[0001] Die Erfindung betrifft einen Thermo-Release-Verbund aus einem flächenstabilen Träger
und einer flächigen Kunststoffschicht, mit deren Hilfe es möglich ist, Bildmotive
auf andere Substrate, vorzugsweise auf Textilien und auf fertige Kleidungsstücke,
wie auf die Brustpartie von T-shirts, zu übertragen, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Thermo-Release-Verbundes.
[0002] In der Textildrucktechnik ist es bekannt, ein aufzudruckendes schwarz-weißes oder
farbiges Bildmotiv auf einen ersten Bildträger, beispielsweise ein Papierblatt oder
einen Papierstreifen, aufzudrucken und das Bildmotiv von diesem Bildträger in einem
zweiten Arbeitsgang auf das endgültige Substrat, insbesondere auf Textilien oder auf
Kleidungsstücke, umzudrucken. Diese Verfahren werden als Transferdruckverfahren bezeichnet,
wobei zwischen Naß- und Trockentransferdruckverfahren unterschieden wird. Beim Naßtransferdruckverfahren
wird ein vorpräpariertes Papier mit Farbstoff und Harz bedruckt. Der Umdruck erfolgt
auf einem Kalander bei hoher Temperatur unter Preßdruck und gleichzeitiger Dämpfung.
Beim Trockentransferverfahren wird das Papier mit einem Pigmentfarbstoff und einem
thermoplastischen Kunstharz bedruckt, so daß der Umdruck bei erhöhter Temperatur auf
einem Kalander ohne zusätzliche Dämpfungsmittel durchgeführt werden kann. Nachteil
bei diesem Verfahren ist, daß beim Übertragen der Farben häufig Paßschwierigkeiten
auftreten, d.h. die einzelnen Farbdessins stimmen nicht mehr miteinander überein bzw.
fließen ineinander. Zudem sind derartige Verfahren maschinell sehr aufwendig.
[0003] In der DE-OS 1 771 863 wird ein Verfahren beschrieben, bei welchem auf einer Unterlage,
z.B. auf Kunstdruckpapier, hergestellte Bilder auf eine neue Unterlage, beispielsweise
auf ein Textilmaterial, übertragen werden. Bei dieser Übertragung wird eine Zwischenunterlage
in Form eines Laminates benutzt, das aus folgenden Schichten besteht: einer Trägerschicht,
einer lösbaren Mittelschicht, einer Klarlackschicht und einer Leimschicht. Die Nachteile
dieses Verfahrens liegen vor allem in der Ungenauigkeit der Bildübertragung. Auch
die Wasch- und Reinigungsbeständigkeit ist mangelhaft. Nach einem in derselben Offenlegungsschrift
beschriebenen Verfahren sollen die Schwierigkeiten der ungenauen Bildübertragung dadurch
vermieden werden, daß die das Bild bedeckende Druckfarbenschicht mit einer Klebstoffschicht
belegt wird, dann ein mit Leim beschichtetes Blatt mit der Klebstoffseite gegen die
Druckfarbenschicht gepreßt wird, wonach das Blatt unter Zurückbleiben von Leimstoff
auf der Druckfarbenschicht von dieser abgezogen wird und auf den Leimstoff eine Zwischenunterlage,
bestehend aus einer Klarlackschicht, einer von der Klarlackschicht leicht lösbaren
Klebemittelschicht und einer Basisschicht, gepreßt wird, anschließend die ursprüngliche
Unterlage von der Druckfarbenschicht entfernt und die Zwischenunterlage mit der darauf
befindlichen Druckfarbenschicht auf die neue Unterlage aufgebracht und schließlich
die Basisschicht von der Klarlackschicht entfernt wird. Das Verfahren ist umständlich
und unwirtschaftlich.
[0004] Auch in der GB-PS 423 727 ist der Übertrag von Bildern von einer ersten Oberfläche
auf eine zweite beschrieben worden. Hierbei wird das Ausgangsmotiv mit einer Flüssigkeit
behandelt, welche die Oberfläche eines Zwischenträgers erweicht. Nach dem Übertrag
auf diesen Zwischenträger kann das Ausgangsmotiv dann auf die eigentliche Unterlage
übertragen werden. Auch dieses Verfahren ist umständlich. Außerdem ist nachteilig,
daß Lösungsmittel notwendig ist.
[0005] In der DE-PS 27 57 630 ist ein Verfahren beschrieben, nach dem die in einem Druckverfahren
unter Anwendung weicher Druckfarben erzeugten Motive von einer flexiblen ursprünglichen
Unterlage, beispielsweise einem bedruckten Papier, auf eine neue Unterlage übertragen
werden, wobei das Motiv durch Applikation einer Flüssigkeit von der ursprünglichen
Unterlage gelöst wird. Hierbei wird die neue Unterlage mit der farbauflösenden Flüssigkeit
benetzt und gegen die ursprüngliche Unterlage gedrückt. Schließlich wird die ursprüngliche
Unterlage von der neuen abgetrennt. Nachteilig sind die Anwendung von Lösungsmittel,
die Beschränkung des Verfahrens auf Fotokopien, die geringe Wasch- und Reinigungsbeständigkeit
und die schwache Farbqualität bzw. -brillanz. Beim Bedrucken von Textilien verblassen
die Motive. Eine verbesserte Waschbeständigkeit auf Textilien erhält man nach dem
Verfahren der DE-OS 3 732 489. Hierbei werden die Motive mit waschfester Farbe oder
Farbe mit waschfestem Zusatz hergestellt. Dieses Verfahren kann allerdings auch nicht
auf Lösungsmittel verzichten, mit welchem die durch den obengenannten Zusatz angehärtete
Oberfläche aufgebrochen wird, so daß die Farbe in das Textil eindringen kann. Dort
erfolgt dann eine oxidative Aushärtung der Farbe durch Luftsauerstoff.
[0006] Neuerdings ist bekannt geworden, für den Übertrag von Bildmotiven von einem Transferträger
auf ein vorzugsweise textiles Substrat umweltschonend Kunststoff-Folien mit Papier
zu laminieren. Bei diesem Verfahren zum Laminieren von Kunststoff-Folien auf Papierträger
werden üblicherweise die etwa durch Schmelzextrusion hergestellte bahnförmige Kunststoff-Folie
sowie der bahnförmige Transferträger von zwei gesonderten Vorratsrollen abgezogen
und miteinander laminiert. Die handelsüblichen Laminatverbunde zeigen den Nachteil,
daß aufgrund der hohen Drücke, die beim Laminieren erforderlich sind, eine zu starke
Verankerung der Folie auf dem Papier erfolgt, die zur Folge hat, daß nach erfolgtem
Bildübertrag beim Abziehen des Trägerpapieres eine Spaltung innerhalb der Kunststoff-Folie
auftritt und somit nur ein Teil der Folienmasse übertragen wird und außerdem das Trägerpapier
nur im heißen Zustand abgezogen werden kann. Die Folienspaltung hat eine geringe Konturenschärfe
und eine schlechte Farbqualität bzw. -brillanz zur Folge. Darüberhinaus wird teures
Kunststoffmaterial verworfen. Die Notwendigkeit, das Trägerpapier in noch heißem Zustand
abzuziehen, ist hinderlich. Wird nach dem Erkalten abgezogen, so spaltet sich das
Trägerpapier. Ein Teil des Trägerpapiers bleibt untrennbar auf dem Substrat haften,
und für große Motive ist die Heißabziehtechnik gar nicht anwendbar.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik war es Aufgabe der Erfindung, ein Träger-Kunststoff-Verbundmaterial
der zuletzt beschriebenen Art zur Verfügung zu stellen, das mit möglichst geringem
Material- und Arbeitsaufwand gefertigt und verarbeitet werden kann und alle Anforderungen
hinsichtlich Gleichmäßigkeit des Produktes und der Übertragbarkeit der mit dem Bildmotiv
versehenen Kunststoffschicht auf vorzugsweise textile Substrate auch bei größeren
Motiven erfüllt. Außerdem soll ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Träger-Kunststoff-Verbundmaterials
angegeben werden.
[0008] Insbesondere soll nach dem Übertrag des Bildmotivs der Träger auch im erkalteten
Zustand ohne Gefahr einer Spaltung des Trägers oder der Kunststoffschicht abziehbar
sein. Weiterhin sollen die übertragenen Bildmotive eine hohe Farbbrillanz, gute Konturenschärfe
sowie gute Wasch- und Reinigungsbeständigkeit aufweisen, so daß ein Verblassen des
Bildmotivs nach dem Waschen nicht oder kaum auftritt.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung eines Thermo-Release-Verbunds aus einem
flächenstabilen Träger und einer darauf aufgebrachten flächigen Kunststoffschicht,
mit deren Hilfe es möglich ist, Bildmotive auf Substrate, insbesondere Textilien,
zu übertragen, gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Träger mit Schmelzkleberpulver
beschichtet ist, das in gleichmäßiger Verteilung vorliegt und aufgesintert und folienartig
verdichtet ist für die Aufnahme des Bildmotivs hierauf. Vorzugsweise besitzt die folienartige
Schmelzkleberschicht nur eine schwache Adhäsion zu dem Träger. Es ist vorteilhaft,
wenn die Klebekraft der Schmelzkleberschicht derart eingestellt ist, daß sie sich
nach Übertragung des Bildmotivs unter Druck- und Temperatureinwirkung auf andere flächige
Substrate und nach dem Abkühlen vollständig vom Träger ablöst und dabei mit einer
Zugkraft von 10 bis 250 cN/5cm abgezogen werden kann.
[0010] Gemäß der Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Thermo-Release-Verbundes
aus einem flächenstabilen, mit Antiadhäsivmittel vorbehandelten Träger und einer darauf
aufgebrachten Kunststoffschicht zur Aufnahme von Bildmotiven und deren Übertragung
auf flächige Substrate, wie Kleidungsstücke, Textilien, Schaumstoffe, Folien, Natur-
und Kunstleder, Metall-, Glas-, Porzellan-, Holz-, Kunst-Flächen geschaffen, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß Schmelzkleberpulver auf einen feuchten Grundstrich
des Trägers oder pulverhaltige Paste direkt auf den Träger aufgebracht, gleichmäßig
verteilt und getrocknet sowie gesintert und folienartig verdichtet wird.
[0011] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das nicht verpastete
Schmelzkleberpulver auf einen auf den Träger aufgebrachten feuchten Grundstrich aufgestreut,
gleichmäßig verteilt, getrocknet, gesintert und verdichtet werden. Der erzeugte Thermo-Release-Verbund
besteht aus dem Träger und der darauf aufsitzenden verdichteten Schmelzkleberschicht,
die sich leicht und vollständig auf andere Substrate alleine oder mit Bildmotiven
übertragen läßt.
[0012] Eine im Rahmen der Erfindung ebenfalls besonders vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, daß der Verfahrensablauf mindestens mehrere der folgenden
Schritte umfaßt:
a. einseitiges Beschichten des flächenstabilen, vorzugsweise antiadhäsiv ausgerüsteten
Trägers mit einer Grundstrichmischung, die eine nur schwache Adhäsion erzeugt, auf
einer antiadhäsiven Seite des Trägerpapiers;
b. Aufstreuen des Schmelzkleberpulvers auf den nassen Grundstrich im Überschuß oder
Aufstreichen der pulverhaltigen Paste;
c. Vergleichmäßigung des Schmelzkleberpulvers auf der Trägeroberfläche durch Erzeugung
einer Trägervibration mittels einer an der Trägerunterseite angebrachten, schnell
rotierenden Schlägerwalze;
d. Entfernung eines etwaigen Pulverüberschusses, vorteilhaft durch eine Blas-Saug-Einrichtung;
e. Trocknung des Kleber-beaufschlagten Trägers, vorteilhaft in einem Konvektionstrockenkanal;
f. Sinterung des Schmelzklebers durch Temperaturbeaufschlagung, vorteilhaft mit Heizstrahlern;
g. Ausbildung einer folienartigen flächigen Schmelzkleberschicht durch Druckeinwirkung,
vorteilhaft in einem Walzenglättwerk; und
h. Abkühlung und gegebenenfalls Aufwicklung des beschichteten Trägers.
[0013] Als flächenstabile Träger können vorteilhaft im Handel erhältliche, antiadhäsiv ausgerüstete
Papiere zum Einsatz gelangen, die ein Gewicht von 40 bis 120 g/m², vorzugsweise von
60-100 g/m² aufweisen sollen. Diese Transferpapiere sind ein- oder beidseitig mit
Antiadhäsivmitteln vorbehandelt, welche eine gute Trennwirkung ausüben, die vorzugsweise
durch Auftragen vernetzbarer Silikone oder einfacher oder komplexer Fettsäuresalze
zustandegekommen ist.
[0014] Die eingesetzten Trägerpapiere müssen neben einer befriedigenden Reißfestigkeit auch
eine ausreichende Naßfestigkeit besitzen, so daß eine Neigung zum Rollen und Wellen
beim Kontakt mit den vorzugsweise angewandten wässrigen Dispersionen oder Suspensionen,
aus denen die Grundstrichmischung oder die aufgestrichene pulverhaltige Paste besteht,
unterbleibt. Die Auswahl des Trägerpapiers hängt zudem von der gewünschten schwachen
Haftfestigkeit der aufgebrachten Schmelzkleberschicht ab. Es ist besonders günstig,
wenn die schwache Haftfestigkeit nach dem vollständigen Übertragungsvorgang im abgekühlten
Zustand im Bereich von 10 bis 250 cN/5 cm, vorzugsweise 10 bis 150 cN/5 cm, liegt.
[0015] Auf dem Trägerpapier wird die Kunststoffschicht vorteilhaft durch Aufstreuen von
feinkörnigen Schmelzkleberpulvern auf einen auf den Träger aufgebrachten feuchten
Grundstrich gebildet, an dem das Pulver haften bleibt und der die gewünschte schwache
Haftung erzeugt. Alternativ ist auch ein Auftrag einer Schmelzkleberpulver enthaltenden
Paste ohne Anwendung eines Grundstrichs möglich. Für die Grundschicht kann beispielsweise
eine wässrig-pastöse Dispersion von additionsvernetzbaren Polysiloxanen zum Einsatz
kommen, die einen Feststoffgehalt von 3 bis 30%, vorzugsweise 4 bis 20% aufweisen
kann und im getrockneten Zustand ebenfalls eine relativ starke Antiadhäsivwirkung
besitzt. Die Verwendung einer derartigen Grundschicht ist besonders dann zweckmäßig
oder erforderlich, wenn die Antiadhäsivwirkung des vorbehandelten Trägers zur vollständigen
Ablösung der Schmelzkleberschicht in der Kälte nicht ausreicht, beispielsweise manchmal
dann, wenn die Vorbehandlung des Trägers mit einfachen oder komplexen Fettsäuresalzen
erfolgt ist. Besitzt der Träger jedoch bereits eine ausreichend hohe Antiadhäsivwirkung,
so kann oder soll die Grundschicht auch aus angedickten Pasten bestehen, die getrocknet
keine Antiadhäsivwirkung besitzen. Ist der Träger beispielsweise mit einer weitgehend
geschlossenen Silikonbeschichtung versehen, so können nichtabweisende, angedickte
Pasten als Grundstrich aufgebracht werden, die nur Wasser und wasserlösliches Andickungsmittel
enthalten. Darin können auch Weichmacher enthalten sein. Weiterhin können sie Antiblockmittel,
wie Paraffindispersionen, enthalten.
[0016] Die Aufgabe des feuchten Grundstrichs ist einerseits, das nachfolgend aufgestreute
Schmelzkleberprodukt zum Anhaften zu bringen, andererseits in Abstimmung mit der Vorbehandlung
des Trägerpapiers eine gute Ablösbarkeit vom Trägerpapier der in den nachfolgenden
Verfahrensschritten ausgebildeten flächig verdichteten Schmelzkleberschicht nach ihrem
Übertragungsvorgang auf ein anderes Substrat zu erreichen. Dennoch soll die gewünschte
schwache Haftfestigkeit der Schmelzkleberschicht am Trägerpapier soweit reichen, daß
die Arbeitsvorgänge beim Anwalzen und Glätten, Wickeln, Schneiden, Transportieren
und beim Versehen mit Bildmotiven bis zum Übertragungsvorgang ohne Ablösung überstanden
werden.
[0017] Die Viskosität des eingesetzten Grundstriches ist durch entsprechende Zugabe von
Verdickungsmittel so einzustellen, daß eine optimale Streichfähigkeit bei der gewünschten
Auftragsmenge erhalten wird. Der Flächenaufstrich der Grundierung soll im feuchten
Zustand zwischen 3 und 8 g/m² liegen. Anstelle der bereits erwähnten pastösen Grundschichten
können je nach Art des vorhandenen Trägers auch andere Substanzen eingesetzt werden,
beispielsweise wässrige Andickungen feinstdispergierter einfacher oder komplexer Salze
von Fettsäuren, Andickungen von Fluorcarbonharzen, von Fettsäure-Kondensationsprodukten
u.a..
[0018] Bei dem vorzugsweise aufgestreuten Schmelzkleberpulver bzw. bei der flächig aufgestrichenen
Schmelzkleberpaste wird zweckmäßig eine Pulver-Korn-Fraktion verwendet, die eine Teilchengröpe
von 0 bis 160 µ, vorzugsweise von 0 bis 80 µ, und besonders vorzugsweise von 0 bis
50 µ aufweist. Durch Verwendung dieses feinen Kornbereichs wird gewährleistet, daß
sich eine geschlossene Schmelzkleberschicht ausbilden kann, deren Beschichtungsgewicht
von ca. 9 bis 40 g/m², vorzugsweise von 9 bis 30 g/m² oder auch 14 bis 30 g/m², besonders
bevorzugt von 9 bis 15 g/m², reicht. Je feiner die verwendete Kornfraktion in dem
angegebenen Bereich gewählt wird, umso niedriger liegt bei eben geschlossener Schicht
das Beschichtungsgewicht, um so weicher ist der Griff und um so homogener erscheint
das Druckbild auf dem Textilsubstrat bei Dehnungen eines elastischen Substrates, ohne
daß sich sonstige Qualitätsmerkmale ändern.
[0019] Ist das Schmelzkleberpulver gröber, übersteigt das Beschichtungsgewicht die angegebenen
Grenzwerte bei geschlossener Schichtausbildung, was zur Folge hat, daß der Griff auf
dem Textilsubstrat zu hart wird und die Schicht bei Zugbeanspruchungen eines elastischen
Textilsubstrates sichtbar unter Rißbildungen aufbricht. Als Schmelzkleber kommen Materialien
auf der Basis von Copolyamiden, Copolyestern, Polyethylenvinylacetaten und Polyurethanen
oder Mischungen daraus in Frage. Für textile Anwendungen als besonders geeignet haben
sich Copolyesterpulver erwiesen, die eine hohe Wasch- und eine befriedigende Chemischreinigungsfestigkeit
besitzen. Um eine gleichmäßige Ausbildung der Schmelzkleberschicht und eine gute Umhüllung
der Textilfasern beim Übertragungsvorgang zu erreichen, kommen zweckmäßig Pulver mit
hohem Schmelzfluß unter Temperatureinwirkung zum Einsatz. Dies sind vorzugsweise Pulver,
die einen Schmelzbereich zwischen 95 und 140°C, vorzugsweise zwischen 100 und 130°C,
und einen Schmelzindex nach DIN 53 735 bei 160°C und einem Stempeldruck von 21,6 N,
von 35 bis 150 g/10 min aufweisen.
[0020] Zur Erhöhung des Schmelzflusses während der Herstellung des erfindungsgemäßen Thermo-Release-Verbundes
können die Pulver zwecks Erzielung eines weicheren Griffes und einer verbesserten
Umhüllung der Fasern textiler Substrate geeignete Weichmacher enthalten. Die Weichmacher
können im Anlieferungszustand des Pulvers bereits enthalten sein. Sie können aber
auch später hinzugefügt werden. Besonders zu beachten ist bei letzterem, daß die zugefügten
Weichmacher so eingearbeitet werden, daß der Weichmacher weitgehend homogen die Pulverkörner
durchdringt. Dies wird erreicht durch einen intensiven Mischprozeß und eine nachfolgende
Temperung. Auswahl und Dosierung der Weichmacher sollen so erfolgen, daß bei textiler
Anwendung keine Beeinträchtigung der Wasch- und Chemischreinigungsfestigkeit eintritt.
Besonders geeignet erwiesen sich dafür Weichmacher auf Basis von Toluolsulfonamiden,
wie o,p-Toluolsulfonamide und deren N-Substituenten. Bei Polyester ist weiterhin Dicyclohexylphthalat
vorteilhaft zu verwenden, das, feinstgemahlen, als Pulver untergemischt wird.
[0021] Für den Einsatz des Thermo-Release-Verbundes auf Textilsubstraten können den Schmelzkleberpulvern
handelsübliche Netzmittel zugesetzt werden, die das Eindringen der Schmelzkleberschicht
in das Substrat während des Abbügelns noch weiter unterstützen. Hierdurch wird ebenfalls
die Erscheinung abgebaut, daß die auf das Substrat übertragene Schmelzkleberschicht
als geschlossenflächiges Gebilde aufgelegt wird. Vielmehr umhüllt die Schmelzkleberschicht
die Einzelfasern der Substrate und dringt so in die Substratoberfläche ein, daß der
geschlossenflächige, bruchanfällige Charakter der Schmelzkleberschicht verlorengeht,
wodurch der Eindruck eines homogenen Bildes auch bei Dehnungen eines elastischen Textilsubstrates
erhalten bleibt. Auch wird hierdurch ein weicherer textiler Griff erhalten und die
Wasch- und Chemischreinigungsfestigkeit des übertragenen Bildmotivs verbessert, und
Rißbildungen in der Übertragungsschicht bleiben bei Dehnungen aus. Als Netzmittel
kommen natürliche oder synthetische Substanzen in Frage, die die Oberflächenspannung
der Schmelzkleber herabsetzen. Besonders geeignet sind dafür nichtionogene Netzmittel
auf der Basis von ethoxylierten Alkylphenolen.
[0022] Durch den Zusatz von Matteriungsmitteln zu den Schmelzkleberpulvern kann der Schmelzkleberschicht
ein mattes Aussehen verliehen werden. Hierdurch kann besonders bei der Anwendung auf
Textilien ein unerwünschter Glanz vermieden werden. Zur Glanzminderung können beispielsweise
feinstdisperse Titandioxide, Siliciumdioxide oder Aluminiumoxide zum Einsatz gelangen,
die durch Flammzersetzung der entsprechenden Chloride erzeugt worden sind. Durch den
Zusatz der Mattierungsmittel in einer Menge von ca. 1 - 3% wird die Leuchtkraft des
übertragenen Farbmotivs nicht oder kaum beeinträchtigt.
[0023] Es ist aber auch möglich, dem Schmelzkleberpulver größere Mengen von ca. 10 - 20%
an deckenden Pigmenten, wie Titandioxidpigment, hinzuzufügen und dann eine Aufstreuung
des möglichst homogenen Gemisches aus Pigment und Schmelzkleberpulver auf den flächig
angetragenen Grundstrich vorzunehmen. Die Fertigungsmethodik ist dabei die gleiche
wie beim Aufstreuen unpigmentierter Schmelzkleberpulver, jedoch ist die spätere Anwendung
verschieden. Während die pigmentfreie Schmelzkleberschicht nach Auftragen des Bildmotivs
direkt auf das vorgesehene Flächensubstrat aufgesetzt werden kann, muß bei Verwendung
der pigmentierten Schmelzkleberschicht zunächst ein Übertrag dieser Schicht auf einen
Zwischenträger vorgenommen werden, von dem sie erst dann auf das vorgesehene Flächensubstrat
aufgebracht wird.
[0024] Anstelle von Titandioxidpigmenten können auch andere Pigmente in die Schmelzkleberschicht
eingebracht werden. Eine Besonderheit stellt das Einbringen von Perlglanzpigmenten
und Metallpulvern dar, die ebenfalls vor dem Aufstreuen möglichst homogen mit dem
Schmelzkleberpulver zu mischen sind.
[0025] Durch Verwendung deckender Pigmente können Flächengebilde beliebiger Farbe und Dessinierung
mit Bildmotiven versehen werden, ohne daß der Untergrund des Flächengebildes mit durchscheint.
[0026] Beim Einsatz von Glanzpigmenten kommt zusätzlich noch ein Tiefenglanz, der an Perlmutteffekte
erinnert, im übertragenen Bildmotiv zustande.
[0027] Schließlich ist es noch möglich, die aufgetragene und durch Anwalzen folienartig
verdichtete Schmelzkleberschicht nachträglich mit einem dünnen Dispersionsdeckstrich
zu versehen, der ebenfalls schmelzbar und mindestens wasserbeständig sein soll. Der
Dispersionsdeckstrich kann beispielsweise aus nichtvernetzenden Polyurethanen, Poly-(meth)-acrylsäureestern
oder Polyvinylacetaten bestehen. Durch den Aufstrich findet eine weitere Verdichtung
zur geschlossenen Folie statt, und außerdem hat sich ein solcher Aufstrich in manchen
Fällen beim Durchlauf durch Kopierer als vorteilhaft erwiesen, da weniger Störungen
auftreten.
[0028] Der mit Andickungsmitteln versetzte Aufstrich kann Weichmacher und Pigmente enthalten.
Der Zusatz von Weichmachern ist angezeigt, um die Schmelztemperatur und die Schmelzviskosität
des Aufstriches zu reduzieren, und der Pigmentzusatz kann zweckmäßig sein, um die
Deckkraft der Schmelzkleberschicht zu erhöhen.
[0029] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Thermo-Release-Verbunde kann ein Verfahren
benutzt werden, das im wesentlichen darin besteht, daß auf ein naßfestes flächenstabiles,
mit Antiadhäsivmittel behandeltes Trägerpapier eine viskos-pastöse feuchte Grundschicht
vollflächig aufgerakelt wird, auf die ein feinkörniges, gegebenenfalls Mattierungsmittel
oder Pigmente enthaltendes Schmelzkleberpulver aufgestreut wird, und daß der an dieser
Grundschicht nichthaftende Überschuß an Pulver wieder entfernt wird. In einem Preßglättwerk
wird das an der getrockneten Grundschicht verankerte und angesinterte Pulver zu einer
homogenen Schicht angewalzt und folienartig verdichtet.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßig die folgenden Verfahrensschritte einzeln,
insbesondere vorteilhaft aber in Kombinationen erfassen:
a. einseitige Beschichtung eines bahnartigen flächenstabilen, antiadhäsiv ausgerüsteten
Trägerpapieres mit einer Grundstrichmischung, die auf dem Trägerpapier eine schwache
Adhäsion erzeugt, und Vergleichmäßigung der Beschichtung mit einer vorzugsweise vibrierenden
Nachstreichrakel mit nahezu tangential anliegender Streichfläche,
b. Aufstreuen eines feinkörnigen, gegebenenfalls Mattierungsmittel oder Pigmente enthaltenden
Schmelzkleberpulvers im Überschuß in die nasse Grundstrichmischung,
c. Vergleichmäßigung der Streupulververteilung auf der Trägerpapieroberfläche durch
Erzeugung einer Trägervibration mittels einer an der Warenbahnunterseite angebrachten,
schnell rotierenden Schlägerwalze,
d. Entfernung des Schmelzkleberüberschusses durch eine Blas-Saug-Einrichtung,
e. Trocknung des Zwischenproduktes in einem Konvektionstrockenkanal,
f. Sinterung des Zwischenproduktes durch beidseitige Temperaturbeaufschlagung auf
das Zwischenprodukt mit Infrarotstrahlern,
g. Ausbildung der Flächenschicht durch Preßdruckeinwirkung in einem Walzenglättwerk,
h. Abkühlung und Aufwicklung des Verbundes.
[0031] Das erfindungsgemäße Produkt sowie das Verfahren werden nachstehend anhand der beigefügten
Figuren 1 bis 3 näher erläutert:
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Thermo-Release-Verbund gezeigt. Hierin liegt ein
textiler Träger (1) vor, auf dem sich ein Grundstrich (2) befindet, auf dem verdichtetes
und gesintertes, gegebenenfalls Mattierungsmittel oder Pigment enthaltendes Schmelzkleberpulver
(3) aufgebracht ist, auf dem sich das Bildmotiv (4) befindet. In Fig. 2 wird ein weiterer
Thermo-Release-Verbund gezeigt, wobei ein Zwischenträger (5) verwendet wird.
[0032] In Fig. 3 ist eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt:
Der Grundstrich auf das antiadhäsiv behandelte Trägerpapier wird in der Auftragszone
(A) ausgeführt. Hier wird das von der Abwickelvorrichtung (1) vorgelegte Trägerpapier
(2) über einen Streichtisch (3) geführt. Mittels einer auf dem Streichtisch (3) angeordneten
Gummirakel (4) erfolgt die Dosierung der vor der Rakel (4) vorgelegten Grundstrichpaste
(5). Das mit dem Grundstrich (5) flächig bestrichene Trägerpapier (2) durchläuft anschließend
ein Walzenpaar, das aus zwei Stahlwalzen oder einer Stahlwalze und einer Gummiwalze
besteht und durch dessen Anpreßdruck die Beschichtungsmenge des Grundstriches vergleichmäßigt
und reguliert wird. Eine tangential anliegende Nachstreichrakel (7), die eine Vibrationsbewegung
quer zur Warenbahnlaufrichtung ausführt, dient zur weiteren Vergleichmäßigung des
Grundstriches und verhindert eine eventuelle Streifenbildung. In der an die Auftragszone
(A) anschließende Streuzone (B) bzw. Beschichtungszone (B) wird mittels eines Streuaggregates
(8) das Schmelzkleberpulver im Überschuß auf den noch nassen Grundstrich aufgestreut.
Das Streuaggregat ist eine übliche Einrichtung, bestehend aus Pulvertrichter und einer
langsam rotierenden Streuwalze. Von der Streuwalze wird das Pulver mit einer Bürstenwalze
auf den Grundstrich aufgestreut. Das Schmelzkleberpulver soll ausreichend rieselfähig
sein. Durch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Streuwalze wird die Streumenge gesteuert.
[0033] Das Aufstreuen kann erforderlichenfalls durch Anlegen eines elektrostatischen Feldes
unterstützt werden, mit dessen Hilfe das Pulver aufgeladen und in den Grundstrich
eingeschlossen wird. In Bewegungsrichtung des Trägerpapieres folgt hinter der Streueinrichtung
eine schnell rotierende Schlägerwalze (9), die gegen die Unterseite des Trägerpapieres
(2) schlägt und die Verankerung des Streupulvers verbessert. Außerdem wird durch die
erzeugte Vibration des Trägerpapiers eine völlige Vergleichmäßigung des Pulverauftrages
über die gesamte Warenbreite bewirkt. Der Schlägerwalze (9) nachgeordnet ist zur Entfernung
des nichtverankerten Pulverüberschusses eine Blas-Saug-Einrichtung. Mit zwei gegeneinander
blasenden Luftdüsen (10) und (10'), die quer zur Laufrichtung stehen, wird der Pulverüberschuß
über die Saugeinrichtung (11) abgesaugt. Das abgesaugte Pulver wird gesammelt und
wiederverwendet. Seitlich abfallendes Pulver wird in einem Auffangbehälter gesammelt
und gleichfalls wiederverwendet. Ein Gegenansaugrohr (12) unter der Warenbahn und
unter der Saugeinrichtung (11) sorgt für glatten Warenlauf. Nach Verlassen der Blas-Saug-Einrichtung
(C) wandert die nunmehr bestreute Warenbahn in die Trocknungszone (D), die üblicherweise
aus einem Konvektionstrockenkanal besteht. Hier wird der Grundstrich getrocknet und
das Pulver fixiert. Je nach Warenbahngeschwindigkeit und Länge des Trockners liegen
die Trocknertemperaturen zwischen 100 und 150°C. Bei einem 5-Feldertrockner und bei
30 m/min Geschwindigkeit liegt die Temperatur bei etwa 130°C. Auf dem mitbewegten
Förderband des Trockners liegt die Warenbahn lose auf. Nach Verlassen der Trocknungszone
durchläuft das Zwischenprodukt die Sinterzone (E). Sie besteht üblicherweise aus einer
Infrarot-Schockbeheizung, die das Zusammensintern des Pulvers zur geschlossenen Schicht
unterstützt. Mit der Höhenstellung des Strahlers und seiner Leistung wird das Pulver
aufgeschmolzen, eine thermische Schädigung aber vermieden. Auch von der Rückseite
kann die Warenbahn bestrahlt werden. Über der Sinterzone werden etwaige Abdämpfe abgesaugt.
Von der Sinterzone (E) gelangt das Zwischenprodukt nun unmittelbar zur Glättzone (F),
die üblicherweise aus einem Druckwalzenpaar besteht und welches von dem Zwischenprodukt
bei hohem Preßdruck durchlaufen wird. Die Schmelzkleberschicht wird dabei glattkalandert.
Das Walzenpaar besteht aus zwei Stahlwalzen oder einer Stahl- und einer Gummiwalze.
Beide Walzen sind gekühlt. Die Stahlwalze, die mit der Schmelzkleberschicht in Berührung
kommt, ist mit einer dünnen Antiadhäsivschicht, vorzugsweise aus Silikon, belegt zur
Vermeidung von Ablagerungen, Anbackungen oder Loslösungen der Schmelzkleberschicht.
Um der kalanderten Schmelzkleberschicht eine matte Oberfläche zu verleihen, kann die
berührende Stahlwalze auch eine matte Oberfläche besitzen. Nach Durchlaufen der Kühlzone
(G) aus Kühlwalzen wird der Verbund nun aufgewickelt. Zur Herstellung von Formatware
kann die aufgewickelte Rollenware noch einer üblichen Zuschneideeinrichtung zugeführt
werden.
[0034] Mit den nachfolgenden Beispielen wird der erfindungsgemäße Thermo-Release-Verbund
weiter beschrieben.
1. Zusammensetzung des Grundstriches:
[0035]
a) Verwendung eines antiadhäsiv mit Fettsäuresalzen behandelten Trägerpapiers:
Mischung 100,0 Gewichtsteile Wasser
10,0 Gewichtsteile Verdicker (= Polyacrylsäurederivat 30%)
10,0 Gewichtsteile Silikon-Finish (= 50%ige additionsvernetzbare nichtionogene 50%ige
Polysiloxan-Dispersion)
1,6 Gewichtsteile Vernetzer (nichtionogene Wasserstoffsiloxan-Emulsion, schwach essigsauer)
0,08 Gewichtsteile Katalysator (= nichtionogene Emulsion einer Organo-Metallverbindung)
Die Mischung bildet beim Auftrocknen durch Polyaddition eine weitmaschige Vernetzung
zum unlöslichen elastomeren Polysiloxan, die auf dann antiadhäsiv behandeltem Trägerpapier
nur eine schwache Haftung der aufgebrachten Schmelzkleberschicht erzeugt. Sie bildet
beim Aufstreichen eine pastöse, nur gering fließfähige Masse aus. Der anwesende Verdicker
besitzt eine gute Dispergierwirkung.
b) Bei Verwendung eines Trägerpapieres, das mit einem hinreichend geschlossenen Silikonfilm
versehen ist:
100,0 Gewichtsteile Wasser
10,0 Gewichtsteile Verdicker (= Polyacrylsäure-Verdicker)
5,0 Gewichtsteile UNIMOLL 66 M, gemahlen (= 30% Dicyclohexylphthalat; Handelsprodukt
der Firma Bayer)
10,0 Gewichtsteile DEWANIL WDS (= Paraffin-Emulsion, Handelsprodukt der Fa. BASF)
1,0 Gewichtsteile Ammoniak Konz.
Die Mischung vernetzt beim Trockenvorgang nicht. Der Weichmacher wandert in die aufgestreute
Schmelzkleberschicht ein, und das Antiblockmittel (= DEWANIL) begünstigt den Ablösevorgang
beim Übertragen der Schmelzkleberschicht auf einen Zwischenträger. Ohne Zusatz des
Antiblockmittels verschweißen die Schnitt- und Stanzkanten beim Bügelvorgang mit dem
Ausgangsträger, so daß eine einwandfreie Übertragung auf einen Zwischenträger, wie
im nachfolgenden Beispiel (II) beschrieben ist, nicht möglich ist.
2. Geeignete Copolyester-Streupulver:
[0036]
a. Avabond 30 E
Kornbereich 0-50 µ
Schmelzindex 160°C, 21,6 N: 46 g/10 min
Schmelzbereich: 100-120°C
Hersteller: Avalon Chemical
b. Platherm M 1400
Kornbereich 0-80 µ
Schmelzindex 160°C, 21,6 N: 34 g/10 min
Schmelzbereich: 100-127°C
Hersteller: Atochem Bonn
[0037] Während Avabond 30 E direkt verwendet werden kann, ist es vorteilhaft, bei Verwendung
von Platherm M 1400 Weichmacher hinzuzugeben.
[0038] Mit dem Kornbereich 0 bis 50 µm liegt das Beschichtungsgewicht bei etwa 9 - 15 g/m²
und mit dem Kornbereich 0 bis 80 µm bei etwa 20 - 30 g/m².
3. Zusatz von Weichmacher:
[0039] Man stellt eine gut verteilte Mischung aus
90 Gewichtsteilen Platherm M 1400 (0-80 µ) und
10 Gewichtsteilen o,p-Toluolsulfonamidpulver (0-20 µ)
her. Die sehr gut über einen Schnellmischer verteilte Vormischung wird über ein Sieb
der Maschenweite 125 µm durchgesiebt und in einem Plastiksack bei 90°C 24 Stunden
lang getempert. Nach dem Abkühlen siebt man durch ein 125 µ-Sieb ab. Der Schmelzindex
des Pulvers ist über 100 g/10 min angestiegen.
4. Erhöhung der Netzbarkeit:
[0040] In einem Schnellmischer werden
20 Gewichtsteile Necanil LN (= ethoxyliertes Alkylphenol, BASF) mit
80 Gewichtsteilen Methanol
gemischt.
Zu 100 Gewichtsteilen Copolyesterpulver werden
5 Gewichtsteile der Lösung hinzugefügt.
Im Schnellmischer wird intensiv nachgemischt. Man läßt an der Luft oder bei milder
Temperatur im Trockner trocknen und siebt dann über ein 125 µ-Sieb ab.
5. Zugabe von Mattierungsmittel:
[0041] Man verwendet hochdisperse Kieselsäure, die durch Flammzersetzung von Siliciumtetrachlorid
erzeugt worden ist. Die Zusatzmenge liegt bei ca. 1 bis 3%. Eine sehr intensive Durchmischung
ist erforderlich.
6. Zusatz von Pigmenten
[0042]
a) Man verwendet Titandioxid Bayertitan RFD-I
(Handelsprodukt der Firma Bayer).
Zusatzmenge 12%.
Eine sehr intensive Durchmischung ist erforderlich.
b) Man verwendet ein silberglänzendes Perlglanzpigment der Bezeichnung Iriodin 103
Rutil Sterlingsilber
(Handelsprodukt der Firma Merck).
Zusatzmenge 15%.
Intensive Durchmischung ohne mechanische Beschädigung der Perlglanzpigmentblättchen
erforderlich. Eine vorsichtig erzeugte Vormischung wird dazu über ein 125 µ-Sieb mit
weichen Pinseln durchgebürstet.
c) Man verwendet ein goldglänzendes Perlglanzpigment der Bezeichnung Iriodin 303 Royalgold
(Handelsprodukt der Firma Merck).
Zusatzmenge 15%.
Mischung wie 6b).
7. Nachträglicher Deckstrich
[0043]
a) Es wird eine Deckstrichpaste aus
80 Gewichtsteilen aliphatischer Polyurethan-Dispersion (Erweichbereich: 160 - 180°C,
40% Feststoffgehalt, anionisch)
96 Gewichtsteilen Wasser
4 Gewichtsteilen Polyacrylsäure-Verdicker, 30%ig,
8 Gewichtsteilen o,p-Toluolsulfonsäureethylamid (Weichmacher)
5 Gewichtsteilen Dewanil WDS (Antiblockmittel; Firma BASF)
hergestellt. Die Paste wird in die angewalzte Streupulverbeschichtung aus den Beispielen
2a) und b) in einer Menge von 40 g/m² aufgestrichen und bei 120°C getrocknet.
b) Die Deckstrichpaste aus 7a) wird in die angewalzte Streupulverbeschichtung aus
Beispiel 6a) (Pigmentzusatz Titandioxid) aufgestrichen. Aufstrichmenge: 40 g/m². Anschließend
wird ebenfalls bei 120°C getrocknet.
[0044] Streupulver aus Beispiel 2a) und Grundstrich auf dem Silikonpapierträger aus Beispiel
1b).
[0045] In dem nachfolgenden weiteren Beispiel I wird die Übertragung eines Bildmotivs auf
die Brust- und Rückenseite eines weißen T-shirts unter Verwendung eines nichtpigmentierten
Schmelzkleberstreupulvers nach Beispiel 2a) (Copolyester-Streupulver) und eines Trägerpapieres
nach Beispiel 1a) (Trägerpapier mit Fettsäuresalzen behandelt) beschrieben.
[0046] Ein auf DIN A 4 zugeschnittener erfindungsgemäßer Thermo-Release-Verbund wird in
einem Farbkopierer auf der Schmelzkleberseite vollflächig mit einem Farbbildmotiv
versehen. Das Bildmotiv wird mit der Schmelzkleberseite auf den Brustbereich oder
die Rückenpartie eines T-shirts aufgelegt und mit diesem unter eine Plattenpresse
gebracht, deren Oberplatte auf 160°C und deren Unterplatte auf 100°C eingestellt ist.
Die Presse wird mit einem Preßdruck von 400 cN/cm² 15 s lang geschlossen. Anschließend
wird der Fixierverbund aus T-shirt und Thermo-Release-Verbund aus der Presse herausgenommen
und abkühlen gelassen. Nach Erkalten zieht man das Trägerpapier vom T-shirt ab. Auf
das T-shirt ist nun das Bildmotiv auffixiert. Das Trägerpapier läßt sich nach dem
Erkalten, aber auch zuvor in der Hitze sehr leicht ohne Papierspaltung und ohne Spaltung
der Schmelzkleberschicht abziehen. Die vollständig auf das T-shirt übertragene Schmelzkleberschicht
hat beim Übertragen ihren Flächencharakter verloren. Die Fasern der T-shirt-Oberfläche
sind mit der Schmelzklebermasse und dem Bildmotiv eingehüllt. Das übertragene Bildmotiv
besitzt hohe Farbbrillanz und Konturenschärfe. Bei Zugeinwirkung auf das elastische
T-shirt bleibt der homogene Bildeindruck erhalten. Ein Aufbrechen einer flächig übertragenen
Schicht ist nicht feststellbar.
[0047] Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Thermo-Release-Verbundes ist beim Abziehen
der nicht übertragenen Schmelzkleberschicht vom Trägerpapier zu beobachten: Die zunächst
als Folie vom Trägerpapier leicht abziehbare Schmelzkleberschicht bricht beim Recken
auf, offenbar an Berührungszonen der ursprünglichen Kornoberflächen. Offensichtlich
hat diese Erscheinung bei dem Anwendungsbereich des Verbundes keinen erkennbaren Nachteil.
[0048] In dem nachfolgenden weiteren Beispiel (II) wird die Übertragung eines Bildmotivs
auf die Brust- und Rückenpartie eines beliebig farbigen T-shirts unter Verwendung
eines pigmentierten Schmelzkleberpulvers nach den Beispielen 2a) (= Copolyesterstreupulver),
6a) (= Pigmentzusatz Titandioxid) und 1b) (= Grundstrich auf Silikonträgerpapier)
beschrieben. Ebenso verwendbar ist die Beschichtung aus 7b).
[0049] Ein auf DIN A 4 zugeschnittener Thermo-Release-Verbund wird in einem Schwarz-weiß-
oder Farbkopierer auf der Schmelzkleberseite vollflächig mit einem Bildmotiv versehen.
Das zu übertragende Motiv wird daraus ausgestanzt. Der Stanzling wird zusammen mit
einem Zwischenträger in eine Fixierpresse eingelegt. Der Zwischenträger besteht aus
einem antiadhäsiv mit Fettsäuresalzen behandelten Trägerpapier, auf welches ein scharfer
Abstrich aus
100 Gewichtsteilen Wasser
10 Gewichtsteilen Verdicker (= Polyacrylsäure-Verdicker 30%)
4 Gewichtsteilen Silikon-Finish (= 50% additionsvernetzende, nichtionogene 50%ige
Polysiloxan-Dispersion)
0,8 Gewichtsteilen Vernetzer
0,04 Gewichtsteilen Katalysator
aufgetragen worden ist. Der Aufstrich wurde bei 150°C getrocknet und kondensiert.
Bei 130°C Fixierspalttemperatur, 1 kg/cm Druck und 15 s Preßzeit wird die mit Bildmotiv
versehene pigmentierte Schmelzkleberschicht auf die Aufstrichseite (7) des Zwischenträgers
(5) übertragen. Die Haftung der Schmelzkleberschicht auf dem Zwischenträger ist höher
als auf dem Ausgangssilikonpapierträger. Das ursprüngliche Tragerpapier wird abgezogen.
Das Bildmotiv (4) befindet sich jetzt unmittelbar auf dem Zwischenträger (5) und wird
von der pigmenthaltigen Schmelzkleberfolie (6) abgedeckt (Fig. 2). Der Zwischenträger
mit Bildmotiv und pigmenthaltiger Schmelzkleberfolie wird nun auf das vorgesehene
Flächengebilde aufgelegt, Folienseite zum Flächensubstrat.
[0050] Wie beim vorherigen Beispiel (I) findet nun bei 160°C Oberplattentemperatur, 100°C
Unterplattentemperatur, 400 p/cm² Druck und 15 s Fixierzeit eine Übertragung auf das
vorgesehene Flächensubstrat statt. Das Bildmotiv befindet sich nun wieder auf der
Außenseite. Darunter liegt die übertragene pigmenthaltige Schmelzkleberschicht, die
den farbigen Untergrund des Flächengebildes abdeckt und ihn nicht durchscheinen läßt.
[0051] In dem weiterhin folgenden Beispiel (III) wird das IRIODIN-Perlglanzpigment aus Beispiel
6b) verwendet. Sämtliche Fertigungsbedingungen sind sonst die gleichen wie bei Beispiel
(II). Die IRIODIN-haltige Schmelzkleberschicht deckt ebenfalls den farbigen Untergrund
ab und verleiht dem Bildmotiv einen perlmuttartigen, silbrigen Tiefenglanz.
[0052] Der erfindungsgemäße Thermo-Release-Verbund ist besonders geeignet, schwarz-weiße
oder farbige Bildmotive, die durch übliche Druckverfahren, wie Hochdruck bzw. Flexodruck,
Flachdruck bzw. Offsetdruck, Tiefdruck bzw. Rakeltiefdruck und Siebdruck, oder aber
durch Farbkopiergeräte, Thermodrucker, Laserdrucker, Tintenstrahldrucker usw., aufgebracht
wurden auf Kleidungsstücke, Textilien, Schaumstoffe, Natur- und Kunstleder, Metall-,
Glas-, Porzellan-, Holz-, Kunststoff-Flächen, Folien oder andere Substrate zu übertragen.
Die übertragenen Bildmotive zeichnen sich durch hohe Farbbrillanz, weichen Griff sowie
eine gute Wasch- und auch Reinigungsbeständigkeit aus. Besonderes Merkmal des erfindungsgemäßen
Gegenstandes ist, daß sich der Träger, nach erfolgtem Übertrag des Bildmotivs unter
Hitze- und Druckeinwirkung auf das Substrat, auch in erkaltetem Zustand entfernen
läßt.
1. Thermo-Release-Verbund aus einem flächenstabilen Träger und einer darauf aufgebrachten
flächigen Kunststoffschicht, mit deren Hilfe es möglich ist, Bildmotive auf Substrate,
insbesondere Textilien, zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger mit Schmelzkleberpulver beschichtet ist, das in gleichmäßiger Verteilung
vorliegt und aufgesintert und folienartig verdichtet ist für die Aufnahme des Bildmotivs
hierauf.
2. Thermo-Release-Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die folienartige Schmelzkleberschicht abziehbar ist und nur eine schwache Adhäsion
an dem Träger besitzt.
3. Thermo-Release-Verbund nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem antiadhäsiv behandelten Träger und der Schmelzkleberschicht ein
Grundstrich aufgebracht ist, der eine schwache Adhäsion zwischen Schmelzkleberschicht
und Träger erzeugt.
4. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftfestigkeit der Schmelzkleberschicht am Träger derart eingestellt ist,
daß sie sich nach Übertragung des Bildmotivs unter Druck- und Temperatureinwirkung
auf andere flächige Substrate und nach dem Abkühlen vollständig vom Träger ablöst
und dabei mit einer Zugkraft von 10 bis 250 cN/5cm abgezogen werden kann.
5. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem mit Fettsäuresalzen behandelten Trägerpapier und der Schmelzkleberschicht
ein Grundstrich aufgebracht ist, der aus einer wasserhaltigen Paste besteht, die additionsvernetzbare
Polysiloxane enthält.
6. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Silikonträgerpapier und der Schmelzkleberschicht ein Grundstrich
aufgebracht ist, der wasserlösliche Andickungsmittel und gegebenenfalls Weichmacher
enthält.
7. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundstrich zwischen Trägerpapier und Schmelzkleberschicht aufgebracht ist,
der Antiblockmittel auf Basis einer Paraffinemulsion zur Verbesserung der Übertragbarkeit
der Schmelzkleberschicht auf einen Zwischenträger enthält.
8. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzkleberpulver aus Copolyestern, Copolyamiden, Polyurethanen oder Polyethylen-Vinylacetaten
bzw. Gemischen hieraus gebildet ist.
9. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschichten aus Schmelzkleberpulver mit einem Schmelzindex gemäß
DIN 53 735 bei 160°C und 21,6 N Stempeldruck von 35 - 150 g/10 min und einem Schmelzbereich
zwischen 95 und 140°C, vorzugsweise zwischen 100 und 130°C, gebildet sind.
10. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der flächenstabile Träger ein ein- oder beidseitig mit Antiadhäsivmittel behandeltes
Trägerpapier mit einem Gewicht von 4 bis 120 g/cm², vorzugsweise 60 bis 90 g/m² ist.
11. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die auf das flächenstabile Trägerpapier aufgebrachte Schmelzkleberschicht eine
Dicke von 10 bis 50 µm, vorzugsweise 14 bis 30 µm, aufweist.
12. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzkleberpulver Weichmacher enthält.
13. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkleberschicht Netzmittel zugesetzt sind.
14. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschicht ein Mattierungsmittel, vorzugsweise feinstdisperses
Titanoxid, Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid, enthält.
15. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschicht Pigmente, vorzugsweise Titandioxid- oder Perlglanzpigmente,
enthält.
16. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschicht zusätzlich einen Deckstrich aufweist.
17. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich aus einer wässrig-pastösen Dispersion auf Basis von nicht vernetzten
Polyurethanen, Polyacrylaten oder Polyvinylacetaten gebildet ist.
18. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckstrich Pigmente, vorzugsweise Titandioxid- oder Perlglanzpigmente, enthält.
19. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des feuchten Grundstriches, auf welchem das aufgestreute Schmelzkleberpulver
anhaftet, mit Konvektionswärme erfolgt ist.
20. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung des aufgestreuten Schmelzkleberpulvers mit Strahlungswärme erfolgt
ist.
21. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufstreuen des Schmelzkleberpulvers mit Unterstützung durch ein elektrostatisches
Feld erfolgt ist.
22. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung des aufgestreuten und gesinterten Schmelzkleberpulvers zur folienartigen
Flächenschicht unter der Druckeinwirkung eines Walzenglättwerkes erfolgt ist.
23. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß sich die flächig ausgebildete Schmelzkleberschicht vom Träger als folienartiges
Gebilde abtrennen läßt, das beim Recken stellenweise aufreißt.
24. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der mit Bildmotiv versehenen flächigen Schmelzkleberschicht im
Temperaturbereich von 130-190°C stattfinden kann.
25. Thermo-Release-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschicht beim Übertragungsvorgang auf Substrate mit faseriger
Oberfläche die Fasern einhüllt und dabei die folienartige Flächenstruktur völlig verliert.
26. Verfahren zur Herstellung eines Thermo-Release-Verbundes aus einem flächenstabilen,
mit Antiadhäsivmittel behandelten Träger und einer darauf aufgebrachten ablösbaren
flächigen Kunststoffschicht zur Aufnahme von Bildmotiven und deren Übertragung auf
Flächengebilde, wie Kleidungsstücke, Textilien, Schaumstoffe, Natur- und Kunstleder,
Metall-, Glas-, Porzellan-, Holz-, Kunststoff-Flächen, Folien, dadurch gekennzeichnet, daß Schmelzkleberpulver auf einen vorzugsweise feuchten Grundstrich des Trägers aufgebracht,
gleichmäßig verteilt, getrocknet, gesintert und folienartig verdichtet wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzkleberpulver in Form einer pulverhaltigen Paste auf den Träger aufgebracht
wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkleberschicht mit einem Walzenglättwerk, das einen antiadhäsiven Überzug
besitzt, der vorzugsweise auf Silikon basiert, geglättet und verdichtet wird.
29. Verfahren zur Herstellung des Thermo-Release-Verbundes nach einem der Ansprüche 26
bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verfahrensablauf folgende Schritte umfaßt:
a. einseitiges Beschichten des flächenstabilen, antiadhäsiv ausgerüsteten Trägers
mit einer Grundstrichmischung, die eine nur schwache Adhäsivwirkung erzeugt, auf einer
antiadhäsiven Seite des Trägerpapieres und Vergleichmäßigung der Beschichtung mit
einer vorzugsweise vibrierenden Nachstreichrakel mit nahezu tangential anliegender
Streichfläche,
b. Aufstreuen des gegebenenfalls Mattierungsmittels oder Pigmente enthaltenden Schmelzkleberpulvers
auf den noch nassen Grundstrich oder direktes Aufstreichen der pulverartigen Paste,
c. Vergleichmäßigung des Schmelzkleberpulvers auf der Trägeroberfläche, vorteilhaft
durch Erzeugung einer Trägervibration mittels einem an der Trägerunterseite angebrachten,
schnellrotierenden Schlägerwerk,
d. Entfernung des etwaigen Pulverüberschusses, vorteilhaft durch eine Blas-Saug-Einrichtung,
e. Trocknung des Kleber-beaufschlagten Trägers, vorteilhaft in einem Konvektionskanal,
f. Sinterung des Schmelzklebers durch Temperaturbeaufschlagung, vorteilhaft mit Heizstrahlern,
g. Ausbildung einer folienartigen flächigen Schmelzkleberschicht durch Druckeinwirkung,
vorteilhaft in einem Walzenglättwerk, und
h. Abkühlung und gegebenenfalls Aufwicklung des beschichteten Trägers.
30. Verfahren zur Herstellung des Thermo-Release-Verbundes nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen der Schmelzkleberschicht ein flächiger, gegebenenfalls pigmenthaltiger
Dispersionsdeckstrich aufgetragen, getrocknet und geglättet wird.
31. Verwendung des Thermo-Release-Verbundes nach einem der Ansprüche 1 bis 25, zur Übertragung
von Bildmotiven auf Kleidungsstücke, insbesondere T-shirts und Pullover.
32. Anlage zur Herstellung eines Thermo-Release-Verbundes, gekennzeichnet durch eine Auftragszone (A) für den Auftrag des Grundstrichs auf den Träger (2),
eine Streu- bzw. Beschichtungszone (B) für die Aufbringung von Schmelzkleberpulver
oder pulverhaltiger Paste, gegebenenfalls eine Blas-Saug-Einrichtung (C), eine Trocknungszone
(D), eine Sinterzone (E) und eine Glättzone (F) sowie gegebenenfalls eine Kühlzone.