[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lastaufnahmeeinrichtung, bestehend aus Lastaufnahme-,
Anschlag- und Tragmittel, insbesondere Traverse, Lasthaken und Hebegurte, wobei als
Ausgleichsmittel ein in sich geschlossenes, aus Hydraulikkolben, Hydraulikzylinder
und diese untereinander verbindende Ausgleichsleitungen bestehendes Hydrauliksystem
zwischen den Lasthaken und der Traverse angeordnet ist.
[0002] Unfallverhütungsvorschriften für Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb bestimmen,
daß bei mehrsträngigen Gehängen die Last gleichmäßig auf alle Stränge verteilt sein
muß, wenn diese als tragend angenommen werden. Eine ungleiche Lastverteilung auf die
Stränge tritt immer dann auf, wenn die Last nicht genügend flexibel oder eine Ausgleichseinrichtung
nicht vorhanden ist. Aus der DE-PS 28 19 986 ist ein Hebe- und Transportgeschirr bekannt,
das als Ausgleichseinrichtung eine Ausgleichswippe mit Hebehandanordnung verwendet.
Diese Ausgleichswippe ist als Gesenkschmiedeteil mit zwei vom oberen Anschlagauge
nach außen weisenden Tragarmen ausgebildet, die schräg nach unten gerichtet sind und
die Gabelköpfe bilden, an denen über geeignete Verbindungs- und Tragelemente jeweils
ein Hebeband befestigt ist.
[0003] Diesem bekannten Hebe- und Transportgeschirr haftet der Nachteil an, daß sich die
Längendifferenz der Gurte beim Anheben nur jeweils paarweise ausgleichen läßt, so
daß eine ungleiche Lastverteilung bezogen auf das jeweils andere Gurtpaar nicht ausschließbar
ist. Dies tritt besonders dann auf, wenn Schwergut erheblicher Länge und unterschiedlicher
Lastverteilung gehoben und transportiert werden soll. Die Verwendung von Hebegurten
bleibt daher auf Einsatzfälle beschränkt, die eine gleichmäßige Lastverteilung garantieren.
Die Anordnung mehrerer dieser Ausgleichswippen nebeneinander zur gleichmäßigen Lastverteilung
erhöht den Aufwand und verteuert das Hebe- und Transportgeschirr. Außerdem ist das
Einhängen für den Bedienenden schwer und problematisch, müssen doch die Wippen über
die Traversenlänge untereinander abgestimmt sein.
[0004] Ein derartiges Hebegeschirr bedarf einer ständigen Kontrolle, um Unfälle infolge
unsachgemäßer Handhabung zu vermeiden.
[0005] Aus der DD-PS 49 988 ist eine Lastaufnahmeeinrichtung mit gleichmäßiger Lastverteilung
bekannt. Die Lasthaken bilden die Verlängerung von Hydraulikkolben, deren zugehörige
Zylinder an einer Traverse mittels in ein Schwenkauge eingehängter Bolzen pendelnd
befestigt sind. Durch die Verbindung der Hydraulikeinheiten über zwei Verbindungsleitungen
mit Entlüftung miteinander wird in allen Aufhängepunkten annähernd die gleiche Kraft
beim Anschlagen einer Last erreicht. Nachteilig ist bei dieser bekannten Lastaufnahmeeinrichtung,
daß nur eine gegenüber dem Kolbendurchmesser verhältnismäßig dünne Stange eingesetzt
werden kann, damit für große Zugkräfte viel Ringfläche zur Verfügung steht. Dadurch
ist die Belastbarkeit der Einrichtung eingeschränkt. Darüberhinaus entstehen an den
Angriffspunkten der Arbeitszylinder und damit auch an den Zylinderkolben der bekannten
Lastaufnahmeeinrichtung Kräfteverteilungen, die Scherkomponenten aufweisen. Diese
können leicht zu einem Bruch der Hydraulikkolben führen, wodurch die anhängende Last
unbeabsichtigt herunterfallen würde. Außerdem ist bei der bekannten Einrichtung von
Nachteil, daß die Kolbenstange abgedichtet werden muß und für den Rückzug äußere Kräfte,
wie Gegenzylinder, erforderlich sind. Auch der Einsatz von zwei voneinander getrennten
Verbindungsleitungen des Hydrauliksystems und in der Anordnung einer Entlüftungseinrichtung
ist ein vermehrter konstruktiver Aufwand zu sehen.
[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Lastaufnahmeeinrichtung der eingangsgenannten
Gattung dahingehend zu verbessern, daß eine robustere Verbindung der Lasthaken mit
der Traverse über das Hydrauliksystem erreicht wird, wobei vermieden werden muß, daß
bei einem Versagen des Hydrauliksystems der Lasthaken mit der Last unbeabsichtigt
herunterfällt.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei gattungsgemäßen Einrichtung erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß sich die Lasthaken über das Hydrauliksystem an der Traverse abstützen, gegenüber
dieser entlang einer Führung beweglich und an ihr unverlierbar gehalten sind.
[0008] Bevorzugt ist das Hydrauliksystem im Inneren der kastenprofilartigen Traverse angeordnet,
wodurch es vor Beschädigungen geschützt ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lastaufnahmeeinrichtung
soll der Hydraulikzylinder an der Traverse befestigt sein und der Lasthaken den Hydraulikkolben
auf Druck belasten. Bei dieser Anordnung wird der Lasthaken durch das Hydrauliksystem
gewichtsmäßig nicht belastet, sondern belastet seinerseits das Hydrauliksystem über
den Hydraulikkolben. Das hat gegenüber der aus der DD-PS 49 988 bekannten Einrichtung
den Vorteil, daß der Durchmesser des Hydraulikkolbens größer gewählt werden kann und
daß in Verbindung mit der Führung des Lasthakens keine Scherkräfte in das Hydrauliksystem
eingeleitet werden, wenn an den Lasthaken eine Last angehängt wird.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung
Lasthaken auf, die mit ihren vorderen und hinteren Hakenblech die Traverse umschließen.
Hiedurch wird eine günstige Führungsmöglichkeit des Lasthakens in der Traverse eine
einfache bauliche Ausführung ermöglicht.
[0011] Wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die Hakenbleche
durch einen oberhalb der Traverse verlaufenden Verbinder miteinander verbunden sind,
wird zudem eine unverlierbare Halterung der Lasthaken an der Traverse erreicht. Dadurch
wird verhindert, daß bei einem Versagen des Hydrauliksystems der Lasthaken von der
Traverse herunterfällt.
[0012] Die Erfindung ist allerdings nicht auf Lösungen beschränkt, bei denen Bänder als
Anschlagmittel eingesetzt werden. Die Erfindung läßt sich auch mit anderen Anschlagmitteln
wie Endlosseile, Hakenhaltern, Hakenseile, Ösenseile, Kranhaken oder Ringhaltern verwirklichen,
wobei die Aufzählung vorgenannter Anschlagmittel keinen Anspruch auf Vollständigkeit
erhebt. In diesem Fall ist lediglich der sich auf der Traverse abstützende Lasthaken
an das gewählte Anschlagmittel anzupassen.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Figur 1 - eine erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung in Vorderansicht und
Figur 2 - die Lasthakenausbildung in Vorderansicht.
[0014] Die in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Lastaufnahmeeinrichtung besteht aus
einer kastenprofilartigen Traverse 1, an der mehrere zum Anschlagauge 3 symmetrisch
angeordnete Lasthaken 2 jeweils innerhalb einer Führung 4 eingehängt sind. Der Lasthaken
2 umschließt mit seinem vorderen und hinteren Hakenblech 5 und 6 die Traverse 1 formschlüssig.
Die beiden Hakenbleche 5 und 6 sind mittels Verbinder 7 oberhalb der Traverse 1 miteinander
verbunden. Der Verbinder 7 schlägt bei einem Ausfall des Hydrauliksystems auf die
Traverse 1 und verhindert so das Herunterfallen des Lasthakens 2. Der Verbinder 7
trägt den Hydraulikkolben 8, der sich im Hydraulikzylinder 9 auf der Hydraulikflüssigkeit
abstützt. Der Hydraulikzylinder 9 befindet sich im Inneren des Kastenprofils der Traverse
1. Ein oberes und unteres Stützblech 10 und 11 hält den Hydraulikzylinder 9 in definierter
Stellung, damit der Hydraulikkolben 8 in den Hydraulikzylinder 9 eintauchen kann.
[0015] Jeder Hydraulikzylinder 9 besitzt einen Nippel 12 zum Anschluß einer Ausgleichsleitung
13, die im Inneren des Kastenprofils der Traverse 1 die Hydraulikzylinder 9 miteinander
verbindet. Hydraulikkolben 8, Hydraulikzylinder 9 bilden zusammen mit der Ausgleichsleitung
13 ein in sich geschlossenes Hydrauliksystem 14, das entsprechend den an den Lasthaken
2 eingebrachten Lasten zu einem Druckausgleich führt, der eine gleichmäßige Lastverteilung
über den gesamten Gehängeverbund sichert.
[0016] In dem unteren Teil des vorderen und hinteren Hakenbleches 5 und 6 ist eine Hakenöffnung
15 mit Zinken 16 eingearbeitet, in die der Hebegurt 17 einhängbar ist. Das Herausgleiten
des Hebegurtes 17 verhindert jeweils einen an den Hakenblechen 5 und 6 befestigte
Sicherheitsfalle 18.
[0017] Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:
1 Traverse
2 Lasthaken
3 Anschlagauge
4 Führung
5 vorderes Hakenblech
6 hinteres Hakenblech
7 Verbinder
8 Hydraulikkolben
9 Hydraulikzylinder
10 oberes Stützblech
11 unteres Stützblech
12 Nippel
13 Ausgleichsleitung
14 Hydrauliksystem
15 Hakenöffnung
16 Zinken
17 Hebegurt
18 Sicherheitsfalle
1. Lastaufnahmeeinrichtung, bestehend aus Lastaufnahme-, Anschlag- und Tragmittel,
insbesondere Traverse (1), Lasthaken (2) und Hebegurte (17), wobei als Ausgleichsmittel
ein in sich geschlossenes, aus Hydraulikkolben (8), Hydraulikzylinder (9) und diese
untereinander verbindende Ausgleichsleitungen (13) bestehendes Hydrauliksystem (14)
zwischen den Lasthaken (2) und der Traverse (1) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Lasthaken (2) über das Hydrauliksystem (14) an
der Traverse (1) abstützen, gegenüber dieser entlang einer Führung (4) beweglich und
an ihr unverlierbar gehalten sind.
2. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrauliksystem (14) im Inneren der kastenprofilartigen
Traverse (1) angeordnet ist.
3. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (9) an der Traverse (1) befestigt
ist und daß der Lasthaken (2) den Hydraulikkolben (8) auf Druck belastet.
4. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasthaken (2) mit ihrem vorderen und hinteren Hakenblech
(5) bzw. (6) die Traverse (1) umschließen.
5. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hakenbleche
(5) und (6) durch einen oberhalb der Traverse (1) verlaufenden Verbinder (7) miteinander
verbunden und unverlierbar an der Traverse (1) gehalten sind.