[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablageeinrichtung zum wahlweisen seitenversetzten Abstapeln
blattförmiger Aufzeichnungsträger in einem Ablagefach einer Druckeinrichtung.
[0002] Je höher die Druckleistung einer Druckeinrichtung für blattförmige Aufzeichnungsträger
ist, umso mehr Wert wird darauf gelegt, die bedruckten Aufzeichnungsträger sauber
und einwandfrei in einem Ausgabefach abzustapeln. Es sind daher eine Vielzahl von
Maßnahmen bekannt, die zum Ziel haben, die abzulegenden Aufzeichnungsträger auch unter
Ausnutzung ihrer Transportgeschwindigkeit und ihres Eigengewichtes bezüglich einer
Kante oder Wandung des Ausgabefaches auszurichten.
[0003] In speziellen Anwendungsfällen wird bei leistungsfähigen Druckeinrichtungen, beispielsweise
elektrofotografischen Druckeinrichtungen in einem kontinuierlichen Betrieb nacheinander
eine Mehrzahl von Druckaufträgen (Jobs) abgearbeitet. Ein für die Organisation des
Druckbetriebes wesentliches Merkmal eines Druckauftrages ist, daß die jeweils einem
einzelnen Druckauftrag zugeordnet Menge der bedruckten Aufzeichnungsträger für sich
weiter behandelt werden muß. Das bedeutet, daß verschiedenen Druckaufträgen zugeordnete
Aufzeichnungsträger an der Ausgabestation der Druckeinrichtung voneinander zu trennen
sind, um sie separat zu bündeln, zu verpacken oder auf eine andere Weise weiterzubehandeln.
[0004] Eine derartige Ablageeinrichtung zum wahlweisen seitenversetzten Abstapeln blattförmiger
Aufzeichnungsträger in einem Ablagefach einer Druckeinrichtung ist aus der WO 89/08599
bekannt. Mit dieser Ablageeinrichtung werden die Aufzeichnungsträger in dem Ausgabefach
so abgestapelt, daß zu unterschiedlichen Druckaufträgen gehörende Aufzeichnungsträger
im Ablagestapel eindeutig gekennzeichnet sind. Dazu ist der gegenseitige Abstand der
Seitenwände des Ausgabefaches größer als die Stapelbreite der abzulegenden Aufzeichnungsträger.
Außerdem sind als Ausrichtmittel umlaufende Vorschubeinrichtungen vorgesehen, die
jeweils einer der Seitenwände des Ausgabefaches zugeordnet und wechselseitig betätigbar
sind. Mit diesen Vorschubeinrichtungen sind die Aufzeichnungsträger alternativ mit
jeweils einer der Seitenwände bündig abstapelbar. Zur Sicherung der Abstapelfunktion
weist die Ablageeinrichtung dreiflügelige Elastomerpaddelräder auf, die im Bereich
der stirnseitigen Ecken alternativ unter 45° Eingriffswinkel auf den Aufzeichnungsträger
wirken.
[0005] Mit dieser an sich vorteilhaften Ablageeinrichtung können folgende Probleme auftreten:
Die Eintauchtiefe des Paddelrades in die Aufzeichnungsträgerebene muß einen definierten
Wert haben, um eine ausreichend große, jedoch nicht zu große Krafteinwirkung auf den
Aufzeichnungsträger zu erzielen. Eine zu geringe Eintauchtiefe führt zu einer schlechten
Deckungsgenauigkeit der abzustapelnden Aufzeichnungsträger. Ist die Eintauchtiefe
zu hoch, so werden die Aufzeichnungsträger an den Anschlagflächen ausgeknickt und
eventuell beschädigt. Auch hierdurch wird das Stapelergebnis stark beeinträchtigt
und führt mitunter auch zu einem Ablagestau, der eine Unterbrechung des Druckvorganges
erforderlich macht. Da die Eintauchtiefe des Paddelrades sehr stark von dem individuellen
Druckprogramm und der daraus resultierenden möglichen örtlichen Wölbung sowie von
der allgemeinen Wölbung des Papieres und dem Verschleißzustand des Paddelrades abhängt,
können mit dieser Anordnung bezüglich der Betriebssicherheit Probleme auftreten.
[0006] Die Paddelräder greifen unter einem Winkel von 45° auf den Aufzeichnungsträger ein.
Hiermit soll erreicht werden, daß der Aufzeichnungsträger sich sowohl an die vordere
als auch an die seitliche Anschlagfläche des Ablagefaches anlegt. Da sich der Aufzeichnungsträger
jedoch in der Regel erst an einer Seite des Ablagefaches anlegt, ist eine seitliche
Relativbewegung unter dem eingreifenden Paddelrad und gegen den Widerstand der bereits
anliegenden Anschlagfläche erforderlich. Dies hat eine verzögerte Bewegung des Aufzeichnungsträgers
zur Folge und bewirkt, daß der Aufzeichnungsträger häufig noch nicht die zweite Anschlagfläche
und damit seine Ablageposition erreicht hat, wenn bereits das nächste Einzelblatt
zum Abstapeln dem Ablagefach zugeführt wird. Da dieses nächste Einzelblatt die Einwirkung
des Paddelrades auf das vorher abgelegte Einzelblatt abschirmt, bleibt dieses vorher
abgelegte Einzelblatt in unkorrekter Lage liegen.
[0007] Ziel der Erfindung ist es deshalb, eine Ablageeinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der eine sehr gute Deckungsgenauigkeit der abgestapelten blattförmigen
Aufzeichnungsträger bei hoher Betriebssicherheit und geringem Wartungsaufwand möglich
ist.
[0008] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Ablageeinrichtung so auszugestalten,
daß auch durch den Druckprozeß verformte Einzelblätter unterschiedlichen Papierformats
sicher und dekkungsgenau abgelegt werden können.
[0009] Diese Ziele werden bei einer Ablageeinrichtung der eingangs genannten Art gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0011] Die erfindungsgemäße Lösung zielt darauf ab, die bedruckten Aufzeichnungsträger in
einem Ausgabefach der Ablageeinrichtung jeweils so abzustapeln, daß die Aufzeichnungsträger,
die verschiedenen Druckaufträgen zugehören, jeweils zueinander seitlich versetzt in
dem Ausgabestapel abgelegt sind. Diese seitliche Versatz muß absolut betrachtet nicht
sehr groß sein. Es genügt, wenn er so bemessen ist, daß dadurch manuell ein Separieren
der unterschiedlichen Druckaufträge erleichtert wird.
[0012] Die Erfindung sichert eine gute Ablagequalität unter Berücksichtigung von Toleranzen,
Verschleiß der Paddelräder, Papierwölbung, Druckbild usw. Hierzu ist ein auf dem abzustapelnden
Aufzeichnungsträger frei aufliegendes Paddelrad mit definierter Auflagekraft zum Gesamttoleranzausgleich
vorgesehen, das den Aufzeichnungsträger an einer Stirnwand des Ablagefaches ausrichtet.
Zusätzliche alternativ absenkbare und dann frei aufliegende Paddelräder in den stirnseitigen
Ecken des Ablagefaches sorgen für eine Ausrichtung des Aufzeichnungsträgers an den
Seitenwänden des Ablagefaches. Die Wirkung der Paddelräder auf den Aufzeichnungsträger
in Richtung auf die Stirnwand und auf die Seitenwände wird dadurch getrennt, daß zunächst
das frei aufliegende etwa mittig zu einer Einwurfzone des Aufzeichnungsträgers angeordnete
stirnseitige Paddelrad den Aufzeichnungsträger an der Stirnwand ausrichtet und daß
dann die frei aufliegenden seitlichen Paddelräder über ihre Einzelpaddel den Aufzeichnungsträger
seitlich verschieben. Die Einzelpaddel der Paddelräder sind dabei so angeordnet, daß
sie beim Abstapelvorgang alternativ in Kontakt mit dem Aufzeichnungsträger kommen.
Wird der Aufzeichnungsträger über das stirnseitige Paddelrad vorgeschoben, befinden
sich die Einzelpaddel des entsprechenden aktivierten seitlichen Paddelrades nicht
in Berührungskontakt mit dem Aufzeichnungsträger. Erreicht der Aufzeichnungsträger
die Stirnwand, hebt das transportierende stirnseitige Einzelpaddel bei der Weiterdrehung
des stirnseitigen Paddelrades von dem Aufzeichnungsträger ab und ein Einzelpaddel
des entsprechenden seitlichen Paddelrades verschiebt den Aufzeichnungsträger bis an
die Seitenwand, ehe das folgende Einzelpaddel des stirnseitigen Paddelrades das nächste
abzustapelnde Einzelblatt erfaßt. Die seitlichen Paddelräder und das stirnseitige
Paddelrad werden also bezüglich der Position ihrer Einzelpaddel versetzt betrieben.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird diese Funktion in einfacher Weise dadurch
erreicht, daß die Paddelräder jeweils drei um 120° zueinander versetzt angeordnete
Einzelpaddel aufweisen, wobei die seitlichen Paddelräder um 60° versetzt zu dem stirnseitigen
Paddelrad betrieben werden. Damit wird die Krafteinwirkung auf das Einzelblatt vorherrschend
von einem Paddelrad bewirkt. Zwar kommt es bei der Drehung zu einer gewissen Kraftüberschneidung
durch die Paddelräder, es verbleibt jedoch eine vorherrschende Vorzugsrichtung. Die
Paddelräder behindern sich damit nicht gegenseitig und können eine sichere und definierte
Bewegung des Aufzeichnungsträgers durchführen. Die Paddelräder haben eine definierte
Auflagekraft auf dem Aufzeichnungsträger und sie sind hinsichtlich ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit
und Dimension so ausgelegt, daß trotz freier Auflage auf dem Aufzeichnungsträger die
Paddelräder nur mit den Spitzen der Einzelpaddel auf dem Aufzeichnungsträger abrollen.
Damit wird in den Lücken zwischen den Einzelpaddeln der Aufzeichnungsträger freigegeben.
[0014] Die seitlichen Paddelräder werden mit Hilfe einer motorisch antreibbaren Schwenkeinrichtung
entsprechend der gewünschten Ablage am linken oder rechten seitlichen Rand des Ablagefaches
wechselweise abgesenkt. Das stirnseitige Paddelrad befindet sich ständig in einer
definierten Betriebslage relativ zum abzustapelnden Einzelblatt und ist so angeordnet,
daß es durch Drehung mit seinen Einzelpaddeln das auszurichtende Einzelblatt erfaßt
und an die stirnseitige Anschlagfläche des Ablagefaches transportiert.
[0015] Die Position des stirnseitigen Paddels sollte in vorteilhafter Weise in etwa in der
Mitte der Einwurfzone für den Aufzeichnungsträger liegen, um eine möglichst symmetrische
Krafteinwirkung auf den Aufzeichnungsträger zu erreichen.
[0016] Um zu vermeiden, daß das ankommende Einzelblatt stumpf an den seitlichen Paddelrädern
anstößt und beschädigt wird oder gar zurückprallt, weist die Schwenkeinrichtung für
die seitlichen Paddelräder ein Abweisblech auf.
[0017] Ist der Winkel zwischen den Seitenwänden des Ablagefaches und der Stirnwand 90° und
ist außerdem aufgrund eines einseitigen Druckprogrammes die Stapelhöhe der abgestapelten
Einzelblätter auf der linken und rechten Seite des Ablagefaches unterschiedlich, so
neigen die Einzelblätter unter Einwirkung der Paddelräder beim Abstapeln zum Flattern.
Dies liegt ursächlich daran, daß an den Seitenwänden des Ablagefaches keine definierte
Anlage zustandekommt. Dies wirkt sich negativ auf das Stapelergebnis, insbesondere
bezüglich der Kantengenauigkeit aus.
[0018] Es hat sich als vorteilhaft für das Stapelergebnis erwiesen, wenn im Bereich der
stirnseitigen Ecken des Ablagefaches der Winkel zwischen den Seitenwänden und der
Stirnwand größer als 90°, z. B. 91° gewählt wird. Damit werden auch stark gewölbte
Einzelblätter definiert an den Seitenwänden des Ablagefaches ausgerichtet. Dieselbe
Wirkung läßt sich erzielen, wenn die Seitenwände im Bereich der stirnseitigen Ecken
eine kleine Vorwölbung oder Kröpfung aufweisen, die über die Normallinie der Seitenwand
in den Bereich der Einwurfzone vorragt.
[0019] Die Vorwölbungen oder Verdickungen an den Seitenwänden wirken als Korrekturelemente
beim Abstapeln. Sie sorgen für einen symmetrischen Aufbau des Stapels. Die seitlichen
Paddelräder hintergreifen dabei diese Vorwölbungen.
[0020] Mit der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung kann unabhängig von Papierwölbungen und
einseitigen Druckprogrammen eine sichere und sehr gute Stapelqualität erreicht werden.
Da sich zudem Verschleißerscheinungen an den Paddelrädern nicht negativ auswirken,
kann auch das Wechselintervall dieser Paddelräder deutlich erhöht werden.
[0021] Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellung und werden
im folgenden beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Darstellung der Abstapelvorrichtung von oben mit einer schematischen
Darstellung der Drehlage der Paddelräder,
Figur 2 eine schematische Darstellung der Schwenkeinrichtung für die Paddelräder und
Figur 3 eine vereinfachte Darstellung der Abstapeleinrichtung mit zugehörigem Papierweg,
teilweise in Schnittdarstellung.
[0022] Eine elektrofotografische Druckeinrichtung zum Bedrucken von Einzelblättern weist
eine Abstapeleinrichtung für die Einzelblätter auf. Sie enthält entsprechend der Darstellung
der Figur 1 ein Ablagefach mit einem entsprechend der Stapelhöhe veränderbaren Ablageboden
10 und einem darüber angeordneten Rahmen 11 zur Aufnahme der Ablageelemente. Das Ablagefach
weist Seitenwände 12/1, 12/2 auf, deren gegenseitiger Abstand größer ist als die Stapelbreite
der Einzelblätter sowie eine Stirnwand 13, die als Anschlagfläche für die zwischen
den Seitenwänden 12/1, 12/2 des Ablagefaches im Bereich einer Einwurfzone 14 zugeführten
Einzelblättern dient. Die Seitenwände 12/1, 12/2 weisen in ihrem zur Stirnwand 13
gerichteten Bereich Vorwölbungen oder Kröpfungen 15/1, 15/2 auf, deren Funktion später
erläutert wird. Den stirnseitigen Ecken des Ablagefaches zugeordnet sind alternativ
aktivierbare seitliche Ausrichteinheiten 16/1, 16/2. Sie enthalten jeweils angetriebene
Vorschubelemente 17/1 und 17/2 in Form von Paddelrädern, die im abgesenkten Zustand
der Ausrichteinheiten in Reibkontakt mit dem abzulegenden Einzelblatt bringbar sind
und dann auf das Einzelblatt eine Vorschubkraft parallel zur Stirnwand 13 ausüben.
Weiterhin weist die Einwurfzone 14 eine stirnseitige Ausrichteinheit 16/3 auf, die
ebenfalls ein angetriebenes Vorschubelement 17/3 in Form eines Paddelrades aufweist
und das in Reibkontakt mit dem Einzelblatt auf dieses eine Vorschubkraft in Richtung
Stirnwand 13 ausübt. Sämtliche Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 sind verschwenkbar
auf einer gemeinsamen Antriebswelle 18 angeordnet, die über ein Getriebe 19 mit einem
Antriebsmotor 20 in Verbindung steht. Die Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 weisen jeweils
Schwenkarme 21 auf mit zugehörigen Lagerelementen 22. Das Paddelrad 17/3 der mittleren
Ausrichteinheit 16/3 wird unmittelbar über einen auf Riemenrädern 23 gelagerten Riemen
24 angetrieben. Die Paddelräder 17/1 und 17/2 der seitlichen Ausrichteinheiten enthalten
noch zusätzlich ein Umlenkgetriebe 9, da die Paddelräder parallel zur Stirnwand 13
angeordnet sind und sich mit jeweils entgegengesetztem Drehsinn bewegen. Über die
Antriebswelle 18 in Verbindung mit den Riemen 24 und den Getrieben 25 sind die Paddelräder
17/1 und 17/3 starr miteinander verkoppelt und zwar in einer Position und Lage mit
zugehöriger Drehrichtung, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist. Die Paddelräder
17/1 bis 17/3 weisen dabei jeweils drei um 120° zueinander versetzt angeordnete Einzelpaddel
auf. Sie sind in den Antriebselementen so positioniert, daß das Paddelrad der stirnseitigen
Antriebseinheit 17/3 gegenüber den Paddelrädern 17/1 und 17/2 der seitlichen Ausrichteinheiten
um 60° verdreht angeordnet ist. Durch die gemeinsame starre Koppelung über die Antriebswelle
resultieren die aus der Figur 1 (Pfeile) ersichtlichen Drehrichtungen der einzelnen
Paddelräder 17/1 bis 17/3.
[0023] Um die Ablageeinrichtung den verschiedenen, in der Druckeinrichtung zu verarbeitenden
Einzelblattformaten anpassen zu können, ist die einer Bedienseite der Druckeinrichtung
zugeordnete seitliche Ausrichteinheit 16/1 und die stirnseitige Ausrichteinheit 16/3
verschieblich auf der als Sechskantwelle ausgebildeten Antriebswelle 18 gelagert.
Die beiden Ausrichteinheiten 16/1 und 16/3 stehen dabei über ein Seilgetriebe 25 in
Verbindung, das derart ausgestaltet ist, daß bei einer Veränderung der Positon der
bedienseitigen Ausrichteinheit 16/1 die stirnseitige Ausrichteinheit 16/3 mittig zu
den seitlichen Ausrichteinheiten 16/1 und 16/2 positioniert wird. Zu diesem Zwecke
weist das Seilgetriebe 25 eine Stellseilrolle 26 auf, die mit einem Handrad 27 in
Verbindung steht sowie eine Umlenkrolle 28, die auf der verschieblich angeordneten
bedienseitigen Seitenwand 12/1 angeordnet ist. Weiterhin weist die stirnseitige Ausrichteinheit
16/3 zwei miteinander gekoppelte Umlenkrollen 29 auf. Um die Umlenkrollen 28 und 29
und die Stellseilrolle 26 geführt ist ein Seil 30. Dieses Seil 30 besteht aus einem
Antriebsstrang, der mit einem Ende fest an der bedienseitigen Ausrichteinheit 16/1
befestigt ist. Er ist über die Umlenkrolle 28, die Stellseilrolle 26 und über die
äußere der Umlenkrollen 29 geführt und mit seinem anderen Ende am antriebsseitigen
Rahmen 11 befestigt. Ein separater Rückholstrang des Seiles ist mit einem Ende ebenfalls
fest mit dem bedienseitigen Ausrichtelement 16/1 verbunden. Er umschlingt gegensinnig
zur äußeren Umlenkrolle die innere Umlenkrolle der doppelten Umlenkrolle 29 und er
ist fest mit dem anderen Ende an dem bedienseitigen Rahmen 11 befestigt. Zum Verschieben
der Verschieberelemente 16/1 und 16/3 sind U-förmige Verschiebeelemente 31 vorgesehen,
die auf einer Führungsstange 32 gelagert sind. Sie werden über das Seil 30 bewegt
und positionieren so die Ausrichtelemente 16/1 und 16/3.
[0024] Um die Paddelträger 17/1 bis 17/3 in Abhängigkeit von der gewünschten Ablageposition
verschwenken zu können, sind die Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 mit einer Schwenkeinrichtung
gekoppelt. Dies ist schematisch in der Figur 2 dargestellt bzw. ausschnittsweise in
der Figur 1.
[0025] Die Schwenkeinrichtung enthält einen ersten Hubmagneten 33/1, der über ein Gestänge
34 mit einer oberhalb der antriebsseitigen Ausrichteinheit 16/2 angeordneten Hohlwelle
35 in Verbindung steht. Die Hohlwelle 35 weist einen Ansatz 36 auf, der einen Ansatz
37 der antriebsseitigen Ausrichteinheit 16/2 untergreift (Figur 1). Durch Verschwenken
der Hohlwelle 35 über den Hubmagneten 33/1 wird der Ansatz 37 und damit die antriebsseitige
Ausrichteinheit 16/2 freigegeben und sie schwenkt aufgrund ihres Eigengewichtes in
ihre Betriebslage in der sie sich auf dem Ablageboden 10 abstützt. Durch Bewegung
der Hohlwelle 35 in entgegengesetzter Richtung wird sie wieder in ihre Bereitschaftsposition
zurückgeführt. Ein zweiter Hubmagnet 33/2 steht über ein Gestänge 38, das durch die
Hohlwelle 35 geführt ist in Funktionsverbindung mit der bedienseitigen Ausrichteinheit
16/1 und zwar ebenfalls über einen an dem Gestänge 38 angeordneten Ansatz 39. Der
Ansatz 39 untergreift in entsprechender Weise einen Ansatz (aus Übersichtlichkeitsgründen
in der Figur 1 nicht dargestellt), der bedienseitigen Ausrichteinheit 16/1. Auch diese
Ausrichteinheit 16/1 wird in analoger Weise wie die Ausrichteinheit 16/2 betätigt
und zwar durch Verschwenken des Gestänges 38 über den Hubmagnet 33/2, was ein Anheben
und Absenken der Ausrichteinheit 16/1 zur Folge hat.
[0026] Zur Ansteuerung der stirnseitigen Ausrichteinheit 16/3 weist das Gestänge 38 an seinem
antriebsseitigen Ende ein Betätigungselement 40 auf. Auf diesem Betätigungselement
40 stützt sich ein Ende 41 eines weiteren Gestänges 42 ab. An einer Ausformung 43
dieses Gestänges 42 ist über ein Ansatzstück 44 die stirnseitige Ausrichteinheit 16/3
eingehängt. Das antriebsseitige Ende des Gestänges 42 liegt an einem Steuerungsansatz
35/1 der Hohlwelle 35 frei an. Über das Gestänge 42 wird die stirnseitige Ausrichteinheit
16/3 bewegungsmäßig mit den seitlichen Ausrichteinheiten 16/1 und 16/2 gekoppelt und
zwar derart, daß bei einem Absenken einer der seitlichen Ausrichteinheiten 16/1 oder
16/2 immer die stirnseitige Ausrichteinheit 16/3 mit abgesenkt wird.
[0027] In der in der Figur 2 dargestellten Bereitschaftsposition sind sämtliche Ausrichteinheiten
16/1 bis 16/3 abgehoben. Die Hubmagneten sind stromlos, wobei eine in den Hubmagneten
33/1 und 33/2 angeordnete Feder die Ausrichteinheiten in dieser Position hält. Zur,
bezogen auf die Einwurfzone, links- oder rechtsseitigen Ablage der Einzelblätter,
werden die entsprechenden Hubmagneten 33/1 oder 33/2 alternativ betätigt und damit
die zugehörigen Ausrichteinheiten 16/2, 16/3 oder 16/1, 16/3 abgesenkt und in Betriebslage
gebracht. Die Ansteuerung der Hubmagneten 33/1 bzw. 33/2 kann über die Steuerung der
Druckeinrichtung erfolgen. Damit ist in der Betriebslage die stirnseitige Ausrichteinheit
16/3 immer abgesenkt und zwar in Verbindung mit einer der beiden seitlichen Ausrichteinheiten
16/1 oder 16/2. Werden die Hubmagneten 33/1 und 33/2 deaktiviert (stromlos), heben
sämtliche Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 von dem Ablageboden 10 unter der Wirkung
der Federn in den Magneten ab.
[0028] Im Betriebszustand, d. h. im abgesenkten Zustand der Ausrichteinheiten liegen diese
mit einer definierten Auflagekraft von etwa 10 bis 50 p, beispielsweise 35 p auf dem
Ablageboden 10 und damit auf dem abzustapelnden Einzelblatt auf.
[0029] Da die Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 zwar verschenkbar aber der Antriebswelle fest
angeordnet sind, muß bei steigender Stapelhöhe der Ablageboden 10 entsprechend abgesenkt
werden. Zu diesem Zwecke weist entsprechend der Darstellung der Figuren 1, 3 die stirnseitige
Ausrichteinheit 13/3 ein Fühlelement 45 in Form eines Schalters auf. Der Schalter
45 ist mit einer Senk- und Hebeantriebseinrichtung für den Ablageboden 10 gekoppelt.
Der Schalter enthält ein Abtastelement 46, dessen Abtastkraft der Auflagekraft von
etwa 35 p der Ausrichteinheit 16/3 angepaßt ist. Bei steigender Stapelhöhe wird die
stirnseitige Ausrichteinheit 16/3 angehoben und dadurch z. B. über das Abtastelement
46 der Schalter 45 betätigt. Dies hat ein entsprechendes Absenken des Ablagebodens
10 zur Folge. Damit wird erreicht, daß die Einzelpaddel der Paddelräder 17 immer ohne
Verkanten auf dem Ablageboden bzw. auf dem abzustapelnden Einzelblatt aufliegen.
[0030] Die Funktion dieser Ablageeinrichtung wird nun anhand der Figur 3 näher beschrieben.
[0031] Über einen Papierführungskanal 47 der Druckeinrichtung werden der Ablagevorrichtung
die abzustapelnden Einzelblätter 48 hintereinander zugeführt. Im Eingangsbereich der
Abstapelvorrichtung der Einwurfzone 14 vorgelagert ist eine Stauklappe 49, die mit
einem Führungsstück 50 zusammenwirkt. Kommt es zu einem Ablagefehler bzw. zu einem
Papierstau in der Ablagevorrichtung, wird die Stauklappe 49 über ein entsprechendes
Antriebselement abgeschwenkt und die noch zu transportierenden, sich im Drucker befindlichen
Einzelblätter werden aus der eigentlichen Papierbahn 47 ausgelenkt und z. B. einer
gesonderten Ablagefläche zugeführt. Im Falle des ungestörten Transports der Einzelblätter
werden diese über Transportrollen 51 der Einwurfzone 14 der Ablageeinrichtung im freien
Fluge zugeführt. Entsprechende Papierabweiselemente 52 sorgen dafür, daß das abzulegende
Einzelblatt 48 unter die abgesenkten Paddelräder geführt wird. Das Paddelrad 17/3
der stirnseitigen Ausrichteinheit 16/3 erfaßt mit einem Einzelpaddel (Mitte Figur
1) das Einzelblatt und richtet es mit seiner Vorderkante an der Stirnwand 13 aus.
Während dieser Phase befindet sich beispielsweise das ebenfalls abgesenkte Paddelrad
17/1 der bedienseitigen Ausrichteinheit 16/1 (Figur 3), in der in der Figur 1 dargestellten
Position. Durch die Eigenrotation ist es von dem Ablageboden leicht abgehoben und
befindet sich deshalb nicht in Reibkontakt mit dem Einzelblatt.
[0032] Durch Weiterdrehen des Paddelrades 16/3 gibt dieses ebenfalls durch Eigenrotation
das Einzelblatt frei, das dann durch ein Einzelpaddel des Paddelrades der Ausrichteinheit
17/1 erfaßt und damit parallel zur Stirnwand 13 transportiert wird, bis es zur Anlage
an die Seitenwand 12/1 bzw. der Vorwölbung 15/1 der Seitenwand 12/1 kommt.
[0033] Die Paddelräder der seitlichen Ausrichteinheiten 16/1 und 16/2 befinden sich in Einwurfrichtung
hinter den Vorwölbungen 15/1 und 15/2 und greifen damit über diese Vorwölbung hinaus.
Damit ergibt sich eine Korrekturwirkung bei der Ablage der Einzelblätter und es wird
auf diese Weise ein symmetrischer Aufbau des Stapels sichergestellt.
[0034] Eine ähnliche Wirkung läßt sich auch erzielen, wenn man den Winkel zwischen den Seitenwänden
12/1 und 12/2 und der Stirnwand 13 im Bereich der stirnseitigen Ecken größer als 90°,
z. B. 91° macht.
[0035] Nach der Ablage von mehreren einen Job bildenden Einzelblättern an der bedienseitigen
Seitenwand 12/1 soll die nächste Folge (Jobs) von Einzelblättern an der antriebsseitigen
Seitenwand 12/2 abgelegt werden. Zu diesem Zwecke wird durch die beschriebene Ansteuerung
der Hubmagneten 33 die bedienseitige Ausrichteinheit 16/1 angehoben und die antriebsseitige
Ausrichteinheit 16/2 abgesenkt, dabei verbleibt die stirnseitige Ausrichteinheit 16/3
im abgesenkten Zustand. Die Ablage der nächsten der Einwurfzone 14 zugeführten Einzelblätter
erfolgt dann in analoger Weise an der antriebsseitigen Seitenwand 12/2.
[0036] Nach Beendigung der Ablage werden die Hubmagneten 33 deaktiviert und die Ablageeinrichtung
durch Anheben sämtlicher Ausrichteinheiten 16/1 bis 16/3 in Bereitschaftsposition
gebracht. Der jobweise seitenversetzte Stapel kann dem Ablagefach entnommen werden
und der Ablageboden 10 wird in seine Ausgangsposition angehoben.
[0037] Zur Unterstützung der Ablage können entsprechend der Darstellung der Figur 1 noch
federnde Ablagefinger 53 angeordnet sein.
[0038] Anstelle der Hubmagneten 33 können auch Elektromotore angeordnet werden. Es ist weiterhin
möglich, die Schwenkeinrichtung für die Ausrichteinheiten 16 durch einzeln ansteuerbare
Motore zu ersetzen oder aber die Ausrichteinheiten über Exzenter einzeln oder gemeinsam
entsprechend dem beschriebenen Schema anzusteuern.
[0039] Weiterhin kann die Anpassung der Ausrichteinheiten 16 und des Ablagefaches an unterschiedliche
Papierformate über das Seilgetriebe automatisch erfolgen, z. B. über einen Elektromotor,
der mit der Druckersteuerung gekoppelt ist.
1. Ablageeinrichtung zum wahlweisen seitenversetzten Abstapeln blattförmiger Aufzeichnungsträger
(48) in einem Ablagefach einer Druckeinrichtung mit
a) Seitenwänden (12/1, 12/2) des Ablagefaches, deren gegenseitiger Abstand größer
ist als die Stapelbreite der Aufzeichnungsträger (48) und einer Stirnwand (13) als
Anschlagfläche für die zwischen den Seitenwänden (12/1, 12/2) des Ablagefaches im
Bereich einer Einwurfzone (14) zugeführten Aufzeichnungsträger (48);
b) einer in der Einwurfzone (14) angeordneten stirnseitigen Ausrichteinheit (16/3)
mit mindestens einem angetriebenen Vorschubelement (17/3), das mit dem zugeführten
Aufzeichnungsträger (48) in Reibkontakt bringbar ist und dann auf dem Aufzeichnungsträger
(48) eine Vorschubkraft in Richtung Stirnwand (13) ausübt;
c) stirnseitigen Ecken des Ablagefaches zugeordnete, alternativ aktiverbaren seitlichen
Ausrichteinheiten (16/1, 16/2) mit je mindestens einem angetriebenen Vorschubelement
(17/1, 17/2), das mit dem zugeführten Aufzeichnungsträger (48) in Reibkontakt bringbar
ist und dann auf den Aufzeichnungsträger (48) eine Vorschubkraft parallel zur Stirnwand
(13) ausübt und mit
d) Paddelrädern (17) als Vorschubelemente mit darauf angeordneten Einzelpaddeln, wobei
die Paddelräder (17/1, 17/2) der seitlichen Ausrichteinheiten (16/1, 16/2) derart
ausgestaltet sind und hinsichtlich der Position ihrer Einzelpaddel so betrieben werden,
daß sich die Einzelpaddel einer aktivierten seitlichen Ausrichteinheit (16/1, 16/2)
und der gleichzeitig aktivierten stirnseitigen Ausrichteinheit (16/3) beim Abstapeln
alternativ in Reibkontakt mit dem abzustapelnden Aufzeichnungsträger (48) befinden
bzw. diesen alternativ freigeben, so daß der Aufzeichnungsträger (48) zunächst an
der Stirnwand (13) ausgerichtet und dann parallel zur Stirnwand (13) bewegt wird.
2. Ablageeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paddelräder (17) jeweils drei um 120° zueinander versetzt angeordnete Einzelpaddel
aufweisen.
3. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den Seitenwänden (12) und der Stirnwand (13) im Bereich der
stirnseitigen Ecken des Ablagefaches größer als 90° ist.
4. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (12/1, 12/2) in Einwurfrichtung der Aufzeichnungsträger (48)
den Paddelrädern (17/1 17/2) vorgelagert, bezogen auf den sonstigen Verlauf der Seitenwände
(12), eine Vorwölbung aufweisen.
5. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seitenwand (12) des Ablagefaches seitenverschieblich ausgestaltet
ist.
6. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Paddelräder (17) relativ zu einer Bodenfläche (10) des Ablagefaches beweglich
angeordnet sind.
7. Ablageeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Paddelräder (17) in einem Betriebszustand mit einer definierten Auflagekraft
von etwa 10 bis 50 p auf dem abzustapelnden Aufzeichnungsträger (48) aufliegen.
8. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß Papierabweiselemente (52) für den Aufzeichnungsträger (48) vorgesehen sind, die
den Aufzeichnungsträger (48) beim Einlegen unter die Paddelräder (17) führen.
9. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Paddelräder (17/1, 17/2) der seitlichen Ausrichteinheiten (16/1,
16/2) mit einer elektromagnetisch ansteuerbaren Schwenkeinrichtung (Figur 2) gekoppelt
sind, die es ermöglicht, die Paddelräder (17) in Abhängigkeit von der gewünschten
Ablageposition des Aufzeichnungsträgers zu verschwenken.
10. Ablageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichteinheiten (16/1 bis 16/3) mit einem Stellgetriebe (25) zur Anpassung
an die Aufzeichnungsträgerbreite gekoppelt sind, das derart ausgestaltet ist, daß
bei einer Veränderung der Position der seitlichen Ausrichteinheiten (16/1, 16/2) die
stirnseitige Ausrichteinheit (16/3) mittig zu den seitlichen Ausrichteinheiten (16/1,
16/2) positioniert wird.