Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Element für das Abschalen von abschnittsweise
zu betonierenden Betondecken.
[0002] Beim abschnittsweisen Betonieren von Betondecken müssen Bewehrungseisen aus dem jeweils
gerade zu betonierenden Abschnitt durch die Abschalung hindurch in den nachfolgend
zu betonierenden Abschnitt ein Stück weit hineinragend verlegt werden. Durch die Einbettung
der Bewehrungseisen in beiden Abschnitten soll der Verbund beider Abschnitte sichergestellt
werden. Ein gewisses Problem stellt sich hierbei darin, einerseits die Abschalung
ausreichend stabil auszubilden, andererseits jedoch die Durchführung der Bewehrungseisen
durch die Abschalung auf einfache Weise zu ermöglichen. Desweiteren wird häufig eine
Schubverzahnung zwischen den Betondeckenabschnitten verlangt.
Stand der Technik
[0003] Es sind Abschalungselemente der eingangs genannten Art bekannt, bei denen eine schrumpffähige
Folie beidseitig auf ein Stabwerk aus Eisen unter Heisslufteinwirkung derart aufgebracht
ist, dass die beiden Folienebenen im Bereich der Fenster zwischen den Stäben des Stabwerkes
stoffschlüssig miteinander verschmelzen. Das entsprechende Herstellungsverfahren ist
beschrieben in der DE,Al,31 38 513.
[0004] Die bekannten Abschalungselemente haben sich im praktischen Einsatz bewährt, sind
leicht herstellbar und kostengünstig. Durch die Folie der bekannten Abschalungselemente
lassen sich die Bewehrungseisen mit Vorteil einfach durchstossen. Das Bohren von Löchern
oder dergl. ist nicht erforderlich.
[0005] Die bekannten Abschalungselemente sind nur einmal verwendbar und müssen deshalb nach
Gebrauch entsorgt werden. Ein Nachteil besteht nun darin, dass bei ihnen das Metall
der Stäbe des Stabwerkes mit dem Kunststoff der Folien praktisch untrennbar verbunden
ist. In zunehmendem Masse bemüht man sich heute jedoch, den auf Baustellen anfallenden
Abfall so zu entsorgen, dass eine Wiederverwertung des entsorgten Materials möglich
ist. Durch die Untrennbarkeit von Metall und Folie können die bekannten Abschalungselemente
jedoch weder zusammen mit dem Metallabfall noch zusammen mit dem Kunststoffabfall
entsorgt werden.
Mit den bekannten Abschalungselementen ergibt sich auch keine Schubverzahnung zwischen
den nacheinander betonierten Betondeckenabschnitten.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Abschalungselement anzugeben, dass
bei gleich einfacher Handhabbarkeit und Kostengünstigkeit recyclingfähig ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Abschalungselement mit den Merkmalen von Anspruch
1.
[0008] Das erfindungsgemässe Abschalungselement ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass
es als Grundelement eine längliche, gegen Feuchtigkeitsaufnahme geschützte Platte
aus Wellkarton aufweist.
[0009] Obwohl das Grundelement nur aus Pappe besteht, sind Stabilität und Eigensteifigkeit
des erfindungsgemässen Schalungselements durchaus ausreichend. Der Schutz gegen Feuchtigkeitsaufnahme
gewährleistet, dass das Grundelement aus Pappe während seines Gebrauchs und ggf. schon
vorher bei einer ungeschützten Lagerung auf der Baustelle im Freien durch Feuchtigkeitseinwirkung
nicht aufweicht und instabil wird.
[0010] Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0011] Der Feuchtigkeitsschutz erfolgt vorzugsweise mittels Imprägnierung oder durch Beschichten
mit einer Folie. An der Wellkartonplatte kann in ihrer Längsrichtung zur Erzielung
einer Schubverzahnung zwischen den nacheinander zu erstellenden Betondeckenabschnitten
sowie ggf. zur zusätzlichen Versteifung eine Profilleiste von geringerer Breite lösbar
befestigt werden. Ein sehr wirksame Schubverzahnung kann auch durch Aufbringen einer
Wellpappee mit offenen Wellen auf die Wellkartonplatte erzielt werden. Desweiteren
kann die Wellkartonplatte in regelmässigen Abständen mit Einstanzungen und/oder Markierungen
versehen sein, die Schwachstellen oder bevorzugte Stellen zur Erleichterung des Durchstossens
von Bewehrungseisen ausbilden bzw. kennzeichnen.
[0012] Sämtliche der vorgenannten Teile des erfindungsgemässen Abschalungselements können
nach seinem Gebrauch voneinander getrennt und dadurch recyclingfähig entsorgt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in einer einzigen Figur in perspektivischer Darstellung
ein erfindungsgemäss ausgebildetes Schalungselement.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0014] Das in der Figur dargestellte Schalungselement weist als Grundelement eine längliche
Platte 1 aus Wellkarton auf.
[0015] Die Wellkartonplatte 1 ist hier zweilagig, könnte jedoch auch ein- oder dreilagig
mit einer Schichtdicke von etwa 5 mm pro Lage ausgebildet sein. Eine typische Länge
ist 250 cm bei einer Breite zwischen 12 und 50 cm.
[0016] Die Wellkartonplatte 1 ist weiter gegen Feuchtigkeitsaufnahme imprägniert und zwar
vorzugsweise mittels einer eingespritzten Masse aus einem Wachs.
[0017] In ihrer Längsrichtung ist an der Wellkartonplatte 1 vor allem zur Erzielung einer
Schubverzahnung zwischen den nacheinander zu erstellenden Betondeckenabschnitten eine
Profilleiste 2 von geringerer Breite befestigt. Die Profilleiste 2 hat auch einen
Versteifungseffekt auf die Wellkatonplatte. Oberhalb und unterhalb der Profilleiste
2 ist die Wellkartonplatte 1 in regelmässigen Abständen von beispielsweise 5 cm mit
Einstanzungen versehen, von denen lediglich eine mit dem Bezugszeichen 3 versehen
ist. Die Einstanzungen 3 bilden Schwachstellen in der Wellkartonplatte 1, an denen
Bewehrungseisen der Deckenbewehrung einfach durchgestossen werden können. Lediglich
zwei solcher Bewehrungseisen sind dargestellt und mit 4 bezeichnet. Die Einstanzungen
sind im gewählten Beispiel als kreuzförmige Schlitze ausgeführt. Anstelle von Einstanzungen
oder auch in Ergänzung zu diesen könnten auch Markierungen vorgesehen sein.
[0018] Die Profilleiste 2 besteht aus Holz. Um sicherzustellen, dass sie sich beim Entschalen
des erstellten Betondeckenabschnitts leicht vom Beton ablösen lässt, ist sie einerseits
bezüglich ihres Profils trapezförmig ausgebildet und andererseits mit einer Folie
5 ummantelt. Als Folie kann eine Polyethylenfolie mit einer Stärke zwischen 50 und
150 Mikrometer verwendet werden.
[0019] Um die getrennte Entsorgung der Wellkartonplatte 1, der Profilleiste 2 sowie der
Folie 5 sicherzustellen, sind die genannten Elemente lösbar miteinander verbunden.
Insbesondere besteht keine feste Verbindung zwischen der Profilleiste 2 und der sie
umhüllenden Folie 5.
[0020] Als Abziehhilfe zum Ablösen des Abschalungselements von der Betonfront des erstellten
Betondeckenabschnitts ist weiter mindestens ein aussenseitig um die Profilleiste 2
herumgeführtes Band 6 vorgesehen.
[0021] Schliesslich kann die Wellkartonplatte 1 auch noch durch in sie in regelmässigen
Abständen von etwa 30 cm eingeschobene Rundeisen von etwa 4mm Durchmesser verstärkt
bzw. versteift werden. In der Figur sind wiederum lediglich zwei solcher Versteifungseisen
dargestellt und mit 7 bezeichnet. Je nach der Ausrichtung der Wellung der Wellkartonplatte
1 kommen die Versteifungseisen horizontal oder vertikal zur Anordnung. Ihre vertikale,
d.h. zur Längsrichtung der Profilleiste 2 senkrechte Anordnung ist bevorzugt.
[0022] Zusätzlich zu oder anstelle der Profilleiste 2 kann zur Erreichung einer Schubverzahnung
auf einer oder beiden Seiten der Wellkartonplatte 1 auch eine Wellpappe 8 mit offenen
Wellen aufgebracht sein, deren offene Wellen in Längsrichtung der Wellkartonplatte
1 verlaufen. Die gleiche Struktur wird übrigens erreicht, wenn einfach die äusserste
Deckschicht der Wellkartonplatte 1 weggelassen wird.
[0023] Ist die Wellpappe 8 auf beiden Seiten angebracht, kann die Wellkartonplatte 1 beidseitig
verwendet werden.
[0024] Der seitliche Abschluss der Wellpappe 8 der Wellkartonplatte kann dadurch erreicht
werden, dass die letzte der Wellen jeweils fest mit der Oberfläche der Wellkartonplatte
1 verbunden, z.B. verklebt wird.
[0025] Es ist aber auch denkbar, an den Längsseiten der Wellkartonplatte 1 ein- oder beidseitig
einen Dichtungsstreifen vorzusehen, der die Wellkartonplatte 1 und die Wellpappe 8
einfasst und gegen das Eindringen von Beton schützt.
1. Schalungselement für das Abschalen von abschnittsweise zu betonierenden Betondecken,
dadurch gekennzeichnet, dass es als Grundelement eine längliche, gegen Feuchtigkeitsaufnahme
geschützte Platte (1) aus Wellkarton aufweist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellkartonplatte
ein-, zwei- oder dreilagig mit einer Dicke von 5 mm pro Lage ist.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wellkartonplatte
in ihrer Längsrichtung eine Profilleiste (2) von geringerer Breite lösbar befestigt
ist.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wellkartonplatte in regelmässigen Abständen mit Einstanzungen (3) und/oder Markierungen
versehen ist, die Schwachstellen oder bevorzugte Stellen zur Erleichterung des Durchstossens
von Bewehrungseisen (4) ausbilden bzw. kennzeichnen.
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wellkarton mit einer Wachsmasse imprägniert oder mit einer Folie beschichtet ist.
6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wellkarton zweilagig ist und bei einer Länge von 250 cm und einer Breite zwischen
12 und 50 cm eine Dicke von 10 mm aufweist.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Profilleiste aus Holz besteht und mit einer Folie (5), vorzugsweise einer Polyethylenfolie
mit einer Stärke zwischen 50 und 150 Mikrometer ummantelt ist.
8. Schalungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass keine feste Verbindung
zwischen der Profilleiste und der Folie besteht.
9. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es
mit mindestens einem, ggf. aussenseitig um die Profilleiste herumgeführten Band (6)
als Abziehhilfe vom Beton beim Entschalen versehen ist.
10. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wellkartonplatte durch in sie in regelmässigen Abständen eingeschobene Rundeisen (7)
verstärkt ist.
11. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich
zu oder anstelle einer Profilleiste (2) zur Erzielung einer Schubverzahnung die Wellkartonplatte
(1) an wenigstens einer ihrer Seiten mit einer in Längsrichtung verlaufenden Wellpappe
(8) mit offenen Wellen versehen ist.