[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur elektronischen Steuerung einer
Verbrennungskraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Verwendung elektronischer Bauteile, insbesondere zur Steuerung von Verbrennungskraftmaschinen
z. B. in Kraftfahrzeugen ist bekannt. Derartige Bauelemente werden vorzugsweise eingesetzt,
um im Zusammenwirken mit mechanischen Bauteilen den Funktionsablauf kostengünstig
zu verbessern. So ist z. B. bei herkömmlichen Verbrennungskraftmaschinen das Zündverhalten
(Zündzeitpunkt) mittels einer elektronisch aufbereiteten und von der Umdrehungszahl
der Kraftmaschine abhängigen Kennlinie steuerbar.
[0003] Auch ist aus der DE 35 37 000 die Verwendung einer Codierscheibe, die mit einem Gray-Code
versehen ist, und eines die Codierscheibe abtastenden Sensors zur statischen Erfassung
der für die Zündauslösung ermittelten Lasterfassung bei einem Gleichdruckvergaser
bekannt.
[0004] Weiterhin sind aus der DE-OS 36 30 272 Vorrichtungen zum Steuern einer Brennkraftmaschine
bekannt, bei denen die Position einer mit einer Welle der Brennkraftmaschine verbundenen
Geberscheibe, die eine als Markierung ausgebildete Perforation aufweist, von einem
raumfesten Aufnahmesegment registriert wird. Ein Nachteil dieser bekannten Steuervorrichtungen
ist, daß diese nur die Steuerung einer einzigen Regelgröße (z. B. die Zündauslösung)
ermöglichen.
[0005] In der DE 36 09 070 A1 wird ein elektronisches Steuersystem für Verbrennungsmotoren
beschrieben, bei welchem zwei durch Übertragungsleitungen miteinander verbundene Zentralrecheneinheiten
eingangsseitig mit einzelnen den Motorzustand kennzeichnenden Größen versorgt werden.
Neben den die Belastung des Motors angebenden Betriebsparametern werden einer Zentraleinheit
Motorrotationsparameter zugeführt, die einer vorbestimmten Kurbelwinkellage entsprechen
und welche von einer Abtasteinrichtung erfaßt werden. Dabei erzeugt ein Abtastsensor
ein Bezugskurbelwinkelsignal, welches einer vorbestimmten festen Kurbelwinkellage
eines einzelnen Motorzylinders entspricht, wodurch insbesondere lediglich relative
Kurbelwinkelpositionen bestimmbar sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Steuerung für Verbrennungskraftmaschinen
zu schaffen, die die oben genannten Mängel vermeidet, eine hohe Betriebszuverlässigkeit
aufweist und kostengünstig zu fertigen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 genannten kennzeichnenden
Merkmale gelöst.
[0008] Weiterbildende vorteilhafte Merkmale sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für Verbrennungskraftmaschinen weist als
wesentliche Komponenten eine elektronische Steuereinheit (Rechner), einen Absolutwertwinkelgeber,
eine Motorstillstandserkennungsschaltung, eine Zündfolgeschaltung und eine Ventilsteuervorrichtung
auf. Die Ansteuerung der elektrischen Funktionen der Zündfolgeschaltung und der Ventilsteuervorrichtung
wird von der elektronischen Steuereinheit durchgeführt. Zur Ansteuerung der Steuereinheit
werden dem Rechner von dem Absolutwertwinkelgeber, der den Kurbelwellenwinkel im dynamischen
und statischen Zustand erfaßt, elektrische und mittels Signalformungsmodulen aufbereitete
Signale zugeführt, die Regelgrößen darstellen. Weiterhin werden der Steuereinheit
elektrische Signale von dem Absolutwertwinkelgeber und der Ventilsteuerung zugeführt,
mittels derer der Winkelgebercode und die Ventilarbeitsfolge überwacht wird.
[0010] Mit einer gemäß der Erfindung vorgeschlagenen voll-elektronischen Schaltungsvorrichtung
zur Steuerung der Verbrennungskraftmaschine lassen sich folgenden Vorteile erzielen:
1. Verzicht auf eine elektrische Starthilfe (Anlasser),
2. Verzicht auf einen mechanisch angetriebenen Zündverteiler,
3. Verzicht auf eine die Einlaß- und Auslaßventile steuernde Nockenwelle und
4. neuartige Steuerung eines Zweitaktverbrennungsmotors, bei welchem vor allem die
Kraftstoff-Luft-Gemisch-Zusammensetzung und die Phasenlage zwischen Kraftstoffeinspritzung
und Kolbenposition in Abhängigkeit von den Betriebsdaten elektrisch steuerbar sind.
[0011] Der Absolutwertwinkelgeber besteht aus einem auf einer Kurbelwelle montierten Rad,
das auf seiner Oberfläche einen eindeutig identifizierbaren Code trägt, der von einem
Sensor abgetastet wird. Die Abtastung durch den Sensor erfolgt z. B. induktiv oder
optisch. Vorzugsweise wird für die Codierscheibe (Rad) ein einschrittiger 9-Bit-Gray-Code,
der eine auf 0,7° genaue Bestimmung der Kurbelwellenwinkelposition ermöglicht, verwendet.
Die Codemuster der einzelnen Spuren der Codierscheibe werden mittels eines Multifunktionssensors
mit integrierter Elektronik simultan abgetastet und in elektrische Signale, die zur
weiteren Verarbeitung aufbereitet werden, umgesetzt. Diese elektronisch aufbereiteten
Signale werden über eine parallel serielle Schnittstelle (Parallelserienwandler) der
Steuereinheit sequentiell zugeführt.
[0012] Mit dem Eingang des niederwertigsten Bits des Parallelserienwandlers ist der Eingang
der Motorstillstandserkennungsschaltung verbunden. In der Eingangsstufe der Motorstillstandserkennungsschaltung
wird das Eingangssignal elektronisch differenziert und einem Zähler zugeführt, der
bei Fehlen eines eingangsseitigen Signals ausgangsseitig ein dem Motorzustand (Stillstand
oder Betrieb) entsprechendes Signal erzeugt, welches der Steuereinheit zugeführt wird.
Die simultane elektronische Auswertung sämtlicher (9 Bit) Codespuren und einer einzigen
Codespur, nämlich der niederwertigsten (1. Bit), ist somit vorteilhaft durch eine
schnellarbeitende Motorstillstandserkennungsschaltung und in Ergänzung dazu mittels
einer hoch auflösenden Kurbelwellenwinkelpositionsbestimmungin der Steuereinheit möglich.
[0013] Aus den der Steuereinheit von der Motorstillstandserkennungsschaltung und dem Absolutwertwinkelgeber
zugeführten elektrischen Signalen werden von der Steuereinheit einzelne jeweils einem
Zylinder zugeordnete Einspritzventile, Einlaßventile, Auslaßventile und Zündkerzen
angesteuert, die jeweils aus einem elektrischen Schalter und einem z. B. elektromagnetisch
betriebenen Ventil bzw. einer Zündvorrichtung und einer Zündkerze bestehen, im folgenden
Einspritzventilmodul, Einlaßventilmodul, Auslaßventilmodul und Zündmodul genannt.
Die Reihenfolge der sequentiellen Ansteuerung der einzelnen Module erfolgt in Abhängigkeit
der Gesamtzylinderzahl der Verbrennungskraftmaschine und der Zylinderarbeitszyklen.
Gemäß einer Unterteilung der Zylinderarbeitszyklen in eine Zünd-, Zylinderschließ-
und Zylinderöffnungsfolge wird eine Kurbelwellenumdrehung mit der halben Zylinderzahl
gleichmäßig aufgeteilt, z. B. für eine sechszylindrige Verbrennungskraftmaschine in
drei Sektoren ä 120
0. Als Ersatz für die Nockenwellensignalfunktion werden mittels einer Flip-Flop-Schaltung
die Sektoren nach einer Kurbelwellenumdrehung auf die jeweils andere Zylindergruppe
umgeschaltet. So erfolgt bei der ersten Umdrehung die Zündung in den Zylindern 1,
2 und 3 und während der zweiten Umdrehung in den Zylindern 4, 5 und 6. Analog dieser
Zündreihenfolge erfolgt die Ventilansteuerung. Vorteilhaft ist, daß bei einer derartigen
Unterteilung in drei 120 -Sektoren der Zündzeitpunkt und auch die Zünddauer den momentanen
Motorbedürfnissen präzise anpaßbar sind.
[0014] Ebenfalls sind die einzelnen Ventilsteuermodule jeweils entsprechend dem aktuellen
Motorzustand ansteuerbar. So können während des Motorlaufs jederzeit eine Optimierung
der Ventilschließ-und Ventilöffnungszeiten sowie deren Phasenlage zueinander eingestellt
werden. Wegen der absoluten, d. h. statischen, Kurbelwellenwinkelerfassung kann für
den Start einer derartig elektronisch gesteuerten Verbrennungskraftmaschine auf eine
elektrisch angetriebene Starthilfe (Anlasser) gänzlich verzichtet werden. Während
der Start- und Hochlaufphase läßt sich folgender Funktionsablauf realisieren:
- Einschalten der Betriebsspannung (z. B. mit dem Zündschalter),
- Aufbau eines Überdrucks (ca. 3 atm) im Ansaugkanal mittels eines der Drosselklappe
vorgeschalteten Kompressors,
- kurzzeitiges Öffnen aller Ein- und Auslaßventile zur Spülung,
- sequentielles Öffnen der Einlaßventile für diejenigen Zylinder, deren Kolbenposition
sich unmittelbar nach dem oberen Totpunkt (vor dem unteren Totpunkt) sowie derjenigen
Zylinder, deren Kolbenposition sich unmittelbar vor dem oberen Totpunkt befindet,
um Luft einzulassen,
- Schließen der Einlaßventile,
- Kraftstoffdirekteinspritzung (Ansteuerung der Einspritzventile) für die zu zündenden
Zylinder, wobei die Einspritzventile von der Steuereinheit derart angesteuert werden,
daß sich ein Wert für = = 1 ergibt,
- Zündung der Zylinder, deren Kolbenposition sich unmittelbar nach dem oberen Totpunkt
aber vor dem unteren Totpunkt befindet, wobei die Zünddauer bis zur Bewegung der Kolben
in den unteren Totpunkt eingeschaltet bleibt,
- anschließende Zündung der Kolben, die nun den oberen Totpunkt überschritten haben,
wobei die Zünddauer sich bis zur Abwärtsbewegung des Kolbens in den unteren Totpunkt
erstreckt und
- Übergang (Hochlauf) in den Normalbetrieb.
[0015] Erst im Normalbetrieb wird die Drosselklappenposition und die Ventilmodulansteuerung
von der Steuereinheit in Abhängigkeit des Ausgangssignals der Motorstillstandserkennungsschaltung
von Startauf Normalbetrieb umgeschaltet.
[0016] Vorteilhaft sind die elektrisch angesteuerten Einlaß-, Auslaß- und Einspritzventile
auch beim Motorstart sequentiell ansteuerbar, wodurch die elektrische Leistungsaufnahme
reduziert wird.
[0017] Auch läßt sich durch den Vorschlag der unter Verzicht auf eine Nockenwelle nicht
miteinander mechanisch gekoppelten Ein-, Auslaß- und der Einspritzventile sowie der
Zündmodule ein Zweitaktbetrieb unter Meidung der bekannten Nachteile realisieren.
Der Wechsel der Zylinderladung, d. h. die Spülung, erfolgt durch gleich- und kurzzeitiges
Öffnen der Ein- und Auslaßventile, wodurch eine Zwangsspülung mit Luft erfolgt. Im
Anschluß daran wird Kraftstoff mittels der Einspritzventile in den Zylinder gespritzt.
Dabei bestimmt der Einlaßdruck die Phasenlage zur Spülung der Kolbenposition. Durch
Variation des Kraftstoffeinlaßdruckes kann der Einlaßdruck so groß gewählt werden,
daß er dem Zylinderinnendruck im oberen Totpunkt entspricht, wodurch auf eine Zwangsspülung
verzichtet werden kann. In diesem Fall erfolgt der Abgasausstoß nahezu während des
gesamten zweiten Taktes, wohingegen die Beschickung des Zylinders mit Kraftstoff erst
vor dem oberen Totpunkt erfolgt. Dadurch ist eine flexible Anpassung an die speziellen
Motorbedürfnisse wie Motordrehmoment, Motorleistung, Kraftstoffparameter und Gemischzusammensetzung
möglich.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten und in Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen elektronischen Steuerung für Verbrennungskraftmaschinen,
Figur 2 Blockschaltbild des 9-Bit-Absolutwertwinkelgebers und
Figur 3 Blockschaltbild der Schaltung zur Motorstillstandserkennung gemäß der Erfindung.
[0019] Die Schaltung zur elektronischen Steuerung der Verbrennungskraftmaschine umfaßt eine
zentrale Steuereinheit 2, einen Absolutwertwinkelgeber 4, einen elektronischen Steuerprogrammspeicher
6, eine in Fig. 3 dargestellte Motorstillstandserkennungsschaltung 5 sowie entsprechend
der Anzahl der anzusteuernden Motorzylinder Einspritzventilmodule 10, 11, Einlaßventilmodule
12, 13, Auslaßventilmodule 14, 15 und Zündmodule 16, 17.
[0020] Die Steuerung sämtlicher Module 10 bis 17 erfolgt durch die Steuereinheit 2 in Abhängigkeit
der momentanen Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine, die der Steuereinheit
2 von dem Absolutwertwinkelgeber 4 und zusätzlichen, die Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine
messenden Sensoren über Datenleitungen 7 zugeführt werden.
[0021] Der Absolutwertwinkelgeber 4 besteht aus insgesamt neun Signalformungsmodulen, von
denen in Fig. 2 nur zwei 20a, 20b dargestellt sind. Die Signalformungsmodule 20a,
20b weisen jeweils einen Parallelschwingkreis, bestehend aus einer Induktivität La
bzw. Lb und einem Kondensator Ca bzw. Cb, einen Oszillator 22a bzw. 22b sowie einen
seriell zum Parallelschwingkreis geschalteten Demodulator 24a bzw. 24b auf, wobei
jeweils der Ausgang des Demodulators 24a bzw. 24b mit dem invertierenden Eingang eines
Komparators 26a bzw. 26b verbunden ist. In Zusammenwirken mit einer am nicht invertierenden
Eingang des Komparators 26a bzw. 26b anliegenden Referenzspannung U
RA bzw. U
RB erzeugt der Komparator 26a bzw. 26b ein Ausgangssignal, das über eine Datenleitung
28a bzw. 28b dem Paralleleingang eines Parallel-Serien-Wandlers 30 zugeführt wird.
Die parallel zugeführten Winkelpositionsdaten des Absolutwertwinkelgebers 4 werden
über eine Datenleitung 32, die den Parallel-Serien-Wandler 30 ausgangsseitig mit der
Steuereinheit 2 eingangsseitig verbindet, sequentiell übertragen.
[0022] Mit dem niederwertigsten Paralleleingang (1. Bit) des Parallel-Serien-Wandlers 30
ist der Eingang der Motorstillstandserkennungsschaltung 5 verbunden. Die in Figur
3 dargestellte Motorstillstandserkennungsschaltung 5 weist eine mit dem Eingang RE
des Zählers verbundene Differenzierschaltung auf, die aus dem Kondensator C1 und dem
mit Masse verbundenen Widerstand R1 besteht. Mit dem Kondensator Ca und dem Widerstand
R1 ist eine Diode D1 in Durchgangsrichtung mit dem Rücksetzeingang RE eines Zählers
40 verbunden. Weiterhin weist die Motorstillstandserkennungsschaltung 5 einen Signalgenerator
34, ein UND-Logikbauteil 38 und einen Inverter IV1 auf. Ausgangsseitig ist der Signalgenerator
34 über eine Signalleitung 36 mit einem Eingang des UND-Logikbauteils 38 verbunden.
Der zweite Eingang des UND-Logikbauteils 38 ist mit dem Ausgang des Inverters IV1,
der eingangsseitig an dem höchstwertigen Zählerausgang 42j (9. Bit) liegt, verbunden.
Ausgangsseitig liegt das UND-Logikbauteil 38 am Zählereingang CL des Zählers 40 an.
Bei Vorhandensein eines Eingangssignals liegt am Rücksetzeingang RE des Zählers 40
ein Signal an, so daß der Zähler 40 ausgangsseitig am höchstwertigen Zählerausgang
42j ein Low-Pegel annimmt. Erst bei Fehlen eines Eingangssignals, d. h. bei Motorstillstand,
wird über die vom Signalgenerator 34 über das UND-Logikbauteil 38 in den Zähler 40
eingespeiste Pulsfolge der Zähler 40 aktiv und nimmt ausgangsseitig einen High-Pegel
an. Der Zählerausgang 42j ist mit dem Eingang der Steuereinheit 2 verbunden.
[0023] In der Steuereinheit 2 werden die Eingangssignale in Zusammenwirken mit aus einem
elektronischen Speicher 6 abzurufenden Steuerprogramm in einzelne Steuerbefehle umgesetzt.
Diese Steuerbefehle werden über Datenleitungen 8a - 8h den einzelnen Modulen (s. Fig.
1), nämlich Einspritzventilmodulen 10 und 11, Einlaßventilmodulen 12 und 13, Auslaßventilmodulen
14 und 15 sowie Zündmodulen 16 und 17, die jeweils aus einzelnen elektrischen Schaltern
10a, 11 a, 12a, 13a, 14a, 15a, 16a bzw. 17a und einem Einspritzventil 10b und 11 b,
bzw. einem Einlaßventil 12b und 13b, bzw. einem Auslaßventil 14b und 15b bzw. Zündkerzen
16b und 17b bestehen, zugeführt.
[0024] Im Normalbetrieb der Verbrennungskraftmaschine werden der Steuereinheit 2 von dem
Absolutwertwinkelgeber 4 über den Parallel-Serien-Wandler 30 die der momentanen Kurbelwellenposition
entsprechenden elektrischen Signale zugeleitet. Simultan zu diesen die absolute Kurbelwellenposition
angebenden Daten wird durch die Motorstillstandserkennungsschaltung 5 der Steuereinheit
2 ein Signal zugeführt, das einer Bewegung oder dem Stillstand der Kurbelwelle der
Verbrennungskraftmaschine entspricht. In Ergänzung zu diesen Regelgrößen werden der
Steuereinheit 2 über die Datenleitungen sieben weitere Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine
übermittelt.
[0025] In Zusammenwirken mit den aus dem elektronischen Speicher 6 in die Steuereinheit
2 zu übertragenden Steuerprogrammteilen und den aktuellen Betriebsparametern (Regelgrößen)
werden in der Steuereinheit 2 Steuersignale erzeugt, die über die Datenleitungen 8a
- 8h den Einspritzventilmodulen 10 und 11, den Einlaßventilmodulen 12 und 13, den
Auslaßventilmodulen 14 und 15 sowie den Zündmodulen 16 und 17 zugeleitet werden.
[0026] Die in den Modulen 10 - 17 angeordneten Schalter 10a - 17a werden durch die aus der
Steuereinheit 2 übermittelten Steuersignale geschaltet und steuern jeweils die Einspritzventile
10b und 11 bzw. die Einlaßventile 12b und 13b bzw. die Auslaßventile 14b und 15b und
die an die Zündkerzen mit elektrischer Energie versorgenden Zündvorrichtungen 16b
und 17b direkt an.
1. Schaltungsanordnung zur elektronischen Steuerung einer Verbrennungskraftmaschine
mit einer elektronischen Steuereinheit und einem elektronischen Speicher zur Speicherung
von der Steuereinheit zu übermittelnden Steuerprogrammen und mit elektrisch, durch
die Steuereinheit in Abhängigkeit von Regelgrößen, insbesondere der Kurbelwellenposition,
der Motordrehzahl, der Abgaszusammensetzung und dem Motordrehmoment ansteuerbaren
Einspritzventilen, gekennzeichnet durch eine Motorstillstandserkennungsschaltung (5)
und einen Absolutwertwinkelgeber (4) mit einer mit der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine
fest verbundenen Codierscheibe mit einem von der Steuereinheit (2) selbstätig überprüfbaren,
vorzugsweise einschrittigen Code zur Erzeugung von der Kurbelwellenposition im Stillstand
und in Drehbewegung entsprechenden Signalen, sowie elektrischen, der Motortemperatur,
der Motorbelastung und dem Motorklopfen entsprechenden elektrischen Signalen, die
der elektrischen Steuereinheit (2) als Regelgrößen zugeführt werden, wobei die Einlaßventile
(12, 13), die Auslaßventile (14, 15) und die Einspritzventile (10, 11) sowie die Zündvorrichtung
(16, 17) in Abhängigkeit der Zünddauer und des Zündzeitpunktes von der Steuereinheit
(2) ansteuerbar sind, wobei die Steuereinheit (2) ein Hochlaufprogramm besitzt, mit
dem die Zündfolge der Motorzylinder, die Einlaßventile (12, 13), die Einspritzventile
(10, 11) und die Zündvorrichtung (16, 17) für jede beliebige Zylinderposition des
Motorstarts ansteuerbar sind.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Code ein 9-Bit-Gray-Code
ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Codierscheibe in eine Anzahl von Sektoren unterteilt ist, die der halben Zylinderzahl
entspricht.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sektoren mittels einer Flip-Flop-Schaltung auf eine andere Zylindergruppe umschaltbar
sind.
5. Schaltungsanordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutwertwinkelgeber (4) mindestens ein einer Codespur zugeordnetes Signalformungsmodul
(20a, 20b) aufweist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signalformungsmodule (20a, 20b) jeweils einen aus einem Kondensator (Ca bzw. Cb),
einer Induktivität (La bzw. Lb) und einem Oszillator (22a bzw. 22b) bestehenden Parallelschwingkreis,
einen seriell zum Parallelschwingkreis geschalteten Demodulator (24a bzw. 24b) und
einen Komperator (26a bzw. 26b) aufweisen, dessen invertierender Eingang mit dem Ausgang
des Demodulators (24a bzw. 24b) verbunden ist und an dessen nicht invertierenden Eingang
eine Referenzspannung (URA, URB) anliegt und dessen Ausgang mit mindestens einem Paralleleingang eines Parallel-Serien-Wandlers
(30) verbunden ist.
7. Schaltungsanordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (2) mit einem Sensor zur Motordreherkennung verbunden ist, wobei
vorzugsweise das niederwertigste Bit des Paralleleingangs des Parallel-Serien-Wandlers
(30) mit dem Eingang der Motorstillstandserkennungsschaltung verbunden ist.
8. Schaltungsanordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Motorstillstandserkennungsschaltung (5) aus einem Signalgenerator (34), einem
Zähler (40), einem UND-Bauelement (38), einem Inverter (IV) und einem eingangsseitig
angeordneten Differenzierglied mit einem Kondensator (C2) und einem Widerstand (R1)
besteht, welcher das differenziertte Eingangssignal über eine Diode (D1) dem Rücksetz-Eingang
(RE) des zählers (40) zuführt, während der Ausgang des Signalgenerators (34) mit dem
ersten Eingang des UND-Bauteils (38) und mindestens ein Ausgang, vorzugsweise der
höchstwertige Ausgang (42j), mit dem zweiten Eingang des UND-Bauteils (38) und der
Ausgang des UND-Bauteils (38) mit dem Zählereingang (CL) des Zählers (40) verbunden
sind.
9. Schaltungsanordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaß-, Auslaß- und Einspritzventile (10b, 11 b, 12b, 13b, 14b, 15b) beim
Motorstart sequentiell ansteuerbar sind.
10. Schaltungsanordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaßventile (12b, 13b), die Auslaßventile (14b, 15b) und die Einspritzventile
(10b, 11 b) derart von der Steuereinheit (2) ansteuerbar sind, daß der Motor in einem
Zweitakt-Arbeitsverfahren betrieben wird.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der
Winkelsektoren einer Nockenwellenumdrehung gleich der Anzahl der Zylinder ist.