[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Crimpzange zum Verpressen von Aderendhülsen mit
zwei in einer Schwenklagerung gelagerten Backen, die insbesondere über einen zwei
Handhebel aufweisenden Antrieb um die Schwenklagerung verschwenkbar sind, wobei an
jeder Backe eine Federbacke vorgesehen ist, der Antrieb an den einen Enden der Backen
angreift und mit den anderen Enden der Backen je eine Preßbacke verbunden ist, welche
eine einzige, universal zur Abdeckung eines Querschnittsbereichs bestimmte Preßstelle
aufweist. Zum Ausrüsten anschlußfertiger Leiterenden von elektrischen Kabeln ist es
bekannt, auf das abisolierte Leiterende eine Aderendhülse aufzuschieben, die die Drähte
der Ader umfaßt, und diese Aderendhülse so zu verpressen, daß sie festen, unverrückbaren
Sitz erhält. Der Anschluß des elektrischen Leiters erfolgt dann über eine Schraubverbindung
an der Anschlußstelle, die auf die verpreßte Aderendhülse drückt. Die Aderendhülsen
weisen in unverpreßtem Zustand einen kreisringförmigen Querschnitt auf. Nach dem Verpressen
soll nach DIN möglichst eine trapezförmige Querschnittsform entstehen, um eine besonders
innige Verbindung der Aderendhülse mit dem Leiter zu erreichen.
[0002] Eine Crimpzange der eingangs beschriebenen Art, die universal für einen Querschnittsbereich
zwischen 0,5 und 4,0 mm» einsetzbar ist, ist nach dem Scherenprinzip aufgebaut, d.
h. je eine Backe bildet mit einem Handgriff einen Teil und die beiden Teile sind über
einen Achszapfen miteinander schwenkbar verbunden. Die beiden Preßbacken sind gelenkig
an den Backen aufgehängt und aneinander geführt und bilden eine Preßstelle, deren
Achse in der Haupterstreckungsebene der Crimpzange liegt, mit der also stirnseitig
oder kopfseitig verpreßt werden kann. Die Nachgiebigkeit der Überbrückung der Wegdifferenzen
wird hier dadurch erreicht, daß die Backen mittig von der nachgiebigen Schwenklagerung
her in Richtung auf die Handgriffe je eine randoffene Ausnehmung aufweisen, in deren
Bereich der Achszapfen angeordnet ist. Die Backen bilden damit gleichsam selbst Federbacken
oder Ausweichfedern. Vorteilhaft ist auch hier die stirnseitige Anordnung der Preßstelle
vorgesehen. Nachteilig ist, daß durch die einstückige Ausbildung der Handgriffe und
der Backen nur eine einfache Hebelübersetzung des Antriebs möglich ist, so daß die
Crimpzange relativ hohe Betätigungskräfte erfordert. Auch ist durch die beschriebene
federnde bzw. nachgiebige Gestaltung der Backen und deren Belastung die Gefahr einer
Materialermüdung gegeben. Die von den Backen zur Verfügung gestellten Federkräfte
sind darüberhinaus in starkem Maß von der Einhaltung enger Toleranzen der Querschnitte
der Backen abhängig. Eine Materialstärkenänderung oder auch nur eine Abweichung in
der vorgeschriebenen Härte verändert die Federungseigenschaften der Zange, so daß
bei entsprechenden Toleranzen keine reproduzierbaren Ergebnisse erwartet werden können.
Wird eine Aderendhülse mit einem größeren Querschnitt, als es dem maximal vorgesehenen
Querschnitt entspricht, zwischen die Preßbacken eingeführt und verpreßt, besteht die
Gefahr, daß die insgesamt federnd ausgebildeten Backen plastisch verformt werden,
so daß die Crimpzange nicht mehr ordnungsgemäß verwendet werden kann.
[0003] Eine weitere, als Universalzange ausgebildete Crimpzange weist zwei Preßbacken auf,
die eine einzige Preßstelle, also ein einziges Nest zum Verformen unterschiedlich
starker Leiter aufweist. Es können mit dieser Universalzange Leiter, die einen Querschnitt
zwischen 0,5 bis 4,0 mm» aufweisen, verpreßt werden. Beim Verpressen eines Leiters
mit kleinem Querschnitt, beispielsweise 0,5 mm», schließen sich die Preßbacken weitgehend
oder vollständig zu dem Zeitpunkt, zu welchem der Antrieb seinen maximalen Weg zurückgelegt
hat, also beispielsweise die Handhebel maximal zusammengepreßt sind. Bei dem Verpressen
größerer Querschnitte, beispielsweise 4,0 mm», bleibt die Preßstelle relativ offen,
d. h. die Preßbacken müssen ihren Weg unter Einschluß des Leitermaterials früher beenden,
während umgekehrt der Antrieb in allen Fällen einen identischen Weg zurücklegt. Um
diese Wegdifferenzen auszugleichen, ist aucl hier eine nachgiebige Schwenklagerung
an den Backen der Crimpzange vorgesehen. Der eine Backen ist fest mit dem Handgriff
verbunden, also einstückig mit diesem ausgebildet. Am anderen Backen greift als Antrieb
ein Kniehebeltrieb an, der über den anderen Handgriff betätigbar ist. Die beiden Backen
sind um einen Achszapfen schwenkbar gelagert, und zwar etwa nach Art von Schwinghebeln.
Die von dem Kniehebeltrieb angetriebene Backe ist mit einer zylindrischen Bohrung
auf dem Achszapfen ausschließlich schwenkbar gelagert, während die andere Backe den
Achszapfen mit einem Langloch umgreift, welches parallel zur Bewegungsrichtung der
Preßbacken beim Verpressen in der Backe angeordnet ist. Auf dieser mit dem Handgriff
ein Teil bildenden Backe ist in einem Gelenkzapfen eine hufeisenförmige Ausweichfeder
schwenkbar aufgehängt, deren anderes Ende am Achszapfen der beiden Backen angreift.
Beim Verpressen unterschiedlich dicker Querschnitte läßt es die Ausweichfeder zu,
daß die eine Backe relativ zur anderen Backe und damit die eine Preßbacke relativ
zur anderen Preßbacke ausweicht, obwohl mit dem Antrieb jeweils der identische Weg
an den Backen zurückgelegt wird. Der verpreßbare Querschnittsbereich ist auf Querschnitte
zwischen 0,5 und 4,0 mm» beschränkt. Vorteilhaft an dieser Crimpzange ist die Anordnung
der Preßbacken, die es gestatten, das Leiterende und die Aderendhülse quer zur Haupterstreckungsebene
der Crimpzange an der Preßstelle einzuschieben, so daß eine Konizität der gepreßten
Aderendhülse vermieden wird. Nachteilig ist die Relativanordnung der Preßstelle insofern,
als beispielsweise in engen Schaltschränken Schwierigkeiten entstehen können. Die
hufeisenförmige Ausweichfeder, die in doppelter Anordnung und in Zuordnung zu der
einen Backe vorgesehen ist, wird beim Verpressen dickerer Querschnitte erheblich beansprucht,
so daR die Gefahr besteht, daß hier eine Materialermüdung eintritt. Die Preßbacken
sind zwar an den Backen angeordnet, jedoch diesen gegenüber nicht schwenkbar, so daß
die Preßbacken selbst während des Schließvorgangs die Scherenbewegung der Backen übernehmen.
Diese Scherenbewegung führt beim Verpressen zu einer einseitigen Lappenbildung, d.
h. der verpreßte Querschnitt besitzt keine symmetrische Form.
[0004] Eine weitere bekannte Universal-Crimpzange weist eine über einen Kniehebelantrieb
angetriebene Backe auf. Die andere Backe ist zum Handgriff hin geteilt, wobei hier
in einem quaderförmigen Gehäuse ein Kunststoffblock angeordnet ist, der über eine
Endplatte am Handgriff zusammenpreßbar ist, so daß die erforderlichen Wegdifferenzen
an den Preßbacken auf diesem Weg erreicht werden können. Die beiden Backen sind ohne
Langlochausbildung an einem gemeinsamen Achszapfen schwenkbar gelagert. Die Schwenkbarkeit
der geteilten Backe wird zwischen Anschlägen begrenzt, so daß der Zusammendrückung
des Kunststoffblocks Grenzen gesetzt sind. Die Preßbacken sind hier gelenkig an den
Backen aufgehängt und aneinander geführt, wobei sie kammartig ineinandergreifen und
eine etwa quadratischen Umriß aufweisende Preßstelle bilden, deren Achse in der Haupterstreckungsebene
bzw. -richtung der Zange liegt. Diese Anordnung begünstigt die Anwendung der Crimpzange
unter beengten Platzbedingungen, z. B. in einem Schaltschrank. Weiterhin ist vorteilhaft,
daß mit dieser Zange bereits ein größerer Querschnittsbereich von Leitern zwischen
0,5 und 6,0 mm» bedient werden kann. Nachteilig ist jedoch, daß der Preßquerschnitt
nicht dem gewünschten Trapezquerschnitt entspricht, sondern etwa quadratisch ist.
Durch die Ausbildung der Preßbacken wird in jeder Ebene quer zur Achse des Leiters
nur an zwei gegenüberliegenden Stellen bzw. Flächenbereichen gepreßt, während die
beiden restlichen, um etwa 90° versetzten Flächenbereiche an der Preßstelle frei durchhängen
und sich insoweit entgegen dem einwirkenden Preßdruck verformen können. Die durch
das Fressen hergestellte Form ist somit nicht optimal und nicht DIN-gerecht. Weiterhin
tritt der Nachteil auf, daß die gepreßten Aderendhülsen leicht konische Form aufweisen,
insbesondere dann, wenn vergleichsweise kurze Aderendhülsen benutzt werden, die nicht
symmetrisch zu den Gelenkpunkten der Preßbacken in die Preßstelle eingeführt werden
können. Diese Konizität verläuft zudem verjüngend in genau der Richtung, in welche
die Aderendhülse an ihrer Anschlußstelle herausgezogen werden kann, so daß die Gefahr
besteht, daß bei einer Lockerung der Verschraubung oder einer Bewegung des Leiters
sich der Schraubanschluß löst.
[0005] Aus der DE-AS 21 49 167 ist schließlich eine Crimpzange bekannt, bei der es möglich
ist, wahlweise verschiedene Querschnitte zu verpressen. Für jeden Querschnitt ist
jedoch an den Preßbacken eine gesonderte Preßstelle vorgesehen, so daß es sich nicht
um eine Universal-Crimpzange handelt. Bei dieser bekannten Crimpzange besteht die
Gefahr, daß die Preßstellen verwechselt werden, so daß die Verpressung an der falschen
Preßstelle erfolgt. Auch erfordert die Anwendung neben der Sorgfalt noch zusätzliche
Handhabungsgriffe.
[0006] Die Erfindung geht von der Problematik aus, eine Universal-Crimpzange der eingangs
beschriebenen Art derart weiterzubilden, bei der die Federbacke bzw. die Federbacken
vor Überlastung geschützt sind und trotzdem ein vergleichsweise großer Querschnittsbereich
von Leitern mit Aderendhülsen ordnungsgemäß verpreßt werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mindestens eine der Backen zwei auf
die Preßbacken einwirkende Bereiche aufweist, von denen der eine Bereich weitgehend
starr ausgebildet ist und der andere Bereich als Federbacke federnd-nachgiebig gestaltet
ist, daß mindestens die eine der Preßbacken an einem der Bereiche der Backe in Bewegungsrichtung
der Preßbacken geführt ist, daß zwischen der Preßbacke und dem federnden Bereich der
Backe ein erster Anschlag und Gegenanschlag sowie zwischen Preßbacke und dem starren
Bereich der Backe ein zweiter Anschlag und Gegenanschlag vorgesehen sind, und daß
der Abstand zwischen den beiden Anschlägen zu dem Abstand zwischen den beiden Gegenanschlägen
so dimensioniert ist, daß beim Crimpen im wesentlichen Querschnittsbereich zunächst
der erste Anschlag und Gegenanschlag in Wirkanlage sind und erst im Bereich eines
maximalen Querschnitts der zweite Anschlag und Gegenanschlag in Wirkanlage hinzutreten.
Es genügt zwar, daß mindestens eine der Backen zwei auf die Preßbacken einwirkende
Bereiche aufweist, jedoch ist im allgemeinen einer symmetrischen Gestaltung der Vorzug
gegeben, so daß beide Backen je einen weitgehend starr ausgebildeten Bereich und je
einen federnd nachgiebig gestalteten Bereich aufweisen sollten. Durch die entsprechende
Querschnittsbemessung und Anordnung können diese beiden Bereiche entsprechend dem
jeweiligen Funktionszweck ausgebildet werden. Wichtig ist, daß beide Bereiche - wenn
auch zu verschiedenen Zeiten - an den Preßbacken zur Wirkanlage gelangen. Im wesentlichen,
abgedeckten Querschnittsbereich, beginnend von dem minimalen Leiterquerschnitt bis
in den Bereich großer Querschnitte, wird die zur Verformung der Aderendhülse und des
Leiters erforderliche Preßkraft allein von den federnd ausgebildeten Bereichen der
Backen auf die Preßbacken übertragen. Der erste Anschlag auf der Preßbacke und der
erste Gegenanschlag auf dem federnden Bereich der Backe sind zumindest in den Preßstellungen
über den abgedeckten Leiterquerschnittsbereich miteinander in Anlage, also in Wirkverbindung,
so daß hier die Preßkräfte übertragen werden. Dabei findet eine Federbewegung zwischen
dem federnden Bereich und dem starren Bereich der Backe statt. Im Bereich eines maximal
zu verpressenden Querschnitts eines Leiters, der auch einen gewissen, wenn auch kleinen
Bereich abdecken kann, kommt der zweite Anschlag an der Preßbacke und der zweite Gegenanschlag
an dem starren Bereich der Backe aneinander zur Anlage und in Wirkverbindung, so daß
dann zusätzliche Preßkraft über die starren Bereiche der Backe auf die Preßbacken
übertragen werden. Diese zusätzliche Kraft addiert sich zu der maximal von den federnden
Bereichen der Backen übertragbare Kraft oder anders gesagt, die den federnden Bereich
abverlangte Preßkraft wird auf einen maximalen Wert begrenzt, so daß die federnd ausgebildeten
Bereiche der Backen vor einer Überlastung und einer dadurch eintretenden plastischen
Verformung geschützt sind. Während im gattungsbildenden Stand der Technik die Backe
insgesamt als Federbacke ausgebildet ist und wirkt, werden beim Anmeldungsgegenstand
an der Backe zwei Bereiche geschaffen, nämlich ein weitgehend starrer Bereich einerseits
und ein weitgehend federnd-nachgiebig ausgebildeter anderer Bereich, die funktionsmäßig
sauber voneinander getrennt sind. An einer starren Backe ist gleichsam eine Ausgleichsfeder
angeformt.
[0008] Mit der neuen Crimpzange ist insgesamt ein Querschnittsbereich von Leitern zwischen
0,25 und 6,0 mm² verpreßbar. Dieser Bereich ist vergleichsweise größer als bei bekannten
Crimpzangen im Stand der Technik. Besonders sinnvoll wird die prinzipielle Ausbildung
der neuen Crimpzange in Verbindung mit einem Doppelhebelantrieb, so daß im Antrieb
eine doppelte Übersetzung vorgesehen ist, was einerseits eine kurze Baulänge der Zange
begünstigt und trotzdem die Möglichkeit schafft, die zum Verpressen großer Leiterquerschnitte
erheblichen Preßkräfte aufzubringen. Durch die kurze Bauart wird auch die Handhabung
der Crimpzange vereinfacht, so daß sie auch bei beengten Einbauverhältnissen, z. B.
in Schaltschränken u. dgl., verwendet werden kann. Die neue Crimpzange läßt ohne Weiteres
die vorteilhafte stirnseitige Anordnung der Preßstelle zu, so daß die Leiter mit den
aufgesetzten Aderendhülsen stirnseitig oder kopfseitig in die Preßstelle, also in
Haupterstreckungsrichtung der Crimpzange, eingeführt werden können. Bei einem Doppelhebelantrieb
sind die Handgriffe und die Backen verschiedene Teile, also nicht einstückig, so daß
hier vorteilhaft die Möglichkeit besteht, für die Backen ein vergleichsweise höherwertigeres
Material einzusetzen, um die Anforderungen an die Belastbarkeit in den beiden Bereichen
der Backen zu erfüllen. Durch die Verpreßbarkeit eines zusätzlichen Maximalquerschnitts
oder eines kleinen Querschnittsbereichs erhöht sich der insgesamt verpreßbare Querschnittsbereich
über den Bereich der Elastizität hinaus. Trotzdem bleiben auch bei solchen Verpressungen
die federnd ausgebildeteten Bereiche der Backen vor Überlastung geschützt. Da die
Backen mit ihrem starren Bereich und ihrem federnden Bereich einstückig ausgebildet
sind, weist die neue Crimpzange auch eine kleine Anzahl von Einzelteilen auf, was
sich auf die Herstell- und Montagekosten positiv auswirkt.
[0009] Der als Federbacke dienende Bereich der Backe kann unter Aufbringung einer Vorspannkraft
mit seinem ersten Gegenanschlag am ersten Anschlag der Preßbacke angestellt sein.
Dies bedeutet, daß zumindest in der Preßstellung für den kleinsten Leiterquerschnitt,
aber auch in der Offenstellung der Crimpzange, der erste Gegenanschlag und der erste
Anschlag bereits in Anlage aneinander sind, wobei über dieses Anschlagspaar der federnde
Bereich der Backe bereits unter einer Vorspannkraft steht und diese Vorspannkraft
am starren Bereich der Backe abgefangen wird. Erst in der Preßstellung für den kleinsten
Leiterquerschnitt erfolgt eine Verlagerung der Preßkraft von dem federnden Bereich
nicht mehr oder zumindest teilweise nicht mehr auf den starren Bereich der Backe,
sondern auf die Aderendhülse. Die Aufbringung der Vorspannkraft ist wesentlich dafür,
daß auch bei kleinen Leiterquerschnitten ausreichend hohe Preßkräfte zur Verfügung
gestellt werden, wie sie für eine ordnungsgemäße Verpressung erforderlich sind. Der
Schließstellung der Crimpzange bei kleinen Querschnittsbereichen ist somit eine höhere
Preßkraft zugeordnet als bei einer Zange, bei der die federnden Bereiche ohne Vorspannung
auf die Preßbacken einwirken.
[0010] Die Backe mit ihren beiden Bereichen kann zweckmäßig einstückig ausgebildet sein,
wobei die beiden Bereiche durch einen randoffenen, sich im wesentlichen parallel zur
Haupterstreckungsrichtung der Crimpzange erstreckenden Schlitz gebildet sind. Durch
die Schlitzausbildung und Anordnung können die beiden Bereiche der Backe nach ihren
unterschiedlichen Anforderungen jeweils optimal gestaltet werden. Die beiden Bereiche
weisen auch eine entsprechende Hebellänge auf, so daß sie in der Lage sind, die gewunschten
Kräfte zu übertragen.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich der Schlitz, beginnend am kopfseitigen Ende
der Backe, im Bereich der Preßbacke bis über die Schwenklagerung der beiden Backen
hinaus erstreckt. Die Schwenklagerung ist im Gegensatz zum Stand der Technik nicht-nachgiebig
ausgebildet, sondern weist einen Achszapfen auf, an dem die beiden Backen mit ihren
starren Bereichen lediglich schwenkbar aufgehängt und abgestützt sind. Da der Schlitz
länger gestaltet werden kann als die Entfernung des die Schwenklagerung realisierenden
Achszapfens von der Aufhängungsstelle der Preßbacken, besitzt der starre Bereich der
Backe vorteilhaft einen kleinen Hebelarm und der federnde Bereich der Backe vorteilhaft
einen größeren Hebelarm, so daß trotz gedrängter Bauweise der Crimpzange entsprechend
große Federwege untergebracht sind. Diese großen Federwege sind erforderlich, um den
vergleichsweise großen Querschnittsbereich von Leitern abzudecken.
[0012] Vorteilhaft können die Backen in Plattenbauweise aus insgesamt vier Platten bestehen,
wobei die starren Bereiche innen und die federnden Bereiche außen angeordnet sind;
die federnden Bereiche können aus der Ebene der starren Bereiche heraus nach oben
und unten abgebogen sein. Diese Ausbildung ist in besonderer Weise auf die Kontur
der Preßbacken abgestimmt und ermöglicht es, die starren Bereiche der Backe platzsparend
gleichsam im Umriß der Preßbacken und die federnden Bereiche der Backen außerhalb
dieses Umrisses anzuordnen. Hierdurch entsteht im übrigen ein ansprechendes Erscheinungsbild
der Kopfausbildung der Crimpzange. Durch die Abbiegung der federnden Bereiche aus
der Haupterstreckungsebene der Zange heraus und die Plattenbauweise aus insgesamt
vier Platten entsteht trotzdem eine auch zur Haupterstreckungsebene symmetrische Bauweise.
[0013] Für die Realisierung und Anordnung der starren und der federnden Bereiche der Backen
und die Führung der Preßbacken an Teilen der Backen ergeben sich für den Fachmann
verschiedene Möglichkeiten. So können die Preßbacken wahlweise an den starren oder
auch an den federnden Bereichen der Backen geführt sein, wobei sich diese Führung
in der Regel nur auf eine Gleitführung in Bewegungsrichtung der Preßbacken bezieht.
Es ist möglich, die starren Bereiche der Backen einander zugekehrt vergleichsweise
innen und die federnden Bereiche der Backen vergleichsweise außen anzuordnen. Dies
ist insofern vorteilhaft, als der Achszapfen für die unnachgiebige Schwenklagerung
ohne Weiteres im starren Bereich der Backen angeordnet werden kann. Ein einziger Achszapfen
genügt hier. Grundsätzlich aber ist es auch möglich, die federnden Bereiche der Backen
innen und die starren Bereiche der Backen vergleichsweise außen anzuordnen. In diesem
Fall empfiehlt es sich, die Schwenklagerung unter Verwendung von zwei Achszapfen und
einer Verbindungsbrücke zu realisieren.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsmöglichkeit besteht darin, die Preßbacken an den starren
Bereichen der Backen in Bewegungsrichtung der Preßbacken mit Langlöchern zu führen.
Diese Langlöcher gestatten einerseits die erforderliche Federbewegung und stellen
andererseits am Ende ihrer Langlöcher Anschläge dar, um die Bewegung zu begrenzen,
die Vorspannung zu ermöglichen und die federnden Bereiche vor Überlastung zu schützen.
[0015] Der Antrieb der Backen ist zweckmäßig als Doppelhebelantrieb ausgebildet, um einerseits
eine kleine Bauweise zu ermöglichen und andererseits trotzdem die im erweiterten Querschnittsbereich
erforderlichen hohen Preßkräfte im Bereich großquerschnittiger Leiter bereitzustellen.
[0016] Die beiden Preßbacken können über quer zur Haupterstreckungsebene der Crimpzange
sich erstreckende Bolzen in den starren Bereichen der Backen aufgehängt und aneinander
geführt sein, wobei die Preßstelle zur stirnseitigen Einführung der Aderendhülsen
in der Haupterstreckungsebene angeordnet ist. Die Preßbacken sind damit nicht nur
über die Bolzen geführt, sondern besitzen auch noch Flächen, mit denen sie sich direkt
aneinander abstützend führen, so daß sie trotz der Bolzen und der eingesetzten Langlöcher
keine nennenswerte Schwenkbewegung, sondern eine translatorische Bewegung in ihrer
Bewegungsrichtung während des Preßvorgangs ausführen. Durch die Führung aneinander
im Bereich der Preßbacken wird eine konische Ausbildung der verpreßten Aderendhülse
weitgehend vermieden.
[0017] Die Preßbacken können andererseits aber auch an den federnden Bereichen der Backen
aufgehängt sein. Damit ist eine besonders schmale Bauweise möglich. Die Backen und
die Preßbacken können in einem kopfseitig offenen Gehäuse angeordnet sein.
[0018] Die Preßbacken können im Anlagebereich der federnden Bereiche der Backen eine solche
Kontur aufweisen, daß die Vorspannkraft erst während des Schließens der Crimpzange
aufgebracht oder erhöht wird. Wichtig ist, daß die Vorspannkraft am Ende des Schließvorgangs
in der gewünschten Höhe zur Verfügung steht, und zwar bei relativ dünnen Leitern,
also im unteren Querschnittsbereich. In der Offenstellung der Zange sollte jedoch
vorteilhaft die Vorspannkraft noch nicht vorhanden oder jedenfalls relativ klein sein,
um eine leichte Montage der Zange zu ermöglichen. Ein zweiter Grund ist in dem Umstand
zu sehen, daß sich die federnden Bereiche der Backe gegenüber der äußeren Kontur der
Preßbacken, an denen sie anliegen, während des Schließens und Öffnens der Crimpzange
leicht bewegen, also die Anschläge bzw. Anlagepunkte wandern. Hier ist eine Reibkraft
zu überwinden, die umso größer ist, je größer die einwirkende Vorspannkraft ist. Beim
Öffnen der Zange muß eine z. B. um die gemeinsame Achse der Handhabel wirksame Rückführfeder
so dimensioniert sein, daß diese beschriebene Reibkraft überwunden wird und somit
die Zange selbsttätig nach einem Crimpvorgang in die Öffnungsstellung überführt wird.
Um diese Rückführfeder nicht zu stark dimensionieren zu müssen, ist es sinnvoll, die
Bewegungsgeometrie so zu gestalten, daß die Vorspannkraft in der Offenstellung der
Zange, also dann, wenn sich auch die Rückführfeder ausgedehnt hat und eine relativ
kleine Rückführkraft zur Verfügung stellt, relativ klein ist oder ganz aufgehoben
ist. Dagegen stört eine hohe Vorspannkraft in der Schließstellung oder in Stellungen,
die der Schließstellung benachbart sind, nicht, weil bei solchen Stellungen auch die
Rückführfeder vergleichsweise weit zusammengedrückt ist und eine erhöhte Rückstellkraft
zur Verfügung stellt. Die Rückführfeder muß so dimensioniert sein, daß sie in allen
Stellungen ein größeres Öffnungsmoment zur Verfügung stellt als es der durch die jeweilige
Vorspannkraft hervorgerufenen und zu überwindenden Reibkraft zwischen dem federnden
Bereich 8 und der Kontur der Preßbacken 20 und 21 entspricht.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der Universal-Crimpzange in geöffnetem
Zustand,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Crimpzange gemäß Figur 1 in geschlossenem Zustand,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Crimpzange gemäß den Figuren 1 und 2,
- Figur 4
- eine Einzeldarstellung einer Backe mit der zugehörigen Preßbacke,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Preßbacken,
- Figur 6
- eine Stirnansicht der Preßbacken,
- Figur 7
- die Crimpzange gemäß den Figuren 1 bis 5 in der Preßstellung mit einer Aderendhülse
mittleren Querschnittsbereichs,
- Figur 8
- die Crimpzange gemäß den Figuren 1 bis 5 in der Preßstellung mit einer Aderendhülse
maximalen Querschnittsbereichs,
- Figur 9
- eine Prinzipsskizze mit einer am federnden Teil der Backe aufgehängten Preßbacke und
- Figur 10
- eine Prinzipsskizze einer Ausführungsform, bei der der starre Bereich der Backe außen
angeordnet ist.
[0020] Wesentliche Bestandteile der Crimpzange sind zwei Backen 1 und 2, die im wesentlichen
symmetrisch ausgebildet und angeordnet sind, und zwar einerseits zu einer Haupterstreckungsebene
3, die in Figur 1 die Zeichenebene bildet. Andererseits ist auch eine weitgehend symmetrische
Ausbildung zu einer Vertikalmittelebene 4 getroffen, die sich senkrecht zur Haupterstreckungsebene
3 erstreckt. Die beiden Backen 1, 2 sind nach Art von Schwinghebeln ausgebildet und
an einem Achszapfen 5 schwenkbeweglich, jedoch nicht ausweichbar, gelagert. Da die
Backen 1 und 2 in diesem Bereich einander umfassen müssen, ist auch die von der symmetrischen
Ausbildung abweichende Ausbildung auf diesen Bereich beschränkt. Prinzipiell jedoch
sind die Backen 1 und 2 symmetrisch ausgebildet, wobei es sich versteht, daß auch
eine asymmetrische Ausbildung möglich wäre.
[0021] Jede einzelne Backe 1 bzw. 2 (vgl. auch Figur 3) ist durch einen randoffenen Schlitz
6 in einen weitgehend bzw. möglichst starr ausgebildeten Bereich 7 und einen federnd
nachgiebigen Bereich 8, der auch als Federbacke bezeichnet werden kann, unterteilt.
Betrachtet man eine im Stand der Technik bekannte Backe als ein weitgehend starres
Bauteil, so ist gleichsam an eine solche starre Backe eine Federbacke angeformt.
[0022] An den hinteren Enden der Backen 1 und 2 greift ein Antrieb 9 für die erforderliche
Schwenkbewegung der Backen 1 und 2 an. Zu diesem Zweck ist an der Backe 1 über einen
Achszapfen 10 ein Handgriff 11 schwenkbar angelenkt. In symmetrischer Anordnung greift
an der Backe 2 über einen Achszapfen 12 ein Handgriff 13 an. Die beiden Handgriffe
11 und 13 sind als Metallformteile ausgebildet und von je einem Kunststoffüberzug
14, 15 umgeben. Die beiden Handgriffe 11 und 13 sind um einen gemeinsamen Schwenkzapfen
16 schwenkbar aneinander angelenkt, und zwar derart, daß sich beim Zusammenpressen
der Handgriffe 11 und 13 die Achszapfen 10 und 12 voneinander entfernen bzw. auseinanderbewegen,
damit letztendlich die Backen 1 und 2 an ihren anderen, stirnseitigen Enden aufeinanderzuverschwenkt
werden. Wie ersichtlich, ist damit ein Doppelhebelantrieb gebildet.
[0023] An den vorderen Enden der Backen 1 und 2 ist eine Preßstelle 17 gebildet, in die
das abisolierte Ende eines Leiters 18 (Figur 3) mit einer aufgesetzten Aderendhülse
19 von der Stirnseite her in die Preßstelle 17 in Richtung parallel zur Richtung der
Schnittlinie zwischen der Haupterstreckungsebene 3 und der Vertikalmittelebene 4 eingeschoben
werden kann. Die Preßstelle 17 wird von zwei Preßbacken 20 und 21 gebildet, wobei
die Preßbacke 20 mit einem Bolzen 22, der an dem starren Bereich 7 der Backe 1 angeordnet
ist, aufgehängt ist (siehe auch Figur 3). Ebenso ist die Preßbacke 21 über einen Bolzen
23 am vorderen Ende des starren Bereichs 7 der Backe 2 aufgehängt und geführt. Die
Preßbacken 20 und 21 sind darüberhinaus aneinandergeführt, so daß sie trotz einer
weitgehend rotativen Bewegung der Bolzen 22 und 23 eine weitgehend translatorische
Bewegung ausführen.
[0024] Um den Bolzen 22 herum, der im starren Bereich 7 der Backe 1 angeordnet ist, weist
die Preßbacke 20 ein Langloch 24 auf. Entsprechend besitzt die Preßbacke 21 ein Langloch
25. Die federnden Bereiche 8 der Backen 1 und 2, die vergleichsweise zu den starren
Bereichen 7 außen angeordnet sind, liegen von außen an den Preßbacken 20 bzw. 21 an,
wobei ein erster Anschlag 26 an der Preßbacke 20 bzw. 21 an einem ersten Gegenanschlag
27 in Wirkanlage ist oder zumindest in der Preßstellung der Crimpzange in Wirkanlage
kommt. Die ersten Anschläge 26 sind dabei an den Preßbacken 20 und 21 vorgesehen.
Die ersten Gegenanschläge sind an den federnden Bereichen 8 der Backen 1 und 2 vorgesehen.
An den Preßbacken 20 und 21 sind weiterhin zweite Anschläge 28 vorgesehen, die von
den inneren Enden der Langlöcher 24 und 25 gebildet werden. Hierzu gehören zweite
Gegenanschläge 29, die an den starren Bereichen 7 der Backen 1 und 2 vorgesehen sind
und hier von den Bolzen 22 und 23 gebildet werden. Man erkennt aus Figur 1, daß das
erste Anschlagpaar 26, 27 in Anlage ist, während bei dem zweiten Anschlagpaar die
Anschläge 28 von den jeweiligen Gegenanschlägen 29 entfernt sind. Die Entfernung entspricht
der vorgesehenen Bewegungsmöglichkeit der Bolzen 22 bzw. 23 in den Langlöchern 24
bzs. 25. Die federnden Bereiche 8 der Backen 1 und 2 sind an den Preßbacken 20 und
21 unter Aufbringung einer Vorspannung angestellt, wobei sich diese über das Anschlagpaar
26 und 27 übertragene Vorspannkraft an den Bolzen 22 und 23 und an den Bereichen der
Langlöcher 24 und 25 abstützt, die das im Vergleich zu den Anschlägen 28 andere Ende
der Langlöcher 24 und 25 darstellen. Bereits hieraus wird erkennbar, daß die Preßbacken
20 und 21 an den Bolzen 22 und 23 mit Hilfe der Langlöcher 24 und 25 lediglich in
Bewegungsrichtung der Preßbacken 20 und 21 aufeinander zu bzw. auseinander geführt
sind.
[0025] Figur 2 zeigt die Crimpzange in geschlossenem Zustand, jedoch ohne einen in die Preßstelle
17 eingesetzten Leiter. Man erkennt im Vergleich zu Figur 1, daß durch die Verschwenkung
der beiden Handgriffe 11 und 13 aufeinander zu sich die beiden Achszapfen 10 und 12
voneinander entfernt haben, so daß die Backen 1 und 2 eine entsprechende Schwenkbewegung
um den gemeinsamen Achszapfen 5 ausgeführt haben. Die Preßbacken 20 und 21 werden
dabei aufeinander zu bewegt, bis sie den geringsten Abstand voneinander aufweisen.
Die Schließkraft wird über die Anschlagpaare 26, 27 übertragen. Die federnden Bereiche
8 der Backen 1 und 2 liegen nach wie vor an den Preßbacken 20 und 21 an. Abgesehen
von einer geringfügigen Drehbewegung liegen die Bolzen 22 und 23 immer noch an der
gleichen Seite der Langlöcher 24 und 25 an, wie auch in der Offenstellung gemäß Figur
1. Bei dieser Bewegung wurden die Preßbacken 20 und 21 jedoch an den Bolzen 22 und
23 geführt, so daß sie vermittels ihrer eigenen Abstützung aneinander eine translatorische
Bewegung aufeinander zu ausgeführt haben, wie dies Figur 2 in der Endstellung zeigt.
[0026] In den Zeichnungen, insbesondere Figuren 1 und 2, ist im Bereich zwischen den Handgriffen
11 und 12 eine an sich bekannte Zwangssperre dargestellt, die sicherstellt, daß sich
die Crimpzange nur nach ordnungsgemäßem Erreichen der Schließstellung wieder öffnen
läßt. Damit wird für alle Querschnittsbereiche eine identische Schließstellung, jedenfalls
zwischen den Handgriffen 11 und 13, definiert, so daß bei unterschiedlichen, zu verpressenden
Querschnitten und den sich dadurch ergebenden unterschiedlichen Wegen zwischen den
federnden Bereichen 8 in Verbindung mit der jeweiligen Endstellung der Preßbacken
20 und 21 zueinander unterschiedlich große Preß- und Verformungskräfte, wie sie für
die unterschiedlichen Querschnitte benötigt werden, bereitgestellt werden.
[0027] Figur 3 läßt die besondere Formgebung der federnden Bereiche 8 relativ zu den starren
Bereichen 7 erkennen. Die beiden Preßbacken 20 und 21 weisen auf ihrer Außenseite
je eine Ausnehmung 30, 31 (Figur 6) auf, in denen die starren Bereiche 7 der Backen
1 und 2 zu liegen kommen. Die federnden Bereiche 8 sind nun aus der Haupterstreckungsebene
3 heraus abgebogen, so daß sie an den Preßbacken 20, 21 anliegen, und zwar an den
dort gebildeten Anschlägen 26.
[0028] Figur 4 verdeutlicht nochmals die besondere Einzelausbildung der Backen am Beispiel
der Backe 1 und die Aufhängung der zugehörigen Preßbacke 20. Es ist auch hier erkennbar,
daß der erste Anschlag 26 an der Preßbacke 20 und der erste Gegenanschlag 27 am federnden
Bereich 8 der Preßbacke 1 in Wirkanlage sind, während der zweite Anschlag 28 an der
Preßbacke 20 sich noch in entsprechender Entfernung von dem zweiten Gegenanschlag
29 an dem starren Bereich 7 der Preßbacke 1 befindet. Der Leiter 18, der an seinem
vorderen Ende abisoliert ist, ist mit einer aufgesetzten, unverpreßten Aderendhülse
19 in seiner stirnseitigen bzw. kopfseitigen Einführrichtung relativ zu der Preßbacke
20 dargestellt.
[0029] In den Figuren 5 und 6 sind die beiden Preßbacken 20 und 12 separat dargestellt,
und zwar in auseinandergezogenem Zustand, so daß ihre Formgebung erkennbar wird. Die
Preßbacke 20 besitzt das Langloch 24 zum Durchtritt des Bolzen 22. Auf beiden Seiten
im Bereich der Großflächen sind Ausnehmungen 32 und 33 vorgesehen, die Vorsprüngen
34 und 35 an der Preßbacke 21 zugeordnet sind. Zwischen der Ausnehmung 32 und dem
Vorsprung 34 sind Führungsflächen 36 gebildet, während der Vorsprung 34 mit entsprechenden
Gegenflächen 37 ausgestattet ist. Entsprechendes gilt für die Ausnehmung 33 und den
Vorsprung 35. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Preßbacken 20 und 21 um
die Bolzen 22 und 23 immer so verschwenken, daß die Preßbacken selbst eine translatorische
Bewegung ausführen. Ein Kippen oder Verkanten, welches zu einer Konizität der verpreßten
Aderendhülse 19 führen könnte, wird damit vermieden. Im Innern der Preßbacke 20 ist
ein axial durchgehender, matrizenförmiger Kanal 38 und im Bereich der Preßbacke 21
ein patrizenförmiger Stempel 39 vorgesehen, die in ihrer Anordnung und Ausbildung
aufeinander abgestimmt sind und zwischen sich den trapezförmigen Querschnitt beim
Verpressen der Aderendhülsen 19 bilden. Der Stempel 39 trägt auf seiner Stirnfläche
Nocken 40, die sich in das Material der Aderendhülse 19 entlang einer Trapezseite
einformen. Man erkennt, daß Kanal 38 und Stempel 39 die Preßstelle 17 bilden, in welcher
das Material der Aderendhülse 19 auf nahezu 360° umschlossen ist und verpreßt wird.
[0030] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Crimpzange in der Schließstellung, und zwar jeweils
mit einem eingesetzten Leiter mit einer Aderendhülse, die gerade verpreßt wird. In
Figur 7 ist die Relativlage der Teile dargestellt, wenn ein Leiter mit einem Querschnitt
von etwa 2 mm² verpreßt wird. Dies stellt eine mittlere Größe etwa im unteren Drittel
des Querschnittsbereichs dar. Figur 8 dagegen zeigt die Preßstellung eines maximal
großquerschnittigen Leiters, also in der Größenordnung von 6,0 mm².
[0031] Man erkennt an Figur 7, daß die Preßbacken 20 und 21 mit ihrem Kanal 38 und Stempel
39 die Aderendhülse 19 und den eingeschlossenen Leiter umschlossen und auf diesen
verformend aufgesetzt haben. Durch die Zusammendrückung der beiden Handgriffe 11 und
13 ist die erforderliche Preßkraft aufgebracht worden, die größer ist als die Vorspannkraft
der federnden Bereiche 8. Diese federnden Bereiche 8 haben deshalb im Vergleich zu
der Stellung gemäß Figur 2 weiter aufgefedert, so daß die Schlitze 6 vergleichsweise
breiter geworden sind. Über die starren Bereiche 7 wird keine Kraft auf die Preßbacken
20 bzw. 21 übertragen. Durch das vergleichsweise weitere Auffedern der federnden Bereiche
8 haben die starren Bereiche 7 etwas nach innen verschwenkt, so daß die Bolzen 22
und 23 in den Langlöchern 24 und 25 einen kleinen Weg zurückgelegt haben, wobei sie
von beiden Enden der Langlöcher jedoch frei sind.
[0032] Figur 8 zeigt, daß beim Verpressen eines maximal großquerschnittigen Leiters die
federnden Bereiche 8 ihre maximale Auffederung erreicht haben. Die Schlitze 6 sind
hier maximal breit und die starren Bereiche 7 befinden sich in einer solchen Relativlage
zu den Preßbacken 20 und 21, daß jetzt die Bolzen 22 und 23 mit ihren Gegenanschlägen
29 auf den zweiten Anschlägen 28 am Ende der Langlöcher 24 und 25 aufgesetzt haben.
Damit wird eine zum Verpressen des Maximalquerschnitts erforderliche Zusatzkraft über
die starren Bereiche 7 auf die Preßbacken 20 und 21 übertragen. Selbstverständlich
wirkt in diesem Zustand auch noch der Teil der Preßkraft, der über die federnden Bereiche
8 übertragen wird. Diese Teilkraft der federnden Bereiche 8 ist jedoch begrenzt, weil
die Auffederung der federnden Bereiche 8 begrenzt ist. Die Backen 1, 2 sind somit
hinsichtlich ihrer federnden Bereiche 8 vor einer Überlastung geschützt.
[0033] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Crimpzange, und zwar an einer
ähnlichen Darstellung wie Figur 4. Es ist nur die Backe 1 dargestellt. Die Backe 2
ist entsprechend ausgebildet. Auch hier ist die Backe 1 durch den Schlitz 6 in den
starren Bereich 7 und den federnden Bereich 8 unterteilt. Die zugehörige Preßbacke
20 ist hier jedoch im Gegensatz zu dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
an dem federnden Bereich 8 der Backe 1 aufgehängt, und zwar mit Hilfe des Bolzen 22,
um den die Preßbacke 20 schwenken, sich aber nicht längsverschieben kann. Im Bereich
des Bolzen 22 sind somit hier der erste Anschlag 26 und der erste Gegenanschlag 27
gebildet. Der zweite Anschlag 28 wird von einem Zapfen 41 bereitgestellt, der auch
als Vorsprung an der Preßbacke 20 ausgebildet sein kann. Der zugehörige Gegenanschlag
29 wird von dem starren Bereich 7 der Backe 1 gebildet. Man erkennt, daß beim Verpressen
im wesentlichen Querschnittsbereich außer dem Maximalbereich die Preßkräfte allein
über die federnden Bereiche 8 auf die Preßbacken 20 und 21 übertragen werden, wobei
sich der Anschlag 28 dem Anschlag 29 mehr oder weniger weit nähert. Erst beim Verpressen
eines maximalen Leiterquerschnitts wird die Entfernung zwischen den Anschlägen 28
und 29 aufgebraucht. Der federnde Bereich 8 erfährt seine maximale Auffederung und
es wird eine zusätzliche Preßkraft über den starren Bereich 7 übertragen.
[0034] Figur 10 zeigt eine Ausführungsform mit einem einfachen Hebelantrieb. Außerdem haben
der starre Bereich 7 und der federnde Bereich 8 der Backe 1 ihre relative Lage getauscht,
d. h. der federnde Bereich 8 befindet sich vergleichsweise innen, so daß der erste
Anschlag 26 von einem Vorsprung 42 an der Preßbacke 20 gebildet wird. Diesem ist der
erste Gegenanschlag 27 am federnden Bereich 8 zugeordnet. Die Preßbacke 20 ist an
dem Bolzen 22 aufgehängt, die hier wiederum im starren Bereich 7 der Backe 1 sitzt.
Die Preßbacke 20 weist das Langloch 24 auf, so daß hier der zweite Anschlag 28 an
der Preßbacke 20 vom äußeren Ende des Langlochs 24 gebildet wird, während andererseits
der Bolzen 22 den entsprechenden Gegenanschlag 29 bildet. Auch hier kann der federnde
Bereich 8 mit einer Vorspannkraft angestellt sein. Es ist jedoch ersichtlich, daß
beim Verpressen wachsender Leiterquerschnitte sich hier die Breite des Schlitzes 6
verringert. Auch hier wird die maximale Federung des federnden Bereichs 8 durch den
zweiten Anschlag 28 und den zweiten Gegenanschlag 29 begrenzt.
Bezugszeichenliste:
[0035]
- 1
- = Backe
- 2
- = Backe
- 3
- = Haupterstreckungsebene
- 4
- = Vertikalmittelebene
- 5
- = Achszapfen
- 6
- = Schlitz
- 7
- = starrer Bereich
- 8
- = federnder Bereich
- 9
- = Antrieb
- 10
- = Achszapfen
- 11
- = Handgriff
- 12
- = Achszapfen
- 13
- = Handgriff
- 14
- = Kunststoffüberzug
- 15
- = Kunststoffüberzug
- 16
- = Schwenkzapfen
- 17
- = Preßstelle
- 18
- = Leiter
- 19
- = Aderendhülse
- 20
- = Preßbacke
- 21
- = Preßbacke
- 22
- = Bolzen
- 23
- = Bolzen
- 24
- = Langloch
- 25
- = Langloch
- 26
- = erster Anschlag
- 27
- = erster Gegenanschlag
- 28
- = zweiter Anschlag
- 29
- = zweiter Gegenanschlag
- 30
- = Ausnehmung
- 31
- = Ausnehmung
- 32
- = Ausnehmung
- 33
- = Ausnehmung
- 34
- = Vorsprung
- 35
- = Vorsprung
- 36
- = Führungsfläche
- 37
- = Gegenfläche
- 38
- = Kanal
- 39
- = Stempel
- 40
- = Nocken
- 41
- = Zapfen
- 42
- = Vorsprung
1. Crimpzange zum Verpressen von Aderendhülsen (19) mit zwei in einer Schwenklagerung
gelagerten Backen (1, 2), die insbesondere über einen zwei Handhebel aufweisenden
Antrieb (9) um die Schwenklagerung verschwenkbar sind, wobei an jeder Backe (1, 2)
eine Federbacke vorgesehen ist, der Antrieb an den einen Enden der Backen (1, 2) angreift
und mit den anderen Enden der Backen (1, 2) je eine Preßbacke (20, 21) verbunden ist,
welche eine einzige, universal zur Abdeckung eines Querschnittsbereichs bestimmte
Preßstelle (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Backen (1,
2) zwei auf die Preßbacken (20, 21) einwirkende Bereiche (7, 8) aufweist, von denen
der eine Bereich (7) weitgehend starr ausgebildet ist und der andere Bereich (8) als
Federbacke federnd-nachgiebig gestaltet ist, daß mindestens die eine der Preßbacken
(20, 21) an einem der Bereiche der Backe (1, 2) in Bewegungsrichtung der Preßbacken
geführt ist, daß zwischen der Preßbacke (20, 21) und dem federnden Bereich (8) der
Backe (1, 2) ein erster Anschlag (26) und Gegenanschlag (27) sowie zwischen Preßbacke
und dem starren Bereich (8) der Backe (1, 2) ein zweiter Anschlag (28) und Gegenanschlag
(29) vorgesehen sind, und daß der Abstand zwischen den beiden Anschlägen (26, 28)
zu dem Abstand zwischen den beiden Gegenanschlägen (27, 29) so dimensioniert ist,
daß beim Crimpen im wesentlichen Querschnittsbereich zunächst der erste Anschlag (26)
und Gegenanschlag (27) in Wirkanlage sind und erst im Bereich eines maximalen Querschnitts
der zweite Anschlag (28) und Gegenanschlag (29) in Wirkanlage hinzutreten.
2. Crimpzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Federbacke dienende
Bereich (8) der Backe (1, 2) unter Aufbringung einer Vorspannkraft mit seinem ersten
Gegenanschlag (27) am ersten Anschlag (26) an der Preßbacke (20, 21) angestellt ist.
3. Crimpzange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backe (1, 2) mit
ihren beiden Bereichen (7, 8) einstückig ausgebildet ist und die beiden Bereiche durch
einen randoffenen, sich im wesentlichen parallel zur Haupterstreckungsrichtung der
Crimpzange erstreckenden Schlitz (6) gebildet sind.
4. Crimpzange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schlitz (6) beginnend
am kopfseitigen Ende der Backe (1, 2) im Bereich der Preßbacke (20, 21) bis über die
Schwenklagerung (5) der beiden Backen (1, 2) hinaus erstreckt.
5. Crimpzange nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (1, 2) in Plattenbauweise aus insgesamt vier Platten bestehen, die
starren Bereiche (7) innen und die federnden Bereiche (8) außen angeordnet sind, und
daß die federnden Bereiche (8) aus der Ebene (3) der starren Bereiche (7) heraus nach
oben und unten abgebogen sind.
6. Crimpzange nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßbacken (20, 21) an den starren Bereichen (7) der Backen (1, 2) in Bewegungsrichtung
der Preßbacken (20, 21) mit Langlöchern (24, 25) geführt sind.
7. Crimpzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (9) der Backen
(1, 2) als Doppelhebelantrieb ausgebildet ist.
8. Crimpzange nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Preßbacken (20, 21) über quer zur Haupterstreckungsebene (3) der Crimpzange
sich erstreckende Bolzen (22, 23) in den starren Bereichen (7) der Backen (1, 2) aufgehängt
und aneinander geführt sind, und daß die Preßstelle (17) zum stirnseitigen Einführen
der Aderendhülsen (19) in der Haupterstreckungsebene (3) angeordnet ist.
9. Crimpzange nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßbacken (20, 21) an den federnden Bereichen (8) der Backen (1, 2) aufgehängt
sind.
10. Crimpzange nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (1, 2) und Preßbacken (20, 21) in einem kopfseitig offenen Gehäuse
angeordnet sind.
11. Crimpzange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (20, 21) im
Anlagebereich der federnden Bereiche (8) der Backen (1, 2) eine solche Kontur aufweisen,
daß die Vorspannkraft erst während des Schließens der Crimpzange aufgebracht oder
erhöht wird.