[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Zähleinrichtung für Tenniswettkämpfe, bei
welcher den Wettkampfparteien zum Zählen von Punktgewinnen Tasten zugeordnet sind
und über einen Rechner auf einem Anzeigefeld der Spielstand in einer beim Tennis üblichen
Form angezeigt wird.
[0002] Außer dem Zählen von Punkten sind aber nach den Regeln für Tenniswettkämpfe auch
Zeitüberwachungen erforderlich. Danach muß der Ball nach jedem Ballwechsel innerhalb
von 30 Sekunden wieder ins Spiel gebracht werden. Beim Seitenwechsel ist zusätzlich
eine Pause von 60 Sekunden gestattet. Damit die Spieler sich an die Platzverhältnisse
gewöhnen können, wird eine Einschlagzeit vereinbart, die 5 Minuten nicht überschreiten
darf. Die Gesamtzeit eines Matches wird ebenfalls festgestellt.
[0003] Eine Zähl- und Anzeigevorrichtung der einleitend angegebenen Art ist aus der DE-OS
27 06 488 bekannt. Der Spielstand wird hierbei entweder auf einer Anzeigetafel für
das Publikum oder auf einem Zählgerät, das am Handgelenk getragen werden kann, angezeigt.
Auch die von anderen Sportarten stark abweichende Zählweise ist dort beschrieben.
Über die Zählweise, die Darstellungsformen der Ergebnisse und die Zeitregeln existiert
eine umfangreiche Literatur, z. B.: Dieter Birkner "Tennisregeln leicht verständlich"
BLV Verlagsgesellschaft, München 1987.
[0004] Da die bekannte Zähl- und Anzeigevorrichtung für die Überwachung der Zeitregeln nicht
geeignet ist, muß hierfür ein zweites Gerät bereit gehalten und bedient werden, wodurch
die Konzentration von Spielern und Schiedsrichtern auf das eigentliche Spiel gemindert
wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Zähleinrichtung zu schaffen,
die alle erforderlichen Zähl- und Zeitüberwachungsfunktionen vereint, übersichtlich
anzeigt und einfach zu bedienen ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden durch die Betätigung der Tasten
für die Punktgewinne gleichzeitig Zeitmesser eingestellt und in Gang gesetzt.
[0008] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Zähleinrichtung besteht vor allem darin, daß der
Spieler den Spielstand und die Pausenzeiten auf dem Anzeigefeld mit einem Blick erkennen
kann. Dadurch kann er vor wichtigen Punktentscheidungen und nach langen anstrengenden
Ballwechseln die erlaubten Pausen voll ausnutzen.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist nur ein einziger Knopfdruck nach jedem
Ballwechsel notwendig, um dies zu bewirken.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
- Fig. 1
- zeigt die elektronische Zähleinrichtung für Tenniswettkämpfe und
- Fig. 2
- zeigt das Anzeigefeld nach Umschaltung auf Normalanzeige.
[0011] Die vorgeschlagene elektronische Zähleinrichtung für Tenniswettkämpfe umfasst im
wesentlichen einen Microprozessor und ein Anzeigefeld. Sie kann als Armbanduhr, aber
auch als Taschenuhr ausgeführt oder in einen Tennisschläger eingebaut werden. Stattdessen
kann das Anzeigefeld als von Zuschauern und Spielern ablesbare Anzeigetafel ausgeführt
werden. Die Zeichnung zeigt also nur eine der möglichen Ausführungsformen der Erfindung.
[0012] Das Anzeigefeld 1 in Fig. 1 ist durch einen Drucktaster 7 von Normalzeitanzeige auf
Tennis umgestellt, wie ein Funktionszeichen 2 "TE" zeigt.
[0013] Insgesamt sind für die Einstellung der Normalzeitanzeige und für Tennis fünf Drucktaster
3, 4, 5, 6 und 7 vorgesehen. In der oberen Zeile des Anzeigefeldes 1 dient ein Feld
8 abwechselnd zur Anzeige von Stunden der bisherigen Spielzeit, der Minuten für die
Einschlagzeit und der Minute für die Pause beim Seitenwechsel, wobei die Anzeige von
Stunden durch ein "H" gekennzeichnet wird.
[0014] Im Feld 9 erscheinen die Sekunden für die Pausen zwischen den Ballwechseln oder die
Minuten der Gesamtspielzeit und im Feld 10 das Zeichen TE für die Tennisfunktion.
[0015] In der unteren Zeile des Anzeigefeldes 1 zeigt ein Feld 11 die Zahl der gewonnenen
Spiele der Wettkampfpartei A und ein Feld 13 die der Wettkampfpartei B an. Ein Feld
12 bringt die Punktgewinne in der beim Tennis üblichen Form 15, 30, 40 zur Anzeige
und zwar auf der rechten Seite des Feldes 12 für die Wettkampfpartei A, auf der linken
Seite des Feldes 12 für die Wettkampfpartei B. Jeder Einstand wird mit 40 : 40 angezeigt
und bei Vorteil blinkt die "40" auf der Seite des Punktgewinners. In der mittleren,
schmalen Zeile erscheinen Punkte 14 für die Satzgewinne, jeweils auf der Seite des
Satzgewinners.
[0016] Die Ziffern und Buchstaben bestehen aus einer Punkt- oder Strichmatrix in LCD-Technik,
welche in bekannter Weise die Darstellung von Zahlen und Buchstaben erlaubt. Das "H"
für die Anzeige von Stunden und die Punkte für die Satzgewinne sind als Ganzes schaltbare
LCD-Elemente.
[0017] Fig. 2 stellt das Anzeigefeld 1 nach Umschaltung auf Normalzeitanzeige durch den
Drucktaster 7 dar. Mit der erwähnten Strichmatrix wird dann bei 15 das Datum, bei
16 der Monat, bei 17 der Wochentag angezeigt und die Stunde bei 18, die Minute bei
19 und die Sekunde bei 20.
[0018] Das Zählen von Punkten und die Zeitüberwachung nach den Tennisregeln werden wie folgt
durchgeführt: durch Drucktaster 7 wird das Anzeigefeld 1 umgeschaltet und im Feld
9 erscheint (s. Fig. 1) das Zeichen TE. Das Löschen der Anzeige des vorherigen Matches
erfolgt durch Drücken und Festhalten (ca. 5 Sekunden) des Drucktasters 4. Zu Beginn
der Einschlagzeit wird der Drucktaster 3 betätigt und damit die Zeitkontrolle in Gang
gesetzt, was durch einen Signalton bestätigt wird. Der Doppelpunkt 21 beginnt zu blinken
und die abgelaufene Einschlagzeit wird angezeigt, die Sekunden in Feld 9, die Minuten
in Feld 8. Der blinkende Doppelpunkt zeigt an, daß jetzt mit der Drucktaste 5 Punkte
für die Wettkampfpartei A und mit der Drucktaste 6 Punkte für die Wettkampfpartei
B eingegeben werden können. Die Einschlagzeit kann also jederzeit beendet und mit
der Eingabe von Punkten begonnen werden.
[0019] Bei jeder Eingabe von Punkten mit Hilfe der Drucktasten 5 bzw. 6 springt die Anzeige
in den Feldern 8 und 9 auf "0" und läuft sofort zur Zeitkontrolle zwischen den Ballwechseln
wieder an. Außer dem Spielstand kann also abgelesen werden, wann der Ball spätestens
wieder ins Spiel gebracht werden muß. Beim Spielstand von 6 : 6 stellt der Microprozessor
auf Tiebreak um und die Anzeige in Feld 12 erfolgt entsprechend der Tiebreak-Regel.
[0020] Bei Spiel- und Satzgewinnen ertönt ein Signal und sobald eine der Wettkampfparteien
2 Sätze (best of three) gewonnen hat, mehrere Signale. Die bisher abgelaufene Spielzeit
ist dann in den Feldern 8 und 9 in Stunden und Minuten abzulesen. Sind 3 Gewinnsätze
(best of five) vereinbart, ist jetzt der Drucktaster 3 zu betätigen und weitere Gewinnpunkte
können eingegeben werden, bis eine der Wettkampfparteien 3 Sätze gewonnen hat und
Signalton und Anzeige reagieren wie vorher beschrieben. Mehr als 99 % aller Wettkämpfe
werden durch 2 Gewinnsätze (best of three) entschieden. In allen diesen Fällen erübrigt
sich also eine Eingabe in die Zähleinrichtung.
[0021] Während des Matches kann durch eine kurze Betätigung des Drucktasters 3 die bisherige
Gesamtspielzeit in Stunden und Minuten zur Anzeige gebracht werden. Ein zweiter Druck
schaltet wieder zurück auf den Zählmodus. Durch Drücken und Festhalten (ca. 5 Sekunden)
des Drucktasters 4 können alle Eingaben jederzeit gelöscht und die Anzeigen auf "0"
gesetzt werden.
[0022] Die Überwachung der Zeitregeln kann auch durch Countdowns erfolgen. Das hat den Vorteil,
daß die verschiedenen Pausenzeiten in der Zähleinrichtung gespeichert sind und angezeigt
werden, wenn der Countdown beginnt. So werden, wenn die Addition der Anzahl von Spielen
in einem Satz eine ungerade Zahl ergibt, im Feld 8 eine Minute und im Feld 9 30 Sekunden
angezeigt und der Countdown läuft von diesen Zeiten ab. Außerdem wird hierdurch daran
erinnert, daß die Seiten zu wechseln sind.
[0023] Manchmal werden, z.B von Veranstaltern großer Turniere, geänderte Zeitregeln zur
Anwendung gebracht. Diese Änderungen werden in die elektronische Zähleinrichtung eingegeben,
indem die zu ändernde Zahl aufgerufen, der Drucktaster 3 gedrückt und festgehalten
wird (ca. 5 Sekunden) bis die Zahl anfängt zu blinken. Jetzt kann zur Verlängerung
der Pausenzeiten der Drucktaster 5 und zur Verkürzung der Drucktaster 6 gedrückt werden.
Anschließend erfolgt die Bestätigung durch den Drucktaster 7.
[0024] Im übrigen ist die Zuordnung der Funktionen zu den Drucktastern natürlich wahlfrei.
[0025] Der Microprozessor steuert einen Signalgeber an, der das Ende der Pausen meldet.
Zweckmäßig ist auch eine Ankündigung durch einen Signalton, einige Sekunden vor Zeitablauf.
Die Ballwechsel werden aber häufig schon vorher wieder aufgenommen. Bei Ausführungsformen,
die der Spieler am Handgelenk trägt oder in den Schläger eingebaut sind, kann der
Signalton dann als störend empfunden werden. Dies kann durch den Einbau eines Shocksensors
vermieden werden, der den Signalton bei Bewegungen des Spielers abschaltet.
1. Elektronische Zähleinrichtung für Tenniswettkämpfe, bei welcher den Wettkampfparteien
zum Zählen von Punktgewinnen Drucktaster zugeordnet sind und der Spielstand mittels
eines Microprozessors und einer Anzeigevorrichtung in der beim Tennis üblichen Form
durch Ziffern, die aus einer Punkt- oder Strichmatrix bestehen, angezeigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anzeigefeld (1) der Anzeigevorrichtung zusätzliche, von dem Microprozessor
ansteuerbare Ziffern aufweist, die durch die Betätigung eines Drucktasters (3) aktiviert,
die zulässigen Einschlag- und/oder Pausenzeiten in Sekunden und Minuten anzeigen.
2. Elektronische Zähleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung der Drucktaster (5, 6) zum Zählen von Punktgewinnen gleichzeitig
Zeitmesser für die zulässigen Einschlag- und/oder Pausenzeiten setzt und aktiviert.
3. Elektronische Zähleinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Betätigung der Drucktaster (5, 6) zum Zählen von Punktgewinnen die zulässigen
Pausenzeiten im Countdown-Modus angezeigt werden und der Microprozessor die Pausenzeit
zwischen den Spielen um eine Minute verlängert, wenn die Addition der Anzahl der Spiele
in einem Satz eine ungerade Zahl ergibt.
4. Elektronische Zähleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Drücken und Festhalten des Drucktaster (3) zur Aktivierung der Einschlag-
und/oder Pausenzeit die eine Pausenzeit anzeigende Ziffer zum Blinken gebracht und
verändert wird, indem zur Verlängerung ein zweiter Drucktaster (5), zur Verkürzung
ein dritter Drucktaster (6) und zur Bestätigung ein vierter Drucktaster (7) betätigt
wird.
5. Elektronische Zähleinrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Signalgeber das Ende der zulässigen Pausen durch Signaltöne anzeigt und/oder
vorher ankündigt.
6. Elektronische Zähleinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Signalgeber durch Betätigung eines Drucktasters und/oder durch einen Shocksensor
abschaltbar ist.
7. Elektronische Zähleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Zeitgeber durch eine erste Betätigung des Drucktaster (3) gestartet
wird und durch eine zweite Betätigung desselben, mittels der zusätzlichen Ziffern
für die Anzeige der Einschlag- und/oder Pausenzeiten, die bisher angelaufene Gesamtspielzeit
anzeigt.