(19)
(11) EP 0 490 050 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1992  Patentblatt  1992/25

(21) Anmeldenummer: 91117439.9

(22) Anmeldetag:  12.10.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 11.12.1990 DE 4039487

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Fahrig, Michael, Dipl.-Ing.
    W-4400 Münster/Westfalen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum selbsttätigen Fadenansetzen an einer Ringspinnmaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung 1 zum selbsttätigen Fadenansetzen an einer Ringspinnmaschine 6, bei der ein von einer Vorratsspule 2 abgezogener Hilfsfaden 3 mittels eines Ejektors 4 an einem Kops 5 bzw. einer Hülse angelegt wird, wobei der Ejektor 4 zum Fadenanlegen in Richtung des Kopses 5 bzw. der Hülse bewegbar ist. Hierbei ist der Ejektor 4 mit einem, in vorgeschobener Stellung den Kops 5 bzw. die Hülse umgebenden, U-förmigen Fadenleitschirm 7 zur Schlingenbildung des Hilfsfadens 3 um den Kops 5 bzw. die Hülse verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum selbsttätigen Fadenansetzen an einer Ringspinnmaschine, bei der ein von einer Vorratsspule abgezogener Hilfsfaden mittels eines Ejektors an einem Kops bzw. einer Hülse angelegt wird, wobei der Ejektor zum Fadenanlegen in Richtung des Kopses bzw. der Hülse bewegbar ist.

    [0002] Als Stand der Technik zum Fadenbruchbeheben ist es bereits bekannt, mit einem Hilfsfaden zu arbeiten (DE-PS 1 785 236). Hier wird eine Vorrichtung eingesetzt, bei welcher ein von einer Hilfsspule abgezogener, in einem Greifer gehaltener Hilfsfaden zuerst durch den wandernden Fadenführer und den Läufer eingefädelt und dann an die drehende Hülse angeworfen wird. Der im Greifer gehaltene Hilfsfaden wird anschließend unterhalb des Streckwerkes an das gerissene Faserband angesetzt. Diese bekannte Vorrichtung ist kostenaufwendig aufgebaut und außerdem störanfällig, so daß der Einsatz in der Praxis unbefriedigend war.

    [0003] Weiterer Stand der Technik geht von einem Verfahren zum selbsttätigen Beheben von Fadenbrüchen an Spinnmaschinen aus, welches dann zur Anwendung kommt, wenn sich noch kein Faden auf der Hülse befindet bzw. das Fadenende auf dem Kops nicht gefunden wird (DE-OS 23 51 312). In diesem Fall wird zunächst ein Hilfsfaden auf die Kopswicklung geworfen und dann das Fadenende dieses Hilfsfadens durch den wandernden Fadenführer und Läufer eingefädelt und an den gerissenen Faden angesetzt. Dieses Verfahren beinhaltet etliche Verfahrensschritte, wobei außerdem die Gefahr besteht, daß der Hilfsfaden entweder nicht von der Kopswicklung mitgenommen oder das Fadenende des Hilfsfadens nicht gefunden wird.

    [0004] Weiterhin wurde vorgeschlagen, einen entweder von unten oder von oben geführten Hilfsfaden schlingenartig um den Kops bzw. die Hülse herumzulegen, den Hilfsfaden in den Balloneinengungsring und in den wandernden Fadenführer einzufädeln sowie den Hilfsfaden an das aus dem Streckwerk austretende Fadenende im Bereich des Streckwerksausganges anzulegen und dann den Hilfsfaden von der Vorratsspule zu trennen. Auch hier ist nicht immer gewährleistet, daß der Hilfsfaden einwandfrei mit dem gerissenen, auf der Hülse bzw. dem Kops angeordneten Faden verbunden wird.

    [0005] Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Konstruktion der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß eine erhöhte Erfolgsquote beim Anwerfen eines Hilfsfadens auf einen Kops bzw. eine Hülse gewährleistet ist,- wenn das gerissene,auf dem Kops befindliche Fadenende nicht erfaßt werden kann oder wenn auf eine leere Hülse aufgesponnen werden soll.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ejektor mit einem, in vorgeschobener Stellung den Kops bzw. die Hülse umgebenden, U-förmigen Fadenleitschirm zur Schlingenbildung des Hilfsfadens um den Kops bzw. die Hülse verbunden ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß auf einfache Weise, nämlich über einen Fadenleitschirm der aus einer Blasdüse austretende Hilfsfaden sich im Luftstrom an und um den Kops bzw. die Hülse legt und auf dieser befestigt wird, sobald die Reibkraft zwischen Faden und Kops bzw Hülse aufgrund des Umschlingungswinkels groß genug ist.

    [0007] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
    Fig. 2
    eine Draufsicht auf den Fadenleitschirm nach Fig1,jedoch in vorgeschobener Arbeitsstellung


    [0009] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum selbsttätigen Fadenansetzen an einer Ringspinnmaschine 6 weist eine Vorratsspule 2 auf, auf welcher ein Hilfsfaden 3 aufgewickelt ist. Weiterhin ist ein gemäß Fig. 2 in Pfeilrichtung hin- und herbewegbarer Ejektor 4 und eine Antriebseinheit 19 vorgesehen , beispielsweise Zahnstange/Zahnrad, welche über einen Motor 20 angetrieben wird(Fig.1). Der Ejektor 4 ist mit einer Blasluftquelle 17 verbunden, welche von einem Motor 21 antreibbar ist.

    [0010] Zwischen dem Ejektor 4 und der Vorratsspule 2 für den Hilfsfaden 3 befindet sich eine nicht näher dargestellte Fördereinrichtung für den Hilfsfaden 3 und eine Spanneinrichtung 14, welche über ein Betätigungsorgan 15 beaufschlagbar ist. Die Fördereinrichtung bewirkt, daß stets die genügende Menge an Hilfsfaden 3 mit der entsprechenden Spannung dem Ejektor 4 zugeführt wird. Unterhalb des Ejektors 4 kann sich eine Antriebsvorrichtung 12 mit einem Reibrad 13 befinden, wodurch die Hülse bzw. der Kops 5 in Drehung vesetzt werden kann.

    [0011] Die Motoren 20 und 21, das Betätigungsorgan 15 und der nicht dargestellte Antriebsmotor des Reibrades 13 werden von einer Steuereinrichtung 16 gesteuert.

    [0012] Der Ejektor 4 ist mit einem Fadenleitschirm 7 zur Schlingenbildung des Hilfsfadens um einen Kops 5 bzw. eine Hülse ausgestattet, wobei die Hülse 5 auf einer Spindel 10 angeordnet ist, die auf einer Spindelbank 11 lagert. Der Kops 5 bzw. die Hülse ist von einer Ringbank 8 der Ringspinnmaschine 6 umgeben.

    [0013] In gemäß Fig. 2 vorgeschobener Stellung des Ejektors 4 ist der Kops 5 zu etwa 3/4 von dem U-förmigen Fadenleitschirm 7 zur Schlingenbildung des Hilfsfadens um den Kops 5 umgeben. Hierbei ist vorteilhafterweise die lichte Weite des Fadenleitschirmes 7 um etwa ein Viertel größer als der größte Durchmesser des Kopses 5. Darüber hinaus entspricht die Höhe H des Fadenleitschirmes 7 etwa dem dreifachen Durchmesser der Mündung 9 des Ejektors, wobei die Mündung 9 des Ejektors 4 in halber Höhe des Fadenleitschirmes gemäß Fig. 1 liegt und so ausgerichtet ist, daß der Blasluftstrahl des Ejektors seitlich an der Achse A von Kops 5 bzw Hülse vorbeiläuft.

    [0014] Während nach Fig. 2 die Innenflächen des Fadenleitschirmes in rechten Winkeln zueinander stehen, besteht in nicht näher dargestellter Ausführungsform die Möglichkeit, daß die Innenfläche des Fadenleitschirmes 7 parallel zur Achse A von Kops 5 bzw. Hülse gekrümmt ist. Durch diese besondere Gestaltung wird das Anwerfen eines Hilfsfadens auf eine Hülse 5 bzw einen Kops erleichtert und auf einfache Weise gewährleistet, daß der Hilfsfaden vom Kops oder der Hülse mitgenommen wird.
    Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn ein Fadenansetzgerät einen Fadenbruch festgestellt und sich vor der betreffenden Spinnstelle der Ringspinnmaschine 6 positioniert hat, wird über die Steuervorrichtung 16 der Motor 20 eingeschaltet und damit der Ejektor 4 in Richtung auf die Spindel 10 ausgefahren und in die optimale Aufwindeposition nach Fig. 2 gebracht. Gleichzeitig wird über die Steuereinrichtung 16 der Motor 21 und damit die Blasluftquelle 17 zugeschaltet und mittels der nicht näher dargestellten Fördereinrichtung der Hilfsfaden 3 um das Maß des Zustellweges des Ejektors von der Vorratsspule 2 abgespult.

    [0015] Anschließend wird durch das Reibrad 13 der Antriebsvorrichtung 12 die Spindel 10 in Drehung versetzt und die Fördervorrichtung auf Fadentransport geschaltet. Hierbei ist die Fadentransportgeschwindigkeit der Fördervorrichtung kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit der Hülse 5 bzw. des Kopses, so daß der Hilfsfaden strammgehalten wird. Dieses Strammhalten des Hilfsfadens kann aber auch mit Hilfe einer Spanneinrichtung 14 erfolgen, die über ein Betätigungsorgan 15 beaufschlagbar ist.

    [0016] Der aus der Mündung 9 des Ejektors 4 austretende Hilfsfaden 3 legt sich infolge des sich innerhalb des Fadenleitschirmes bildenden Luftwirbels an die Hülse 5 und wird,wenn die sich zwischen Hülse und Hilfsfaden bzw zwischen Kops und Hilfsfaden einstellende Reibkraft infolge des Umschlingungswinkels groß genug ist,von der umlaufenden Hülse mitgenommen.

    [0017] Wenn eine ausreichende Länge des Hilfsfadens auf die Hülse oder den Kops aufgewunden ist, werden der Fadentransport und die Blasluft über die Steuereinheit 16 abgeschaltet. Danach wird der Ejektor 4 zurückgefahren und der Hilfsfaden 3 zur weiteren Verarbeitung über eine nicht näher dargestellte Schneideinrichtung von seiner Verbindung zur Vorratsspule 2 abgetrennt. Das funktionssichere Anlegen des Hilfsfadens 3 an die Hülse bzw. den Kops 5 ist damit beendet.

    [0018] Durch die Verwendung eines Fadenleitschirmes 7 im vorderen Bereich des Ejektors 4 wird auf einfache Weise die Möglichkeit geschaffen, eine sichere Verbindung zwischen einem Hilfsfaden und einer Hülse bzw. einem Kops 5 herzustellen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum selbsttätigen Fadenansetzen an einer Ringspinnmaschine, bei der ein von einer Vorratsspule abgezogener Hilfsfaden mittels eines Ejektors an einem Kops bzw. einer angelegt wird, wobei der Ejektor zum Fadenanlegen in Richtung des Kopses bez. der Hülse bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,

    daß der Ejektor (4) mit einem, in vorgeschobener Stellung den Kops (5) bzw. die Hülse wenigstens teilweise umgebenden Fadenleitschirm (7) zur Schlingenbildung des Hilfsfadens (3) um den Kops (5) bzw. die Hülse verbunden ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenleitschirm (7) den Kops (5) bzw. die Hülse zu etwa drei Viertel umgibt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite des Fadenleitschirmes (7) um etwa ein Viertel größer ist als der größte Durchmesser des Kopses (5).
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (H) des Fadenleitschirmes (7) etwa dem dreifachen Durchmesser der Mündung (9) des Ejektors entspricht und die Mündung des Ejektors in halber Höhe des Fadenleitschirmes (7) liegt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Fadenleitschirmes (7) parallel zur Achse (A) von Kops (5) bzw. Hülse gekrümmt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasluftstrahl des Ejektors (4) seitlich an der Achse (A) von Kops (5) bzw. Hülse vorbeiläuft.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für den auf eine Spindel (10) gesteckten Kops (5) bzw. Hülse eine Antriebsvorrichtung (12) zum Drehen vorgesehen ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (12) ein die Spindel (10) beaufschlagendes Reibrad (13) ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ejektormündung (9) in einer zur Längsachse (A) der Spule (5) senkrechten Ebene liegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht