[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufheizen der Ansaugluft bei Brennkraftmaschinen
mittels einer Flammstartanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-PS 33 42 865 bekannt. Dabei handelt es sich
um eine Flammstartanlage, bei der zur Verhinderung des sogenannten "Weißrauchs" in
der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine die durch das Ansaugrohr strömende Luft vorgewärmt
wird. Zu diesem Zweck ist im Saugrohr der Brennkraftmaschine eine Brennkammer vorgesehen,
in welcher eine Kraftstoffeinspritzdüse und eine Glühkerze angeordnet sind. Zum Starten
der Brennkraftmaschine bei tieferen Temperaturen wird die Glühkerze vorgeglüht und
nach Ablauf der Vorglühzeit beim Start des Motors Kraftstoff über ein Magnetventil
zur Kraftstoffeinspritzdüse und damit in die Brennkammer der Flammstartanlage gebracht.
Der in der Brennkammer zur Entzündung kommende Kraftstoff heizt die vorbeiströmende
Ansaugluft vor und ermöglicht ein sicheres Zünden der Zylinder der Brennkraftmaschine
bei niedrigen Außentemperaturen. Dabei wird der Glühkerze während der Dauer einer
bestimmten ersten Zeitspanne, bis der Motor sicher rundläuft, ein stetiger Strom zugeführt
und nach Ablauf dieser ersten Zeitspanne während einer zweiten Zeitspanne, bis der
Motor eine bestimmte Betriebstemperatur erreicht hat, entsprechend einer verminderten
Leistung ein stoßweiser Strom.
[0003] Schon mit Erreichen der Startbereitschaft des Motors wird eine Sicherheitszeit gestartet,
die durch einen erfolgreichen Startvorgang beendet wird. Erfolgt jedoch kein Startvorgang
oder bleibt der Motor nach erfolgtem Startvorgang innerhalb der Sicherheitszeit wieder
stehen, so wird zu Sicherheitszwecken und zur Schonung der Batterie der Strom zur
Glühkerze nach Ablauf der Sicherheitsdauer unterbrochen und der Flammstartvorgang
beendet und die Glühkerze kühlt ab.
[0004] Soll ein erneuter Startvorgang vorgenommen werden, so muß die Flammanlage wieder
eingeschaltet und die Glühkerze entsprechend dem oben geschilderten Vorgehen wieder
vorgeglüht werden. Dieser erneute Vorglühvorgang berücksichtigt dabei jedoch nicht
die momentane Glühkerzentemperatur, die durch die Abkühlzeit der Glühkerze bestimmt
ist und auch nicht die zur Verfügung stehende Spannung an der Glühkerze.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Glühkerze unter Berücksichtigung
der momentanen Glühkerzentemperatur und der anliegenden Spannung so vorzuglühen, daß
die für einen Wiederholstart benötigte Temperatur in einfacher Weise in einem engen
Toleranzband erreicht wird.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere Merkmale und Ausgestaltungen gehen aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
[0007] Nach Ablauf der Sicherheitszeit einer Flammstartanlage und nicht erfolgtem Start
des Motors wird der Flammstartvorgang beendet und die in der Flammstartanlage eingesetzte
Glühkerze kühlt ab. Aus der ermittelten Abkühlkurve der Glühkerze wird durch Zeitmessung
die momentane Glühkerzentemperatur ermittelt und die dazugehörige Vorglühzeit für
einen Wiederholstart an das Steuergerät der Flammstartanlage weitergegeben. Bei einem
nun erfolgenden erneuten Start der Anlage ist zu jedem Zeitabschnitt der Abkühlkurve
der Glühkerze ein eigener, zuvor ermittelter, Wert für die Vorglühzeit vorhanden,
wodurch die Glühkerzentemperatur immer auf einen fest definierten, zum Wiederholstart
benötigten Wert gebracht wird, der innerhalb eines zulässigen Toleranzbereiches liegt.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- die Vorglühzeiten für einen Wiederholstart gemäß dem Verfahren nach der Erfindung
in Abhängigkeit von der Abkühlzeit,
- Figur 2
- beispielhaft in tabellarischer Form die Vorglühzeiten in Abhängigkeit von den Abkühlintervallen
und der anliegenden Spannung.
[0009] Flammstartanlagen zur Vorwärmung der Ansaugluft in Brennkraftmaschinen enthalten
eine oder mehrere Glühkerzen, welche von der Fahrzeugbatterie mit Strom versorgt werden.
Bei Inbetriebnahme der Flammstartanlage wird die Glühkerze bzw. werden die Glühkerzen
während einer ersten Zeitspanne stetig vorgeglüht und der Motor kann gestartet werden.
Nach Ablauf der ersten Zeitspanne wird der Flammstartanlage für die Dauer einer zweiten
Zeitspanne, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, ein stoßweiser Strom
entsprechend einer verminderten Leistung zugeführt und danach der Flammstartvorgang
durch Abschalten des Stroms zur Glühkerze beendet. Findet jedoch gar kein Startvorgang
des Motors statt, so schaltet die Flammstartanlage selbsttätig nach Ablauf einer Sicherheitszeit
ab und die Glühkerze kühlt ab.
[0010] Ein derartiger Verlauf der Abkühlung ist in dem in Figur 1 gezeigten Diagramm dargestellt.
Ausgehend von der Glühkerzen-Solltemperatur
ϑ
soll, die gemäß dem Diagramm etwa 1050°C beträgt, stellt die mit 1 bezeichnete Kurve den
Verlauf der Abkühlung einer Glühkerze über der Zeit t in Sekunden, also die Glühkerzentemperatur
als Funktion der Zeit ϑ(t) dar.
[0011] Wird nun innerhalb dieser Abkühlzeit ein erneuter Startversuch unternommen, so muß
die Glühkerze abhängig von ihrer momentanen Temperatur für diesen Wiederholstart vorgeglüht
werden. Ein Maß für die momentane Glühkerzentemperatur ϑ ist mit der Abkühlzeit, die
für jeden Verwendung findenden Glühkerzentyp, wie zum Beispiel Stabglühkerze oder
Flammglühkerze, ermittelt werden kann und in der Figur 1 in Form der Abkühlkurve 1
über der Zeit t aufgetragen ist, gegeben. Beim Einsatz von mehreren anstelle nur einer
Glühkerze in der Flammstartanlage wird das daraus resultierende unterschiedliche Abkühl-
und Aufheizverhalten durch andere Vorglühzeiten berücksichtigt. Ebenso berücksichtigt
wird die an der Glühkerze anliegende Spannung, die ja für die Wahl der Vorglühzeit
eine bedeutende Rolle spielt. So kann die Vorglühzeit bei einer über ihrem Sollwert
liegenden Spannung entsprechend verkürzt werden, während die Vorglühzeit bei unter
dem Sollwert liegender Spannung, wie es zum Beispiel bei tiefen Temperaturen, bei
denen die Flammstartanlage ja gerade eingesetzt wird, gegenüber dem Normalwert verlängert
wird.
[0012] Die einmal ermittelten Werte für die Vorglühzeit beim Wiederholstart können in einfacher
Weise in einem Kennfeld abgespeichert sein, wobei die Steuerung der Flammstartanlage
aus einer elektronischen Steuereinheit besteht, welche einen Timer zur Ermittlung
der Abkühlzeit für die Glühkerze enthält und welche weiter ein in einem nicht-flüchtigen
Speicher gespeichertes Kennfeld für die entsprechenden Werte der Vorglühzeit in Abhängigkeit
von der Abkühlzeit, der anliegenden Spannung sowie der Art und Anzahl der eingesetzten
Glühkerzen umfaßt. Zweckmäßig für eine solche elektronische Steuereinheit ist der
Einsatz eines programmierbaren Mikroprozessors. Ein solches genanntes Kennfeld ist
beispielhaft in der in Figur 2 abgebildeten Tabelle dargestellt. Der Einfachheit halber
sind hier die Werte für die Vorglühzeit für den Wiederholstart nur in Abhängigkeit
von der Abkühlzeit, das heißt von der momentanen Glühkerzentemperatur nach dem Abkühlen
vom Sollwert
ϑ
soll dargestellt. Die der Tabelle zu entnehmenden Werte sind dabei nur beispielhaft angegeben,
ohne die Erfindung auf diese Werte zu beschränken.
[0013] Wie leicht zu sehen ist, ist die Anzahl der im Kennfeld zu speichernden Werte direkt
abhängig von der Feinheit der Unterteilung des Wertebereichs für die anliegende Spannung
und die Abkühlzeit. Zur Verminderung der zu speichernden Werte für die Vorglühzeit
ist die Abkühlzeit in einzelne Intervalle zerlegt, zum Beispiel wie in der Figur 1
gezeigt in die acht Intervalle t₀-t₁, t₁-t₂,...,t₇-t₈. In diesem Falle ist jedem Zeitintervall
ein bestimmter Wert für die Vorglühzeit zugeordnet, so daß zu den hier gezeigten 8
Intervallen auch genau 8 verschiedene Vorglühzeiten gespeichert sind. In der Figur
1 ist nun für eine Normspannung von U = 12 V beginnend zum Zeitpunkt t₂, also zu Beginn
des dritten Intervalls (und entsprechend für die folgenden Intervalle), ein Vorglühen
für einen Wiederholstart gezeigt. Das nachstehend beschriebene Vorgehen ist natürlich
auch auf das erste und das zweite Intervall anwendbar, jedoch in dieser Figur aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Zu Beginn dieses Intervalls weist
die Glühkerze durch ihr Abkühlen eine Temperatur ϑ₂ unterhalb der Solltemperatur ϑ
soll der Glühkerze für einen Wiederholstart auf. Diese Temperatur
ϑ₂ beträgt in diesem Beispiel etwa 900°C. Ausgehend von dieser Temperatur wird die
Glühkerze mit einer vorgegebenen Vorglühzeit von in diesem Beispiel etwa 8 Sekunden
vorgeglüht. Diese Vorglühzeit ist dabei so gewählt, daß die Glühkerzentemperatur ausgehend
von ihrer momentanen Temperatur zu Beginn dieses Intervalls nach Ablauf der Vorglühzeit
einen vorgegebenen Wert ϑ
soll,max nicht übersteigt. Die Länge des Intervalls t₂-t₃ von hier etwa 4 Sekunden ist derart
gewählt, daß bei der vorgegebenen Vorglühzeit von 8 Sekunden bei einem Wiederholstart
am Ende des Intervalls, das heißt also direkt vor dem Zeitpunkt t₃, die Glühkerzentemperatur
ausgehend von ihrer momentanen Temperatur zu diesem Zeitpunkt, einen zweiten vorgegebenen
Wert ϑ
soll,min nicht unterschreitet. Für die folgenden Intervalle gilt sinngemäß das gleiche. Das
heißt die vorgegebene Vorglühzeit für das zum Zeitpunkt t₃ beginnende vierte Intervall,
welches sich bis zum Zeitpunkt t₄ erstreckt, ist wieder so gewählt, daß die obere
Grenztemperatur ϑ
soll,max nicht überschritten und die untere Grenztemperatur ϑ
soll,min nicht unterschritten wird. Im Falle dieses vierten Intervalls wird dies im gezeigten
Beispiel mit einer Intervallänge von circa 8 Sekunden und einer dazugehörigen Vorglühzeit
von etwa 10 Sekunden erzielt. Auf diese Weise kann erreicht werden, daß für alle Intervalle
eines Wiederholstarts bei einer möglichst geringen Anzahl von gespeicherten Vorglühzeiten
die Glühkerzentemperatur immer innerhalb eines zulässigen Toleranzbandes zwischen
der oberen Grenztemperatur
ϑ
soll,max und der unteren Grenztemperatur
ϑ
soll,min liegt, welche so gewählt sind, daß ein Wiederholstart sicher gewährleistet ist.
[0014] Vereinfachend kann die Aufteilung der Intervalle so erfolgen, daß - abgesehen von
den ersten und letzten Intervallen - die Intervalldauer so gewählt ist, daß das jeweils
folgende Intervall eine Intervalldauer aufweist, die ungefähr doppelt so groß ist
wie die Dauer des vorhergehenden Intervalls. Für die ersten und letzten Intervalle
hat dies deshalb keine Gültigkeit, weil dort die Abkühlkurve extrem steil beziehungsweise
extrem flach verläuft.
[0015] In der Figur 2 ist in tabellarischer Form der aus dem Diagramm der Figur 1 bekannte
Sachverhalt dargestellt. Dabei sind die vorgegebenen Vorglühzeiten in Abhängigkeit
von der in die einzelnen Intervalle unterteilten Abkühlzeit t der Glühkerze sowie
in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung U in Volt angegeben. Ausgehend von einer
Normspannung von U = 12 V sind die Vorglühzeiten innerhalb jedes Intervalls mit sinkender
Spannung größer und mit steigender Spannung entsprechend geringer vorgegeben.
1. Verfahren zum Aufheizen der Ansaugluft bei Brennkraftmaschinen mittels einer mindestens
eine Glühkerze aufweisenden Flammstartanlage, welche derart gesteuert ist, daß die
Glühkerze während einer ersten Zeitspanne stetig vorgeglüht und in einer darauffolgenden
zweiten Zeitspanne stoßweise betrieben wird und daß nach Ablauf einer Sicherheitszeit
die Glühkerze abgeschaltet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem nach Ablauf der Sicherheitszeit erfolgenden wiederholten Startvorgang
die erneute Vorglühzeit (t) der Glühkerze nach einem aus der Glühkerzentemperatur
(ϑ) bestimmten Wert vorgegeben ist, wobei die momentane Glühkerzentemperatur (ϑ) aus
der Abkühlzeit der Glühkerze nach deren Abschalten ermittelt ist, wobei der zeitliche
Verlauf der Glühkerzentemperatur ( (t)) in einzelne Intervalle (t₀-t₁, t₁-t₂,...,t₇-t₈)
unterteilt ist, denen jeweils ein bestimmter Wert für die Vorglühzeit (t) zugeordnet
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Intervall (t₀-t₁, t₁-t₂,...,t₇-t₈) annähernd die doppelte Zeitdauer gegenüber
dem davorliegenden Intervall aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert für die Vorglühzeit abhängig ist von der Spannung (U) an der Glühkerze.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert für die Vorglühzeit abhängig ist von der Art und Anzahl der eingesetzten
Glühkerzen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die entsprechenden Werte für die Vorglühzeit aus einem Kennfeld ausgelesen sind.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
eine elektronische Steuereinheit mit einem Timer zur Ermittlung der Abkühlzeit nach
Abschalten der Glühkerze und einem Kennfeld zur Speicherung der entsprechenden Werte
für die Vorglühzeit.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Steuereinheit ein programmierbarer Mikroprozessor ist.