[0001] Die Erfindung betrifft Unterhaltungs-, insbesondere Geldspielgeräte, ein solche Geräte
verwendendes System und ein Verfahren zum Betrieb derartiger Geräte.
[0002] Bekannt sind Geldspielgeräte mit Anzeigevorrichtungen, die einem Spieler die verschiedensten
Informationen über den vorangegangenen Spielverlauf bieten. Diese Informationen sind
ausschließlich bezogen auf die Anzahl von aufgetretenen Vorgängen.
[0003] Ein Beispiel für eine derartige Anzeige ist in der DE 37 38 120 A1 beschrieben. Bei
diesem Unterhaltungsgerät mit einer Symbol-Spieleinrichtung zur Darstellung von Symbolkombinationen
sind zwei zueinander parallele Reihen von Leuchtdioden für eine Vielzahl zurückliegender
Spiele vorgesehen. Mit der ersten Reihe werden alle Gewinnspiele in Spielfolge und
mit der zweiten Reihe alle Nicht-Gewinnspiele in Spielfolge angezeigt.
[0004] Die US 4,636,551-A offenbart ein System zum Steuern des Betriebs von Geldspielgeräten,
die elektronisch miteinander verbunden sind, wobei eine Steuereinheit unter Verwendung
eines Prozessors mit den Geräten in Verbindung steht.
[0005] Bei keinem dieser Geldspielgeräte ist eine Zeitmeß- bzw. Anzeigevorrichtung vorgesehen.
[0006] Die DE 26 36 253-A2 offenbart ein Spielgerät mit einer Uhr und einem Mikroprozessor.
Die Uhr dient jedoch nur dazu, abhängig von der Tageszeit das Gerät, eine Alarmvorrichtung
und entsprechende Anreizvorrichtungen an- bzw. abzuschalten.
[0007] Die DE 34 41 518 C2 erwähnt zwar die Möglichkeit, bei einer Spielhalle mit einer
größeren Anzahl von Geldspielgeräten, die mit einer Datenverarbeitungszentrale verbunden
sind, in der Datenverarbeitungszentrale einen Tageszeitgeber anzuordnen. Dieser dient
jedoch nur dazu, tageszeitabhängig die aus einem Festwertspeicher aufgerufene Preis-
bzw. Spielzeitinformation im Akkumulator des Prozeßrechners des Spielgeräts zu modifizieren,
so daß tageszeitlich verschiedene Tarife möglich sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterhaltungs-, insbesondere Geldspielgerät
anzugeben, bei dem auf einfache Weise einem Spieler zusätzliche Informationen angeboten
werden. Diese zusätzlichen Informationen können mit Vorteil auch bei der Überwachung
und Auswertung des Gerätebetriebs Verwendung finden.
[0009] Die Erfindung bringt ferner ein System mit mehreren derartigen Geldspielgeräten und
ein Verfahren zu deren Betrieb.
[0010] Das erfindungsgemäße Unterhaltungs-, insbesondere Geldspielgerät besitzt die Merkmale
des Patentanspruchs 1. Das erfindungsgemäße System ist im Patentanspruch 3, das Verfahren
zu dessen Betrieb im Patentanspruch 8 gekennzeichnet.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung, die ein Blockschaltbild eines Systems
darstellt, bei dem erfindungsgemäße Geräte Verwendung finden können.
[0012] Insbesondere zeigt die Figur ein System, bei dem eine Anzahl n von Spielgeräten 1
über einen Kontroller 2 mit einer Anzahl n von Anzeigeeinheiten 3 und/oder einem Rechner
4 in Kommunikation treten kann, der dann beispielsweise über ein Modem oder eine ISDN-Anlage
5 Informationen an eine Zentrale 6 senden bzw. von dieser empfangen kann.
[0013] Es sei darauf hingewiesen, daß der konstruktive Aufbau von Spielgeräten bezüglich
der Mechanik und die Ausstattung mit elektronischen Vorrichtungen wie Mikrocomputern
zur Steuerung der Geräte bekannt sind, wozu beispielsweise auf die eingangs genannten
Druckschriften hingewiesen sind. Aus der DE 38 20 868 A1 ist ferner ein System zum
Abruf von Spielgerätedaten aus einer Anzahl von Spielgeräten durch einen Personalcomputer
bekannt. Es wird deshalb davon abgesehen, diese Einzelheiten zu beschreiben.
[0014] Wesentlich für die Erfindung ist nun, daß verschiedene für den Spieler interessante
Informationen nicht nur als bloße Zählung zur Verfügung gestellt werden, sondern daß
diese Informationen mit der Zeit in Beziehung gesetzt werden.
[0015] Nur beispielsweise sei bezüglich dieser Informationen auf folgende Gesichtspunkte
hingewiesen:
a) Spielverlauf, z. B. Serienspiele, Sonderspiele, usw., d. h. wann, in welchem Zeitrahmen,
etc. derartige Ereignisse eingetreten sind;
b) Gerätenutzung, d. h. Hinweise darauf, wie lange das Gerät, für welche Zeit und
wann benutzt wurde;
c) Auszahlquote, d. h. in welcher Zeitperiode Auszahlungen in welcher Höhe erfolgt
sind.
[0016] Für den betrieblichen Ablauf sind ferner von Bedeutung:
d) Statistik, beispielsweise über in einer bestimmten Zeitperiode aufgetretene Fehler,
Manipulationen, Leerspielungen, Geräteausfall und Kassenunregelmäßigkeiten;
e) Buchhaltung, also beispielsweise zeitbezogen Kassenstand und Differenzen, die es
erlauben, bei Kundenreklamationen bezüglich Fehlauszahlungen eine sofortige Überprüfung
der Gerätedaten durchzuführen und einen eventuellen Fehlbetrag festzustellen.
[0017] Alle diese Informationen lassen sich erfindungsgemäß dadurch erhalten, daß die im
Spielgerät 1 in bekannter Weise festgestellten Absolutwerte, also Anzahlen, Geldbeträge
usw. zur Zeit in Beziehung gesetzt werden. Im einzelnen heißt dies, daß mittels einfacher
Operationen wie periodischen Abtastungen von Zählern, Mittelwertbildungen und/oder
Divisionen oder auch beliebig komplizierterer Operationen wie Gauß'sche Verteilung,
Varianz und dergleichen die gewünschten Informationen errechnet bzw. bestimmt und
für eine Abfrage und/oder eine Anzeige bereitgehalten werden.
[0018] Die Zeitgabevorrichtung, etwa in Form einer batteriegepufferten elektronischen Uhr,
kann je nach Aufbau des Systems im Spielgerät 1 selbst, wie mit 16 angedeutet, im
Kontroller 2, wie mit 26 angedeutet oder im Rechner 4, wie mit 46 angedeutet, angeordnet
sein. Die erste Lösung ist dann gegeben, wenn jedes Spielgerät freistehend, also unabhängig
von jeglicher Außensteuerung betrieben wird. In diesem Fall kann jedem Spielgerät
1 eine eigene Anzeigeeinheit 3 mit entsprechenden Anzeigen 11, 21, 31 und 41 zur Anzeige
der vorgenannten und anderer Informationen zugeordnet sein bzw. diese integriert enthalten.
[0019] Bei Zusammenschaltung mehrerer Spielgeräte 1 mit einem Rechner 4, vorzugsweise über
den Kontroller 2, sind die Spielgeräte mit einer Schnittstelle 8 oder dergleichen
versehen, über den die einzelnen Spielgeräte 1 vorzugsweise nacheinander periodisch
abgefragt werden. Hierbei werden entweder die bereits im Spielgerät 1 in Zeitbeziehung
gesetzten Informationen ausgelesen oder die Zeitberechnung findet im Kontroller 2
bzw. unter Einschaltung des Rechners 4 statt. In den beiden ersteren Fällen leitet
der Kontroller 2 die zeitbezogenen Informationen direkt an eine oder mehrere Anzeigeeinheiten
3, während im dritten Falle die Einschaltung des Rechners 4 erforderlich ist.
[0020] Es sei noch darauf hingewiesen, daß jedes Spielgerät 1 in üblicher Weise einen Mikroprozessor
13 enthält sowie Anzeigevorrichtungen 14 für die Anzeige bisher üblicher Informationen,
wobei in diese Anzeige auch Felder oder Vorrichtungen für die neuen zeitbezogenen
Informationen integriert sein können.
[0021] Wie erwähnt, kann jedem Spielgerät 1 eine entsprechende Anzeigeeinheit 3 zugeordnet
sein, die entweder lediglich seine (Zeit-)Informationen oder aber die (Zeit-)Informationen
mehrerer Spielgeräte wiedergibt. Zusätzlich oder alternativ dazu können auch eine
oder mehrere zentrale Anzeigen, beispielsweise im Blickfang der Spieler in einer Spielhalle
angeordnet sein, so daß die Spieler anhand der angezeigten Informationen das ihnen
als am günstigsten erscheinende Spielgerät auswählen können.
[0022] Die Anzeigeeinheit 3 kann in beliebiger, möglichst anschaulicher Weise ausgebildet
sein, etwa als Monitor, Fernsehgerät, Projektionsbildschirm oder unter Verwendung
diskreter Anzeigevorrichtungen 11, 21, 31, 41, etwa in Form von Sieben-Segment-Anzeigen,
Leuchtdiodenanordnungen oder dergleichen. Beispielsweise lassen sich mehrere Spalten
von Anzeigevorrichtungen oder -feldern 11 bis 41 nebeneinander anordnen, wobei je
eine Spalte einem Spielgerät 1 zugeordnet sein kann.
[0023] Werden mehrere Spielgeräte 1 in einem Spielsystem wie demjenigen der Figur zentralgesteuert
eingesetzt, dann lassen sich über den Rechner 4 Zeitinformationen wie die zuvor unter
d) und e) aufgeführten Daten zentral erfassen, auswerten und ggf. über ein Modem an
eine Hauptstelle 6 weiterleiten.
[0024] Es zeigt sich somit, daß die Erfindung die für den Spieler besonders vorteilhafte
Möglichkeit schafft, zusätzliche, nämlich zeitbezogene Informationen für seine Spielentscheidungen
zu erhalten.
[0025] Obwohl sich die vorstehenden Erläuterungen hauptsächlich auf Geldspielgeräte beziehen,
kann die Erfindung auch auf andere Unterhaltungsgeräte angewandt werden, bei denen
zeitbezogene Informationen für einen Spieler von Interesse sind.
1. Unterhaltungs- bzw. Geldspielgerät, bei dem den Spielablauf bzw. Spielstand kennzeichnende
Informationen mittels elektronischer Vorrichtungen bestimmt und zur Anzeige gebracht
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Zeitgabevorrichtung (16; 26; 46) vorgesehen ist, daß in den elektronischen Vorrichtungen
zeitbezogene Informationen bestimmt werden und daß eine Anzeigevorrichtung (3) für
diese zeitbezogenen Informationen vorgesehen ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät (1) ein freistehendes
Gerät ist, in dem die Zeitgabevorrichtung (16) und eine Anzeigevorrichtung (3) für
die zeitbezogenen Informationen enthalten bzw. zugeordnet sind.
3. System mit mehreren Geräten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräte
(1) eine Schnittstellenvorrichtung (8) aufweisen, über die sie vorzugsweise periodisch
von einer Kontrollvorrichtung (2 bzw. 4) abfragbar sind, wobei entweder die bereits
in den Geräten (1) aufbereiteten zeitbezogenen Informationen direkt übernommen oder
von den Geräten Informationen abgefragt und mit der Zeit in der Kontrollvorrichtung
(2 bzw. 4) in Beziehung gesetzt und die zeitbezogenen Informationen Anzeigevorrichtungen
(3; 11, 21, 31, 41) zugeleitet werden.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollvorrichtung aus einem
Kontroller (2) und einem zugeschalteten Rechner (4) besteht und daß die Zeitgabevorrichtung
(26, 46) im Kontroller (2) oder dem Rechner (4) angeordnet ist.
5. System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine zentrale
Anzeigeeinheit (3) für mehrere bzw. alle Spielgeräte (1) des Systems im Blickfang
der Spieler angeordnet ist, die in übersichtlicher und anschaulicher Weise die den
einzelnen Spielgeräten (1) zugeordneten zeitbezogenen Informationen vorzugsweise in
individuellen Feldern (11, 21, 31, 41) wiedergibt.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Spielgeräte (1) direkt oder aber vorzugsweise über den Kontroller (2) mit der zentralen
Anzeigeeinheit (3) verbunden sind, wobei die Anzeigevorrichtung (3) vorzugsweise ein
Monitor, ein Fernsehgerät oder ein Projektionsschirm ist und die zeitbezogenen Informationen
vorzugsweise Daten über den Spielverlauf, die Gerätenutzung, die Auszahlquote, statistische
Daten und/oder Buchhaltungsdaten sind.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollvorrichtung
(2 bzw. 4) bzw. der Rechner (4) über eine Datenfernübertragungsvorrichtung (5) mit
einer Zentrale (6) verbunden ist.
8. Verfahren zum Ermitteln und Anzeigen von im Zusammenhang mit Unterhaltungs-, insbesondere
Geldspielgeräten (1) gewünschten Informationen, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Geräten (1) anfallende absolute Daten, wie Anzahlen und Geldwerte, in Beziehung zur
Zeit gesetzt und die zeitbezogenen Informationen angezeigt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitbezogenen Informationen
in dem oder den Spielgerät(en) (1) selbst ermittelt und zur Anzeige gebracht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitbezogenen Informationen
mehrerer Spielgeräte (1) über Kontrollvorrichtungen (2) gemeinsamen Anzeigevorrichtungen
(3) zugeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitbezogenen Informationen
zentral aus von den Spielgeräten (1) abgefragten absoluten Daten ermittelt und zur
Anzeige gebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitbezogenen
Informationen betriebsmäßig ausgewertet und ggf. zu einer Zentrale (6) fernübertragen
werden.