[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen mit einem Zylindergehäuse,
in dem ein im Querschnitt kreisrunder Kern mit z. B. Längsrippenprofil im Schlüsselkanal
für einen insbesondere Längsrippenprofilflachschlüssel mit an der Schmalseite vorgesehenen
variierbaren Einschnitten drehbar gelagert ist und mit sich zur Kernachse quer erstreckenden
Stiftzuhaltungen, die jeweils in Reihen angeordnet in Ebenen liegen, die gleichlaufend
zur Mittelachse des z. B. Längsrippenprofilflachschlüssels angeordnet sind und die
Kernstifte umfassen, denen passende Einschnitte und Vertiefungen im z. B. Längsrippenprofilflachschlüssel
gegenüberliegen, wobei z. B. der Längsrippenprofilflachschlüsselrücken an der Kernmantelfläche
tangiert.
[0002] Aus der eigenen deutschen Patentanmeldung P 37 36 129.5-15 ist ein Schließzylinder
mit Stiftzuhaltungen mit einem Zylindergehäuse, in dem ein im Querschnitt kreisrunder
Kern mit Längsrippenprofil im Schlüsselkanal für einen Längsrippenprofilflachschlüssel
mit an der Schmalseite vorgesehenen, variierbaren Einschnitten drehbar gelagert ist,
und mit in Kernlängsachsrichtung hintereinander liegenden jeweils aus einem Gehäusestift
und einem Kernstift bestehenden Paar von Stiften, wobei die Gehäusestifte federbelastet
sind, und wobei die Paare von Kern- und Gehäusestiften von der Schlüsselschmalseite
steuerbar sind, und darüber hinaus mit wenigstens einer radial angeordneten schlüsselbreitseitig
gesteuerten Zuhaltung, die im Winkel zu den von der Schlüsselschmalseite gesteuerten
Stiften angeordnet ist und die aus einem Kernstift und einem Gehäusestift mit Federelement
besteht, wobei der Längsrippenprofilflachschlüsselrücken an der Kernmantelfläche tangiert
und wobei der Zylinderkern nach unbefugtem Zuhaltungsabgleich und einer Anfangsdrehung
automatisch durch Gehäusestifteingriff in eine unzureichend überbrückte Kernbohrung
blockierbar ist, vorbekannt, der dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) auf beiden Breitseiten der Längsrippenprofilflachschlüsselseiten in axialer Richtung
versetzt zu den Schlüsseleinschnitten je mindestens eine variierbare Schlüsselvertiefung
vorgesehen ist, die aus Kernstift und Gehäusestift bestehende federbelastete Zuhaltungen
steuert, wobei die Kernstifte unter einem spitzen Winkel zur Schlüsselbreitseite in
gegenüberliegende Vertiefungen der Schlüsselbreitseite eintauchen;
b) dem Schlüsselrücken des Längsrippenprofilflachschlüssels mindestens ein federbelasteter
Gehäusestift zugeordnet ist, der bei abgezogenem Flachprofilschlüssel in eine korrespondierende
Sackbohrung der Kerns eintaucht und durch den Profilflachschlüsselrücken in Entriegelungsstellung
zurückdrängbar ist und der diametral gegenüberliegend und koaxial zu den jeweiligen
von der Schlüsselschmalseite verlagerbaren Gehäusestiften angeordnet ist;
c) und der Durchmesser der Bohrung für die mit dem Schlüsselrücken zusammenwirkenden
Gehäusestifte dem Durchmesser der Bohrung für die schlüsselschmalseitig gesteuerten
Kernstifte entspricht;
d) die Längsverschiebung der geneigt angeordneten Kernstifte durch je eine Anschlagschulter
begrenzt ist.
[0003] Dadurch, daß in einem gewissen Winkelabstand zu den Kernstiften im Gehäuse Bohrungen
über den Umfang des Gehäuses gesehen angeordnet sind, in denen gegen die Rückstellkraft
von Zuhaltungsfedern als Druckfedern längsverschieblich Gehäusestifte lagern die derart
angeordnet sind, daß sie durch die betreffende Druckfeder in Richtung auf die Oberfläche
des Kernes belastet sind, weist ein erfindungsgemäßes "Stiftzylinderschloß" zunächst
"Schikanen" auf, die von außen nicht erkennbar sind. Nach einem unbefugten Öffnen
der Verriegelung für den Zylinderkern und nach einer gewissen Drehung rasten diese
formmäßig in die Bohrungen im Kern abgestimmten Zylinderkernstiftbohrungen bzw. in
die dem Schlüsselrücken zugeordneten Sackbohrungen für Gehäusestifte im Zylinderkern
ein, so daß diese Verriegelungen erneut überwunden werden müßten, um den Kern weiterdrehen
zu können. Auf diese Weise läßt sich z. B. ein erfindungsgemäßes Stiftzuhaltungsschloß
mit mehreren solcher zusätzlichen "Schikanen", z. B. über den Umfang gesehenen, drei
oder mehr "Schikanen", ausrüsten, die allesamt überwunden werden müßten, bevor sich
der Kern insgesamt um 360 Grad drehen läßt. Außerdem lassen sich diese "Schikanen"
auch in Achsrichtung vielfach anordnen.
[0004] Hierbei wird das eigentliche Schloß, z. B. ein Schubstangenschloß, erst einmal etwas
geöffnet, aber noch nicht entriegelt.
[0005] Des weiteren ist ein Stiftzuhaltungsschloß mit mindestens zwei oder vielen Paaren
sogenannter Gehäusestifte versehen, die in Bohrungen des Gehäuses, ebenfalls gegen
die Rückstellkraft von Druckfedern, verschieblich angeordnet sind, die die Gehäusestifte
ebenfalls in Richtung auf den Kern belasten. Die im Gehäuse angeordneten Bohrungen
fluchten bei gewissen Winkelstellungen des Kerns mit in diesen angeordneten, unter
dem gleichen Winkel verlaufenden Bohrungen, wobei sich die Längsachsen der Bohrungen
für die Kernstifte auf der Kernlängslinie schneiden. Auf diese Weise ist es möglich,
im Querschnitt kreisrunde Kernstifte und auch Gehäusestifte zu verwenden. Durch die
in die Flachseiten des Profilschlüssels unter gewissen Winkelstellungen angeordneten
Vertiefungen, die verschieden tief ausgestaltet sein können, ist das Bohrbild relativ
kompliziert und die Schlüssel-Kopierbarkeit erschwert. Damit ein erfindungsgemäßes
Stiftzylinderschloß ordnungsgemäß geöffnet werden kann, müssen somit mindestens fünf
Bedingungen erfüllt sein:
1. Das Längsprofil des Schlüssels muß in den Schlüsselkanal einführbar sein.
2. Die Kernstifte müssen mit den unter einem gewissen Winkel stehenden Einformungen
bzw. Vertiefungen im Schlüsselprofil korrespondieren, damit die Kernstifte in den
Schlüssel sozusagen seitlich eintauchen können.
3. Die Kernstifte müssen zu den Schlüsseleinschnitten passen, wobei die Kernstifte
und die Schlüsseleinschnitte einen so großen Hub erlauben, daß man auch Pilzstifte
einsetzen kann.
4. Des weiteren muß der Schlüsselrücken den bzw. die dort vorgesehenen Gehäusestifte
in ihre Entriegelungsstellung bringen.
5. Des weiteren muß die Schlüsselspitze beidseitig Einformwinkel- und tiefen aufweisen,
die es ermöglichen, daß auch der tiefste Kernstift aus seiner Sperrlage geschoben
werden kann.
[0006] Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann man also den Schlüssel in den Schlüsselkanal
einführen und den Zylinderkern verdrehen. Nur dann liegt ein original zum Stiftzylinder
passender Schlüssel vor. Weicht eine der vorausgesetzten Bedingungen ab, handelt es
sich nicht um einen original zu Stiftzylinderschloß passenden Schlüssel.
[0007] Ein Schließzylinder dieser Art mit Stiftzuhaltungen baut im übrigen gegenüber dem
Stand der Technik außerordentlich kompakt, da der Außendurchmesser des Kerns nur etwa
8,5 mm bis 10 mm oder weniger betragen kann, wodurch eine vielfältige Anwendung eines
erfindungsgemäßen Schließzylinders auf alle möglichen Abmessungen und Schließzylinderarten
möglich ist.
[0008] Wenn ein Unbefugter ohne einen passenden Schlüssel die Gehäusestifte über die Kernstifte
gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern bewegen wollte, müßte er eigentlich
ein Einbruchswerkzeug in Form eines Blechstreifens benutzen, welches unendlich dünn
ist. Dieses unendlich dünne Einbruchswerkzeug müßte in der Lage sein, nicht nur den
Konturen des parazentrischen Profils zu folgen, sondern man müßte auch über dieses
unendlich dünne Einbruchswerkzeug Torsionskräfte übertragen können, um eine Kernverdrehung
zu erzeugen. Dies ist jedoch praktisch unmöglich. In Normalstellung verriegeln die
Gehäusestifte den Kern gegenüber dem Gehäuse. Würde man die sich überschneidenden
Kernstiftspitzen um einen gewissen Betrag axial verschieben, dann würden zwar die
Gehäusestifte aus dem Verriegelungskontakt gebracht werden, aber sobald die Gehäusestifte
aus ihren Verriegelungsstellungen bewegt worden sind, würde durch die rückseitigen
Enden der Kernstifte eine erneute Verriegelung des Kerns gegenüber dem Gehäuse eintreten
und damit ein Drehen des Kerns gegenüber dem Gehäuse erneut unmöglich sein. Dies setzt
voraus, daß bei den parazentrisch zueinander angeordneten Kernstiften die Spitzen
der Kernstifte in geöffnetem Zustand die orthogonal zur Längsachse des Kerns verlaufende
Profilachse berühren. Unter parazentrisch wird dabei folgendes verstanden: Bei Schließzylindern,
die durch Schlüssel mit Einschnitten betätigt werden, müssen Schlüsselkanal und Schlüsselprofil
so gestaltet sein, daß die Profillinie die Profilachse von beiden Seiten mindestens
zweimal überlappt oder berührt (parazentrisches Schlüsselprofil), davon jedoch mindestens
einmal im Abtastbereich der Kernstifte. Beim erfindungsgemäßen Schloß können sich
die Kernstifte, wenn sie einander gegenüberliegend angeordnet sind, allenfalls berühren.
Liegen die Kernstifte dagegen in verschiedenen Querschnittsebenen hintereinander,
so können sie sich auch überlappen.
[0009] Der Schließzylinder nach der vorerwähnten eigenen deutschen Patentanmeldung ist ferner
dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische Gehäusestifte und Pilzstifte jeweils allein
oder in unterschiedlichen Anzahlen gemischt in ein und demselben Schließzylinder angeordnet
sind. Dadurch kann das Hobbsche-Öffnungsverfahren nur erschwert angewendet werden.
[0010] Der vorstehend beschriebene Schließzylinder ist im übrigen noch dadurch gekennzeichnet,
daß im Zylindergehäuse auf gegenüberliegenden Seiten in einer oder mehreren verschiedenen
Längsschnittebenen in Reihen oder nur in einzelnen Querschnittsebenen - jeweils paarweise
- weitere Fangfunktion ausübende federbelastete Gehäusestifte angeordnet sind. Im
Gehäuse sind auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten - paarweise - mehrere
weitere Gehäusestifte angeordnet.
[0011] Die Längsachsen der beidseitig zur Schlüsselbreitseite geneigten Kernstifte schließen
einen Winkel von 90 Grad miteinander ein. Die durch den Schlüsselkanal mittig verlaufende
Achse bildet die Winkelhalbierende zu den Längsmittenachsen der Bohrungen der Kernstifte.
[0012] Jeweils zwei diametral gegenüberliegende Bohrungen der Kernstifte sind durch eine
durch die Kernbohrung verlaufende Bohrung gebildet und jeweils eine Bohrung eines
solchen Bohrungspaares ist nach außen hin durch einen Niet oder hohlgebohrten Niet
verschlossen, während die andere, zugehörige Bohrung eine Sackbohrung ist.
[0013] Hierdurch ist eine vollmechanische Fertigung der Bohrungen für die Gehäusebohrungen
gegeben. Dies kann auf Automaten mit hoher Leistung erfolgen, wobei jeweils zwei diametral
gegenüberliegende Bohrungen in einem Arbeitsgang durch die Bohrung des Zylinderkerns
gebohrt werden können. Eine Seite der für die Gehäusestifte bestimmten Bohrung wird
als Sackbohrung gestaltet, während andere Bohrungen später verschlossen, beispielsweise
vernietet werden.
[0014] Der Schlüsselkanal und das Schlüsselprofil sind im Bereich der geneigten Kernstifte
so gestaltet, daß die Längsrippenprofillinien die Längsmittelebene des Kerns bzw.
des Schlüsselkanals von beiden Seiten mehrfach überlappen, mindestens sie aber berühren.
[0015] Dadurch kann das Hobbsche-Öffnungsverfahren nur erschwert angewendet werden.
[0016] Die Gehäusestifte sind durch Zuhaltungsfedern in Richtung auf den Kern beaufschlagt.
Dadurch stehen die Gehäusestifte in Bereitstellung, um bei unbefugter Öffnung in Sperrstellung
einzufallen.
[0017] Ein Schließzylinder mit Stiftzuhaltung ist gemäß der vorausgesetzten Gattung durch
die DE-OS 15 53 529 vorbekannt. Die Schließsicherheit ist bei diesem Schließzylinder
nicht zufriedenstellend. Nachschlüssel können mit relativ großen Profiltoleranzen
gefertigt werden, da der Schlüssel am Schlüsselrücken seine Abstützung und Führung
erhält. Dadurch läßt sich ein solcher Schließzylinder relativ leicht von Unbefugten
öffnen.
[0018] Ein Schließzylinder gemäß der DE-OS 20 03 059 baut relativ raumaufwendig. Ein weiterer
Nachteil ist darin zu sehen, daß sich dieser Schließzylinder relativ einfach von Unbefugten
öffnen läßt. Insbesondere sind keine Maßnahmen gegen das Hobbsche-Öffnungsverfahren
erkennbar. Durch die DE-PS 30 32 203 ist ein Schließzylinder mit Wendeflachschlüssel
ohne Einschnitte vorbekannt, der ebenfalls relativ groß baut.
[0019] Durch die DE-OS 36 09 473 ist ein Schließzylinder vorbekannt, der relativ aufwendig
mit Stiften und Klinkensperren im Zylinderkern arbeitet. Dadurch ergibt sich ein Kern
von relativ großem Außendurchmesser, der in erster Linie auf Hahn-Profile abgestellt
ist.
[0020] Aus der DE-AS 12 60 340 ist ein Drehzylinderschloß mit Hahn-Profil vorbekannt, bei
welchem beidseitig des Schlüsselkanals unter Schwerkraft verschiebbare Sperrglieder
vorgesehen sind, die in Aussparungen der Schlüsselschmalseiten unter dem Einfluß der
Schwerkraft einzutauchen vermögen. Der Inhaber dieser DE-AS beschreibt in der DE-OS
20 03 059 selbst (S. 2, letzter Abs.), daß die Sperrstifte nur durch Schwerkraft das
Bestreben haben, in ihre tiefste Stellung im Stiftkanal zu rutschen. Die schräge Anordnung
der Stiftzylinderkanäle bringe jedoch Nachteile mit sich. Diese Nachteile beruhten
darauf, daß Versatzkräfte zwischen den Sperrstiften und dem Flachschlüssel auftreten
könnten, die um so größer seien, je spitzer der Winkel zwischen der Schlüsselflachebene
und den Sperrstiften sei. Diese Erscheinung habe ihre Ursache darin, daß die in Richtung
des Schlüsselschlitzes zum Einschieben oder Herausziehen des Flachschlüssels aufgewendete
Kraft teilweise durch die Randflächen durch die seitlichen Einsenkungen und die daran
angepaßten Enden der Sperrstifte in eine Richtung umgelenkt werden, die rechtwinklig
zur Schlüsselschlitzebene liegen. Die so entstandene Kraftkomponente bewirke die Verschiebung
der Sperrstifte im Stiftkanal. Sie werde um so weniger ausgenutzt, je größer der Winkel
zwischen dieser Kraftkomponente und dem betreffenden Stiftkanal sei.
[0021] Es ist auch eine Ausführungsform für einen Schließzylinder vorbekannt, bei welchem
einem Kernstift ein Verriegelungsstift zugeordnet ist, der orthogonal zur Längsachse
des Kerns verläuft und im Gehäuse des Schließzylinders gegen die Rückstellkraft einer
Druckfeder um ein begrenztes Maß längsverschieblich angeordnet ist. Orthogonal zur
Längsachse des Verriegelungsstiftes ist ein weiterer Stift gegen die Rückstellkraft
einer Feder angeordnet. Dieser weitere Verriegelungsstift verläuft mit seiner Längsachse
parallel zur Kernachse. Die Funktion dieser Konstruktion ist unsicher. Es ist immer
nur ein Kernstift abzusichern. Der in die Kernbohrung jeweils einfallende Verriegelungsstift
kann nicht lang ausgestaltet werden. Trifft der Verriegelungsstift auf einen kurzen
Kernstift ist unter Umständen keine Sperrung möglich. Die Schwerkraft ist nur auf
einen Verriegelungsstift begrenzt.
[0022] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der im Oberbegriff
des
Patentanspruches 1 vorausgesetzten Art, dahingehend zu verbessern, daß die Nachschließsicherheit eines
Schließzylinders der gattungsgemäß vorausgesetzten Art wesentlich erhöht wird.
[0023] Die Aufgabe wird durch die in
Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
[0024] Bei der Erfindung ist in einem gewissen Winkelabstand zu einem Kernstift im Schloßgehäuse
ein als "Schikanestift" ausgebildeter Gehäusestift angeordnet, der sich sozusagen
in "Lauerstellung" befindet. Wird der Kern unbefugterweise, also ohnen einen Schlüssel,
verdreht, dann fällt dieser "Schikanestift" bzw. "Gehäusestift" in die Bohrung für
den Kernstift ein. Wenn der "Schikanestift" einmal eingefallen ist, kann die Trennungsebene
zwischen Gehäuse und der Peripherie des Kernes nicht wieder erreicht werden. Der erfindungsgemäße
Grundgedanke erstreckt sich somit nicht nur auf unbefugtes Öffnen mit einem Schlüssel
oder einer Schlüsselnachbildung, sondern auch auf das unbefugte Öffnen ohne einen
Schlüssel, also mit Einbruchswerkzeugen. Der als Schikanestift ausgebildete Gehäusestift
verriegelt somit das Schloß, bevor die Tür geöffnet werden kann, das heißt bevor der
Kern gegenüber dem Gehäuse eine so große Rotation durchgeführt hat, daß die Tür zu
öffnen ist.
[0025] Bei der Erfindung ist es möglich, jedem Kernstift einen Schikanestift zuzuordnen,
wodurch sich eine sehr hohe Nachschließsicherheit ergibt.
[0026] Bei Ausgestaltung gemäß
Patentanspruch 2 ist der als "Schikanestift" ausgebildete Gehäusestift konisch ausgestaltet und weist
mit seinem konisch zulaufenden Ende in Richtung auf den Kernstift. Wird somit der
Kern unbefugterweise verdreht, dann fällt der konische Gehäusestift in die Bohrung
für den Kernstift ein. Der konische Gehäusestift braucht somit nicht mehr passend
zu sein, er bewegt sich sozusagen "schwimmend" in der Bohrung des Gehäuses bzw. in
der Bohrung des Kernstiftes. Auch ein Verecken kann in Kauf genommen werden. Steht
ein derartiger Schikanestift einem längeren Kernstift gegenüber, so taucht der Schikanestift
natürlich nur gering in die entsprechende Bohrung für den Kernstift ein. Umgekehrt
taucht ein konischer Schikanestift mit einem relativ langen Längenabschnitt in eine
Bohrung für einen Kernstift ein, wenn dieser kurz ausgestaltet ist. Da der konische
Schikanestift auch etwas verkanten kann, führt ein nachträgliches Hochheben zu keinem
befriedigendem Ergebnis, da es hierbei zu einem Verkanten des Schikanestiftes kommt,
insbesondere wenn die Bohrung im Gehäuse mit Absätzen, Riefelungen, Rücksprüngen oder
Vorsprüngen ausgestattet sein sollte, gegen die dann der verkantete Schikanestift
anliegt oder solche Vorsprünge, Ansätze oder dergleichen hintergreift.
[0027] Patentanspruch 3 beschreibt eine vorteilhafte Ausführungsform.
[0028] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform beschreibt
Patentanspruch 4. Bei dieser ist der ebenfalls als Schikanestift ausgebildete Gehäusestift als Spreizstift
ausgebildet. Fällt ein solcher Schikanestift nach einem unbefugten Verdrehen des Kernes
in die entsprechende Bohrung des Kernstiftes ein, so können sich entsprechende Teile,
die über einen gewissen Längenabschnitt angeordnet sind, auseinanderspreizen. Es ist
auch möglich, den gesamten Stift in einer etwas engeren, nach außen gekehrten Bohrung
im Gehäuse zu führen. Fällt der Gehäusestift in die entsprechende Bohrung des Kernstiftes
ein, dann federt dieser Längenabschnitt auseinander, vergrößert sich also im Durchmesser
und greift hinter eine Schulter oder dergleichen im Gehäuse ein, so daß der Schikanestift
nicht mehr zurückgedrückt werden kann.
[0029] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung, wobei links von
der vertikalen Mittellinie die tiefste Stelle von Kern- und Pilzstiften dargestellt
ist, und zwar ohne Schlüssel im Schlüsselkanal, während rechts von dieser Mittellinie
die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte, also durch den Schlüssel angehoben, veranschaulicht
wurde, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die
sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;
- Fig. 2
- ein Stifzylinderschloß mit einem Gehäuse, das an den Schmalseiten eines Rechtecks
durch Kreisbogen - ovalartig - abgerundet ausgebildet ist, wobei der Schlüssel voll
dargestellt worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer
Verriegelung befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den aus den Figuren 1 und 2 ersichtlichen Zylinderkern, in
größerem Maßstab;
- Fig. 4
- eine ausschnittsweise Darstellung aus einem Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung
mit in den Schlüsselkanal eingeführten Schlüssel und einen Pilzstift;
- Fig. 5
- eine Darstellung entsprechend Fig. 4, allerdings mit vier Pilzstiften;
- Fig. 6
- ein Stiftzylinderschloß nach einer "gedanklich" um 180 Grad vorgenommenen Drehung
des Kerns im Gehäuse ohne Schlüssel;
- Fig. 7
- das aus Fig. 5 ersichtliche Schloß in verriegeltem Zustand, also bei aus dem Schlüsselkanal
herausgezogenem Schlüssel;
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch ein Stiftzylinderschloß entsprechend Fig. 1 bei einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung, wobei der Schlüssel voll dargestellt worden ist, ohne
Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung befindlichen Gehäuse,
Kern- und Kernprofilstifte;
- Fig. 9
- einen Teillängsschnitt durch ein Stiftzylinderschloß gemäß der Erfindung mit nur einem
Pilzstift;
- Fig. 10
- eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Längsschnitt mit vier Pilzstiften und einem
Zylinderstift;
- Fig. 11 bis 16
- verschiedene Querschnitte durch einen Schlüssel
und
- Fig. 17
- eine Teilseitenansicht zu einem Schlüssel;
- Fig. 18
- einen Querschnitt durch ein Hahnprofilzylinder, wobei der Schlüssel voll dargestellt
worden ist, ohne Rücksichtnahme auf die sich in Verriegelung oder außer Verriegelung
befindlichen Gehäuse-, Kern- und Kernprofilstifte;
- Fig. 19
- eine weitere Ausführungsform, teils im Querschnitt, bei nicht eingefallenem Schikane-
bzw. Gehäusestift;
- Fig. 20
- die aus Fig. 19 ersichtliche Ausführungsform bei verdrehtem Kern und eingefallenem
Schikanestift;
- Fig. 21
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung, gleichfalls im Querschnitt;
- Fig. 22
- abermals eine weitere Ausführungsform, ebenfalls im Querschnitt;
- Fig. 23
- die aus Fig. 22 ersichtliche Ausführungsform bei eingefallenem Schikanestift, wobei
dieser Schikanestift einem relativ langen Kernstift gegenüberliegt;
- Fig. 24
- die aus Fig. 22 bzw. 23 ersichtliche Ausführungsform, allerdings mit kurzem Kernstift;
- Fig. 25
- einen Gehäuse- bzw. Schikanestift im Längsschnitt;
- Fig. 26
- einen Längsschnitt durch ein Zylindergehäuse mit jeweils einer der Gehäusebohrung
zugeordneten Abtastbohrung.
[0030] Die Figuren 1 bis 18 zeigen Ausführungsformen nach der auf die Anmelderin zurückgehenden
deutschen Patentanmeldung P 37 36 129.5-15.
[0031] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Gehäuse bezeichnet, das im Querschnitt an sich beliebig
sein kann, aber bei den Ausführungsformen nach den Figuren 1 sowie 4 bis 10 an seiner
Außenmantelfläche 2 zylindrisch ist, während das Gehäuse 1 bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 im Querschnitt an seiner Außenmantelfläche 2, und zwar an seinen Schmalseiten,
nach Kreisbögen abgerundet ist und dadurch eine Art flachovale Gestaltung aufweist.
Vorliegend handelt es sich um eine rechteckförmige Querschnittsform, die an den Schmalseiten
durch Kreisbögen abgerundet ist.
[0032] In dem Gehäuse 1 ist bei allen Ausführungsformen ein an seiner Außenmantelfläche
3 zylindrischer Kern 4 von nur z. B. 10 mm Außendurchmesser drehbar gelagert. Das
Gehäuse 1 und der Kern 4 können aus dem gleichen oder aber aus unterschiedlichen Materialien,
beispielsweise beide aus Messing oder beide aus Stahl, bestehen.
[0033] In dem Gehäuse 1 sind mit parallelen Längsachsen 5, 6, 7, 8 und 8a bei den dargestellten
Ausführungsformen jeweils fünf Bohrungen 9, 10, 11, 12 und 13 als Sackbohrungen zueinander
angeordnet, die mit ihren Längsachsen in der gleichen Querschnittsebene, mithin in
Reihe hintereinander liegen. Selbstverständlich kann die Anzahl der Bohrungen 9 bis
13 größer oder kleiner als in der Zeichnung dargestellt sein. In jeder der Bohrungen
9 bis 13 ist je eine Zuhaltungsfeder als Druckfeder 14, 15, 16, 17, 18 angeordnet,
die sich einerseits im Tiefsten der zugeordneten Bohrungen 9 bis 13 und andererseits
gegen einen in der betreffenden Bohrung angeordneten Gehäusestift 19, 20, 21, 22 und
23 abstützt. Die Gehäusestifte 19 bis 23 sind leichtgängig in den zugeordneten Bohrungen
9 bis 13 längsverschieblich angeordnet und an ihren Stirnseiten konisch oder angefast
verlaufend ausgebildet. Der Gehäusestift 21 ist in Fig. 4 als Pilzstift ausgebildet,
während die anderen Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 zylindrisch sind. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 sind die Gehäusestifte 19, 20, 22 und 23 als Pilzstifte ausgebildet, während
nur der Gehäusestift 21 ein zylindrischer Gehäusestift ist. Selbstverständlich können
auch nur zylindrische Gehäusestifte oder nur Pilzstifte oder eine größere oder kleinere
Anzahl von Pilzstiften oder zylindrischen Stiften als Gehäusestifte bei im Rahmen
des Erfindungsgedankens (Aufgabe + Lösung) liegenden Ausführungsformen zur Anwendung
gelangen.
[0034] Koaxial zu den Gehäusestiften 19 bis 23 ist je ein Kernstift 24, 25, 26, 27 oder
28 angeordnet, die als Zylinderstifte mit an ihren einem Schlüsselkanal 29 für einen
Profilflachschlüssel 30 zugekehrten Endabschnitten konisch oder ballig verlaufend
angefast sind.
[0035] Je ein Paar Stifte, bestehend aus einem Gehäusestift und einem Kernstift, z. B. der
Gehäusestift 23 und der Kernstift 28, weist beim koaxialen Aufeinanderliegen eine
bestimmte Länge, die als "Stiftpaarlänge" L bezeichnet ist, auf. Die Stiftpaarlängen
L der anderen Paare von Gehäuse- und Kernstiften sollen gleich der Stiftpaarlänge
L des Gehäusestiftes 23 und des Kernstiftes 28 sein.
[0036] Deutlich erkennt man aus Fig. 4 die Einschnittstufen 31, 32, 33, 34 und 35 des Schlüssels
30, die mit den konisch zulaufenden Endabschnitten der Kernstifte 24 bis 28 derart
zusammenwirken, daß die Oberkanten der Kernstifte 24 bis 28 in der Trennebene, also
in der Ebene der Außenmantelfläche 3 des Kerns 4 abschließen, wenn der Schlüssel 30
in den Schlüsselkanal 29 paßt. In diesem Falle verschiebt der Schlüssel 30 die zueinandergehörigen
Paare von Gehäusestiften 19 bis 23 und zugeordneter Kernstifte 24 bis 28 auf die richtige
mit den Schlüsseleinschnitten korrespondierende Höhe gegen die Rückstellkraft der
Druckfedern 14 bis 18.
[0037] Auf diametral gegenüberliegender Seite zu den Gehäusestiften 19 bis 23 und den Kernstiften
24 bis 28 sind koaxial, mithin gleichachsig in Bohrungen 36, 37, 38, 39 und 40 Gehäusestifte
41, 42, 43, 44 bzw. 45 längsverschieblich gegen die Rückstellkraft von Federn 46,
47, 48, 49 und 50 angeordnet, die sich einenends gegen den betreffenden Gehäusestift
41 bis 45 und anderenends gegen je eine Niet 51, 52, 53, 54 bzw. 55 abstützen. Die
Bohrungen 36 bis 40 sind somit ebenfalls in einer Ebene mit Abstand sowie parallel
mit ihren Längsachsen zueinander verlaufend angeordnet. Die in den Bohrungen 36 bis
40 befindlichen Gehäusestifte 41 bis 45 sind jeweils gleichlang und an ihren Enden
- wie aus Fig. 7 ersichtlich - konisch zulaufend angefast oder ballig ausgebildet
und greifen bei abgezogenem Schlüssel in entsprechend zugeordnete Kernbohrungen ein.
In einer um 90 Grad zu der aus Fig. 4 ersichtlichen Ebene verlaufenden Ebene sind
ebenfalls mit Abstand sowie mit ihren Längsachsen jeweils parallel zueinander verlaufend,
paarweise diametral einander gegenüberliegend koaxial zueinander angeordnete Bohrungen
vorgesehen, von denen in der aus Fig. 1 ersichtlichen Querschnittsebene lediglich
die Bohrungen 56 und 57 zu erkennen sind. Die Bohrung 56 ist durch einen Niet 58 bündig
mit der äußeren Mantelfläche 2 verschlossen, während die Bohrung 57 als Sackbohrung
ausgebildet ist und in Richtung auf den Kern 4 wie die Bohrung 56 ausmündet. Statt
mehrerer solcher Bohrungen 56 und 57, die jeweils koaxial zueinander verlaufen und
mit Abstand zueinander angeordnet sind, wie beispielsweise die Bohrungen 36 bis 40,
können auch weniger oder mehrere solcher Bohrungen angeordnet sein, beispielsweise
auch nur das aus Fig. 1 ersichtliche Bohrungspaar 56 und 57. Bei mehreren Bohrungspaaren
sind die Bohrungen jeder Seite parallel zueinander und paarweise koaxial mit den Bohrungen
der diametral gegenüberliegenden Reihe angeordnet. In jeder dieser Bohrungen 56 und
57 und gegebenenfalls weiterer Bohrungen ist jeweils eine Druckfeder 59 bzw. 60 als
Zuhaltungsfeder angeordnet, wobei sich die Feder 59 einerseits gegen den Niet 58 und
andererseits gegen einen Gehäusestift 61 unter Vorspannung abstützt, während die Feder
60 sich einerseits im Tiefsten der Sackbohrung 57 und andererseits gegen einen Gehäusestift
62 abstützt und dadurch die Gehäusestifte 61 bzw. 62 in Richtung auf den Kern 4 belasten,
derart, daß sie mit ihren Kuppen an der äußeren Mantelfläche 3 anliegen. Der Durchmesser
der Bohrungen 56 und 57 und aller möglicherweise weiteren in der gleichen Ebene dahinterliegenden,
parallel zueinander verlaufenden Bohrungen mit Gehäusestifen ist gleich groß wie der
Durchmesser der Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40, die untereinander ebenfalls gleiche
Durchmesser aufweisen.
[0038] Die durch die jeweiligen Bohrungspaare 56 und 57 verlaufende Längsmittenachse ist
mit 63 bezeichnet.
[0039] Unter einem Winkel α von z. B. 45 Grad sind bei den Ausführungsformen nach Fig. 1
bis 7 und Fig. 18 beiderseits der durch die Bohrungen 9 bis 13 bzw. 36 bis 40 verlaufenden
Achse, beispielswiese zur Längsachse 5 auf beiden Seiten dieser Achse 5 oder der anderen
Achsen, je eine oder mehrere Bohrungen 64 bzw. 65 angeordnet, deren Längsachsen 66
bzw. 67 mithin einen Winkel von 90 Grad zueinander bilden und sich auf der Kernlängsachse
68 schneiden. In den Bohrungen 64 und 65 und möglicherweise in weiteren, in der jeweils
gleichen Querschnittsebene parallel und mit Abstand zu jeder der Bohrungen 64 bzw.
65 liegende weitere, nicht dargestellte Bohrungen ist jeweils ein Kernprofilstift
längsverschieblich angeordnet, wobei in Fig. 1 lediglich die beiden Kernprofilstifte
69, 70 angeordnet sind. Die Bohrungen 64, 65 und die weiteren, nicht dargestellten
Bohrungen sind jeweils durch bündig mit der Außenmantelfläche 2 des Gehäuses 1 abschließenden
hohlgebohrten Nieten 71 bzw. 72 verschlossen, gegen die sich je eine Druckfeder 73
und 74 einerends abstützt und mit ihrem anderen Ende gegen den zugeordneten Gehäusestift
96 bzw. 97 auf die Kernprofilstifte 69 bzw. 70 oder gegen die anderen, nicht dargestellten
Kernprofilstifte, einwirkt.
[0040] Bei den aus den Fig. 1 bis 7 ersichtlichen Ausführungsformen sind auf jeder Seite
zwei solcher Bohrungen mit Kernprofilstiften vorgesehen, so daß sich insgesamt vier
Paare von Kernprofilstiften ergeben. Es können auch mehrere Paare, zum Beispiel auf
jeder Seite vier Kernprofilstifte vorgesehen sein, so daß sich acht Paare ergeben.
Der Schlüssel 30 weist koaxial zu den Bohrungen 64 und 65 und koaxial zu den weiteren,
nicht dargestellten Bohrungen auf jeder Seite Vertiefungen bzw. Einformungen in Form
von Sackbohrungen auf, von denen in Fig. 4 lediglich die Einformungen 75, 76 und 77
und die Durchdringskurven dargestellt sind, in die die Enden der Kernprofilstifte
69, 70 und folgende einzutauchen vermögen, wenn es sich um den zu dem Stiftzylinderschloß
passenden Schlüssel 30 handelt (Fig. 11 bis 17).
[0041] Die Ausführung ist in Fig. 2 prinzipiell die gleiche, so daß für Teile gleicher Funktion
die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden bis auf den Unterschied, daß die Gehäusestifte
in Bohrungen 78 bzw. 79 angeordnet sind, deren Längsmittenachse 80 bzw. 81 unter einem
spitzen Winkel zu der zentrisch durch das Gehäuse 1 und den Kern 4 verlaufenden Achse
82 angeordnet ist, die gleichzeitig mit einer durch die Bohrungen für Gehäusestifte
und Kernstifte verlaufenden Achse, beispielsweise 82, jeweils einen spitzen Winkel
β einschließen. Die Bohrungen 78 und 79 sind nach außen hin durch Nieten 83 bzw. 84
verschlossen. In den Bohrungen 78 und 79 und möglicherweise weiterer, parallel und
mit Abstand zu diesen Bohrungen 78, 79 sowie in jeweils der gleichen Ebene dahinter
verlaufenden Bohrungen sind jeweils im unteren Bohrungsabschnitt Druckfedern wie die
Federn 73 und 74 der Fig. 1 angeordnet, die sich an ihrem einen Ende gegen den zugeordneten
hohlgebohrten Gehäusestift und mit ihrem anderen Ende gegen die Wandung des Sackloches
abstützen. Die Längsachsen eines Paares von Kernprofilstiften schneiden sich wiederum
auf der Achse 82 des Kerns, was auch für die Längsachsen 80 bzw. 81 gilt. Dadurch
können bei allen Ausführungsformen stets im Querschnitt zylindrische Gehäusestifte
bzw. Kernsprofilstifte verwendet werden.
[0042] Während bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Stiftzylinderschloß links von der vertikalen
Mittellinie 5 die tiefste Stelle der Kern- und Pilzstifte dargestellt ist, und zwar
ohne in den Schlüsselkanal 29 eingeschobenem Schlüssel 30, ist rechts von dieser Mittellinie
5 die höchste Stelle der Pilz- und Kernstifte durch den Schlüssel 30 angehoben, veranschaulicht.
[0043] Die Ausführungsformen nach den Figuren werden zum Beispiel für Behältnisse, die Wertsachen
enthalten können, verwendet. Links von der Mittellinie 82 (Fig. 2) ist das Schloß
verriegelt, während rechts davon die Darstellung der Teile veranschaulicht ist, wenn
ein Schlüssel 30 sich sozusagen während des Einschubvorganges im Schlüsselkanal 29
befindet. Es handelt sich somit um eine Art "Momentaufnahme", wenn der Schlüssel 30
mit seinem höchsten Punkt einen bestimmten Pilz- und/oder Kernstift und Gehäusestift
nach oben verschoben hat. Die Teile bewegen sich nach Passieren des höchsten Punktes
durch den Schlüssel 30 dann in ihre zu den Schlüsseleinschnittstufen 31 bis 35 passenden
Ausgangslagen unter dem Einfluß der Zuhaltungsfedern 14 bis 18 zurück.
[0044] Deutlich erkennt man im übrigen aus Fig. 3 daß sich die Längsmittenachsen aller Bohrungen,
also die Bohrungen für die Kernstifte und die beiden unter 45 Grad zueinander stehenden
Kernprofilstifte auf der Längsachse des Kerns scheinbar im Punkt 68 schneiden.
[0045] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist ein Schlüssel 30 in den Schlüsselkanal 29
eingeführt worden. Man erkennt durch Vergleich mit Fig. 4, daß es sich um eine andere
Permutation handelt, so daß man in Fig. 5 vier Pilzstifte 19, 20, 22 und 23 und bei
Fig. 4 nur einen Pilzstift 21 integrieren kann. Pilzstifte werden nur dann eingebaut,
wenn das Verhältnis Stiftlänge zur Hubmöglichkeit im Gehäuse 1 und Schlüsseleinschnittiefen
eine Stiftlänge ergibt, die die Herstellung einer Nute im Gehäusestift und ein Verkanten
des Gehäusestiftes in der Bohrung ermöglicht.
[0046] Aus Fig. 7 ist zu ersehen, daß das Stiftzylinderschloß bei dem aus dem Schließkanal
29 herausgezogenem Schlüssel 30 verriegelt ist. Selbstverständlich werden in dieser
Position die Kernstifte 24 bis 28 und die Gehäusestifte 19 bis 23 durch die Zuhaltungsfedern
14 bis 18 maximal nach unten, in der Zeichnungsebene gesehen, verschoben und greifen
in die zugeordneten Bohrungen ein. Dasselbe geschieht von unten her mit den Gehäusestiften
41 bis 45. Man erkennt aus Fig. 6, daß man, wenn man die Kernposition gemäß Fig. 7
gedanklich um 180 Grad ohne Schlüssel 30 verdrehen würde, die Stiftpaarlängen L sich
in L₁ verändern, weil ein kurzer Gehäusestift durch einen langen ersetzt wird und
umgekehrt. Die Stiftpaarlänge L ist so bemessen, daß der Hub der Stifte, um in die
Trennebene zu gelangen nicht mehr möglich ist, wodurch eine weitere Kerndrehung verhindert
wird. Es wäre dann selbst ein passender Schlüssel bei um 180 Grad gedrehter Kernstellung
nicht mehr in den Schlüsselkanal 29 einschiebbar.
[0047] In Fig. 6 ist der Kern 4 um 180 Grad ohne einen Schlüssel 30, also sozusagen in "Gedanken",
gedreht worden. Man erkennt hieraus, daß beispielsweise der Kernstift 28, der zu dem
Gehäusestift 23 gehört, bei einer solchen Drehung von 180 Grad auf einen Kernstift
45 trifft, der eine andere Stiftpaarlänge L ergibt als in Fig. 1. Die Stiftpaarlänge
L hat sich hierbei in L₁ geändert. Wenn jetzt in den Schlüsselkanal 29 der passende
Schlüssel 30 eingesteckt werden würde, so müßte dieser in der Lage sein, mit der höchsten
Schlüsselschafthöhe den Hub aller Kernstifte 24 bis 28 zu vollziehen. Dann könnten
aber einige Stiftpaare wegen der zu großen Stiftpaarlänge den erforderlichen Hub nicht
mehr ausführen, sondern würden die zugehörigen Zuhaltungsfedern auf Block fahren,
das heißt der Schlüssel 30 ließe sich überhaupt nicht in den Schlüsselkanal 30 einführen.
[0048] Wenn mittels eines nicht passenden Schlüssels 30 zufällig Kernstifte und Gehäusestifte
dennoch zu einer ungewollten Öffnung verschoben werden sollten, so würde der Zylinderkern
nach einer gewissen Winkeldrehung durch die Gehäusestifte verriegelt werden und der
Schlüssel ließe sich nicht mehr abziehen und der Kern wäre blockiert. Es ist somit
nicht mehr ohne weiteres möglich, die Kernstifte 24 bis 28 zu verschieben, um danach
den Kern 4 zu verdrehen. Nach einer gewissen Winkeldrehung des Kerns 4 würden nämlich
dann die Gehäusestifte 61, 62 oder andere Gehäusestifte oder Gehäusestiftpaare in
die zugeordneten Bohrungen einrasten und den Kern 4 erneut gegen eine Drehung sperren.
Der Einbrecher müßte dann erst erneut diese Gehäusestifte 61, 62 und andere überwinden.
Sollte er das abermals schaffen, würden abermals Gehäusestifte wie in Fig. 1, unten,
einrasten. Das erfindungsgemäße Schloß wäre nach verschiedenen Winkeldrehungen immer
wieder erneut verrastet, wobei der Einbrecher kaum die Möglichkeit hätte, zahlreiche
unter verschiedenen Winkeln angeordnete Gehäuse- und Kernstifte bzw. Kernprofilstifte
gleichzeitig gegen die Rückstellkraft von Zuhaltungsfedern aus den Verriegelungsstellungen
mit dem Kern 4 zu bringen.
[0049] In Fig. 6 sind insgesamt vier Bohrungen je Schlüsselflachseite für Kernprofilstifte
vorgesehen. Diese Bohrungen für Kernprofilstifte ermöglichen ein seitliches zum Schlüsselrücken
gerichtetes "Wegtauchen" der Kernprofilstifte 69, 70 und weiterer Kernprofilstifte.
In Fig. 3 sind diese unter 45 Grad zur horizontalen Längsmittenachse angeordnet. In
Längsrichtung des Schlüssels 30 bzw. des Schlüsselkanals 29 können - wie erwähnt -
mehrere einander diametral gegenüberliegende Paare von Kernprofilstiften vorgesehen
werden.
[0050] Wenn der Schlüssel 30 also in den Schlüsselkanal 29 eingeschoben wird, dann verschiebt
er nicht nur die Kernstifte 24 bis 28 und etwaige Pilzstifte und die unteren Gehäusestifte
gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern im Gehäuse 1, sondern er drückt auch
seitlich sozusagen gegen die Stirnflächen der Kernprofilstifte 69, 70 und folgende
und hierüber die zugehörigen Gehäusestifte gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern
seitlich und nach unten, das heißt in Richtung des Schlüsselkerns weg, bis die Kernprofilstifte
69, 70 und folgende sozusagen in den Schlüssel 30 seitlich einzutauchen vermögen und
die Zuordnung von Einschnitten und Einsenkungen im Schlüssel mit den jeweiligen Kern-
bzw. Kernprofilstiften übereinstimmt, damit an allen Stellen des Kernumfanges die
Trennebene die genaue Kerndurchmesserlage erreicht. Erst wenn diese Bedingungen allesamt
erfüllt sind, läßt sich der Schlüssel 30 und damit der Kern 4 im Zylinder 1 drehen.
[0051] Die Anzahl der durch die Einschnitte 31 und 35 im Schlüssel 30 gegebenen Permutationen
erhöht sich durch seitlich angeordnete Kernprofilstifte 69, 70 und folgende um ein
erhebliches Maß, je Schlüsselprofil bzw. Kernprofil.
[0052] Die Fig. 8 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß bei dieser in der dargestellten
Querschnittsebene auf diametral einander gegenüberliegenden Seiten nicht nur zwei
der weiteren Gehäusestifte 61 und 62 sozusagen als Schikanen angeordnet sind, sondern
zwei weitere Paare Gehäusestifte vorgesehen, die jeweils in Bohrungen 87 bzw. 88 geführt
werden und gegen die Rückstellkraft von lediglich durch strichpunktierte Linien angedeuteten
Zuhaltungsfedern gegen den Kern beaufschlagt sind. Selbstverständlich können in axialer
Längsrichtung des Kernes 4 und des Gehäuses 1 - nebeneinander - wie aus Fig. 8 ersichtlich,
Gehäusestifte, Kernstifte, weitere Gehäusestifte als Schikanen und Kernprofilstifte,
jeweils paarweise und in gleichen Winkelabständen wie aus Fig. 8 ersichtlich, angeordnet
sein.
[0053] Die Fig. 9 und 10 lassen außerdem erkennen, daß der Schlüssel 30 an seiner Vorderkante
mit Einformungen 89 versehen ist. Auf der nicht sichtbaren Schlüsselseite kann eine
ebensolche Einformung vorgesehen sein. Die Einformungen des Schlüssels drücken gegen
die seitlichen Mantelflächen (ballig oder kegelig) der Kernprofilstifte und drängen
diese gegen die Rückstellkraft der Zuhaltungsfedern seitlich unter einem spitzen Winkel
weg, bis diese in die zugeordneten Vertiefungen des Schlüssels einzutauchen vermögen
und sich dann der Kern 4 drehen läßt.
[0054] Außerdem erkennt man aus Fig. 9 auf der einen Seite Einformungen 90 und 91, während
in gestrichelten Linien, also auf der anderen Seite eine Einformung 92 vorgesehen
ist.
[0055] Bei dem aus Fig. 10 ersichtlichen Schlüssel 30 sind Einformungen 93 und 94 sichtbar,
während eine Einformung 95 auf der anderen Schlüsselseite angeordnet und demgemäß
aus Fig. 10 unsichtbar ist. Es sind somit auch Ausführungsformen denkbar, bei denen
von den verschiedenen Schlüsselseiten in unterschiedlichen Querschnittsebenen jeweils
nur ein Kernprofilstift vorgesehen ist.
[0056] Die aus Fig. 11 bis 16 ersichtlichen Figuren lassen erkennen, daß die seitlichen
Einformungen, z. B. 75, 76, 77, 90, 91, 92, 93, 94 und 95 in verschiedenen Höhenlagen
und an unterschiedlichen Winkeln des Schlüssels angreifen können, so daß es für einen
Einbrecher praktisch unmöglich ist, ein solches Schloß mit nicht passendem Schlüssel
ohne Gewaltanwendung zu öffnen.
[0057] Aus. Fig. 18 ist ein Hahnprofil zu erkennen. Für Teile gleicher Funktion wurden die
gleichen Bezugszeichen verwendet. Die Funktion ist so wie die im Zusammenhang mit
den vorstehenden Ausführungsformen beschrieben.
[0058] Aus Fig. 3 ist deutlich ein sogenanntes, in der Beschreibungseinleitung näher definiertes
"parazentrisches" Profil zu erkennen. Auf der inneren Seite überlappen sich die Spitzen
der Kernprofilstifte und erlauben dadurch die Sperrstellung der Gehäusestifte, während
auf der äußeren Seite sich die Spitzen auf der orthogonal zur Längsachse des Kerns
4 stehenden Profilachse 5 oder anderer Achsen in anderen Ebenen berühren. In dieser
Grundposition drücken die Kernprofilstifte die Gehäusestifte soweit zurück, daß die
Gehäusestifte den Kern 4 entriegeln und dieser gedreht werden kann. Würde man in dieser
Position zum Beispiel zwischen die Spitzen der Kernprofilstifte mit einem Einbruchswerkzeug
eingreifen, so würden die Kernprofilstifte weiter axial verschoben und dann in Sperrstellung
geschoben werden, also erneut den Kern 4 gegenüber dem Gehäuse 1 verriegeln.
[0059] Die Ausführungsformen nach den Fig. 19 bis 25 können prinzipiell ebenso ausgestaltet
sein wie die Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 18. Auch bei den Ausführungsformen
19 bis 25 können mehrere Reihen von Kernstiften, Kernstiftbohrungen, Gehäusestiften
und dergleichen in Längsachsrichtung des Kerns hintereinander, also in verschiedenen
Ebenen, angeordnet sein.
[0060] Des weiteren ist es möglich, alle Bohrungen für Gehäusestifte im Durchmesser gleich
auszubilden. Ähnliches gilt auch für die Kernstifte. Dadurch lassen sich sehr rationell
Bohrungen z. B. dadurch herstellen, daß das Gehäuse von einer Seite angebohrt bzw.
durchgebohrt wird. Auch die Gehäusestifte können im Durchmesser gleich ausgebildet
sein. Ähnliches gilt für die Kernstifte. Auch Gehäuse und Kernstifte können den gleichen
Durchmesser aufweisen. Es ist aber auch möglich, den Gehäuse- und Kernstiften unterschiedliche
Durchmesser zu geben.
[0061] Mit dem Bezugszeichen 98 ist in den Fig. 19 und 20 ein Gehäuse bezeichnet, in dem
wiederum ein Kern 99 mit einen in einen Schlüsselkanal 100 mit parazentrischem Profil
einzuführenden Flachschlüssel drehbar ist.
[0062] Bei der Darstellung in den Fig. 19 und 20 sind auf diametral gegenüberliegenden Seiten
mit gleicher Längsachse 101 Gehäusebohrungen 102 bzw. 103 angeordnet, in denen Gehäusestifte
gegen die Rückstellkraft von Druckfedern längsverschieblich angeordnet sind. Aus Gründen
der Vereinfachung wurden in der Gehäusebohrung 102 auf verschiedenen Seiten der Längsachse
101 verschieden lang ausgebildete Gehäusestifte dargestellt. Mit dem Bezugszeichen
103 wurde ein langer Gehäusestift und mit dem Bezugszeichen 104 ein kurzer Gehäusestift
bezeichnet. Es wurde nur eine Druckfeder veranschaulicht und mit dem Bezugszeichen
105 bezeichnet. Die Druckfeder 105 hat bei jedem der Gehäusestifte 103 bzw. 104 somit
die Tendenz, den betreffenden Gehäusestift 103 oder 104 in Richtung auf den Kern 99
zu belasten.
[0063] Im Kern wurde in der gezeigten Querschnittsebene eine Kernstiftbohrung 106 veranschaulicht.
Ebenfalls aus Gründen der Vereinfachung wurden in der Kernstiftbohrung 106 auf beiden
Seiten der Längsachse 101 verschieden lange Kernstifte dargestellt. Mit dem Bezugszeichen
107 wurde ein kurzer Kernstift und mit dem Bezugszeichen 108 ein langer Kernstift
veranschaulicht. Die Kernstiftbohrung 106 ist als Sackbohrung ausgebildet.
[0064] Im spitzen Winkel α ist in gleicher Querschnittsebene zu den Gehäusebohrungen 102
ein als Schikanestift ausgebildeter Gehäusestift 109 angeordnet, der in Richtung auf
den Kern 99 konisch zulaufend gestaltet ist. Der Schikanestift 109 ist ebenfalls von
einer Druckfeder 110 in Richtung auf den Kern 99 belastet. Die Druckfeder stützt sich
einerseits gegen eine Muffe 111 und andererseits gegen die im Durchmesser größere
Stirnseite des Schikanestiftes 109. Die Muffe 111 ist in eine Bohrung 112 eingeschraubt
oder eingenietet. Das muffenartige Gehäuse 111 mit Druckfeder 110 und konischem Schikanestift
109 wird nachträglich von außen eingeschraubt. Der konische Schikanestift hat den
Vorteil, daß er zur Montage kraftschlüssig in der Muffe 111 arretiert werden kann.
Nach Einschrauben der Muffe 111 wird von außen mittels eines Schraubenziehers oder
dergleichen gegen den konischen Schikanestift 109 gestoßen, so daß sich die kraftschlüssige
Verbindung löst und die Druckfeder 110 den Schikanestift 109 in Richtung auf den Kern
99 hin belastet.
[0065] Wird der Kern 99 unbefugterweise, also ohne einen Schlüssel verdreht, dann fällt
der Schikanestift 109 in die Kernbohrung 106 ein. Der Schikanestift 109 ist absichtlich
nicht passend ausgebildet, er bewegt sich sozusagen schwimmend in der Bohrung 112
der Muffe 111. Auch ein Verecken wird bewußt in Kauf genommen. Fig. 20 zeigt das Einfallen
des Schikanestiftes 109. Die durchgezogenen Linien zeigen den Schikanestift in Fig.
20 in Montagestellung, bei der der konische Schikanestift 109 also kraftschlüssig
zwecks Gesamtmontage blockiert ist.
[0066] Die gestrichelte Stellung zeigt den Schikanestift 109 in Lauerstellung auf dem Kernmantel
anliegend.
[0067] Die strichpunktierte Stellung zeigt den Schikanestift 109 auf dem längsten Kernstift
108 aufliegend bei geringster Eintauchtiefe in die Bohrung 106 des Kernes 99.
[0068] Die gepunktete Stellung zeigt den konischen Schikanestift 109 bei maximaler Eintauchtiefe
in die Bohrung 106, also bei kürzestem Kernstift 107. Außerdem zeigt die Darstellung,
daß der Schikanestift 109 auch etwas verkanten kann, damit ein nachträgliches Hochheben
und wieder Zurückdrücken gegen die Rückstellkraft der Druckfeder 110 durch ein Auflaufen
an eine Kante, z. B. an die Kante der Muffe 111, ausgeschlossen ist.
[0069] Bei der aus Fig. 21 ersichtlichen Ausführungsform sind für Teile gleicher Funktion
die gleichen Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 19 und 20 verwendet
worden. Der als Schikanestift ausgebildete Gehäusestift ist bei dieser Ausführungsform
als Pilzstift 113 ausgestaltet, der ebenfalls gegen die Rückstellkraft der Druckfeder
110 in der Bohrung 112 gelagert ist. Wird der Kern 99 in die aus Fig. 20 ersichtliche
Lage, also um einen spitzen Winkel α ohne Schlüssel verdreht, dann fällt der Pilzstift
113 in die Bohrung 106 ein und blockiert den Kern 99 gegen weitere Verdrehung.
[0070] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 22 bis 24 sind ebenfalls für Teile gleicher
Funktion die gleichen Bezugszeichen wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 19
bis 21 verwendet worden. Der als Schikanestift ausgebildete Gehäusestift ist mit dem
Bezugszeichen 114 bezeichnet. Dieser Schikanestift 114 ist bei der dargestellten Ausführungsform
über den größten Teil seiner Länge mit einer Sackbohrung 115 versehen, so daß er über
den größten Teil seiner Länge eine einseitig rohrförmige Gestaltung aufweist. In die
Sackbohrung 115 greift die Druckfeder 110 ein, die sich mit ihrem entgegengesetzten
Endabschnitt gegen ein stopfenförmiges Widerlager 116 abstützt. Das Widerlager 116
kann als Schraubstopfen oder als Niet ausgebildet sein.
[0071] Die Sackbohrung 115 mündet somit an der einen Stirnseite des Schikanestiftes 114
aus. Außerdem ist dieser rohrförmige Endabschnitt des Schikanestiftes 114 mit mehreren
ebenfalls in die offene Mündungsöffnung ausmündenden Langlöchern versehen, von denen
lediglich das Langloch 117 mit einem Bezugszeichen bezeichnet worden ist. Über den
Umfang des rohrförmigen Endabschnittes des Schikanestiftes 114 können somit in gleichmäßigen
Winkelabständen verteilt zueinander mehrere solcher Langlöcher 117 angeordnet werden.
Dadurch ist der rohrförmige Endabschnitt des Schikanestiftes 114 radial verformbar.
Der Außendurchmesser des rohrförmigen Endabschnittes des Schikanestiftes 114 wird
so gewählt, daß er unter elastischer radialer Verformung mit Übermaß in der Bohrung
112 angeordnet ist.
[0072] Mit dem Bezugszeichen 118 ist ein Ringkragen in der Bohrung 112 bezeichnet. Dieser
Ringkragen 118 befindet sich etwa in der Mitte der Bohrung 112, mindestens aber in
einem solchen Bereich, das beim Eingreifen des Schikanestiftes 114 die Stirnseite
119 des Schikanestiftes 114 hinter dem Ringkragen 118 zu liegen kommt. Diese Situation
ist für einen langen Kernstift in Fig. 23 angedeutet worden und in Fig. 24 bei einem
kurzen Kernstift. Dadurch ist ein Zurückdrücken des Schikanestiftes 114 gegen die
Rückstellkraft der Feder 110 unmöglich, weil sich der rohrförmige Endabschnitt nach
dem Passieren des Ringkragens 118 auseinderspreizt und einen größeren Durchmesser
als die Bohrung 112 jenseits des Ringkragens 118 annimmt.
[0073] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschriebenen
sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Literaturverzeichnis
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DE-AS 15 53 294
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DE-AS 12 60 340
DE-GM 83 18 626.3
DE-GM 82 12 744
DE-GM 75 21 377
DE-GM 78 18 276
DE-GM 1 978 978
AT-PS 33 70 035
AT-PS 33 58 79
AT-PS 37 18 83
CH-PS 344 637
CH-PS 577 617
CH-PS 591 618
CH-PS 260 517
CH-PS 591 001
CH-PS 432 279
FR-PS 76 22 498
FR-PS 22 86 263
FR-PS 22 86 262
FR-PS 23 23 849
FR-PS 23 23 850
GB-PS 1 473 025
EP-PS 0 67 388
US-PS 4,027,509
US-PS 4,031,729
US-PS 3,303,677
US-PS 3,393,542
VSV 5/1980, 1. Jg. "Mechanische Schloßsystem - heute noch aktuell?"
DOM, "Faktoren der Sicherheit" August 1979
Deutsche Normen DK 683,33:0014 "Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen für Türschlösser"
Instandhaltung und Werkstattausrüstung Betriebs-Management Service 3/1977
Winkhaus Messe-Magazin 01.02.1977 "Schließanlage aus Münster in West-Europa erfolgreich"
