[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anbringen eines Teils eines elektrischen
Steckverbinders am Ende einer mindestens eine Ader aufweisenden elektrischen Leitung,
bestehend aus einer Einrichtung, mit der die Leitung mit taktweisem Vorschub durch
Bearbeitungsstationen transportierbar ist, in denen die Ader der Leitung abisoliert
und an dem dadurch freigelegten Leiter der Ader ein Kontaktelement angebracht wird,
und bei welcher als letzte Bearbeitungsstation eine Spritzgießeinheit angeordnet ist,
in der um das Kontaktelement und das Leitungsende ein Schutzkörper aus Isoliermaterial
herumgespritzt wird (DE-OS 37 20 041).
[0002] "Teil eines elektrischen Steckverbinders" kann ein Stecker oder eine Dose sein. Als
Kontaktelemente sind Stifte oder Buchsen an dem Leiter der Ader angebracht. Leitungen,
bei denen ein Stecker oder auch eine Dose unlösbar an einem Ende angeformt sind, werden
als "konfektionierte" Leitungen bezeichnet. Bei solchen Leitungen bleibt das zweite
Ende in der Regel frei. Die Leitungen werden beispielsweise als Halbfabrikate an die
Verbraucherindustrie weitergegeben, welche dieselben an beliebige elektrische Geräte
anbaut. Hierzu ist es erforderlich, daß auf der einen Seite der gewünschte Teil des
Steckverbinders an die Leitung angespritzt und die andere Seite der Leitung so vorbereitet
wird, daß sie ohne zusätzlichen Aufwand an das Gerät angeschlossen werden kann. Es
sind allerdings auch konfektionierte Leitungen bekannt, bei denen an beiden Enden
Teile von Steckverbindern angebracht sind.
[0003] Mit der bekannten Vorrichtung nach der DE-PS 24 40 264 wird nach Festlegung von Kontaktelementen
an den Leitern einer elektrischen Leitung der Schutzkörper eines Steckers unter Ausnutzung
der Kapazität von vorhandenen Spritzmaschinen in einem getrennten Arbeitsgang gespritzt.
Dadurch arbeitet die bekannte Vorrichtung insgesamt aufwendig, da nicht alle für die
Herstellung einer konfektionierten Leitung erforderlichen Arbeitsgänge vollautomatisch
durchgeführt werden können.
[0004] Bei der bekannten Vorrichtung nach der eingangs erwähnten DE-OS 37 20 041 wird das
mit den Kontaktelementen bestückte Ende der Leitung unter Beibehaltung des taktweisen
Vorschubs durch mindestens zwei Spritzgießvorrichtungen - im folgenden kurz "Extruder"
genannt - geführt. In jedem Extruder wird ein Teilkörper des zu erzeugenden Schutzkörpers
gespritzt. Die Materialmenge der Teilkörper ist jeweils so bemessen, daß derselbe
während der durch den Takt bestimmten Zeit ausreichend fest wird, um ohne Beschädigungsgefahr
weitertransportiert werden zu können. Mit dieser Vorrichtung kann zwar in einem Arbeitsgang
eine konfektionierte Leitung hergestellt werden. Der Aufwand dafür ist aber relativ
hoch, da für jeden Teilkörper ein eigener Extruder benötigt wird. Die Teilkörper müssen
außerdem mit großer Sorgfalt gespritzt werden, damit sichergestellt ist, daß sich
ein komogener Schutzkörper ergibt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Vorrichtung so
zu gestalten, daß der Schutzkörper unter Beibehaltung des Fertigungstaktes mit vermindertem
Aufwand als homogenes Gebilde hergestellt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß die Spritzgießeinheit aus einem um eine Achse drehbaren, mit mindestens zwei Spritzformen
bestückten Träger und aus mindestens einem Extruder besteht,
- daß die mit Einlaßöffnungen versehenen Spritzformen in Umfangsrichtung von einander
getrennt im gleichen Abstand von der Achse des Trägers an demselben befestigt sind
und
- daß der in Richtung des Trägers verstellbare Extruder in unmittelbarer Nähe desselben
so angeordnet ist, daß seine Austrittsöffnung in Höhe der Einlaßöffnungen der Spritzformen
liegt.
[0007] Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, den Schutzkörper für einen Teil eines elektrischen
Steckverbinders vollautomatisch an das Ende einer elektrische Leitung anzuspritzten,
und zwar im Zuge einer Vorrichtung, mit der die elektrische Leitung mit taktweisem
Vorschub bearbeitet wird. Durch den drehbaren Träger der Spritzgießeinheit, an dem
mindestens zwei Spritzformen angebracht sind, ist sichergestellt, daß in jedem Takt
der Vorrichtung eine mit Kontaktelementen bestückte Leitung für den Spritzvorgang
zur Herstellung des Schutzkörpers übernommen werden kann. Da die Spritzformen am Träger
befestigt sind und daher mit demselben gedreht werden, steht vor dem Entformen des
Schutzkörpers genügend Zeit zur Abkühlung des Spritzmaterials zur Verfügung. An der
Entnahmestelle, an der die Spritzformen geöffnet werden, kann pro Takt eine fertig
konfektionierte Leitung entnommen werden. Der Schutzkörper ist dann bereits soweit
verfestigt, daß keine Beschädigungsgefahr besteht.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung geht aus dem Unteranspruch hervor.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung nach der Erfindung in schematischer Darstellung.
Fig. 2 eine Ansicht des Endes einer mit der Vorrichtung konfektionierten Leitung,
teilweise im Schnitt.
Fig. 3 und 4 Ansichten einer in der Vorrichtung eingesetzten Spritzgießeinheit in
vergrößerter Darstellung.
[0011] Von einer Spule 1 wird eine elektrische Leitung 2 abgezogen und einer Ablängeinrichtung
3 zugeführt. Die Leitung 2 hat im dargestellten und im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
zwei Adern. Sie kann aber auch nur eine Ader oder mehr als zwei Adern haben. An die
Ablängeinrichtung 3 ist eine Einrichtung 4 angeschlossen, mittels derer die zu bearbeitende
Leitung in Richtung des Pfeiles 5 transportiert werden kann. Entlang der Einrichtung
4 sind Bearbeitungsstationen vorhanden, deren Anzahl unterschiedlich sein kann. In
Fig. 1 sind nur die Bearbeitungsstationen eingezeichnet, die für das Verständnis der
Erfindung erforderlich sind.
[0012] Aus der Ablängeinrichtung 3 tritt eine Leitung 6 aus, die eine vorgegebene Länge
hat und bereits abgemantelt sein kann. Es ist jedoch möglich, die Leitung 6 in einer
ersten Station abzumanteln. Die durch das Abmanteln freigelegten Adern 7 und 8 der
Leitung 6 werden in Bearbeitungsstationen 9 und 10 abisoliert, so daß ihre Leiter
freigelegt sind. An einem Ende der Leitung 6 werden an die Leiter in einer Bearbeitungsstation
11 Steckerstifte 12 und 13 als Kontaktelemente angeschlossen. Die Steckerstifte 12
und 13 können durch eine nicht dargestellte Brücke aus Isoliermaterial zu einer Einheit
zusammengefaßt sein. Zumindest dieses so vorbereitete Ende der Leitung 6 wird dann
in eine Spritzgießeinheit 14 geführt, deren genauerer Aufbau aus den Fig. 3 und 4
hervorgeht. In der Spritzgießeinheit 14 wird um das mit den Steckerstiften 12 und
13 bestückte Leitungsende herum ein Schutzkörper 15 gespritzt. Am Ende der ganzen
Vorrichtung liegt dann eine konfektionierte Leitung 16 vor, die als fertiges Produkt
verkauft werden kann. Die konfektionierte Leitung 16 weist mindestens an einem Ende
einen Teil eines elektrischen Steckverbinders auf.
[0013] Das zweite Ende der Leitung 6 wird in der Regel nur in der Bearbeitungsstation 9
abisoliert. Es steht dann zum Anschluß an Geräte zur Verfügung. Prinzipiell können
aber auch an dieses Ende - analog zum für das erste Ende der Leitung 6 beschriebenen
Vorgang - Kontaktelemente angeschlossen werden. Auch dieses Leitungsende könnte in
einen Schutzkörper eingebettet werden. Dazu kann eine der Spritzgießeinheit 14 entsprechende
Spritzgießeinheit verwendet werden.
[0014] Mit der Vorrichtung nach der Erfindung lassen sich sowohl Stecker als auch Dosen
vollautomatisch am Ende einer Leitung 6 anspritzen. Die weiteren Erläuterungen werden
für einen in Fig. 2 im Schnitt dargestellten Stecker gemacht. Sie gelten in gleicher
Weise aber auch für eine Dose.
[0015] Die in Fig. 1 angedeutete Spritzgießeinheit 14 besteht aus einem um eine Achse A
drehbaren Träger 17 und mindestens einer Spritzgießvorrichtung 18 - im folgenden wieder
als "Extruder" bezeichnet. Jeweils im gleichen radialen Abstand von der Achse A sind
am Träger 17 Spritzformen 19 angebracht, in denen der Schutzkörper 15 um das Ende
der mit den Steckerstiften 12 und 13 bestückten Leitung 6 herumgespritzt wird. In
bevorzugter Ausführungsform sind am Träger 17 acht in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzte Spritzformen 19 angeordnet, so wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Die Spritzformen
19 haben jeweils eine Einlaßöffnung 20, durch welche das Material des Schutzkörpers
15 in die geschlossene Spritzform 19 eingespritzt werden kann. Dazu ist der Spritzkopf
21 des Extruders 18 so angeordnet, daß seine Austrittsöffnung genau in Höhe der Einlaßöffnungen
20 liegt. Der Extruder 18 ist in Richtung auf den Träger 17 verschiebbar, so wie es
durch den Doppelpfeil D angedeutet ist.
[0016] Die Vorrichtung nach der Erfindung arbeitet beispielsweise wie folgt:
Das Ende einer mit Steckerstiften 12 und 13 bestückten Leitung 6 wird in Richtung
des Pfeiles P in die geöffnete Spritzform 19 in der Position I eingelegt. Die Leitung
6 wird dabei möglichst gestreckt gehalten, damit sie nicht direkt an der Spritzform
19 abknickt. Im folgenden Takt der Vorrichtung 4 wird der Träger 17 um einen dem Abstand
der Spritzformen 19 voneinander entsprechenden Winkel gedreht. Die Spritzform 19 mit
dem eingelegten Leitungsende gelangt dadurch in die Position II. In dieser Position
wird sie automatisch geschlossen und von dem Extruder 18 mit Spritzmaterial gefüllt,
der dazu dicht an den Träger 17 bzw. die Spritzform 19 herangefahren ist. Nach Füllung
der Spritzform 19 fährt der Extruder 18 wieder in seine Ausgangsposition zurück. Die
gefüllte Spritzform 19 durchläuft taktweise die Positionen III, IV, V und VI. Während
dieser Zeit ist das eingespritzte Material des Schutzkörpers 15 ausreichend abgekühlt.
Die konfektionierte Leitung 16 kann in der Position VII aus der Spritzform 19 entnommen
werden, die dazu geöffnet wird. Die Spritzform 19 gelangt in offener Form über die
Position VIII wieder in die Position I.
[0017] Bei jedem Takt der Vorrichtung 4 wird in die jeweils in Position I befindliche Spritzform
19 ein mit Steckerstiften 12 und 13 bestücktes Leitungsende eingelegt, so daß bei
jedem Takt eine konfektionierte Leitung 16 in der Position VII entnommen werden kann.
[0018] Der für acht Spritzformen 19 geschilderte Ablauf gilt auch für jede andere sinnvolle
Anzahl von Spritzformen 19, die an einem Träger 17 befestigt sind. Die konfektionierte
Leitung 16 könnte auch in einer vor der Position VII liegenden Position oder in Position
VIII entnommen werden.
[0019] Die Spritzgießeinheit 14 kann zur Erhöhung der Fertigungsgeschwindigkeit auch mit
einem zweiten, in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet Extruder 22 ausgerüstet sein. Er
ist in Position III des Trägers 17 aufgebaut und ebenso verstellbar, wie der Extruder
18. Die so ergänzte Spritzgießeinheit 14 arbeitet wie folgt:
[0020] Ein erstes Leitungsende wird in Position I in eine Spritzform 19 gegeben. Um dieses
Leitungsende wird in Position II der Schutzkörper 15 gespritzt. Die folgenden Positionen
III bis VI werden taktweise durchlaufen. Die konfektionierte Leitung 16 wird in Position
VII entnommen. Der Extruder 22 war nicht aktiv.
[0021] Wenn das erste Leitungsende in der beschriebenen Weise zur Position II gelangt ist,
wird in Position I ein zweites Leitungsende in die dort befindliche Spritzform 19
eingelegt. Dieses zweite Leitungsende passiert die Position II, ohne daß der Extruder
18 aktiv wird. Er kann vielmehr während dieses Taktes gereinigt und neu gefüllt werden,
so daß er für das nächstfolgende Leitungsende wieder bereit ist. Um das zweite Leitungsende
wird in Position III der Schutzkörper 15 mittels des Extruders 22 herumgespritzt.
Die dadurch geschaffene konfektionierte Leitung 16 kann wieder in Position VII oder
in einer anderen Position entnommen werden.
[0022] Mit den beiden Extrudern 18 und 22 wird also jeweils abwechselnd ein Schutzkörper
15 um ein Leitungsende herumgespritzt, wobei jeder Extruder 18 oder 22 immer nur bei
jedem zweiten Leitungsende aktiv ist. In der nicht aktiven Zeit können die Extruder
18 und 22 gesäubert und neu gefüllt werden.
1. Vorrichtung zum Anbringen eines Teils eines elektrischen Steckverbinders am Ende einer
mindestens eine Ader aufweisenden elektrischen Leitung, bestehend aus einer Einrichtung,
mit der die Leitung mit taktweisem Vorschub durch Bearbeitungsstationen transportierbar
ist, in denen die Ader der Leitung abisoliert und an dem dadurch freigelegten Leiter
der Ader ein Kontaktelement angebracht wird, und bei welcher als letzte Bearbeitungsstation
eine Spritzgießeinheit angeordnet ist, in der um das Kontaktelement und das Leitungsende
ein Schutzkörper aus Isoliermaterial herumgespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Spritzgießeinheit (14) aus einem um eine Achse (A) drehbaren, mit mindestens
zwei Spritzformen (19) bestückten Träger (17) und aus mindestens einer Spritzgießvorrichtung
(18,22) besteht,
- daß die mit Einlaßöffnungen (20) versehenen Spritzformen (19) in Umfangsrichtung
von einander getrennt im gleichen Abstand von der Achse (A) des Trägers (17) an demselben
befestigt sind und
- daß die in Richtung des Trägers (17) verstellbare Spritzgießvorrichtung (18,22)
in unmittelbarer Nähe desselben so angeordnet ist, daS ihre Austrittsöffnung in Höhe
der Einlaßöffnungen (20) der Spritzformen (19) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Spritzgießeinheit (14) zwei abwechselnd aktive Spritzgießvorrichtungen
(18,22) in einem Abstand zueinander angebracht sind, der dem Abstand zweier Spritzformen
(19) des Trägers (17) voneinander entspricht.