesem Drehstrommotor 44 ebenfalls ein Frequenzumrichter zugeordnet.
Im anderen Fall werden die hydrostatischen Antriebsaggregate auf herkömmliche Weise
gesteuert. Bei der Ausführungsform der Fig. 5 werden die Hydraulikpumpen 46-49 entweder
mit der Drehzahl des Verbrennungsmotors 4 oder mit einer über den Nebenabtrieb 51
wählbaren Drehzahl dem Bedarf entsprechend angetrieben. Die Steuerung der hydrostatischen
Antriebsaggregate erfolgt dann auf herkömmliche Art.
1. Fertiger (F), insbesondere selbstfahrender Fertiger mit Zugmaschine (2) und geschleppter
Einbaubohle (B), mit einem als Primärantrieb (P) dienenden Verbrennungsmotor (4) und
mit einer Vielzahl von Sekundärantrieben (30-42) für Arbeits-, Förder-, Fahr- und
Hilfseinrichtungen im und am Fertiger, die individuell steuerbar sind und mit dem
Primärantrieb (P) in Antriebsverbindung stehen,dadurch gekennzeichnet, daß im Fertiger (F) und in der Einhaubohle (B) elektrische Sekundärantriebe (30-42)
vorgesehen und an wenigstens einen mit dem Primärantrieb (P) gekoppelten Generator
(19) angeschlossen sind.
2. Fertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Sekundärantriebe (30-42) elektromechanisch ausgebildet sind.
3. Fertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Konstantantriebe ausgebildete Sekundärantriebe hydrostatische Antriebe (11,
13, 10, 17) sind, deren Hydraulikpumpen (46-49) mit wenigstens einem an den Generator
(19) angeschlossenen Drehstrommotor (44) in Antriebsverbindung stehen.
4. Fertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Konstantantriebe ausgebildete Sekundärantriebe hydrostatische Antriebe (11,
13, 10, 17) sind, deren Hydraulikpumpen (46-49) über einen Nebenabtrieb (51) mit dem
den Generator (19) treibenden Primärantrieb (P) in mechanischer Arbeitsverbindung
stehen.
5. Fertiger nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (19) direkt an den den Primärantrieb (P) bildenden Verbrennungsmotor
(4) angeflanscht ist.
6. Fertiger nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem den Primärantrieb (P) bildenden Verbrennungsmotor (4) und dem Generator
(19) ein mechanisches Getriebe (50) vorgesehen ist.
7. Fertiger nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (19) ein Drehstromgenerator ist, und daß die angeschlossenen elektrischen
Sekundärantriebe (30-42) aus mindestens je einem Drehstrommotor (M) mit Frequenzumrichter
(W) bzw. Umrichter (U) bestehen.
8. Fertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzumrichter aus umsteuerbaren Gleichrichtern mit Gleichspannungszwischenkreis
und einem 3-phasigen Wechselrichter bestehen.
9. Fertiger nach den Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenabtrieb (51) im Getriebe (50) zwischen dem Generator (19) und dem Verbrennungsmotor
(4) vorgesehen ist.
10. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die Drehstrommotoren (M) ein Fremd- oder Eigenkühlsystem (K) vorgesehen ist.
11. Fertiger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Fremdkühlsystem aus einem Luft- oder Flüssigkeitssystem besteht.
12. Fertiger nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Sekundärantriebe (30-42) für folgende Einrichtungen vorgesehen
sind:
wenigstens einen Fahrantrieb (16) eines Fahrwerks (2), Materialfördereinrichtungen
(6) wie beiderseitige Kratzerbänder oder eine Förderschnecke, Materialverteileinrichtungen
(7) wie beiderseitige Verteilerschnecken, geregelte oder ungeregelte Heizeinrichtungen
(18), Vibrations- und Stampfereinrichtungen (10,13), Nivellierungs- und Hebeeinrichtungen
(14,15) und Verstelleinrichtungen (9) der Bohle (B), Bunkerwandbewegungseinrichtungen
(17), Preßelemente (11) und dgl.
13. Fertiger nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fertiger mit einer elektrischen Heizung für die Funktionskomponenten (Arbeitsaggregate)
ausgerüstet ist.
14. Fertiger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß für die Leistungssteuerung der elektrischen Heizung (42) ein Netzgleichrichter
(54) oder eine Stern-Dreieck-Umschaltung (55) vorgesehen ist.
15. Fertiger nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Sekundärantriebe (35-42) für folgende Einrichtungen vorgesehen
sind:
wenigstens einen Fahrantrieb (16) eines Fahrwerks (2), Materialfördereinrichtungen
(6) wie beiderseitige Kratzerbänder oder eine Förderschnecke, Materialverteileinrichtungen
(7) wie beiderseitige Verteilerschnecken, geregelte oder ungeregelte Heizeinrichtungen
(18),
und daß die hydrostatischen Konstantantriebe für folgende Einrichtungen vorgesehen
sind:
Vibrations- und Stampfereinrichtungen (11, 13), Nivellierungs-, Hebe- und Verstelleinrichtungen
(14, 15, 9) der Bohle (B), Bunkerwandverstelleinrichtungen (17), Preßelemente (11)
wie Preßleisten und dgl.
16. Fertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Führerstand (3) des Fertigers (F) Steuereinrichtungen (52) für die
elektrischen Sekundärantriebe (30-42) vorgesehen sind, und daß von den Steuereinrichtungen
(52) zu den Frequenzumrichtern (U) der Drehstrommotoren (M) Steuerleitungen (53) führen.
17. Fertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzumrichter (W) von den Drehstrommotoren (M) baulich getrennt im Unterbau
(1) des Fertigers (F) angeordnet sind.