[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstaufrichtende Mine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Minen weisen häufig eine definierte Wirkungsrichtung auf. Da die Sprengwirkung gerichtet
ist, müssen derartige Minen so positioniert werden, daS ihre wirksame Seite dem Zielobjekt
zugewandt ist. Bekannt sind Minen, die sich nach dem Absetzen im Gelände selbst in
ihre definierte Wirkposition aufrichten.
[0003] Eine bekannte selbstaufrichtende Mine (DE 37 33 150 A1) weist mehrere stabförmige
Aufrichtelemente auf, die am Boden des Minenkörpers gelenkig angebracht sind. Beim
Aufrichtvorgang klappen die Aufrichtelemente auseinander, um anschließend radial von
dem Minenboden abzustehen. Dabei wird die Mine in ihre Wirkposition aufgerichtet.
Die ausgeklappten Aufrichtelemente dienen gleichsam als Stabilisierungselemente, die
den Minenboden verlängern und das Umfallen der Mine verhindern. Die Länge der stabförmigen
Aufrichtelemente ist für die Größe der Minenstandfestigkeit ausschlaggebend, die insbesondere
beim Einwirken von seitlichen Kräften, z.B. aus Druckwellen, von entscheidender Bedeutung
für die einwandfreie Funktion der Mine ist.
[0004] Die wirksame Länge der in ihrer eingeklappten Stellung seitlich an dem zylindrischen
Minenkörper anliegenden Aufrichtelemente wird durch die Bauhöhe des Minenzylinders
vorgegeben, da die stabförmigen Aufrichtelemente den Zylinderkörper der Mine nicht
überragen sollten. Um die wirksame Länge der Aufrichtelemente zu vergrößern, sind
an den freien Enden der Aufrichtelemente Verlängerungselemente vorgesehen, die beim
Aufrichten der Mine ausgefahren werden. Die Verlängerungselemente bestehen aus vielen
beweglichen Teilen. Nachteilig ist, daß derartige Verlängerungselemente relativ aufwendig
und störanfällig sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstaufrichtende Mine der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, die bei einfacher Konstruktion
ihrer Aufrichtelemente eine hohe Standfestigkeit hat.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen selbstaufrichtenden Mine bestehen die Aufrichtelemente
zumindest teilweise aus federndem Material und sind im angeklappten Zustand auf die
Oberseite des Minenkörpers elastisch umgebogen. Die Aufrichtelemente können entweder
über ihre gesamte Länge elastisch verformbar sein, oder es können auch nur die gebogenen
Teilstücke aus federndem Material bestehen. Da die Aufrichtelemente an die Oberseite
des Minenkörpers herangeführt sind und nicht über den eigentlichen Minenkörper hinausragen,
hat die Mine eine verhältnismäßig geringe Bauhöhe. Die sich über die Oberseite des
Minenkörpers erstreckenden Aufrichtelemente haben eine relativ große Länge, so daß
der Körper bei ausgeklappten Aufrichtelementen eine große wirksame Standfläche und
damit eine große Standfestigkeit gegenüber seitlich angreifenden Kräften hat. Im angeklappten
Zustand sind die federnden Aufrichtelemente in Richtung des Minenkörperoberteils gespannt.
Beim Ausklappen entspannen sich die Aufrichtelemente und unterstützen dabei die Aufrichtbewegung
des Minenkörpers. Die aus federndem Material bestehenden Aufrichtelemente weisen keine
komplizierten beweglichen Teile auf und sind daher sehr funktionssicher.
[0008] Die im Minenkörper enthaltene Ladung kann nicht nur eine Sprengladung sondern beispielsweise
auch eine Nebelladung oder ein elektronischer Baustein sein.
[0009] Der Minenkörper weist vorteilhafterweise ein im wesentlichen halbkugelförmiges Oberteil
und ein im wesentlichen zylindrisches Unterteil auf, wobei Ober- und Unterteil den
gleichen Durchmesser haben. Mit der runden Außenfläche kann der Körper nach dem Auftreffen
auf dem Boden abrollen, ohne dabei beschädigt zu werden. Sofern der Minenkörper beim
Verteilen im Gelände mit dem halbkugelförmigen Oberteil auf dem Boden auftrifft, fällt
der Körper in eine definierte Seitenlage, in der er mit seiner zylindrischen Mantelfläche
auf dem Geländeboden aufliegt. Aus dieser Position kann der Minenkörper dann leicht
durch Ausklappen der an dem Minenkörper anliegenden Aufrichtelemente aufgerichtet
werden.
[0010] Um den Umfang des Minenkörpers sind zweckmäßigerweise mehrere Aufrichtelemente derart
verteilt, daß die sich an der Minenoberseite treffenden freien Enden der Aufrichtelemente
einander entgegengerichtet sind.
[0011] Die Aufrichtelemente werden vorteilhafterweise im angeklappten Zustand durch ein
lösbares Spannband verriegelt, das über die freien Aufrichtelementeenden verläuft.
Nach Lösen des Spannbandes schnellen die freien Enden der Aufrichtelemente zurück
und stehen von dem Minenkörper ab. Die Aufrichtelemente können dann in eine Position
ausgeklappt werden, in der sie im wesentlichen parallel zur Standfläche des Minenkörpers
ausgerichtet sind. Die Aufrichtelemente können aber auch derart vorgespannt sein,
daß sie nach dem Lösen des Spannbandes selbsttätig in die ausgeklappte Stellung zurückschnellen.
[0012] Sofern die Mine eine Hohlladung mit einem in Wirkrichtung der Mine geöffneten Hohlladungstrichter
enthält, ist der Trichter von einer dünnwandigen Abdeckung verschlossen. Die Abdeckung
verhindert das Eindringen von Wasser in den Trichter, wodurch die Sprengwirkung der
Mine verringert würde. Für den aus dem Minenkörper austretenden Hohlladungsstachel
stellt die dünnwandige Abdeckung kein Hindernis dar.
[0013] Vorteilhafterweise ist auf das Minenkörperoberteil eine im wesentlichen kalottenförmige
Abdeckkappe aufgesetzt. Die Abdeckkappe schützt bei Lagerung und Transport sowie während
des Abwurfs der Mine die dünnwandige Abdeckung der Sprengladung vor Beschädigungen.
[0014] Die Abdeckkappe übergreift zweckmäßigerweise die freien Enden der Aufrichtelemente
und wird von dem Spannband an dem Minenoberteil gehalten. Nach Lösen des Spannbandes
kurz nach dem Auftreffen der Mine wird die Abdeckkappe von den zurückschnellenden
federnden Aufrichtelementen automatisch abgeworfen, so daß der von der dünnwandigen
Abdeckung verschlossene Hohlladungstrichter freiliegt.
[0015] Die Aufrichtelemente haben vorzugsweise über ihre Länge unterschiedliche Biegesteifigkeiten.
Vorteilhafterweise hat das im angeklappten Zustand an dem zylindrischen Unterteil
anliegende Teilstück eine größere Biegesteifigkeit als das an dem halbkugelförmigen
Oberteil anliegende Teilstück. Die geringe Biegesteifigkeit im oberen Teilstück ermöglicht
ein leichtes Biegen des Aufrichtelementes um die halbkugelförmige Außenfläche des
Minenkörperoberteils, während das im angeklappten Zustand im wesentlichen nicht-gekrümmte
untere Teilstück mit seiner größeren Biegesteifigkeit den Minenkörper beim Aufrichten
ausreichend abstützt.
[0016] Wenn die Mine durch Minenverteileinrichtungen, wie Minenwerfer oder Flugkörper, verteilt
wird, ist die mechanische Beanspruchung beim Auftreffen auf den Zielgeländeboden relativ
hoch. Um Beschädigungen der Mine zu vermeiden, ist vorteilhafterweise eine Bremseinrichtung,
z.B. in Form eines Fallschirms, vorgesehen, der die Fallgeschwindigkeit der Mine reduziert.
Zweckmäßigerweise ist die Bremseinrichtung fest mit der auf das Oberteil des Minenkörpers
aufgesetzten Abdeckkappe verbunden. Beim Einleiten des Aufrichtvorgangs schleudern
die sich streckenden und ausklappenden Aufrichtelemente die Abdeckkappe zusammen mit
der Bremseinrichtung weg, so daß die Hohlladung von störenden Elementen frei ist.
Es besteht nicht die Gefahr, daß sich Teile der Bremseinrichtung nach der Minenlandung
auf die dünnwandige Abdeckung des Hohlladungstrichters auflegen.
[0017] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der in Wirkposition befindlichen selbstaufrichtenden Mine mit ausgeklappten
Aufrichtelementen in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die Mine von Fig. 1 in der Draufsicht,
- Fig. 3
- die selbstaufrichtende Mine von Fig. 1 mit an den Minenkörper herangeklappten und
gegen Zurückklappen verriegelten Aufrichtelementen in teilweise geschnittener Darstellung,
- Fig. 4
- die Mine von Fig. 3 in der Draufsicht, wobei das Fesselband gegenüber den Aufrichtelementen
um 45° versetzt angeordnet ist,
- Fig. 5
- die Kraftverhältnisse der in einer instabilen Seitenlage befindlichen Mine kurz nach
dem Auftreffen auf den Geländeboden,
- Fig. 6
- die Kraftverhältnisse an der in einer stabilen Seitenlage befindlichen Mine kurz vor
dem Aufrichten der Mine in die Wirkposition,
- Fig. 7
- eine Ansicht eines an dem Minenkörper angelenkten Aufrichtelementes im eingeklappten
Zustand,
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII von Fig. 7 und
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Mine mit einer an der kalottenförmigen Abdeckkappe befestigten
Bremseinrichtung.
[0019] Fig. 1 zeigt die Seitenansicht der selbstaufrichtenden Mine in schematischer Darstellung.
Der Minenkörper 1 weist ein zylindrisches Unterteil 3 mit einer ebenen, auf dem Geländeboden
5 aufliegenden Standfläche 7 und ein im wesentlichen halbkugelförmiges Oberteil 9
auf. Der Minenkörper 1 besteht aus einem Gehäuse 8, das eine Hohlladung aufnimmt,
deren Wirkungsrichtung nach oben gerichtet ist. Die Hohlladung 10 weist einen in Wirkrichtung
der Mine nach oben geöffneten Hohlladungstrichter 11 auf (Fig. 3), der von einer dünnwandigen
Abdeckung 13 verschlossen ist. Der Hohlladungstrichter kann auch kalottenförmig ausgebildet
sein. Die dünnwandige Abdeckung 13 verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in den
Hohlladungstrichter. Auf das Oberteil 9 des Minenkörpers 1 ist eine in Fig. 1 nicht
dargestellte kalottenförmige Abdeckkappe 33 lose aufgesetzt, die nach dem selbständigen
Aufrichten der Mine in die in Fig. 1 gezeigte Wirkposition abgeworfen wird. Die Abdeckkappe
33 schützt die dünnwandige Abdeckung 13 der Sprengladung vor Beschädigungen. An dem
zylindrischen Unterteil 3 des Minenkörpers 1 ist ein federnder Sensordraht 15 für
die Auslösung der Sprengladung befestigt, der nach oben in Wirkrichtung der Mine von
dem Minenkörper 1 absteht.
[0020] Das selbständige Aufrichten der im Gelände verteilten Mine in die in Fig. 1 dargestellte
Wirkposition erfolgt durch Aufrichtelemente 17. Seitlich am unteren Ende des Minenkörpers
1 sind vier umfangsmäßig verteilt angeordnete Aufrichtelemente 17 (Fig. 2) vorgesehen.
Jedes Aufrichtelement 17 wird von den beiden Schenkeln einer unter Bezugnahme auf
die Fign. 7 und 8 noch zu beschreibenden Doppel-Schenkelfeder 19 gebildet, deren beide
andere Schenkel im Minenkörper 1 fixiert sind. Die das Aufrichtelement 17 bildenden
äußeren Schenkel der Doppel-Schenkelfeder 19 sind in Ausklapprichtung vorgespannt.
Die Aufrichtelemente 17 sind um die geometrischen Achsen 21 herum schwenkbar. Die
Fign. 1 und 2 zeigen die Mine mit ausgeklappten Aufrichtelementen 17. In ihrem ausgeklappten
Zustand sind die Aufrichtelemente 17 parallel zur Standfläche 7 des Minenkörpers 1
ausgerichtet und sichern die Mine gegen seitliches Umkippen. Um der Mine eine höhere
Standfestigkeit zu verleihen, können auch mehr als vier Aufrichtelemente vorgesehen
sein.
[0021] Vor dem Verteilen der Mine befinden sich die federnden Aufrichtelemente 17 in dem
in Fig. 3 gezeigten angeklappten Zustand. Die Aufrichtelemente 17 sind auf die Oberseite
18 des Minenkörpers 1 umgebogen. Sie liegen an der Außenfläche des Minenkörpers 1
an und erstrecken sich von der Standfläche 7 bis zum Scheitelpunkt 25 des halbkugelförmigen
Minenkörperoberteils 9. Die freien, sich jeweils gegenüberliegenden Enden der Aufrichtelemente
werden im Bereich des Scheitelpunktes 25 von einem in Längsrichtung entsprechend zweier
einander entgegengesetzter Aufrichtelemente 17 verlaufenden Spannband 27 an dem halbkugelförmigen
Oberteil 9 gehalten.
[0022] Jedes Aufrichtelement 17 weist zwei Teilstücke 29,31 mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit
auf. So hat das im angeklappten Zustand an dem zylindrischen Unterteil 3 anliegende
Teilstück 29 eine größere Biegesteifigkeit als das an dem halbkugelförmigen Oberteil
9 anliegende Stück 31. Aufgrund der geringeren Biegesteifigkeit des äußeren Teilstücks
31 kann das Aufrichtelement 17 leicht um die gekrümmte Mantelfläche des Minenkörpers
herumgebogen werden. Andererseits kann das im wesentlichen gerade Teilstück 29 im
Bereich des zylindrischen Unterteils 3 mit der größeren Biegesteifigkeit den aufgerichteten
Minenkörper 1 ausreichend abstützen.
[0023] Fig. 3 zeigt ferner die in den Fign. 1 und 2 nicht dargestellte kalottenförmige starre
Abdeckkappe 33, die auf das Minenoberteil 9 lose aufgesetzt ist. Die Abdeckkappe 33
deckt die dünnwandige Abdeckung 13 des Hohlladungstrichters 11 vollständig ab und
ist wie das Gehäuse 8 aus einem stoßfesten Material gefertigt, das den Beanspruchungen
beim Auftreffen der Mine auf den Geländeboden 5 standhält. Die Abdeckkappe 33 bildet
zusammen mit dem Gehäuse 8 des Minenkörpers 1 eine starre Halbkugel, auf deren Kugelfläche
die Mine abrollen kann. Die auf das Minenoberteil 9 aufgesetzte Abdeckkappe 33 wird
von dem Spannband 27 gehalten (Fig. 4), das den Minenkörper in Längsrichtung entsprechend
zweier entgegengerichteter Aufrichtelemente 17 umschlingt und dessen freie Enden am
Minenboden oder im Bereich des Unterteils 3 lösbar befestigt sind. Dabei liegen die
umgebogenen Aufrichtelemente 17 unterhalb der Abdeckkappe 33. Insofern bildet die
Abdeckkappe 33 zusammen mit dem Spannband 27 eine Verriegelungsvorrichtung für die
Arretierung der Aufrichtelemente 17 im angeklappten Zustand und schützt gleichsam
die dünnwandige Abdeckung 13 der Hohlladung 10 vor Beschädigungen.
[0024] Fig. 5 zeigt die Mine mit aufgesetzter Abdeckkappe 33 und an dem Minenkörper 1 herangeklappten
Aufrichtelementen 17 zu einem Zeitpunkt unmittelbar nach dem Aufprall auf das Gelände
5. Sofern die Mine, wie Fig. 5 zeigt, mit dem Minenoberteil 9 auftrifft, befindet
sie sich zunächst in einer instabilen Lage. Die Mine ist derart dimensioniert, daß
der Masseschwerpunkt 35 des Minenkörpers 1 unterhalb des Mittelpunktes 36 des halbkugelförmigen
Oberteils 9 im zylindrischen Unterteil 3 der Mine liegt. Daher wird ein Drehmoment
erzeugt, das sich aus dem Produkt von Gewichtskraft G und dem senkrechten Abstand
a ihrer Wirkungslinie zum Auflagepunkt 37 am Geländeboden 5 ergibt. Der Minenkörper
1 kippt aufgrund des wirksamen Drehmoments in eine stabile Seitenlage (Fig. 6), aus
der er dann in die Wirkposition (Fig. 1) aufgerichtet werden kann.
[0025] Zum Aufrichten des Minenkörpers wird das Spannband 27 gelöst, worauf die gespannten
Aufrichtelemente 17 in eine Position zurückschnellen, in der sie im wesentlichen parallel
zur Standfläche 7 des Minenkörpers 1 ausgerichtet sind. Dabei wird die auf den Aufrichtelementen
17 aufliegende Abdeckkappe 33 seitlich abgeworfen. Der sich an den Aufrichtelementen
17 abstützende Minenkörper 1 wird beim Ausklappen der Aufrichtelemente 17 in die in
den Fign. 1 und 2 dargestellte Wirkposition gekippt und steht schließlich mit seiner
Standfläche 7 auf dem Geländeboden 5 sicher auf.
[0026] Der in Fig. 1 gezeigte Sensordraht 15 ist zum Zeitpunkt des Abwurfes der Mine um
den Minenkörper 1 herumgewickelt und wird von den Aufrichtelementen 17 an dem Minenkörper
anliegend festgehalten. Nach Lösen des Spannbandes 27 wird der Sensordraht 15 dann
freigegeben, so daß er von dem Minenkörper 1 absteht (Fig. 1).
[0027] Die Fign. 7 und 8 zeigen die aus zwei äußeren und zwei inneren Schenkeln bestehende
Doppel-Schenkelfeder 19, deren Mittelteile 39 schraubenförmig gewickelt sind. Die
äußeren Schenkel bilden das Aufrichtelement 17, während die inneren Schenkel 41 an
der Unterseite des Minenkörpers 1 im Bereich seiner Standfläche 7 fixiert sind. Die
äußeren, das Aufrichtelement 17 bildenden Schenkel der Doppel-Schenkelfeder 19 sind
im angeklappten Zustand derart vorgespannt, daß sie nach Freigabe um ca. 90° ausschwenken
können, wie durch den Pfeil in Fig. 8 angedeutet ist, und sich parallel zur Standfläche
7 des Minenkörpers 1 einstellen. In dieser Position können die Schenkel gegen Wiedereinklappen
gesperrt werden. Die Windungen der Schenkelfeder 19 sind in einer Ausnehmung 43 am
unteren Ende des Minenkörpers 1 untergebracht.
[0028] Eine in Teilbereichen unterschiedliche Biegesteifigkeit des Aufrichtelements 17 kann
dadurch erreicht werden, daß für die Doppel-Schenkelfeder ein Federdraht mit rechteckförmigem
Querschnitt verwendet wird, wobei das an dem halbkugelförmigen Oberteil 9 des Minenkörpers
1 anliegende Teilstück 31 des Aufrichtelements 17 gegenüber dem an dem zylindrischen
Unterteil 3 anliegenden Teilstück 17 um 90° so verdreht wird, daß das obere Teilstück
des Aufrichtelements mit seiner Breitseite und das untere Teilstück 17 mit seiner
Schmalseite im angeklappten Zustand an der Außenfläche des Minenkörpers anliegt.
[0029] Fig. 9 zeigt die mit einer Bremseinrichtung 45 ausgestattete Mine. Die Bremseinrichtung
45 in Form eines Fallschirms reduziert die Fallgeschwindigkeit der z.B. aus einem
Flugzeug abgeworfenen Mine und schützt die Mine vor Beschädigungen beim Auftreffen
auf den Geländeboden 5. Der Fallschirm 45 weist eine Befestigungsöse 47 auf, an der
über Verbindungsschnüre 49 die Abdeckkappe 33 des Minenkörpers 1 aufgehängt ist. Die
Enden der Verbindungsschnüre 49 sind an den Ösen 51 der Abdeckkappe 33 befestigt.
Die Abdeckkappe 33 wird von dem Spannband 27 wiederum fest an dem Minenkörper 1 festgehalten.
Nach dem Auftreffen auf den Geländeboden 5 wird die Abdeckkappe 33 durch die während
des Aufrichtvorganges zurückschnellenden Aufrichtelemente 17 zusammen mit dem Fallschirm
45 abgeworfen, so daß die Hohlladung freiliegt.
1. Selbstaufrichtende Mine mit einem die Ladung der Mine aufnehmenden Minenkörper (1),
der eine Standfläche (7) aufweist, und am Minenkörper (1) angebrachten Aufrichtelementen
(17), die zwischen einer ersten Position, in der sie an den Minenkörper (1) herangeklappt
sind und einer zweiten Position schwenkbar sind, in der sie vom Minenkörper (1) abstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufrichtelemente (17) zumindest teilweise aus federndem Material bestehen
und im angeklappten Zustand auf die Oberseite (18) des Minenkörpers (1) elastisch
umgebogen sind.
2. Selbstaufrichtende Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Minenkörper
ein im wesentlichen halbkugelförmiges Oberteil (9) und ein im wesentlichen zylindrisches
Unterteil (3) aufweist und daß Oberteil (9) und Unterteil (3) etwa den gleichen Durchmesser
haben.
3. Selbstaufrichtende Mine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Enden der Aufrichtelemente (17) im angeklappten Zustand einander entgegengerichtet
sind.
4. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein den Minenkörper (1) in Längsrichtung zweier einander entgegengerichteter Aufrichtelemente
(17) umgebendes lösbares Spannband (27) vorgesehen ist, das die Aufrichtelemente (17)
im angeklappten Zustand an der Oberseite (18) des Minenkörpers (1) festhält.
5. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ladung der Mine eine Hohlladung (10) ist, die einen in Wirkrichtung der Hohlladung
geöffneten Hohlladungstrichter (11) aufweist, welcher von einer dünnwandigen Abdeckung
(13) an der Oberseite (18) des Minenkörpers (1) abgedeckt ist.
6. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
auf das Oberteil (9) des Minenkörpers (1) eine im wesentlichen kalottenförmige Abdeckkappe
(33) aufgesetzt ist.
7. Selbstaufrichtende Mine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckkappe
(33) die freien Enden der Aufrichtelemente (17) übergreift und von dem Spannband (27)
an dem Minenkörper (1) festgehalten wird, wobei die Abdeckkappe (33) nach dem Lösen
des Spannbandes (27) durch die Federkraft der umgebogenen Aufrichtelemente (17) abgeworfen
wird.
8. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Masseschwerpunkt (35) des Minenkörpers (1) unterhalb des Mittelpunktes (36) des
im wesentlichen halbkugelförmigen Oberteils (9) im zylindrischen Unterteil (3) des
Minenkörpers (1) liegt.
9. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch gekennzeichnet, daß
das im angeklappten Zustand an dem Unterteil (3) des Minenkörpers (1) anliegende Teilstück
(29) jedes Aufrichtelementes (17) eine größere Biegesteifigkeit als das an dem Oberteil
(9) anliegende Teilstück (31) hat.
10. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Bremseinrichtung (45) zur Reduzierung der Fallgeschwindigkeit der abgeworfenen
Mine vorgesehen ist, die mit der Abdeckkappe (33) fest verbunden ist.
11. Selbstaufrichtende Mine nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein federnder Sensordraht (15) für die Auslösung der Ladungsfunktion vorgesehen ist,
welcher von dem Minenkörper (1) abstehend angebracht ist, und daß die Aufrichtelemente
(17) den Sensordraht (15) in ihrem angeklappten Zustand an der Außenwand des Minenkörpers
(1) anliegend festhalten und den Sensordraht (15) beim Ausklappen freigeben.