[0001] Die Erfindung betrifft ein Tabakerzeugnis für die Selbstverfertigung einer Zigarette,
insbesondere Filter-Zigarette, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie ein Verfahren
zum Selbstherstellen von Zigaretten unter Verwendung des vorgenannten Tabakerzeugnisses.
[0002] Ein derartiges Tabakerzeugnis ist z. B. bekannt aus der DE-C-34 07 461 oder EP-B-155
514. Ein ganz ähnlicher Vorschlag wurde schließlich noch unterbreitet in der EP-A-123
150.
[0003] Das bekannte Tabakerzeugnis hat sich nach Einführung auf dem Markt sofort durchgesetzt
und wird mit Erfolg in der Bundesrepublik Deutschland unter der Marke WESTPOINT verkauft.
Einen ähnlich großen Anklang hat dieses Tabakerzeugnis auch im Ausland erfahren.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Alternative zu dem
vorgenannten Tabakerzeugnis zu schaffen, welche sich ebenfalls zum einen durch einfachste
Handhabung und zum anderen dadurch auszeichnet, daß die damit hergestellte Zigarette
einer fabrikatorisch hergestellten Zigarette gleichwertig ist. Insbesondere soll durch
die erfindungsgemäße Alternative auch in den Ländern der Steuervorteil für Feinschnitt
erzielt werden, in denen das bekannte Tabakerzeugnis ähnlich wie eine fabrikatorisch
hergestellte Zigarette besteuert wird.
[0005] Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Maßnahmen
des Anspruches 1 gelöst, wobei die Unteransprüche vorteilhafte Details des im Anspruch
1 definierten Grundprinzips betreffen.
[0006] Des weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Selbstherstellung
von Zigaretten unter Verwendung des erfindungsgemäßen Tabakerzeugnisses zu schaffen,
wobei zwei Alternativen dazu in den Ansprüchen 18 und 19 angegeben sind.
[0007] Das erfindungsgemäße Tabakerzeugnis zeichnet sich also dadurch aus, daß die Tabakportion
als Vorfabrikat innerhalb einer äußeren, stirnseitig jeweils offenen Stranghülle aus
nicht rauchbarem, insbesondere auch schlecht brennbarem Material angeordnet ist derart,
daß sie aus der Stranghülle in eine Zigarettenpapierhülse übertragbar ist. Gemäß den
Ansprüchen 18 und 19 kann die Zigarettenpapierhülse entweder vorgefertigt oder durch
Herumwickeln eines Zigarettenpapierblättchens um die Tabakportion durch den Benutzer
hergestellt sein.
[0008] Die erfindungsgemäß vorgesehene Stranghülle stellt die einfachste Form eines Stopfgerätes
dar, wobei gegenüber den herkömmlichen Stopfgeräten die Besonderheit darin liegt,
daß die innerhalb der Stranghülle angeordnete Tabakportion in Länge und Querschnitt
formstabil ist und auch weitgehend formstabil bleiben soll nach Überführung in die
Zigarettenpapierhülse. Dementsprechend leicht läßt sich die Tabakportion aus der Stranghülle
in die Zigarettenpapierhülse überführen, und zwar entweder durch Herausblasen aus
der Stranghülle und in die Zigarettenpapierhülse hinein oder mittels eines einfachen
Überführungsstabes in Form eines Bleistiftes oder dergleichen. Sofern die äußere Stranghülle
etwas kürzer dimensioniert ist als die Tabakportion, oder sofern die Tabakportion
innerhalb der äußeren Stranghülle so positioniert ist, daß ein kurzes Stück der Tabakportion
an einer Stirnseite der Stranghülle vorsteht, erfolgt die Überführung der Tabakportion
aus der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse dadurch, daß der vorstehende Abschnitt
der Tabakportion innerhalb der Zigarettenpapierhülse plaziert und zwischen zwei Fingern
eingeklemmt wird, um dann die Stranghülle von der Tabakportion abzuziehen und die
Tabakportion vollständig in die Zigarettenpapierhülse, insbesondere vorgefertigte
Zigarettenpapierhülse einzuschieben.
[0009] Die äußere Stranghülle besteht vorzugsweise aus schlecht brennbarem Papier, insbesondere
mit Aluminium kaschiertem Papier, so wie dies z.B. für die Stranghülle des Tabakerzeugnisses
gemäß DE-U-83 09 186 oder DE-U-83 26 921 vorgesehen ist. Gegenüber den dort vorgeschlagenen
Systemen zeichnet sich das erfindungsgemäße Tabakerzeugnis dadurch aus, daß die Tabakportion
mühelos aus der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse überführt werden kann. Beim
zuletzt genannten Stand der Technik expandiert die Tabakfüllung beim Überführen aus
der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse in letztere hinein mit der Folge, daß
zum einen eine relativ große Kraft zur Überführung der Tabakfüllung erforderlich ist
und daß die Qualität der hergestellten Zigarette ganz erheblich von der Konsistenz,
insbesondere Feuchtigkeit, der Tabakfüllung innerhalb der Stranghülle abhängt. Des
weiteren ist zur Überführung der Tabakfüllung aus der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse
ein dem Innendurchmesser der Stranghülle angepaßter Kolben erforderlich, da andernfalls
die Gefahr besteht, daß die Tabakfüllung bereits innerhalb der Stranghülle bei Ausübung
des Überführungsdrucks expandiert und dementsprechend klemmt. Aus diesem Grunde wurde
auch ein gesondertes Überführungsgerät gemäß DE-U-83 26 921 für erforderlich erachtet.
Das bekannte System wird daher auch nur in Verbindung mit diesem Überführungsgerät
angeboten. Doch selbst unter Verwendung eines derartigen Überführungsgerätes bleiben
die vorgenannten Probleme bestehen. Ist nämlich die Tabakfüllung innerhalb der Stranghülle
lagerungs-, witterungs- oder klimabedingt zu trocken geworden, läßt sich der Tabak
beim Überführen aus der Stranghülle in die vorgefertigte Zigarettenpapierhülse mittels
des Ausstoßschiebers nicht in vorbestimmter Weise zusammendrücken mit der Folge, daß
aus der Zigarettenpapierhülse ein sogenannter Tabakbart vorsteht. Ist der Tabakvorrat
andererseits zu feucht, wird er beim Überführen aus der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse
durch den Ausstoßschieber zu stark zusammengepreßt. Der vordere Endabschnitt der Zigarettenpapierhülse
ist dann ohne Tabak. Das Ziel, eine der industriell gefertigten Zigarette entsprechende
Zigarette durch Eigenverfertigung zu erhalten, ist dabei verfehlt. Oft stellt sich
in der Praxis heraus, daß die Füllung unmittelbar vor dem Filterstück äußerst mangelhaft
ist, und zwar selbst bei richtiger Konsistenz des überführten Tabaks. All diese Probleme
treten bei dem erfindungsgemäßen System nicht mehr auf.
[0010] Wie oben dargelegt, soll die Tabakportion weitgehend formstabil bleiben. Gemäß einer
abgewandelten Ausführungsform entsprechend Fig. 8 wird vorgeschlagen, daß die Tabakportion
innerhalb der äußeren Stranghülle unter geringfügiger radialer Kompression angeordnet
ist, derart, daß sie sich nach Überführung in die Zigarettenpapierhülse innerhalb
derselben unter entsprechender geringfügiger radialer Expansion dicht an deren Innenfläche
anlegt. Dementsprechend entspricht die radiale Kompression der Tabakportion etwa der
doppelten Wandstärke der äußeren Stranghülle. Vorzugsweise ist sie sogar geringfügig
geringer als die doppelte Wandstärke und beträgt nur etwa 50 - 80 % der doppelten
Wandstärke der Stranghülle.
[0011] Aufgrund der äußeren Stranghülle ist es möglich, die Umhüllung der Tabakportion aus
extrem dünnem sowie entsprechend porösem Material herzustellen. Die Umhüllung soll
gerade noch ausreichen, um die Tabakportion zusammenzuhalten. Vorzugsweise besitzt
die Umhüllung ein Gewicht von weniger als 10 Gramm, insbesondere etwa 8 bis 12 g/m².
Sie besteht entweder aus porösem oder über die gesamte Länge mit Poren, Schlitzen
oder dergleichen versehenem Zigarettenpapier oder Zellulosevlies. Beide Materialien
sind durch Rauchen konsumierbar. Aufgrund der minimalen Dimensionierung des Zigarettenpapiers
hinsichtlich Festigkeit und insbesondere Dicke hat auch der Raucher das Gefühl, praktisch
kein zusätzliches Papier oder dergleichen mitrauchen zu müssen. Die Umhüllung der
Tabakportion kann selbstverständlich auch durch eine Tabakfolie oder sogar Folientabak
gebildet sein, wobei stets eine Luftdurchlässigkeit der Umhüllung über die gesamte
Länge der Tabakportion gewährleistet sein muß, die ein Abrauchen der Tabakportion
als solche nicht erlaubt.
[0012] Zumindest die äußere Stranghülle weist vorzugsweise innenseitig einen minimalen Reibungskoeffizienten
durch entsprechende Oberflächenbearbeitung oder -beschichtung auf, so daß die Tabakportion
mühelos aus der Stranghülle in die Zigarettenpapierhülse überführt werden kann, insbesondere
z.B. durch Blasen.
[0013] Gemäß Anspruch 17 soll der Außendurchmesser der äußeren Stranghülle etwa gleich dem
Außendurchmesser der Zigarettenpapierhülse sein, so daß die Stranghülle zum Zwecke
der Überführung der Tabakportion in eine vorgefertigte Zigarettenpapierhülse stirnseitig
ansetzbar ist. Bei dieser Ausführungsform wird ein besonders guter Sitz der überführten
Tabakportion innerhalb der Zigarettenpapierhülse gewährleistet aufgrund der dann möglichen
minimalen Durchmesserdifferenz zwischen Tabakportion und Zigarettenpapierhülse. Gleichzeitig
wird dadurch die einfache Überführung der Tabakportion in die Zigarettenpapierhülse
nicht gefährdet. Vorzugsweise ist in diesem Fall die Tabakportion innerhalb der äußeren
stranghülle so positioniert, daß sie an einem Ende der Stranghülle stirnseitig geringfügig
vorsteht.
[0014] Die äußere Stranghülle kann entweder zusammen mit der Umhüllung der Tabakportion
hergestellt werden. Dieses Verfahren eignet sich besonders dann, wenn die äußere Stranghülle
dieselbe Länge wie die Tabakportion aufweist und die Tabakportion stirnseitig jeweils
bündig mit der äußeren Stranghülle abschließt.
[0015] Genauso gut ist es jedoch denkbar, die äußere stranghülle nachträglich um die Tabakportion
maschinell herumzuwickeln, ähnlich wie Filterbelagpapier bei fabrikatorisch hergestellten
Zigaretten oder Zigarettenpapierhülsen. Gemäß Anspruch 9 wird die Mantelfläche der
Tabakportion durch eine Umhüllung aus rauchbarem bzw. durch Rauchen konsumierbarem
Material gebildet mit der für die Nichtrauchbarkeit erforderlichen Luftdurchlässigkeit.
Alternativ kann entsprechend Anspruch 10 die Tabakportion durch rauchbare bzw. durch
Rauchen konsumierbare Bindemittel zusammengehalten sein. Beide Alternativen werden
hier als erfindungswesentlich in Verbindung mit der äußeren Stranghülle gemäß Anspruch
1 beansprucht.
[0016] Die Verfahren nach Anspruch 18 und 19 stellen ebenfalls Alternativen dar, und zwar
einmal unter Verwendung einer vorgefertigten Zigarettenpapierhülse und zum anderen
unter Verwendung herkömmlicher Zigarettenpapierblättchen.
[0017] Nachstehend werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems im schematischen Längsschnitt;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems im schenatischen Längsschnitt;
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems in schematischen Längsschnitt;
- Fig. 4
- eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems in schematischen Längsschnitt;
- Fig. 5a - 5d
- verschiedene Möglichkeiten eines erfindungsgemäß ausgebildeten Tabakerzeugnisses in
schematischer Seitenansicht; und
- Fig. 6
- eine weitere Alternative zu dem vorbekannten Tabakerzeugnis in schematischer Ansicht.
[0018] In Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 11 eine vorgefertigte Filter-Zigarettenpapierhülse
gekennzeichnet, in die ein Tabakerzeugnis 12, bestehend aus eine formstabilen und
in Querschnitt und Länge an den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse 11
angepaßten Tabakportion 14 und einer diese umgebenden Stranghülle 15 aus nicht rauchbarem,
insbesondere nicht brennbarem Material eingeschoben ist. Die Stranghülle 15 weist
keinerlei Perforationen auf, so daß aus dieser die Tabakportion 14 in den Tabakaufnahmeraum
13 der Zigarettenpapierhülse 11 einblasbar ist (siehe Pfeil 16). In diesem Falle ist
für die Überführung der Tabakportion 14 in den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse
kein Hilfsmittel erforderlich. Um das Ausblasen aus der Stranghülle 15 bzw. Einblasen
in den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse 11 zu erleichtern, ist die Stranghülle
15 etwas länger dimensioniert als die Tabakportion 14, und zwar derart, daß sie über
die Tabakportion 14 am freien Ende, d.h. in Fig. 1 rechten Ende vorsteht. Auf diese
Weise ist eine Art Blas-Mundstück hergestellt.
[0019] Vorzugsweise ist die Innenfläche der Stranghülle 15 behandelt derart, daß der Reibungskoeffizient
herabgesetzt ist, so daß die Tabakportion 14 ohne Mühe aus der Stranghülle 15 heraus
in die Zigarettenpapierhülse 11 hineingeblasen werden kann. Selbstverständlich kann
die Überführung der Tabakportion 14 auch durch einen stabförmigen Gegenstand erfolgen,
wobei der Durchmesser dieses Stabes auch merklich kleiner sein kann als der Innendurchmesser
der Stranghülle 15. Der Grund dafür liegt darin, daß die Überführung der Tabakportion
14 aus der Stranghülle 15 in den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse 11
nahezu widerstandslos ist.
[0020] Die Ausführungsform nach Fig. 2 ist dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakportion
14 an einer Stirnseite der Stranghülle 15 über diese geringfügig vorsteht, so daß
innerhalb des Tabakaufnahmeraums 13 der vorstehende Abschnitt der Tabakportion 14
zwischen zwei Fingern eingeklemmt werden kann. Dann ist die Stranghülle 15 aus der
Zigarettenpapierhülse 11 in Richtung der Pfeile 17 herausziehbar. Die Tabakportion
14 wird dabei innerhalb der Zigarettenpapierhülse 11 festgehalten. Bei dieser Ausführungsform
kann die Tabakportion 14 innerhalb der äußeren Stranghülle 15 auch unter geringfügiger
radialer Kompression angeordnet sein, und zwar derart, daß sie sich nach Entfernung
der Stranghülle 15 innerhalb der Zigarettenpapierhülse 11 geringfügig radial wieder
ausdehnt unter entsprechend dichter Anlage an der Innenfläche der Zigarettenpapierhülse.
[0021] Des weiteren eignet sich diese Ausführungsform auch für eine Tabakportion, die durch
rauchbare bzw. durch Rauchen konsumierbare Bindemittel zusammengehalten ist. Dagegen
ist es bei der Ausführungsform nach Fig. 1 zweckmäßig, die Mantelfläche der Tabakportion
durch eine Umhüllung aus rauchbarem bzw. durch Rauchen konsumierbarem Material, wie
Zigarettenpapier, Zellulosevlies, Tabakfolie oder dergleichen zu definieren, wobei
die Luftdurchlässigkeit der Umhüllung derart ist, daß die Tabakportion als solche,
d.h. außerhalb der Zigarettenpapierhülse nicht abrauchbar ist. Vorzugsweise ist zumindest
die Außenfläche der Umhüllung der Tabakportion etwas fellartig, wodurch die Reibung
zwischen Stranghülle und Tabakportion zusätzlich herabgesetzt wird, so daß die Überführung
aus der Stranghülle in den Tabakaufnahmeraum der Zigarettenpapierhülse zusätzlich
erleichtert wird.
[0022] Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, daß bei der Ausführungsform der Tabakportion
mit Umhüllung diese aus porösen oder über die gesamte Länge mit Poren, Schlitzen oder
dergleichen versehenem Zigarettenpapier oder Zellulosevlies oder dergleichen besteht,
welches eine Dicke bzw. Stärke aufweist, die gerade noch ausreicht, um die in herkömmlicher
Weise komprimierte Tabakfüllung zusammenzuhalten. Dementsprechend soll der Verbraucher
nun in minimalen Umfang zusätzliches Papier oder dergleichen rauchen. Selbstverständlich
kann auch die Zigarettenpapierhülse aus im Vergleich zum Stand der Technik dünnerem
Zigarettenpapier hergestellt sein, so daß der Raucher insgesamt nicht mehr Zigarettenpapier
raucht als bei herkömmlichen Zigaretten, seien sie fabrikatorisch hergestellt oder
selbst verfertigt.
[0023] Vorzugsweise besitzt die Umhüllung ein Gewicht von weniger als 10 g, insbesondere
nur etwa 8 - 12 g/m². Sofern es die gerade noch notwendige Festigkeit der Umhüllung
zuläßt, kann das Gewicht auch unter 8 g/m² liegen.
[0024] Am stirnseitigen Ende der Tabakportion 14 kann auch noch ein etwa querschnittsgleiches
Filterstuck eingesetzt sein. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann von Interesse,
wenn das Tabakerzeugnis mit einen herkömmlichen Zigarettenpapierblättchen umhüllt
werden soll. Dann ist auch unter Verwendung eines Zigarettenpapierblättchens eine
Filterzigarette herstellbar.
[0025] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2, bei der die Tabakportion entweder durch innere
Bindemittel oder durch eine Unhüllung der vorbeschriebenen Art zusammengehalten ist,
ist die Tabakportion innerhalb der äußeren Stranghülle 15 vorzugsweise derart komprimiert,
daß durch die radiale Expansion außerhalb der äußeren Stranghülle 15 die Tabakportion
14 einen Durchmesser einnimmt, der etwa dem Außendurchmesser der äußeren Stranghülle
15 bzw. dem inneren Durchmesser der Zigarettenpapierhülse 11 entspricht oder nur geringfügig,
d.h. 1/20 - 3/10 mm kleiner als dieser ist.
[0026] Um das Tabakerzeugnis 11 in den Tabakaufnahmeraum 13 einer vorgefertigten Zigarettenpapierhülse
einschieben zu können, ist der Außendurchmesser der Stranghülle 15 geringfügig, insbesondere
etwa 1/20 - 2/10 mm kleiner als der Innendurchmesser der Zigarettenpapierhülse 11,
wobei der Außendurchmesser der Tabakportion 14 bis zu etwa 3/10 mm kleiner sein kann
als der Innendurchmesser der Zigarettenpapierhülse. Dann ist nämlich immer noch ein
einwandfreies Abrauchen der Tabakportion innerhalb der Zigarettenpapierhülse 11 möglich;
gleichzeitig ist jedoch gewährleistet, daß die Tabakportion 14 nicht versehentlich
aus der Zigarettenpapierhülse 11 herausfällt.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Außendurchmesser der äußeren Stranghülle
15 etwa gleich den Außendurchmesser der Zigarettenpapierhülse 11, so daß die Stranghülle
15 zum Zwecke der Überführung der Tabakportion 14 in eine vorgefertigte Zigarettenpapierhülse
stirnseitig entsprechend Fig. 3 ansetzbar ist. Zum Zwecke der Überführung der Tabakportion
14 in den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse 11 ist die Stranghülle 15
etwas kürzer bemessen als die Tabakportion 14, so daß letztere an einer Stirnseite
über die Stranghülle 15 vorsteht. Der vorstehende Abschnitt der Tabakportion 14 wird
zum Zwecke der Überführung in den Tabakaufnahmeraum 13 in diesen entsprechend Fig.
3 eingesteckt und dann zwischen zwei Fingern festgeklemmt. Daraufhin läßt sich die
Stranghülle 15 sehr leicht von der Tabakportion 14 abziehen. Anschließend wird die
Zigarettenpapierhülse 11 im Bereich des Filterstucks 18 mit der einen Hand gehalten,
während mit der anderen Hand die Tabakportion 14 vollständig in den Tabakaufnahmeraum
13 der Zigarettenpapierhülse 11 eingeschoben wird. Auch diese Ausführungsform eignet
sich für eine Tabakportion 14, die unter geringfügiger Kompression innerhalb der Stranghülle
15 angeordnet ist. Die Stranghülle 15 wird vorzugsweise nachträglich um die Tabakportion
14 herumgewickelt, z.B. entsprechend den Filterbelagpapier bei einer fabrikatorisch
hergestellten Zigarette oder fabrikatorisch hergestellten Filter-Zigarettenpapierhülse.
[0028] Die Ausführungsform nach Fig. 4 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 3 dadurch,
daß die Überführung der Tabakportion 14 aus der Stranghülle 15 in den Tabakaufnahmeraum
13 der vorgefertigten Zigarettenpapierhülse 11 mittels eines stabförmigen Gegenstandes
19 in Richtung des Pfeiles 20 erfolgt. Bei dieser Ausführungsform weist die Stranghülle
15 etwa dieselbe Länge auf wie die Tabakportion 14, wobei die Tabakportion 14 vor
der Überführung in den Tabakaufnahmeraum 13 der Zigarettenpapierhülse 11 bündig mit
den beiden Stirnseiten der Stranghülle 15 abschließt. Zum Zwecke der Überführung in
den Tabakaufnahmeraum 13 wird dann mittels des Stabes 19 die Tabakportion 14 zunächst
etwas aus der Stranghülle 15 herausgeschoben. Dann wird der überstehende Abschnitt
der Tabakportion 14 in das vordere Ende der Zigarettenpapierhülse 11 eingeführt. Anschließend
kann die Überführung der Tabakportion 14 entsprechend derjenigen gemäß Fig. 3 erfolgen.
Es ist jedoch auch möglich, die Überführung der Tabakportion 14 mittels des Stabes
19 fortzusetzen. Der Stab 19 braucht keinen Durchmesser aufzuweisen, der etwa dem
Innendurchmesser der Stranghülle 15 entspricht. Er kann wesentlich kleiner sein, da
die Tabakportion 14 zum einen formstabil ist und sich zum anderen relativ leicht aus
der Stranghülle 15 herausschieben läßt.
[0029] Die vorgenannten Beispiele sind in Kombination mit einer fabrikatorisch vorgefertigten
Zigarettenpapierhülse dargestellt. Es ist auch möglich, um das Tabakerzeugnis 12 zunächst
ein Zigarettenpapierblättchen herumzuwickeln und dieses in an sich bekannter Weise
zu verkleben. Anschließend wird die äußere Stranghülle 15 von der Tabakportion abgezogen
bzw. aus der durch Wickeln hergestellten Zigarettenpapierhülse herausgezogen. Das
letztgenannte Verfahren ist sicherlich aufwendiger als das System mit vorgefertigter
Zigarettenpapierhülse; dennoch ist bei ausreichender Geschicklichkeit auch mit einem
Zigarettenpapierblättchen eine brauchbare Zigarette unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Tabakerzeugnisses herstellbar.
[0030] In den Fig. 5a-5d sind hinsichtlich der Länge der Stranghülle 15 vier verschiedene
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Tabakerzeugnisses dargestellt. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 5a ist die Stranghülle 15 länger bemessen als die Tabakportion 14, wobei
die Tabakportion 14 innerhalb der äußeren Stranghülle 15 so plaziert ist, daß ein
stirnseitiges Ende der Tabakportion 14 mit einem, nämlich in Fig. 5a rechten stirnseitigen
Ende der Stranghülle 15 bündig ist.
[0031] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5b weist die Stranghülle 15 etwa die gleiche Länge
auf wie die Tabakportion 14. Nur ist die Tabakportion 14 innerhalb der Stranghülle
15 so angeordnet, daß sie an einem Ende über die Stranghülle 15 vorsteht.
[0032] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5c ist die Stranghülle 15 kürzer bemessen als die
Tabakportion 14. Des weiteren ist die Tabakportion 14 innerhalb der Stranghülle 15
so plaziert, daß sie an beiden stirnseitigen Enden der Stranghülle 15 aus dieser herausragt.
[0033] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5d ist die Länge der Stranghülle 15 gleich der
Länge der Tabakportion 14, wobei sich die Tabakportion 14 vollständig innerhalb der
Stranghülle 15 befindet. Bei dieser Ausführungsform läßt sich das Tabakerzeugnis 12
in einen Arbeitsgang auf einer modifizierten Zigarettenherstellungsmaschine herstellen.
[0034] Die äußere Stranghülle 15 hat im übrigen auch noch den Vorteil einer zusätzlichen
Feuchtigkeitskonservierung des Tabaks. Des weiteren stellt sie einen zusätzlichen
mechanischen Schutz für die Tabakportion 14 dar. Im übrigen ist es die einfachste
Form eines Zigarettenstopfgerätes.
[0035] Schließlich sei noch auf eine Alternative gemäß Fig. 6 hingewiesen. Diese ist durch
eine fabrikatorisch hergestellte Zigarette, insbesondere Filterzigarette 21 gekennzeichnet,
deren Zigarettenpapierhülse mit einer sich über die gesamte Länge des Tabakaufnahmeraums
erstreckenden Perforationslinie versehen ist derart, daß die Zigarette nicht rauchbar
ist. Die Zigarette wird erst dann rauchbar, wenn die Perforationslinie 22 durch einen
gummierten Zigarettenpapierstreifen 23 abgedeckt ist. Dieser muß also vor dem Rauchen
der Zigarette 21 über die Perforationslinie 22 geklebt werden. Zum vorgenannten System
gehört also eine längsperforierte Zigarette 21 und ein zugeordneter Zigarettenpapierstreifen
23. Aufgrund der Tatsache, daß die derart ausgebildete Zigarette nicht rauchbar ist,
muß sie steuerrechtlich als Feinschnitt eingeordnet werden. Dieser portionsweise abgepackte
Feinschnitt wird erst dann zu einer Zigarette, nachdem der Papierstreifen 23 über
die Perforationslinie 22 geklebt worden ist. Das so hergestellte Produkt ist von einer
fabrikatorisch hergestellten Zigarette nicht zu unterscheiden. Die letztgenannte Ausführungsform
wird als gesonderte Erfindung angesehen und beansprucht.
[0036] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Tabakerzeugnis für die Selbstverfertigung einer Zigarette, insbesondere Filter-Zigarette,
bestehend aus einer der Tabakfüllung einer fertigen Zigarette angepaßten Tabakportion
(14), deren Mantelfläche luftdurchlässig ist, so daß sie als solche nicht rauchbar
ist, wobei die Tabakportion (14) samt Mantelfläche aus vollständig rauchbaren bzw.
durch Rauchen konsumierbarem Material besteht, und wobei die Tabakportion (14) formstabil
und in Querschnitt und Länge an den Tabakaufnahmeraum (13) einer Zigarettenpapierhülse
(11) angepaßt ist, so daß die Mantelfläche im wesentlichen unter Beibehaltung der
vorgegebenen Form der Tabakportion innerhalb der Zigarettenpapierhülse an dem Zigarettenpapier
zum Abrauchen dicht anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakportion (14) als Vorfabrikat innerhalb einer äußeren, stirnseitig jeweils
offenen Stranghülle (15) aus nicht rauchbarem, insbesondere auch schlecht oder nicht
brennbarem Material, angeordnet ist, derart, daß sie aus der Stranghülle (15) in die
Zigarettenpapierhülse (11) überführbar ist, und zwar im wesentlichen unter Beibehaltung
ihrer vorgegebenen Form.
2. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) eine Länge aufweist, die entweder gleich, kleiner
oder größer als die Länge der Tabakportion (14) ist.
3. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) aus schlecht brennbarem, insbesondere mit Aluminium
kaschiertem und damit praktisch nicht brennbarem Papier besteht.
4. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) aus transparenten Folienmaterial besteht.
5. Tabakerzeugnis nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) aus Kunststoffolie, Stanniol- oder Aluminiumfolie
besteht.
6. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakportion (14) innerhalb der äußeren Stranghülle (15) so plaziert ist,
daß zumindest ein stirnseitiges Ende der Tabakportion (14) mit einen der beiden stirnseitigen
Enden der Stranghülle (15) bündig ist.
7. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) eine größere Länge aufweist als der Tabakaufnahmeraum
(13) der Zigarettenpapierhülse (11).
8. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakportion (14) innerhalb der äußeren Stranghülle (15) unter geringfügiger
radialer Kompression angeordnet ist, derart, daß die Tabakportion (14) nach Überführung
in die Zigarettenpapierhülse (11) sich innerhalb derselben unter entsprechender geringfügiger
radialer Expansion dicht an deren Innenfläche anlegt.
9. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mantelfläche der Tabakportion (14) durch eine Umhüllung aus rauchbaren bzw.
durch Rauchen konsumierbarem Material, wie Zigarettenpapier, Zellulosevlies, Tabakfolie,
Folientabak oder dergleichen besteht, wobei die Luftdurchlässigkeit der Unhüllung
derart ist, daß die Tabakportion (14) als solche nicht abrauchbar ist.
10. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakportion (14) durch rauchbare bzw. durch Rauchen konsumierbare Bindemittel
zusammengehalten ist.
11. Tabakerzeugnis nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umhüllung der Tabakportion (14) aus porösen oder über die gesamte Länge mit
Poren, Schlitzen oder dergleichen versehenem Zigarettenpapier oder Zellulosevlies
oder dergleichen besteht, welches eine Dicke bzw. Stärke aufweist, die gerade noch
ausreicht, um die in herkömmlicher Weise komprimierte Tabakfüllung zusammenzuhalten.
12. Tabakerzeugnis nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umhüllung der Tabakportion (14) ein Gewicht von weniger als 10 Gramm, insbesondere
etwa 8-12 g/m² besitzt.
13. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem stirnseitigen Ende der Tabakportion (14) ein etwa querschnittsgleiches
Filterstück angesetzt ist.
14. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stranghülle (15) zumindest innenseitig einen reduzierten Reibungskoeffizienten
aufweist und zu diesem Zweck entsprechend behandelt, insbesondere beschichtet, geglättet
oder zur Vermeidung des sogenannten Slip-Stick-Effektes fellartig strukturiert ist.
15. Tabakerzeugnis nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tabakportion (14) innerhalb der äußeren Stranghülle (15) derart komprimiert
ist, daß durch die radiale Expansion außerhalb der äußeren Stranghülle (15) die Tabakportion
(14) einen Durchmesser einnimmt, der etwa dem Außendurchmesser der äußeren Stranghülle
(15) bzw. dem Innendurchmesser der Zigarettenpapierhülse (11) entspricht.
16. Tabakerzeugnis nach einen der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der äußeren Stranghülle (15) geringfügig, insbesondere etwa
1/20 - 2/10 mm kleiner ist als der Innendurchmesser der Zigarettenpapierhülse (11),
wobei der Außendurchmesser der Tabakportion (14) bis zu etwa 3/10 mm kleiner sein
kann als der Innendurchmesser der Zigarettenpapierhülse (11).
17. Tabakerzeugnis nach einen der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der äußeren Stranghülle (15) etwa gleich dem Außendurchmesser
der Zigarettenpapierhülse (11) ist, so daß die Stranghülle (15) zum Zwecke der Überführung
der Tabakportion (14) in eine vorgefertigte Zigarettenpapierhülse stirnseitig an diese
ansetzbar ist.
18. Verfahren zum Selbstverfertigen von Zigaretten, insbesondere Filter-Zigaretten durch
den Verbraucher unter Verwendung eines Tabakerzeugnisses nach einem der Ansprüche
1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überführung der Tabakportion (14) aus der äußeren Stranghülle (15) in eine
vorgefertigte Zigarettenpapierhülse (11) mittels eines Überführungsstabes (19), durch
Blasen und/oder durch Heraus- oder Abziehen der äußeren Stranghülle (15) aus dem Tabakaufnahmeraum
(13) der Zigarettenpapierhülse (11) bzw. von der Tabakportion (14) unter gleichzeitigem
Festklemmen derselben innerhalb der Zigarettenpapierhülse erfolgt.
19. Verfahren zum Selbstverfertigen von Zigaretten, insbesondere Filter-Zigaretten, durch
den Verbraucher unter Verwendung eines Tabakerzeugnisses nach einen der Ansprüche
1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß um das Tabakerzeugnis (12) ein Zigarettenpapierblättchen herumgewickelt und in
an sich bekannter Weise verklebt wird, wobei anschließend die äußere stranghülle (15)
von der Tabakportion (14) abgezogen bzw. aus der durch Wickeln hergestellten Zigarettenpapierhülse
(11) herausgezogen wird.