(19)
(11) EP 0 492 669 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.07.1992  Patentblatt  1992/27

(21) Anmeldenummer: 91122332.9

(22) Anmeldetag:  27.12.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 1/12, B66C 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 28.12.1990 DE 4042110

(71) Anmelder: GKS SICHERHEITSTECHNIK GmbH
D-42799 Leichlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Franke, Boris
    W-4010 Hilden (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lastaufnahmeeinrichtung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Lastaufnahmeeinrichtung, bestehend aus Lastaufnahme-, Anschlag- und Tragmittel, insbesondere Traverse 1, Lasthaken 2
    und Hebegurte 17, wobei als Ausgleichsmittel ein in sich geschlossenes, aus Hydraulikkolben 8, Hydraulikzylinder 9 und diese untereinander verbindende Ausgleichsleitungen 13 bestehendes Hydrauliksystem 14 zwischen den Lasthaken 2 und der Traverse 1 angeordnet ist, wobei sich die Lasthaken 2 über das Hydrauliksystem 14 an der Traverse 1 abstützen, gegenüber dieser entlang einer Führung 4 beweglich und an ihr unverlierbar gehalten sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lastaufnahmeeinrichtung, bestehend aus Lastaufnahme-, Anschlag- und Tragmittel, insbesondere Traverse, Lasthaken und Hebegurte, wobei als Ausgleichsmittel ein in sich geschlossenes, aus Hydraulikkolben, Hydraulikzylinder und diese untereinander verbindende Ausgleichsleitungen bestehendes Hydrauliksystem zwischen den Lasthaken und der Traverse angeordnet ist.

    [0002] Unfallverhütungsvorschriften für Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb bestimmen, daß bei mehrsträngigen Gehängen die Last gleichmäßig auf alle Stränge verteilt sein muß, wenn diese als tragend angenommen werden. Eine ungleiche Lastverteilung auf die Stränge tritt immer dann auf, wenn die Last nicht genügend flexibel oder eine Ausgleichseinrichtung nicht vorhanden ist. Aus der DE-PS 28 19 986 ist ein Hebe- und Transportgeschirr bekannt, das als Ausgleichseinrichtung eine Ausgleichswippe mit Hebehandanordnung verwendet. Diese Ausgleichswippe ist als Gesenkschmiedeteil mit zwei vom oberen Anschlagauge nach außen weisenden Tragarmen ausgebildet, die schräg nach unten gerichtet sind und die Gabelköpfe bilden, an denen über geeignete Verbindungs- und Tragelemente jeweils ein Hebeband befestigt ist.

    [0003] Diesem bekannten Hebe- und Transportgeschirr haftet der Nachteil an, daß sich die Längendifferenz der Gurte beim Anheben nur jeweils paarweise ausgleichen läßt, so daß eine ungleiche Lastverteilung bezogen auf das jeweils andere Gurtpaar nicht ausschließbar ist. Dies tritt besonders dann auf, wenn Schwergut erheblicher Länge und unterschiedlicher Lastverteilung gehoben und transportiert werden soll. Die Verwendung von Hebegurten bleibt daher auf Einsatzfälle beschränkt, die eine gleichmäßige Lastverteilung garantieren. Die Anordnung mehrerer dieser Ausgleichswippen nebeneinander zur gleichmäßigen Lastverteilung erhöht den Aufwand und verteuert das Hebe- und Transportgeschirr. Außerdem ist das Einhängen für den Bedienenden schwer und problematisch, müssen doch die Wippen über die Traversenlänge untereinander abgestimmt sein.

    [0004] Ein derartiges Hebegeschirr bedarf einer ständigen Kontrolle, um Unfälle infolge unsachgemäßer Handhabung zu vermeiden.

    [0005] Aus der DD-PS 49 988 ist eine Lastaufnahmeeinrichtung mit gleichmäßiger Lastverteilung bekannt. Die Lasthaken bilden die Verlängerung von Hydraulikkolben, deren zugehörige Zylinder an einer Traverse mittels in ein Schwenkauge eingehängter Bolzen pendelnd befestigt sind. Durch die Verbindung der Hydraulikeinheiten über zwei Verbindungsleitungen mit Entlüftung miteinander wird in allen Aufhängepunkten annähernd die gleiche Kraft beim Anschlagen einer Last erreicht. Nachteilig ist bei dieser bekannten Lastaufnahmeeinrichtung, daß nur eine gegenüber dem Kolbendurchmesser verhältnismäßig dünne Stange eingesetzt werden kann, damit für große Zugkräfte viel Ringfläche zur Verfügung steht. Dadurch ist die Belastbarkeit der Einrichtung eingeschränkt. Darüberhinaus entstehen an den Angriffspunkten der Arbeitszylinder und damit auch an den Zylinderkolben der bekannten Lastaufnahmeeinrichtung Kräfteverteilungen, die Scherkomponenten aufweisen. Diese können leicht zu einem Bruch der Hydraulikkolben führen, wodurch die anhängende Last unbeabsichtigt herunterfallen würde. Außerdem ist bei der bekannten Einrichtung von Nachteil, daß die Kolbenstange abgedichtet werden muß und für den Rückzug äußere Kräfte, wie Gegenzylinder, erforderlich sind. Auch der Einsatz von zwei voneinander getrennten Verbindungsleitungen des Hydrauliksystems und in der Anordnung einer Entlüftungseinrichtung ist ein vermehrter konstruktiver Aufwand zu sehen.

    [0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Lastaufnahmeeinrichtung der eingangsgenannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß eine robustere Verbindung der Lasthaken mit der Traverse über das Hydrauliksystem erreicht wird, wobei vermieden werden muß, daß bei einem Versagen des Hydrauliksystems der Lasthaken mit der Last unbeabsichtigt herunterfällt.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei gattungsgemäßen Einrichtung erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß sich die Lasthaken über das Hydrauliksystem an der Traverse abstützen, gegenüber dieser entlang einer Führung beweglich und an ihr unverlierbar gehalten sind.

    [0008] Bevorzugt ist das Hydrauliksystem im Inneren der kastenprofilartigen Traverse angeordnet, wodurch es vor Beschädigungen geschützt ist.

    [0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lastaufnahmeeinrichtung soll der Hydraulikzylinder an der Traverse befestigt sein und der Lasthaken den Hydraulikkolben auf Druck belasten. Bei dieser Anordnung wird der Lasthaken durch das Hydrauliksystem gewichtsmäßig nicht belastet, sondern belastet seinerseits das Hydrauliksystem über den Hydraulikkolben. Das hat gegenüber der aus der DD-PS 49 988 bekannten Einrichtung den Vorteil, daß der Durchmesser des Hydraulikkolbens größer gewählt werden kann und daß in Verbindung mit der Führung des Lasthakens keine Scherkräfte in das Hydrauliksystem eingeleitet werden, wenn an den Lasthaken eine Last angehängt wird.

    [0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung Lasthaken auf, die mit ihren vorderen und hinteren Hakenblech die Traverse umschließen. Hiedurch wird eine günstige Führungsmöglichkeit des Lasthakens in der Traverse eine einfache bauliche Ausführung ermöglicht.

    [0011] Wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die Hakenbleche durch einen oberhalb der Traverse verlaufenden Verbinder miteinander verbunden sind, wird zudem eine unverlierbare Halterung der Lasthaken an der Traverse erreicht. Dadurch wird verhindert, daß bei einem Versagen des Hydrauliksystems der Lasthaken von der Traverse herunterfällt.

    [0012] Die Erfindung ist allerdings nicht auf Lösungen beschränkt, bei denen Bänder als Anschlagmittel eingesetzt werden. Die Erfindung läßt sich auch mit anderen Anschlagmitteln wie Endlosseile, Hakenhaltern, Hakenseile, Ösenseile, Kranhaken oder Ringhaltern verwirklichen, wobei die Aufzählung vorgenannter Anschlagmittel keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. In diesem Fall ist lediglich der sich auf der Traverse abstützende Lasthaken an das gewählte Anschlagmittel anzupassen.

    [0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:

    Figur 1 - eine erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung in Vorderansicht und

    Figur 2 - die Lasthakenausbildung in Vorderansicht.



    [0014] Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung besteht aus einer kastenprofilartigen Traverse 1, an der mehrere zum Anschlagauge 3 symmetrisch angeordnete Lasthaken 2 jeweils innerhalb einer Führung 4 eingehängt sind. Der Lasthaken 2 umschließt mit seinem vorderen und hinteren Hakenblech 5 und 6 die Traverse 1 formschlüssig. Die beiden Hakenbleche 5 und 6 sind mittels Verbinder 7 oberhalb der Traverse 1 miteinander verbunden. Der Verbinder 7 schlägt bei einem Ausfall des Hydrauliksystems auf die Traverse 1 und verhindert so das Herunterfallen des Lasthakens 2. Der Verbinder 7 trägt den Hydraulikkolben 8, der sich im Hydraulikzylinder 9 auf der Hydraulikflüssigkeit abstützt. Der Hydraulikzylinder 9 befindet sich im Inneren des Kastenprofils der Traverse 1. Ein oberes und unteres Stützblech 10 und 11 hält den Hydraulikzylinder 9 in definierter Stellung, damit der Hydraulikkolben 8 in den Hydraulikzylinder 9 eintauchen kann.

    [0015] Jeder Hydraulikzylinder 9 besitzt einen Nippel 12 zum Anschluß einer Ausgleichsleitung 13, die im Inneren des Kastenprofils der Traverse 1 die Hydraulikzylinder 9 miteinander verbindet. Hydraulikkolben 8, Hydraulikzylinder 9 bilden zusammen mit der Ausgleichsleitung 13 ein in sich geschlossenes Hydrauliksystem 14, das entsprechend den an den Lasthaken 2 eingebrachten Lasten zu einem Druckausgleich führt, der eine gleichmäßige Lastverteilung über den gesamten Gehängeverbund sichert.

    [0016] In dem unteren Teil des vorderen und hinteren Hakenbleches 5 und 6 ist eine Hakenöffnung 15 mit Zinken 16 eingearbeitet, in die der Hebegurt 17 einhängbar ist. Das Herausgleiten des Hebegurtes 17 verhindert jeweils einen an den Hakenblechen 5 und 6 befestigte Sicherheitsfalle 18.

    [0017] Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:

    1 Traverse

    2 Lasthaken

    3 Anschlagauge

    4 Führung

    5 vorderes Hakenblech

    6 hinteres Hakenblech

    7 Verbinder

    8 Hydraulikkolben

    9 Hydraulikzylinder

    10 oberes Stützblech

    11 unteres Stützblech

    12 Nippel

    13 Ausgleichsleitung

    14 Hydrauliksystem

    15 Hakenöffnung

    16 Zinken

    17 Hebegurt

    18 Sicherheitsfalle




    Ansprüche

    1. Lastaufnahmeeinrichtung, bestehend aus Lastaufnahme-, Anschlag- und Tragmittel, insbesondere Traverse (1), Lasthaken (2) und Hebegurte (17), wobei als Ausgleichsmittel ein in sich geschlossenes, aus Hydraulikkolben (8), Hydraulikzylinder (9) und diese untereinander verbindende Ausgleichsleitungen (13) bestehendes Hydrauliksystem (14) zwischen den Lasthaken (2) und der Traverse (1) angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß sich die Lasthaken (2) über das Hydrauliksystem (14) an der Traverse (1) abstützen, gegenüber dieser entlang einer Führung (4) beweglich und an ihr unverlierbar gehalten sind.
     
    2. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrauliksystem (14) im Inneren der kastenprofilartigen Traverse (1) angeordnet ist.
     
    3. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (9) an der Traverse (1) befestigt ist und daß der Lasthaken (2) den Hydraulikkolben (8) auf Druck belastet.
     
    4. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Lasthaken (2) mit ihrem vorderen und hinteren Hakenblech (5) bzw. (6) die Traverse (1) umschließen.
     
    5. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hakenbleche (5) und (6) durch einen oberhalb der Traverse (1) verlaufenden Verbinder (7) miteinander verbunden und unverlierbar an der Traverse (1) gehalten sind.
     




    Zeichnung