[0001] Die Erfindung betrifft eine Rettungsinsel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Rettungsinseln dieser Art, die eine oder mehrere mittels Verschlußklappe und Reißverschlüssen
verschließbare Ein- und Ausstiegsluken besitzen, sind z.B. aus der DE-PS 23 01 124
bekannt. Sie weisen bisher den Nachteil auf, daß die Dichtwirkung der in der Handhabung
sehr vorteilhaften Reißverschlüsse bei Dauerbeanspruchung nicht befriedigt, da nicht
verhindert werden kann, daß Spritzwasser und Sturzseen, die bei rauher Witterung ständig
auf sie auftreffen, an den Fügelinien der Reißverschlußglieder in den Innenraum der
Rettungsinsel durchsickern.
[0003] Die in der GB-PS 812 771 beschriebene Möglichkeit, eine Ein- und Ausstiegsluke mittels
eines Paares schürzenartiger, einander überlappender Klappen zu verschließen, von
denen die eine mit dem oberen und die andere mit dem unteren Rand der Luke verbunden
ist und zwischen deren seitlichen Rändern und den entsprechenden Rändern der Luke
fächerartige Zwickel eingefügt sind, kann noch erheblich weniger befriedigen; denn
bei ihr besteht die Gefahr, daß nicht nur Sickerwasser sondern unter ungünstigen Umständen
auch schwallartig größere Wassermengen in den Innenraum der Rettungsinsel gelangen.
[0004] Da die bisherige Erfahrung gezeigt hat, daß es nicht möglich ist, strapazierfähige,
funktionssichere Reißverschlüsse bereitzustellen, die auf die Dauer eine absolute
Wasserdichtigkeit gewährleisten, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Rettungsinsel so zu verbessern, daß einerseits die Handhabungsvorteile der Reißverschlüsse
der Verschlußklappe genutzt werden und andererseits auf konstruktiv einfache Art sicher
verhindert wird, daß Sickerwasser in den Passagierraum der Rettungsinsel gelangt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rettungsinsel der eingangs genannten
Art gelöst, die die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
[0006] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung geht davon aus, daß absolut wasserdichte Reißverschlüsse nicht zur
Verfügung stehen, und sie löst das beschriebene Problem auf verblüffend einfache Art
dadurch, daß sie eine Möglichkeit schafft, das unvermeidliche Sickerwasser zunächst
vom Passagierraum fernzuhalten und es in bevorzugten Ausführungsformen sogar praktisch
vollständig wieder nach außen abzuleiten.
[0008] Zu diesem Zweck ist eine Dichtschürze vorgesehen, die vom Passagierraum aus so hochgeklappt
und gerafft werden kann, daß sie eine die Ein- und Ausstiegsluke abdeckende, nach
unten und seitlich geschlosssene und nur nach oben offene Tasche bildet, in der das
durch die Reißverschlüsse der Verschlußklappe eintretende Sickerwasser aufgefangen
und gesammelt wird. Entsprechend dem erheblichen Aufnahmevolumen der von der Dichtschürze
gebildeten Tasche, wird auf diese Weise über eine lange Zeit verhindert, daß Sickerwasser
in den Passagierraum gelangt.
[0009] Die besagte Dichtschürze ist in ihren seitlichen Abmessungen so gestaltet, daß sie
- obwohl ihre Seitenränder bis oberhalb der Höhe der Ein- und Ausstiegsluke unlösbar
fest und wasserdicht mit der den Passagierraum überspannenden Dachhaut verbunden sind
- in den Passagierraum hinein heruntergeklappt werden kann, wodurch sie die Öffnung
der Ein- und Ausstiegsluken freigibt.
[0010] Die Dachhaut der Rettungsinsel kann am Grunde der durch die hochgeklappte Dichtschürze
gebildeten Tasche kleine Abflußöffnungen aufweisen, durch die das in der Tasche aufgefangene
Sickerwasser nach außen abfließen kann. Da sich diese Abflußöffnungen in der stabilen
Schwimmlage der Rettungsinsel oberhalb der Wasserlinie befinden, kann in umgekehrter
Richtung Wasser von außen, wenn überhaupt, dann nur kurzfristig und in vernachlässigbar
geringer Menge, durch die Abflußöffnungen in die Tasche gelangen.
[0011] Die Dichtschürze kann an ihrem unteren Rand so in einer durchgehenden Linie mit der
Dachhaut und der Verschlußklappe verbunden sein, daß die Verbindungslinie, die die
von der hochgeklappten Dichtschürze gebildete Tasche nach unten abschließt, von den
beiden Seiten zur Mitte ansteigend verläuft. Hierdurch fließt das gesamte in der Tasche
aufgefangene Sickerwasser zwangsweise an die tiefsten Punkte der so erzeugten spitztütenartigen
Teile der Tasche, von wo es durch dort in der Dachhaut angebrachte Abflußöffnungen,
wie oben erläutert, vollständig nach außen abgeleitet wird.
[0012] Die beigefügten Zeichnungen erläutern den konstruktiven Aufbau und die Wirkungsweise
der Erfindung in schematischen Darstellungen, und zwar zeigen
- Fig. 1
- eine Außenansicht einer Ein- und Ausstiegsluke mit Verschlußklappe und Dichtschürze
einer Rettungsinsel in geöffnetem Zustand,
- Fig. 2
- dieselbe Ein- und Ausstiegsluke, vom Passagierraum aus gesehen, in geöffnetem Zustand,
- Fig. 3
- eine entsprechende passagierraumseitige Ansicht einer geschlossenen Ein- und Ausstiegsluke.
[0013] Die in Fig. 1 wiedergegebene Teilansicht einer Rettungsinsel zeigt eine Ein- und
Ausstiegsluke im geöffneten Zustand, die in bekannter Weise als Ausschnitt 1 in der
Dachhaut 3 ausgebildet und mit einer diesem Ausschnitt flächengleichen flexiblen,
im allgemeinen aus dem Dachhautmaterial bestehenden Verschlußklappe 2 verschließbar
ist. Die Verschlußklappe 2 ist an ihrem unteren Rand 2.4 einstückig mit der Dachhaut
3 verbunden, während ihre seitlichen Ränder 2.1 und 2.2 sowie ihr oberer Rand 2.3
mittels nicht dargestellter Reißverschlüsse mit den korrespondierenden Rändern 1.1,
1.2 und 1.3 des Ausschnittes 1 verbindbar sind.
[0014] Seitlich und unter der geöffneten Verschlußklappe 2 ist eine heruntergeklappte Dichtschürze
4 erkennbar, deren Seitenränder 4.1, 4.2 und unterer Rand 4.4 in einer durchgehenden
wasserdichten Verbindungslinie 3.1-3.4-3.2 fest mit der Dachhaut 3 verbunden sind.
Die Dichtschürze 4 ist im Verhältnis zur Verschlußklappe 2 in der Breite um die Seitenteile
4.0 so überdimensioniert, daß ihr Mittelteil in die dargestellte Lage heruntergeklappt
werden kann, in der sie die gesamte Öffnung der Ein- und Ausstiegsluke freigibt.
[0015] Die in Fig. 2 wiedergegebene passagierraumseitige Ansicht derselben Ein- und Ausstiegsluke
bedarf aufgrund der vorstehenden Beschreibung keiner weiteren Erläuterungen.
[0016] Die in Fig. 3 dargestellte Innenansicht einer Rettungsinsel zeigt eine Ein- und Ausstiegsluke
im geschlossenen Zustand, in dem die Verschlußklappe 2 mittels Reißverschlüssen geschlossen
und die Dichtschürze 4 hochgeklappt und mittels lösbarer Befestigungsmittel 6 in Form
von Halterungen stramm gespannt gehalten ist. Die Seitenteile 4.0 der Dichtschürze
4 sind zu aufrechten Wickeln gerollt oder entsprechend gerafft und durch geeignete,
bei geöffneter Verschlußklappe 2 auch von außen lösbare Befestigungsmittel 4.5 und
4.6, beispielsweise Verschnürungen, in dieser Position fixiert.
[0017] In der in Fig. 3 wiedergegebenen bevorzugten Ausführungsform verläuft der untere
Rand 4.4 der Dichtschürze 4 und die zugehörige untere Verbindungslinie 3.4 der durchgehenden
Verbindungslinie 3.1-3.4-3.2 über die Verschlußklappe 2, und zwar von beiden Seiten
her zur Mitte der Verschlußklappe ansteigend. Hierdurch entstehen in der zwischen
der Verschlußklappe 2 und der Dichtschürze 4 gebildeten Tasche zwei nach seitlich
unten spitz zulaufende Kammern, an deren tiefsten Stellen die in der Zeichnung angedeuteten
Abflußöffnungen 5.1 und 5.2 in der Dachhaut 3 angebracht sind. Das durch die Reißverschlüsse
der Verschlußklappe 2 in die besagte Tasche gelangende Sickerwasser wird so zwangsläufig
zu den Abflußöffnungen 5.1 und 5.2 geleitet und kann durch diese nach außen abfließen.
1. Rettungsinsel mit einem allseitig umschlossenen, von umlaufenden Luftschläuchen getragenen
überdachten Passagierraum mit mindestens einer Ein- und Ausstiegsluke in Form eines
Ausschnittes (1) in der zeltartigen Dachhaut (3) und einer diesem Ausschnitt (1) flächengleichen,
flexiblen Verschlußklappe (2), die mit ihrem unteren Rand (2.4) fest mit der Dachhaut
(3) verbunden ist oder mit dieser eine Einheit bildet und deren übrige Ränder (2.1,
2.2, 2.3) mittels Reißverschlüssen mit den korrespondierenden Rändern (1.1, 1.2, 1.3)
des Ausschnittes (1) lösbar verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß passagierraumseitig eine flexible Dichtschürze (4) vorgesehen ist,
deren Seitenränder (4.1, 4.2) entlang den seitlichen Rändern (1.1, 1.2) des Ausschnittes
(1) über seitliche Verbindungslinien (3.1, 3.2) mit der Dachhaut (3) und deren unterer
Rand (4.4) entweder entlang dem unteren Rand (2.4) der Verschlußklappe (2) mit der
Dachhaut (3) oder mit der Dachhaut (3) und der Verschlußklappe (2) über eine untere
Verbindungslinie (3.4) zu einer durchgehenden Verbindungslinie (3.1-3.4-3.2) wasserdicht
und fest verbunden sind,
wobei die Dichtschürze (4) in Höhe und Breite so dimensioniert ist, daß sie sich im
hochgeklappten Zustand (Fig. 3) über den oberen Rand (2.3) der Verschlußklappe (2)
erstreckt und in diesem Zustand durch losbare Befestigungsmittel (6) oberhalb der
Verschlußklappe (2) an der Dachhaut (3) so fixierbar ist, daß sie eine nur nach oben
offene und im übrigen wasserdichte Tasche bildet, und daß sie im herabgeklappten Zustand
(Fig. 1 und Fig. 2) die Ein- und Ausstiegsluke freigibt.
2. Rettungsinsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe (2)
oder die Dachhaut (3) unmittelbar oberhalb der tiefsten Punkte ihrer Verbindungslinie
(3.4) mit dem unteren Rand (4.4) der Dichtschürze (4) Abflußöffnungen (5.1, 5.2) aufweist,
die aus dem Inneren der zwischen der Verschlußklappe (2) und der Dichtschürze (4)
gebildeten Tasche ins Freie münden.
3. Rettungsinsel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Verbindungslinie
(3.4) des unteren Randes (4.4) der Dichtschürze (4) mit der Dachhaut (3) und der Verschlußklappe
(2) im hochgeklappten Zustand (Fig. 3) der Dichtschürze (4) vom unteren Ende der einen
seitlichen Verbindungslinie (3.1) bis zur halben Breite der Verschlußklappe (2) ansteigend
und von dort zum unteren Ende der anderen seitlichen Verbindungslinie (3.2) entsprechend
abfallend verläuft.