[0001] Die Erfindung betrifft ein Abfallsammelfahrzeug, das einen hinter einem Bedienungsstand,
insbesondere hinter dem Fahrerhaus eines Motorfahrzeugs vorzugsweise lösbar angeordneten
Sammelbehälter aufweist, der eine im oberen Bereich angeordnete Einfüllöffnung und
wenigstens einen zum Entleeren öffenbaren Wandteil, vorzugsweise die der Einfüllöffnung
abgekehrte Stirnwand aufweist, und der mit Mitteln zur Verdichtung des in den Sammelbehälter
eingefüllten Abfalls versehen ist, und das auf einem bewegbaren Zwischenbehälter zur
Aufnahme des Abfalls aus Abfallsammelgefäßen angeordnet ist, der mit Mitteln zum Entleeren
seines Inhalts in die obenliegende Einfüllöffnung des Sammelbehälters in Verbindung
steht, und eine von der Einfüllöffnung getrennte Entleerungsöffnung aufweist, die
zumindest beim Entleerungsvorgang mit der Einfüllöffnung des Sammelbehälters in Verbindung
steht, wobei mit dem Fahrzeug eine Verfahreinrichtung für den Zwischenbehälter verbunden,
die diesen aus seiner im Bodenbereich vor dem Fahrerhaus liegenden Füllstellung über
das Fahrerhaus hinweg in seine Entleerungsstellung am Sammelbehälter bewegt.
[0002] Bei dem aus der US-PS 3 202 305 vorbekannten Abfallsammelfahrzeug der vorbezeichneten
Art werden die in den Sammelbehälter zu entleerenden Abfallsammelgefässe jeweils über
ein mit dem Sammelbehälter verbundenes Schwenkarmpaar frontseitig vor dem Fahrerhaus
vom Boden aufgenommen und hoch über das Fahrerhaus hinweg verschwenkt und hierbei
in die hinter dem Fahrerhaus liegende Einfüllöffnung des Sammelbehälters durch Umkippen
entleert. Ein wesentlicher Nachteil dieser als sogenannte Überkopflader bekannten
Fahrzeuge besteht darin, daß beim Verschwenken des Abfallsammelgefässes zur Entleerung
in die obenliegende Einfüllöffnung des Sammelbehälters das normale Lichtraumprofil
derartiger Fahrzeuge erheblich überschritten wird.
[0003] Aus der DE-OS 25 45 051 ist ferner ein Abfallsammelfahrzeug bekannt, bei dem zwischen
dem Fahrerhaus und dem lösbar mit dem Fahrzeug verbundenen Sammelbehälter auf dem
Fahrgestell ein Schütttrichter angeordnet ist. Die Abfallsammelgfäße werden in diesen
Schütttrichter über ein Schwenkarmpaar nach Art eines Überkopfladers durch Umkippen
entleert. Aus diesem Schütttrichter wird dann der Abfall durch eine Schaufeleinrichtung
in die obenliegende Einfüllöffnung des Sammelbehälters umgefüllt. Eine Verdichtung
des Abfalls im Sammelbehälter ist nicht möglich, so daß keine optimale Beladung erreicht
werden kann. Abgesehen von den vorstehend bereits beschriebenen Nachteilen eines Überkopfladers
weist dieses Fahrzeug den weiteren Nachteil auf, daß die Anordnung des Schütttrichters
zwischen Sammelbehälter und Fahrerhaus in erheblichem Maße das für den Sammelbehälter
zur Verfügung stehende Volumen reduziert.
[0004] Aus der US-PS 3 643 824 ist ein Abfallsammelfahrzeug bekannt, bei dem zwischen dem
Fahrerhaus und dem fest, jedoch kippbar mit dem Fahrgestell verbundenen Sammelbehälter
ein Schütttrichter angeordnet ist, der vom Boden aus mit kleinen Abfallsammelgefäßen
von Hand oder über eine entsprechende Schütteinrichtung beschickt werden kann. Der
im Schüttrichter liegende Abfall wird dann über einen Schieber durch eine im Bodenbereich
in der Stirnwand des Sammelbehälters angeordnete Öffnung in den Sammelbehälter eingeschoben
und hierbei weitgehend verdichtet. Grössere Abfallsammelgefässe können hierbei nicht
entleert werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abfallsammelfahrzeug der eingangs bezeichneten
Art zu schaffen, das unter Ausnutzung der vom Überkopflader bekannten Vorteile, nämlich
daß die Müllwerker vor dem Fahrerhaus arbeiten können, die Nachteile der vorbeschriebenen
Systeme vermeidet und hierbei insbesondere den Einsatz bei der Entleerung von geringvolumigen
Abfallsammelgefäßen, insbesondere Haushalt-Abfallsammelgefäßen, ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verfahreinrichtung
für den Zwischenbehälter durch eine Hubeinrichtung für eine im wesentlichen vertikal
im Frontbereich des Fahrerhauses verlaufende Hubbewegung und eine Antriebseinrichtung
für eine über dem Fahrerhaus im wesentlichen horizontal verlaufende Bewegung, vorzugsweise
eine Längsbewegung, gebildet wird. Dies hat den Vorteil, daß die Bewegung des Zwischenbehälters
sich nur aus einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Hubkomponente und einer in
einer im wesentlichen horizontalen Ebene verlaufenden Bewegungskomponente zusammensetzt,
so daß im Gegensatz zu den großen Schwenkarmen der bekannten Überkopflader zu keinem
Zeitpunkt während der Bewegung des Zwischenbehälters das vorgeschriebene Lichtraumprofil
überschritten wird. Damit ist es möglich, auch in Toreinfahrten, unter Straßenbahnoberleitungen
oder unter Bäumen alle Funktionen ohne jegliche Behinderungen durchzuführen. Die Hubbewegung
kann hierbei im wesentlichen vertikal vor dem Fahrerhaus mit Hilfe eines Hubantriebes
erfolgen, der am Zwischenbehälter angreift und diesen nur bis in Höhe der horizontalen
Bewegungsebene anhebt. Hierbei kann es auch zweckmäßig sein, für die Grundbewegung
der Hubeinrichtung eine Vertikalführung vorzusehen und im Hinblick auf eine möglichst
ausreichende Bodenfreiheit die Endbewegung beim Absenken des Zwischenbehälters im
Bodenbereich über Schwenkhebel auszuführen. Die Bewegung in der horizontalen Ebene
kann durch eine an die Hubbewegung anschließende horizontale Schiebebewegung an einer
Führung erfolgen, die bis in den Bereich der Einfüllöffnung des Sammelbehälters reicht.
[0007] Dieses Bauprinzip besitzt u.a. auch Vorteil, daß der Zwischenbehälter in seinen Abmessungen
sich nahezu über die ganze Fahrzeugbreite und in etwa über die Länge des Fahrerhauses
erstrecken kann, so daß sich hier ein Zwischenbehälter mit großem Fassungsvermögen
konzipieren läßt. In der Füllstellung läßt sich dieser Zwischenbehälter dann auch
mit Abfallsäcken und kleinen Abfallgefäßen von Hand befüllen. Über eine entsprechende,
dem Zwischenbehälter zugeordnete Schütteinrichtung können aber auch die üblichen Abfallsammelgefäße
entleert werden. Der besondere Vorteil ist hierbei, daß nur eine geringe Hubarbeit
für die zu entleerenden Abfallsammelgefäße zu leisten ist und dementsprechend deren
Entleerung schneller von statten geht. Da über die Verfahreinrichtung der Zwischenbehälter
bis nahe an den Boden herangeführt werden kann, vereinfacht sich durch die hiermit
verbundene Verkürzung des Hubweges auch die Ausbildung der Schüttvorrichtung. Sobald
der Zwischenbehälter vollständig gefüllt ist, wird er mit Hilfe der Verfahreinrichtung
angehoben und in Höhe des Fahrerhausdaches zur Entleerungsöffnung des hinter dem Fahrerhaus
liegenden Sammelbehälters verfahren und dort mit Hilfe seiner Entleerungsmittel entleert.
Wenn sich der Zwischenbehälter noch in seiner Entleerungsstellung befindet, kann das
Abfallsammelfahrzeug schon zum nächsten Aufnahmeort fahren, wo dann der Zwischenbehälter
über die Verfahreinrichtung in seine bodennahe Aufnahmestellung zurückbewegt wird.
Bei der Anordnung von unabhängig voneinander bewegbaren Zwischenbehältern ist jedem
eine Verfahreinrichtung zugeordnet.
[0008] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß ausgestalteten Abfallsammelfahrzeugs besteht
darin, daß die Entleerung des Zwischenbehälters durch eine obenliegende Öffnung in
den Sammelbehälter erfolgt, so daß in Verbindung mit einer Verdichtungseinrichtung
eine optimale Füllung des Sammelbehälters möglich ist. Gerade das Einfüllen von oben
ist für den Verdichtungsvorgang von Bedeutung, da hier von der Einfüllöffnung des
Sammelbehälters gegen das Behälterende hin die jeweils über den Zwischenbehälter aufgegebenen
Abfallmengen auf die gegenüberliegende Stirnwand zusammengeschoben und hierbei jeweils
bis unter die Behälterdecke verdichtet werden. Da in Fahrtrichtung ohnehin immer genügend
Manövrierraum für das Fahrzeug vorhanden sein muß, ist auch gewährleistet, daß ausreichend
Platz zur Handhabung der Abfallsammelgefässe zur Verfügung steht und zwischen Fahrer
und Bedienungsmannschaft leicht Sichtverbindung aufgenommen werden kann. Die Müllwerker
können vor einer Weiterfahrt zur nächsten Aufnahmestelle vorne am Fahrzeug ein Signal
zur Weiterfahrt geben, beispielsweise, wenn sie auf das Fahrzeug aufgestiegen sind.
Das erfindungsgemäße Abfallsammelfahrzeug kann als Sonderfahrzeug in sogenannter Niederflurausführung
mit nur geringer Bodenfreiheit ausgeführt werden. Dies erlaubt es, ein tiefliegendes
Fahrerhaus und/oder ein tiefliegendes Fahrgestell vorzusehen, so daß für den Zwischenbehälter
und auch für den Sammelbehälter eine relativ große Höhe zur Verfügung steht, ohne
daß auch beim Entleeren das höchstzulässige Lichtraumprofil für derartige Fahrzeuge
überschritten wird, und somit ein großes Fassungsvermögen zur Verfügung steht.
[0009] Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Sammelbehälter mit ausfahrbaren Bodenstützen
versehen ist. Dies erlaubt es, für den vorstehend beschriebenen Transport der Sammelbehälter
bei entsprechender Ausgestaltung der Verbindungselemente am Sammelbehälter, herkömmliche
Lastwagenfahrgestelle einzusetzen, die für den Betrieb mit sogenannten Wechselaufbauten
eingerichtet sind. Dies hat den Vorteil, daß für den Transport der gefüllten und der
entleerten Sammelbehälter für den reinen Straßenverkehr ausgelegte Fahrzeuge eingesetzt
werden können. Wird der Abfall beispielsweise zu einer Müllverbrennungsanlage gefahren,
so kann der Sammelbehälter dort auf eine Kippvorrichtung abgesetzt werden, entleert
und vom Transportfahrzeug wieder aufgenommen werden.
[0010] In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung ist für die horizontal verlaufende Bewegung
des Zwischenbehälters eine sich bis in den Bereich der Einfüllöffnung am Sammelbehälter
erstreckende Führung vorgesehen, an der als Verfahreinrichtung für die Horizontalbewegung
des Zwischenbehälters ein vorzugsweise als Andruckplatte ausgebildeter und mit Mitteln
zur Ankoppelung des Zwischenbehälters versehener Schlitten geführt ist, und daß die
Hubeinrichtung für die Vertikalbewegung des Zwischenbehälters am Schlitten angeordnet
ist. Dies hat den Vorteil, daß für den Fahrbetrieb die Hubeinrichtung zusammen mit
dem Zwischenbehälter über das Fahrerhaus verfahren werden kann und somit die Frontseite
des Fahrerhauses nicht von den Elementen überragt wird. Erst bei Einleitung des Ladebetriebes
wird die Hubeinrichtung über die Frontseite des Fahrerhauses hinausgefahren und der
Zwischenbehälter in die Einfüllstellung im Bodenbereich abgesenkt. Der Schlitten ist
zugleich so ausgebildet, daß er gleichzeitig über Mittel zum Ankoppeln des Zwischenbehälters
verfügt. Diese können durch die Hubeinrichtung gebildet werden. Die bevorzugte Ausbildung
des Schlittens als Andruckplatte erlaubt es, daß beispielsweise bei einer Beladung
des Zwischenbehälters mit Sperrmüll oder mit Abfallsäcken der Zwischenbehälter nach
der Hubbewegung für die Horizontalbewegung abgeschlossen ist und somit keine überragenden
Sperrmüllteile oder Abfallsäcke die Funktion stören können.
[0011] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führung
kanalförmig ausgebildet ist und mit einer vorderen Einfahröffnung für den Zwischenbehälter
und einer an die Einfüllöffnung des Sammelbehälters abdichtend anschließbaren Abwurföffnung
versehen ist und einen aus der vorderen Einfahröffnung teleskopartig ausfahrbaren
Führungsteil für den Schlitten aufweist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß
der Zwischenbehälter mit dem Schlitten und der damit verbundenen Hubeinrichtung nach
Abschluß der Hubbewegung auf seinem horizontalen Weg abgekapselt geführt wird, wobei
insbesondere der Entleerungsbereich für den Zwischenbehälter an der Einfüllöffnung
des Sammelbehälters nach außen praktisch staubdicht abgeschlossen und so eine einwandfreie
Entleerung ohne Belastung der Umwelt möglich ist.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verfahreinrichtung
an einem mit dem Fahrzeugfahrgestell verbundenen Tragrahmen angeordnet ist, der die
Führung und die Antriebsmittel für den Zwischenbehälter trägt. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß die Verfahreinrichtung ein in sich geschlossenes System bildet, das
ggf. lösbar mit dem Fahrzeug verbindbar ist, so daß auch die Möglichkeit besteht,
das Fahrzeug nach Abnahme der Verfahreinrichtung auch für andere Transportzwecke einzusetzen.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, daß der
Tragrahmen mit dem im Bereich der Vorderkante des Fahrerhauses liegenden Ende über
wenigstens zwei als Gelenke ausgebildete vordere Befestigungspunkte und mit seinem
anderen Ende, vorzugsweise in dem hinter dem Fahrerhaus liegenden Bereich über wenigstens
einen, vorzugsweise in der Längsmittelebene des Fahrzeugs liegenden, vorzugsweise
als Hubelement ausgebildeten hinteren Befestigungspunkt am Fahrgestell schwenkbar
abgestützt ist. Diese Anordnung erlaubt in vorteilhafter Weise eine Befestigung des
notwendigerweise in sich starren Tragrahmens in einer Weise, die eine Verwindung des
Fahrgestells im Fahrbetrieb ohne Beeinträchtigung zuläßt. Diese Ausbildung erlaubt
es ferner bei sogenannten Frontlenkerfahrzeugen, bei denen die Antriebsmotoren teilweise
innerhalb des Fahrerhauses liegen und das Fahrerhaus zu Reparaturzwecken nach vorne
verschwenkbar ist, diese Funktion auch bei einem derartigen Abfallsammelfahrzeug wahrnehmen
zu können. Falls eine Motorreparatur erforderlich ist, wird das Fahrerhaus mit dem
Tragrahmen nach vorne geschwenkt, so daß anschließend die Motorreparatur ausgeführt
werden kann. Durch das Hubelement, beispielsweise einen Hydraulikzylinder, kann der
Tragrahmen nur um ein geringes Maß verschwenkt werden, so daß bei einem Auswechseln
der Sammelbehälter ein genügender Freiraum für die hierzu erforderliche Bewegung vorhanden
ist. Insbesondere bei Sammelbehältern mit obenliegender Einfüllöffnung ergibt sich
hierdurch zusätzlich der Vorteil, daß bei aufgesetztem Sammelbehälter durch das Absenken
des Tragrahmens die Einfüllöffnung des Sammelbehälters im Bereich der Übergabestelle
am Tragrahmen nach außen dicht abgeschlossen werden kann. Zweckmäßig ist es hierbei,
wenn der Tragrahmen lösbar mit dem Fahrgestell verbunden ist.
[0014] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Entleerungsöffnung
des Zwischenbehälters mit einem verriegelbaren Verschluß versehen ist, und daß an
der Führung im Bereich der Entleerungsstellung an der zugehörigen Einfüllöffnung des
Sammelbehälters Betätigungsmittel zum Lösen der Verriegelung und/oder zum Öffnen des
Verschlusses angeordnet sind. Bei einem in mehrere Teilbehälter unterteilten Zwischenbehälter
kann jeder Teilbehälter einen entsprechenden Verschluß aufweisen, der nur an der zugeordneten
Einfüllöffnung des Sammelbehälters geöffnet werden kann.
[0015] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Entleerungsöffnung
des Zwischenbehälters an dessen rückwärtigem Ende angeordnet ist und daß als Mittel
zum Entleeren im Zwischenbehälter eine gegen die Entleerungsöffnung bewegbare Austrageinrichtung
angeordnet ist. Je nach Ausbildung des Zwischenbehälters kann die Austrageinrichtung
auch zum Teilverdichten des Abfalls im Zwischenbehälter verwendet werden. Zum Entleeren
wird dann der Abfall über die Austrageinrichtung durch die Entleerungsöffnung in die
im oberen Bereich liegende Einfüllöffnung des Sammelbehälters geschoben. Austrageinrichtung
im Sinne der Erfindung ist sowohl ein verfahrbarer Schubschild, als auch ein Roll-
oder Kratzboden oder ein sogenannter Schubstangenboden im Zwischenbehälter. Es kommt
in erster Linie darauf an, daß die in den Zwischenbehälter fallenden Abfallmengen
zu seiner Entleerungsöffnung bewegt werden. Die Entleerungsöffnung oder die Abwurföffnung
in der kanalartigen Führung ist zweckmäßig so vorgesehen, daß die Entleerungsöffnung
bzw. die Abwurföffnung am Boden des Zwischenbehälters bzw. der Führung angeordnet
ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Zwischenbehälter durch die Verfahreinrichtung
an die im Deckenbereich des Sammelbehälters angeordnete Einfüllöffnung verbracht werden
kann und damit dicht anliegt, so daß nach dem Öffnen des Verschlusses der Abfall aus
dem Zwischenbehälter unmittelbar in den Sammelbehälter einfallen kann. Diese Anordnung
ist insbesondere bei in Teilbehältern unterteiltem Zwischenbehälter und/oder unterteiltem
Sammelbehälter vorteilhaft, da der Zwischenbehälter über dem Sammelbehälter bis zur
zugeordneten Einfüllöffnung verfahren werden kann. Durch die Anordnung entsprechender
Dichtungsmittel am unteren Rand des Zwischenbehälters und/oder am Rand der Einfüllöffnung
des Sammelbehälters, beispielsweise in Form eines umlaufenden Gummiwulstes, ergibt
sich hier eine gute Abdichtungsmöglichkeit.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Zwischenbehälter
mit wenigstens einer Einrichtung zur Handhabung der in diesen zu entleerenden Abfallsammelgefäße
in Verbindung steht. Es können hier je nach Ausbildung und/oder Anordnung des Zwischenbehälters
am Fahrzeug herkömmliche Schütteinrichtungen eingesetzt werden, wie sie zur Handhabung
von Haushalt-Sammelgefäßen mit einem Volumen zwischen 50 und 240 l und/oder auch zur
Handhabung von Groß-Sammelgefäßen mit einem Fassungsvermögen von 1 bis 2m³ verwendet
werden. Während es grundsätzlich möglich ist, den Zwischenbehälter als offenen Behälter
auszuführen, ist es zweckmäßig, den Zwischenbehälter in geschlossener Bauweise mit
einer schließbaren, beispielsweise über die Schütteinrichtung öffenbarer Einfüllöffnung
auszuführen. Bei der Anordnung auch nur eines Zwischenbehälters kann dieser auch mit
zwei oder mehr Schütteinrichtungen verbunden sein, so daß gleichzeitig mehrer Abfallsammelgefäße
entleert werden können.
[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß
an der Führung eine den Raum zwischen dem Zwischenbehälter in seiner im Bodenbereich
vor dem Fahrerhaus liegenden Füllstellung und der Führung wenigstens teilweise an
der dem Fahrerhaus zugekehrten Seite und die daran anschließende Seitenbereiche umschließende,
in ihrer Länge entsprechend der Hubbewegung des Zwischenbehälters veränderliche Abdeckung
angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, daß bei oben offenen Zwischenbehältern die Entleerung
der Abfallsammelgefäße unter weitgehender Abschirmung nach außen erfolgt. Der nach
vorne liegende Bereich der Abdeckung, durch den über die Schütteinrichtung das zu
entleerende Abfallsammelgefäß hindurchbewegt werden muß, wird hierbei zweckmäßigerweise
in Form eines Streifenvorhanges oder dergl. ausgebildet, der über eine Wickelvorrichtung
an der Führung gelagert ist, so daß eine entsprechende Längeverkürzung entsprechend
der Hubbewegung möglich ist. Die Seitenbereiche und der dem Fahrerhaus zugekehrte
Bereich können ebenfalls über derartige aufwickelbare Vorhänge gebildet werden. Zweckmäßig
ist jedoch hier eine Abdeckung in Form eines Faltenbalges, der die Seitenbereiche
und den fahrerhausseitigen Bereich dicht abschließend umfaßt und einen in etwa C-förmigen
Grundriß aufweist, so daß die nach vorne weisende, freie Öffnung des C dann durch
den vorerwähnten Streifenvorhang abgeschlossen werden kann.
[0018] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, daß die Abdeckung mit ihrem
oberen Ende an der an der Führung hin- und herverfahrbaren schlittenförmigen Andruckplatte
und mit ihrem unteren Ende am Zwischenbehälter befestigt ist. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß die Abdeckung nur an den verfahrbaren Teilen gelagert ist und mit
diesen fest verbunden ist, wobei in der obenliegenden Verfahrstellung des mit der
Andruckplatte verbundenen Zwischenbehälters die Abdeckung ebenfalls mit verfahren
wird.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Zwischenbehälter
auswechselbar mit der Verfahreinrichtung verbunden ist. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß derartige Zwischenbehälter zugleich als großvolumige Abfallsammelbehälter beispielsweise
für Sondermüll oder Sperrmüll eingesetzt werden können, so daß das Abfallsammelfahrzeug
lediglich den abgestellten Zwischenbehälter aufnimmt, in den Sammelbehälter des Fahrzeugs
entleert und an der Aufnahmestelle wieder absetzt.
[0020] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform für ein Abfallsammelfahrzeug, teilweise im Schnitt,
- Fig. 2
- das Abfallsammelfahrzeug gem. Fig. 1 zu Beginn des Ladebetriebs mit ausgefahrenem
Zwischenbehälter,
- Fig. 3
- das Fahrzeug mit abgesenktem Zwischenbehälter,
- Fig. 4
- die Entleerung eines Abfallsammelgefäßes,
- Fig. 5
- den gefüllten Zwischenbehälter in angehobenem Zustand,
- Fig. 6
- den Zwischenbehälter vor dem Entleerungsvorgang,
- Fig. 7
- den Zwischenbehälter mit geöffneter Entleerungsöffnung und den Sammelbehälter, teilweise
im Schnitt,
- Fig. 8
- den Entleerungsvorgang des Zwischenbehälters,
- Fig. 9
- den Preßvorgang im Sammelbehälter,
- Fig. 10
- die Trennung von Fahrzeug und Sammelbehälter.
[0021] Das Fahrzeug ist in Fig. 1 in der für den Fahrbetrieb vorgesehenen Positionierung
seiner Komponenten dargestellt. Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform weist ein
Fahrgestell 1 auf, auf dem ein Sammelbehälter 2 lösbar befestigt ist, beispielsweise
über hier nicht näher dargestellte Verriegelungsmittel, wie sie an Container-Transportfahrzeugen
üblich sind. Die Rückseite des Sammelbehälters 2 ist als Entleerungsöffnung ausgebildet
und weist daher eine aufklappbare Rückwand 3 auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Rückwand 3 nach oben aufklappbar. An der dem Fahrerhaus 4 zugekehrten Stirnwand
des Sammelbehälters 2 ist innen ein Preßschild 5 angeordnet, der, wie in Fig. 7 noch
näher erläutert werden wird, in Behälterlängsrichtung im vorderen Teil des Sammelbehälters
2 verschiebbar geführt ist.
[0022] Über dem Fahrerhaus 4 ist eine Führung 6 angeordnet, die kanalartig ausgebildet ist
und eine vorbere Einfahröffnung 7 und eine hintere Abwurföffnung 8 aufweist. Nach
hinten ist die kanalartige Führung 6 mit einer Rückwand 9 verschlossen.
[0023] In der Führung 6 ist ein Zwischenbehälter 10 an einem nach vorne aus der Einfahröffnung
teleskopartig herausführbaren Führungsteil 11 in Längsrichtung verfahrbar geführt.
Der Zwischenbehälter 10 ist hierbei mit dem Führungsteil 11 über einen Schlitten 12
verbunden, der in der dargestellten Stellung den nach oben offenen Zwischenbehälter
10 in Form einer Abdeckplatte verschließt. Im Zwischenbehälter selbst ist eine Austragseinrichtung
13 angeordnet, beispielsweise in Form eines Preßschildes, der über einen Hydraulikkolben
14 in horizontaler Richtung hin- und herbewegbar ist. Die Rückwand des Zwischenbehälters
ist als Entleerungsöffnung ausgebildet und über eine verriegelbare Verschlußklappe
15 verschlossen. Die Abwurföffnung 8 der kanalartig ausgebildeten Führung 6 steht
in Verbindung mit einer entsprechenden Einfüllöffnung des Sammelbehälters 2.
[0024] Um nun, wie in Fig. 2 dargestellt, Abfallsammelgefäße 16 aufnehmen zu können, wird
der Zwischenbehälter 10 zusammen mit dem teleskopartig verschiebbaren Führungsteil
11 aus der vorderen Einfahröffnung der Führung 6 in die dargestellte Position herausgefahren.
Hierbei ist die in Fig. 1 nicht näher dargestellte Einrichtung 17 zur Handhabung der
Abfallsammelgefäße 16 dargestellt, die an der Stirnseite des Zwischenbehälters 10
befestigt wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine
herkömmliche, beispielsweise hydraulisch betätigbare Schüttung. Es können hier zwei
oder mehrere derartiger Schüttungen 17 angeordnet sein. Anstelle von Schüttungen für
die dargestellten kleinen Abfallsammelgefäße mit Fassungsvermögen von 120 oder 240
l kann auch eine Schüttung vorgesehen sein, mit deren Hilfe Abfallsammelcontainer
mit einem Fassungsvermögen von 1m³ gehandhabt werden können.
[0025] Der Zwischenbehälter 10 weist nun in etwa die gleiche Breite auf wie das Fahrzeug.
Am Führerhaus 4 sind daher an beiden Seiten Führungsschienen 18 angeordnet, die an
ihrem unteren Ende jeweils einen Verriegelungszapfen 19 aufweisen, der bei abgesenktem
Zwischenbehälter 10, was nachstehend noch näher beschrieben werden wird, in diesen
eingreift und diesen in der unten liegenden Füllstellung abstützt.
[0026] Um nun die Abfallsammelgefäße 16, wie in Fig. 4 dargestellt, in den Zwischenbehälter
10 entleeren zu können, wird dieser über eine Hubeinrichtung 20 in die in Fig. 3 dargestellte,
im Bodenbereich vor dem Fahrerhaus liegende Füllstellung abgesenkt. Die Hubeinrichtung
20 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Form einer Scherenanordnung dargestellt,
bei der zwei derartige Scheren an beiden Seiten mit dem Zwischenbehälter 10 verbunden
sind. Das obere Ende der die Einrichtung bildenden Scherenanordnung ist am Schlitten
12 befestigt, in dem Antriebsmittel 21, beispielsweise hydraulische Zylinderanordnungen
befestigt sind, über die die Scherenanordnung nach unten gestreckt bzw. nach oben
zusammengezogen werden kann.
[0027] Durch die Ausbildung der Führung 6 als Kanal ist der horizontale Bewegungsbereich
des Zwischenbehälters 10, der ohnehin durch den als Andeckplatte ausgebildeten Schlitten
verschlossen ist, bis in den Bereich der Abwurföffnung 8 nach außenhin abgeschlossen.
Um nun auch den Bereich der vertikalen Hubbewegung nach außenhin abzuschließen, ist
hier eine in ihrer Länge veränderbare Abdeckung 22 vorgesehen, die am oberen Ende
ebenfalls an dem Schlitten 12 befestigt ist und am unteren Ende mit dem Zwischenbehälter
10 verbunden ist. Durch die Abdeckung 22 werden sowohl die beiden Seitenbereiche als
auch der dem Fahrerhaus zugekehrte rückwärtige Bereich abgeschlossen. Nur der Frontbereich
ist mit einer öffenbaren Abdeckung versehen, beispielsweise in Form eines Streifenvorhanges,
der jedoch ebenfalls in seiner Länge veränderbar ist. Durch den zumindest teilweise
öffenbaren Bereich der frontseitigen Abdeckung kann das zu entleerende Abfallsammelgefäß
mit Hilfe der Schütteinrichtung 17 hindurchbewegt werden und in den nach oben offenen
Zwischenbehälter 10 entleert werden, ohne daß nennenswerte Staubmengen nach außen
dringen. Dies ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Die Abdeckung wird bei dem hier
dargestellten Beispiel durch einen im Grundriß C-förmigen Faltenbalg gebildet, der
den Hubbereich zu beiden Seiten und zum Fahrerhaus hin umschließt, so daß die Öffnung,
bezogen auf die Fahrtrichtung, nach vorne weist. Wird nun nach vollständiger Befüllung
des Zwischenbehälters 10 dieser mit Hilfe der Hubeinrichtung 20 angehoben und hierbei
gegen den als Andruckplatte ausgebildeten Schlitten 12 gepreßt, dann schiebt sich
der Faltenbalg 22 zusammen und wird zum Teil von entsprechenden Ausnehmungen im Schlitten
aufgenommen. Der vorneliegende Streifenvorhang wird über eine mit dem Schlitten 12
verbundene Wickelvorrichtung aufgewickelt.
[0028] Die Hubeinrichtung 20, die hier als Schere dargestellt ist, wird ebenfalls in entsprechenden
Ausnehmungen des Schlittens 12 aufgenommen. Die Hubeinrichtung kann hierbei auf der
Außenseite des Faltenbalges angeordnet sein. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Hubeinrichtung
20 auf der Innenseite des Faltenbalges 22 liegt. Hierdurch ist die Hubeinrichtung
ebenfalls nach außen abgedeckt, so daß die Gefahr von möglichen Verletzungen ausgeschlossen
ist.
[0029] Durch die Abdeckung 22 wird zwar, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, in den bodennahen
Füllstellung des Zwischenbehälters 10 dem Fahrer die Sicht unmittelbar von vorne verdeckt.
Dies ist jedoch unschädlich, da über die Hubeinrichtung 20 der Zwischenbehälter 10
schnell angehoben werden kann und hierbei die Sicht wieder freigegeben wird. Der Zwischenbehälter
10 muß dann je nach Größe der zu entleerenden Abfallsammelgefäße 16 bei kleineren
Gefäßen, die über eine längere Strecke nacheinander aufgenommen werden müssen, für
eine Weiterbewegung des Fahrzeug mehrfach auf- und abbewegt werden, bis er vollständig
gefüllt ist und in den Sammelbehälter 2 entleert werden kann. Bei der Befüllung mit
großen Abfallsammelgefäßen oder wenn beispielsweise bei Mehrfamilienhäusern eine Vielzahl
von kleineren Abfallsammelgefäßen bereitgestellt wird, ist in der Regel schon an einer
Aufnahmestelle der Zwischenbehälter 10 vollständig gefüllt, so daß er dann in den
Sammelbehälter 2 entleert werden kann und das Fahrzeug bereits während der nachstehend
noch näher beschriebenen Horizontalbewegung und während des Entleerungsvorganges zur
nächsten Aufnahmestelle gefahren werden kann.
[0030] Nachdem der Zwischenbehälter 10 vollständig gefüllt und in die in Fig. 5 dargestellte
obere Stellung angehoben und mit dem Schlitten 12 verriegelt ist, wird er über die
in der Führung 6 angeordneten Antriebsmittel aus der in Fig. 5 dargestellten Position
in die in Fig. 6 dargestellte Entleerungsstellung verfahren. Hierbei wird der teleskopartige
Führungsteil 11 wieder zurückgezogen, so daß die Vorderseite des Fahrzeugs mit der
Vorderfront des Führerhauses abschließt.
[0031] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, öffnet in der dargestellten Entleerungsstellung eine
hier nicht näher dargestellte Steuereinrichtung die Verschlußklappe 15, so daß über
die als Preßschild ausgebildete Austragseinrichtung 13 die Füllung 23 im Zwischenbehälter
10 durch die Abwurföffnung 8 in den vorderen Teil 24 des Sammelbehälters 2 abgeworfen
werden kann. Dies ist in Fig. 8 dargestellt. Hierbei ist der vordere Bereich 24 des
Sammebehälters 2 so dimensioniert, daß er den Inhalt des Zwichenbehälters 10 vollständig
aufzunehmen vermag. Mit Hilfe des im vorderen Bereich 24 angeordneten Preßschildes
5, der über einen Hydraulikzylinder 25 nach hinten vorschiebbar ist, wird nun der
abgeworfene Abfall gegen die Rückwand 3 des Sammelbehälters 2 vorgeschoben, wie dies
aus Fig. 9 ersichtlich ist. Der Hydraulikzylinder 25 ist hierbei so bemessen, daß
er bis in den hinteren, einen großen Querschnitt aufweisenden Bereich 26 des Sammelbehälters
2 hineinreicht. Durch eine Schwenkklappe 27 ist hierbei sichergestellt, daß aus dem
hinteren Bereich 26 die durch den Preßvorgang auch gegen die vordere Stirnwand 28
des Sammelbehälters 2 sich aufschiebende Abfallmenge nicht hinter den Preßschild 5
gelangen kann. Anschließend wird der Preßschild 5 wieder zurückgezogen, so daß der
vorstehend beschriebene Beladevorgang wiederholt werden kann, sobald der Zwischenbehälter
10 erneut gefüllt ist.
[0032] Der Hydraulikzylinder 25 ist hierbei zweckmäßigerweise lösbar mit dem Preßschild
5 verbunden, so daß der Hydraulikzylinder mit seinen Druckmittelzuführungen am Fahrzeug
verbleibt, wenn der Sammelbehälter 2, wie nachstehend noch näher beschrieben wird,
vom Fahrgestell gelöst wird.
[0033] Um den Sammelbehälter 2 vom Fahrzeug trennen zu können, ist dieser mit schwenkbaren
Seitenstützen 29 versehen, die nach unten abgeschwenkt und verriegelt werden können.
Das Fahrzeug selbst ist für eine derartige Wechselpritschentechnik ausgebildet und
kann um ein geringes Maß abgesenkt werden, so daß nach dem Lösen der Verriegelungen
der Sammelbehälter 2 frei auf den Stützen 29 steht und das Fahrzeug in üblicher Weise
nach vorne herausgefahren werden kann.
[0034] Da die Abwurföffnung 8 der Führung 6 abgedichtet mit der entsprechend zugeordneten
Einfüllöffnung 30 des Sammelbehälters 2 verbunden ist, wird vor dem Absenken des Fahrzeugs
über ein Hubelement 31, beispielsweise ein Hydraulikzylinder, die Führung 6 nach oben
verschwenkt. Zu diesem Zweck ist die Führung 6 an der Vorderkante des Fahrerhauses
4 über zwei als Gelenke ausgebildete Befestigungspunkte 32 an einem entsprechenden
Tragrahmen 33 angelenkt, auf dem sich auch das Hubelement 31 und der hier nicht näher
dargestellte Hydraulikzylinder 25 für den Preßschild 5 des Sammelbehälters 2 abstützt.
[0035] Das Fahrzeug kann dann einen ebenfalls über die Stützen aufgeständerten leeren Sammelbehälter
2 aufnehmen und zum weiteren Einsatz gebracht werden. Den gefüllten Sammelbehälter
2 kann dann ein normales Fahrzeug mit Standardwechselpritschen zur Deponie bzw. zu
einer Verladestelle transportieren, wenn die Sammelbehälter auf dem Schienenweg zu
einer Deponie verfahren werden sollen.
[0036] Sowohl die vertikal verlaufende Hubbewegung als auch die horizontal verlaufende Schiebebewegung
des Zwischenbehälters 10 wird über entsprechende Antriebsmittel bewirkt. Neben dem
Antrieb über Elektromotore, Hydraulikmotore oder dergl. in Verbindung mit Getrieben
und/oder Rollenketten wird bevorzugt der Antrieb über hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten
bewirkt. Der Vorteil besteht zum einen darin, daß sowohl für den Preßschild 5 im Sammelbehälter
2 als auch für die Austragsvorrichtung 13 im Zwischenbehälter 10 derartige hydraulische
Kolben-Zylinder-einheiten vorgesehen sind und somit eine entsprechend dimensionierte
Druckölversorgung vorhanden ist und somit nur ein Energiesystem für das Fahrzeug vorzusehen
ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit modernen Hydraulik-Systemen sehr
hohe Verschiebegeschwindigkeiten möglich sind, so daß für die einzelnen Bewegungsphasen
nur kurze Taktzeiten benötigt werden. Für die Horizontalbewegung des mit dem Schlitten
12 verbundenen Zwischenbehälters kann ein entsprechend horizontal in der Führung 6
angeordnetes Kolben-Zylinder-System konstruktiv ohne Schwierigkeiten untergebracht
werden. Für die mit dem Schlitten 12 verbundene Hubvorrichtung für die Vertikalbewegung
kann ebenfalls ein horizontal am Schlitten befestigtes hydraulisches Kolben-Zylinder-System
angeordnet werden, das dann über eine entsprechend umgelenkte Laschenkettenanordnung
unmittelbar am Zwischenbehälter angreift, wobei die Umlenkung ebenfalls am Schlitten
angeordnet sein muß. Es ist aber auch möglich, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt,
mit Hilfe eines hydraulischen Kolben-Zylinder-Systems und einer derartigen Laschenkette
die dargestellte Hubschere zu betätigen. Eine derartige Hubschere hat den Vorteil,
daß ein großer Hubweg mit einem geringen Arbeitsweg für die Kolben-Zylinder-Einheit
bewirkt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Laschenkette an einem
Kreuzungspunkt zweier miteinander verbundener Scherenglieder angreifen kann und somit
der Zwischenbehälter mit großer Kraft gegen den als Andruckplatte ausgebildeten Schlitten
angepreßt werden kann, so daß die Hubeinrichtung zugleich als Ankoppelungsmittel dient.
1. Abfallsammelfahrzeug, das einen hinter einem Bedienungsstand, insbesondere hinter
einem Fahrerhaus eines Motorfahrzeugs, vorzugsweise lösbar angeordneten Sammelbehälter
aufweist, der eine im oberen Bereich angeordnete Einfüllöffnung und wenigstens einen
zum Entleeren öffenbaren Wandteil aufweist, vorzugsweise die der Einfüllöffnung angekehrte
Stirnwand, und der mit Mitteln zum Verdichten des in den Sammelbehälter eingefüllten
Abfalls versehen ist, und das einen bewegbaren Zwischenbehälter zur Aufnahme des Abfalls
aus Abfallsammelgefäßen aufweist, der mit Mitteln zum Entleeren seines Inhaltes in
die Einfüllöffnung des Sammelbehälters in Verbindung steht und der wenigstens eine
von seiner Einfüllöffnung getrennte Entleerungsöffnung aufweist, die zumindest beim
Entleerungsvorgang mit der Einfüllöffnung des Sammelbehälters in Verbindung steht,
wobei mit dem Fahrzeug eine Verfahreinrichtung für den Zwischenbehälter verbunden
ist, die diesen aus seiner im Bodenbereich vor dem Fahrerhaus liegenden Füllstellung
über das Fahrerhaus hinweg in seine Entleerungsstellung am Sammelbehälter bewegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahreinrichtung für den Zwischenbehälter (10) durch eine Hubeinrichtung
(20) für eine im wesentlichen vertikal im Frontbereich des Fahrerhauses (4) verlaufende
Hubbewegung und eine Antriebseinrichtung für eine über dem Fahrerhaus im wesentlichen
horizontal verlaufende Bewegung, vorzugsweise eine Längsbewegung gebildet wird.
2. Abfallsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die horizontal
verlaufende Bewegung des Zwischenbehälter (10) eine sich bis in den Bereich der Einfüllöffnung
am Sammelbehälter (2) erstreckende Führung (6) vorgesehen ist, an der als Verfahreinrichtung
für die Horizontalbewegung des Zwischenbehälters (10) ein vorzugsweise als Andruckplatte
ausgebildeter und mit Mitteln zur Ankoppelung des Zwischenbehälters (10) versehener
Schitten (12) geführt ist, und daß die Hubeinrichtung (20) für die Vertikalbewegung
des Zwischenbehälters am Schlitten angeordnet ist.
3. Abfallsammelfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
(6) kanalförmig ausgebildet ist und mit einer vorderen Einfahröffnung (7) für den
Zwischenbehälter (10) und einer an die Einfüllöffnung (30) des Sammelbehälters (2)
abdichtend anschließbaren Abwurföffnung versehen ist und einen aus der vorderen Einfahröffnung
(7) teleskopartig ausfahrbaren Führungsteil (11) für den Schlitten (12) aufweist.
4. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verfahreinrichtung an einem mit dem Fahrzeuggestell (1) verbundenen Tragrahmen
(33) angeordnet ist, der die Führung (6) und die Antriebsmittel für den Zwischenbehälter
(10) trägt.
5. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragrahmen mit dem im Bereich der Vorderkante des Fahrerhauses (4) liegenden Ende
über wenigstenes zwei als Gelenke ausgebildete vordere Befestigungspunkte (32) und
mit seinem anderen Ende, vorzugsweise in dem hinter dem Fahrerhaus (4) liegenden Bereich
über wenigstens einen, vorzugsweise in der Längsmittelebene des Fahrzeugs liegenden,
vorzugsweise als Hubelement (31) ausgebildeten hinteren Befestigungspunkt (32) am
Fahrgestell (1) schwenkbar abgestützt ist.
6. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entleerungsöffnung des Zwischenbehälters ( ) mit einem verriegelbaren Verschluß
(15) versehen ist und daß an der Führung (6) im Bereich der Entleerungsstellung und
der zugehörigen Einfüllöffnung (30) am Sammelbehälter ( ) Betätigungsmittel zum Lösen
der Verriegelung und/oder zum Öffnen des Verschlusses angeordnet sind.
7. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entleerungsöffnung des Zwischenbehälters (10) an dessen rückwärtigem Ende angeordnet
ist und als Mittel zum Entleeren eine gegen die Entleerungsöffnung bewegbare Austragseinrichtung
(13) vorgesehen ist.
8. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zwischenbehälter (10) mit wenigstens einer Einrichtung (17) zur Handhabung der
in diesen zu entleerenden Abfallsammelgefäße (16) in Verbindung steht.
9. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Führung (6) eine den Raum zwischen dem Zwischenbehälter (10) in seiner Füllstellung
und der Führung (6) wenigstens an der dem Fahrerhaus (1) zugekehrten Seite und die
daran anschließenden Seitenbereiche umschließende, in ihrer Länge entsprechend der
Hubbewegung des Zwischenbehälters (10) veränderbare Abdeckung (22) angeordnet ist.
10. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (22) mit ihrem oberen Ende an dem an der Führung (6) hin- und herverfahrbaren
Schlitten (12) und mit ihrem unteren Ende am Zwischenbehälter (10) befestigt ist.
11. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (22) im Bewegungsbereich der Einrichtung (17) zur Handhabung der Abfallsammelgefäße
öffenbar ausgebildet ist.
12. Abfallsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung (20) durch zwei parallele, seitlich am Zwischenbehälter (10) angreifende
Hubscheren gebildet wird, die mit dem Schlitten (12) verbunden sind und die über ein
Antriebsmittel (21) nach unten gestreckt und nach oben zusammengezogen werden können.